China in vier Tagen Nach Beijing im Frühjahr 2004 und Shanghai im Sommer 2015 besuche ich zum dritten Mal eine chinesische Stadt· Die Dinge entwickeln sich nicht zu unseren Gunsten.
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Alle sagen China, China,
Rainald GrebE, China, 2009
der Chinese überholt uns noch.
Der Name dieser Stadt dürfte in Ihrem Schulunterricht nie gefallen sein. Hangzhou liegt nahe am Delta des Jangtse-Flusses und hat nahezu 12 Millionen Einwohner. Der Großraum hat etwa 14 Millionen Einwohner und ein größeres Bruttoprodukt als Argentinien oder Nigeria. Nigeria ist die größte Volkswirtschaft Afrikas. Die Universität trägt den Namen der Provinz Zhejiang, deren Hauptstadt Hangzhou ist. Die Universitäts-Ranglisten QS und THE sind sich einig, dass die Zhejiang University eine der 50 besten Universitäten weltweit ist. In beiden Listen liegen zwei Schweizer Universitäten und die TU München vor ihr. In der britischen THE-Liste ist auch die LMU München vor der Zhejiang University platziert und die Universität Heidelberg liegt gleichauf. In China belegt die Zheijang University Rang 4 oder 5. In einer Weltrangliste der Städte mit der gegenwärtig größten wissenschaftlichen Leistung steht Hangzhou auf Platz 16, hinter den Großräumen Paris (11) und London (15) und vor Zürich (22) sowie den Großräumen Berlin (27) und München (28).
Anreise
Die Konferenz liegt zwischen zwei Vorlesungen, die ich am Freitag und dem darauffolgenden Mittwoch halte. Der enge Zeitrahmen macht die Anreise etwas kompliziert. Die Lufthansa fliegt mich von Zürich nach München und von München nach Beijing, von wo aus mich Air China weiter nach Hangzhou bringen soll. Während ich in Zürich auf dem Flughafen warte, verzögert sich der Abflug mehrfach. Ich kann warten. Mit meinem Laptop bin ich arbeitsfähig. Zwischen der geplanten Ankunft in München und dem Abflug nach Beijing liegen anderthalb Stunden. Am Gate verzögert sich das Einsteigen. Dann die Startfreigabe. Der Kopilot entschuldigt sich: «Wir sind mit großer Verspätung in München abgeflogen. Wie so oft in letzter Zeit.»
Als die Maschine in München landet, schätze ich die Umsteigezeit als knapp ein. Niemand sagt an Bord das Abfluggate für den Flug nach Beijing an. Wenigstens kennt es inzwischen die Lufthansa-App. Weil ich nicht weiß, wie weit es dorthin ist und och noch durch die Passkontrolle muss, lege ich ein Lauftraining ein. Die elektronische Passkontrolle funktioniert diesmal perfekt. Als ich am Abfluggate ankomme, wird gerade meine Einsteigegruppe aufgerufen. Ich bin umsonst gerannt. Andere Passagiere aus Zürich werden es auch so schaffen.
Der Flug nach Beijing klappt gut. Vor der Passkontrolle fällt mir auf, dass ich meine Kreditkarte vergessen habe. Ich google Google Pay. Google meldet sich nicht zurück. perplexity.ai meldet sich nicht zurück. faz.net meldet sich nicht zurück. AliExpress meldet sich in Expressgeschwindigkeit. Ach, so ist das. Ich logge mich in das VPN meiner Heimatuniversität ein. Jetzt meldet sich auch Google blitzschnell. Es sagt mir, was mir inzwischen klar ist. Die Akzeptanz von Google Pay in China tendiert gegen Null.
Ich installiere das chinesische Äquivalent AliPay, bei dem man inzwischen auch eine westliche Kreditkarte hinterlegen kann. Dazu braucht man nur die Nummer, das Ablaufdatum und den dreistelligen Sicherheitscode. Der Firmensitz der Alibaba Group befindet sich in Hangzhou. Das ChatGPT-Äquivalent der Alibaba-Gruppe heißt Tongyi Qianwen. Die Schwester von Alexa und Siri heißt Tongyi Tingwu. Irgendwo im Internet steht eine Große Mauer.
Die chinesischen Sicherheitsleute betreuen die Schlange vor den Einreiseschaltern bestimmt, aber höflich. Die Frau an der Passkontrolle lächelt. Die Maschine nach Hangzhou ist fünf Minuten vor der angekündigten Zeit einstiegsbereit und hebt pünktlich ab. Die Stewardess ist verwundert, dass ich den chinesischen warmen Snack wähle und nicht das Sandwich mit Rindfleisch. Vor der Landung kommt sie Stewardess zu jedem einzelnen Passagier der Business-Class und teilt uns die Landezeit und die Temperatur in Hangzhou mit.
Die Maschine landet überpünktlich. Ich werde wohl noch den Shuttle-Bus um 17 Uhr zum Konferenzhotel bekommen, den ich eigentlich hätte verpassen sollen. Am Ausgang aus dem Sicherheitsbereich warten Willkommensdelegationen zweier anderer Konferenzen. Von meiner Konferenz ist nichts zu sehen. Ich folge den Schildern zur Shuttle-Bus-Haltestelle. Dort ist auch niemand und jetzt ist es schon 17 Uhr. Der nächste Bus fährt 19 Uhr. Ich finde einen bequemen Sitzplatz mit Steckdose und korrigiere ein Manuskript für einen wissenschaftlichen Artikel.
Als es auf 19 Uhr zugeht, ist am Ausgang des Sicherheitsbereichs auch niemand zu finden. Auf der Liste mit den Abfahrtszeiten des Shuttle-Busses stehen zwei Kontakttelefonnumern. Keine davon ist erreichbar, auch nach mehrfachen Versuchen nicht. Ich versuche es per E-Mail an das Konferenzteam. Sie melden sich irgendwann nach 19 Uhr. Vor dem letzten Shuttle-Bus um 21 Uhr werden sie mich finden. Es stellt sich heraus, dass die Freiwilligen Ausländer nur an der internationalen Ankunft erwartet haben. Ihre Telefone gingen nicht, weil es in China so viele Spam-Anrufe aus dem Ausland gebe, dass sie ihre Smartphones für ausländische Nummern gesperrt hätten. Ich setze einen Gesichtausdruck auf, als ob ich das glauben würde.
Die Beiden sind sichtlich zerknirscht, dass es schiefgegangen ist. Sie fragen mich, was mir ihre Kollegen im Hotel von McDonalds besorgen sollen. Als wir dort ankommen, bekomme ich eine Tüte voller Essen und eine Cola.
Grand Mercure Hangzhou Zhejiang University
Das Hotel trägt den Namen der Universität und gehört zur Mercure-Kette des französischen Accor-Gruppe. Diese ist in Europa für Mittelklasse-Hotels bekannt. Die Preise sind hier sogar noch etwas tiefer. Der Standard allerdings ist «Grand Mercure», hochklassig, stilvoll, flüsterleise Klimaanlage, viel Platz im Zimmer. Auf jeder Etage vor den Liften ein Spruch, oben auf Französisch, darunter auf Chinesisch. Es sind Zitate aus der klassischen chinesischen Literatur. Das Foto an der Zimmerwand ist eine Schwarz-Weiß-Aufnahme einer etwas mondänen und etwas unnahbaren Französin in einem Park.
Ein Roboter, der selbständig Fahrstuhl fahren kann, bedient Gäste, die im Zimmer essen wollen. Ich brauche ihn nicht. Früh, mittags und abends gibt es Essen vom Büffet und es ist in der Konferenzgebühr inbegriffen. Als Plenarvortragender ist mir der Konferenzgebühr erlassen worden. Vegetarisches Essen ist nicht Teil der chinesischen Kultur. Das Büffet ist jedoch so reichhaltig und die Speisen wechseln so häufig, dass ich nie ein Problem habe, mir ein vegetarisches Menü zusammenzustellen. Zumindest beim Essen glaubt China fest an Wahlmöglichkeiten. Am Pausenbüffet gibt es chinesische Süßigkeiten, westliche Süßigkeiten und Obst. Ich denke an das Verpflegungsangebot auf Konferenzen in Europa oder den USA und versuche, es mit chinesischen Augen zu sehen. Der Anblick ist nicht so schön, dass ich dabei verweilen würde.
Das Hahnenwasser allerdings ist in China kein Trinkwasser. Ich wurde schon beim Einchecken gewarnt. Auf dem Zimmer stehen zwei Halbliterflaschen Wasser. Leere Flaschen werden täglich ersetzt und wenn ich mehr brauche, muss ich es nur sagen. Im Konferenzsaal steht an jedem Platz eine Flasche Wasser und eine Deckeltasse mit grünem Tee. Ein Angestellter sorgt dafür, dass der Tee nie alle wird.
Willkommensdinner
Die Konferenz hat am Sonntagmorgen begonnen. Am Sonntagabend gibt es ein festliches Essen im chinesisches Stil. Ich habe so etwas erstmals 2004 an der Beijing University erlebt. In der Mitte des Tisches ist eine runde, drehbare Platte auf der sich die Speisen befinden. Geleerte Platten werden ständig abgeräumt und durch neue Gerichte ersetzt. Ich komme recht früh und finde einen Tisch, an dem ich ein paar Leute aus Nowosibirsk kenne. Sie sagen mir, es sei schon noch ein Stuhl frei, aber vermutlich werde ich da nicht bleiben dürfen. Sie haben Recht. Als Plenarvortragender gehöre ich an den Tisch 1 und werde höflich, aber bestimmt dorthin eingeladen.
Vegetarisches Essen ist hier nicht möglich. Ich befinde mich auf diplomatischem Parkett. Von mir darf erwartet werden, dass ich das Angebot würdige. Da ich in fleischreichen Gegenden aufgewachsen bin, fällt mir das nicht schwer. Schnaps trinke ich normalerweise auch nicht. Es ist aber klar, dass die Gastgeber sehr stolz auf denjenigen sind, der auf der runden Platte steht. Es ist ein Pflaumengeist, 16 Jahre höhlengelagert, ganz mild im Geschmack, Der Alkoholgehalt beträgt 42%. Einen Kater macht er nicht, nur vertieftes Jetlag.
Gleich zum Anfang des Dinners gibt es ein Begleitprogramm. Eine Gruppe von festlich und traditionell gekleideten Frauen spielt chinesische klassische Musik. Darauf folgen Lieder aus einer chinesischen Oper. Eine Übersetzung ist unnötig, weil die Akteure sich ausdrucksvoll bewegen und mit den Gesichtern sprechen.
Später kommt es zu Karaoke-Darbietungen. Zwei Plenarvortragende aus Nowosibirsk wählen Podmoskownije Wetschera. Das Lied ist in China bekannt und es stellt sich sogar heraus, dass es einen chinesischen Text gibt, so dass einer der Gastgeber mit dem gleichen Lied antworten kann. Dann werde auch ich aufgefordert zu singen. Ein Lehrer, der sonst etwas von mir hielt, hat mich im Musikunterricht mal einen Brummer genannt. Das ist jemand, der aus einem Chorgesang herauszuhören ist, weil er es nicht kann. Ich brauche ein Lied, dessen Musik sie hier haben und das leicht zu singen ist. Der DJ hat Yesterday von den Beatles. Es wird ein voller Erfolg. Nicht, dass ich plötzlich singen könnte, aber irgendwie treffe ich einen Nerv. Plötzlich bin ich ein Mensch zum Anfassen, mit dem man ein gemeinsames Foto machen und anstoßen kann.
Die Konferenz
Das wissenschaftliche Programm ist gut. Die Gatsgeber sind etwas enttäuscht, dass so wenige Europäer gekommen sind und von amerikanischen Universitäten eigentlich auch nur Chinesen, die dort arbeiten. Einige der innovativsten Ansätze finden sich in den Vorträgen der Chinesen. Trotzdem glauben sie, in der Breite noch nicht zu uns aufgeschlossen zu haben.
Ein chinesischer Professor hat schon zwei westliche Lehrbücher ins Chinesische übersetzt. Er schenkt mir eines davon. Als nächstes möchte er das Buch übersetzen, die ich vor reichlich zwanzig Jahren mit meinem Doktorvater geschrieben habe. Der Stoff sei schwierig, sagt er, und die Ausbildung würde leichter, wenn die Studenten es wenigstens auf Chinesisch lesen könnten. Er fragt ob ich Originaldateien der Abbildungen habe und ob es eine Liste mit Korrekturen gäbe. Beides werde ich ihm nach meiner Rückkehr schicken.
In diesem Buch geht es um Techniken, für die man besondere Messgeräte benötigt. Eine Firma aus Karlsruhe war über Jahrzehnte der einzige kommerzielle Anbieter. Sie durfte allerdings nicht nach China verkaufen. Die Geräte enthalten sogenannte «Dual-use»-Komponenten, die zivil genutzt werden können aber auch in der militärischen Radartechnik. Diese Komponenten stammen aus den USA und fielen unter ein Embargo.
Der Gastgeber dieser Konferenz war eine Zeit lang wissenschaftlicher Mitarbeiter in Stuttgart. Inzwischen ist er Präsident der Zhejiang University. Dazwischen hatte er eine Firma aus der Taufe gehoben, die derartige Messgeräte mit chinesischen Komponenten produziert. Anfangs fehlte es ihnen an Erfahrung. Die Messgeräte waren deutlich schlechter als diejenigen der deutschen Firma. An chinesische Universitäten verkaufen konnten sie trotzdem, weil sie durch das US-Embargo in China Monopolist waren. So floss Geld in die Firma. Die jetzige Version des Geräts sieht demjenigen der deutschen Firma täuschend ähnlich. Inwendig ist das chinesische Gerät moderner, weil es später entwickelt wurde. Seit dem vorigen Jahr habe es eine höhere Messempfindlichkeit als dasjenige der deutschen Firma, sagen sie.
Sie bauen auch ein einfacheres Gerät, das sie gerade mit einer KI-Software erweitert haben. Die Vorarbeit dafür hat ein chinesischer Wissenschaftler während eines Aufenthalts am Karslruhe Institute of Technology geleistet. Er muss es fast in Sichtweite der deutschen Firma getan haben, die so eine KI-Software noch nicht hat.
