Da capo al fine


Joe Biden Der alte weiße Mann ist keine nachhaltige Lösung.

Ein alter weiser Mann in beratender Funktion würde der Politik der USA sehr gut tun. Das gleiche gälte für eine weise Frau jeglichen Alters und jeglicher Herkunft. Selbst die Anhänger von Joe Biden dürften allerdings davor zurückschrecken, ihm das Attribut «weise» beizulegen. Laut Umfragen, die der Nachrichtensender CNN auf seiner Webseite zusammenträgt, sind viel mehr US-Bürger unzufrieden mit dem Präsidenten Biden als mit ihm zufrieden sind. Der Anteil der Unzufriedenen liegt je nach Umfrage zwischen 10 und 20% höher. Noch brisanter ist eine eigene Umfrage, die CNN am 6. April veröffentlichte. Die Überschrift ließ an Klarheit nichts zu wünschen übrig: «Ein Drittel der Amerikaner meint, Biden verdiene es, 2024 wiedergewählt zu werden». Das sind noch einmal fast 10% weniger, als derzeit seine Politik unterstützen. Die Gründe sind offensichtlich. Biden ist 80 Jahre alt und damit schon jetzt der älteste Präsident, den die USA je hatten. Er wirkt weniger vital als viele andere 80jährige. Zu Ende einer nochmaligen Amtszeit würde Biden 86 Jahre alt sein. Unter den Befragten sagten 67%, Biden habe nicht das Durchhaltevermögen und die Schärfe, um als Präsident zu dienen, 65% sagten, er erwecke keine Zuversicht. Jeweils 54% fanden, er wirke nicht ehrlich und vertrauenswürdig und er kümmere sich nicht um Leute wie sie.

Am Mittag des 25. April gab Biden auf Twitter bekannt, er werde noch einmal für die US-Präsidentschaft kandidieren.

Die Strategie des kleineren Übels

Was sich Biden dabei denkt, deutet er in seinem Tweet an. «Jede Generation hat einen Moment, in dem sie sich für die Demokratie einsetzen muss. Um für ihre Grundfreiheiten einzustehen. Ich glaube, dies ist unserer.- Deshalb kandidiere ich für die Wiederwahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Schließen Sie sich uns an. Lassen Sie uns die Arbeit zu Ende bringen.» Die Hybris Bidens wird deutlich, wenn man den Subtext des Tweets hinschreibt. ‹Die Demokratische Partei der USA,› so sagt Biden hier eigentlich, ‹hat außer mir niemanden, der Trump stoppen könnte.›

Man sollte hoffen, dass ein altersschwacher Präsident wenigstens einen Beraterstab unterhält, dessen Mitglieder scharf denken können. Sollte dem so sein, dann hatte dieser Stab jedenfalls nicht genug Einfluss auf Biden, um ihn von einer erneuten Kandidatur abzuhalten. Es gibt Anzeichen, dass es mit dem scharfen Denken auch nicht so weit her ist. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, erklärte kurz nach der Verkündigung der Kandidatur, es sei offen, ob Biden eine volle zweite Amtszeit bestreiten werde. Die politischen Implikationen sind offensichtlich. Die Demokratische Partei müsste neben Biden einen Kandidaten für die Vizepräsidentschaft aufstellen, der von den Wählern immer noch Bidens republikanischem Gegenkandidaten vorgezogen würde. Wenn die Demokratische Partei eine solche Person hätte, würde Biden sicher nicht für eine zweite Amtszeit antreten.

Das hat dann wohl auch jemand Jean-Pierre gesagt. Sie korrigierte ihre Aussage innerhalb weniger Stunden. Das Problem ist, dass ihre ursprüngliche Antwort dem gesunden Menschenverstand entspricht. Es ist wirklich offen, ob Biden eine zweite Amtszeit durchstehen könnte. Leute meiner Generation, insbesondere aus der ehemaligen DDR, erinnern sich an einen Witz, der Anfang der 1980er Jahre im Umlauf war: «Tagesordnung des Parteitags der KPdSU. 1. Aufbau der Sauerstoffzelte. 2. Hereintragen der Deputierten. 3. Anstimmen des Liedes ‹Wir sind die junge Garde des Proletariats.’»

Weshalb sollte in den USA überhaupt jemand auf die Idee kommen, Biden wiederzuwählen? Dieser Frage hatte sich Susan B. Glasser für den «New Yorker» bereits am 13. April gewidmet, nachdem Biden wieder einmal einen Fauxpas nach dem anderen begangen hatte. Sie spottete angemessen über Biden, um ihm dann eine intelligente Ăußerung zuzugestehen: «Vergleichen Sie mich nicht mit dem Allmächtigen. Vergleichen Sie mich mit der Alternative.» Auch das kann man etwas klarer ausdrücken: «Trump ist so unsäglich, dass Sie selbst mich vorziehen sollten.» Was sagt das über den gegenwärtigen Zustand des politischen Systems in den USA aus?

Der Begriff des «least objectionable candidate» (am wenigsten anstößiger Kandidat) ist in der US-Politik nicht neu. Geprägt hat ihn meines Wissens Vance Packard bereits in den 1970er Jahren. Es ist aber eine Sache, wenn ein Soziologe oder ein politischer Kommentator so etwas sagt und eine ganz andere, wenn ein Präsident sich selbst so verkauft.

Susan B. Glasser sollte als Journalistin des «New Yorker» wegen der Redaktionslinie eigentlich Biden in der Auseinandersetzung mit dem politischen Gegner verteidigen. Sie schließt ihren Artikel denn auch mit einem witzigen Rückgriff auf Bidens Spruch. Falls tatsächlich Trump gegen Biden antreten werde, so würde wohl niemand denken, es sei ein Wahl zwischen Biden und dem Allmächtigen – vielleicht mit der Ausnahme von Trump selbst. Was aber, wenn nicht Trump gegen Biden antritt?

