Donbass Die Ukraine führt den Krieg derzeit in einer Weise, die gut in die russischen Planungen passt. Diese folgen zwar alten Schablonen, könnten aber trotzdem aufgehen.
Zaryzin – Ein historischer Exkurs
Nach der Oktoberrevolution kam es in Russland zu einem Bürgerkrieg. Das an der Wolga gelegene Zarizyn war dabei als Verkehrsknotenpunkt und industrielles Zentrum hart umkämpft. Ab dem 6. Juni 1918 organisierte dort ein gewisser Iosseb Bessarionis dse Dschughaschwili die zivile Verwaltung. Gemeinsam mit Kliment Woroschilow koordinierte er auch die militärische Verteidigung der Stadt gegen die vom Deutschen Kaiserreich unterstützten Weißen Donkosaken. Dschughaschwili war schon damals unter seinen nom de guerre als Stalin bekannt. Eine erste Einkreisung von Zarizyn im Januar 1919 konnte die Rote Armee wieder aufheben. Sie verlor die Stadt aber Ende Juni 1919 doch an die Donkosaken. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die Donkosaken nach dem Rückzug der kaiserlichen Truppen aus der Ukraine und Südrussland eigentlich selbst schon in einer prekären Lage. Daran änderte auch westliche Waffenunterstützung wenig, wie etwa die sechs beim Angriff auf Zaryzin eingesetzten britischen Panzer. Schon im September 1919 war die Rote Armee wieder in der Offensive. Sie gewann die Schlacht um Zarizyn Anfang Januar 1920 endgültig. Am 10. April 2025 wurde die Stadt in Stalingrad umbenannt.
Stalingrad spielte im 2. Weltkrieg eine wichtige Rolle. Nach einer ersten Niederlage vor Moskau im Winter 1941/42 hatte das Deutsche Reich umdisponiert. Die militärische Hauptstoßrichtung wurde im Frühjahr 1942 weiter südlich verlegt, um Zugriff auf die russischen Erdölvorkommen bei Maikop zu bekommen und die Wolga als Nord-Süd-Verkehrsverbindung zu blockieren («Fall Blau»). Beides gelang zunächst. Allerdings hatte die Rote Armee die Erdölfelder bei Maikop vor dem Abzug so gründlich zerstört, dass sie für die Treibstoffversorgung der Wehrmacht zunächst nicht eingesetzt werden konnten. Die 6. Armee erreichte den Stadtrand von Stalingrad Mitte September. Sie wurde dort in einen verlustreichen Häuserkampf verwickelt, nahm die Stadt aber bis Mitte November weitgehend ein. Auf der Karte sahen die deutschen Erfolge des Sommers und Herbstes 1942 eindrucksvoll aus. Die Einnahme der Stadt, die den Namen des Sowjetführers trug, war zudem ein großer Propaganderfolg.
Am. 19. November 1942 trat die Rote Armee zur Operation Uranus an. Ziel war die Einkesselung der 6. Armee bei Stalingrad. Die Wehrmacht hatte bis dahin bereits das Gros ihrer Truppen ins Feld geführt, während die Rote Armee hinter der Front Reserven aufgestellt und Bitten der eigenen Fronttruppen um Verstärkung ignoriert hatte. Die Operation Uranus wurde von Konstantin Rokossowski geführt. Er schrieb dazu später, dass ein guter Feldherr den Gegner: „mit schwachen Kräften ausbluten lasse und als Reserve einen Stoßkeil bereithalte, der ihn endgültig zerschlägt“. Der Kommandeur der 6. Armee, Friedrich Paulus, erkannte erst nach anderthalb Tagen das eigentliche Ziel der Operation Uranus. Das war zu spät. Bereits am 23. November 1942 war die 6. Armee eingekesselt. Hitler untersagte den Ausbruch aus dem Kessel in Richtung Westen und beförderte Paulus am 30. November zum Generaloberst. Die 6. Armee verteidigte sich unter schweren Verlusten bis Ende Januar 1943. Am 29. Januar kabelte Paulus nach Berlin, die 6. Armee sei ein Beispiel dafür, auch in hoffnungslosester Lage nicht zu kapitulieren. Am 30. Januar wurde er dafür zum Generalfeldmarschall befördert. Am 31. Januar 1943 kapitulierte der Südkessel der 6. Armee, ohne dass Paulus selbst die Verhandlungen führte. Der Nordkessel kapitulierte am 2. Februar, als Paulus bereits zwei Tage in Gefangenschaft war.
Artjomowsk – Ein historischer Exkurs
Bachmut erhielt 1701 das Stadtrecht und wurde 1705 durch einen Aufstand der Donkosaken bekannt. Diese wurden erst 1708 wieder aus der Stadt vertrieben. Im Bürgerkrieg nach der Oktoberrevolution übernahm die Rote Armee die Kontrolle über Bachmut am 27. Dezember 1919, wenige Tage vor ihrem endgültigen Sieg in Zarizyn. Bachmut wurde damals das Verwaltungszentrum des Gouvernements Donezk und verlor diese Funktion mit der Auflösung der Verwaltungseinheit 1925. Die Stadt wurde 1924 zu Ehren von Fjodor Andrejewitsch Sergejew, dessen nom de guerre Artjom lautete, in Artjomowsk umbenannt. Artjom hatte die Donezk-Armee organisiert, die im Donbass gegen die Mittelmächte und die Donkosaken vorging. Mit der Gründung der sowjetukrainischen Oblast Donezk wurde Artjomowsk 1932 noch einmal für zwei Wochen deren Verwaltungszentrum, verlor diese Funktion aber an Stalino. Im 2. Weltkrieg brachten die Nazis in Artjomowsk 3000 Juden um, indem sie diese in einem Bergwerksstollen einmauerten. Erst am 5. September 1943 befreite die Rote Armee Artjomowsk.
Nach dem Bürgerkrieg in der Ostukraine erhielt die Stadt durch Beschluss des ukrainischen Parlaments (Werchnowa Rada) am 4. Februar 2016 ihren alten Namen Bachmut zurück. Russlandfreundliche Informationskanäle, wie etwa southfront.org, halten an dem alten Namen fest. Ob Bachmut nach dem Fall an Russland wieder umbenannt wird, steht in den Sternen. Zarizyn heißt seit dem 7. November 1961 Wolgograd und Stalino heißt seit 1961 Donezk.
Die Schlacht um Bachmut
Zu Anfang des ukrainischen Bürgerkriegs im April 2014 war Artjomowsk ein Zentrum des prorussischen Separatismus. Die ukrainischen Truppen stellten die Regierungskontrolle über die Stadt am 7. Juli 2014 wieder her. Diese Kontrolle blieb gesichert bis Ende Juni/Anfang Juli 2022 die etwas weiter östlich gelegenen Großstädte Sjewerodonezk und Lyssytschansk an Russland fielen. Bereits im Mai war aufgrund der russischen Angriffe die Gasversorgung von Bachmut zusammengebrochen. Nach dem Fall von Sjewerodonezk und Lyssytschansk wurde Bachmut zum am stärksten befestigten Punkt der neuen ukrainischen Verteidigungslinie, die etwa entlang der Straße T0513 von Siversk über Soledar und Bachmut in Richtung Toretsk verlief.

Unmittelbar nach dem Fall von Lyssytschansk waren die russischen Kräfte zu erschöpft, um schnell weiter vorzurücken. Die Verschiebung der Frontlinie zwischen dem 2. Juli 2022 (blaue Linie in der Infografik) und dem 1. November 2023 (grüne Linie) zeigt deutlich, dass Bachmut das eigentliche operative Ziel Russlands in der neuen ukrainischen Verteidigungslinie war. Der Angriff in Richtung Bachmut wurde selbst dann fortgeführt, als die russischen Truppen im September und Oktober 2022 nördlich von Siversk schwere Niederlagen erlitten. Der 1. November 2022 bezeichnet etwa den Zeitpunkt, zu dem die militärische Initative an der gesamten Ostfront wieder an Russland überging.
Am 25. Januar 2023 (orangefarbene Linie) räumte die Ukraine den Fall der Kleinstadt Soledar ein. Diese liegt nördlich von Bachmut und östlich der T0513. Tatsächlich war sie bereits seit dem 16. Januar unter russischer Kontrolle. Am 25. Januar hatten laut militaryland.net die russischen Kräfte bereits nördlich von Bachmut bei Blahodatne die T0513 erreicht. Mittlerweile (rote Linie) liegt Bachmut in einer Fronteinbuchtung. Die russischen Kräfte haben weiterhin die Initiative und haben gestern Dubovo-Vasylivka nordwestlich von Bachmut eingenommen. Zwischenzeitlich waren bereits alle befestigten Straßen nach Bachmut unterbrochen. Durch den Bau einer Behelfsbrücke bei Khromove ist die O0506 mittlerweile wieder passierbar. Sie verläuft allerdings nordwestlich von Khromove nur noch wenige hundert Meter von russisch kontrolliertem Gebiet entfernt.
Am 7. März fiel bei der Verteidigung von Bachmut Dmytro Kozjubailo (27), seit 2021 ein «Held der Ukraine». Sein nom de guerre war Da Vinci. Das bis zu seinem Tod von ihm geführte Bataillon der 67. mechanisierten Brigade trägt ebenfalls diesen Namen. Kozjubailo war ein Freiwilliger der Verbände des Rechten Sektors der Ukraine. Sein Aktivismus geht bis zu den Anfängen der Maidan-Bewegung in der Westukraine zurück, als er kaum erwachsen war. Er war 18, als er bereits einen Zug von freiwilligen paramilitärischen Kämpfern führte.
Bachmut ist angesichts der gegenwärtigen Lage nicht mehr lange zu halten. Die weitere Verteidigung führt zu hohen ukrainischen Verlusten und erfordert einen großen logistischen Aufwand. Die dort eingesetzten Ressourcen fehlen anderswo. Dennoch verlagert die ukrainische Führung weitere Truppenteile in die Fronteinbuchtung, zuletzt ein Bataillon der 92. Mechanisierten Brigade. Es stellt sich die Frage, warum die ukrainische Führung die Truppen aus Bachmut nicht zurückzieht. Vielleicht etwas weniger offensichtlich stellt sich die Frage, warum die russische Seite nicht, wie Mitte Januar in Soledar, zum entscheidenden Sturm ansetzt, obwohl die Lage der Verteidiger prekär ist.
Militärische Folgen eines Falls von Bachmut
Die fortgesetzte Verteidigung von Bachmut um diesen Preis ist auch in der Ukraine umstritten. Etwas verkürzt kann man sagen, dass die militärische Kommandoebene im Donbass ein Interesse daran hat, die Kampfkraft ihrer Truppen möglichst weitgehend zu erhalten. Diesen Truppen stehen dort bereits stärkere russische Truppen gegenüber. Die politische Führung der Ukraine und Teile der militärischen Führung in Kiew wollen den Fall von Bachmut so lange wie irgend möglich hinauszögern. Die Entlassung des Oberkommandierenden der Donbass-Front, Eduard Moskaljow, durch den ukrainischen Präsidenten am 27. Februar dürfte damit zusammenhängen.
Bezeichnenderweise erklärt nicht die militärische, sondern die politische Führung der ukrainischen Öffentlichkeit, warum Bachmut gehalten werden soll. Die «Bild»-Zeitung will sogar wissen, dass es zwischen Selenskyj und dem Oberkommandierenden der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, zu einer Auseinandersetzung über die Strategie gekommen ist. Zu derartigen Artikeln kommt es selten, ohne dass ein Insider absichtlich Information gestreut hat.
Selenskyj und seine Proponenten bringen zwei militärische Argumente vor. Erstens, so heißt es, hätten die russischen Streitkräfte bei Bachmut hohe Verluste und würden daher durch die fortgesetzte ukrainische Verteidigung der Stadt abgenutzt. Zweitens würde ein Fall von Bachmut für die russischen Kräfte sehr viel Raum eröffnen. Das könnte in der Folge zu großen Gebietsverlusten und einer prekären Lage in Solviansk und Kramatorsk führen.