Rückblick
Im Frühjahr 2004 reiste ich mit einer Gruppe junger deutscher Polymerwissenschaftler nach Beijing. Wir waren im Hotel Tibet untergebracht, das am 4. Autobahnring lag. Dort verlief damals gerade die Grenze zwischen dem alten und dem modernen China. Drinnen Betonhochhäuser, in denen die neue Mittelklasse wohnte. Draußen ärmliche Hütten an unbefestigten Fahrwegen auf denen die Kaninchen der Bewohner saßen. Im chinesischen Fernsehen Berichte aus bitterarmen Dörfern. Das Essen im Hotel war anständig, aber die Auswahl gering. Die Zimmer ähnelten denjenigen in russischen Hotels der 1980er Jahre. Die Vorträge der chinesischen Polymerwissenschaftler waren bemüht, aber zumeist nicht auf unserem Standard.
Die internationale Konferenz 2015 in Shanghai fand unweit vom Stadtzentrum auf einem Gelände statt, das sonst zur Schulung höherer Parteikader diente. Dort hatten sie für die Konferenz das gesamte Internet freigeschaltet. Das Essen war etwa so gut wie auf internationalen Konferenzen in den USA oder in Europa zu dieser Zeit. Shanghai war bereits eine Glitzer-Metropole, beeindruckend bei Tag und Nacht. Jeder wusste allerdings, dass Shanghai für China etwa so repräsentativ war wie Ostberlin vor der Wende für die DDR. Die besten chinesischen Wissenschaftler hatten bereits unseren Standard erreicht.
Die Konferenz in Hangzhou fand fernab des Stadtzentrums in einer ruhigen Gegend statt. In einem schönen großen Park gingen die Einheimischen joggen, führten ihre Hunde aus, oder dösten auf den Bänken. Die Straßen haben Streifen für Zweiräder, die durch eine Barriere vom Autoverkehr abgetrennt sind. Viele Schuljungs fuhren schicke Rennräder. Nahe beim Hotel gab es einen Starbucks-Laden, in dem ich die AliPay-App ausprobierte. Der Caramel Latte Macchiato mittlerer Größe kostete 4,80 €, kaum weniger als in Deutschland. Gleichwohl war der Laden nicht leer. Selbst Eltern mit kleinen Kindern kehrten dort ein.
Die Rückreise
Eine Taxifahrt von etwa 30 Kilometern zum Flughafen hätte 29 € gekostet. Hangzhou hat 19 U-Bahn-Linien. Mit zweimaligem Umsteigen und einer halben Stunde längerer Fahrzeit konnte man auch für 1 € zum Flughafen kommen. Die U-Bahn-Station in der Nähe hatte jedoch keinen Fahrkartenschalter und der Automat akzeptierte nur Geldscheine, Münzen oder die UnionPay App. UnionPay wiederum erlaubt keine Verknüpfung mit westlichen Kredikarten. All das hatte ich einen Tag vor der Rückreise herausgefunden.
Es stellte sich dann heraus, dass ich mich um nichts zu kümmern brauchte. Nach den Problemen auf der Hinreise war ich nun VIP. Ein E-Mail tilte mir mit, wann ich in der Hotel-Lobby sein sollte, um zum Flughafen gebracht zu werden. Ich wurde zum Taxi vor dem Eingang begleitet und das Taxi war für mich kostenlos.
Der Flug von Hangzhou nach Hongkong gilt bereits als internationaler Flug. In der Schlange vor der Passkontrolle hatten wir Blick auf einen riesigen Videobildschirm. Der erste Clip hätte auch in San Francisco oder Berlin laufen können. Rücksichtnahme, Diversität, Hilfe für Menschen mit Behinderungen. Der zweite Clip war eine Werbung für die Disziplin und Kompetenz der chinesischen Sicherheitskräfte. Er hätte so auch in der ehemaligen Sowjetunion laufen können.
In Hongkong brauchte ich kein VPN mehr, um westliche Internetseiten zu erreichen. Nachdem ich die Swiss-Maschine nach Zürich betreten hatte, fühlte ich mich schon zu Hause.
China überhol› mich doch, dann überhol› mich doch.
Rainald Grebe, China
Als Grebe 2009 alle China-Klischees in ein Lied packte, kam er zu dem Schluss, China möge ihn doch überholen. Das war eine bewusste Entscheidung. Warum sollte man den eigenen Lebensstil aufgeben, nur um Erster zu bleiben? Inzwischen gibt es nichts mehr zu entscheiden. China wird nun eine eigene Richtung finden müssen, nachdem es uns nicht mehr hinterherfahren kann. Wir wussten schon lange nicht mehr, wohin wir wollten.
Die meisten von uns werden kaum bemerken, dass China vorbeizieht. Unsere Politiker betreiben gerade Entglobalisierung, damit wir nicht aufgekauft werden. Die Scheidung ist auch im Interesse der chinesischen Politiker. Wir werden uns danach im kleineren Block wiederfinden, was aber nur die Geopolitiker und Weltverbesserer kümmern muss. Der Westen wird fürderhin nicht mehr den Ton angeben. Das scheint mir angesichts seines geistigen Zustands auch gut zu sein.
169 Antworten zu “Hangzhou”
Och Danke! So war das also mit Google.
China in vier Tagen…und als VIP reicht schon zu der Aussage: «Der Westen wird fürderhin nicht mehr den Ton angeben.»
Hmm, vielleicht. Wetten wuerde ich aber darauf nicht. Wirtschaftlicher Erfolg ist nicht alles, was das Leben ausmacht.
«Sie sagen ‹Es ist Zeit vergangen
Während du schliefst
Demokratie war eine feine Sache
Aber uneffektiv’»
Dreimal ein paar Tage über zwei Jahrzehnte reichen dafür, ja.
Der Westen wird deshalb nicht mehr den Ton angeben, weil er nicht mehr als stark und fortschritllich angesehen wird. Das ist doch schon jetzt mit Händen zu greifem. Schauen Sie UN-Vollversammlungen oder ein BRICS-Treffen an.
Wirtschaftlicher Erfolg ist nicht Alles, aber er bestimmt die eigenen Möglichkeiten, Einfluss auszuüben.
Und um den Zustand der westlichen Demokratie ist es, gelinde gesagt, gerade nicht zum Besten bestellt.
Ja, sicher dreimal paar Tage ist besser als nichts.
Andererseits wurde insbesondere den USA schon jahrzehntelang der Niedergang vorausgesagt. Dennoch bestimmen die nach wie vor, wo’s lang geht. (Bekommen sogar Israel zu Raeson, so dass der gross angekuendigte Vergeltungsschlag gegen den Iran dann doch nur symbolischer Natur war.) Selbst bei zwei kaum mittelmaeszigen Kandidaten bei den Wahlen (bei dem mind. dem einen nur ausversehen mal die Wahrheit rausrutscht) interessiert sich alle Welt fuer das Schmierentheater.
BRICS mag wirtschaftlich ein Gegengewicht zum Westen darstellen (hauptsaechlich wg. China), aber geopolitisch gehen da doch schon untereinander die Interessen weit auseinander. (Gerade ist auch Erdo mit seinen Club-Antrag krachend an Indien gescheitert, wg. der guten Beziehungen zu Pakistan.)
Der Kitt, der da zusammenhaelt, ist doch einzig und allein die Abscheu gegen den «Westen».
«Bekommen sogar Israel zu Raeson»
Das kann man nun wirklich nicht sagen. «Foreign Affairs» argumentiert, dass die Biden-Regierung eben das nicht kann. Selbst «Haaretz» argumentiert so.
Wie Sie meinen. Fuer mich sah die Aktion gg. den Iran aus wie gewollt und nicht gedurft.
Israel hat keine Interesse an einer extremen Eskalation mit dem Iran.
Die USA haben keinerlei Einfluss auf die Handlungen Israels in Gaza oder im Libanon.
Da Waffen und wohl auch Geld geliefert werden scheint man den potentiellen Einfluß nicht nutzen zu wollen oder einflußreiche Gruppen verhindern dies.
«Hmm, vielleicht. Wetten wuerde ich aber darauf nicht. Wirtschaftlicher Erfolg ist nicht alles, was das Leben ausmacht.»
Da gebe ich Ihnen vollkommen recht. Das ist umfassend und in die Zukunft gedacht.
Verengt man die Sichtweise praxisbezogen, scheint es nicht so zu sein.
Ich wage mal als Außenstehender die Aussage, hätte die DDR wirtschaftlich der BRD geähnelt, hätte es die Proteste in dieser Form nicht gegeben.
Für eine gewisse Gruppe hätte das nicht ausgereicht, aber in der Masse wohl schon.
Nehmen wir härtere Lebensumstände, wie Hunger, fehlende med. Versorgung, Rente, usw. Biete den Menschen kräftige Verbesserungen im Gegenzug zu verminderter Meinungsfreiheit usw. viele würden tauschen. Das hat in China funktioniert. China war ein sehr armes Land mit Millionen nahe am Hungertod. Um an der Macht zu bleiben war substanziell, daß man ökonomischen Erfolg vorweisen kann.
In nicht wenigen Ländern spielt die Kolonialzeit mit, Erfahrungen mit westlichen Staaten, neue Machtzentren denen man sich zuwenden kann. Das geht zu Lasten des Westens.
Da er expandieren will oder muß und neue Märkte sucht, ergibt sich eine gewisse Macht in den anderen Ländern.
Man sucht nicht nur Märkte, auch Rohstoffe, billige Arbeitskräfte, neue Mitglieder für verschiedene Organisationen.
Das zusammen ergibt ein neues Selbstwertgefühl in den bisher ärmeren und wenig beachteten Ländern.
Daher sieht es so aus, als würde die Macht und die Anziehungskraft westlicher Staaten dauerhaft sinken.
«Ich wage mal als Außenstehender die Aussage, hätte die DDR wirtschaftlich der BRD geähnelt, hätte es die Proteste in dieser Form nicht gegeben.»
Exakt, die Gruppe, der die Moral wichtiger ist als das Fressen (Brecht paraphrasiert) ist immer eine kleine Minderheit.
Reisefreiheit? Wenn die DDR wirtschaftlich so erfolgreich gewesen wäre, dass (fast) niemand hätte gehen wollen und dass genug Devisen da gewesen wären, hätte man die ja gewähren können.
Ein System, in dem die meisten zufrieden sind, braucht auch weniger Ueberwachung. Und umgekehrt, was wir zunehmend sehen werden.
Interessant! Haben Sie auch etwas von der Stadt mitgekriegt? Mir wurde sie vor 20 Jahren als WE-Ausflugsziel empfohlen, als ich einige Monate beruflich in Shanghai war. Obwohl nicht weit entfernt habe ich es dann doch nicht mehr bis dorthin geschafft. Erinnere mich noch an malerische Fotos von den Sehenswürdigkeiten an dem See.
Andere auf der Konferenz haben auch von dem See geschwärmt. Aber bei mir lag das in dem gedrängten Programm nicht drin.
Die Stadt habe ich nur im Vorbeifahren auf dem Weg zum Flughafen gesehen. Es gibt dort ein Hochhaus in der Skyline, dessen Silhouette wie diejenige des «Weisheitszahns» in Leipzig aussieht.
faz.net über die Wahl in Georgien:
«Damit dürfte der Versuch der Opposition gescheitert sein, Iwanischwili, der formal nur der Ehrenvorsitzende seiner Partei ist, faktisch aber 2012 Georgiens Politik prägt, mit Wahlen von der Macht zu verdrängen.»
Aha. Der Versuch, ihn mit Wahlen von der Macht zu verdrängen ist gescheitert. Und was haben sie jetzt vor?
(und ja, das ist on-topic)
«(und ja, das ist on-topic)»
Das geht schon in Ordnung. Ist ja nicht der Regelfall, dass die Mehrheit der Leute den Verlockungen des Westens widerstehen.
«Und was haben sie jetzt vor?»
Erstmal Trump nachahmen.
«Die Wahlen sind der Opposition gestohlen worden. Dies ist ein verfassungsrechtlicher Staatsstreich und ein Missbrauch der Macht», sagte Nika Gwaramia von der Koalition für den Wandel. Die Wahl sei gefälscht worden nach einem komplizierten technologischen Schema. (DW)
Ja, die sind in ihren eigenen Nachwahlbefragungen 😉 auf insgesamt 52% gekommen, wobei allerdings nicht klar ist, ob das die Parteien einschliesst, die an der 5%-Hürde gescheitert sind.
Interessant wird jetzt, wie die westlichen Medien und Politiker reagieren. Der «Georgische Traum» scheint ziemlich klar gewonnen zu haben (die Oppositionsbündnisse, die über 5% gekommen sind, hatten insgesamt weniger als 40% des Wähleranteils).
faz.net macht auch auf Trump:
«Georgischer Regierungspartei wird Sieg zugesprochen»
faz.net (überraschend):
«Anders als in den vergangenen Jahrzehnten verzichtet die «Washington Post» bei der diesjährigen Präsidentschaftswahl auf die Empfehlung eines Kandidaten. Weder Kamala Harris noch Donald Trump würden von der Zeitung unterstützt, hieß es in einem am Freitag veröffentlichten Leitartikel der Zeitung, die seit 2013 dem Amazon-Milliardär Jeff Bezos gehört. Die Enthaltung des Blattes bei einer der seit Jahrzehnten wichtigsten Wahlen sorgte für Aufsehen.»
Das entspricht meiner Meinung zu dieser Wahl. Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass die WP so weit gehen würde, obwohl sich in den letzten Wochen dort die kritischen Artikel zu Harris häuften.
Robert Kagan, Partner von Victoria «Fuck-the-EU» Nuland, ist deswegen von seiner Rolle als Beitragender und Redakteur für Meinungsjournalismus in der «Washington Post» öfentlich zurückgetreten.
Quelle: CNN,
Man erkennt die Macht der Milliardäre. Bezos verfolgt damit eigene Geschäftsinteressen.
Was sind 1 Million Wähler gegen 1 Milliardär?