Das strategische Dilemma der Demokraten

Wenige US-Amerikaner mögen Trump für den Allmächtigen halten. Ob 2024 eine Mehrheit Trump oder Biden wählen würde, ist dennoch nicht ausgemacht. Auch von Trump hat eine Mehrheit der US-Amerikaner eine unvorteilhafte Meinung. Diese Mehrheit ist von sehr ähnlicher Größe wie im Fall Bidens. Um eines Wahlsiegs sicher zu sein, müssen die Demokraten Trump permanent angreifen, wenn möglich, mit noch stärkeren Mitteln als bisher. Bereits die bisher verwendeten Mittel sind darauf ausgerichtet, Trump ganz aus dem politischen Rennen zu entfernen. Falls das den Demokraten gelingt, würde Biden gegen einen wesentlich jüngeren Kandidaten antreten. Wahrscheinlich wäre das dann der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, der jetzt 44 Jahre alt ist. Bei den Präsidentschaftswahlen 2008 trat der damals 47jährige Barack Obama gegen den damals 72jährigen John McCain an. Die aus Altersgründen deutlich schlechtere Physis von McCain spielte damals eine Rolle für den Ausgang, was auch in den Medien kommentiert wurde. DeSantis könnte, wenn er genug Humor hat und seinen Anhängern genug Humor zutraut, einen damaligen Spruch von Obama recyceln: «Dies ist eine Wahl zwischen der Vergangenheit und der Zukunft».

Was immer den Demokraten gegen Trump einfällt, wird entweder keinen Effekt haben oder Trump nutzen – das ist schon vorgekommen – oder Trump schaden. Wenn es ihm schadet, nutzt es in den kommenden Vorwahlen DeSantis. Fast keine der Strategien, welche die Demokraten gegen Trump entwickelt haben, würde aber gegen DeSantis nützen. Denjenigen Wählern, die fest auf Seite der Demokraten stehen, gilt DeSantis als ein ebenso großes Übel wie Trump. Den Wahlausgang bestimmen aber die Wechselwähler. Es ist unwahrscheinlich, dass diese das auch so sehen.

Seine erste Wahl zum Gouverneur von Florida hatte DeSantis 2018 nur hauchdünn gewonnen. Es musste sogar nachgezählt werden. Seine Wiederwahl 2022 wurde in den USA als Erdrutschsieg bezeichnet. Er gewann mit 59.4% der Wählerstimmen, während es sein demokratischer Gegner Crist nur auf 40% brachte. Dieser Vorsprung war der größte, den es jemals in Gouverneurswahlen in Florida gegeben hat. Zwischen 2018 und 2022 lagen eine Covid-19-Politik, die den Vorstellungen Bidens zu diesem Thema diametral entgegengesetzt war (aber von erstklassigen Epidemiologen der Universitäten Stanford und Harvard unterstützt wurde) und eine Migrationspolitik, die jedem Demokraten die Haare zu Berge stehen lässt. Allerdings genießt Bidens Migrationspolitik in den USA nur eine Zustimmung von 35%. Sollte es 2024 zum einer Wahl zwischen Biden und DeSantis kommen, würde ich einen deutlichen Sieg, vielleicht gar einen Erdrutschsieg von DeSantis erwarten.

Die Zukunft der Republikaner

Bei Umfragen zu den kommenden Vorwahlen der Republikaner liegt tatsächlich DeSantis (23.8%) auf Platz 2, sehr deutlich vor dem ehemaligen Vizepräsidenten Pence (5.5%) und der früheren US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Nikki Haley (4.0%). Allerdings liegt er auch sehr deutlich hinter Trump (51.1%). Man sollte solche Zahlen ein Jahr vor den Vorwahlen nicht überbewerten. Trump und Pence haben einen hohen nationalen Bekanntheitsgrad durch frühere Regierungsämter auf Bundesebene. DeSantis wird seinen ersten nationalen Wahlkampf erst bei den Vorwahlen 2024 führen.

Eine recht neue Umfrage gibt im direkten Vergleich unter republikanischen Wählern Trump 51% und DeSantis 38%. Es gibt auch schon Umfragen zu Trump gegen Biden und DeSantis gegen Biden – und diese sprechen eine andere Sprache. Momentan ziehen im direkten Vergleich 48% Biden vor und 45% Trump. Allerdings ziehen ebenfalls im direkten Vergleich 48% DeSantis vor und nur 45% Biden. Die Abstände wirken, als seien sie im Bereich der Fehlergrenzen. In allen Umfragen der letzten Wochen führt jedoch Biden vor Trump und DeSantis vor Biden. Wenn das stabil so bleibt oder, wie ich erwarte, sich dieser Trend noch verstärkt, wird das die Verteilung der Wahlkampfspenden auf Trump und DeSantis beeinflussen. Bisher hat letzterer noch nicht einmal seine Kandidatur angekündigt. Angesichts der Situation dürfte er in den nächsten Monaten dazu gedrängt werden.

Nun darf man sich fragen, ob die Demokraten schon «auf Vorrat» DeSantis attackieren sollten. Das wäre eine gefährliche Strategie, weil es DeSantis in Umfragen unter Wählern der Republikaner sicher helfen würde. Es würde auch seinen nationalen Bekanntheitsgrad erhöhen. Fraglich ist auch, ob es hülfe. Sein Gegner in Florida, Crist, hatte DeSantis 2022 als «eine der größten Gefahren für die Demokratie» bezeichnet. Das haben ihm nicht genug Wähler abgenommen.

DeSantis wird unter anderem damit werben, dass er auf seine Pension als Kongressabgeordneter verzichtet und einen Gesetzesentwurf eingereicht hat, diese Pensionen generell abzuschaffen. Zur Begründung sagte er: «Die Gründerväter sahen gewählte Beamte als Teil einer dienenden Klasse, doch Washington hat sich zu einer Kultur der herrschenden Klasse entwickelt.» DeSantis hat sich auch für Amtszeitbegrenzungen für Kongressabgeordnete (drei Amtszeiten) und Senatoren (zwei Amtszeiten) eingesetzt. Er hat sich selbst daran gehalten, indem er nach drei Amtszeiten als Kongressabgeordneter nicht wieder für den Kongress, sondern für das Gouverneursamt in Florida kandidierte.