Das erste Argument trägt nicht. Welche Seite zahlenmäßig die höheren Verluste hat, ist nicht sicher in Erfahrung zu bringen. Ich halte es immerhin für möglich, dass trotz der prekären Nachschubsituation der Verteidiger und der weitgehenden Zerstörung der Stadt die russische Seite die höheren Verluste hat. Allerdings sind die Opfer unter den Angreifern zu einem großen Teil Söldner der Gruppe Wagner, die nur kurz ausgebildet wurden, sparsam ausgerüstet sind und zum Teil in Gefängnissen und Straflagern rekrutiert wurden. Auf der ukrainischen Seite fallen gut ausgebildete und ausgerüstete Soldaten mit viel Kampferfahrung. Dort kämpfen einige der besten Einheiten der ukrainischen Streitkräfte. Der Tod von «Da Vinci» am 7. März hat darauf wieder ein Schlaglicht geworfen.
Die Zahl der im 2. Weltkrieg gefallenen Sowjetsoldaten wird auf 8,4 Millionen geschätzt. An der Ostfront fielen 2,7 Millionen Soldaten der Deutschen Wehrmacht. Selbst an der Offiziershochschule der Landstreitkräfte der DDR in Löbau hielten deshalb hohe Offiziere die Kampfführung der Sowjetarmee für grobschlächtig. Dieser Irrtum ist bis heute unter westlichen Militärexperten verbreitet. Richtig ist, dass weder der Westen noch die Ukraine auf diese Art Krieg führen könnten. Aus russischer Sicht war diese Art der Kriegsführung jedoch siegreich. Das dürfte sie auch heute noch sein – für eine Seite, die sich das leisten kann.
Selenskyjs zweites Argument ist hingegen nicht abwegig. Zwar werden die Wagner-Söldner nach dem Fall von Bachmut erschöpft sein. Sie sind für weiträumige Operationen auch weder ausgerüstet noch ausgebildet. Es ist aber bekannt, dass die russische Seite hinter der Donbass-Front Reserven ihrer regulären Streitkräfte aufgebaut hat. Diese könnten den noch vorhandenen ukrainischen Reserven und abgekämpften Verteidigern von Bachmut durchaus so weit überlegen sein, dass die Front erst am Rand von Kramatorsk und Sloviansk zum Stehen käme. Eventuell könnte es sogar zu einer Umfassung der beiden Städte kommen. Die ukrainische Seite hätte dann die prekäre Lage in Bachmut gegen eine ähnlich prekäre Lage der letzten beiden großen Städte eingetauscht, die sie außer Bachmut im Donbass noch hält.
Auch in Russland gibt es eine interne Auseinandersetzung um die Kampfführung bei Bachmut. Kurz gesagt hat die Gruppe Wagner ein Interesse, Bachmut so schnell wie möglich einzunehmen. Schließlich hat sie dort hohe Verluste zu beklagen. Was im Westen und der Ukraine leicht übersehen wird – die Führung in Moskau hat dieses Interesse nicht. Ein Grund ist, dass der Abnutzungskampf um Bachmut für die Kampfkraft der ukrainischen Seite schädlicher ist als für die russische. Es handelt sich hier um das von Rokossowski beschriebene Ausbluten des Gegners mit schwachen Kräften. Die russische Führung wird diesen Zustand nicht beenden wollen, solange sie ihn nicht zeitnah in Sloviansk und Kramatorsk wiederherstellen kann. Das erfordert, den Fall von Bachmut hinauszuzögern. Einerseits werden dadurch die ukrainischen Verteidiger weiter ausgedünnt. Andererseits will Russland Bodenverhältnisse abwarten, die ein schnelles Vorrücken auch im Gelände ermöglichen. Die russische Führung scheint das zu tun, indem sie die Munitionsmenge dosiert, die der Gruppe Wagner zur Verfügung gestellt wird.
Propagandistische Folgen eines Falls von Bachmut
Nachdem Bachmut so lange und verlustreich verteidigt wurde, wäre ein Fall der Stadt ein schwerer Schlag für die ukrainische Moral. Hinzu kommt, dass es offenbar im Februar Überlegungen gab, die Stadt aufzugeben. Im Hinblick darauf wurden sowohl in der Ukraine als auch im Westen bereits die Argumente aufgebracht, die dafür sprachen. Die Stadt sei fast völlig zerstört und nicht mehr von strategischer Bedeutung. Als sich die ukrainische Führung dann aber doch entschloss, die Verteidigung fortzuführen, musste sie der Verteidigung von Bachmut unbedingt doch eine strategische Bedeutung zuschreiben. Es wird der ukrainischen und westlichen Propaganda schwer fallen, dem Eindruck einer strategischen Niederlage entgegenzuwirken, wenn Bachmut doch fällt.
Je nach dem weiteren Verlauf kann es zudem passieren, dass die in Bachmut befindlichen ukrainischen Kräfte nicht mehr oder nur noch unter sehr hohen Verlusten abgezogen werden können. Die russische Seite wird den Vergleich mit Stalingrad nicht scheuen. Tatsächlich könnte ein Fall von Bachmut den Punkt markieren, an dem größere Teile der ukrainischen Bevölkerung und der Verbündeten ihre bisherige Einschätzung der Lage in Frage stellen. In diesem Zusammenhang ist auch eine Rückbenennung der Stadt in Artjomowsk ein möglicher propagandistischer Zug Russlands. Die russische Führung hat wenig mit dem Kommunismus am Hut. Sie hat aber eine gewisse Sowjet-Nostalgie. Im Donbass und unter der Führung der Separatisten ist diese sogar stark ausgebildet. Letztere hat 2020 sogar die Rückbenennung von Donezk in Stalino vorgeschlagen.
Politische Folgen eines Falls von Bachmut
Selenskyj hat einen unvernünftig großen Teil seines politischen Kapitals auf die Verteidigung von Bachmut gesetzt. Je nachdem, wie sich der Fall von Bachmut gestaltet und wie die militärische Lage in den ersten Tagen und Wochen danach aussieht, könnte für ihn die politische Luft sehr dünn werden. Wenn die Stimmung in der Bevölkerung zu kippen droht, muss Selenskyj geopfert werden – auch aus westlicher Sicht übrigens. Vermutlich würde dann der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Saluschnyj, die Macht übernehmen, den Militärgeheimdienstchef Kyrylo Budanow als Verteidigungsminister einsetzen und Eduard Moskaljow zurückholen.
Ein solcher Machtwechsel würde unter milden westlichen Protesten stattfinden, um den Schein zu wahren. Die ukrainische Führung könnte sich das sogar ohne Absprache mit dem Westen leisten, denn dieser kann die Ukraine auch im Falle eines Militärputsches nicht fallen lassen. Der Militärputsch vom 1./2. November 1963 in Südvietnam ist ein Präzedenzfall. Aus propagandistischer Sicht sinnvoller wäre allerdings ein Rücktritt Selenskyjs zugunsten Saluschnyjs.
Fazit
Im Juli 2022 war Bachmut der am stärksten befestigte Punkt einer Verteidigungslinie, welche die UKraine zwischen den gerade gefallenen Großstädten Sjewjerodonezk und Lyssytschansk und den unbedingt zu verteidigenden Großstädten Sloviansk und Kramatorsk gezogen hatte. Diese Auffanglinie war zur weiteren Vorbereitung der Verteidigung von Sloviansk und Kramatorsk sinnvoll. Sie hatte nach der ukrainischen Offensive vom September und Oktober 2022 ihre strategische Bedeutung weitgehend verloren. Nach dem Fall von Soledar Mitte Januar 2023 wäre eine ukrainische Umgruppierung sinnvoll gewesen.
Indem sich die Ukraine damals entschied, Bachmut um einen hohen Preis weiter zu verteidigen, hat sie der Stadt doch wieder eine strategische Bedeutung verschafft. Sie tat das zu einem Zeitpunkt, an dem es aus ukrainischer Sicht sehr ungünstig war. Als sich dann Mitte Februar einem russische Umfassung von Bachmut abzuzeichnen begann, zogen die ukrainische Führung und ihre westlichen Berater die Aufgabe von Bachmut doch wieder in Betracht. Sie entschieden sich dagegen, nachdem die propagandistische Vorbereitung schon angelaufen war. Damit wurde ein zukünftige Aufgabe oder ein Fall Bachmuts zu einem Politikum ersten Ranges.
Aus russischer Sicht hat der Fall Bachmuts Zeit, weil dort fortwährend die besten ukrainischen Einheiten verschlissen werden. Russland wird Bachmut so langsam erobern wollen, wie das mit der Kampfmoral und den Verlusten der Gruppe Wagner gerade noch vereinbar ist. Vermutlich wird Russland nach dem Fall Bachmuts versuchen, die gleiche Situation wie bei Bachmut so schnell wie möglich im größeren Maßstab bei Sloviansk und Kramatorsk wiederherzustellen.
Der litauische Geheimdienst ist nicht als Freund Russlands bekannt. Er schätzt ein, dass die russische Seite den Krieg mit der jetzigen Intensität noch mindestens zwei Jahre fortführen kann. Wenn die Ukraine die Art ihrer Kriegsführung nicht ändert, wird sie so lange nicht standhalten können.
406 Antworten zu “Die strategische Bedeutung von Artjomowsk”
Scholz sagt beim F.A.Z.-Kongress, man dürfe keinen russischen Diktatfrieden zulassen.
Das kann als Einschätzung der gegenwärtigen Kriegssituation gelesen werden.
Danke, sehr aufschlussreich.
Neuer Friedensapell aus dem sozialdemokratisch-gewerkschaftlichen Spektrum bzw. der «Mitte» der Gesellschaft:
https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/frieden-fuer-die-ukraine-ein-friedensappell-aus-der-mitte-der-gesellschaft-li.332707
Ehe ich noch ein Stück spazieren gehe (Campra, 1450 m, nahezu schneefrei, unterhalb des Lukmanierpasses):
Zu den Unterzeichnern dieses Aufrufs gehören unter anderem Norbert-Walter Borjans (ehemaliger SPD-Vorsitzender), Herta Däubler-Gmelin (ehemalige Bundesjustizministerin), Jochen Dieckmann (ehemaliger Finanzminister NRW), Katja Ebstein, Hans Eichel (ehemaliger Bundesfinanzminister), Margot Käßmann (ehemalige Ratsvorsitzende EKD), Julia Neigel, Michael von der Schulenburg (Diplomat bei der OSZE), Michael Sommer (ehemaliger DGB-Bundesvorsitzender), Wolfgang Thierse (BUndestagspräsident a.D.), Günter Verheugen (ehemaliger Vizepräsident der EU-Kommission), Konstantin Wecker, Dirk Zöllner, Klaus Zwickel (ehemaliger Vorsitzender IG Metall).
Wenn ich Journalist eines auflagenstarken Mediums oder eines öffentlich-rechtlichen Senders wäre, würde ich den ehemaligen ukrainischen Botschafter und jetzigen Stellvertretenden Aussenminister der Ukraine, Andrij Melnyk, nach seiner Meinung fragen.
Carlo Masala (Politikwissenschaftler) hat auf dem F.A.Z.-Kongress gesagt, Russland habe den Ukraine-Krieg eigentlich bereits verloren.
Da hat er Recht.
Man muss nur dazu sagen: Der Westen auch. Und die Ukraine erst, die am Schlimmsten.
So sehe ich das auch – da gibt es nur Verlierer.
Ganz schoen was los auf dem faz-Kongress.
Ja, das waere lustig – die Antwort bestimmt gepfeffert.
Was mich an dem Appell wundert, ist dass da bei den Unterzeichnern auch Antje Vollmer steht. Entweder steht sie da nur symbolisch (weil sicher in ihrem Sinne) oder der Appell ist schon aelter und erst jetzt publik gemacht worden.
Ich habe mal in der Google-Karte nachgeschaut – nach Tessin sind das ja mit dem Fahrrad mind. 14 h (je nachdem) fuer weit ueber 200 km. Gut Campra sind’s nur rund 10 h, aber 15:20 Uhr Da sind Sie wohl ein Stueck mit dem Zug gefahren? Das Wetter scheint ja gut zu sein, waehrend es heute frueh in Zuerich nach meiner Wetterkarte richtiges Mistwetter gewesen sein sollte.
