Das Buch Woke


Ich sitz in meiner Kutsche auf dem Brandenburger Tor,
Ich dresche auf die Gäule ein, es geht keinen Meter vor.
Ich werd das hier nicht ändern, ich werd nur drüber singen
.

Rainald Grebe, Auf Tour

Der Prophet Peccei

Viele Generationen hatte es gedauert. Aufschwünge hatte es gegeben und Rückschläge hatte es gegeben. Endlich war es aber doch geschehen. Sie hatten sich die Erde untertan gemacht. Wohlstand war aus den Poren gebrochen. Ihre Türme waren in den Himmel gewachsen und bis zum Mond. Bald würden sie den Mond betreten und nichts mehr würde ihnen unmöglich sein. Die Stirn des Herrn warf Sorgenfalten. Und er sandte im April 1968 seinen Propheten Peccei nach Rom.

Die Gesellschaft war gut geschichtet. Die Klügsten schwammen oben und die Klügsten waren satt. Längst waren ihnen Zweifel erwachsen, was hinter dem Monde lag. Tiere starben, Wüsten wuchsen, Vorräte nahmen ab. So erschraken sie ob ihrer Macht. Der Herr sah es und der Herr frohlockte. Sein Prophet Peccei eröffnete zu Rom einen Klub.

Der Klub fand Geld, denn er war mit dem Gelde verbunden. Mit dem Geld schrieb der Klub in vier Jahren ein Buch. Die Türme sollten nicht mehr wachsen, stand darin. Denn ihrem Wachstum sei eine natürliche Grenze gesetzt. Und das Buch prophezeite, wo diese Grenze lag.

Es ging dem Klub wie Jona. Die Prophezeiung traf nicht ein. Und es ging dem Klub wie Jona. Er verlor darob nicht den Ruf des Propheten. Diejenigen aber, die noch nicht satt waren, bauten weiter an den Türmen. Das Yang strahlte hell. Das Yin machte sich Sorgen und griff nach der Macht.

Der Prophet Rowland

Der Herr sah ihre Türme weiter wachsen, weil ihre Technik alle Grenzen überwand. Er suchte die Wurzel der Technik und fand die Naturwissenschaft. Dort säte er seinen Zweifel. Er säte ihn reichlich.

Siehe, da fanden die Menschen ein Loch im Himmel. Der Prophet Rowland und sein Jünger Molina verkündeten, wie das Loch wieder zu schließen sei. Und die Menschen taten wie geheißen. Das Loch schloss sich aus anderen Gründen. Sie vergaßen das Loch und die Gründe und taten weiter wie geheißen. Doch ihre Türme wuchsen unbegrenzt.

Der Prophet Hansen

Der Herr sah kein Ende ihrer Energie. Da tat eine apokalyptische Drohung not. Der Herr sandte seinen Propheten Hansen nach Washington. Dort verkündete der Prophet höllische Hitze auf Erden. Und er gebot die Säuberung des Himmels vom Kohlendioxide. Es waren aber ihrer nur wenige, die diesem Gebot folgten. Die Türme wuchsen.

Das erste Gebot

Der Herr sah nun, dass es einer Religion bedurfte. Und er sammelte die Gläubigen durch ein Gebot. Die höllische Hitze werde kommen, wenn sie weiter Fleisch äßen. Nicht essen sollten sie auch, was von Wissenschaft und Technik abhängt. Und der Herr fand Hohepriester. Den Hohepriestern war alles Sünde, was vom Tiere kam. Die Gläubigen hatten genug Geld, um teuer zu essen. Den Ungläubigen wurde gepredigt.

Der Höllenfürst

Doch der Gläubigen waren nur wenige und ihr Glaube war schwach. Das machte, dass sie keinen Feind hatten. Der Herr sann, wie er ihnen einen Feind schaffen könne. Er suchte nach den Gründern der Türme und fand weiße Männer. Bei so vielen Feinden fürchtete der Herr um die kleine Schar von Gläubigen. Und er sah, dass unter den Menschen die Macht mit dem Alter zunahm. Da erschien vor seinem Auge der Höllenfürst als alter weißer Mann. Was der geschaffen hatte, war des Teufels. Ohne solch Teufelswerk würde kein Turm mehr wachsen können.

Das heilige Kind

Der Glaube erstarkte. Hoffnung ward unter den Adepten auf frei werdende Machtpositionen. Doch fand der Glaube nicht zum Volke. Dieses liebte das Wohlleben. Es aß das billige Fleisch aus alten Töpfen und flog mit Höllenmaschinen in die Sonne. Das Volk soff, das Volk rauchte, das Volk hurte. Das Volk war dem Herrn und seinen Gläubigen ein Greuel.

Da sandte der Herr ein Kind. Das Kind war sehr zornig. Und die Herrscher huldigten Greta und die Industriellen warfen sich vor ihrer Schar in den Staub. Alle Zeitungen waren voller Lobpreisung für das heilige Kind. Alle Sender sangen ihr Lied. Das Volk aber verschloss die Ohren wie einst die Mannschaft des Odysseus vor den Sirenen.