Ich denke, man kann ziemlich sicher davon ausgehen, dass DeSantis nicht nur die Zukunft der Republikanischen Partei der USA ist, sondern auch ein zukünftiger US-Präsident. Ob es schon 2024 dazu kommt, bleibt offen.


102 Antworten zu “Da capo al fine”

    • Ursprünglich ist es ein Anweisung auf einem Notenblatt, die es einem erspart, einen sich wiederholenden Teil der Musik noch einmal aufzuschreiben. Wenn man drei Teile A, B und A hat (das kommt in der Musik häufig vor), schreibt man A nur einmal nieder und schreibt «fine» (Ende) an das Ende von A. Dann schreibt man B nieder und schreibt ans Ende von B «Da capo al fine». Der Interpret weiß dann, dass er A (also vom Anfang des Stücks) noch einmal bis zu dem Wort «fine» spielen soll.

      Was das im Kontext dieses Artikels bedeutet, überlasse ich der Fantasie der Leser(innen).

      • Danke fuer die Information. Wusste ich nicht.

        Zuerst hatte ich das frei uebersetzt: «Vom Kopf bis zum Ende». Dann fiel mir ein, dass die Zuschauer «da capo!» im Theater, wenn sie begeistert sind, manchmal rufen. Und der Sinn ergibt sich ja praktisch vom selbst.

        Ihr Artikel ist also eine Werbung fuer deSantis (abgesehen davon, dass wir sowieso nicht waehlen koennen). Okay, vielleicht hat der ja paar gute Seiten, und der kommt nur wiedermal bei unseren Medien schlecht weg. Jetzt fuehrt er gerade einen Kampf gegen den Disney-Konzern.

        «Sollte es 2024 zum einer Wahl zwischen Biden und DeSantis kommen, würde ich einen deutlichen Sieg, vielleicht gar einen Erdrutschsieg von DeSantis erwarten.»

        Das denke ich auch. Allerdings faende ich – als neutraler Beobachter – einen Neuaufguss von den beiden alten weisen Maennern weit spannender und vielleicht geb’s da auch was zu lachen.

        Im Uebrigen glaube ich – trotz aller Missfallensbekundungen der Republikaner zur gegenwaertigen Ukraine-Politik – wird sich an der hegemonialen Aussenpolitik der USA nichts aendern.

        PS: Was sagen Sie denn zu dem Palmer-Austritt?

        • Ich will nicht für DeSantis Werbung machen. Falls die Demokraten allerdings keinen besseren Kandidaten finden können als Biden und DeSantis die republikanischen Vorwahlen gewinnt, wird er wohl Präsident werden. Ich würde sogar argumentieren, dass er im Vergleich zm 82jährigen Biden tatsächlich die bessere Wahl wäre.

          Die Demokraten müssen sich ernsthaft fragen, warum sie keinen für die breite Wählerschaft akzeptablen Nachwuchs haben. Die Trumps, Orbans und Kaczyńskis machen sich deshalb breit, weil die anderen den Kontakt zur Masse der Bevölkerung verloren haben. Sie kommunizieren nur noch mit einer intellektuellen Elite, bei der man in Frage stellen kann, ob sie tatsächlich eine Elite ist und die sich in vielen Dingen sicher nicht wie eine Elite verhält.

          • Ja, bei den Demokraten hat sich in den letzten Jahren niemand als Alternative sonderlich hervorgetan. Bei den deutschen Linken ist ja immer mal wieder von Alexandria Ocasio-Cortez die Rede. Da habe ich aber keine Ahnung, was ihr Programm waere. Und den noch aelteren Bernie Sanders wollten die ja schon 2020 nicht.

            Na gut: Dann muss eben der Alte nochmal ran -als letztes Aufgebot sozusagen.

            • «Alexandria Ocasio-Cortez»

              Hat für die Beendigung von Waffenlieferungen an Saudi-Arabien gestimmt. Ist sehr israelkritisch, redet von Massakern an Palästinensern und der Entwicklung Israels zu einem Apartheidstaat.

              Nie und nimmer lässt die Demokratische Partei zu, dass sie als deren Präsidentschaftskandidatin antritt.

              Will die US-Einwanderungsbehörde abschaffen. Bezeichnet die Flüchtlingslager im Süden der USA als Konzentrationslager.

              Nie und nimmer würde sie mit diesen Ansichten als US-Präsidentin gewählt.

              • Krass.

                Israels Umgang mit den Palaestinensern (zugegeben, dass man das kritisieren darf) mit dem Apartheid-System von Suedafrika gleichzusetzen, von Massakern zu sprechen und bei den US-Fluechtlingslagern Nazivergleiche zu verwenden – ja, damit kann man nun wirklich nicht US-Praesidentin werden.

                Danke fuer die Information. Ich finde das beeindruckend: Was auch immer man fragt, Sie wissen bestens Bescheid.

  1. biden riecht seine !gute! chance, wenn desantis gegen trump antritt, dies zersägt die republikaner (ala tea party vor jahren) oder es führt zu einem schisma der reps um trump herum (abtreibung als anlass etc…).

    • Zwischen die Ansichten von Trump und DeSantis passt kaum ein Blatt. Nur verbindet DeSantis intellektuelle Respektabilität mit Akzeptanz der «kleinen Leute». DeSantis hat einen Bachelor-Abschluss in Geschichte von Yale und einen Masterabschluss in Jura von Harvard. In Jura hat er ein Berufsdoktorat cum laude. Er hat eine Ausbildung als Militärrichter und hat als Rechtsberater für die Navy SEALs gearbeitet. Er hat Militärrecht unterrichtet.

      DeSantis hat im Irak gedient und ein paar kleinere militärische Auszeichnungen. Er war Ermittler der Bundesstaatsanwaltschaft.

      DeSantis war 2022 in der Time-100-Liste der einflussreichten Leute in der Rubrik «Leader» (23 Leute weltweit, Macron gehörte nicht dazu, Trump auch nicht).