Es ist doch aber laut CNN gar nicht klar, ob Bezos involviert war. Der Herausgeber Will Lewis sagt, dass Bezos gar nicht dazu konsultiert wurde. Niemand hat einen Beleg dafür, dass Lewis lügen würde. Das sind nur Behauptungen der Seite, die in dieser Frage verloren hat.
Ich habe es so gelesen, daß Mitarbeiter dies so sagten.
Den entsprechenden Link der WP kann ich nicht öffnen.
Aber naheliegend wäre es.
«Ich habe es so gelesen, daß Mitarbeiter dies so sagten.»
Ja, schon. Es gab eben unter den WP-Journalisten zwei Fraktionen, diejenigen, die eine Empfehlung für Harris wollten und diejenigen, die das nicht wollten. Der Herausgeber hat sich für die letztere GRuppe entschieden. Die erstere Gruppe konnten genausowenig verlieren, wie Trump oder die georgische Opposition.
Bezos ist nicht als Trump-Freund bekannt (und umgekehrt).
Ja, Freunde sollen sie nicht sein.
Aber Bezos arbeitet z.B. mit der NASA zusammen und scheinbar gibt es auch Regierungsaufträge.
Trump hat zudem angekündigt, seine Gegner zu «verfolgen» bzw sich zu rächen.
Vielleicht kann man es «vorauseilenden Gehorsam» nennen.
Das Rennen ist immerhin sehr knapp.
Noch einmal: Es gibt keinerlei Beleg dafür, dass sich Bezos eingemischt hat. Das ist nur eine Behauptung derjenigen, die einen Artikel zur Unterstützung von Harris veröffentlichen wollten und am Herausgeber Will Lewis gescheitert sind, dem die Entscheidung darüber zusteht.
Bezos hat sich gemeldet und sein Verbot bestätigt.
https://edition.cnn.com/2024/10/28/business/video/jeff-bezos-washinton-post-endorsement-stelter-ac360
Inzwischen sollen wg. keiner Wahlempfehlung fuer Harris eine viertel Million Abos gekuendigt worden sein.
Man fragt sich, warum diese Leute ein Abo einer Zeitung hatten. Um sich täglich ihre eigene politische Meinung bestätigen zu lassen? Weil sie dachten, eine Zeitung sei eine Propagandaschrift?
Ja, das ist normalerweise so. Linke lesen Freitag und jW oder ND. Kommunisten – Rote Fahne und UZ. Gruene – taz-, Konservative und Wirtschaftsliberale – faz und ganz Rechte – Compact.
«Konservative und Wirtschaftsliberale – faz»
Autsch.
Bundestagswahl, die Zuammensetzung der abgeordneten des Reichstages zum Wohle des deutschen Volkes wird ermittelt.
Ein Wahlergebniss: An AFD und BSW kommt keiner mehr vorbei, obwohl beide führenden Frauen auch nicht miteinander können, weder Küche noch Haushalt.
Bundes-UHU Frank-Walter Silberlocke, im Volksmund auch genannt Klekih-Petra ruft zum Krisengipfel die Altlantikfahrer der Schwarz/GRÜN/GELB/ROTen Flotten ins Schloss Belevue und verkündet gemeinsam vor versammelter Presse von Zeit-Spiegel und im Focus bis FAZDFöR, dass die Wahl nicht anerkannt werden kann. Es liegen Hinweise vor dass sich vor den Wahllokalen Bären um Honigtöpfe gerauft haben und Drachenflieger im Herbstwind gesehen wurden. Er ruft die Anhänger und Wähler der Atlantiker zu demokratischen Protesten vor dem Bundestag auf.
Währenddessen mit Popkorn vorm TV ruft der autokratische Kreml-Bewohner seinen Amtskollegen in Peking an. «Du, in Berlin ist gerade ein Sack Malz umgefallen.»
Nimmt sein gekühltes Radeberger und prostet dem Bärendrachen zu.
Habe mich köstlich amüsiert. Ja, so sieht das aus.
Allerdings, in Georgien möchte ich jetzt gerade nicht wohnen.
„China hat sich gewandelt, da spielen Europäer leider keine Rolle mehr“
Meinung des Porsche-Chefs, wiedergegeben von faz.net
* Hintergrund für die Überlegungen und die damit verbundenen Forderungen ist die Einschätzung Meschkes, dass China für europäische Autohersteller auf kurze und mittelfristige Sicht verloren ist. „Wir dürfen in Zukunft einfach nicht mehr davon ausgehen, dass der Markt dort für europäische Anbieter wieder dahin zurückkommt, wo er einmal war“, sagt Meschke. „China hat sich in Richtung Elektrifizierung gewandelt, da spielen Europäer leider keine Rolle mehr.“ Das Elektrosegment im größten Automarkt der Welt werde von lokalen Anbietern beherrscht, die „ganz andere Kostenstrukturen haben und die von ihrer Digitalisierung und Konnektivität ganz anders aufgestellt sind als die Europäer“. Das gelte für Premiumanbieter genauso wie für Volumenhersteller. *
So steht es im verlinkten Artikel.
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/auto-verkehr/porsche-revidiert-elektroziele-und-fordert-aufhebung-des-verbrennerverbots-110071815.html
Die Autohersteller wissen auch nicht mehr wohin.
Erst dagegen, dann schließt man Zentren die nicht mehr gebraucht werden, ist auf einer Einbahnstraße, will nun Druck auf die Käufer E-mobile zu kaufen oder Subventionen, funktioniert nicht, nun Rückabwicklung.
Im Endeffekt ist die Industrie geschwächt. Von USA und China in die Zange genommen und zu Hause ins Chaos gestürzt.
Den Erfolg von China habe ich vor zig Jahren so gesehen und Gelächter geerntet.
Na ja, für richtige Einschätzungen der Zukunftsentwicklung kann man sich nie etwas kaufen.
Wundern darf man sich nicht, die Hochzeiten eines Staates sind bisher immer zu Ende gegangen. Das Leben geht trotzdem weiter.
Das Gegenhalten schafft allerdings manchmal neue Probleme.
Zur Zeit haben wir Fachkräftemangel. Zur Zeit.
Vordergründig liegt die Lösung in der Anwerbung um diesen und die Rente zu stabilisieren.
Kommt eine größere Anzahl an Kräften aus dem Ausland haben wir nach Jahren wieder mehr Rentner. Liegt die Lösung dann wieder bei mehr Anwerbung aus dem Ausland?
Je nachdem scheint das Spiel zu einem stetig steigenden Bevölkerungswachstum zu führen.
Mit Pech kann das zu einem Schneeballsystem mutieren.
In Ländern mit junger Bevölkerung tritt dieser Effekt viel später ein. Es ist Unsinn dagegen halten zu wollen. Man wird andere Lösungen suchen müssen.
Die deutsche Wirtschaft ist in eine doppelte strukturelle Krise geraten. Erstens hatte man auf China als Exportmarkt mit Zukunftsperspektive gesetzt. Dabei konnte eigentlich von Anfang an jeder sehen, dass China in allen grossen Marktsegmenten versuchen würde, eigene Industrien aufzubauen. Bei der Autoindustrie fiel das mit einem Technologiewandel zusammen, der das deutsche Know-How entwertete. Die einzelnen Topmanager haben aber einen «Nach-mir-die-Sintflut»-Strategie betrieben, statt mit den in China erzielten Profiten Innovation zu finanzieren.
Die zweite Säule der deutschen Industrie war billige Energie. Ob Deutschland genug Einfluss gehabt hätte, die für die eigene Industrie tödliche Konfrontation mit Russland zu verhindern, werden wir nie wissen. Dass die Spitzenpolitiker nicht sehr viel dafür getan haben, wissen wir. Ein klarer Beitrag zu Putins Entscheidung zum Bruch mit der EU (und mit Deutschland) waren die (unrealistischen) Pläne zur sehr schnellen Abkehr von fossilen Energieträgern. Für Russland sah die EU schon mittelfristig als Exportmarkt für Energieträger uninteressant aus. Dadurch hatte ein harter Konfrontationskurs für Putin keinen hohen Preis mehr.
Das Ergebnis beider Verwerfungen ist dramatisch. Grosse Teile der deutschen Industrie sind nicht mehr konkurrenzfähig. Die Kunden orientieren sich mit gewisser Zeitverzögerung um, auch weil die Wettbewerber nicht sofort in dem Umfang lieferfähig sind, um die deutsche Produktion zu ersetzen. Aber die Anpassung ist unvermeidlich.
Ein Sinken des mittleren Reallohns ist daher auch unvermeidlich.
Bin zwar noch lädiert von der OP, kann aber viel lesen.
Ich vermute, es sieht allgemein schlechter aus als gedacht. Mit Zeitverzögerung brechen langsam Problemfelder auf, die jedes für sich schon eine Herausforderung darstellen.
Es gab einmal die Werbespots für die Globalisierung/Internet, in denen ein Hersteller (Schrauben?) aus dem Schwarzwald erfreut war, nun viel besser nach Asien verkaufen zu können.
Ich sagte damals, aber der Betrieb aus Asien kann nun auch besser nach Deutschland liefern. Und er ist billiger.
Es hat gedauert, aber ist eingetroffen.
Die Umsetzung ist noch nicht da, aber wir werden wohl einsparen müssen und Bürokratie abbauen um kurzfristig Schadensbegrenzung zu erreichen. Langfristig wird es schwieriger.
Um die Demographie kommen wir nicht rum, Energie und Exportprobleme sind auch schwer in den Griff zu bekommen.
Na ja man muss da auch ehrlich sein…natuerlich koennen wir uns mit China und anderen autoritaeren Regimes nicht messen, weil wir ganz andere ethische Standards haben: Arbeitsbedingungen, oekologische Faktoren, gesundheitliche Grenzen, Grenzen der Ausbeutung…
https://www.nuklearforum.ch/de/news/allein-china-sterben-jedes-jahr-tausende-von-bergarbeitern/
Mein Gott…dann China ueberhol› mich doch!
Zu Arbeitsunfällen, perplexity.ai
«Basierend auf den aktuellsten verfügbaren Daten gab es in Deutschland im Jahr 2023 insgesamt 381 tödliche Arbeitsunfälle. Dies stellt einen historischen Tiefstand dar und zeigt einen deutlichen Rückgang im Vergleich zu früheren Jahren:
1. Die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken. 2022 wurden noch 453 tödliche Arbeitsunfälle registriert.
2. Im Vergleich zum Rekordjahr 1993, als es 1.543 tödliche Arbeitsunfälle gab, hat sich die Zahl um rund 70% reduziert.
3. Die Quote tödlicher Arbeitsunfälle liegt bei 0,009 je 1.000 Vollarbeiter, was ebenfalls einen historischen Tiefstand darstellt.
4. Zusätzlich zu den 381 tödlichen Arbeitsunfällen gab es 218 tödliche Wegeunfälle, also Unfälle auf dem Weg zur oder von der Arbeit. Zusammen ergibt das 599 tödliche Arbeits- und Wegeunfälle im Jahr 2023.
5. Die Baubranche weist mit etwa 30% den höchsten Anteil an tödlichen Arbeitsunfällen auf, gefolgt vom verarbeitenden Gewerbe mit 21,6%.»
Und dann kann man das mal mit dem Verhältnis der Bevölkerungszahlen hochrechnen. Die niedrige Zahl von 381 tödlichen Arbeitsunfällen 2023 entspräche in China 6343 Arbeitsunfällen. Bergwerke sind seit jeher gefährlicher als andere Branchen, sogar als die Baubranche. 2400 tödliche Arbeitsunfälle in Bergwerken in China 2010, wie in diesem Artikel angegeben, sind also nicht ungewöhnlich viel. Die auf China hochgerechnete Zahl allein der deutschen Baubranche 2023 beträgt 1900.
Na jut, dann ’ne andere Kehrseite der Medaille (war’n wohl sowieso die Freunde der Brueckentechnologie):
https://www.rnd.de/politik/chinas-erste-generation-an-wanderarbeitern-steht-vor-dem-nichts-HS5IVHQ3VNCEBF7D6I7XAVNSDQ.html
Oder um noch mal auf das grosse Potenzial an Humankapital zurueckzukommen (wo Deutschland freilich auch nicht mithalten kann): Was sind schon mehr als eine Mio Vertriebene bei einem Prestigeobjekt, bei dem der westliche Besucher in Ehrfurcht erstarrt?
https://www.travelbook.de/attraktionen/architektur/drei-schluchten-staudamm-china
«Nachdem ich die Swiss-Maschine nach Zürich betreten hatte, fühlte ich mich schon zu Hause.»
Yo, so ist das naemlich.
«Nachdem ich die Swiss-Maschine nach Zürich betreten hatte, fühlte ich mich schon zu Hause.»
Klar. Nur geht das den Asiaten in umgekehrter Richtung ebenso.
Ja sicher, wenn die Mehrheit der Chinesen in so einem System leben wollen, das tatsaechlich wirtschaftlich einen Quantensprung vollbracht hat, geht das schon in Ordnung.
Ansonsten wuerde ich nicht alle Asiaten in einen Topf schmeissen.
Ich glaube jeder, ob Asiat, Schweizer oder sonstwoher, der ins eigene Land mit der Airline dieses Landes zurückfliegt, fühlt sic h beim Bertreten des Flugzeugs schon zu Hause.
Die Autozölle sind beschlossen.
Der Höchstsatz beträgt 35,3%, der niedrigste 7,8%.
Der niedrigste ist für Tesla. Ob das am Preissegment liegt oder weil es unsere Freunde sind, wer weiß.
Trump wird da wohl weniger zimperlich mit seinen Freunden umgehen. Die EU träumt eben immer noch ein bisschen.
China nimmt nun Milchprodukte und Schweinefleisch ins Visier.
Deutsche Hersteller die in China produzieren und nach Europa liefern zahlen 20,7%.
Fahrzeuge werden also teurer. Die Aktionäre wird es erstmal freuen, es geht kurzfristig nicht an ihre Dividende.
Allerdings wird China verstärkt andere Märkte bedienen und wir stoßen wieder zusammen.