Die erste Plage

Da sandte der Herr eine Pandemie. Mit ihr sandte er den Propheten Schwab. Schwab predigte Umkehr. Sein Jünger Malleret schrieb ihm ein heiliges Buch. Das Volk aber spottete des Buches und den Gläubigen war es kein fester Halt. Wo Schwab von Nachhaltigkeit sprach, erkannten die Adepten nicht ihr Nirvana auf Erden. Und sie tranken nicht von seinem alten Wein aus dem neuen Schlauche. Da verstieß der Herr seinen Propheten Schwab.

Die zweite Plage

Als die Pandemie vorüber war, verging auch die Angst des Volkes. Es wendete sich wieder dem Wohlleben zu und flog mit Höllenmaschinen in die Sonne. Da ließ der Herr Krieg werden, in einem nicht zu fernen Lande. Mit dem Krieg kam eine große Teuerung über das Land. Die Herrscher ließen das Geld in den Krieg fließen. Sonst huldigten sie dem neuen Glauben. Das störrische Volk aber kehrte nicht um. Das Volk wandte sich ab von seinen Herrschern.

Nachwort

An dieser Stelle endet das vom Verfasser dieses Blogbeitrags gefundene Manuskript der heiligen Schrift. Aus Vergleichen mit historischen Vorbildern kann man erahnen, dass noch acht weitere Plagen folgen werden, bevor das Volk bereit sein wird, auf die Gelobte Insel aufzubrechen. Die Sirenen werden die Zukunft kennen – oder sie geben das, wie in den antiken Sagen, nur vor.


136 Antworten zu “Das Buch Woke”

  1. Huebsche Geschichte.

    «…bevor das Volk bereit sein wird, auf die Gelobte Insel aufzubrechen.»

    Ich weiss zufaellig, wie es weiter geht:

    Nachdem das Volk endlich bereit war auf die Gelobte Insel aufzubrechen, sah es, dass die auch nicht das «Gelbe vom Ei» war, fing an zu zweifeln, schuf sich ein «Goldenes Kalb», wandte sich ab vom HERRN und wieder den alten Herrschern zu usw.

    «Das Loch schloss sich aus anderen Gründen.»

    Bitte um Erklaerung.

    Wieso eigentlich unter «Goldstein» und nicht «Wahrheit» – Ignoranz ist Staerke?

    • «Bitte um Erklaerung.»

      Der Jetsream in Richtung Antarktis hat sich abgeschwächt, aus Gründen, die nichts mit dem Verzicht auf FCKW zu tun hatten. Das Ozonloch über der Antarktis hat sich dadurch «geschlossen». Es gibt keinerlei zuverlässige Modellierung für den FCKW-Effekt. Die Ozonschicht in gemässigten Breiten wird übrigens weiterhin dünner, trotz FCKW-Verzicht und man weiss nicht so genau, warum. Mit den restlichen FCKW hat es in diesen Höhen jedenfalls nicht zu tun.

      «Wieso eigentlich unter «Goldstein» und nicht «Wahrheit»»

      Weil es eine Gesellschaftsanalyse ist.

      • Vielleicht hatten Sie das auch frueher schon mal geschrieben. Zumindest ist es mir da nicht aufgefallen bzw. ist nicht haengengeblieben.

        Bisher bin ich ja dem gaengigen Narrativ gefolgt und dachte, das war der einzige wirkliche Erfolg, bei dem zudem die Weltgemeinschaft mal geschlossen zusammengearbeitet hat.

        Und nun soll es gar nicht an den Fluorchlorkohlenwasserstoffen gelegen haben…

        Hmm. Da war das also auch nichts.

        • Ich schließe nicht aus, dass die Fluorchlorkohlenwasserstoffe einen Einfluss auf die Ozonschicht haben. Ob der aber relevant war, ist eine andere Frage und als 1988 die Entscheidung getroffen wurde, war das Ozonloch erst vor so kurzer Zeit entdeckt worden, dass es noch gar keine seriöse Theorie über seine Entstehung geben konnte.

          Das Narrativ, wir hätten das Ozonloch durch den FCKW-Verzicht geschlossen, wird immer noch weit verbreitet, auch von Wissenschaftlern. Es passt aber nicht zu den Beobachtungen.

          Die meisten Leute denken auch, dass Paul Crutzen seinen Nobelpreis 1995 im Zusammenhang mit dem Ozonabbau durch FCKW erhalten habe. Auch das ist aber falsch. Crutzen hat über den Ozonabbau durch Stickoxide geforscht. Der Ozonabbau durch Lachgas ist heute auch der (vermutlich) stärkste Beitrag zum Ozonabbau, Ob es im Vergleich zur Situation vor umfangreichen Messungen überhaupt ein Problem gibt, ist allerdings naturgemäss nicht bekannt.

          Crutzen hat sich im Zusammenhang mit dem Ozonabbau über das Stickoxid NO aus Flugzeugabgasen auch in Alarmismus geübt, der sich im Nachhinein als falsch erwies. Dazu bemerkt die Wikipedia: «Zwar relativierten neuere Studien das Ausmaß dieses Problems, bestätigten jedoch, dass es grundsätzlich einen Effekt auf die Ozonschicht gibt.» Das ist ein Euphemismus für: Die Reaktion findet zwar statt, aber es besteht keine Gefahr.