      DeSantis würde gegen Biden gewinnen, egal wie sich die Republikaner in den Vorwahlen zerfleischen. Er muss nur zu den Vorwahlen antreten und dann muss er diese auch gewinnen. Wenn die Republikaner das nicht hinbekommen, sind sie ebenso unfähig wie die Demokraten.

      • «DeSantis war 2022 in der Time-100-Liste der einflussreichten Leute in der Rubrik «Leader»».

        Na gut, aber das sagt rein gar nichts ueber die individuelle Klasse aus. Neben Biden sind da auch noch Selenskyj, Putin und sogar Flinten-Uschi (die so gar keine Ahnung von der Welt hat).

        Und 2023 ist wieder Biden und Olaf Scholz dabei.

        • Es sagt nichts über individuelle Klasse aus, aber schon etwas über Einfluss.

          Putin mag ein *rschl*ch sein, aber er ist ein *rschl*ch mit immensem Einfluss auf das Weltgeschehen. Auch die Tochter eines ehemealigen n9iedersächsischen Ministerpräsidentin hat Einfluss. Ob das so gut ist, sei dahingestellt.

          • Ja, Selenskyj, Putin, Xi – und meinetwegen auch die Ursula, schliesslich hat die die sonst meist zerstrittenen EU-Mitglieder in der Ukraine-Politik auf Linie gebracht (Ausnahme viell. Ungarn, das ein bisschen rumzickt). Kann man verstehen. Aber was hat da jetzt Scholz da zu suchen? Und wenn Sie das schon als «Vorteil» fuer DeSantis auffuehren (oder ging’s da nur gegen Trump?) – dann sogar zweimal hintereinander Biden (was ja nun unbestritten ein Fehlgriff in der Auswahl ist.)

      • und trump wird natürlich bei so einem CV/talent/persönlichkeit sofort niederknien und voller erfurcht im t-tower verschwinden.

        desantis hat noch nicht einen vize genannt – ich schliesse mal aus es wäre trump oder visa versa.

        einer aus dem kennedy-clan möchte auch mal wieder an die macht und es gibt gerüchte um tucker carlson + tulsi gabbard….es wird spannend

          • Das scheint wohl so zu sein. Die Anzahl der Problemfelder hat sich stark erhöht, besonders durch die «Arbeitsverweigerung» in den letzten Jahren. Vieles wartet schon lange auf eine Lösung, die man immer wieder vertagt hat. Nun ist der Umfang zu groß geworden.
            Ich meine damit nicht Problemfelder die man in ein paar Jahren bearbeiten könnte.
            Nehmen wir Lehrermangel. Ist doch seit 40 Jahren bekannt und jedes Jahr will man ihn angehen und beseitigen. Und das ist noch ein gut planbares Feld, denn man weiß 6 Jahre im voraus, wieviele Lehrer man brauchen wird. Zusätzlich haben wir zur Zeit noch einen erhöhten unerwarteten Bedarf.
            Ob USA, Italien oder hier, man versucht es mit härteren Maßnahmen, Umverteilung, kosmetischen Reparaturen.
            Genügen wird es nicht, wir brauchen eine zufällige Konstellation fähiger Regierungen in wichtigen Ländern, um einen Durchbruch zu erreichen.
            Italien hat gerade das sogenannte Bürgergeld weitgehend gestrichen.
            https://www.tagesschau.de/ausland/italien-haushalt-137.html

            https://www.srf.ch/news/international/abschaffung-des-buergergelds-meloni-streicht-in-italien-sozialleistungen-zusammen

            https://www.n-tv.de/politik/Meloni-Regierung-streicht-italienisches-Buergergeld-article24091161.html

            Dadurch entstehende Verwerfungen werden relativ schnell eintreten. Die Maßnahmen sind zwar noch nicht rechtskräftig, jedoch hat die Regierung eine Mehrheit um sie zum Jahresende umzusetzen.
            Nachdem in nicht wenigen Ländern gehäuft Probleme aufbrechen, kann man sicher von einer Systemkrise sprechen. Erkennbar auch, an den unausgegorenen Lösungsansätzen.

          • Wird knapp. Beruflich wirds immer enger. Die Auflagen, Bürokratie, Energie und Lieferketten sind langsam nicht mehr in den Griff zu bekommen.
            Privat habe ich es mit Immobilienheuschrecken zu tun.
            Langsam reicht das wirklich.Und das Studium des Nachwuchses wird auch immer komplizierter und auch teurer.

              • Die Handlungsfähigkeit ist langsam stark beschränkt.
                Man schaut Politik und Verwaltung zu und fragt sich, was die eigentlich treiben. Wieso bezahlen wir Unfähigkeit so üppig? Und das Beamtentum, eh ein Witz. Wer unfähig ist kann das ein Leben lang bleiben. Arbeiten Beamte für oder gegen uns? Diese Frage scheint noch nicht geklärt zu sein. Bei Politikern weiß man, daß sie für sich arbeiten.
                Betriebliche Probleme haben mittlerweile viele. Ich kann manchen Betrieben nur raten, Produktion zu verlagern oder ins Ausland zu gehen. Man kann sich langsam immer weniger um die eigentliche Arbeit kümmern, immer mehr Raum nimmt Verwaltung ein und die Lösung der Probleme, die Politiker und Verwaltung täglich produzieren.

        • Die meisten Teams sind «langsame Teams» (wie unseres, Kategorie «SOLA-la»). Eine Arbeitsgruppe an der ETH oder Universität Zürich ist entweder gross genug, 14 Läuferinnen und Läufer zusammenzubringen oder es tun sich zwei Gruppen zusammen. Natürlich gibt es kaum Gruppen, die gross genug sind. Man nimmt Partner von Gruppenmitgliedern mit dazu, Ehemalige, Studenten, die gerade ein Semesterprojekt machen und eventuell noch Bekannte.

          Es gibt auch Teams, die nur aus Ehemaligen bestehen oder die von Ehehemaligen an ihrer Arbeitsstelle mit Kollegen organisiert werden.

