Wagenknecht in Eisenach


u_S Impressionen aus dem Wahlkampf in Thüringen.

openart.ai

Sahra Wagenknecht war in Eisenach. Ich auch. Ist ja neben Langensalza und Gotha meine Stadt. Hier habe ich im AWE-Werk während der Ferien mein Taschengeld verdient. Erste Schicht, zweite Schicht, harte Schicht. Arbeiterstadt – Wartburgstadt. Vielleicht auch ehemalige Automobilstadt. Noch schraubt Opel vor den Toren der Stadt was zusammen. Der historische Werkseingang, das Automobilmuseum mit Dixies, EMWs und BMWs und die Ruine der Werkshalle O1 auf dem ehemaligen Werksgelände inmitten der Stadt grüßen.

Die Stadt der Heiligen Elisabeth, Mitbegründerin des Spitalwesens. Hoch über der Stadt auf der Wartburg wurde das Neue Testament von Junker Jörg, auch unter dem Namen Martin Luther bekannt in die deutsche Sprache übersetzt. Deutschland sucht den Superstar wurde hier erfunden. Der Sängerkrieg, der durch Richard Wagner in Bayreuth groß auf der Bühne landete. Gegenüber der Wartburg auf einem Hügel grüßt das Burschenschaftsdenkmal, auch ein Denkmal deutscher Einheit. Dazwischen schöne Villen an grünen Hügel hängend.

Auch die SPD schrieb sich in das Geschichtsbuch der Stadt ein. Das Eisenacher Programm war das auf dem Parteitag von Eisenach am 8. August 1869 beschlossene Gründungsprogramm der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei. Der musikalische Sohn der Stadt, Johann Sebastian Bach hat ein schönes Museum als Neubau bekommen. Ernst Abbe zog von hier in die Welt und machte Carl Zeiss und Schott zu Weltfirmen. Jetzt sitzt er als Denkmal vorm Theater, das von Meiningen aus fremdgeleitet wird. Mehr Geschichte geht nicht, wo sich Thüringen (West) und Hessen (NordOst) treffen. Ich glaub, das M von Maria Pawlowa im Fels und die Verbindung Sachsen-Weimar-Eisenach hatte ich schon erwähnt.

Das musikalische Vorprogramm bestritt Tino Eisbrenner. Seine musikalische Karriere begann er als Sänger der Band Jessica. Muss eine Musik gewesen sein die an mir vorrüber strich. Heute bezeichnet er sich als Songpoet und Friedensberichterstatter. Auch ein Poet muss Brötchen verdienen. Der Sänger ist im Jahre 2023 bei einem Musikwettbewerb in Moskau aufgetreten. Nach eigenen Angaben möchte Tilo Eisbrenner Brücken bauen. Schmollmund erkannte gleich des Barden Melodie Wladimir Wissotzky, dessen Text Eisbrenner in das Deutsche vertonte.

Der Marktplatz füllte sich, die Nummer 3 der Landesliste, der ehemalige Moderator des Thüringen-Journals machte das, was er am besten konnte. Im lockeren Moderatoreninterview wurde zuerst Frau Katja Wolf, die ehemalige Bürgermeisterin vorgestellt und ihre Wechselgründe zum Bündnis Sahra Wagenknecht. Jetzt ist sie Chefin eines Landesverbandes mit vielleicht etwa 40 Mitgliedern. Ihr Versprechen, die Stadt Eisenach, ihre Straßen und Schlaglöcher nicht von Erfurt aus zu vergessen, weil das die letzten 30 Jahre zu viel passierte und die Stadt Eisenach es bitter nötig hat. Dies ist auch ein Wink an den aktuellen Ministerpräsidenten.