Der Wirtschaftskrieg ist also eröffnet. Ja, ich weiß, er lief schon vorher an.
Die Maßnahmen werden sich evtl. aufschaukeln, insgesamt werden wir keinen Nutzen haben.
Die Mehrheit der EU hat beschlossen, wobei mancher Staat gar keine Fahrzeuge in Eigenregie produziert und es keine Verflechtungen mit China in diesem Sektor gibt.
Bei einer Gegenreaktion wird es aber auch diese evtl. treffen
Milch und Schwein trifft allerding auch Deutschland mehr als den Durchschnitt.
Bald könnten wir Rufe der Bauern hören nach höheren Subventionen. Mal sehen was die Staatskasse hergibt.
Danke fuer den Ausschnitt, denn erzaehlen kann der viel. 😉
VW will auch mehrere Werke schliessen. Tja, dat laeuft nich mehr rund.
Die georgische Präsidentin über die von ihr behaupteten Wahlmanipulationen:
«Natürlich kann man das nicht beweisen.»
Quelle: heute-journal
So unverfroren, muss ich sagen, ist nicht mal Trump.
Die 20Uhr-Tagesschau heute zu Georgien, sozusagen das Highlight im Beitrag:
Am Abend – Russlandfreund Viktor Orban auf Gratulationstour in Tiflis, aus der EU heisst es er spricht für sich selbst, nicht als Vertreter der EU.
Das Argument der Präsidentin, warum die Wahl nicht anerkannt werden darf, ist, dass es zahlreiche Unterstützungsbotschaften aus Russland für die Partei Georgischer Traum gegeben hat.
Quelle: ZDF-Morgenfernsehen
Nun ja, wenn selbst in den USA eine Wahl einfach so bestritten werden kann ohne Beleg, wird es weitere Nachahmer geben.
Trump hat einige Dämme gebrochen und falls er Präsident wird, werden es weitere werden.
Für die Anhänger spielt es keine Rolle, ob er lügt, beleidigt oder täuscht.
Das sagt einiges über die Gesellschaft aus.
In USA ist eben alles möglich. Daß man den Laden noch zusammenhalten kann ist ein Wunder.
Ja, wenn es in den USA passiert, kritisieren es unsere Journalisten (völlig zu Recht). Warum dann aber nicht in Georgien? Weil es dort zwar auch Bastarde sind, aber eben unsere Bastarde?
Ja.
Die Dämme wurden Jahre vor Trump von den üblichen Verdächtigen bereits gebrochen. Vor einigen Jahren hatte ich einen Blog im DF verfasst, der sich mit dem Thema befasst, wie einige Kräfte meinen, dass eine Wahl im Nachgang auf der Straße außer Kraft gesetzt werden muss:
https://www.freitag.de/autoren/mymind/politische-oppositionen
Ein typisches Beispiel ist der Putsch in der Ukraine 2014.
Danke fuer den Tipp. War damals noch nicht in dem Club. Schaue mir das spaeter mal an.
** Das sagt einiges über die Gesellschaft aus. In USA ist eben alles möglich. Daß man den Laden noch zusammenhalten kann ist ein Wunder. **
Ich finde, die US-Wahl 2024 ist das ein zentrales Element bei der Vorstellung, wie die USA tickt.
Über die demokratische Legitimation sämtlicher exekutiven, legislativen und judikativen Institutionen dieses Staates, dieser Gesellschaft und dieser Rechtsordnung braucht nicht diskutiert werden. Diese sind nach klassischem Verständnis bestenfalls post-demokratisch und folgen in der Praxis wohl eher dem Gedanken einer event-orientierten Mega-show, als einer seriösen staatsrechtlichen Ordnung. Und das nicht erst seit Donald Trump, der hat lediglich transparent werden lassen, was ohnehin nicht mehr zu übersehen war, auch J.F. Kennedy, Ronald Reagan und Barack Obama waren geniale Dirigenten und Regisseure auf dieser gigantischen US-Bühne.
Und gerade deswegen stellt sich die Frage, was dieses Land und diese Gesellschaft im Innersten zusammenhält, was verbindet diese heterogene, sozial und politisch seit jeher tief gespaltene Gesellschaft zum mächtigsten Archipel dieses Planeten und welche Quelle nährt dieses unerschütterliche kollektive Bewusstsein, als Amerikaner ein präferierter Anwalt von Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit zu sein.
Im Grunde basiert die USA auf wenigen stabilen Größen, das ist der tatsächlich sehr breit aufgestellte US-Journalismus und eine weitgehen unabhängig agierende Wissenschaft, darüber hinaus die US-Army als Bindeglied zwischen allen gesellschaftlichen Schichte und das ewig junge Narrativ, jeder sei seines eigenen Glückes Schnmied.
Von daher erhoffe ich mir von dieser Wahl tiefere Einsichten, ob bzw. wie dieses Land überhaupt funktioniert. Und es wird funktionieren, Trump hin oder her. i
«Trump hin oder her.»
Ich denke schon, das macht den Unterschied – insbesondere wie die EU damit umgeht. Bei Harris wird man mal kurz erleichtert durchatmen und alles geht so weiter wie bisher. Aber bei Trump, den Harris – wie wir Hoecke – einen Faschisten nennt… muesste eigentlich ’ne Brandmauer – dreimal hoeher als die Berliner je war – stehen.
Ich denke nicht, dass im Verhältnis EU-USA alles so weitergeht wie bisher, wenn Harris gewinnt. Sie ist tatsächlich Angehörige einer anderen Generation als das Fossil Biden. Keine Transatlantikerin. Sie wird eher nach Asien schauen als nach Europa, was aus US-Sicht auch rational ist.
«Sie wird eher nach Asien schauen als nach Europa…»
Hm…und ich dachte, sie haette keine Konzepte.
Konzepte wären etwa Konkretes, so wie Projekt 2025. Harris hat keine konkreten Pläne zur Wirstchafts- oder Sozialpolitik und zur Aussenpolitik hat sie (ausser bedingungslose Unterstützung der Ukraine) nur vage Bemerkungen gemacht (bezüglich des Nahostkonflikts «sowohl als auch»).
Harris wird aber auch ohne Konzept immer wieder Entscheidungen treffen müssen, falls sie Präsidentin wird. Diese Entscheidungen wird sie im Vergleich zu Biden eher mit Blick auf Asien als auf Europa treffen. Biden lebte noch im Kalten Krieg mit der Sowjetunion.
Nun ja, von der EU hatte ich ja nichts geschrieben – die wird sich neu aufstellen müssen, egal ob Harris oder Trump, wobei Trump im Grunde noch eher Europäer ist, als Harris. Meiner Ansicht nach wird nichts so weitergehen, wie bisher, USA wird sich neu positionieren.
Und sowieso, im europäischen Kontext muss insbesondere Berlin wieder auf eine klare Linie finden, Deutschland ist ein Industriestandort, entsprechend sind die Prioritäten zu definieren. Man kann nur hoffen, die identitären Belehrungszirkel in Politik und Presse können diese Tatsache realpolitisch noch erfassen, bevor die Schäden irreparabel werden.
Und was den ‹Faschimus› betrifft – dieser Ausdruck ist inzwischen gänzlich entwertet. Was hatte man Giorgia Melonie nicht alles vorausgesagt – Mussolina ante portas, Italien versinkt im braunen Sumpf und der Geist des ‹Duce› wütet wieder in den Ebenen zwischen Toscana und emilia romagna. Tatsächlich aber ist Italien derzeit das stabilste und europäischste Land Europas.
Von daher – Mauern sind am Ende nur Staub im Wind, Europa wird sich den neuen Realitäten stellen müssen, je früher, je besser.
«Was hatte man Giorgia Melonie nicht alles vorausgesagt – Mussolina ante portas, Italien versinkt im braunen Sumpf und der Geist des ‹Duce› wütet wieder in den Ebenen zwischen Toscana und emilia romagna.»
Ja, die Meloni-Jugend gruesst sich wieder mit «Duce» und «Sieg heil».
Aber ist ja bei uns in Deutschland nicht anderes. Wenn jahrzehntelang da oben nur Murx herauskam, sucht man halt nach Alternativen mit klaren Ansagen. (Also nicht die Linken.)
Ich zitiere mal Roberto Saviano (Schriftsteller, in GER bekannt durch «Gomorrha»):
«Sie hat einfach ein doppeltes Gesicht. Auf der einen Seite versucht sie in Europa die liberale Sprache zu sprechen, die ihr nützt.
Und zu Hause in Italien zeigt sie durchaus eine autoritäre Linie, illiberal, aber wohlgemerkt immer noch in einem demokratischen Rahmen»
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/giorgia-meloni-jugendorganisation-italien-rassismus-antisemitismus-100.html
** Ja, die Meloni-Jugend gruesst sich wieder mit «Duce» und «Sieg heil». **
Das mad so dein, dieses Tendenzen gibt es allerdings schon seit Berlusconi, wenn auch weniger sichtbar – wobei sich in Italien grundsätzlich fragen lässt, wie weit der Faschismus als solcher überhaupt jemals wahrgenommen wurde.
Aber auch in Italien war und ist das Thema Zuwanderung ein Booster für solche Tendenzen, so wie in Britannien und USA auch.
Dass Melonie keine Vorzeige-Demokratin ist, das ist ja unstrittig, aber eine Faschistin ist sie eben doch nicht.
«aber eine Faschistin ist sie eben doch nicht.»
Weil sie noch nicht kann?
Ach was. Für wirklichen Faschismus gibt es derzeit in keinem westlichen Land das nötige Gewaltpotential in der Bevölkerungsmehrheit.
Es gibt in mehreren Ländern eine extreme Rechte, aber die mit dem Faschismus der 1920er bis 1940er Jahre gleichzusetzen, ist geschichtsvergessen.
** Sie hat einfach ein doppeltes Gesicht. **
Hat in Italien eine gewisse Tradition.
Auch ein gewisser Benito Mussolini war vor seiner Zeit als ‹Duce del Fascismo› bis 1914 ordentliches Mitglied der Partito Socialista Italiano (PSI) und stieg gar zum Chefredakteur der sozialistischen Parteizeitung ‹Avanti› auf.
Vielleicht ist es ja bei Georgia Melonie genau umgekehrt. Ist zwar nicht zu erwarten, aber Italien wäre nicht Italien, wenn es irgendwie erklärbar wäre.
«Deutschland ist ein Industriestandort»
Auf Abruf.
«Und gerade deswegen stellt sich die Frage, was dieses Land und diese Gesellschaft im Innersten zusammenhält»
Der Reichtum und die internationale Machtposition, auf die auch einfache US-Amerikaner stolz sind.
** Der Reichtum und die internationale Machtposition, auf die auch einfache US-Amerikaner stolz sind. **
Das wäre mir zu einfach. Ich bin ca. 50 KM vor Ramstein aufgewachsen, noch näher an Spangdahlem, ich kenne sehr viele Amerikaner und auch deren Familien. Und ganzheitlich dominiert bei diesen Menschen ein unerschütterliches Bewusstsein, mit Leib und Seele für Freiheit und Gerechtigkeit einzustehen, das Sternenbanner als Manifest einer besseren Welt.
Und wirklich reich sind dabei nur wenige, das ist es nicht, es ist ein intrinsischer Stolz auf alles, was die USA in deren Augen charakterisiert, und das gilt sowohl für schwarze, als auch für weiße Amerikaner.
Und nein, bei der Army (und insbesondere bei der air-force) sind die Trump-Anhänger überschaubar.
Von daher trifft der Begriff ‹Reichtum› natürlich die Dollar-Hegemonie der internationalen Finanzmärkte, nicht aber den einzelnen US-Bürger.
» Und ganzheitlich dominiert bei diesen Menschen ein unerschütterliches Bewusstsein, mit Leib und Seele für Freiheit und Gerechtigkeit einzustehen, das Sternenbanner als Manifest einer besseren Welt.»
Das scheint mir aber ein Trugschluß dieser Personen zu sein.
** Das scheint mir aber ein Trugschluß dieser Personen zu sein. **
Aus europäischer Sicht mag das so sein, daher war ja meine ursprüngliche Frage auch, aus welcher Quelle sich diese Überzeugungen nähren. Fakt ist, diese Überzeugungen sind da, und offenbar immer stärker, je tiefer man in soziale Randgruppen sieht.
«…mit Leib und Seele für Freiheit und Gerechtigkeit einzustehen, das Sternenbanner als Manifest einer besseren Welt.»
Das können sie doch auch machen. Ihr Teilkontienent ist groß genug, dafür brauchen sie ja nicht den ganzen Planeten und ihre Armee dazu, für ihre Freiheit und ihre Welt.
Andere Kulturkreise empfinden es eben anders, wenn diese Sternenbanner vor ihrer Nase rumgewedelt werden.
** Andere Kulturkreise empfinden es eben anders, wenn diese Sternenbanner vor ihrer Nase rumgewedelt werden. **
Die Gegenfrage wird sein, wie Europa denn heute wohl aussehen würde, hätte es den Kriegseintritt der USA in WKII nicht gegeben.
Oder quer gedacht, wie würde Europa aussehen, wenn dieser Eintritt auf Seiten Nazi- Deutschlands erfolgt wäre…
Selbstverständlich wird jeder Imperialismus im eigenen Land umfirmiert und schöngefärbt, das ist kein Alleinstellungsmerkmal der USA, dennoch gibt es immer mehrere Blickwinkel.Ob diese Welt friedlicher wäre, ohne die US-Army … da kann es mehrere Meinungen geben.
Seit wann ist die US Armee für Frieden zuständig?
Das war sie nie.
Sie meinen, der Staat, in dem es bis in die 60er Jahre Rassentrennung gab steht für Gerechtigkeit in der Welt?
Der Mitte letzten Jahunderts medizinische Experimente mit Menschen machte?
Der bis 10 Millionen Ureinwohner auf dem Gewissen hat, incl. Krankheiten?
Der die ersten und bisher letzten Atombomben warf?
Der Millionen Sklaven für seinen Gewinn verheizte?
Der kurz mal mit Lügen einen Angriffskrieg führt?