          • Wenn Sie wissen wollen, was 2008 (20 Jahren nach dem FCKW-Verbot) über Messungen und Modellierung bekannt war und wie damals die Evidenz war, können Sie sich diesen Artikel in Atmosphere-Ocean anschauen. Der Teil zur Modellierung beginnt auf Seite 32. Lesen Sie nicht nur das «Summary». Die tatsächliche kritische Einschätzung der Möglichkeiten der Modellierung findet sich im Haupttext.

            • Das werde ich. Danke! Wird aber dauern (wegen der 5000 Zeichen/ d). Ich hoffe, das kann auch der Nicht-Studierte im wesentlichen verstehen.

              «Lesen Sie nicht nur das «Summary».»

              Nee, keine Sorge! Ich lese nur die Referenzen 😉

          • Hm, eine Verbindung direkt oder indirekt zu CO2 muß sich doch finden lassen.
            Wäre doch ein förderungswürdiges Forschungsvorhaben und es wäre schön, wenn man durch eine CO2 Reduktion möglichst viele Probleme gleichzeitig lösen könnte. Man muß diese Probleme eben suchen.
            Zu Lösungen die passenden Probleme finden….

            • «Hm, eine Verbindung direkt oder indirekt zu CO2 muß sich doch finden lassen.»

              Oder so ähnlich. Könnse haben:

              «Distickstoffoxid (N2O) ist das drittwichtigste Treibhausgas, und da seine anthropogenen Emissionen in Anlagen zur Herstellung von Salpeter- und Adipinsäure sowie in Verbrennungsanlagen für fossile Brennstoffe zum Abbau der Ozonschicht beitragen, sind wirksame katalytische Nachbehandlungstechnologien erforderlich.»

              Das englische Original dieses Satzes können Sie noch nirgends finden, aber raten Sie mal, wer einer der beiden Korrespondenzautoren des Manuskripts ist, aus dem der Satz stammt.

    • «weil das Volk von Ninive reute und ab dann tat, was der HERR befohlen»

      Steht so geschrieben. Hätte ich auch so gemacht, wenn ich Jona gewesen wäre (und der HERR wird sich ja nicht selbst die Mühe gemacht haben, zu schreiben).

      Kennen Sie den «König-David-Bericht» von Stefan Heym? Wenn nicht: Der ist sehr amüsant. Heym bleibt ziemlich nah an den Geschehnissen, wie sie im alten Testament stehen. Im Gegensatz zum Alten Testament kommt dabei aber keine Heldengeschichte heraus.

      • Hab’ich – ist aber so 30 Jahre her und jetzt habe ich Erinnerungsluecken. Wuerde das Buch ja nochmal lesen. Dummerweise hatte ich mir das damals aber in einer Bibliothek ausgeliehen.

    • Nun ja, in der Schweiz ist die SVP stärkste Partei, aber sie bestimmt doch im Allgemeinen nicht, wo es lang geht. Die AfD hat noch etwas Luft nach oben (und die CDU/CSU viel Raum nach unten). Aber die AfD hat kein Potential für eine absolute Mehrheit.

      Es scheint 11% Sonstige zu geben. Die etablierten Parteien verlieren also nicht nur an die AfD, sondern auch an Splitterparteien.

  2. Pharisäer hat die Religion auch schon. Einer der bekannteren Schweizer Klimaaktivisten, Max Voegtli, ist gerade über Paris nach Mexiko geflogen. Das ist aber ganz OK so, sagt seine Organisation Renovate Switzerland. Man sei schliesslich nicht zuständig dafür, was die Leute der Organisation in ihrem Privatleben täten.

    Auch Voegtli betont, er sei als Privatperson geflogen. Es gäbe eben keine alternative Infrastruktur, um eine solche Reise anzutreten. Das stimmt so nicht einmal, tut aber auch gar nichts zur Sache. Wenn es Max Voegtli mit dem Klimaaktivismus ernst ist, kann er seine zweieinhalb Monate Auszeit in der wunderschönen Schweiz verbringen oder mit dem Velo ins Piemont fahren. Das Valle Maggia ist sehr viel dünner besiedelt als Mexiko.

    • Na, wenn privat fliegen oder mit dem Auto fahren OK ist, ist es für alle anderen privat ja auch OK.
      Da beruflich meist wichtiger ist wäre das dann erst recht Ok.
      Der Logik kann man folgen. Also alles OK.
      Was wollen die Ökos dann eigentlich

      • «der Klimaforscher Schellnhuber»

        Der arme Mann «musste aus familiären Gründen innerhalb eines halben Tags von Potsdam nach Fürstenfeldbruck und zurück» (mit 73) und ausserdem hat er dem bayrischen Schreinerhandwerk erzählen müssen, wie man beim Bauen CO2 spart. Da muss man jetzt aber wirklich Verständnis haben 🙂 🙂 🙂

        Ich merke mir das. Da ich Katalyseforschung mache, die auch im Zusammenhang mit CO2-Reduktion steht, darf ich ebenfalls beliebig zu Konferenzen fliegen, auch Kurzstrecken. Ich muss im September zu einem Katalyse-Workshop von Zürich an den Tegernsee, was soll ich die Bahn nehmen? Der Flug Zürich-München ist schneller.