          Und dann gibt es noch die richtig Ehrgeizigen, die um den Sieg kämpfen. Der TV Oerlikon hat meistens zwei richtig gute Teams, aber manchmal gewinnen die «Brownschen Spaziergänger» oder noch jemand Anderes.

          Gegeben habe ich alles, aber es waren trotzdem nur 6:00 min/km über 13.67 km, womit ich uns ziemlich ans Ende des Felds gelaufen habe. Aber die jungen Leute aus meiner Gruppe haben inzwischen wieder einiges wettgemacht.

          • «..(wie unseres, Kategorie «SOLA-la»)»

            Na, na, na. «Excellent Performance Runners» – welch ein hochtrabender Name! EPR – da hatte ich zuerst an die franzoesichen Druckwasserreaktoren der dritten Generation gedacht.

            Was ja dann doch wieder irgendwie stimmt.

            10 km/h hatte ich auch mal drauf – allerdings vor zwanzig Jahren.

              • Ja, das erklaert einiges. Ich dachte schon, Ihre Clique ist jetzt voellig abgehoben.

                «Cirque du sore legs» – damit haben meine Uebersetzer Probleme. Der «gute» DeepL. uebersetzt es aus dem italienischen, das es garantiert nicht ist. Allerdings «Zirkus der wunden Beine» koennte schon hinkommen.

                Der Google-Uebersetzer aus dem daenischen. Also vom Gefuehl her klingt das eher franzoesisch und legs engl.

                Wahrscheinl. ist es wiedermal so ’ne Redensart, die ich nicht kenne – puh.

                • «Cirque du sore legs»

                  Das ist ein Wortspiel, weil in Zürich zur Zeit der Anmeldungen der «Cirque du soleil» gastierte. Weenn man Beides ausspricht, klingt es ähnlich. Als wörtliche Uebersetzung kommt «Zirkus der wunden Beine hin».

                  • Ja, an den hatte ich auch gedacht. Aber das ist doch nun mal eindeutig franzoesisch. Kommt oft um den Jahreswechsel rum bei ARTE.

                    Wie auch immer, Hauptsache es hat allen Spass gemacht.

        • «1000 Teams»

          Kennen Sie bei uns den «Rewe»-Firmenlauf? Das sind zwar nur Vierer-Teams, die alle nur 5 km auf der gleichen Strecke laufen, allerdings waren es im letzten Jahr in Dresden auch 15.000 LaeuferInnen. Hochgerechnet auf 14er-Teams waeren es dann sogar ueber 1000.

            • Schon klar, dass Sie ueberall auf der Welt Freunde haben. Sie sind eben ein umgaenglicher Typ.

              Bei meiner frueheren Firma hatten wir da auch einen schoenen Namen: Influsprinter (1-18). Die Leistung der Beteiligten hatte aber mit Sprint nichts zu tun und die T-Shirts sahen aus wie von der Muellabfuhr.

              War aber eigentlich fuer @Albatros gedacht, weil er so erstaunt klang wg. der 1000 Teams.

      • Die zweite Strecke also – warum eigentlich nicht die Elfte? Die waere zwar geringfuegig kuerzer – aber von den HM viel anspruchsvoller.

        Na ja egal – Hauotsache Ihr Team wird heute auch gekroent (wenn das schon der Steuerzahler finanzieren muss 😉

    • Ja, die Kroenung heute – auf x-Sendern gleichzeitig live und in Farbe. Darunter auch die ARD. Welchen Bildungsauftrag erfuellt das? Man muesste die GEZ-Gebuehren verweigern.

      «Die Krönung könnte unter Umständen eine Viertelmilliarde Pfund verschlingen. Und das inmitten einer Lebenshaltungskostenkrise, die sich auf Großbritannien noch stärker auswirkt als auf dem europäischen Festland.» (wiwo.de)

      Irre!

  2. Seit der Bekanntgabe Bidens, noch einmal für die Us-Präsidentschaft antreten zu wollen, sind seine Zustimmungswerte weiter gesunken. 58% der befragten als Demokraten registrierten Wähler hätten lieber einen anderen Kandidaten ihrer Partei. Die gleiche Umfrage gab im direkten Vergleich Biden 38% und Trump 44%. Im Vergleich mit DeSantis (42%) bekam Biden 37%.

    Schaut man genauer, so scheinen alle Befragten entweder zu denken, dass Trump vor Gericht stehen oder dass er wieder US-Präsident werden solle. Von denen, die ihn gern vor Gericht sähen, glauben immer noch einige, er habe eine bessere Wirtschaftspolitik gemacht als Biden.

    Soweit zum Zustand der US-Innenpolitik.

    Quelle: Politico

      • «Ich habe verdammt viel Weisheit erlangt. Ich weiß mehr als die große Mehrheit der Menschen“ Joe Biden

        Autsch. Zumindest in der Selbsteinschätzung steht er Trump nicht nach.

        Es gibt ein sicheres Anzeichen dafür, dass jemand nicht weise ist. Dieses Anzeichen ist, dass die Person selbst glaubt, weise zu sein. Von denjenigen, die es dann auch noch herausposaunen, mal ganz abgesehen.

        In diesem Fall ist es ihm aber sogar noch gelungen, mit seinem zweiten Satz seinen ersten Satz zu widerlegen.

        Ich weiß auch mehr als die große Mehrheit der Menschen. Ich weiß sogar noch, dass Wissen mit Weisheit nix zu tun hat. Weder ist viel Wissen eine hinreichende Bedingung für Weisheit, noch auch nur eine notwendige. Es gibt weise Leute, die nicht studiert haben und es gibt auch ausgesprochen törichte Professor:innen.

        • «In diesem Fall ist es ihm aber sogar noch gelungen, mit seinem zweiten Satz seinen ersten Satz zu widerlegen.»

          Na ja, das muss man erstmal koennen.

          Ich vermute mal, Sie sind mit Ende 56 weiser als der mit 80. (Schon allein wegen Ihrer kurzen Argumentation zur Weisheit.)

          Aber vielleicht hat er auch nur Weisheit mit weiss verwechselt. Bei den Haaren (falls man noch welche hat) ist das dann im Alter so.