Es gibt einen durchgehenden Interregio-Zug von Zürich nach Biasca über die alte Gotthard-Strecke (reichlich 2 1/2 Stunden). Mit Gotthard-Basistunnel geht das schneller, ist aber nicht so schön. Von Biasca nach Campra sind es nur 30 km und fast alles Nebenstrasse oder sogar für den motorisierten Verkehr gesperrt.
Schoen. Komplette Radtour waere – so fix mal ueber’s Wochenende – auch kaum moeglich gewesen. Da waeren Sie am Montag ja platt (-;
Ich glaube, ich mache nicht mal mehr solche Dinge wie «Rund um den Bodensee an einem Tag». Aus dem Alter bin ich wohl raus.
Ja, Wahnsinn. Ich vermute mal, da waren Sie noch in Konstanz. Sehe ich das richtig, oder habe ich Recht?
Ja, das hat diese spezielle Radtour sehr vereinfacht. Dauert trotzdem ewig, auch wenn es flach ist.
«Ich glaube, ich mache nicht mal mehr solche Dinge wie «Rund um den Bodensee an einem Tag»»
Typisches Lausitzer Understatement?
Leider kenne ich kein Rainald Grewe Lied dazu.
«Jetzt geht sie wieder los die Zeit der Titten und Ärsche
Diese Gastfreundschaft und die quirrligen Märkte
Ich will Fahrradfahren Kajak fahren rudern wandern reiten
Segway fahren und Paragliten…» (Urlaub)
«Sie hatte schon beim Offenen Brief an Kanzler Scholz als Erstunterzeichnerin mitgemacht und war jetzt beim Manifest für Frieden selbstverständlich wieder dabei. „Setze meinen Namen auf jeden Fall drunter. Auch wenn ich nicht mehr da sein sollte“, schrieb sie mir Mitte Februar. „Ich bin stolz, dabei zu sein. Und ich bin glücklich, dass es weitergeht. Das macht mir ein klein wenig Hoffnung.“
Zitiert aus der Emma. Zu Antje Vollmer.
Danke. Das hatte ich auch vermutet. Ist ja auch ein Kreuz dahinter gesetzt.
Nicht vom ehemaligen, aber vom aktuellen Botschafter folgt die Antwort prompt:
https://www.faz.net/aktuell/politik/ukraine-liveticker-ukrainischer-botschafter-nennt-friedensappell-zynisch-faz-18495964.html
Das reicht völlig aus. Melnyk hätte es im Ton schriller gesagt, aber es genügt, die offizielle ukrainische Reaktion zu kennen.
Ist das nicht der bekannte Aufruf von Wagenknecht? Oder gibts nen Neuen?
Das ist ein neuer. Aber Sie haben recht. Das war auch gleich mein erster Gedanke: Die aehneln sich doch sehr. Allerdings kommt der diesmal aus der «Mitte der Gesellschaft» und nicht von den Querdenkern bzw. -frontlern.
LG
Melnyk meint dazu:
«Hallo Peter Brandt & Co., schert euch zum Teufel mit eurer senilen Idee, einen “schnellen Waffenstillstand” zu erreichen und “den Frieden nur mir Russland zu schaffen”.
«Die Ukrainer lehnen diesen Firlefanz ab. Punkt. Schönen Samstag noch »
https://twitter.com/MelnykAndrij/status/1642076243037245441
Falls man nicht den Rest der Selbstachtung verlieren möchte, sollte man eindeutig auf solche Beleidigungen reagieren. Die Ukraine scheint sich hauptsächlich auf USA, UK, Polen zu verlassen, der Rest kann gehen. Man sollte u.U. diese Option in Betracht ziehen. Nachdem Deutschland mit Milliarden Hilfe geleistet hat sind das Reaktionen, die nicht mehr zumutbar sind. Andere Länder sind nicht die Befehlsempfänger der Ukraine, die nur Waffen und Geld zu liefern haben. Zuzüglich die Flüchtlingsaufnahme mit Vorzugsrechten und den Wiederaufbau.
Er ist eben kein Diplomat und hat Glück ein Ukrainer zu sein. Wäre er von einem anderen Land würde man deutlichere Worte finden.
Er stößt zumindest zu Überlegungen an, wen wir eigentlich unterstützen und wie sich die Ukraine gegenüber anderen Ländern und der eigenen Bevölkerung verhalten wird – nach dem Krieg.
Einige unangenehme Gedanken kommen mir da in den Sinn, die dem Westen Kopfzerbrechen bereiten könnten. Gut, das hat noch Zeit, aber wir laufen darauf zu.
So was hatte ich von dem Melnyk erwartet.
«…wie sich die Ukraine gegenüber anderen Ländern und der eigenen Bevölkerung verhalten wird – nach dem Krieg.»
Wie es mit der Bevoelkerung auf der Krim weitergehen soll, dafuer haben sie ja schon einen Plan:
https://www.t-online.de/nachrichten/ukraine/id_100154264/12-punkte-plan-ukraine-kuendigt-entgiftung-der-krim-an.html
Aha, man würde es dann also mit Menschen- und Völkerrecht nicht mehr so genau nehmen. Ich hatte es auch so erwartet.
Darüber schweigt man besser, es könnte die Bevölkerung verunsichern.
Die russische Führung hat angegriffen. Dass die ukrainische Führung moralisch höher stehen würde, folgt daraus allerdings noch nicht.
Es folgt nicht daraus. Aber es muß so dargestellt werden, um die Unterstützung zu garantieren.
Die alten Vorkommnisse, z.B. Ost-Ukraine sind da eher hinderlich. Die Geschichtsschreibung beginnt mit Februar 22.
Hmm. Die Vorkommnisse von ’14 waren aber eine inner-ukrainische Angelegenheit (wenn auch mit tatkraeftiger «westlicher» Propaganda angeheizt.) Und wenn es danach gaenge, haette wohl jeder Aggressor eine Vorgeschichte, mit der er dann den Angriff rechtfertigt. (Gab’s ja schon.)
«Die Vorkommnisse von ’14 waren aber eine inner-ukrainische Angelegenheit»
Ich dachte, es sei da von Anfang an um die Hinwendung der Ukraine zur EU oder die Aufrechterhaltung von Wirtschaftsbeziehungen mit Russland gegangen.
Ich dachte auch, dass die Aussenminister Deutschlands, Frankreichs und Polens damals ein Abkommen zwischen dem gewählten Präsidenten der Ukraine und der Opposition garantiert hätten. Einen Tag später wurde der gewählte Präsident ohne die dazu erforderliche Parlamentsmehrheit abgesetzt. Ich dachte, die Regierungen Deutschlands, Frankreichs und Polens hätten diesen Putsch dann einfach akzeptiert.
Ich dachte, all das rechtfertigt keinen Angriffskrieg – auch kein inner-ukrainischer Putsch und die Akzeptanz dessen vom «Westen».
Na gut, da habe ich wohl falsch gedacht.
Stimmt. Das war in Bezug auf die gewalttätigen Auseinandersetzungen innerukrainisch. Gewisse Einflüsse von außen gehören dazu.
Ich beziehe das auf die Strukturen und Vorgehensweisen in der Ukraine, vor und nach dem Krieg.
Ist von der Ukraine ein rechtstaatliches, demokratisches Verhalten nach dem Krieg zu erwarten? Wären Menschenrechte und evtl. EU Recht gewahrt?
Ich habe da so meine Zweifel und wäre die Ukraine dann in der EU, ich wüßte nicht wie man dann damit umgehen sollte.
Gut, die EU steht zur Zeit nicht zur Disposition, auch wenn Politiker meinen….schnell, sofort, in absehbarer Zeit.
Sicher, es rechtfertigt keinen Angriffskrieg. Aber es hat auch nicht zur Entspannung beigetragen.
Wie schon vorher gesagt: Daraus, dass Putin im Unrecht ist, folgt nicht, dass die ukrainische Regierung in allem im Recht ist. Das gilt auch für den Westen.
Dieses Argument ist wichtig. In der Politik wird Unrecht sehr gern damit begründet, dass irgendein Feind noch grösseres Unrecht tut. Das entschuldigt aber nicht das Unrecht, das man selbst tut.
Ja, alles richtig.
Leider macht das aber die Argumentation fuer all die Menschen schwer, die ernsthaft wollen, dass das sinnlose Blutvergiessen ein Ende findet. Da kommt dann eben immer wieder das Angriffsargument. Bloed zudem, dass auch Putin derzeit fuer einen Kompromiss nicht zugaenglich ist.
«In der Politik wird Unrecht sehr gern damit begründet, dass irgendein Feind noch grösseres Unrecht tut.»
Ja – und das gibt’s von allen Seiten und nicht nur in der Politik. («Wenn der das darf, darf ich das auch.»)
«Bloed zudem, dass auch Putin derzeit fuer einen Kompromiss nicht zugaenglich ist.»
Dem ist so. Das spricht aber nicht dagegen, erste Schritte zur Deeskalation zu unternehmen, zunächst nur verbal.
Ja, natuerlich.
Ich finde, man sollte Melnyks Kommentar zu diesem Aufruf (natürlich zusammen mit dem Aufruf) möglichst weit verbreiten.
Unbedingt.
Nachdem er nicht einmal zurückgepfiffen wurde, steht die ukrainische Regierung hinter dieser Aussage.
Ob man sich für das bisherige Engagement (wie immer man das bewerten will) auch noch demütigen lassen sollte wäre hier die Frage.
Nächste Woche kommt dann wieder die Forderung nach Waffen und Geld.
Auch die Schweiz anzugehen bezüglich ihrer Neutralität ist hier zu nennen.
Man scheint sich in Bezug auf die «Hintermänner» doch recht sicher zu fühlen.
„Einige unangenehme Gedanken kommen mir da in den Sinn, die dem Westen Kopfzerbrechen bereiten könnten. Gut, das hat noch Zeit, aber wir laufen darauf zu.“
Diese Kopfzerbrechen gab es noch 2015, aber seit Minsk II ist es zum Tabu geworden.
Es halten sich alle Politiker und Medien des Westens strickt daran, nicht am nationalistischen Rechtsradikalen-Problem zu kratzen. Zuerst wurde es von Poroschenko zugedeckt, der seine Wahl, so wie auch Selenski, mit russophilen Sprüchen gewann. Dann durften sich die entsprechenden militanten Gruppierungen in offizielle Positionen bringen, Nationalgarde*, ATO, alles vom Westen, mindestens aber von den USA, angeleitet. Inzwischen ist die ukrainische Armee voll rechts-national durchorganisiert, und keine politische Instanz oder Behörde, schon gar nicht die Medien, kann ohne Rücksicht darauf agieren.
Nachdem Putin die Entnazifizierung als einen der „Kriegsgründe“ ausgesprochen hat, hat sich im Westen dieses Tabu nur noch verfestigt und treibt u. a. Blüten wie diese https://www.jungewelt.de/artikel/448123.nazihätschlerin-des-tages-marieluise-beck.html.
Dass der Westen dafür „noch Zeit hätte“, sehe ich nicht so, es ist bereits seit dem 22. Februar 2014, vermutlich schon seit November/Dezember 2013, zu spät. Seit damals läuft die gewalttätige Eskalation in der Ukraine, und nichts hat sie seitdem zu stoppen vermocht.
Für die USA scheint es nach Plan zu verlaufen, mit Ausnahme der Sanktionswirkung in Russland und der Reaktion der neuen „Blockfreien“.
Für Europa, westl. der Ukraine, dürfte das rechts-nationalistische Problem der Ukraine bei einem Kriegsende, das noch nicht absehbar ist, ein eher unbedeutendes Problem sein. Bis dahin bleibt das Tabu ohnehin bestehen, es reiht sich ein in eine schon lange Liste von anderen Tabus, einfach dem „Imperium“ „zuliebe“.
Zur neuen Friedensinitiative, auch diese wird nichts bewirken. Seit McCain auf dem Maidan war und sich mit der damaligen Opposition geeinigt hatte, ab jetzt auf Gewalt zu setzen, läuft alles auf ein „Gottesurteil“ hinaus, und das müssen wir erwarten, auf Gedeih und Verderb.
* man beachte die aktuelle Parallele zu Israel
Na ja, rechtsextreme Strukturen sind wohl kein Alleinstellungsmerkmal der Ukraine. Mit «Entnazifizierung» kann man nicht mal eben ein anderes Land angreifen. Das gibt das Voelkerrecht nicht her. (Glaube ich.)