Andere Länder erpresst und Firmen bedroht?
Hm, wie sehr die Menschen an Vergesslichkeit leiden.
** Hm, wie sehr die Menschen an Vergesslichkeit leiden. **
Wohl wahr. Wieviele ‹Ureinwohner› sind denn den Säuberungen Stalins zum Opfer gefallen ? Und dennoch wurden Statuen errichtet.
Was hat jetzt Stalin mit den USA zu tun?
Hat Stalin behauptet eine Demokratie zu führen?
War es damals ein «freier Rechtsstaat»?
War man der «Führer» der Welt?
Ein kleiner, nicht unwesentlicher Fakt, die USA agieren weltweit.
Freiheit, Rechtsstaat verteidigen. Fragen wir mal die Millionen Schwarze, Ureinwohner, Abgehängten, zu unrecht verurteilten oder ermordeten.Die Polizeigewalt spricht auch für sich.
Und nun nehmen wir den Anspruch die Welt zu führen, zu belehren, zu steuern und zu reglementieren.
Ich US Amerikaner die ich kenne, sind zumeist von ihrem Land nicht sehr überzeugt.
Oder wie sagte ein höherer US Soldat im Gespräch zum Thema Kriegsverbrechen: Wenn ein Befehl kommt wird er ausgeführt. Alles andere ist irrelevant.
«US Amerikaner die ich kenne, sind zumeist von ihrem Land nicht sehr überzeugt.»
Das habe ich schon mal irgendwo erzählt. Ich habe die Frau eines ehemaligen US-Ministers (erste Obama-Administration) sagen hören, dass das politische System der USA dysfunktional sei. Der ehemalige Minister sass mit am Tisch und hatte nichts gegen diese Bemerkung einzuwenden.
** Hat Stalin behauptet eine Demokratie zu führen? **
Nun, wir sollten die Zeitschiene intakt lassen. Zum Zeitpunkt der Ihrerseits erwähnten Progrome an den Ureinwohnern bezeichnete sich die USA weder als Demokratie, noch als Führer der Welt.
Die USA gründet auf Gewalt und Landraub, das ist sicher richtig,und dieses zu verurteilen ist jederzeit gerechtfertigt.
Das bedeutet aber nicht, dass Progrome anderer dadurch geschmälert werden könnten, Ich hatte auf Ihren Schlusssatz geantwortet, nach dem sich das eigene ‹landesgewissen› wohl oftmals sehr schnell entlastet, und das ist eben kein Alleinstellungsmerkmal der USA.
Das gilt sicher auch für dem historischen Imperialismus in Britannien, Spanien, Japan ,,,, und eben auch für historische sozialistische ‹Säuberungen› in der SU, in China und in Vietnam.
Nicht mehr, nicht weniger.
«Das gilt sicher auch für dem historischen Imperialismus in Britannien, Spanien, Japan ,,,, und eben auch für historische sozialistische ‹Säuberungen›»
Das sehe ich auch so. Es zieht sich quer durch die Weltgeschichte und die Kontinente.
https://www.mena-watch.com/arabischer-sklavenhandel-verheerender/
Aus meiner Sicht kann man auch nicht grundlegende Menschenrechte mit Fuessen treten, weil man keine Demokratie ist.
«Aus meiner Sicht kann man auch nicht grundlegende Menschenrechte mit Fuessen treten, weil man keine Demokratie ist.»
Nee, kann man nicht. Man kann es aber auch nicht anderen vorwerfen, wenn man selbst ein Guantanamo betreibt.
Nee, kann man auch nich 😉
«Die Gegenfrage wird sein, wie Europa denn heute wohl aussehen würde, hätte es den Kriegseintritt der USA in WKII nicht gegeben.»
WK II hätte länger gedauert, wäre aber ähnlich ausgegangen. Pearl Harbor war am 7. Dezember 1941. Die Gegenoffensive der Roten Armee vor Moskau begann am 5. Dezember 1941. Das Eingreifen der Westalliierten auf dem europäischen Kriegsschauplatz wurde erst im März 1943 überhaupt vereinbart (Trident-Konferenz), nach Stalingrad. Die Operationen in Europa begannen am 10. Juli 1943. Da war die letzte grosse Offensivoperation der Wehrmacht an der Ostfront (Operation Zitadelle, Schlacht im Kursker Bogen) bereits festgefahren.
An den kriegsentscheidenden Niederlagen der Wehrmacht bei Stalingrad und in Nordafrika hatte die US Army keinen Anteil.
** An den kriegsentscheidenden Niederlagen der Wehrmacht bei Stalingrad und in Nordafrika hatte die US Army keinen Anteil. **
„Without the use of those machines, through Lend-Lease, we would lose this war“ (Joseph Stalin bei der Teheran-Konferenz (28. November bis 1. Dezember 1943).
Man man kann nicht bestreiten, dass wir von den Amerikanern sehr viele Güter bekommen haben, ohne die wir den Krieg nicht hätten fortführen können“ (Marschall Greorgy Zhukov 1063)
Das sagt uns, die USA hatten Interessen und haben deswegen Waffen finanziert.
Die Diktatur war ihnen sicher weniger wichtig. Die KZ wohl ebenso.
Man kam als es fast nur noch zu gewinnen gab. Das wurde später umgedreht und viele glaubten es. Nun sind sie die einzigen Befreier.
Das ist historisch nicht haltbar.
«Und ganzheitlich dominiert bei diesen Menschen ein unerschütterliches Bewusstsein, mit Leib und Seele für Freiheit und Gerechtigkeit einzustehen, das Sternenbanner als Manifest einer besseren Welt.»
Das gilt für ein Segment der Gesellschaft, aus dem sich die US Army speist. J. D. Vance gehört zu diesem Segment, Joe Biden und Kamala Harris auch, Trump nicht und die grosse Mehrheit der Amerikaner auch nicht.
Das stimmt. Trump gehört nicht zum traditionellen politischen Establishment der USA, welche im Regelfall auch langjährige Kontakte zum Pentagon pflegt.
Auch ein interassenter Punkt, sollte Trump gewählt werden. Schon während seiner letzten Amtszeit waren tiefe Dissonanzen zum Pentagon auffällig, auch wenn er sich zunehmend bemüht hatte, diese zu mildern.
Sein damaliger Auftrag, die Truppenstärke in Ramstein zu reduzieren wurde ausserhalb des oval-office schlichtweg ignoriert, passiert war genau nichts – was er letztlich auch verstanden hatte.
Für mich ist dieser Mann unverändert eine Wundertüte, und niemand weiß, was da alles noch zum Vorschein kommt.
«Sein damaliger Auftrag, die Truppenstärke in Ramstein zu reduzieren wurde ausserhalb des oval-office schlichtweg ignoriert, passiert war genau nichts»
Das gab es auch noch in anderen Fällen. Deshalb «Projekt 2025».
Joe Biden:
«„Und erst neulich nannte ein Redner auf seiner Kundgebung [der Comediam Tony Hitchcliffe auf der Trump-Kundgebung im Madison Square Garden in New York] Puerto Rico ‹eine schwimmende Insel aus Müll›. Nun, lassen Sie mich Ihnen etwas sagen … Ich kenne keinen Puerto Ricaner, den ich kenne … oder Puerto Rico, wo ich bin – in meinem Heimatstaat Delaware – das sind gute, anständige, ehrenhafte Menschen.“
„Der einzige Müll, den ich da draußen sehe, sind seine Unterstützer“, sagte Biden und hielt einen Moment inne, bevor er fortfuhr. „Seine Dämonisierung von Latinos ist skrupellos und unamerikanisch. Es steht im krassen Gegensatz zu allem, was wir getan haben, zu allem, was wir waren.»
Elon Musk hat daraufhin bemerkt, Biden habe die Hälfte der Amerikaner als Müll bezeichnet.
Reaktion der Trump-Kampagne:
Trump werde unterstützt von „Latinos, schwarzen Wähler, Gewerkschaftern, Polizeibeamten, Grenzschutzbeamten und Amerikanern aller Glaubensrichtungen“, während seine Gegner ‚diese großartigen Amerikaner als Faschisten, Nazis und jetzt als Müll bezeichnet haben‘.
Die nationale Pressesprecherin der Trump-Kampagne, Karoline Leavitt, fügte hinzu: „Es gibt keine Möglichkeit, das zu verdrehen: Joe Biden und Kamala Harris hassen nicht nur Präsident Trump, sie verachten die zig Millionen Amerikaner, die ihn unterstützen.“
Bidens Bemerkung erinnert an diejenige Hillary Clintons 2016 «Sie sollten in den Korb der Bedauernswerten gesteckt werden.» über Trumps Amhänger. Das hat sie damals wahrscheinlich den Wahlsieg gekostet.
Biden hat hinterher versucht, den Satz umzuinterpretieren, aber die Meinung der Trump-Kampagne darüber dürfte sich bei einer Mehrheit der US-Amerikaner durchsetzen.
Sie trifft ja auch zu.
Man sollte nicht vergessen, wer die Debatte auf dieses Niveau gezogen hat.
Im übrigen sind bei den Trump Anhängern große Gruppen, die in Deutschland vor Gericht stehen würden.
Es steht nicht 1:1 bei den üblen Reden.
Sicher, Trump ist übler. Nur ist es ein Problem, eine Woche vor der Wahl den Ball für die Gegenseite auf den Elfmeterpunkt zu legen, wenn es gerade unentschieden steht.
Nun ja, Wahlkämpfe laufen nicht logisch oder fair ab. Da sind auch Emotionen im Spiel.
Auf jeden Fall ist es ein Wahlkampf von Trump der angesichts einer Demokratie fassungslos macht.
Zum Glück wird er nicht alles was er sagte umsetzen können. Äh, stopp. Er hat ja noch nicht gewonnen.
Gewinnt er allerdings nicht, würde ich Soldaten vors Kapitol stellen.
Den Ball auf den Elfmeterpunkt zu legen, bei den vielen Fouls von Trumpi-Boy ist sicher kein Problem – das geht sogar noch in der Nachspielzeit. Nur die Elfer wurden eben bisher immer verschossen. Der erste Schuetze hatte keine Orientierung mehr, und die zweite trifft den Ball nicht.
Tja – iss’n Sch…spiel.
Na ja, ich meinte eigentlich, dass Biden den Ball vor dem eigenen Tor für Trump auf den Elfmeterpunkt gelegt hat. Und das genau an dem Tag, an dem Harris die Botschaft senden wollte, dass sie die USA einigen wird. Es war der GAU.
Trotzdem kann es noch für Harris reichen. So viele unentschiedene Wähler wird es nicht mehr gegeben haben, ein gewisser Teil hat auch schon gewählt. Aber ich sehe im Moment eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit, dass Trump gewinnt.
Noch unangenehmer könnte der Biden-Lapsus bezüglich der Kongresswahlen sein. Selbst wenn Harris gewinnt, falls sie mindestens eine Kongresskammer gegen sich hat, wird sie nicht viel ausrichten können. Das macht aber vielleicht nichts, denn sie scheint ja sowieso keine Konzepte zu haben. Jedenfalls hat sie keine vorgelegt.
Oh, da muss ich dann wohl schon weggenickt sein. (Sie meinten das mit dem «Muell»?)
Ich kenne nur noch die Szene (schon ’ne Weile her), wo die Hand Gottes Trump einen Elfmeter geschenkt und darauf der Gegner schnell den Torwart gegen ein unbeschriebenes Blatt ausgewechselt hatte, so dass Trump vor Schreck kurz nicht wusste, wo er hintreten sollte.
Ja, es geht um den Müll. «Ball auf den Elfmeterpunkt legen» ist vielleicht sogar zu milde. Es war ein Eigentor.
Ja, die («Demokraten») lassen sich viel zu schnell provozieren und machen lauter dumme Fehler statt das, wenn denen da die Spucke wegbleibt, notfalls einfach mal zu ignorieren und ihre eigenen Staerken hervorzuheben (oder haben die vielleicht gar keine?)
Dagegen hat’s Trump echt drauf, das dann auch noch fuer seine Zwecke auszunutzen. Gerade erst als Muellmann aufgetreten. Die Fans toben vor Begeisterung.
Aber Trump ist eben nicht nur uebler. Seine ganze Rhetorik… Das kenne ich nur aus den Geschichtsbuechern von einem gewisssen Fuehrer a. D. Da faellt mir glatt nur eins ein: Huch – er ist wieder da!
By the way. So deutlich hatte das vermutlich nur einer schon Jahrzehnte frueher erkannt – und mittlerweile eine saubere 180-Grad-Wende hingelegt. (Den Namen muss ich da nicht nennen.)
https://www.srf.ch/news/international/us-wahlen-2024/rhetorische-eskalation-das-ungeziefer-ausrotten-wie-trump-seine-gegner-entmenschlicht
(Ist schon paar Monate aelter, aber nichts hat sich daran geaendert. Und klar – das Schweizer Fernsehen, baeh…hat da eine US-Tante der Gegenseite im Zeugenstand. Aber die angefuehrten Zitate sind sicher wasserdicht.)
Trump war schon ein mal Präsident. Es ist damals nicht so schlimm gekommen, wie die Demokraten vorher gesagt hatten. Mit anderen Worten wissen die meisten US-Amerikaner, dass es einen Unterschied zwischen Trumps Rhetorik und Trumps Handlungen gibt. Und die meisten US-Amerikaner wollen keinen netten Präsidenten. Sie wollen jemanden, der sich durchsetzen kann.
Dass bei Harris nicht klar ist, was sie durchsetzen wollte, wenn sie sich durchsetzen könnte, ist ein Problem.
Nun ja, Trump hat die Atmosphäre durch seine Rhetorik extrem vergiftet. Selbst im privaten Raum sind solche Reden nicht zulässig.
Er hat für die Gesellschaft nichts erreicht. Dafür die Gewaltbereitschaft gefördert.
«Nun ja, Trump hat die Atmosphäre durch seine Rhetorik extrem vergiftet.»
Viele US-Amerikaner sehen es halt so, dass Trump sagt, «was mal gesagt werden muss». Das ist das Segment seiner überzeugtesten Anhänger.