Die Stadt Eisenach wurde im Jahre 1998 aus dem Wartburgkreis heraus zu einer kreisfreien Stadt. Und zu einer Pleitestadt, was dazu geführt hat das Geld im Nordkreis um Eisenach verdient wurde, im Südkreis mit der Kreisstadt Bad Salzungen ausgegeben wird. Ganz legal, die meisten Mitglieder des Kreisrates stellte ohne Eisenach der Süden. Inzwischen ist Eisenach in den Wartburgkreis rückgekreist und steht Kommunal wieder auf eigenen Beinen, aber nicht stabil. Ein Verdienst Katja Wolfs und der Landesregierung. unter einem MP Ramelow. Ihr zweiter Mann im Bündnis SW für Thüringen ist der Wahlberliner Stefen Schütz, einem Ureisenacher der von der Bühne gleich mal einen ehemaligen Lehrer grüßte. Mit Steffen Schütz als Mitkoordinator bewarb sich die Stadt für den Standort „Zukunftszentrums Deutsche Einheit und Europäische Transformation“. Gewonnen hat Halle an der Saale, die Stadt setzte sich neben zuletzt Eisenach auch gegen Frankfurt (Oder), Jena und Leipzig mit Plauen durch. Verdient hätten es wohl alle, aber…

Und dann kam der Politikstar, für den die etwa 500 Thüringer gekommen waren. Schade, dass hier nicht mit dem Interviewstil fortgefahren wurde, denn nun wechselte man von Landespolitik zu Bundespolitik. Eine etwa 45-minütige Rede war mehr mit dem Zustand der Gesamtrepublik Alt+Neu beschäftigt als mit dem Kleinholz des Thüringer Waldes. Wer Sahra Wagenknechts Reden kennt, der wusste vorab, dass der Inhalt eine Abrechnung mit der Berliner Politblase werden würde. Und das wurde es auch. Die, welche das mögen, wurden nicht enttäuscht. Mit Habeck: *12 Milliarden Euro im Haushalt fehlen. Nun ja, ist halt so* und Ricarda Lange: *ich denke 2000 Euro Rente, das ist der Durchschnitt hier* griff sie ihre Lieblingspartei, die Grünen an. Mit dem Scholz-Spruch *Raketen für die Sicherheit* wusste sie durch Geografie zu glänzen und verordnete Wiesbaden mit 150 km gleich um die Ecke. Ist wirklich fast so, oder? Bei einer Aufklärung von Nordstream müsste man auch mal nachfragen, da lacht schon die ganze Welt über *Nun ja, ist halt so, wir sind an der Aufklärung dran*.

Zwei Punkte möchte ich rausnehmen, dafür gab es neben dem Frieden den meisten Beifall. Das Gesundheitssystem Deutschlands wurde von ihr als das Zweitteuerste der Welt bezeichnet. Es taugt aber nicht viel für uns alle, weil seit etwa 2000 Krankenhäuser Geld als Rendite verdienen müssen statt Gesundheitsvorsorge oder Nachsorge betreiben. Mit dabei, schon damals als Berater mit Fliege war der aktuelle Gesundheitsminister. Dazu eine Rente, die nicht nur sicher sein muss, sondern auch ausreichend um zu leben, für die alle einzahlen müssen. Wie immer als Beispiel Österreich, warum nicht auch mal nach Holland schauen. Wie machen das nur die anderen? Die Ukraine wurde am Rande gestreift, vorher gab es die Unterbrechung ihrer Rede als der noch immer existente Montagszug mit Friedenstaube, Russlandfahne, Reichsflagge etc. den Marktplatz mit Parolen umrundete. Und zur Ukraine, diesen Krieg kann man nur mit Diplomatie beenden und nicht mit Waffen. Nun ja, das ist einfach gesagt.

Ich möchte erwähnen, dass die tartarische Haupstadt Kasan und ihr Oblast die Wirtschaftspartnerregion des Landes Thüringen ist. Oder war oder auf Eis liegt. Bayern hat es da schon besser, die haben sich Moskau und Oblast gesichert. Ach, Söder, Stoiber, Seehofer – die Fotos mit Wladimir Putin zeugen von der Größe Eures Bayern.