        Mir fällt geade ein, dass ich ebenfalls im September auf einer Sommerschule in Genf sein werde, auf der auch Leute ausgebildet werden, die an Katalyse forschen. Ich war zwar noch nie darauf gekommen, weil die Schweizer Bahn so gut ist, aber es gibt tatsächlich Flüge von Zürich nach Genf…

        • «Ich merke mir das.»

          Meinetwegen, aber gefahren wird mit der Bahn! Denn, wenn das jeder machen wuerde, waere das Klima jetzt schon im Rsch.

          Im September auf einer Sommerschule? Na, das ist ja wie in der Ukraine mit der «Fruehjahrsoffensive». Hoffentlich dann wenigstens erfolgreicher.

          • Ich müsste bekloppt sein, wenn ich von Zürich nach Genf fliegen würde, auch wenn ich sehr nahe am Flughafen wohne und derjenige in Genf gut an das Bahnnetz angebunden ist.

            Von meiner Wohnung bis Genf-Innenstadt brauche ich mit der Bahn keine vier Stunden und in der Bahn kann ich die ganze Zeit arbeiten. Es ist nicht mal bequem, zu fiiegen.

            Hätte ich bei Berlin-München allerdings auch gedacht (Innenstadt-Innenstadt mit der Bahn 4 1/2 Stunden). Was Schellnhuber mit dem ganzen CO2-Ausstoss an Zeit gespart hat, kann nicht so viel gewesen sein.

    • Habe ich mir jetzt angehoert. Ja, der Typ hat ganz vernuenftige Ansichten (obwohl er sich bei der ARD wohlfuehlt).

      Die Ampel-Regierung kommt da nicht gut weg. «Deutschland hat die ganze Welt fassungslos gemacht.» (Bezogen auf Frau Faeser und die «Binde» in Katar.)

      Immer gut, wenn man solche Leute mal abseits von Comedy erlebt, was die denn wirklich denken.

      • Nuhr sehe ich auch hin und wieder ganz gern. Mal ist er besser, mal weniger gut. Kommt auf den persönlichen Geschmack an.
        Er spricht wichtige Themen an die natürlich polarisieren.
        Wichtig wäre mir, daß er reden kann, auch wenns nicht jedem gefällt. Die Kritik an ihm finde ich überzogen. Man muß ja nicht seiner Meinung sein, diese Entscheidung kann jeder für sich selbst fällen.
        Gerade in seinem Metier arbeitet man gerne mit Überspitzung und Provokation. Manche verstehen seine Texte aber anscheinend als Worte, die demnächt in Gesetzesform gegossen werden sollen. Und schon stehen sie auf den Barrikaden.

        • Nuhr redet in dem Interview (von Schuler danach gefragt) auch über die Böhmermann-Sendung gegen ihn und Max Uthoffs 5 Minuten am Anfang der Anstalt.

          Sinngemäss sagt er, dass er sich geschmeichelt fühle, wenn Böhmermann extra jemanden engagiere, der Nuhr imitieren könne und sein Bühnenbild nachbaue. Angesehen habe er sich die Sendung nicht. Zu Uthoff sagt er sinngemäss, es würde jede Woche so viel Wichtiges in der Welt geschehen und dann stelle sich da jemand hin und habe nichts Besseres zu tun, als 5 Minuten lang über den Kabarretisten Nuhr zu reden.

          Diese Einschätzung gefällt mir. Wer andere Meinungen als die eigene für volksschädlich hält (was auf Böhmermann zutrifft) oder glaubt, Krieg gegen Kollegen führen zu müssen, die diese Meinung nicht teilen (wie Uthoff), hat ein mangelhaftes Verständnis davon, wie man im öffentlichen Raum agiert. Wenn Böhmermann Nhurs Weltverständnis nicht passt, soll er Witze machen, die sein eigenes Weltverständnis belegen und nicht ad personam gehen. Angriffe ad personam sind immer unsouverän.

          • Hat mir auch gefallen. So cool drueber stehen. («Was juckt es die Eiche..)

            Habe das Angesprochene nicht gesehen, aber da wurde er ja wohl dann auch noch als Nazi bezeichnet. (Ehrlich gesagt habe ich Boehmermann nie gesehen. Frueher dachte ich aber mal, der ist ganz in Ordnung, weil er sich gegen Nazis und fuer Seenotrettung engagiert usw.)

            Seenotrettung (d.h. wie es praktiziert wird) wurde ja auch angesprochen. Sehe ich mittlerweile auch nicht mehr durchgehend positiv. Und ob Carola Rackete da fuer «die Linke» Prozente gewinnt, da bin ich skeptisch.

            Ihre Faz kommt auch schlecht weg: Objektiver Journalismus ist nicht mehr zeitgemaess – oder so.