Die überzeugtesten Anhänger der Demokraten denken ähnlich über die Trump-Anhänger, wie Trump über Immigranten redet. Auch dieser Teil an vergifteter Rhetorik existiert und Biden hat sich im unglücklichsten Moment dazu hinreissen lassen, das von höchster Stelle aus zu bestätigen.
Das Resultat ist, dass in der Mitte viele Leute weder den Kandidaten der Republikaner noch die Kandidatin der Demokraten wählen wollen. Einige werden sich erst im letzten Moment für das aus ihrer Sicht kleinere Uebel entscheiden.
»Vergesst das kleinere Übel. Kämpft für das große Ganze.«
Wenn man Trump nicht mag, aber dennoch gern moechte, dass die Reps gewinnen, kann man ja Jill Stein waehlen. Alternativ: wenn man einfach Kamala nicht mag.
https://www.spiegel.de/ausland/us-wahl-europas-gruene-fordern-rueckzug-von-jill-stein-im-us-wahlkampf-a-99d6211b-76ff-41c8-add0-98c33d47a7e8
Das Magazin Emma hat Agnes Strack-Zimmermann zum «Sexist Man Alive 2024» erklärt. Die NZZ schäumt vor Wut.
Der US-amerikanische Fernsehsender CBS hat bei einem Interview mit Harris Anfang Oktober wohl zwei verschiedene Antworten von Harris auf eine Frage zum Krieg zwischen Israel und der Hamas ausgestrahlt. Das wirkt so, als ob das Interview im Nachhinein zu Harris Gunsten geändert wurde. Trump hat deshalb gestern vor einem Bezirksgericht in Texas Klage eingereicht. Zudem droht er, CBS die Sendelizenz zu entziehen, wenn er Präsident wird.
Drohen kann er.
Das wäre nicht interessant, wenn man die USA nicht so beachten würde bzw müßte. In einem weniger relevanten Staat würde man kaum darüber berichten.
Es ist absehbar, daß sich das ändern wird, daher ja auch die Rundumschläge aus diesem Land. Man versucht an der Spitze zu bleiben und dies wird immer schwerer.
Daß man in einem westlichen Staat mit Gewalt nach einer Wahl rechnen muß, ist allerdings nicht akzeptabel. Das hätte man verhindern müssen. Auch angesichts der vielen Waffen im Land.
Immerhin mehr als Einwohner. Und nicht nur Pistolen.
Hoffen und Fürchten auf dem europäischen Festland und eine EU die sich aus Egoisten zusammensetzt und wenig auf die Beine stellen kann.
Die EU versucht an Macht zu gewinnen durch Expansion. Ich vermute, man wird sich eher Probleme einhandeln und die Zusammenarbeit wird weiter erschwert. Verständlich, daß auch die Kosten steigen. Die Menschen werden das registrieren und wohl nicht mit Zustimmung reagieren.
Bisher laufen die Gelder für die EU weitgehend unbemerkt von Bürger, man hat allerdings darüber nachgedacht eine eigene Steuer einzuführen die nur Brüssel zugute kommt. Dadurch werden die Geldflüsse transparenter und der Widerwille würde steigen. Gerade bei den Nettozahlern würde sich das bemerkbar machen und diese sind schon relativ klamm bei Kasse.
Ideen wie einen Wirtschaftskrieg gegen China sind da völlig fehl am Platze. Man kann seine Werkbank nicht boykottieren. Zudem wandern gerade einige eigene ab.
Das wirkt nicht nur so sondern wurde tatsächlich so gehandhabt. CBS hat die tatsächliche Aussaga von Harris verfälscht, um die muslimischern US-Wähler nicht vollends zu vergraulen.
Deswegen kann man den Sender nicht gleich verbieten und auch eine Milliardenstrafe ist nicht angebracht. Oeffentlich zu diskutieren, dass es passiert ist (und durch eine überzogene Klage darauf aufmerksam zu machen), ist allerdings legitim. Das verletzt grundlegende Standards des Journalismus.
On topic: Die Karikatur der Woche der NZZ.
Sehr schön!
Tja, Shit happens.
Kommentar zum Kommentar von izitiwab vom 1. November 2024 um 6:42 Uhr: Ich konnte nicht direkt darunter antworten, warum auch immer….
>>Das Resultat ist, dass in der Mitte viele Leute weder den Kandidaten der Republikaner noch die Kandidatin der Demokraten wählen wollen.<<
Anschaulicher kann Fruchtlosigkeit eines demokratischen Systems nicht offenbart werden. Das US-amerikanische Wahlsystem ist schon lange nicht mehr kompatibel mit unserem zeitgenössischen Demokratieverständnis. Das ´TheWinnerTakesItAll-Prinzip´ als auch die vorwiegende Finanzierung des Wahlkampfs der Kandidaten durch Oligarchen ist veraltet. Wenn in dem reichsten Land der Welt, manche meinen auch das es zu den fortschrittlichsten & demokratischsten gehört mit den weltweit angesehensten Universitäten, keine geeigneteren Kandidaten zu finden sind außer 2 Oldies, die schon lange in ihren, wie auch immer verdienten Ruhestand gehören, sollte es eigentlich nicht nur in USA sondern auch in deren Jubelstaaten wenigstens Stirnrunzeln erzeugen. Wenn mitten im Wahlkampf einer der Oldies aus dem Rennen gezogen werden muss weil er ganz offensichtlich nicht mehr in der Lage ist, sein Amt zumindest kompetent bzgl. seiner geistigen Verfassung auszuführen & kaum einer sich fragt, wie lange denn dieser Zustand bereits besteht & wer denn eigentlich im WH die Entscheidungen trifft, dann zeigt sich auch, dass das Präsidentenamt keine besonders entscheidende Rolle für das politische Geschäft spielt. Wenn dann der aus dem Rennen gezogene Oldie durch eine völlig inkompetente Kandidatin ersetzt wird, die nichts besser verkörpert als die Marionettenrolle, dann ist das im Grunde eine desaströse Außendarstellung.
Das Einzige was diesem System anzuerkennen ist, dass es die Mehrheit der Bevölkerung in den vergangenen Jahrzehnten dermaßen erfolgreich beeinflussen konnte, dass sie gar nicht darauf kommt, die einfachsten Fragen zu stellen, geschweige denn sie zu beantworten. In den autokratischen Systemen würde es wohl nicht so geschmiert durchlaufen.
«Das Einzige was diesem System anzuerkennen ist…»
Richtig. Die Mehrheit der Leute kann damit leben (und damit hat die querdenkende Minderheit keine Chance). Und genau das macht den entscheidenden Vorteil von Demokratien westlicher Bauart gegenueber anderen Systemen aus.
Die Frage ist freilich ob dieser Vorteil nachhaltig ist. Ich denke, dass er es nicht ist, weil er Angriffsflächen für extremistische Kräfte bietet.
«Die Mehrheit der Leute kann damit leben (und damit hat die querdenkende Minderheit keine Chance). Und genau das macht den entscheidenden Vorteil von Demokratien westlicher Bauart gegenueber anderen Systemen aus.»
Ist da wirklich ein Unterschied zu China oder Russland? Ich sehe den nicht.
Putin hat trotz eines Angriffskriegs etwa 70% Zustimmung. Davon kann die nächste US-Präsidentin (oder der Präsident, if shit happens) nur träumen, vom deutschen Bundeskanzler ganz zu schweigen. Der französische Präsident Macron wurde im Juni in einer Umfrage von nur 29% der Wähler positiv bewertet. Das kann in autokratischen Systemen nicht passieren.
** Putin hat trotz eines Angriffskriegs etwa 70% Zustimmung. **
Die hatte Hitler sicher ebenfalls. Auch Napoleon war eher gefeierter Erobrerer als Willkür-Herrscher.
In USA gab es solche Zustimmungswerte für einen Krieg meines Wissens nie, weder für WKII, noch für Korea, von Vietnam und Irak ganz zu schweigen.
Für mich ein elementarer Faktor demokratischer Prinzipien, dass Opposition möglich und formulierbar ist, dass Proteste organisierbar und medial teilbar sein.
Ich denke schon, dass sich hier Unterschiede zu Russland und China erkennen lassen – , also wenn man dies möchte.
Demoktatie ist viel mehr als ein Wahlvorgang, das wird offenbar gerne vergessen, insofern bin ich ein wenig erstaunt über die Bewertungskriteien für autoritäte Strukturen als tragfähiges Postulat von Willkür und Gewalt, die ich hier zwischen den Zeilen zu lesen glaube.
Es ist durchaus verständlich, ein Anhänger von Putin zu sein, wenn je3de andere Meinung zum Fahrschein in den Gulag werden kann.
Und es ist genau dieser feine Unterschied, der den Wert einer freiheitlichen Grundordnung zeitlos manifestiert. Meiner Meinung nach.
«Ich denke schon, dass sich hier Unterschiede zu Russland und China erkennen lassen – , also wenn man dies möchte.»
Bezüglich der Möglichkeit von Opposition ganz sicher. Aber die These von @mymind war:
«Das Einzige was diesem System anzuerkennen ist, dass es die Mehrheit der Bevölkerung in den vergangenen Jahrzehnten dermaßen erfolgreich beeinflussen konnte, dass sie gar nicht darauf kommt, die einfachsten Fragen zu stellen, geschweige denn sie zu beantworten. In den autokratischen Systemen würde es wohl nicht so geschmiert durchlaufen.»
Und diesbezüglich denke ich, dass es da entweder keinen Unterschied gibt oder dass das in autokratischen Systemen noch geschmierter läuft.
«Und diesbezüglich denke ich [zur These von mymind – neraz], dass es da entweder keinen Unterschied gibt oder dass das in autokratischen Systemen noch geschmierter läuft.»
In Russland (mind. seit der Aera Putin) und China ist das wahrsch. wirklich so. Da sind mir jetzt ausser den Protesten rund um den Tiananmen-Platz ’89 (die man ja ziemlich unsanft beendet hatte) keine groesseren Aufstaende bekannt.
Aber in der Breite sind gefestigte west-demokr. Systeme wohl weniger dafuer anfaellig, von wie-auch-immer-Minderheiten aus den Angeln gehoben zu werden. Der Kapitalismus alter Schule weiss eben, wie man die «Massen» (ist allerdings gerade in Ostdtschl. am Kippen) immer wieder hinter sich bringt und die gleichzeitig gegen Stoerer der werte-basierten Ordnung aufbringt. Da muessen die von ganz oben auch nicht so unverhaeltnismaeszig hart wie anderswo (Einzelfaelle bestaetigen die Regel) durchgreifen, weil es eben bei einer Minderheit bleibt.
(Wenn da jemand glaubt, das ist nur ein Schmarrn von mir, ist das natuerlich auch in Ordnung. Ganz klar: Ist nur meine unbedeutende Meinung. Wissen kann ich das auch nicht.)
«(Wenn da jemand glaubt, das ist nur ein Schmarrn von mir, ist das natuerlich auch in Ordnung. Ganz klar: Ist nur meine unbedeutende Meinung. Wissen kann ich das auch nicht.)»
Niemand weiss das so genau. Das Experiment zur Beantwortung dieser Frage läuft aber gerade.
Ein Vorteil dieses Systems ist tatsächlich, dass sich mehrere Parteien und deren Führungsschichten in einer verfahrenen Situation völlig unmöglich machen können (wie gerade die Ampel) und dann werden die abgewählt und es kommt einen andere Partei (in dem Fall die Union) an die Macht, die in der gleichen verfahrenen Situation praktisch genauso weitermacht. Das funktioniert in einer Autokratie nicht, weil es dort keine Opposition gibt, die politisch ununterscheidbar von der Regierung ist.
Ein Schmarrn ist es sicher nicht.
Ich bin mir da noch uneins, inwieweit Systeme auf den Einzelnen wirken und vergleichbar sind.
Zumindest vieles ist vergleichbar.
In einem Land gibt es Diskriminierung die von anderen kritisiert wird. In USA z.B. ist dies bei Schwarzen normal, egal wer demokratisch gewählt wurde.
Man kann nun sagen, es ist für Schwarze egal in welchem Staat sie leben, die Praxis ist gleich oder zumindest ähnlich.
Es gibt viele Beispiele solcher Art. Es kommt auf die Sichtweise an und die ist geprägt durch das Erlernte im jeweiligen System.
Jemand hat keine ausgeprägte Meinung und interessiert sich nicht für Politik?
Gibt es keine sonstigen Maßnahmen die diese Person negativ betreffen ist es ihr eher egal in welchem System sie lebt.
Ein anderer Punkt. Wie wird ein System, ein Staat, von außen betrachtet. Was habe ich über ein anderes System gelernt, was hat man mir vermittelt. Das muß nicht der Realität entsprechen.
Dies gilt ebenso für den eigenen Staat, das eigene System.
Wieso glauben sogar manche Minderheiten in USA an die Verfassung, obwohl teilweise die Realität das Gegenteil belegt?
Denkt man nun an die Verfassungen und Realitäten, gibt es Parallelen zwischen Diktatur und Demokratie. Mehr oder weniger ausgeprägt. Insofern ist eine Demokratie noch lange nicht der Gipfel der Errungenschaft. Auch da gibt es noch viel Nachholbedarf.
Wenn mein Gegner etwas tut ist es verwerflich, tue ich das Gleiche, ist es ein Zeichen von Freiheit. (oder Demokratie)
Ich würde sagen, wir sollten uns nicht auf ein zu hohes Ross setzen.
«Ich würde sagen, wir sollten uns nicht auf ein zu hohes Ross setzen.»
Ich fürchte, der Rat kommt zu spät. Das hohe Ross hat uns gerade abgeworfen.
An welche sog. autokratische Staaten denken Sie, in denen die exzeptionelle Kandidatenauswahl à la USA in der Bevölkerung Begeisterung auslösen würde?
«Es ist durchaus verständlich, ein Anhänger von Putin zu sein, wenn jede andere Meinung zum Fahrschein in den Gulag werden kann.»