«Das gibt das Voelkerrecht nicht her.»
Nee, tut es nicht. Dasselbe gilt allerdings auch für erfundene Hufeisenpläne und vorgeblich existente Massenvernichtungswaffen sowie für die Umfunktionierung einer von der UN bewilligten Flugverbotszone in direkte Luftunterstützung für militante Aufständische.
Schon klar – Doppelmoral.
Allerdings, Sie wissen schon: Daraus das der «politische Westen» ungestraft Unrecht tut, folgt nicht daraus, dass die anderen das auch tun duerfen.
Ja, nur darf sich der Westen dann nicht als Richter sehen.
Wir haben auch ein Problem damit, das in der Rechtsprechung ein Grundsatz ist, oder sein sollte. Gleiches wird gleich bestraft bzw ist erlaubt.
Insofern ist der Westen unglaubwürdig und in einigen Ländern reagiert man immer mehr recht eindeutig auf diesen Sachverhalt.
Richtig. Das Problem ist, dass der «polit. Westen» eben die Systemkonfrontation Sozialismus/ Kapitalismus gewonnen hatte und sich seitdem als Sieger der Geschichte sieht. Und die USA wird als dessen Fuehrungsmacht fast unwidersprochen anerkannt. Quertreiber wie anfangs (und gelegentlich) Frankreich hatte man ja schnell wieder eingehegt – und wenn die Entwicklungen in eine andere Richtung zu laufen drohten, gab’s auch noch die Geheimorganisationen, die das schon im Keim erstickten.
Nun ist es auch so ueblich, dass die Sieger nun mal bestimmen, wo’s lang geht. Allerdings hatten die wohl die rasante Entwicklung Chinas und jetzt auch anderer grosser Staaten nicht im Blickfeld – und jetzt haben sie den Salat.
Dass auch im Alltag nicht gleiches unbedingt gleich bestraft wird, ist ein weiteres Problem. Kein Wunder, dass manchen dann der Kompass fehlt.
Allerdings am Schlimmsten finde ich ja, dass im Krieg so ziemlich alles erlaubt ist (oder sogar verlangt wird), das zumindest in Staaten, die sich demokratisch nennen normalerweise streng bestraft wird.
Das ist ein neuer, mit einer Liste von Signatoren, die man weder weit links noch rechts verorten kann. Die Unterschriftenliste ist recht stark von Gewerkschaftsfunktionären (aktiv und ehemalig) dominiert, aber es sind eben viele bekannte Namen aus der Mitte der Gesellschaft dabei.
Inhaltlich geht es um Waffenstillstand als Grundlage für eine Verhandlungslösung. Die Waffenlieferungen werden nicht direkt angegriffen.
Im Kosovo-Krieg vom 28. Februar 1998 bis 10. Juni 1999 hat die NATO vom 24. März 1999 bis 9. Juni 1999 die Luftunterstützung für die Kosovarische Befreungsarmee (UCK) besorgt.
Am 3. April beginnt nun in Den Haag der Kriegsverbrecherprozess gegen die damalige Führung der UCK. Die Deutsche Welle schreibt: «Die Anklage umfasst Vorwürfe wie ungesetzliche Freiheitsberaubung, Misshandlung, Folter und Mord, Verbrechen gegen die Menschlichkeit sowie Verschwindenlassen und Verfolgung von Menschen. Diese Verbrechen sollen zwischen März 1998 und September 1999 stattgefunden haben.»
Aufschlussreich ist die Argumentation des Verteidigers des damaligen politischen Führers der UCK, Hashim Thaci. Der Verteidiger behauptet, die UCK hätte keine Unterstützung der «Internationalen Gemeinschaft» erhalten, wenn sie kriminelle Ziele gehabt hätte. Die Verteidigung will unter anderem Wesley Clark als Zeugen befragen. Clark war Oberbefehlshaber der «Operation Allied Force», das heisst der Bombardements in Serbien, Montenegro und im Kosovo selbst.
«Aufschlussreich ist die Argumentation des Verteidigers…»
Bin ja gespannt, ob die durchkommen.
Das war schon vor dem Krieg bekannt, dass die UCK eine Terrororganisation war, also schon von daher gab es keine Legitimation. Eigentlich muessten dann auch die verantwortlichen Politiker zur Verantwortung gezogen werden, auf deutscher Seite Dreg-Sag (Gas-Gerd), Fischer, Scharping («Massaker» von Rugovo) usw.
Der Scharping hat den Quatsch damals sichtlich selbst geglaubt. Deswegen haben sie ihn dann auch schnell abgesägt. Das war dann doch zu gefährlich.
Die ukrainische Regierung hat den Abt des Kiewer Höhlenklosters unter 60-tägigen Hausarrest gestellt. Quelle: ARD-Tagesschau
Wie ich gelesen habe, wurde dieses Vorgehen, gerade von den christlich Orientierten in der Ukraine, nicht gerade per se positiv aufgefasst.
Die Beschuldigungen kenne ich, aber im Bereich Glauben ist das so eine Sache mit der Sichtweise.
Ich spekuliere mal, ohne dafür Belege zu haben.
War der Plan, unterfüttert am Anfang mit 5 Milliarden, die ehemalige SU Republik für eine Schwächung von Russland zu gebrauchen?
Sollte man ein kommendes Scharmützel mit China ernsthaft in Betracht gezogen haben wäre es günstig, vorher ohne großes eigenes Engagement, Russland zu schwächen um die evtl. Hilfestellung für China zu verhindern. Das hätte man erreicht, egal wie der Krieg ausgeht.
Die EU übernimmt die Flüchtlinge, die Finanzierung, den Wiederaufbau. Durch militärische Einrichtungen werden Kräfte der russischen Armee und Ausrüstung im Umfeld oder in der Ukraine gebunden und die USA haben es nur mit China zu tun.
Die NATO wäre ja auch noch als Steigbügelhalter nützlich. Unsere Freiheit wird ja auch in Ostasien verteidigt. Eigentlich überall.
Es fehlt noch eine Erzählung um trotz…
Rentenproblematik,
Pflege…
Energiewende
Heizungswechsel
Stromspeicher
Abschaltung von Kernkraft und Kohle/Gas
E-Mobile
Bildung
Naturschutz
Bürgergeld
das Verschwinden der Rücklagen bei vielen….
den Bürgern näher zu bringen, auch für den Staatshaushalt und den Wiederaufbau der Ukraine weitere Einschnitte in Kauf zu nehmen.
Ich gehe bei der Überlegung schon davon aus, daß in absehbarer Zeit keine gravierende Wirtschaftskrise stattfindet mit entsprechender Arbeitslosigkeit.
Es wäre nicht verwunderlich, wenn es mit der Zeit einen Stimmungsumschwung gibt, der auch von Melnyk und der ukrainischen Regierung gefördert wurde. Man hat es etwas übertrieben mit den «freundschaftlichen Gesten».
«Sollte man ein kommendes Scharmützel mit China ernsthaft in Betracht gezogen haben wäre es günstig, vorher ohne großes eigenes Engagement, Russland zu schwächen um die evtl. Hilfestellung für China zu verhindern. Das hätte man erreicht, egal wie der Krieg ausgeht.»
Ich denke, genau das ist eine Fehlrechnung. Der Westen verbrät gerade so ziemlich alles, was er an Munitions- und Kriegsmaterialreserven hat, gegen Russland. China verbraucht derweil nichts und rüstet auf.
Es stimmt zwar, dass der Westen so gegenüber der eigenen Bevölkerung den Ausbau der Rüstungsindustrie begründen kann. Der Westen hat es aber nicht in der Hand, wie lange der Ukraine-Krieg dauert und wie lange seine Ressourcen daher gebunden sind.
Ich wäre mir nicht so sicher, was Xi Jinping und Wladimir Putin so miteinander besprechen, wenn sie zu zweit sind.
Letzter Absatz.
Sie gehen davon aus, daß Hilfeleistungen in Planung sind? Aus Russland nach China wären aber in absehbarer Zeit schwierig.
Wie und wann man weiter gegen China vorgeht wäre ausschlaggebend. Das kann ja noch ein paar Jahre dauern. Bis jetzt wurden schon einige Sanktionen bzw Maßnahmen verhängt. Damit soll wohl die technologische Entwicklung gestört werden, die ja auch Waffentechnik betrifft.
Vielleicht ist ja auch «nur» ein Wirtschaftkrieg in Planung und nur bezüglich Taiwan eine Eskalation im Gespräch.
Auf jeden Fall werden sich die USA ihre Vormachtstellung und den Dollar nicht kampflos nehmen lassen. Es ist nur die Frage, wie sie das bewerkstelligen wollen.
«Sie gehen davon aus, daß Hilfeleistungen in Planung sind? Aus Russland nach China wären aber in absehbarer Zeit schwierig.»
Nein, wieso. China hat eine ziemlich moderne eigene Rüstungsindustrie. Heh, die sind auf der Rückseite des Mondes gelandet.
Russland und deer Westen neutralisieren in der Ukraine gegenseitig ihr Militärpotential. Das kann China nur Recht sein und das hilft dem Westen in der Auseinandersetzung mit China sicher nicht.
«Ich dachte, all das rechtfertigt keinen Angriffskrieg»
Für mich auch nicht. Das Völkerrecht ist allerdings unter bestimmten Umständen anderer Meinung. Darauf hat man sich hier bzw haben sich die USA/Nato manchmal berufen.
Kampf gegen Terrorismus, Vorbereitung eines Angriffskrieges zum Beispiel.
Russland hätte eine andere Lösung finden müssen. Ich bin allerdings überfragt welche, dazu habe ich mir schon häufiger Gedanken gemacht. Ich beziehe mich dabei auf die geplanten Raketenbasen der USA an der russischen Grenze und der evtl. Nato Beitritt.
Vielleicht hat man zu lange gewartet um eine diplomatische Lösung noch zu erreichen und meinte dann, nur Krieg wäre eine Option. Das hat sich als falsch erwiesen.
Das zeigt, man muß sehr früh alle Hebel in Bewegung setzen um nicht in Situationen zu kommen die eine Umkehr schwierig werden lassen. Ein gewisser Weitblick ist da unbedingt nötig, den lassen nicht wenige Politiker in hohem Maße vermissen.
«Ich bin allerdings überfragt welche, dazu habe ich mir schon häufiger Gedanken gemacht.»
Ich auch. Vielleicht die Drohkulisse vor der ukr. Grenze noch eine Weile beibehalten, ansonsten abwarten und weiter auf Verhandlungen draengen. Zumindest haette es dann der «politische» Westen schwerer gehabt, neue Sanktionen zu beschliessen und die westliche Bevoelkerung gegen Russland aufzubringen, all die aussereuropaeischen und neutralen Staaten sowieso nicht.
Ich denke, dass aus russischer Sicht keine niedrigschwelligere Lösung möglich war, als die Donbass-Republiken anzuerkennen und dort Truppen zu stationieren (die Lösung vom 21. Februar 2022).
Das hätte (und hat) auch zu Sanktionen geführt und auch zu einem Verlust an politischem Kapital auf internationaler Ebene. Es wäre dann wohl aber nicht zum Krieg gekommen, weil die Ukraine dann dort nicht umgekehrt in grossem Massstab angegriffen hätte.
Ja, vielleicht. Anerkennung der Donbass-Republiken ohne Truppenstationierung haette die russische und russlandfreundliche Bevoelkerung dort wohl nur als Lippenbekenntnis und Verrat empfunden.
Allerdings denke ich, dass der «Westen» dann schon dafuer gesorgt haette, dass die Ukraine das nicht einfach duldet.
Russland wird die Atomwaffen in Basen an der EU Grenze stationieren. Gehen wir ohne Wertung vor, können wir jetzt studieren, wie der Westen reagiert. Der hatte ja das gleiche in der Ukraine vor.
Ich nehme an, das erste ist eine Bedrohung, das zweite war keine.
Eine Basis für Gespräche wäre das Unterlassen von beidem. Allerdings wäre es jetzt noch zu früh, der Krieg müßte erst beendet sein.
Die Basen sollen in Belarus entstehen.