Auftritt zu Ende, welcher von mindestens 4 Personenschützern gesichert wurde. Dazu viel Polizei, viel Ordner und am Schluss eine Selfieorgie mit der Wagenknecht im Mengenbad und Blitzlichtgewitter. Frau Wolf stand Pate und half beim Fotoshoting von Fans mit Sahra, wo erforderlich. Rangordnung muss sein.

Ich fand Gysi, den schelmigen Gregor damals live besser. Vielleicht fehlt ihr der Humor. Ob sie es ehrlich meint, mit ihrem Bündnis? Hat sie die Kraft? Wer kann das schon sagen. Ihr Mann, der Oskar, inzwischen 80 Jahre jung und fit wie ein Enkel von Willy Brandt, vielleicht sogar der politische Enkel, wenn da nicht der Fall der Mauer gewesen wäre war auch vor Ort. Weißt Du noch, wie er vor über 30 Jahren keine blühenden Landschaften nach Kohlscher Art sah? Manche haben ihn sogar erkannt. Alt-SPDler wie ich, der fast nie SPD wählte und Schröder pur bekam.

Scherz – ich bin und bleibe Opportunist. Nun, die Zeit wird es zeigen. Nötig hat sie es nicht, die Hoffung nach der Linken. Ich vermute aber, die hat nur eine Wahlperiode im Bund. Die große SPD aber, die wir kleinen Leute so sehr anders brauchen, die wird es überleben.

Und die Anderen? SPD-Wahlkampf in Thüringen ist, wenn Lars Klingbeil mit Georg Maier im Biergarten auftritt und 15 Gäste es interessiert. Linke-Wahlkampf in Thüringen ist, wenn auf dem Plakat steht: Bodo Ramelow, Christ, Sozialist und Ministerpräsident, aber kein Hinweis seiner Partei. Die Minister der Linken in Thüringen sind anscheinend schon beim Kofferpacken, die Heimat MeckPom und Sachsen ruft. Wer Gregor noch mal live sehen möchte und in der Nähe wohnt: Termine gibt es bestimmt im Internet.


94 Antworten zu “Wagenknecht in Eisenach”

  1. Thüringen, infratest-dimap, 22.8.:

    AfD 30%
    CDU 23%
    BSW 17%

    Das macht 70% für Parteien, die nicht in der gegenwärtigen Regierungskoalition vertreten sind.

    Linke 13%
    SPD 7%

    Das macht 20%. Die restlichen 10% gehen an Parteien, die nicht über die 5%-Hürde kommen.

  2. Zähle ich AfD + CDU ist das eine christlich-konservative Mehrheit im und auf dem Land und die gibt es hier schon immer, die hat schon die DDR überdauert. Die Grünen darf man christlich-konservativ dazuzählen.

    CDU+BSW+SPD werden wohl zusammen diskutieren müssen.

  3. „Die große SPD aber, die wir kleinen Leute so sehr anders brauchen, die wird es überleben.“
    Irgendwie klingt alles daran falsch.
    Die „große“ SPD gibt es seit den 1914-Kriegskrediten nicht mehr und spätestens als SPD-Bluthund Noske Luxemburg und Liebknecht ermorden ließ, war klar, was das für eine Truppe ist. Vom NATO Doppelbeschluss unter Schmidt über den völkerrechtswidrigen Bombenkrieg gegen Jugoslawien bis zur Agenda 2010,die SPD hat immer genau diesen Kurs gehalten. Woher also die Idee einer (in dieser Form nie existierenden) SPD, „die wir kleinen Leute so anders brauchen“ kommt, ist mir wirklich ein Rätsel. Was die Leute wirklich brauchen, wäre wohl eher eine andere Partei. Dass BSW diese Funktion ausfüllen kann ist eher fraglich, aber trotzdem bleiben die für mich die einzige wählbare Option.
    Lieber eine Stimme für die unbekannte Eintagsfliege, als die zu wählen, von denen man schon weiß, dass sie sämtliche propagierten Ideale (und das bei fast jeder Gelegenheit!) verraten.
    Dass die SPD als Partei überlebt, hat eher mit dem Westdeutschen Parteienklüngel, als mit ihrer Verankerung im Volk oder gar ihrer Notwendigkeit zu tun. Selbst die illiberalen Liberalen haben schon als Außerparlamentarische Opposition überlebt, ohne dass sie wirklich jemand gebraucht oder vermisst hätte.