Dem ist aber nicht so. Akademiemitglieder, die sich gleich anfangs öffentlich gegen den Krieg ausgesprochen hatten, haben weder die Akademiemitgliedschaft noch ihre Stellen in Akademieinstituten verloren. Sie mussten auch nicht abschwören.
In den Gulags verschwinden die Leute, die tatsächlich selbst an die Macht wollen, nicht diejenigen, die nur eine andere Meinung vertreten. Insofern besteht ein Unterschied zur Stalin-Zeit.
«In den Gulags verschwinden die Leute, die tatsächlich selbst an die Macht wollen, nicht diejenigen, die nur eine andere Meinung vertreten.»
Hmm, da gibt es wohl auch mehr als eine Meinung.
Nennen Sie einfach ein Beispiel.
Nun ich wuerde Putins Straflager nicht 1:1 als Gulags bezeichnen (das ist event. doch zu hoch gegriffen, aber Sie haben den von Begriff von @Sandra ja auch aufgenommen..), aber es geht auch nicht nur um Leute, die tatsaechlich an die Macht wollen (also vergessen Sie da mal Nawalnyj, der auch in dem Artikel vielleicht die zentrale Rolle spielt) sondern auch solche, die sich dort z.B. als Kriegsgegner wiederfinden.
Kann natuerlich auch sein, dass ich mich da mal wieder von westl. Propaganda blenden lasse…(Teilrepublik Moldawien? Meinen die damit Transnistrien?)
Andererseits ist deswegen der ganze Bericht falsch?
https://www.wiwo.de/technologie/wirtschaft-von-oben/wirtschaft-von-oben-190-russlands-strafkolonien-in-diesen-gulags-sperrt-putin-kriegsgegner-und-widersacher-weg/28878590.html
Und weiss schon – Guantanamo, Assange…
Aber Sie wollten ja ein Bsp. bzgl. Russland haben. Und das bekomme ich vermutl. nicht aus der russ. Mainstreampresse)
Ich weiss halt aus erster Hand, dass man extrem kritisch gegenüber diesem Krieg sein und trotzdem auf einer wissenschaftlichen Führungsposition verbleiben kann. Und ich weiss auch aus erster Hand, dass selbst unter Intellektuellen eine sehr deutliche Mehrheit den Krieg unterstützt.
«…dass selbst unter Intellektuellen eine sehr deutliche Mehrheit den Krieg unterstützt.»
Aber aus welchem Grund? Die wissen doch wie Sie, dass die Ukraine und nicht mal die NATO, die Sicherheit der Atommacht Russland ernsthaft bedrohen koennen, und Entnazifizierung…da muessten die vielleicht erstmal bei sich selber, aehm… weitermachen.
https://www.bpb.de/themen/rechtsextremismus/dossier-rechtsextremismus/544051/rechtsextremismus-in-russland/
Also gekraenkte Eitelkeit, oder wg. der Demuetigungen des «Westens» muess die ukrain. Zivilbevoelkerung buessen?
«Also gekraenkte Eitelkeit, oder wg. der Demuetigungen des «Westens» muess die ukrain. Zivilbevoelkerung buessen?»
Das würde wohl kaum jemand so zugeben, aber das dürfte tatsächlich der psychologische Mechanismus sein.
** In den Gulags verschwinden die Leute, die tatsächlich selbst an die Macht wollen **
Je mehr ich hier lese, umso düsterer wird mein Bild von Russland. ‹An die Macht zu wollen› ist die ursächliche Motivation jeder Form von Opposition im Sinne eines möglichen Korrektivs von Fehlentwicklungen, dafür einen Gulag zu rechtfertigen liegt mir fern.
Dabei beschreiben Sie die Unterschiede (die Sie nicht sehen) ja selbst, indem hier parallel zu solchen Sätzen über die Wahl in USA diskutiert wird.
Und wenn die russische Gesellschaft einen Angriffskrieg tatsächlich zu 70% unterstützt, dann sind die flächendecknden US-Protestbewegungen von Presse, Zivilgesellschft, kulturellen und studentischen Eliten bei jeden Kriegseinsatz der Army wohl ebenfalls ein signifikanter Unterschied.
Von daher bleibe ich dabei – wohl dem, der eine freiheitliche Grundordnung zu schätzen weiß.
«dafür einen Gulag zu rechtfertigen liegt mir fern»
Ich rechtfertige das nicht. Gulags sind immer falsch.
Dennoch sollte man schon genau bleiben, wenn man dem politischen Gegner Vorwürfe macht. Gerade wenn die Situation dort schlimm genug ist, gibt es keinen Grund zu behaupten, sie sei noch schlimmer.
«Von daher bleibe ich dabei – wohl dem, der eine freiheitliche Grundordnung zu schätzen weiß.»
War der Irak-Krieg z.B. auch ein Zeichen einer «freiheitlichen Grundordnung».
Oder Privilegien für Vermögende. Besitz von Adligen. Steuergelder für die Kirche denen die Mitzahler gar nicht angehören.
Ungleichbehandlung vor Gericht.
Repressalien gegen Wohnungslose.
Na ja, wir können zwar auch klagen, aber wir klagen auf hohem Niveau. Ich würde jedenfalls nicht nach Russland oder China gehen wollen, selbst dann nicht, wenn ich nur die Wahl hätte, in die USA, nach Russland oder nach China zu gehen. Oder wenn ich nach Deutschland zurück müsste oder sonst nach Russland oder China.
Würden Sie tauschen wollen?
Sie sind nicht Schwarz, Arm, Roma, Sinti, Krank, drogensüchtig, Mexikaner, Indianer, homosexuell…, also nehme ich mal an.
Insofern klagen Sie verständlicherweise auf hohem Niveau.
Würden Sie von US Polizei verprügelt und angeschossen, wären lebenslang Behindert ohne Ansprüche zu haben sähe das anders aus.
Im schlimmsten Fall würden Sie aus rassistischen Gründen zum Tode verurteilt.
Oder laufend durchsucht und festgehalten, weil Sie schwarz sind.
Das lebenslang zu ertragen ändert die Sichtweise sehr.
Wem es gut geht, der hat weder hier noch sonstwo ein Problem.
Ein Rollenspiel: Hineinversetzen in die benachteiligte Person, die Lebenswirklichkeit stundenweise durchdenken, viele Situationen erfassen. Die Veränderung von Psyche und Gesundheit durchdenken. Die Möglichkeiten etwas dagegen zu tun.
** Von daher bleibe ich dabei – wohl dem, der eine freiheitliche Grundordnung zu schätzen weiß **
Das hatte ich geschrieben – mit dem Nachsatz, dass dies meiner Meinung entspricht.
Um es plakativ zu verdeutlichen: Ich würde nach Kanada umziehen, nicht aber nach Russland. Und ich würde nach Australien umziehen, nicht aber in den Iran. Der Grundordnung wegen.
Der Ansatz, den Gedanken einer freiheitlichen Grundordnung einzig an der Südgrenze der USA zu spiegeln, ist in diesem Kontext aus meiner Sicht vielleicht ein wenig verengt.
Aber egal, kann ja jeder eine andere Meinung haben.
«Um es plakativ zu verdeutlichen: Ich würde nach Kanada umziehen, nicht aber nach Russland. Und ich würde nach Australien umziehen, nicht aber in den Iran. Der Grundordnung wegen.»
Darauf können wir uns einigen. Am Liebsten bleibe ich allerdings doch in der Schweiz.
«Sie sind nicht Schwarz, Arm, Roma, Sinti, Krank, drogensüchtig, Mexikaner, Indianer, homosexuell…, also nehme ich mal an.
Insofern klagen Sie verständlicherweise auf hohem Niveau.»
Wuerde ich nicht so pauschal sehen.
Viele Fluechtlinge (so mein Eindruck) aus Afghanistan, Syrien, afrikan. Laendern…kann man nun nicht gerade als privilegiert bezeichnen, aber die suchen Zuflucht auch eher in vermeintl. Wohlstandsstaaten wie Deutschland, Nordeuropa, Frankreich, UK -weniger in Russland, China…Albanien.
Mexikaner und viele andere Lateinamerikaner suchen ihr Glueck in den USA (obwohl die da einen schweren Stand u.a. aus rassistischen Gruenden haben), Homosexuelle zieht es auch eher in Laender wie Deutschland statt z. B. Russland oder die Tuerkei.
Genau diese von Ihnen angefuehrten Menschen sind es doch, die dann lieber das vermeintlich bzw. auch tatsaechliche «Glueck» in einer sogenannten offenen Gesellschaft suchen…und dafuer sogar ihr Leben riskieren.
Auch wenn Sie das jetzt nur auf die USA bezogen haben, die meisten wuerden dennoch nicht mit nicht-westlichen Systemen tauschen.
Ist meine Meinung.
Ich denke, es gibt kaum ein Land, in dem Homosexzuelle sich freier bewegen können als die USA. Das war nicht immer so, aber das ist jetzt so.
«Ich denke, es gibt kaum ein Land, in dem Homosexzuelle sich freier bewegen können»
In Kalifornien z.B. ja.
Im mittleren Westen sieht es schon anders aus.
Nachdem in manchen Staaten erlaubt wurde Schwulen ein Hotelzimmer zu verweigern……
https://www.watson.ch/international/interview/421368375-us-wahl-2024-john-brooks-ist-schwul-und-fuerchtet-sich-vor-donald-trump
https://www.deutschlandfunk.de/konversionstherapie-wie-homosexuelle-in-den-usa-umgepolt-100.html
https://www.merkur.de/politik/usa-homosexualitaet-lgbt-gemeinschaft-reparationen-wiedergutmachung-foreign-policy-90801998.html
Es ist eben ein Land der Extreme.
Was in Kalifornien möglich ist geht woanders noch lange nicht. Auch der Faktor Gewalt ist nicht zu unterschätzen.
Einige Schwarze in meinem Umfeld sagten, sie leben lieber in Deutschland als USA. Dort erleben sie fast täglich Diskriminierung und haben Angst vor Polizeigewalt.
Land und Stadt sind auch extrem unterschiedlich zu bewerten. Stärker als hier differieren die Meinungen und das gesellschaftliche Leben. Fundamentalistische christliche Gruppen haben großen Einfluß und gehen radikal gegen Andersdenkende oder Anderslebende vor. Hier kennt man so etwas gar nicht.
Es kommt darauf an, mit wem man es zu tun hat bzw welche Leute man berufsbezogen trifft.
New Yorker ticken ganz anders als der konservative mittlere Westen. Auch die gesellschaftlichen Schichten sind extrem unterschiedlich aufgebaut.
Eine Veranstaltung die in Los Angeles normal ist bräuchte in Texas eigentlich Polizeischutz.
Auch wenn es Verbesserungen gibt, sie sind nicht flächendeckend und ein Gesetz hat noch lange keine Wirkung auf der Straße.
https://www.queer.de/detail.php?article_id=50279
So reagiert z.B. Musk.
In Russland war ich noch nie. In Shanghai lässt es sich aushalten, aufregende Stadt…
SHG fand ich auch viel interessanter als NYC.
«SHG fand ich auch viel interessanter als NYC.»
Ich auch. Allerdings muss man zugeben, dass immer das interessanter ist, was sich gerade stürmisch entwickelt und dass das Exotische interessanter ist als das Aehnliche.
«dann zeigt sich auch, dass das Präsidentenamt keine besonders entscheidende Rolle für das politische Geschäft spielt»
Das stimmt schon und einerseits ist es ein Faktor institutioneller Stabilität, wenn jemand wie Trump gewählt wird. Andererseits ist es ein Einschränkung der Demokratie, denn auch der Kongress hat nur begrenzt Einfluss. Viel Einfluss liegt bei administrativen Positionen, die nicht durch Wahlen besetzt werden.
«Projekt 2025» zielt darauf ab, diesen Zustand aus konservativer/republikanischer Sicht dadurch zu ändern, dass die administrativen Positionen systematisch neu besetzt werden. Das Projekt geht davon aus, dass es sowohl einen republikanischen Präsidenten als auch eine republikanische Kongressmehrheit geben wird.
Unabhängig davon, dass ich den im Projekt 2025 beschriebenen inhaltlichen Positionen der Republikaner nicht zuneige, kann ich darin auch keine Lösung des Problems der Polarisierung in diesem Zweiparteiensystem erkennen. Wenn dann umgekehrt beim nächsten Mal die Demokraten gewinnen würden, würden sie auch all diese Positionen neu besetzen, um umsteuern zu können. Dadurch würde bei jedem Präsidentschaftswechsel Know-How und Kontinuität verlorengehen.
Ein demokratisches System kann nur funktionieren, wenn die Führungsspitzen der einzelnen Parteien ein Mindestmass an Kompromissbereitschaft aufweisen und bereit sind, ein Wählervotum für die Gegenseite zu akzeptieren. Das ist in den USA weder bei den Demokraten noch bei den Republikanern gegeben.
Hat eigentlich jemand in den deutschen Medien gelesen oder gehört, dass sich Trump von der Comedian-Aeusserung über Puerto Rico distanziert hat?
Ich frage deshalb, weil das Schweizer Morgenfernsehen SRF diese Distanzierung gerade im Originalton gesendet hat. Es gab sie also.
Naja, steht immerhin im Titel der «wunderbaren» West-SZ. vom 28. Oktober. (Liveblog)
Muessen Sie aber mehr laden. (28.10. 11:49 Uhr)
https://www.sueddeutsche.de/politik/us-wahl-2024-news-liveblog-trump-puerto-rico-lux.6Qfsf9tt1bQQ9Axfxjw26X
War mir irgendwie entgangen. Ich sehe halt Nachrichtensendungen der öffentlich-rechtlichen Sender. Bei denen gibt es keinerlei mildernde Umstände für Trump.
Ja, habe ich vor Tagen gelesen.
Wir werden bald wissen, wie es um unsere Vermutungen steht.
Einen US-Amerikaner der für Trump steht habe ich hier in den letzten Jahren nicht kennengelernt.
Das bestätigt aber eher, Auswanderer und hießige US Soldaten sind nicht mit dem Durchschnitt der US Bevölkerung gleichzusetzen.
Das ist eigentlich immer so.