            • Ich habe bisher nur wenig Böhmermann gesehen. Er ist sicher intelligent, aber eben leider nicht klug, und für meinen Geschmack zu nah am Klamauk. Sozusagen jemand, der unter dem Niveau der eigenen Intelligenz operiert.

              Ich kann gut verstehen, dass es jemand unerträglich findet, wenn immer wieder Migranten im Mittelmeer ertrinken. Und es ist prinzipiell ehrenwert, etwas zu tun, um Unerträglichkeiten abzuhelfen.

              Wenn man es tut und dann hinterher aber noch mehr Menschen im Mittelmeer ertrinken und jemand sagt: «Ja schaut mal, die Schlepper nutzen Euch aus und denen ist egal, ob Ihr die Kapazitäten aufbauen könnt, um alle zu retten», dann muss man sich schon fragen, ob dieser Jemand vielleicht einen Punkt hat.

              Es ist leider auch nicht so, dass die Seenotretter wirklich (ausschließlich) Seenotrettung betreiben. Sie handeln präemptiv, also retten Leute aus untauglichen Nussschalen, ehe sie in Seenot geraten. Das ist sehr geschäftsfördernd für Schlepper, denn eine untaugliche Nussschale, die es mit erträglicher Wahrscheinlich gerade bis zum Schiff von Carola Rackete schafft, ist billiger als ein Boot, dass es notfalls bis Lampedusa schaffen würde.

              Und es ist leider auch so, dass es den «Seenotrettern» eben nicht nur darum geht, Migranten vor dem Ertrinken zu retten, sondern ausdrücklich darum, Migration zu befördern. Viele von ihnen sagen das auch so. Das aber hintertreibt demokratisch legitmierte Politik von Staaten – und diese Staaten haben nicht nur das Recht, sondern sogar die Pflicht, ihre Gesetzlichkeit auch durchzusetzen.

              • «Sie handeln präemptiv, also retten Leute aus untauglichen Nussschalen, ehe sie in Seenot ger(e)aten.»

                Ja, das ist eben mittlerweile auch meine Kritik. Dazu kommt, dass es auch Menschen ermuntert sich in solche Boote zu setzen, in dem Irrglauben, dass dann nach einem kurzen Stueck schon so ein Rettungsschiff in der Naehe bereit steht, um sie aufzunehmen und in einen europaeischen Hafen zu bringen. (Und wie schon sagen, die Schlepperbanden verdienen sich dabei dumm und daemlich.)

                (Der Leserlichkeit wg. habe ich mir erlaubt um das unnuetze «e» eine Klammer zu setzen.

                der olle Dauergast)

                • Tatsächlich scheint man da mit verschiedenen ökonometrischen Modellen zu verschiedenen Resultaten zu kommen. Eine Publikation, die den Zusammenhang sieht, wird im American Economic Journal: Economic Policy erscheinen.

                  Der Preprint ist offen zugänglich.

                  Andere Artikel finden keinen Zusammenhang und es gibt auch andere Artikel, die einen finden. In beiden grundsätzlichen Fällen, sind, wie häufig in der Wirtschaftswissenschaft, den Sozial- und Politikwissenschaften die Modelle nicht objektiv ableitbar, sondern durch subjektive Entscheidungen der Forscher beeinflusst.

                  Mit anderen Worten ist die Korrelation nicht so offensichtlich, dass man objektiv entscheiden könnte, ob sie existiert oder nicht existiert. Böser gesagt, kann man in diesen Wissenschaften alles belegen, was man belegen will, indem man ein plausibles, aber nicht objektive determiniertes Modell verwendet.

                  Man kann das auch einfacher ausdrücken: Die Frage ist anhand statistisch erfasster Daten nicht durch eine empirische Untersuchung entscheidbar. Man könnte einer Lösung noch am Ehesten durch sorgfältig entworfene Umfragen näherkommen, aber auch das würde voraussetzen, dass die untersuchenden Wissenschaftler nicht schon vorher auf einer Seite der politischen Auseinandersetzung stehen.

                  Mit anderen Worten würden Wirtschafts-, Sozial- und Politikwissenschaften nur dann funktionieren, wenn dort ergebnisoffen geforscht würde. Das ist in der Regel nicht der Fall.

            • «Ihre Faz kommt auch schlecht weg: Objektiver Journalismus ist nicht mehr zeitgemaess – oder so.»

              Nun, das ist etwas differenzierter. Nuhr kristisiert – völlig zu Recht – einen Artikel von Harald Staun in der FAZ, in dem Staun argumentiert, objektiver Journalismus seit ein Konzept aus dem vorigen Jahrhundert und nicht mehr zeitgemäß. Nuhr sagt, viele Leser hätten kommentiert, sie wüssten nicht, wieso sie die FAZ dann noch abonnieren sollten. Das sähe er im Prinzip auch so, andererseits würden ihm manche Dinge auch gefallen, die er in der FAZ lese.