    • Die große SPD ist immer noch eine starke Mitgliederpartei.

      Es sind immer die Linken aus der SPD ausgetreten. Der Karl, der Oskar oder die WASGler.

      Die SEDler haben sie nach 90 aus Angst nicht aufgenommen. Eine Chance für die PDS, aber nur im Osten.

      Die kleinen Leute brauchen eine starke soziale Partei, mit dem Ende der DDR noch mehr. Das Korrektiv DDR am sozialen Tisch der BRD saß als roter Elefant immer anbei. Ist nun mal weg.

      Glaubt mir aber keiner im Westen.

      Ne, die Zukunft muss nicht die SPD sein. Die Linke war es aber am Ende und vielleicht schon vor zehn Jahren mit der damaligen Vereinigung nicht. Das ging schnell.

      Die BRD mit der AFD rechts neben der CDU/CSU hat in ihrer Gesamtheit zu große Schlagseite. Viele hecheln Richtung rechts mit.

      Der Funk meldet, Habeck will die Grünen in der bürgerlichen Mitte verankern. Er scheint nicht zu wissen, das man sich Grün leben leisten muss und deren Stammwähler schon dort angekommen sind.

      Danke für ihre Meinung und den Verweis auf die andere Vergangenheit der SPD.

      • Viele wollen in die Mitte. Dort ist es aber recht eng geworden.
        Die linke Seite ist zersplittert, die rechte Seite lange geeint, nun sind es 2 Parteien.
        Damit sind sie wohl die Mehrheit.
        Auch wenn sie nicht koalieren zeigt es die Stimmung im Land.
        Daß die Grünen nun mehr in der Mitte Stimmen suchen ist natürlich, da sie nicht mehr die Partei wie vor 30 Jahren sind.
        Auch die Stimmenverluste kommen daher. Die Alleinstellungsmerkmale sind weggeschmolzen.
        Die Klientel eher die Gutverdiener, die sich die grünen Ideen leisten können.

        • Die Linke hat zu lange auf zu spinnerte Ideen gesetzt. Das hat Wagenknecht thematisiert und deshalb ist sie so durchgestartet.

          Das Hauptproblem des BSW ist nun aber der schnelle Erfolg. Aus taktischen Gründen dürfte das BSW nicht schon in die Regierungsverantwortung in Thüringen oder Sachsen. Aus propagandistischen Gründen wäre es aber ein Problem, wenn eine Regierungsbildung in Thüringen daran scheitert, dass das BSW sich der Verantwortung entzieht.

          Deshalb hält Wagenknecht bezüglich der Friedenspolitik ein Stöckchen hoch, über das die CDU nicht wird springen wollen. Da eine solide Mehrheit in Thüringen und Sachsen in dieser Frage hinter dem BSW steht, könnte sie damit davonkommen. Sie wird im Koalitionsvertrag eine «Bemühenserklärung» verlangen, die sich schlecht mit dem Argument verhindern lässt, dass Aussen- und Verteidigungspolitik nicht Ländersache ist. Wenn das allerdings das einzige Hindernis für eine Regierungsbildung mit der CDU sein wird, wird sie nachgeben müssen. Das BSW müsste schon landespolitische Positionen haben, die populär sind und die für die CDU ein «No go» sind.

          • «Deshalb hält Wagenknecht bezüglich der Friedenspolitik ein Stöckchen hoch, über das die CDU nicht wird springen wollen.»

            Sahras rote Linien. In Sachsen liegt das Stoeckchen zwar niedriger, aber genau das war auch auch mein Gedanke, weil ehrlich gesagt, kann man sich in einer Regierung in den ostdeutschen Bundeslaendern ja nur entzaubern. Die wichtigsten Entscheidungen werden schliesslich vom Bund getroffen. Ramelow und frueher in Berlin auch Gysi haben das bewiesen.