Sicher ist, es wird sich einiges ändern. Außenpolitisch werden wir mitbekommen, innenpolitisch nur manches, das es in die Presse schafft. Die innenpolitischen Änderungen werden bei Trump wohl überwiegen, er hat einige wichtige Themen angerissen die große Teile der Bevölkerung betreffen. Geld wird ein großes Thema sein, das überall mitschwingt. Dazu seine eigene Begnadigung, falls diese wegen Immunität überhaupt notwendig wäre.
Aber noch ist er nicht gewählt.
Was bleibt ist ein geteiltes Land mit viel Gewalt und Kriminalität. Dazu Ungerechtigkeit und sozialen Mißständen.
Daran wird sich nicht sehr viel ändern. Man hofft ja schon es bleibt wie bisher.
Das Land wird nur durch die Fahne zusammengehalten. Sollte das nicht mehr der Anker sein, bricht die Nation auseinander.
Bundesland gegen Regierung ist ja keine Seltenheit. Gemeinsame Feinde sind insofern wichtig. Außenpolitisch wie innenpolitisch.
Die USA werden sehr viel unternehmen um ihre Macht und den Dollar als Leitwährung zu erhalten. Alleine schon aufgrund der ca. 36 Billionen (deutsch) Dollar Schulden, die zu etwa einem Viertel im Ausland aufgenommen wurden.
Das Schneeballsystem würde sonst zusammenbrechen.
Daraus ergibt sich auch ein Interesse mancher Staaten die USA zu stützen.
Dieser Umstand ist in USA natürlich bekannt.
«Einen US-Amerikaner der für Trump steht habe ich hier in den letzten Jahren nicht kennengelernt.»
Ich kenne einen (ziemlich bekannten) Quantenchemiker in den USA, der Trump-Anhänger ist, obwohl das gerade unter der Professorenschaft extrem selten ist. Mir ist sogar hier in Zürich in ETH-Nähe mal jemand mit einem «Make America Great Again»-Baseball-Cap begegnet, der eigentlich nur ein Gastwissenschaftler gewesen sein kann.
In Detroit habe ich vor langer Zeit mal kurz vor einer Präsidentschaftswahl eine US-amerikanische Professorin israelischer Herkunft besucht (Ende Oktober/Anfang November 2004). Sie und ihr Mann wollten George W. Bush wiederwählen, der die Wahl dann auch gewonnen hat. Der Grund war Misstrauen gegenüber der Position der Demokraten zu Israel. Die Professorin hatte, abgesehen von der Unterstützung dieser nun wirklich nicht hellsten Leuchte im Lampenladen, zu den verschiedensten Problemen sehr vernünftige Ansichten.
Ich wollte damit nicht ausdrücken, meine Freunde, Bekannten und Zufallsbekanntschaften seien repräsentativ. Falls das so verstanden wurde.
Es heißt, dass die britischen Tories nach rechts rücken und zum Kulturkampf gegen die woke Linke rüsten.
Sie tun es ironischerweise mit der schwarzen Frau Kemi Badenoch an der Spitze. Badenoch, die in London als Tochter nigerianischer Einwanderer geboren wurde, aber dann bis zu ihrem 16. Lebensjahr in Nigeria aufwuchs, ist eine scharfe Kritikerin der «kritischen Rassentheorie». Sie kritisiert sogar die Kritik am Kolonialismus, weil sie, wie sie sagt, weiß, wie es in ihrer Heimat vor der Kolonisierung aussah. Es habe vorher nicht einmal das Kozept von Rechten gegeben. Es sei nicht die Masse der Bevölkerung beraubt worden, sondern nur eine Elite durch eine andere ausgetauscht worden.
Das ist starker Tobak, aber nicht falsch. Sie ist auch hochintelligent (Software-Ingenieurin und Bachelor-Abschluss in Jura).
Hm, die Elita hat wohl nicht ausgereicht um die Sklaverei in diesem Ausmaß durchzuführen.
Die geraubten Rohstoffe sind auch außer Landes.
Ich glaube, sie verkennt die Denkweise der rechten Briten. Sie läßt sich benutzen.
Leute wie sie kommen heute schwer nach GB.
Sie muß sich gegen Migration aussprechen obwohl sie selbst einmal zu dieser Gruppe gehörte.
Intelligenz bedeutet insofern nicht viel.
Auch «Intelligenzler» können völlig falsche Schlüsse ziehen. Ein großer Teil der «Intelligenz» liegt in einem guten Gedächtnis. So wird heute bewertet, aber Intelligenz ist etwas anderes und bei weitem nicht ausreichend für so manche Position.
Erst wenn erlerntes Wissen fehlt, zeigt sich die wahre Intelligenz ein Problem zu lösen. Aber das reicht für Positionen im sozialen Sektor oder als leitende Figur eigentlich nicht aus.
«Elita»
Hm, scheint eine neue Wortschöpfung von mir zu sein. Habe sicher die Abzweigung in der entsprechenden Gehirnwindung verfehlt.
Gut, war nicht ausgeschildert.
Korrektur liest man ja nicht. Hat man ja nicht nötig.
Wenn kein Tippfehler drin ist, ist der Absender möglicherweise eine KI. Wenn es ein längerer Text ohne Tipp- und Grammatikfehler ist, hat ihn mit grosser Wahrscheinlichkeit eine KI verfasst. So weit sind wir inzwischen schon.
Hm, als Berater der KI entwickelnden Firmen schlage ich infolgedessen vor, per Zufallsgenerator Textfehler einzustreuen um diesen Vermutungen entgegenzuwirken.
Eine KI sollte als solche nicht erkannt werden.
Ich bedanke mich für diese Anregung und Sie erhalten als Prämie ein Kaffee-Service mit Bauernmalerei als Dekor.
Die Tassen sind wasserundurchlässig und haben oben eine Öffnung.
Versand in neutraler Verpackung. Das Klebeband und der Karton ist essbar.
«ein Kaffee-Service mit Bauernmalerei als Dekor»
Kann ich das vielleicht umtauschen? Die Bauernmalerei passt nicht zum Stil meiner Wohnung.
Nix da! Einem geschenkten Gaul guckt man nicht ins Maul.
Haben Sie schon an eine Änderung Ihrer Wohnungseinrichtung gedacht?
Bei Bedarf können wir entsprechende Firmen empfehlen die die Einrichtung incl. Ihres persönlichen Geschmacks ändern können.
«Ich glaube, sie verkennt die Denkweise der rechten Briten. Sie läßt sich benutzen.»
Ganz gewiss nicht. Diese Frau ist kein kleines Dummchen, das sich benutzen lässt.
Man muss ja die konservative Denkweise nicht mögen, aber warum soll eine schwarze Frau nicht auch konservativ denken dürfen? Sie ist Britin und sie ist offensichtlich im britischen System aufgestiegen, obwohl sie in Nigeria aufgewachsen ist.
Nun ja, diese Denkweise richtet sich teilweise ja auch gegen sie selbst.
Inwiefern?
Die Tories haben ja offenbar keine Vorurteile gegen schwarze Frauen.
Wenn Badenoch gefragt wird, sagt sie, dass die einzigen Herabwürdigungen, die sie in Grossbritannien erfahren hat, von Linken kamen. Weil sie eben für Linke nicht die Meinung hatte, die sie hätte haben müssen und das dann zu Zweifeln an ihrer Zurechnungsfähigkeit führte (während eine weisser Mann mit der gleichen Meinung zwar als ethisch fragwürdig aber durchaus intelligent durchgegangen wäre).
Keine Vorurteile oder Aushängeschild. Ich bin mir da manchmal nicht sicher.
Siehe auch Weidel und die Basis der AFD. Das passt scheinbar auch nicht zueinander.
Wobei ich es natürlich begrüße und als Fortschritt sehe.
** Diese Frau ist kein kleines Dummchen, das sich benutzen lässt. **
Nein, das ist sie ganz sicher nicht, dennoch zeigt ihre Wahl die Zielrichtung der Tories. Kemi Badenoch ist glühende Brexit-Anhängerin und geht wirtschaftspolitisch als Wiedergängerin von Margaret Thatcher durch, beides wird keine Labour-Wähler adressieren.
Von daher sucht man den Fundus neuer Zustimmung offenbar in der rechtspopulistischen ‹Reform UK› von Nigel Farage, d.h. Badenoch wird die Partei am rechten Rand stärken wollen.
Das ist nur dann politisch klug, wenn Labour scheitert, was zwar guter alter Labour-Praxis entspricht, aber zeitlich eben doch undefiniert bleibt. Das Risiko wäre dann, dass die Tories den Bezug zur politischen Mitte verlieren.
«Das ist nur dann politisch klug, wenn Labour scheitert»
Das ist eine ziemlich sichere Wette, schon wegen der äusseren Umstände.
«aber zeitlich eben doch undefiniert bleibt»
Labour wird vermutlich versuchen, die Wahlen so spät wie möglich auszurufen, weil sie schon sehr bald unpopulär sein und sich davon nicht wieder erholen werden.
Was ebenfalls zur Ironie gehört: Die Vorsitzenden der Labour Party seit 1945 bilden eine ununterbrochene Kette weisser Männer. Nicht alle waren alte weisse Männer, aber der gegenwärtige und der vorige erfüllen auch diese Bedingung (ich darf das sagen, denn ich bin älter als Keir Starmer zu dem Zeitpunkt, zu dem er als Parteivorsitzender gewählt wurde).
1000 russische Mitarbeiter bei CERN müssen die Anlage verlassen. CERN hat die Zusammenarbeit mit russischen Institutionen aufgekündigt.
Man versucht sie zu ersetzen. Auch bestelltes Material aus Russland darf nicht mehr geliefert werden.
Die entstehenden Kosten belaufen sich auf einige zig Millionen die durch andere Mitglieder gedeckt werden müssen.
Ist evtl. schon bekannt, der Beschluß fiel vor einige Zeit. Demnächst verlassen nun die Wissenschaftler und Techniker CERN.
Nee, wusste ich nicht.
Finde ich ueberhaupt nicht gut, wenn jetzt auch noch die letzten Bruecken zerstoert werden. Sport, Wissenschaft, Kultur sollte nicht von den polit. Auseinandersetzungen zwischen den Staaten bestimmt werden.
https://www.welt.de/wissenschaft/article254330250/Kernforschungszentrum-Cern-Was-es-bedeutet-wenn-russische-Wissenschaftler-ausscheiden.html
Ja, wenn man bedenkt, daß man Sport immer als unpolitisch bezeichnet scheinen gewisse Werte ins Wanken zu kommen. Nicht erst seit heute.
Sie haben recht. Kunst, Wissenschaft sollte man heraushalten und die wenigen Brücken erhalten.
Die meisten sind auch völlig unverdächtig Böses im Schilde zu führen. In gewisser Weise ist es «Krieg» gegen Privatpersonen.
Auch in Bezug auf andere Länder sollte man differenzieren und nicht mit blindem Rundumschlag reagieren.
Ich wehre mich zumindest noch heftiger dagegen, alle Israelis mit Netanjahu gleichzusetzen.
Kann man das auch den Rassissmus der regelbasierten Weltordnung nennen, wenn der Sport, die Kunst, der Jugendaustausch etc. sanktioniert wird?
Ich denke schon, dass es sich dabei um eine vertretbare Benennung handelt.
Die Schweiz akzeptiert derzeit noch Bewerbungen von russischen jungen Wissenschaftlern für längere Gastaufenthalte. Ich bin gespannt, ob das dann auch wirklich klappt.
„Without the use of those machines, through Lend-Lease, we would lose this war“ (Joseph Stalin bei der Teheran-Konferenz (28. November bis 1. Dezember 1943).
Man man kann nicht bestreiten, dass wir von den Amerikanern sehr viele Güter bekommen haben, ohne die wir den Krieg nicht hätten fortführen können“ (Marschall Greorgy Zhukov 1063) »
Das klingt gut. Opa Schmollmund zog 1941 auch in den Krieg. Er hat Berlin / Reichstag überlebt. Auf die Frage wie toll die Amerikaner geholfen haben – einen Dreck haben die geholfen. 5 Jahre überlagertes Dosenfressen. Und dann haben die auch noch den Krieg gewonnen.
Bestimmt haben die Sowjets diese Hilfe auch zurückbezahlt?
In jeder Familie haben die nicht nur zwei Opfer des Stalinismus, sondern gleich noch 2 Tote des Nationalsozialismus. Sonst würden die da in Moskau nicht mit einem unsterblichen Regiment am 09.Mai über den roten Platz ziehen. Während wir hier den 08.Mai vergesen lassen.
Ich sag dazu: 27 Millionen Sowjetbürger, davon 8 Millionen Ukrainer stehen etwa 400000 Amis und 300000 Angelsachsen oder so gegenüber. Helden, diese Cowboys und Piratenbrut.
Heute heißt das Drama, die Ukraine verheizt für den Westen seine Zukunft und Russland tötet gleich noch deren Soldaten obendrauf. Ne, dieser scheiß Krieg musste nicht sein, und unsere glückliche regelbasierte Weltordnung hat an dem bösen Putin eine große Aktie.
Wir weißen Rassisten wir)))
Das chinesische Startup DeepSeek hat einen Chatbot mit besserem Qualitätsindex als das neueste ChatGPT von OpenAI auf den Markt gebracht, der fast um einen Faktor 10 billiger in der geschäftlichen Nutzung ist als ChatGPT-4o. Es gibt Mitbewerber mit noch besserem Qualitätsindex, aber wenn man deutlich bessere Qualität haben will als von DeepSeek, muss man noch tiefer in die Tasche greifen als zehnmal so teuer. Für die meisten Nutzer dürfte sich das nicht lohnen.
Die Information ist von faz.net. Der Artikel selbst ist hinter der Bezahlschranke, die relevante Infografik aber (vorerst) nicht.
Natürlich ist das nur eine Momentaufnahme, aber der Trend dürfte beständig sein. Auch auf diesem Gebiet ist China bei ähnlicher Qualität/Leistung viel billiger. Nachdem das nun auch bei den neuesten Hochtechnologien so ist, dürfte das Interesse des Westens am Freihandel demnächst gegen Null tendieren.