Ohne Pufferstaaten ist das Konfliktrisiko etwas erhöht.
Achso – noch eine Ergaenzung zu vorhin:
«Ich bin allerdings überfragt…»
Falls russischer Verhandlunswille beim «Westen» (und der Ukraine) weiterhin abgeglitten waere wie bei einer Teflonpfanne, haetten die das gleiche tun koennen, wie das, was sie jetzt vorhaben. Das waere zwar dann schon vor ’nem reichlichen Jahr eine neue Hochruestung und zum Kotzen gewesen, aber das waere auch ganz ohne Krieg gegangen.
Die Söldnergruppe Wagner hat das Verwaltungszentrum von Bachmut eingenommen. Ukrainische Truppen halten indes noch beträchtliche Teile der Stadt westlich des Stadtzentrums. Sie sind dort von Süden, Norden und Osten inm Bedrängnis und nicht mehr durch ein natürliches Hindernis geschützt.
Derweil weist Selesnkyj auf «die Bedeutung der nächsten Woche für den Sieg der Ukraine hin». Die Vorbereitungen für die geplanten Ereignisse und Entscheidungen seien bereits im Gange. Das wird allgemein als Hinweis auf den Beginn einer Gegenoffensive gedeutet.
Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Reznikow hatte kürzlich erklärt, dass die ukrainische Armee im April und Mai, wenn das Wetter es zuliesse, eine Operation zur Befreiung von Gebieten starten werde. Die Gegenoffensive solle in mehrere Richtungen erfolgen. Dafür reiche allerdings das schwere Militärgerät noch nicht aus.
Der tschechischen Präsident Petr Pavel bemerkt, dass die Ukraine nur einen einzigen Versuch einer Gegenoffensive werde unternehmen können. Ursache seien mangelnde Ressourcen des Westens.
Ihor Romanenko, Generalleutnant der ukrainischen Streitkräfte, betonte, dass die ukrainischen Streitkräfte vor einer Gegenoffensive den Feind zermürben und ihn zwingen müssen, auf Verteidigung umzuschalten.
Quelle: UNIAN
Aus meiner Sicht sind die russischen Kräfte an der ukrainischen Ostfront immer noch in einer (begrenzten) Offensive und an der Südfront nicht zermürbt, sondern ausgeruht.
Das war bei den ueblichen Mainstreamtickern (viell. entnehmen die das aus der gleichen Quelle wie Sie) auch zu lesen.
Zusaetzlich noch die neuste ISW-Studie, dass die russ. Winteroffensive im Donbass gescheitert ist. Sowas darf da natuerlich nicht fehlen.
militaryland.net
Die russischen Kräfte sind in Richtung Lyman bis Torske vorgestoßen.
Nordwestlich von Bachmut sind sie bis Orikhovo-Vasylivka vorgedgrungen und haben den nordöstlichen Rand dieser Siedlung nahezu erreicht. (izitiwab: Dieser Vorstoß dürfte auf die Strasse gerichte sein, die von der M03 in Richtung nach Tschassiw Jar abzweigt). Damit ließe sich der Nachschub für das Gebiet um Bachmut erschweren).
In Westen von Bachmut dringen die russischen Kräfte von Süden und Norden vor und haben ein Sportstadion und Teile des Industriekomplexes Tsvetmet Zavod eingenommen. Es gibt Gerüchte, dass die ukrainischen Kräfte das Gebiet östlich der Bahnlinie aufgegeben haben, die durch Bachmut verläuft, aber keinen visuellen Beleg dafür.
Nördlich von Avdiivka haben die russischen Kräfte Novobakhmutivka eingenommen. In der Nähe haben ukrainische Fallschirmjäger einige Schützengräben bei Novoselivka zurückerobert.
Was das Kernkraftwerk bei Saporischschija betrifft, so wirbt der Chef der internationalen Atomenergiebehörde IAEA um die Einrichtung einer Schutzzone. Die russische Seite ist damit einverstanden, die ukrainische nicht.
militaryland.net
Die 93. Motorisierte Brigade der ukrainischen Streitkräfte hatte bisher im Frintabschnitt bei Bachmut einen früher erbeuteten russischen Panzer T-80BVM im Einsatz, der moderner ist als die ukrainischen Panzer. Sie hat diesen nun nahe des Hauptbahnhofs von Bachmut verloren.
Die (einzige verbliebene befestigte) Nachschubroute nach Bachmut durch Khromove liegt unter starkem russischen Artilleriebeschuss. Es sind so viele ukrainische Fahrzeuge beschädigt worden, dass die Wracks mittlerweile die Strasse blockieren und die blockierten Stellen über nahegelegene Feldwege umfahren werden müssen.
Bezüglich der geleakten US-Militärdokumente behauptet der Sprecher des ukrainischen Präsidenten, Podoljak, diese seien auf durchsichtige Weise gefälscht. Laut BBC haben Pentagon-Offizielle die Dokumente jedoch als echt bezeichnet. Laut CNN hat das US-Justizministerium eine Untersuchung eröffnet, wer diese Dokumente an die Oeffentlichkeit gespielt hat.
Die Behauptung Podoljaks, es handele sich hier um krude Fälschungen, muss also als krude Propaganda klassifiziert werden.
Einige der Dokumente sind auf grayzone.com dokumentiert.
Ein Ueberblick über die enthaltene Information findet sich auf einer Wikipedia-Seite zu diesen Leaks.
Diese beiden Links habe ich nicht über Google gefunden, sondern über die russische Suchmaschine yandex.com. Eine interessante, wenn auch nicht in allem meiner Einschätzung entsprechende Analyse von Scott Ritter findet sich auch auf einer russischen Seite, sputnikglobe.com.
Danke fuer die Infos und vielen Links. Muss ich erstmal durcharbeiten.
Yandex hat mir auch einer mal irgendwann (ungefragt) installiert. Gut zu wissen, dass man da event. was finden kann, was man ueber Google nicht findet.
yandex?
https://yandex.com/
Das ist eine Alternative zu Google. In der Regel benutze ich als Suchmaschine Google. Bei allem, was politische Konnotationen hat, ist das Google-Seiten-Ranking aber idelogisch beeinflusst. Seiten, die nicht zur Ideologie der Google-Führung passen, werden sehr weit hinten gezeigt, wenn es eingermassen machbar ist (z.B. kann man Fox News nicht zu weit hinten zeigen, das würde zu stark auffallen).
Zu bestimmten Themen ist es daher mit Google schwierig, eine saubere Gegenrecherche oder eine neutrale Recherche zu machen. Man muss dann die eine Hälfte der Geschichte mit Google und die andere mit Yandex recherchieren, so wie man in meiner Jugend die eine Hälfte aus dem Westfernsehen und die andere Hälfte aus DDR-Medien erfuhr. Keine der beiden Seiten war objektiv. Weder Google noch Yandex ist objektiv beim Ranking der Seiten, was Geopolitik betrifft.
Danke für die Info. Kannte ich nicht. Ich habe DuckDuckGo und Google als Suchmaschine. Habe aber auch festgestellt, wer in Ungnade fällt ist nicht mehr vorne dabei. Seiten die nicht im politischen Bereich angesiedelt sind und einmal ganz vorn waren. Wie da wohl ausgewählt wird? Ein Verwandter kannte die Tricks und war plötzlich ganz vorn aufgeführt.
Westfernsehen hatte ich auch – jeden Montag im schwarzen Kanal. Leider haben da meine Eltern ganz schnell auf den Alternativsender umgeschaltet.
Und ausser dem Dorf findet man beim Stichwort «samstagern» weder gegoogelt noch auf Yandex Ihre Website (jedenfalls auf den ersten Seiten)
Nicht «gefunden» und analysiert bzw gespeichert zu werden könnte in Zukunft wichtiger werden. Nebenwirkung – ist nichts oder wenig gespeichert macht das verdächtig.
Die Beispiele sind ja bekannt, daß nichts sagen schon Repressalien nach sich ziehen kann.
Da es wie ein Zeitstrahl immer nur in eine Richtung geht ist die Frage, wo stehen wir in 30 Jahren.
Überwachungssoftware die in China eingesetzt wird, kam aus dem Westen. Sie nur dort einzusetzen wäre nicht logisch. Man wird sie immer weiter verbreiten, verkaufen. Irgendwann wird man auch hier Teile davon übernehmen. Das heißt nicht, wir haben noch gar nichts übernommen.
Mit nationaler Sicherheit kann man fast alles begründen ohne weiteren Beleg.
Sie meinen Chinas Totalueberwachung («Sozialkredit-System») beruht auf westlicher (deutscher/ US-amerikan. oder?) Technologie?
Interessant. Das wusste ich nicht.
Ich habe die Details vergessen, aber es war wohl Gesichtserkennung. Software, aber auch Hardware. Wurde von westlichen Firmen in China beworben und geliefert.
Wenn Geld winkt sinkt der Skrupel ins bodenlose.
(Das Wort Skrupel bezeichnet ein altes Apothekermaß von etwa 1,25 Gramm und kommt vom lateinischen »scrupulus« (Steinchen). Ein Apotheker, der keine Steinchen hatte, konnte nicht exakt arbeiten und war »skrupellos)
Diesen Leuten fehlen nur die Steinchen.
Statt dem chinesischen Punktesystem haben wir abgespeckte Mechanismen.
Zum Beispiel die Schufa, Kreditreform u.ä.
Dazu Kontrollen in gewissem Umfang durch Arbeitgeber, Jobcenter, Auskunfteien die ihre Daten durch das Netz bekommen.
So einiges an Merkmalen wird dabei berücksichtigt, aber mit freier Marktwirtschaft, Sicherheit und eher positiv klingenden Bezeichnungen begründet.
Besser als in China, aber nicht zufriedenstellend.
Klar, wir haben auch Kontrollen und Ueberwachung im steigenden Ausmasz. Aber wenn das da tatsaechlich so ist, wie hier verbreitet, hat das schon Orwell’sche Dimensionen. Also, ich moechte nicht tauschen.
Und Danke, war gut Ihre Bemerkungen ueber „Skrupel“. Wieder was gelernt.
«Also, ich moechte nicht tauschen.»
Ich möchte auch nicht tauschen. Dennoch finde ich einige Dinge, die in Deutscholand geschehen sind, auch gegen der Regierung unangenehme Journalisten und einen Richter, für sehr bedenklich.
Wissen Sie, was mir bei den geleakten Dokumenten fehlt: Dass da nix ueber die Pipeline-Sprengungen steht. Wenn die Dokumente schon in die «falschen Haende» fallen, waere das doch das Erste, was ich raushauen wuerde.
Ich stelle auf einigen Seiten die ich beruflich frequentiere eine wachsende Kriegseuphorie (Kriegsgeilheit) fest.
Eine «Freude», jetzt zeigen wirs den Russen mal richtig.
Andere Meinungen oder auch Personen aus dem Politikbetrieb die vor Ereignissen warnten, werden als «Verräter» bezeichnet.
Teilweise Artikel, teilweise Privatmeinungen.
Man könnte meinen, die Lage ist ernster als gedacht. Schwenkt die öff. Meinung in absehbarer Zeit darauf ein, könnte eine Eskalation erfolgen, die ich momentan noch ausschließe.
militaryland.net
Die russische Seite hat weiter die Initiative in Bachmut und bei Avdiivka, dringt aber nur langsam vor.
Das Institute for the Study of War spricht auch von einem Vorrücken der Russen nahe Kreminna.
Da hilft nur Durchhalten und Warten auf die Fruehjahrsoffensive.
Da habe ich noch Zweifel, ob das in ukrainischem Sinne so eintreffen wird.
Mao hat sinngemäß einmal gesagt: Kämpfe wo du eine Chance hast und ziehe dich zurück wo du nur verlieren kannst.
Bachmut war ein Fehler. Ich habe zwar keine genauen Zahlen, aber ich schätze man hat Ressourcen verbraucht die für eine Offensive fehlen. Wie groß dieser Einfluß ist wird man sehen.
Im Nachhinein kann man wieder einmal sagen, es gab Gelegenheiten um den Krieg zu vermeiden, man hat sie nicht genutzt. Die Historiker werden viele Jahre damit beschäftigt sein zu analysieren, woran es lag.