              Ich denke, da bin ich als ehemaliger DDR-Bürger Nuhr sogar etwas voraus. Es ist nicht nötig, völlig auf kontaminierte Informationsquellen zu verzichten. Man muss nur kritisch filtern und mit Information aus anderen Quellen abgleichen. Ostfernsehen war tendenziös. Westfernsehen war allerdings auch tendenziös, damals schon. Man muss nur an den Vietnam-Krieg oder den Pinochet-Putsch in Chile denken oder an Berichte über die Friedensbewegung Anfang der 1980er.

      • Ich denke, er hat bezüglich Nancy Faeser Recht, auch wenn er dieses Verhalten als kindisch bezeichnet.

        Eine Ministerin ist im Ausland immer eine Vertreterin der Außenpolitik ihres Landes, auch wenn es die Innenministerin ist. Sie war ja auch nicht privat, sondern explizit als Ministerin dort.

        Dann muss sie die Grundregeln der Diplomatie beachten. Wenn ein Land sich Minister leistet, die das nicht wissen oder nicht können, wird es nicht mehr ernst genommen. Es ist wie mit dem peinlichen Onkel, der auf Familienfeiern immer irgendetwas völlig Unmögliches sagt oder tut. Niemand wird der Meinung dieses Onkels Gewicht beimessen.

        Und das ist auch gut so.

        • Katar hätte nach meiner Meinung schon viel früher abgebrochen werden sollen. Nicht bisschen kritisieren aber auf Linie bleiben um dann später mit einem Stückchen Stoff sein Gutmenschentum zu zelebrieren. Das war Heuchelei und lächerlich.
          Jeder kannte die Situation dort und entweder kritisiere ich scharf, breche ab oder akzeptiere es.

      • Der Hausherr hatte Lammnierstück mit Champignons und reduzierten Tomaten und dazu Hörnli-Nudeln und ein PIlsner Urquell.

        Nach dem Engelberg-Berglauf ist ein Körper meiner Generation nicht mit Rettich, Möhren und Sellerie zufrieden. Morgen Mittag in der Mensa gern wieder Salat, auch mit Sellerie.

        • Aha, der Engelberg-Berglauf war also der Grund fuer Ihre Abwesenheit gestern. Und den neuen Beitrag gleich in der Bahn geschrieben. Hatte schon gedacht, dass war aber jetzt ’ne kurze Konferenz.

          (Mir koennen Sie nichts verschweigen 😉 … gibt’s Fotos?)

          • Es gab einen Fotografen an einer hübschen Stelle kurz vor dem (aus Witterungsgründen verlegten) Ziel. Die Bilder sind aber noch nicht online. Das ist ein lokaler Lauf überschaubarer Größe, aber sehr gut organisiert und selbst bei dem heutigen Wetter landschaftlich sehr reizvoll.

            (und auf den letzten paar hundert Metern hat mich eine dipl. Gymnastikpädagogin, dipl. Pilatesinstruktorin, dipl. Aqua-Fit-Trainerin überholt und gleich noch zehn Sekunden herausgelaufen).

      • Eben. Mir ist in dem Fall nicht mal klar, was sie überhaupt meinen, also womit sie das verwechselt haben. Wie viele Leute haben so einen Beitrag gesehen, bevor er ausgestrahlt wurde? Es geht letztlich um ein wissenschaftliches Problem, die Ursache für den Humusverlust in Wäldern im Allgäu. Am Ende kommt etwas heraus, was ganz sicher falsch ist.

        Wozu soll man sich Beiträge solcher Sender anschauen?

        • Da es sich bei «Wald» nicht um DIE Natur handelt, sondern um Monokulturen, «Baumfelder», gibt es Probleme die auch die Landwirtschaft mit sich bringt. Die Forstwirtschaft hat so manches selbst produziert und dies ist noch nicht in vollem Umfang thematisiert und in der Bevölkerung durchgedrungen.
          Wald wird gepflanzt, nicht gedüngt, der Waldboden von absterbendem Material gesäubert, es wird so dicht gepflanzt wie es nur geht.
          Dazu kommt, daß jeder Baum einen gewissen Wert hat und der Verlust als Schaden bezeichnet wird. Obwohl das durchaus ein natürlicher Vorgang sein kann.
          Das Thema erinnert mich an die Diskussion um Bienen. Wir schützen die Natur, die Bienen. Gemeint ist tatsächlich Schutz der Zuchtbienen, der Massentierhaltung. Bienen werden optimiert bezüglich des Ertrags. Es geht dabei nicht um die Wildbiene. Diese haben eher ein Problem mit den leistungsfähigen Zuchtbienen die das Nahrungsangebot schmälern.
          Ich habe mir auch überlegt, wie es zu der Aussage, es wäre zuviel Stickstoff in der Luft kam und kann es auch nicht herleiten. Solche Sätze in einem reichweitenstarken Medium kann dazu führen, daß nun Leute anfangen zu glauben, der Stickstoff stelle ein Problem dar, hat sich erhöht und sollte reduziert werden.
          Haber/Bosch wäre eine Lösung. Endlager dann im Salzbergwerk.