          • «Ich vermute mal, Sie sind mit Ende 56 weiser als der mit 80.»

            Ich merke immer wieder, dass ich nicht weise bin. Im Leben zu stehen, also zu handeln, und dabei weise zu sein, ist wohl nur sehr wenigen vergönnt.

            • Gut, das moegen andere beurteilen.

              Trotzdem:

              «Für die US-Forscher besteht Weisheit vor allem aus sieben Eigenschaften: Selbstreflexion, pro-soziales Verhalten, Emotionsregulierung, Akzeptanz unterschiedlicher Perspektiven, Entscheidungsfreudigkeit, soziale Beratung wie das Erteilen hilfreicher Ratschläge an andere sowie Spiritualität.»

              Trifft doch perfekt auf Sie zu.

              „Alter bringt nicht immer Weisheit mit sich. Manchmal kommt es auch allein.“
              ―Mark Twain

              Das trifft wiederum auf Sleepy Joe (u.a.) zu.

                    • Ja, City habe ich vor der Wende auch oft gehoert – und um die Wende herum hat sich Toni Krahl positiv hervorgetan. Allerdings hatte ich den danach aus den Augen verloren (Ausnahme vor zig Jahren mal ein Weihnachtskonzert incl. Keimzeit).

                      Mein Musikgeschmack ist allerdings sowieso breit gefaechert, und jedes Jahrzehnt aendert sich die Hauptrichtung total (so ungefaehr)

                      Nur «Gundi» schwebt ueber den Wolken…

                      Jetzt aber Schluss mit den Abschweifungen und zurueck zum Thema bzw. dem Trumpel: Der ist ja jetzt zu einer saftigen Geldstrafe, allerdings nicht zu Gefaengnis, verurteilt worden. Ob das Einfluss bei den Wahlumfragen hat, wird sich zeigen. Vermute mal, weitere Frauen werden mit Anklagen nachziehen.

                    • Es ist halt wirklich nicht klar, ob so etwas Trump schadet oder nutzt.

                      Die harten Trump-Anhänger sind damit sowieso nicht zu überzeugen. Die Frage ist, wie hoch der Anteil der Wechselwähler ist, die bei deartigen Prozessen von Trump angewidert ist und wie hoch der Anteil derjenigen ist, die davon angewidert sind, wie hier der politische Kampf geführt wird.

                      Eine Vergewaltigung hat sich nach so langer Zeit nicht mehr beweisen lassen, aber ein sexueller Missbrauch schon. Das wird nicht jedem und jeder einleuchten.

                    • Ja, das wird man sehen. Vielleicht hat dadurch deSantis wieder eine Chance – und die Demokraten sollten schon mal nach einer/n anderen GegenkandidatIn Ausschau halten. Man koennte ja dann Sleepy Joe freundlich dazu bewegen, dass er seine erneute Kandidatur wg. gesundheitlicher Probleme zurueckzieht. Ich glaube, das wuerde jede/r verstehen.

                    • «Man koennte ja dann Sleepy Joe freundlich dazu bewegen, dass er seine erneute Kandidatur wg. gesundheitlicher Probleme zurueckzieht.»

                      In der Politik setzen sich nur Leute durch, die Standpunkte verteidigen. Im Fall Biden handelt es sich da um ein Missverständnis seiner Umgebung. Der Eindruck, dass Biden Standpunkte verteidigt, ensteht durch seine hervorstechende Beratungsresistenz. Das ist etwas ganz anderes, als eine flexible Verteidigung eines Satzes von Werten.

                      Hier ist die Beratungsresistenz von Bedeutung, weil Biden nur durch Druck (oder Schicksal) wird dazu bewegt werden können, der nächsten Generation Platz zu machen.

                    • Okay.

                      Sei es wie es sei, er wird wohl nur eine Chance haben, wenn Trump der Gegenkandidat sein wird. Dann wird die Wahl-Show aber wenigstens ein schoenes Kasperle-Theater. Das ist ja auch schon was.

    • Aus dem von Ihnen genannten Link:
      «Dass unter DeSantis weniger entspannte Zeiten für das transatlantische Verhältnis drohen, machte der Gouverneur deutlich: „Wir wollen Energie-Unabhängigkeit“, sagte der Republikaner und kritisierte Bidens Subventionen für Green Tech. „Wir wollen nicht wie Deutschland enden. Dort haben sie keine vernünftige Stromversorgung und die Energiepreise klettern.“

      Das ist die Meinung vieler Staaten, die das Beispiel Deutschland gesehen haben. Laut Grüne sollten wir ein Beispiel geben und die Welt wird nachfolgen.
      Man kann sich ausmalen was passieren würde, hätte die USA deutsche Energiepreise. Da viele Länder diesen Preis gar nicht bezahlen könnten, kann man davon ausgehen, daß es innerhalb einiger Jahre kaum Nachahmer geben wird.
      Dazu kommt natürlich, daß wir hier keine ehrliche Diskussion führen, denn energieintensive Produktion wird und wurde einfach verlagert, so daß die eigene Weste weiß bleibt. Dieses Volumen muß man selbstverständlich zum eigenen Verbrauch dazurechnen.
      Daß wir nun als Negativbeispiel gehandelt werden verwundert nicht wirklich.

      • Die Union steht vor einer heiklen Wahl. Sie kann in das DeSantis-Bashing einstimmen, das demnächst in Deutschland Orkanstärke erreichen wird. Damit würde sie der AfD die DeSantis-Nähe überlassen – und das wäre hochgefährlich.

        Oder sie kann sich auf die Seite von DeSantis schlagen. Das wäre ein Bruch mit Merkel. Für die AfD wäre das eine schlechte Nachricht, für die Woken aber noch viel mehr, denn es gäbe dann plötzlich einen «respektablen» Kristallisationspunkt für das Anti-Woke.

        Zuletzt könnte die Union noch lau spielen. Das wäre auch hochriskant, weil DeSantis die Polarisation in Europa einschliesslich Deutschlands sehr wahrscheinlich verstärken wird und bei einer starken Polarisation wird die Mitte aufgerieben.