            Freilich irgendwann muessen die sich auch dort beweisen, aber als Frischling ist das mMn noch zu frueh.

      • «Die große SPD ist immer noch eine starke Mitgliederpartei.»

        Mit einem tiefen Graben zwischen Mitgliedern und Führung.

        Die bürgerliche Mitte glaubt in grossen Teilen schon nicht mehr an die Grünen. Das liegt auch an Habeck. Die Leute nehmen ein Kompetenzdefizit wahr. In der bürgerlichen Mitte schätzt man es, wenn jemand weiss, was er (oder sie) tut.

    • Na ja, 70% der Wähler wollen ja auch nicht AfD wählen. Niemand will mit denen koalieren. Aber stärkste Partei werden sie wahrscheinlich schon.

      Die deutsche Oeffentlichkeit sollte lernen, damit umzugehen, ohne immer gleich «Weltuntergang!» zu schreien.

        • Muss man sehen. Das kann durchaus sein. Sie hatten gerade Alice Weidel im «heute journal» und die hat ihre Sache aus Sicht der AfD sehr gut gemacht. Merz wirkte danach nur noch wie ein schwaches AfD-Echo.

          Das Problem ist, dass solche Dinge wirlich ursächlich mit Merkels Entscheidung Ende des Sommers 2015 zusammenhängen. Jedem, der nachgedacht hat, war damals klar, dass unter den vielen jungen Männern aus Syrien, die nach Deutschland hineingelassen wurden, auch islamische Extremisten sein mussten. Es war ja bekannt, dass islamische Extremisten ein ziemlich grosser Teil des gegen Assad gerichteten Bürgerkriegs waren.

  4. INSA, 24. August

    Sachsen:

    AfD 32%
    CDU 30%
    BSW 15%
    SPD 6%
    Grüne 5%
    Linke 4%

    Das würde für die gegenwärtige Koalition nicht mehr reichen.

    Thüringen:

    AfD 30%
    CDU 21%
    BSW 20%
    Linke 14%
    SPD 6%

    Das reicht für keine denkbare Zweierkoalition

      • Oder für BSW/CDU. Der Unterschied liegt innerhalb der Fehlergrenzen, so dass schwer zu sagen ist, wer die Nase vorn haben wird.

        Wenn die CDU nur dritter Sieger wird, haben Voigt und Merz das Problem und nicht mehr Wolf und Wagenknecht.

          • Ach so meinen Sie das. Ich war wohl gerade etwas verwirrt.

            Nee, das reicht weder für CDU/BSW noch für BSW/CDU (beides 40%). Der Bodo mag nicht mit der AfD können, aber dass deswegen die Linke bei jeder Abstimmung eine Minderheitsregierung stützt, können Sie vergessen. Die bringen ein Budget ein, das weder der AfD noch den Linken gefällt. Da soll die Linke für das Budget stimmen, nur weil die AfD dagegen stimmt?

  5. Bei der U18-Wahl in Thüringen haben 37,4 Prozent der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen ihr Kreuz bei der AfD gemacht. Damit erhielt die Partei bei der simulierten Landtagswahl die meisten Stimmen, wie aus dem am Montag vom Deutschen Bundesjugendring veröffentlichten vorläufigen Endergebnis der U18-Wahl hervorgeht. Danach folgt die CDU auf Platz zwei mit 17,8 Prozent und die SPD auf Platz drei mit 10,6 Prozent. Die Linke erhielt 8,8 Prozent und das BSW 7 Prozent.

    https://www.mdr.de/nachrichten/thueringen/landtagswahl/u-achtzehn-wahl-kinder-jugendliche-afd-100.html

  6. Kretschmer gerade live im Fernsehen bei «Welt» – wie er seinen Wahlzettel in die Urne steckt.

    Und jetzt der Mario… (auch live)

    Keine Zwischenfaelle. Die Zettel sind vorschriftsmaeszig in der Urne verschwunden.