Ich habe da nur den Diener des Volkes wiedergegeben. Stimmt, Fehler von mir: die Quelle fehlte.
«Bachmut war ein Fehler.»
Ja, 4/5 sind schon ausser Kontrolle. Aber, die Hoffnung stirbt zuletzt.
War keine Kritik, nur meine Einschätzung dazu. Wobei ich da spekuliere, mit Wissen ist es dabei nicht weit her.
Nee, alles gut. Bei mir ist es da mit Wissen auch nicht weit her. Ich orientiere mich da an GJ. Der beschaeftigt sich schon jahrelang mit der Ukraine (ist aber weniger «befangen» als die drei Ukraine-Freaks vom Freitag) und hat auch Ahnung von dem ganzen Militaerscheiss.
«Mao hat sinngemäß einmal gesagt: Kämpfe wo du eine Chance hast und ziehe dich zurück wo du nur verlieren kannst.»
Ich kannte diesen Spruch noch nicht und bin auch kein Anhänger von Mao (Kulturrevolution!), aber da hatte er zweifellos Recht.
Die russische Seite befestigt die Front im Süden (bzw. deren Rückraum) seit Monaten und hat dort über 130 «battle groups» zusammengezogen (im Donbass noch deutlich mehr, Quelle jeweils Institute for the Study of War).
Glaubt man westlichen Experten, so hat die Ukraine mittlerweile genug Drohnen westlicher Bauart, um temporär die russische Truppenluftabwehr zu überlasten. Ich sehe allerdings nicht, wie damit gegen eine gestaffelte, stark befestigte Verteidigungslinie ein schneller und grossräumiger Durchbruch zu erreichen sein soll. Nach allem, was wir wissen, hat die Ukraine weiterhin deutlich weniger Panzer als Russland.
Die Ukraine hat bei einem Angriff im Süden noch ein weiteres Problem. Russland könnte sehr wahrscheinlich die Dnjepr-Brücken in Saporischschija zerstören (zum Beispiel mit Hyperschallraketen). Nachschub und Logistik müssten also von vornherein so geplant werden, dass man notfalls ohne diese Nachschubrouten auskäme. Das verringert die Möglichkeiten für eine den Gegner täuschende Aufstellung erheblich.
Zuletzt verschiesst Russland derzeit etwa dreimal so viel Artilleriemunition wie die Ukraine. Nach allem, was ich weiss, sind aber die gegenwärtigen Produktionskapazitäten um mehr als diesen Faktor höher als diejenigen des Westens. Zudem müsste die Ukraine für Offensivoperationen mehr Munition einsetzen als in der Defensive. Das bedeutet, dass die Ukraine bei einer Grossoffensive Gefahr läuft, in eine Munitionsmangelsituation zu geraten.
Wenn die Offensive am Anfang oder nach nur geringen Geländegewinnen steckenbleiben würde, hätte die Ukraine danach ein erhebliches Kampfmoralproblem. Ich denke, dass die USA der Ukraine von der baldigen Eröffnung einer Offensive abraten werden.
Anhänger bin ich auch nicht, den Spruch fand ich aber sinnvoll. Vielleicht hat den Mao auch von Clausewitz. Würde passen.
Ich habe auch den Eindruck, es könnte mit der Kampfmoral Probleme geben. Bachmut und einige andere Orte könnten dazu beitragen.
Es ist recht kompliziert geworden. Die Rechnung der Russen geht nicht auf, der Westen weiß auch nicht so recht wie es weitergehen soll.
Und selbst steht man da und fragt sich: Was soll das Ganze eigentlich?
Wir hätten Wichtigeres zu tun.
Langsam werden auch Ermüdung und Verschleiß in Russland, Ukraine und dem Westen deutlicher. Die Nebenwirkungen haben ja Einfluß auf die Politik, die Wirtschaft, die Menschen. Der Gewinn zum Verlust wird immer geringer. Das regt vielleicht das Nachdenken etwas an und man kommt einer Lösung näher.
Bachmut ist quasi gefallen, nördlich davon sieht es ähnlich aus. Das wird ein Problem für Selenskji in Bezug auf den Durchhaltewillen. Der wird zwar nicht zusammenbrechen, aber etwas geschwächt. Auch im Ausland wird das eine kleine Wirkung haben, die eher ungünstig wäre.
«Vielleicht hat den Mao auch von Clausewitz.»
Eher Sun-Tsu (Sunzi), «Die Kunst des Krieges». eines der besten Strategie-Bücher, die es gibt. Die Ausgabe, die ich habe, hat den Titel «Wahrhaft siegt, wer nicht kämpft».
Darin findet sich zum Beispiel: «Wenn der Gegner erfüllt is, dann sei auf ihn gefasst, wenn er stark ist, dann weiche ihm aus.»
Einer der Kommentatoren (Du You) bemerkt dazu:
«Sind die feindlichen Lagerhäuser gefüllt und die gegengerischen Soldaten in Bestform, dann solltest Du Dich zurückziehen, um Ausschau zu halten, ob sich eine Lücke auftut, wenn sie nachlässig werden. Beobachte alle Veränderungen und reagiere auf sie.»
Der nächste Spruch des Meisters is:
«Nutze es aus, wenn der Gegener leicht erregbar ist, um ihn herauszufordern.»
«Wieder was gelernt.»
Ihr Satz hat mich gerade zum Nachdenken gebraucht. Wie lerne ich eigentlich.
Es sind nicht nur Antworten, sondern besonders die Fragen, die zum Nachdenken führen. Die eigene Position kann dadurch gefestigt oder revidiert werden. Falls unbewußt die eigene Meinung auf wackeligen Füßen steht, fällt einem das dadurch auf bzw man erkennt, daß einige Faktoren unberücksichtigt blieben.
Gute Fragen zu stellen ist meiner Meinung nach ein Zeichen von Intelligenz.
Hinter einer Frage kann mehr stecken als hinter einer Antwort.
Schon in der Schule wird viel zu viel Wert auf Antworten gelegt, die der Lehrer präsentiert. Die Fragen werden wenig gefördert, sind aber entscheidend für das Verstehen.
Das fordert den Lehrer allerdings sehr. Es könnte sein, daß er sagen muß: Das weiß ich nicht oder das muß ich erst abklären.
Nicht jeder ist bereit von seinem Sockel eine Stufe herabzusteigen.
«Gute Fragen zu stellen ist meiner Meinung nach ein Zeichen von Intelligenz.»
Unbedingt. Den kreativen Wissenschaftler machen viel mehr die guten Fragen als die Antworten aus.
«Das fordert den Lehrer allerdings sehr. Es könnte sein, daß er sagen muß: Das weiß ich nicht oder das muß ich erst abklären.»
Das passiert mir immer wieder mal. Wenn nicht, wären die besten Studentinnen und Studenten nicht gut genug als meine Nachfolgegeneration.
Die Nachfolgegenerationen werden KI’s sein. 😉 (Smiley angeschaut und nachgemacht. Ich glaube, ich hab’s raus.)
Ich habe gerade heute zwei Doktorprüfungen geleitet, gegenüber deren Kandidaten die KI noch einen beruhigend grossen Rückstand hat, auch wenn man die schnelle Entwicklung der KI berücksichtigt.
Na das klingt ja erstmal beruhigend.
(Ich dachte schon, jetzt ist mal wieder frei bis 16.04. Das gilt dann aber anscheinend nicht fuer jeden.)
«Es sind nicht nur Antworten, sondern besonders die Fragen, die zum Nachdenken führen.»
Ja – und Sie stellen immer wieder gute Fragen und denken auch selbst darueber nach. Das ist mir hier schon oefters aufgefallen. (Z.B. was das fuer Folgen hat, wenn unsere Politiker dies oder jenes beschliessen.)
Ich habe am Anfang im Freitag versucht, durch Fragen die Aufmerksamkeit auf Folgewirkungen mancher Entscheidungen oder Theorien zu lenken. Das kam meist nicht gut an.
Beruflich bedingt, muß ich immer eine Folgeabwägung treffen. Jede Entscheidung zieht Effekte nach sich, die evtl. negativ zu bewerten ist. Die sollte man nach Möglichkeit bedenken. Das funktioniert natürlich mehr oder weniger gut. !00% gibts da nicht.
Daher sind Fragen so wichtig für mich. Die können etwas hinterfragen, das ich vergessen habe oder zu neuen Erkenntnissen führen, alleine daduch schon, daß man darüber nachdenkt.
Das ist nach meiner Meinung auf allen Gebieten so.
Wie die Regelungen zur Heizungsfrage zur Zeit. Man entscheidet, die Regelung ist völlig intransparent, die praktische Durchführung eher fraglich. Ab nächstem Jahr soll sie gelten, aber Energie und Material dazu soll später kommen. Da kann man eigentlich nur Fragen stellen, denn durchdacht scheint das nicht zu sein.
Erinnert mich an die Aussage eines Bauern der Biogas herstellt. Es würde sich kaum noch lohnen. Der Düngerverbrauch für den Anbau der «Energiepflanzen», die 120.000 Liter Diesel die er im Jahr verbraucht. Geplant war doch mal vor vielen Jahren, Gas aus Abfällen zu gewinnen. Nicht Ackerland, Diesel, Dünger in großer Menge dafür zu benutzen.
Bio-Sprit aus der Amazonasgegend war ebenso ein Fehltritt.
«Bio-Sprit aus der Amazonasgegend war ebenso ein Fehltritt.»
In Spanien baut man auch Mais an, um daraus Sprit statt Nahrung zu produzieren. Dafür gibt es keinen Markt. Der Absatz ist rein mandatsgetrieben, also gesetzlich angeordnet, wie eine Studie des US-landwirtschaftsministeriums 2020 klar dargelegt hat. Es ist festgelegt, dass ein bestimmter Anteil des Kraftstoffs «Biokraftstoff» sein muss, womit die Menge an Kraftstoff-Mais aus dem Gesamtbedarf an Verbrennerkraftstoff folgt.
Interessanter Link, danke dafür. Die Herstellung in Spanien hatte ich nicht auf dem Schirm.
Bei den ersten Artikeln hierzulande habe ich überschlagen und kam auf einen extremen Hektarbedarf nur für Sprit. Man wollte ja sogar den gesamten Sprit auf dem Acker erzeugen.
Die Restfläche hätte nicht einmal mehr für den Nahrungsbedarf gereicht. Gleichzeitig wollte man auch noch die Flächenstilllegung haben.
Da kommen einem Zweifel, ob diese Leute noch die Grundrechenarten halbwegs beherrschen. Immerhin hatten einige herausgehobene Stellungen in der politischen Landschaft, da kann man das eigentlich erwarten.
Aus den umstrittenen «Geheimpapieren» lesen die BBC und der Guardian, daß Großbritannien in der Ukraine 50 Kräfte seiner Special Forces Eliteeinheit einsetzt. Auch andere NATO-Staaten wären ähnlich aktiv. Das würde bedeuten, West-Truppen wären schon aktiv an den Kämpfen beteiligt und nun endgültig zur Kriegspartei geworden. Ein schleichender Prozess und keiner weiß wohin das führt.
Die BBC schreibt unter Berufung auf die geleakten Dokumente, dass westliche Spezialkräfte im folgenden Umfang am Ukrainekrieg teilnehmen:
Grossbritannien 50
Lettland 17
Frankreich 15
USA 14
Niederlande 1
Institute for the Study of War:
Laut der ISW-Bewertung der Geländekontrolle vom 11. April kontrollieren die russischen Streitkräfte mindestens 76,5 Prozent von Bakhmut.
Die russischen Streitkräfte sind in der Nähe von Nowobachmitiwka (10 km nördlich von Awdijiwka) vorgerückt und haben die Fernstraße N20 Donezk-Stadt-Kramatorsk-Slowjansk überquert. (basierend auf geolokalisiertem Videomaterial)
Das britische Verteidigungsministerium meldete am 12. April, dass die russischen Streitkräfte drei Verteidigungslinien auf einer Länge von etwa 120 km in der Oblast Saporischschja fertiggestellt haben.
Gehört nur indirekt zum Thema, liegt aber auch im Bereich.
Zu Meinungsfreiheit und mündiger Bürger. Die Presse.