  3. vor paar tagen hat sich
    National Association for the Advancement of Colored People (NAACP) schon mal
    in stellung gegen desantis gebracht:
    WASHINGTON – Today, the NAACP Board of Directors issued a formal travel advisory for the state of Florida. The travel advisory comes in direct response to Governor Ron DeSantis› aggressive attempts to erase Black history and to restrict diversity, equity, and inclusion programs in Florida schools….

    https://naacp.org/articles/naacp-issues-travel-advisory-florida

          • Reicht nicht. Gab’s da fruher nicht auch mal einen dritten Kandidaten?

            Wie auch immer. Ich wuerde die Wahl boykottieren.

            (Nicht das Sie denken, ich habe immer frei. Nur ganz normales schichtfrei und Samstagern geht’s wieder los.)

              • Nee, aber man fuehlt sich besser.

                DeSantis unterscheidet sich von den polit. Positionen her im wesentlichen nicht – nach allem, was ich aus unseren Medien (plus Ihnen) weiss – von Alice Weidel oder einem anderen Spitzenpolitiker der AfD.

                Wuerden Sie die AfD waehlen, um die Ampel zu verhindern? Gut, passt nicht ganz: Dann bliebe immer noch die CDU.

                Aber – im Prinzip ja?

                    • Verstehe schon. Das Wahlrecht musste erst schwer erkaempft werden und gehoert zur Freiheit unserer Demokratie. (In der DDR war’s ja wohl eher eine Scheinwahl.) Und «Die Demokratie ist die schlechteste aller Staatsformen, ausgenommen alle anderen». Und die Politiker freuen sich ueber eine hohe Wahlbeteiligung. Ist es doch Ausdruck, dass diese Demokratie funktioniert.

                      Also, wenn Sie US-Buerger waeren, wuerden Sie dann zaehneknirschend Sleepy Joe waehlen?

                      (Ist keine Kritik. Jeder weiss selber am besten, was er tut.)

                    • In den USA wäre es tatsächlich schwierig. Ich würde DeSantis nicht wählen wollen, aber wenn Wahlpflicht bestünde und es nur zwei Kandidaten gäbe, dann doch noch eher DeSantis als Biden. Biden noch einmal geht gar nicht.

                    • Achso – WENN Wahlpflicht bestuende 😉

                      Was ist denn eigentlich der wesentliche Unterschied zwischen deSantis und der AfD, so dass das bei Ihnen zu so einem unterschiedl. Wahlverhalten fueheren wuerde?

                      Aber ich will Sie gar nicht weiter von Ihrem schoenen Paris-Aufenthalt abhalten, darum noch was versoehnliches (leicht adaptiert):

                      «Gottlob! durch meine Fenster bricht
                      Französisch heitres Tageslicht;
                      Es kommt (m)ein Weib, schön wie der Morgen,
                      Und lächelt fort die deutschen Sorgen.»

                      (aus «Nachtgedanken»/ Henry Heine)

                    • «Was ist denn eigentlich der wesentliche Unterschied zwischen deSantis und der AfD, so dass das bei Ihnen zu so einem unterschiedl. Wahlverhalten fueheren wuerde?»

                      Er hat noch nie gesagt, dass das Dritte Reich nur ein Vogelschiss war.

                    • Hmm, ich wuerde sagen, diese Frage stellt sich fuer US-Amerikaner nicht. Ist ja letztlich ein singulaerer Tiefpunkt unserer Geschichte. Waere da vielleicht hilfreicher zu wissen, welche Position er zu Menschheitsverbrechen in der US-Geschichte bezieht.

                      Dennoch gut, dass Sie darauf so allergisch reagieren. Ich kenne einige, fuer die ist das ueberhaupt kein Problem.

                      Danke fuer die Antworten. War echt interessant, schliesslich waren das ja nur hypothetische Fragen.

                    • Dazu wieder mal Grebe:

                      Hitler und die Nazis, das ist nur ein Vogelschiss
                      Hat der Gau hat der Gau hat der Gauland gesagt
                      Früher waren das ein paar Verrückte, die waren besoffen oder dement
                      Die saßen in der Bahnhofsmission, heute sitzen die im Parlament

                • Ich glaube, für Wähler haben wir gerade eine schlechte Zeit um eine Wahlentscheidung zu treffen. Es hat sich langsam entwickelt und wird wohl noch länger andauern. Die Parteiprofile sind verwaschen, Entscheidungen dauern ewig und sind meist nicht zufriedenstellend. Der Wähler weiß nicht mehr so recht wohin.
                  Man scheint sich mehr zu quälen bei der Stimmabgabe als zu früheren Zeiten.
                  Die Stammwählerschaft schrumpft, da sich viele von den einzelnen Parteien immer weniger vertreten fühlen. Wähle ich A bekomme ich trotzdem die Politik von B und umgekehrt.
                  Die Parteien wechseln sich beim Regieren ab und die Verbindung zum Wähler findet nur noch zum Wahltermin statt. Die Demokratie scheint Abnutzungserscheinungen zu zeigen, der Stimmenzuwachs der AFD könnte ein Indiz dafür sein.
                  Auch die Wahlbeteiligung sagt einiges aus. Bei der Europawahl liegt man in den letzten 10 Jahren zwischen 42 und 50%. Die Eu scheint beim Bürger noch nicht so richtig angekommen zu sein, obwohl der Einfluß von EU Entscheidungen auf das tägliche Leben immer mehr zugenommen hat.

                  • «Entscheidungen dauern ewig und sind meist nicht zufriedenstellend»

                    Das liegt nur zum Teil an den Parteien und Politikern. Die Gesellschaft ist sehr komplex, die Erwartungen sind extrem hoch und wir befinden uns prinzipiell auf einem absteigenden Ast.

                    In dieser Situation kann man als Politiker nicht erfolgreich sein. Entsprechend wählen diese Laufbahn vor allem Leute, die nicht helle genug sind, um das zu durchschauen.