  3. Wie wir alle wissen, ist es nahezu Konsens unter Wissenschaftlern, dass es eine gefährliche Klimakrise gibt.

    Allerdings nur nahezu. Einer der Physik-Nobelpreisträger von 2022, John Clauser, ist der entgegengesetzten Meinung. Er hält die Panikmache für unwissenschaftlich und gefährlich. Ich kann mich nicht erinnern, davon in Mainstream-Medien gelesen oder gehört zu haben (Ok, in der Schweiz darf die «Weltwoche» vielleicht als Mainstream-Medium gelten).

    Es lohnt sich, mal anzuschauen, wer sonst so noch alles der CO2 coalition angehört, der Clauser im Mai 2023 beigetreten ist. Nicht unbedingt Dummköpfe, würde ich sagen.

    Ein anderes Mitglied ist Patrick Moore, eines der frühen Mitglieder von Greenpeace. Moore hat Greenpeace Kanada neun Jahre lang geleitet und war sechs Jahre lang einer der Direktoren von Greenpeace International. Er war an Bord der Rainbow Warrior, als diese von der französischen Kriegmarine angegriffen wurde. Was es so alles gibt.

    • «Ich kann mich nicht erinnern, davon in Mainstream-Medien gelesen zu haben»

      Sie muessten vielleicht mal wieder im «Freitag» lesen, hatte @Grenzpunkt 0 bei einem Artikel («Hitzewelle in Suedeuropa») gebracht – und wurde heftigst angefeindet. Aber der ist ja auch nicht Mainstream.

  4. Das ARD-Morgenmagazin hat mit Prof. Bernhard Schieffer (vom Uniklinikum Marburg) über die Krankheit ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis) gesprochen. Und siehe da – «Long Covid» ist ME/CFS.

    Die Krankheit wurde von der WHO bereits 1969 klassifiziert. Das lässt sich zum Beispiel in der Version der ICD-10-CM von 2020 sehen, bevor irgendwo von «Long Covid» geredet wurde. Dort findet sich unter G93.3 die Diagnose «Postvirales Müdigkeitssyndrom» (die neue Ūbersetzung lautet mittlerweile «Erschöpfungssyndrom»).

    Es stellt sich die Frage, ob das während der Covid-Pandemie niemand sehen konnte oder ob Leute, die das sahen, nicht öffentlich darüber reden wollten.

      • Ich überlege, darüber einen ganzen Beitrag zu schreiben. Kurz gesagt müssen viele Leute, die öffentlich von «Long Covid» geredet haben, gewusst haben, dass es dieses Krankheitsbild nach anderen Viruserkrankungen auch gibt und dass es schon lange bekannt war.

        Einige Leute haben die Oeffentlichkeit bewusst getäuscht und diese Leute waren keine kleinen Fische.

        • Danke.

          «Ich überlege, darüber einen ganzen Beitrag zu schreiben.»

          Schoen – dann haette ich sicher auch noch andere Fragen.

          Und nicht das «Roadmovie» aus den Augen verlieren.

          Na dann, schlafen Sie wohl.

          (Sieht so aus, als muessten Sie morgen frueh keinen Buchstaben schrumpfen 😉 )

  5. Kalifornien klagt wegen Unwettern, die angeblich dem Klimawandel zuzuschreiben sind, gegen Oelmultis, die angeblich durch gezielte Vertuschung eine schnellere Reaktion der Gesellschaft auf den Klimawandel verhindert haben, auf Schadenersatz. Klageführer ist der Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaats.

    Der US-Justiz kann komplette Dysfunktionalität bescheinigt werden.

      • «Tja, waere sicher besser gewesen, wenn die Menscheit von Anfang an die Finger von diesem Teufelszeug gelassen haette.»

        Man sollte denjenigen verklagen, der damals auf die Idee gekommen ist, das Feuer zu zähmen und für den Menschen nutzbar zu machen. Mit diesem Sündenfall hat alles angefangen.

        Das ist aber noch schlimmer als mit der Hexe vom französischen Kältewinter 975. Man kann nicht mal mehr den Namen des Feuerzähmers eruieren.

            • Haette ich nicht gedacht, aber das ist gut so.

              Mein woken-Herz sagt mir auch, dass es mit den Oelmultis (Umweltschaeden, Krieg, Profitgier… beim Klima bin ich mir allerdings nicht sicher, ob die das zum Schaden der Menschheit beeinflussen koennen) endlich mal die richtigen treffen wuerde.

              Andererseits finde ich es schon ganz schoen dreist damit zu kommen wiedermal von alldem nichts gewusst zu haben und dann noch wegen eigener Dummheit, die zu verklagen, die den westlichen Wohlstand erst ermoeglicht haben.

              • «die zu verklagen, die den westlichen Wohlstand erst ermoeglicht haben»

                Genau besehen verklagen die reichen Kalifornier eine der Ursachen ihres Wohlstands. So wird das längerfristig auch ausgehen. Ich wäre ja auch gern gegen die Chemiemultis, wenn nicht meine Ernährung, meine Bekleidung, meine Gesunderhaltung und meine Freizeitaktivitäten von deren Produkten abhängen würden.