    Wem werden die wohl angekreuzt haben?

  7. Man hat gewählt und das Ergebnis ist wenig überraschend.
    Wird mit der Regierungsbildung schwierig und ein Rechtsruck ist zu erwarten.
    Hoffentlich kein Signal an andere Bundesländer zu folgen.

  8. Die NZZ hatte eine lustige Idee. Sie hat ChatGPT die Fragen des Wahl-O-Maten zu den Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen beantworten lassen, jeweils 100 mal.

    Das Ergebnis fasst die NZZ so zusammen. ChatGPT sei woke, vegan und links. Die KI vertritt also eine Minderheitenmeinung. Das kann nujr an der Auswahl des Trainingsmaterials liegen, denn der Durchschnitt des verfügbaren Materials dürfte näher an der Mehrheitsmeinung liegen.

  9. Der türkische öffentlich-rechtliche Sender TRT World berichtet in seinen Nachrichten recht ausführlich über die Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen, sogar mit einer Korrespondentin in Dresden. Beim Bericht über Thüringen wurde kurz auch Höcke gezeigt.

    Erstaunlich fand ich noch, dass TRT World das BSW als «populistische Partei» bezeichnet.

  10. In Thüringen ist keine Regierungsmehrheit zu finden, wenn sowohl die AfD als auch das BSW in der Opposition sind. Das kann man wohl bereits als sicher bezeichnen.

    In Sachsen würde es für eine Fortsetzung der gegenwärtigen Koalition reichen, falls die Grünen nicht in der weiteren Auszählung um 0.3% fallen. Es ist spannend, ob Kretschmer die Grünen dem BSW vorziehen wird oder umgekehrt. Die CDU-Wähler in Sachsen dürften da eine klare Präferenz haben.

  11. Sachsen:

    Die Linke lebt noch, vor allem in LE, vermutlich Connewitz. So verhindert der junge linke Leipzer des Kretschmers liebste Partnerin, die Grüne unter seiner Sachsendecke.

    Kretschmer muss mal schauen welche Gehilfe ihn besser stützt, brauchen tut er gleich zwei.

    Bei Welt hab ich den Krumbiegel im Interview gesehen, im Bildschirm seine Junggesellenbude. BoahEy, die Bude sah aus wie die eines 20jährigen Aktivisten. Mensch, werd endlich erwachsen.

    Thüringen: Ramelow holt sein Direktmandat, Höcke nicht. Dabei ist der Björn, der ja im schwarzen Eichsfeld lebt extra nach Greiz im Osten ausgewichen. Seine Chefin Alice wird es freuen. Der sah man richtig an, das sie gewonnen hat, irgendwo bei Welt-TV mit 4 Herren.

    Voigt, nur 24% sieht sich als Wahlsieger der Mitte. Was für Sieger. Das reicht wie in Sachsen aber auch nicht. Vor einem Jahr war noch die Frage wer sich an wen festhält, Bodo an Mario oder Mario an Bodo. Wie es ausschaut wird ein Kätzchen mitkuscheln müssen. Vor allem, wer kuschelt wo direkt miteinander. Wird wohl 6 Monate dauern, bis Klarheit herscht.

    Über 30% für die AFD heißt, diese Partei muss in die Parlamentsarbeit integriert werden. Kalte Schulter ist nicht mehr. wir reden über Sperrminorität, die Möglichkeit einer Minderheit, bei Abstimmungen einen bestimmten Beschluss zu verhindern. Wie man sieht, haben hier alle außer der AFD versagt – es war ja Ziel die AFD unter die 30 zu bekommen.