Ein Bericht der «Zeit» veröffentlicht private E-Mails und Chat-Nachrichten von Springer-Chef Mathias Döpfner.
Der Chef des Springer-Konzerns, Mathias Döpfner, hat offenbar mit «Bild»-Berichten versucht, den Ausgang der Bundestagswahl 2021 zu beeinflussen.
. «Unsere letzte Hoffnung ist die FDP», schrieb Döpfner im August 2021 in einer internen Nachricht. «Nur wenn die sehr stark wird – und das kann sein – wird das grün rote Desaster vermieden. Können wir für die nicht mehr tun.»
Wenige Wochen vor der Wahl wiederholte der Springer-Chef sein Anliegen. «Kann man noch mehr für die FDP tun? Die sollten 16 Prozent mindestens kriegen.» An den damaligen «Bild»-Zeitungs-Chef Julian Reichelt schrieb er zwei Tage vor der Wahl im September: «Please Stärke die FDP. Wenn die sehr stark sind können sie in Ampel so autoritär auftreten dass die platzt. Und dann Jamaika funktioniert.»
Auch andere Nachrichten des Springer-Chefs wurden in dem Bericht veröffentlicht. Demnach schrieb Döpfner, dass er der Ansicht sei, dass Ostdeutsche nie Demokraten werden könnten. «Die ossis sind entweder Kommunisten oder faschisten. Dazwischen tun sie es nicht. Eklig», schrieb er 2019 in einer internen, bisher unveröffentlichten Nachricht. «Vielleicht sollte man aus der ehemaligen ddr eine Agrar und Produktions Zone mit Einheitslohn machen.»
Außenpolitisch vertritt Döpfner die Meinung «free west, fuck the intolerant muslims und all das andere Gesochs», berichtet die «Zeit».
Nun kann man diskutieren über die Unabhängigkeit der Presse, freie Wahlen, Meinungsbildung, Macht, wer wählt eigentlich die Regierung.
Nicht daß das etwas Neues wäre, nur ist diese Bestätigung besonders deutlich und auch für Unbedarfte verständlich.
Die mails liegen der «Zeit» vor, berichtet hat auch ntv.
https://www.n-tv.de/politik/Kann-man-noch-mehr-fuer-die-FDP-tun–article24049439.html
Nun, den «Zeit»-Artikel kann ich nicht lesen, aber Ihren Link zu n-tv.
Ja, er schreibt da Bullshit (besonders, was die Ostdeutschen angeht). Mein Mitgefuehl haelt sich also in Grenzen.
Mir stellt sich allerdings die Frage, woher haben die von der «Zeit» seine privaten Mails? Wollen die da einen Konkurrenten fertig machen, und sieht so serioeser Journalismus aus?
«Die Absicht des Artikels sei erkennbar: Er solle Unruhe stiften und vom Wesentlichen ablenken.» (aus dem n-tv-Link)
Das sehe ich genauso.
Man muss aber schon auch sagen, dass der grösste Teil der deutschen Journalisten Werbung für die Grünen macht. Junge Journalsiten hatten das sogar mal bei einer Umfrage herausgefunden.
Eben.
Und was die kuenstliche Aufregung soll, dass das *schl*ch die Ostdeutschen niedermacht, ist doch auch nichts neues. Wir hatten mal einen Bundespraesidenten (aus der DDR), der sprach von Dunkeldeutschland. Und die Spiegel-Titelseite erst:
https://www.spiegel.de/spiegel/print/index-2018-36.html
Tendenzioes ist nicht nur die BILD. Da weiss man’s auch. Schlimmer sind unsere Qualitaetsmedien.
Diesen Bundespräsidenten hat ein sehr guter Bekannter von mir, der ursprünglich aus Bayern stammte, als «selbstverliebten Pfaffen» bezeichnet. Gute Charakterisierung, fand ich.
Der Pfaff war übrigens auch erst ein Widerständler, als das nicbts mehr kostete, sondern lohnenswerrt war.
Jo, dass hat schon Uwe Steimle gesagt (Der ist ja mittlerweile auch in Ungnade gefallen und macht jetzt die «Aktuelle Kamera»):
«Der ist als Letzter auf den Zug der Freiheit aufgesprungen und behauptet, er war immer schon Lokführer.»
Kennen Sie «Zwei schräge Vögel» (einer der späten DEFA-Filme)? Da habe ich Steimle das erste Mal gesehen. Es war nur eine Nebenrolle, aber köstlich.
Der Name des Films kommt mir bekannt vor. Hab› mal bei wiki nach dem Inhalt geguckt. Nee, leider nicht – sonst wuerde ich mich erinnern. 1989 war ich noch bei meinen Eltern off’n Dorfe – ab vom Schuss und das einzige Kino da schon zu. Bestimmt ist der spaeter auch beim MDR gelaufen, hatte das aber nicht mehr auf dem Schirm.
Steimle kenne ich nur als Honecker-Imitator und hab› den mal vor Jahrzehnten beim Joggen frueh am Patriarchen… quatsch Palaisteich im Grossen Garten (mit anderen) sitzen sehen.
Die NZZ hat (aus ukrainischer Sicht) getitelt:
«Egal, wie viele wir töten, es kommen immer neue» – im Donbass macht sich Erschöpfung breit
Sie hat auch aus ukrainischer Sicht geschrieben. Aber ich weiss schon was Sie meinen: Das selbe haette auch ein russ. Soldat sagen koennen.
Danke fuer den Link. Es ist alles so sinnlos da – und das Gemetzel soll lt. den Fuehren beider Seiten noch jahrelang so weiter gehen.
militaryland.net
Den russischen Streitkräften gelang es, von Südosten her auf die Siedlung Bilohoriwka im Gebiet Luhansk vorzurücken.
Soldaten der ukrainischen 113. Territorialen Verteidigungsbrigade, unterstützt von der 3. Panzerbrigade, stürmten russische Stellungen in der Nähe der Siedlung Ozaryanivka. Das liegt südlich von Bachmut, auf halber Strecke in Richtung Toretsk. [In dem zugehörigen Video ist relativ wenig zu erkennen, aber eine Geolokalisierung ist damit sicher möglich.]
Die Wagner-Söldner erreichten das Gelände des Hauptbahnhofs von Bachmut. Der Feind scheint die Umgebung des Avanhard-Stadions erobert zu haben.
Jetzt kommt langsam das Problem bezüglich Bachmut auf die Ukraine zu. Wenn man ein Detail zum großen Symbol macht, wird es schwerer wenn das fällt bzw nicht mehr wie beabsichtigt als Ansporn dienen kann.
Die «Abnutzung» der gegnerischen Truppen. Klingt logisch, aber hat das so durchschlagend funktioniert? Immerhin erkauft man sich das auch mit eigenen Verlusten.
Polen liefert jetzt 5 MiG-29, 8 wurden schon geliefert. Aus der Slowakei kamen 4. Einige kamen – glaube ich – noch aus anderen Ländern. Für die Lieferanten bedeutet das keine langfristige Schwächung, da die EU eine modernere Neubeschaffung mitfinanziert.
Da die Flüchtlingszahlen gerade allgemein aus dem Ruder laufen und die Aufnahmekapazitäten weitgehend erschöpft sind, sollte man sich eigentlich mehr um diese Thematik kümmern. Mehr Arbeitskräfte freut so manchen, aber auch die Kosten steigen. Wie die Gesamtrechnung aussieht wird man uns sicher nicht mitteilen. Mehr Arbeitskräfte bedeutet in der Wirtschaftskrise auch mehr Arbeitslose und mehr später mehr Rentner. Dazu kommen die nicht Erwerbsfähigen und der Familiennachzug.
Unterkünfte für 1,1 Millionen Menschen (Ukraine) wurden gefunden, aber die Flüchtlingszahlen aus anderen Ländern steigen nun auch wieder. Logischerweise steigen die Mieten, in manchen Städten bis zu 8% seit letztem Jahr, der Wohnungsbau schwächelt stark.
Wie man da gegensteuern will ist noch nicht zu sehen. Die Maßnahmen für den Bereich Gebäudeheizung verschärfen die Situation noch. Unabhängig davon, ob man diese positiv oder negativ bewertet.
Es wird wohl noch einige Jahre recht unrund laufen. Spannend ist die Zeit auf jeden Fall, da vieles sich gleichzeitig im Umbruch befindet.
«Polen liefert jetzt 5 MiG-29»
Ja, jetzt koennen die auch aus DDR-Bestaenden liefern. Deutschland hat gerade zugestimmt. Mal seh’n wie lange das noch dauert, bis sie ihr Versprechen brechen und ganz direkt liefern.
Wir wandeln da auf ganz duennem Eis:
https://www.fr.de/politik/ukraine-leaks-us-dokumente-nato-buendnisfall-russland-kampfjet-attakiert-britisches-flugzeug-schwarzes-meer-92209511.html
«Polen liefert jetzt 5 MiG-29, 8 wurden schon geliefert. Aus der Slowakei kamen 4.»
Das ändert strategisch gar nichts. In diesem Krieg spielen Kampfflugzeuge eine sehr untergeordnete Rolle, auf beiden Seiten. Die MiG-29 der DDR waren alles Typen (MiG-29A und vier MiG-29 SM), die zwar mit Luft-Luft-Lenkraketen bestückt waren, aber nur mit ungelenkten Luft-Boden-Waffen. Sie sind daher für die Unterstützung einer Bodenoffensive weniger geeignet als die sehr viel präziseren HIMARS-Systeme.
Haben Sie Informationen, weshalb Russland scheinbar so wenig Luftwaffe/Bomber einsetzt? Die Verluste bei den Soldaten wären doch sicher sehr viel geringer. So ganz verstehe ich diese Taktik nicht, sprich welcher Sinn steckt dahinter?
«Haben Sie Informationen, weshalb Russland scheinbar so wenig Luftwaffe/Bomber einsetzt? Die Verluste bei den Soldaten wären doch sicher sehr viel geringer.»
In einem Haus-für-Haus-Kampf wie in Bachmut nutzt die Luftwaffe nichts. Das Hauptproblem anderswo ist, dass die Ukraine eine funktionsfähige Luftverteidigung hat. Es würden zu viele Flugzeuge abgeschossen werden.
Wenn die geleakten Dokumente stimmen, könnte die ukrainische Luftverteidigung allerdings bereits im Mai unter Mangel an Luftabwehrraketen leiden. Dann wäre ein stärkerer Einsatz der russischen Luftwaffe denkbar.
In diesem Fall würden die MiG-29 dann tatsächlich einen gewissen Sinn ergeben, wären allerdings immer noch ein Tropfen auf den heissen Stein und vor allem selbst schwer gefährdet. Die russische Seite hat längerreichweitige Luftabwehrraketen und Luft-Luft-Raketen. Dem Vernehmen nach ist ein sehr guter, wenn auch bereits gealterter ukrainischer Kampfpilot, Oleksandr Oksanchenko, bereits am 25. Februar 2023 in der Schlacht um Kiew von einer russischen S-400-Rakete abgeschossen worden.
Ganz klar ist das allerdings nicht. Die erste Twitter-Meldung hatte behauptet, seine Maschine sei wahrscheinlich von der eigenen Luftabwehr der Ukraine abgeschossen worden.
Institute for the Study of War:
«Die russischen Streitkräfte rückten am 14. April weiter in Bakhmut vor. Geolokalisiertes Bildmaterial zeigte, dass die Kräfte der Gruppe Wagner im Nordwesten von Bakhmut geringfügige Gewinne erzielten und im Südwesten von Bakhmut vorrückten.»
«Am 14. April veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte bis an den östlichen Stadtrand von Nevelske (8 km westlich von Donezk) vorgedrungen sind.»
Vor Kurzem hatte ich eine Seite gefunden, die Karten zeigten wie militaryland und gleichzeitig Satellitenaufnahmen. Leider kam mir das MS Zwangsupdate dazwischen und weg war der Link.
Die Wagner Gruppe ist mir nicht ganz geheuer, wie alle Söldnerarmeen. Ich glaube, bei diesen läuft die Verrohung besonders schnell ab. Wobei es natürlich auch bei regulären Armeen, siehe 2.WK extrem barbarisch zugehen kann. Ich schätze allgemein, daß sich Menschen im Krieg stark verändern und immer mehr zu Grausamkeit neigen.