                • Ja das ist das Paradox. Ohne die Nutzung der fossilen Bodenschaetze haetten die Klima-Freunde gar nicht die Moeglichkeit sich ueber deren Nutzung aufzuregen. Wahrscheinlich koennten die sich da nichmal auf der Strasse (?) festkleben – und sei’s nur wegen der Tube.

                    • Dachte ich mir’s doch!

                      Ich liebe die Vielfalt der Kohlenstoffverbindungen und die Schoenheit der Formeln. Organische Chemie ist nicht zu Unrecht die Koenigsdisziplin aller chem. Bereiche.

                      Tja, ist halt schwierig fuer Menschen mit hohem moralischen Anspruch (an andere), den selber konsequent zu befolgen.

                      Och› – vom Thema abgekommen. Was macht eigentlich der Terminator gerade? (Gouverneur ist er wohl nicht mehr.)

                    • «Organische Chemie ist nicht zu Unrecht die Koenigsdisziplin aller chem. Bereiche.»

                      Aehmm, als Physikochemiker muss ich doch scharf protestieren.

                      Sie haben allerdings schon Recht. Man kann sich streiten, ob biophysikalische Chemie heutzutage vielleicht spannender ist, aber von der Aesthetik her ist die Organische Chemie die Königsdisziplin und sie ist wohl auch die «echteste Chemie». Die Organik-Praktika in Dresden, obwohl von sehr guten Leuten konzipiert und geleitet, haben mir diese Disziplin aber gründlich verleidet. Und die Schönheit kann ich auch bewundern, wenn ich Doktorprüfungen leite.

                    • Ja, eigentlich hatte ich den Lobgesang nur geschrieben, weil die organische Chemie – bei der Umschulung vor 20 Jahren zur Chemielaborantin – der schwerste Bereich von allem war. Da war das verbliebene Schulwissen wenig hilfreich. Sind sogar einige bei der Pruefung daran gescheitert.

                      Aber die Faszination ist echt – nach wie vor.

                    • «Aber die Faszination ist echt – nach wie vor.»

                      Bei mir auch. Farbstoffe! Düfte! Glitzernde Kristalle! Und all das lässt sich in eine Formelsprache fassen. Auf der Basis der Formel kann man durch Retrosynthese darauf kommen, wie man das selbst herstellt, auch wenn es ursprünglich Naturprodukte waren.

    • Waere das ein Problem?

      Ich glaube «Polizeiruf» und «Tatort» schauen, ist schon lange kein Mainstream mehr. In meinen Bekanntenkreis und unter den juengeren Leuten in der Firma werde ich deswegen nur belaechelt. (maximal sehen die «Alten» noch Muenster)

        • Ah, hat ’ne Weile gedauert…

          Bezahlschranke war bei mir uebrigens nicht. Den faz-Schreiber hat der Krimi aber wenig ueberzeugt.

          «…Wokismus lächerlich zu finden.» Auch das ist schon lange Mainstream, wenn die entsprechenden Umfragen nicht gefaelscht waren.

            • Da muessen die da gestern geschlafen haben, jetzt existiert die auch fuer mich. (Zum Glueck gerade noch mal getestet, bevor ich meine Theorie zum besten gegeben haette. Das kann ich mir jetzt sparen.)

              • «bevor ich meine Theorie zum besten gegeben haette»

                Das erinnert mich an diesen Witz:

                Pause bei einer Tagung theoretischer Physiker. Zwei davon gehen in den Garten hinter dem Gebäude, wo eine grosse Glaskugel zur Dekoration in einem Blumenbeet steht. Einer von ihnen fasst auf die Sonnenseite der Kugel, die ist kalt. Dann auf die Schattenseite, die ist heiss. Die beiden entwickeln in der nächsten Viertelstunde je eine Theorie, warum das so sein muss.

                Dann kommt der Gärtner vorbei und dreht die Kugel um 180°. Er wendet sich an die beiden theoretischen Physiker und sagt: «Das muss man machen, sonst wird die Sonnenseite zu heiss und die Kugel platzt.»

    • Ich schaue gerade die ersten Minuten. Dat Ding is genial – anfangs. Pure Satire – und dass sie unfreiwillig ist, macht es fast noch köstlicher.

      Die Schauspieler stehen alle neben sich. Die Dialoge stehen noch weiter neben sich.

      Nach 15 Minuten wurde es dann aber doch öde. Lese jetzt lieber «Das Leben meiner Mutter» von Oskar Maria Graf.

  6. NZZ:

    «Gendersensible Erziehung: Der Papi wird Betreuungsperson genannt – oder Elternteil.
    Der Begriff «Mami» soll durch «Elternteil» ersetzt werden – ein Newsletter der Stadt Zürich sorgt für Diskussionen»

    Die ersten Laute aus der Wiege: «Bebebe», weil «Elelel» schwieriger ist. Hat die Mutter – Verzeihung, das Elternteil mit zwei X-Chromosomen – halt Pech gehabt. Ehe «Betreu» und «Eltern» rauskommt, dauert es vermutlich etwas länger als bei «Mama» und «Papa» und ehe das Kind ganze politisch korrekte Begriffe klar aussprechen kann, ziemlich lange. Man kann eben nicht alles haben.

Schreiben Sie einen Kommentar