    Es gab auf dem Land teilweise Ergebnisse der AFD über 40%. Man kann auch sagen, das alle Parteien nicht vor Ort zu sehen sind, wo nüscht ist. Wozu auch, Konsum weg, Fleicher tot, Bäcker weg, Bus weg, junge Leute weg. Wo will man die treffen außer bei der Feuerwehr am Wochenende. Jena-Erfurt-Weimar ist halt schöner.

    https://wahlen.thueringen.de/datenbank/wahl1/wahl.asp?wahlart=LW&wJahr=2024&zeigeErg=GEM&wknr=007&gemnr=63098

    Ausschnitt wo Heimat ist, ja ich wohne in der Katzenzone. Kennen tut man einige und bei Hilfe fragt man nicht nach der politischen Einstellung sondern nach der Qualität der Hände. Interessant dass weder BSW noch Grüne noch AFD für diesen Wartburgwahlkreis Direktkandidaten gefunden haben. Wobei bei der AFD dies intern im Streit passiert ist. Auch 600 ungültige Stimmen auf der Direktseite sprechen Bände. Gab für den anderen heimatlichen Protest doch den freien Wähler dort.

    Früher schmissen die alle noch Wahlwerbung in den Briefkasten oder waren vorm örtlichen Edeka-Markt im Zentrum auch mal da. Nachbar hat aber gesagt, er habe die AFD vor Edeka gesehen. Nun ja, da musste ich nur den blauen Boten im Altpapier entsorgen.

    Thüringen bleibt konservativ, das war dieses Land schon unter Bernhard Vogel. Noch haben Linke und jetzt das BSW einen Fuß in der Tür zur Staatskanzlei.

    An Internationale: Wir fahren Fahrrad, aber ohne DYNAMO, wir haben nen AKKU))) OK, im Moment und noch sehr lange fahren wir auch ohne Euch.

  12. Ich glaub, der ist Erfurter SED-Parteikaderkind:

    «Auch Koparteichef Martin Schirdewan schimpfte im ZDF über das BSW: »Man muss sagen, BSW ist ein Geschenk für die AfD, weil die gesellschaftliche Linke und auch meine Partei vor allem darunter leiden, aber die extreme Rechte durch das BSW und seine Positionen gestärkt wird.»

    https://www.jungewelt.de/artikel/483352.wahlen-in-sachsen-und-th%C3%BCringen-ampel-nur-noch-randnotiz.html

    Wer sein klügstes,bestes und schönstes Pferdchen im Stall weggibt, der kann selber weg.

  13. Das vorläufige amtliche Wahlergebnis in Sachsen ist korrigiert worden. Aus der Zahl der Stimmen sei die Zahl der Landtagsmandate «durch einen Softwarefehler» falsch berechnet worden. SPD und Grüne erhalten je einen Sitz mehr, CDU und AfD je einen weniger. Dadurch verliert die AfD die Sperrminorität im sächsischen Landtag, die sie nach den vorläufigen amtlichen Endergebnis hatte.

  14. Zappen im Hotelzimmer.

    Heisst man Sahra Wagenknecht, hat das BSW mitgegründet und steht mit Gesicht und Name dafür muss man auch bei Rehauge Miosga sich stellen. Im Verhältniss 1:1 wollte die Miosag mit Einzelaussagen die Wagenknecht festnageln, die andere antwortet mit Einbeziehung ihrer Wähler für die sie was erreichen will.

    Absurd wurde es, als Miosga Wagenkencht vorwarf noch nie eine Tafel oder Sozialeinrichtung von innen gesehen zu haben, jedenfalls hat sie recherchiert und geforscht und nichts gefunden und die antwortete, sie habe mit Menschen geredet, im Taxi, am Flughafen, im Leben, bekomme E-Mails und weiss wie sich die Situation so für das Volk anfühlt. Irgendwann kam die Kommunistische-Plattform-Nummer. Nun ja, bei Merkel und KGE hatte auch niemand nachgefragt, was die so zu DDR-Zeiten machten.
    Aber KGE hat schon mal ne Zahnbürste für Flüchtlinge besorgt.

    Ich hätte zurückgeblökt, ob Miosga schon mal die Tagesthemen aus einer Tafel herausgesendet hat.