Auch Folter gehört zu diesem Themenkreis. Wir(manche westliche Staaten) und Andere beauftragen psychisch auffällige Menschen um Folter anzuwenden und sehen einfach weg. Ich gehe davon aus, Folter wird in westlichen Ländern weniger angewendet, aber das beruhigt wenig, solange sie weltweit nicht gerade selten ist.
«Die Wagner Gruppe ist mir nicht ganz geheuer…»
Mir auch nicht. Die bringen schon mal «Verraeter» mit dem Vorschlaghammer um. Im Prinzip sind die nicht besser als die Nazis vom Asow-Regiment.
«Im Prinzip sind die nicht besser als die Nazis vom Asow-Regiment.»
Kann man so sagen, in beide Richtungen.
Ich bin strikt gegen das Auslagern solcher sicherheitsrelevanter staatlicher Aufgaben und generell von allen Aufgaben, die unter das Gewaltmonopol des Staates fallen.
Aus meiner Sicht sollte die Kriegsführung mit Söldnern, die nicht unter staatlicher Verantwortung stehen, völkerrechtlich verboten werden. Dafür wird sich vermutlich aber keine Mehrheit finden und vor allem werden wichtige Akteure, wie Russland, ein solches Abkommen nicht ratifizieren.
Söldner haben gewisse Vorteile. Der reguläre Soldat ist nicht betroffen, insofern weniger Widerstand der eigenen Bevölkerung.
Bei Mißerfolg oder grausamem Verhalten war es nicht die staatliche ruhmreiche Armee.
Generell sehe ich bei Söldnern ein gewalttätigeres Vorgehen als bei regulären Truppen. Das ist wohl auch gewünscht. War auch bei der aufgelösten Blackwater so. Ebenso bei der Fremdenlegion. Aber auch bei Anderen, weniger bekannten.
Ich bin auch der Meinung, wenn es um das Gewaltmonopol geht, sollten private Organisationen nicht beteiligt sein.
Wagner Chef Prigoschin fordert ein Ende des Krieges und Rückzug aus den besetzten Gebieten.
Show oder Machtkampf? Man wird sehen. Vielleicht will er auch einfach nur mehr Unterstützung für seine Truppen.
Woher stammt diese Information? Ich finde bei der Gegenrecherche nichts Aktuelles.
Eine derartige Meldung von Bloomberg hat Prigoschin bereits am 23. März dementiert.
https://www.berliner-zeitung.de/news/bericht-wagner-chef-jewgeni-prigoschin-fordert-ende-des-ukraine-kriegs-li.338532
Manchmal hilft auch googeln.
Insbesondere würde es der «Berliner Zeitung» auch helfen, Journalisten zu beschäftigen, die des Englischen mächtig sind. In der zitierten Twitter-Meldung ist eben nicht von einem Rückzug aus den besetzten Territorien die Rede, sondern davon, dort ein Standbein zu behalten.
Mit anderen Worten regt Prigoschin ein Einfrieren der Kontaktlinie an. Das ist etwas völlig Anderes. Es könnte sogar ein mit der russischen Regierung abgesprochener «Testballon» sein.
Ich glaube, den meisten Lesern ist das egal, was in der engl. Twitter-Meldung steht. Vermute mal, die lesen sowieso nur die Ueberschrift, einige vielleicht auch noch den deutschen Text der Journalisten – und dann bilden die sich ihre Meinung (oder auch keine).
Das ist das Problem. Der Artikel ist ja grundfalsch. Einige Leute würden «Lügenpresse» sagen. Ich nehme aber an, es ist wirklich nur Unverständnis der Journalistin (Kathrin Merz). Sie war so stolz, auf einem obskuren Twitter-Kanal (vermutlich auf Hinweis von Kontakten) diese «sensationelle» Meldung gefunden zu haben, dass sie gleich einen Artikel raushauen musste. Entweder hat sie am Sonntag die Lizenz zum unkontrolliert Publizieren oder die Gegenkontrolle hat nicht funktioniert.
Mit so etwas macht sich ein Medium unmöglich (und die «Berliner Zeitung» ist sonst eigentlich eines der besseren). Es ist wie mit der «Pflanzensprengstoff»-Geschichte auf der ARD-Tagesschau-Seite, die einen Riesen-Shitstorm gegenüber dem verantwortlichen Journalisten und dem Experten vom KIT erzeugt hat, obwohl sie relativ schnell korrigiert wurde (auf meine Veranlassung, nachdem mich ein Freund darauf aufmerksam gemacht hatte).
«relativ schnell korrigiert wurde (auf meine Veranlassung…)
Ja, die Sache mit dem «Pflanzensprengstoff» hatten Sie hier im gleichen Artikel mal verlinkt. Kann mich erinnern, dass dies ellenlang war und heftig diskutiert wurde. Deswegen hatte ich es damals nur «ueberflogen».
«relativ schnell korrigiert wurde (auf meine Veranlassung…)
Wenn das natuerlich so ist, muss ich da nochmal genauer hinschauen.
Hab’ jetzt endlich mal die spannende Geschichte ueber den „Pflanzensprengstoff“ ordentlich gelesen.
Dann sind Sie wohl dann der ? (aus „Einblick in das kollekt. Medienversagen der Tagesschau“ und Zeitungsausschnitt)
«Ein mir unbekannter Professor der ETH Zürich schickte mir eine E-Mail mit dem Betreff “Peinlich” und amüsierte sich offensichtlich über mich» (David Domjahn)
Wenn dem so ist, nennt man das also «auf meine Veranlassung». (Wer den Schaden hat, braucht fuer den Spott…) 😉
Okay. (Unabhaengig von dem Uebersetzungsfehler hielt er allerdings Hershs Aussagen – was den Einsatz von Schneidladungen anbetrifft – fuer unwahrscheinlich.)
Wie ist das eigentlich in der Schweiz? Gibt es da auch eine Art OERR, fuer den jeder Buerger (ganz gleich, ob er diese Medien ueberhaupt frequentiert) dann Zwangsgebuehren bezahlen muss? Und zu guter Letzt: Ist das „heute-Journal“ besser als die „Tagesschau“?
«Dann sind Sie wohl dann der ?»
Ja. Mich hatte ein Freund auf den Beitrag aufmerksam gemacht. Mein E-Mail war eigentlich sehr sachlich formuliert, aber der Betreff war tatsächlich «Peinlich» und das Wort «amüsant» kam vor.
«Wie ist das eigentlich in der Schweiz? Gibt es da auch eine Art OERR, fuer den jeder Buerger (ganz gleich, ob er diese Medien ueberhaupt frequentiert) dann Zwangsgebuehren bezahlen muss?»
Ja, die Schweiz zieht auch bei ihren Bürgen Gebühren für öffentliches Radio und Fernsehen ein. https://www.serafe.ch/
«Und zu guter Letzt: Ist das „heute-Journal“ besser als die „Tagesschau“?»
Das kommt darauf an, welchen Aspekt man betrachtet. Das «heute journal» geht etwas tiefer auf Hintergründe ein. Ob das dann immer stimmt oder objektiv dargestellt ist, ist eine andere Frage.
Marietta Slomka zum Beispiel hat manchmal gute Tage und manchmal vergisst sie in ihrem Enthusiasmus journalistische Grundregeln.
Claus Kleber war jahrelang strammer US-Unterstützter (er war auch Mitglied des Atlantik-Brücke e.V.). Am Tag vor seiner Pensionierung hat er dann einen scharf kritischen Beitrag über den US-Drohnenkrieg gemacht. Im Umfeld seiner Pensionierung hat er auch Kritik an den Zuständen im OeRR geübt.
Danke fuer die Auskuenfte.
Claus Kleber war mir immer unsymphatisch und Marietta Slomka, naja, wie Sie schon schreiben, mal so mal so. Am Ende waere es ja auch egal, wenn die «Fakten» stimmen (wuerden). Okay, das heute-Journal kommt auch zu einem unguenstigen Zeitpunkt, so dass es hoechstens Zufall ist, wenn ich da mal reingucke.
Aber, sorry – da muss ich noch mal nachhaken wg. dem Uebersetzungsfehler («Rueckzug») bei der «Berliner Zeitung»: Dass Sie nicht der Einzige waren, dem das aufgefallen ist, ist wahrscheinlich. Aber vielleicht haben Sie denen auch eine spoettische Mail geschickt? Zeitlich wuerde das jedenfalls passen.
Verstehe ich, dass Sie da auf den letzten Absatz nicht eingehen. Kein Problem. (Versuch war’s aber wert.)
War auch nur so’n Gedanke von mir. Passiert, wenn das Arbeitswochenende ewig lang und langweilig ist.
Sorry, hatte ich übersehen. Einerseits, ja, ich hätte die «Berliner Zeitung» eigentlich darauf aufmerksam machen wollen.
Andererseits aber eben nein, ich habe keine E-Mail-Adresse gefunden, an die ich mich hätte wenden können. Ich habe nur diejenige des Herausgebers und das wäre dann wohl doch etwas zu hoch gegriffen gewesen.
So falsch lag ich dann ja doch nicht…
Also Danke – und natuerlich brauchen Sie nicht antworten. Dachte schon, Sie sind jetzt endgueltig genervt. (Und falls doch, zeigen Sie’s dann wenigstens nicht.)
«Dachte schon, Sie sind jetzt endgueltig genervt.»
Das braucht viel mehr. Ich bin nicht mal genervt, wenn mir jemand (im übertragenen Sinn) ein Messer in den Rücken rammt – solange sich die Klinge dann als zu kurz erweist.
Messer in den Ruecken will ich lieber nicht austesten. Das koennte einen Nerv treffen und zu Lähmungserscheinungen fuehren. Vermute mal, so ein dickes Fell haben Sie dahinten dann doch nicht.
Kam von ntv.
Die Erklärung Prigoschins soll in der «Nexta», dem belarussischen Nachrichtenportal, erschienen sein.
Er spricht aber auch vom verteidigen der eroberten Gebiete.
Widersprüchlich, muß man wohl weniger ernst nehmen.
Sorry, dass ich da vorgeprescht bin. Mich hatte die (nicht korrekt wiedergegebene, wie ich Dank GJ jetzt weiss) Aussage von Prigoschin selbst verwundert (und da wollte ich mal nachschauen)
ntv war uebrigens auch mein erster Gedanke, da Sie auf die des oefteren mal verlinken. Bei der google-Suche sprang heute frueh aber eben nur die «Berliner Zeitung» rein (neben aelteren Meldungen). Hielt ich dann fuer moeglich, da bei den traditionellen Freitagslinken (unabhaengig welcher polit. Richtung Sie sich zuordnen), die noch relativ gut angesehen ist (neben den ueblichen Verdaechtigen NDS, junge Welt usw).
Wer ist GJ?
izi
Sorry, bin irgendwie auf ein dFreitag Mitglied gekommen. Klassische Fehlzündung.
Der NTV-Beitrag ist aber, zumindest in der jetzt zugänglichen Form, korrekt. Von einem Rückzug aus den besetzten Gebieten steht dort nichts (mehr?).
Zur Erhellung eine andere Version der Süddeutschen Zeitung zu Progoschin.
https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-krieg-newsblog-g-7-japan-baerbock-polen-1.5793725
Etwas nach unten scrollen.
Hmm, ausser der «Berliner Zeitung» scheinen doch alle Englisch zu können.
Von einem Rueckzug stand auch schon gestern Nachmittag (aktualisiert 09:53 Uhr) in der «Berliner Zeitung» nichts mehr.
«Korrektur: In einer früheren Version hieß es, Prigoschin habe den Rückzug aus den besetzten Gebieten gefordert. Dabei handelte es sich um einen Übersetzungsfehler. Prigoschin fordert, dass sich Russland auf den bereits besetzten Gebieten Fuß fasst.»
Sie hatten Ihren Kommentar…08:57 Uhr geschrieben. Vielleicht hat man das hier gelesen ;-(
» Sie hatten Ihren Kommentar…08:57 Uhr geschrieben. Vielleicht hat man das hier gelesen 😉 »
Ich werde kaum der Einzige gewesen sein.
Ich denke mal, die haben das dann selber noch gemerkt. Haette aber gepasst.