                    • Nun ja, es fängt ja bei Bürokratieabbau an, Probleme die seit zig Jahren vorliegen,

                      Komplex ja, Erwartungen ja. Aber es klemmt ja auch an ganz einfachen Dingen, bis hin zu Banalem.
                      Wenn die Politik und die Amtsstuben ewig brauchen sollte man an eine Abschaffung von Regelungen denken, da sie in akzeptablen Zeiten nicht zu bearbeiten sind.

                    • «Die Erwartungen sind extrem hoch…»
                      Sicher verlangen die Leute manchmal mehr als möglich ist.
                      Ich sehe da allerdings einen anderen Bereich, der das ebenso fördert. Es gibt für fast alles Regelungen, sprich der Staat möchte immer mehr Zugriff auf alle Lebensbereiche. Wenn die Handlungsmöglichkeiten immer mehr beschnitten werden, sagt man sich eben, dann ist der Staat dafür verantwortlich.
                      Dem kommt er nicht nach bzw kann es nicht.
                      Das Beispiel passt jetzt nicht ganz……
                      Ein Rentner hat einmal die Verkehrsschilder in seinem Wohngebiet, die stark verschmutzt waren, gereinigt. Sie waren kaum noch lesbar.
                      Er bekam eine Strafe und es wurde für die Zukunft untersagt. Ok, also Finger weg und diese Arbeit vom Staat fordern.
                      Der aber reinigt entweder gar nicht oder – ganz witzig – verschmutzte Schilder werden nicht gereinigt, sondern entsorgt und neue montiert. Das hat mich doch etwas verwundert. Jede Menge tauglicher Schilder im Abfallcontainer.
                      Ich habe einmal einen Fahrradweg freigesägt. Nach einem schweren Sturm lagen sehr dicke, schwere Äste auf dem Radweg, bis 1 Meter hoch. Der Weg war unbeleuchtet und hier fahren viele ohne Licht. Damit es keinen Unfall gibt habe ich die Säge zur Hand genommen und nachts geräumt. Später habe ich erfahren, daß ich dafür hätte bestraft werden können.
                      Nun, in Zukunft lasse ich das, die Stadt ist zuständig.

                    • «Später habe ich erfahren, daß ich dafür hätte bestraft werden können.
                      Nun, in Zukunft lasse ich das, die Stadt ist zuständig.»

                      Das ist wirklich absurd.

                • Geil – und so schoen melancholisch. Kannte ich noch nicht. Eigentlich unverstaendlich, dass mir das mein Computer noch nicht angeboten hat. Der weiss doch sonst immer genau, was ich will.

  4. Es gibt so einiges in dieser Richtung. Bei den Schildern geht es ja nicht nur um das Schild selbst. Beim Tausch muß ja erst einmal jemand dahin fahren, tauschen, organisieren. Das kostet ja bei weitem mehr als das Schild. Der Rentner nahm eine Sprühflasche und Schwamm. Sachbeschädigung und unerlaubt.
    Hm, er hat es ja nicht auf der Autobahn gemacht, da hätte man auch sagen können: Schwamm drüber.
    Nun gut, vieles erkennt man erst, wenn man in eine solche Situation kommt oder darüber berichtet wird.
    Was alles geregelt oder strafbewehrt ist, kann ein Normalbürger kaum noch erkennen oder klären. Kommen der Staat bzw die Kommunen ihren Aufgaben nicht nach wächst natürlich die Unzufriedenheit.
    Nehmen wir die Streupflicht im Winter. Ich glaube, räumen bis 7 Uhr. Letzte Räumung bis 20 Uhr. Könnte man sagen, ok. Nur wird dazwischen noch verlangt, bei neuem Schnee mehrfach wiederum zu räumen.
    Das widerspricht den Pflichten als Arbeitnehmer. Der Gesetzgeber meint, man könnte einen Räumdienst beauftragen der mehrmals täglich kommt. Nun, die haben wir gar nicht in dieser Anzahl und nicht jeder könnte sich das leisten.
    Da kommt man schnell mit versicherungsrechtlichen Regelungen in Konflikt.
    Der Gesetzgeber liegt da und anderswo recht weit von der Realität und Machbarkeit entfernt. Das liegt auch daran, daß Abgeordnete von einigem gar nicht betroffen sind. Rente zum Beispiel.

  5. Zur Erklärung weshalb ich den Radweg freigemacht habe: Der Weg lag in Hausnähe, das entsprechende Werkzeug war zur Hand.
    Die Äste, der dickste ca 25cm, waren 10 Meter entfernt noch nicht zu erkennen. Der Weg unter Bäumen wird von Radfahrern auch nachts und frühmorgens von Pendlern genutzt. Und diese fahren nicht nur 10km/h.
    Diese Regelungswut ist gerade auch beim Wohnungsbau ein Problem. Es gibt so viele Bauvoschriften, die teilweise unnötig sind, daß die Kosten immer mehr in die Höhe getrieben werden. So mancher schreckt schon vor einer Renovierung zurück, da es viele neue Normen zu berücksichtigen gilt die manche Renovierung fast unmöglich machen.

    • Bei den meisten Normen darf man wohl davon ausgehen, dass eine Lobby dahintersteckt, die ein Produkt oder eine Bauleistung verkaufen will. Skeptisch wie ich bin, nehme ich das auch beim Austausch verschmutzter Verkehrszeichen an.

      • Nicht daß ich gegen Normen wäre, da gibt es sehr Sinnvolles.
        Allerdings auch neue Regelungen, die jeden betreffen und kaum ein Sinn abzuleiten ist.
        Sie liegen da ganz richtig.
        Einige Branchen stehen da mit ihren Lobbymitarbeitern laufend in Brüssel um wieder etwas in Gang zu bringen.
        Auch Grenzwerte sind mitunter ein Problem. Liegt ein Element oder Molekül an der Nachweisgrenze und ich muß schon ein spezielles Labor suchen, das etwas überhaupt noch nachweisen kann verursacht man Panik beim Verbraucher. Der versteht dann nur noch «Arsen in Lebensmittel».
        Ob natürlich vorkommend oder gesundheitlich relevant fällt dann schnell unter den Tisch.

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