    Der Hammer wurde erweitert mit zwei weiteren Herren, um weiter vor allem auf die Außenpolitik des BSW draufzuhauen. Ländersache ist nicht Außenpolitik. Wenn aber Ukrainer integriert werden müssen, muss Länderpolitik und später die Kommune vor Ort helfen und ausbaden.

    Nun ist es so, eine Talkshow ist eine Unterhaltungssendung und kein Faktenleser. Sonst wüssten wir ja, wer welche Defensivwaffe als Angriffswaffe missbrauen könnte und wer warum und wann welchen Vertrag gebrochen oder später gekündigt hat. Wenn wir den Vertrag kennen. Am Ende schaut man angewiedert zu, um festzustellen es geht nicht um unsere kleine Wirklichkeit sondern um die Wirklichkeit der Anderen und schwört sich, nie wieder den Mist anzugucken. Ist aber schwer, weil ab und zu bei Lanz und so doch jemand interessantes aus dem NoNatoLager sitzt oder eben auch Frau Gaub und Frau Major und einige andere.

    • Das hat eben leider of nichts mehr mit gutem Journalismus zu tun, was auf den öffentlich-rechtlichen Sendern läuft.

      Kritisches Nachfrage ist natürlich guter Journalismus, aber diese Attitude: «Ich weiss, was richtig ist und Du bist böse» ist einfach nur kindisch. Ich kann gut verstehen, dass die Mehrheit der Bevölkerung diese Sender gar nicht mehr in Betracht zieht.

    • Dazu faz.net, dass jeder Wagenknecht-Sympathie unverdächtig ist:

      «Dass die ARD-Talkshows der BSW-Gründerin eine noch größere Bühne bieten könnten als bisher, schien ausgeschlossen. Doch dann kam Caren Miosga auf die Idee, Wagenknechts Rhetorik in deren Anwesenheit zu entlarven. Es ging dramatisch schief.»

      Miosga scheint zu denken, sie sei intelligenter als Wagenknecht. Das bezeugt einen erstaunlichen Mangel an Beobachtungsvermögen für eine Journalistin

  15. Andere Medien von Bild, RND, Focus etc. sehen das anders, Sieger Miosga.
    Da sind wie wieder beim Problem – keine Fakten.

    Nehmen wir mal Habecks Wärmepumpe. Da sollte man einen Energieberater einladen, einen Gebäudegutachter der den Bestandszustand Deutschlands kennt und einen Heizungsfachmann, der Wärmepumpen einbaut.

    Lädt man Habeck und Wagenknecht ein, wird es ideologisch.

    Die Geschichte des kalten Krieges und die Abrüstungsverträge, welche nicht mehr exixtieren. Wir müssten dazu vielleicht Jan van Aken, nen Russen und nen Amerikaner einladen. Nur um mal verständlich zu machen, um was es eigentlich geht.

    Bei der Westanbindung der BRD. Das mag für 3/4 des Landes gelten, das 1/4 hat aufgrund dieser Westanbindung die DDR und damit was ganz anderes erlebt, im Positiven wie im Negativen.

      • OK. Hab ihn mal gehört in Sachen Syrien, es ist lange her. Hab halt nen Namen genannt. Nehmen wir also einen Österreicher, einen Schweizer und einen Deutschen als Gutachter und einen Russen+Amerikaner, welche diese Verträge erklären.

        Und sie machen eine Ausnahme und den Moderator)))

        • Hab› den auch mal vor langer Zeit bei’nem Vortrag im Hygiene-Museum (um die Irak-Krieg-Zeit 2003 rum) gesehen. Hat ueber Biowaffen gesprochen. Da kennt der sich ja aus. War hochinteressant.

          Und gerade neulich, glaube bei Lanz. (Schwergewicht Basti war auch dabei.) Ging’s auch um Asylrecht, Migration, «offene Grenzen» und so. Da dachte ich, ganz schoen realitaetsfern. (War ja auch mal so.)

          Und: (Wir kennen keine Parteien mehr.) «Alle zusammen gegen Faschismus». Genau mein Gedanke: Neue Volksfront.

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