Was zur Wahl steht


Sein oder Bewusstsein Das ist hier die Frage. Die USA stehen vor einer Richtungswahl, in der beide Lager etwa den gleichen Zuspruch unter Wählern haben. Die Entscheidung, die fallen wird, wird keine langfristige Richtungsentscheidung sein.

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In jeder Gesellschaft gibt es zwei große politische Strömungen, die progressive und die konservative. Die progressive Strömung strebt nach der Verbesserung der Welt und will damit anfangen, indem sie Macht und Ressourcen in der Gesellschaft neu verteilt. Die konservative Strömung strebt nach der Erhaltung des Altbewährten und der etablierten Machtverhältnisse und Ressourcenverteilung.

Dieses Muster ist unabhängig davon, wie viele Parteien es gibt und welches der beiden Lager an der Regierung ist. In einer modernen Gesellschaft hat die Regierung nur sehr begrenzte Möglichkeiten, die tatsächliche Machtverteilung und die Ressourcenverteilung zu verändern. In einem Einparteiensystem spielt sich der Kampf zwischen der progressiven und der konservativen Strömung innerhalb der staatstragenden Partei ab.

Der politisch interessierte Teil der jungen Generation neigt eher der progressiven Strömung zu. Das ist deshalb so, weil die interessanten Positionen vom Establishment besetzt sind und eine schnelle Karriere es daher erfordert, Vertreter des Establishments zu verdrängen. Dafür muss man eine Begründung haben. Die wenigsten Vertreter der neuen Generation reflektieren diesen Zusammenhang, gleichwohl besteht er.

Die Vertreter der älteren Generation neigen eher zur konservativen Denkweise. Den politisch Erfolgreichen unter ihnen spielt das in die Hände, weil sie das Altbewährte beherrschen und so eine Begründung haben, an der Macht bleiben zu müssen. Der Rest der älteren Generation beherrscht das Altbewährte ebenfalls leidlich und hat wenig Interesse, in diesem Alter noch etwas Neues zu lernen. Fortschritt verändert die Verhältnisse im MIttel immer zugunsten der jungen Generation.

Individuell kann bisweilen eine andere Strategie nützlich erscheinen. Ein Vertreter der älteren Generation kann seine politischen Ambitionen wiederbeleben, indem er sich mit der jungen Generation gegen die Führung der eigenen Generation verbündet. Ein extremes Beispiel dafür ist die Rolle von Mao zu Beginn der Kulturrevolution in China. Vertreter der jungen Generation, die fleißig sind, aber nicht besonders kreativ, können auf Förderung durch das Establishment setzen, denn auch die Konservativen brauchen Nachwuchs. Ein Beispiel dafür sind die Burschenschaften an deutschen Universitäten in der Zeit um den 1. Weltkrieg herum.

Dass die Regierungsmacht in einer demokratischen Gesellschaft immer wieder zwischen Progressiven und Konservativen wechselt, ist vorteilhaft. Ständige Veränderung geht auf Kosten der Verlässlichkeit und überfordert Teile der Bevölkerung. Starres Festhalten an überholten Positionen führt zuerst zu Stagnation und schließlich zum Niedergang, weil sich die Verhältnisse von ganz allein ändern und das Altbewährte irgendwann einmal nicht mehr zu den Verhältnissen passt.

In einer gesunden Demokratie stehen an den Spitzen beider Lager Personen, die diese Zusammenhänge wenigstens im Prinzip kennen. Sie wissen, dass sie Rollen spielen, dass man die Dinge auch anders sehen kann und dass ihre persönliche Haltung durch ihre eigenen Lebenserfahrungen determiniert ist. Sie glauben nicht, dass sie unbedingt Recht haben und dass die Vertreter der Gegenseite Idioten oder böse Menschen sind. Sie sind daher in der Lage, mit den Vertretern der Gegenseite ruhig über Sachfragen und gemeinsame Interessen zu diskutieren und zu Kompromissen zu gelangen. Sie vermeiden es, in ihrer Kommunikation mit der Bevölkerung die Vertreter der Gegenseite zu verteufeln.

Die westlichen Demokratien sind in dieser Hinsicht zumeist nicht gesund. Dafür sind die USA das Paradebeispiel. Weil die USA die unbestrittene Führungsmacht des westlichen Lagers sind, steht dort am meisten auf dem Spiel. Weil die USA ein fast reines Zweiparteiensystem haben, das durch das Wahlsystem zementiert wird, hat sich dort eine Partei mit der progressiven und die andere mit der konservativen Strömung assoziiert. In den USA kann man daher in aller Schärfe das sehen, was sich etwas diffuser derzeit in allen Gesellschaften westlicher Prägung abspielt.

Die Wasserprediger

Obwohl es immer eine progressive Strömung gibt, ändern sich im Lauf der Geschichte die Ziele dieser Strömung, weil sich eben die Verhältnisse und langfristig auch die Positionen der konservativen Strömung ändern. Es gab Zeiten, in denen das Bürgertum gegenüber dem Feudaladel progressiv auftrat und Zeiten, in denen die Progressiven die Interessen der Industriearbeiterschaft zum MIttelpunkt ihres Gedankengebäudes machten. Die 1968er in Westdeutschland wandten sich gegen die Kontinuität großer Teile der Eliten und grundlegender Wertsetzungen zwischen dem Dritten Reich und der frühen BRD. Danach wurde das Progressive hauptsächlich mit ökologischen Zielsetzungen verbunden, die sich weitgehend in das heute Progressive herübergerettet haben, dessen Avantgarde die Woken sind.

Die Führungsspitzen der Progressiven entstammen selten den Schichten, deren Interessen sie zu vertreten behaupten und wenn, dann teilen sie nicht deren gegenwärtiges Wertesystem. Napoleon strebte nicht danach, der erste Citoyen im Staat zu sein, er wollte Kaiser sein. Die Oktoberrevolution wurde nicht von Proletariern geführt. Die 1968er und die Salonkommunisten Italiens in der Zeit des Kalten Krieges wollten nicht das, was die damaligen Industriearbeiter anstrebten. Klimaforscher und Klimaaktivisten machen Unterschiede zwischen ihren Aufrufen zur Verringerung des Flugverkehrs und ihren persönlichen Flugreisen. Woke Aktivisten fragen die benachteiligten Gruppen in der Gesellschaft nicht, wo der Schuh am meisten drückt; sie glauben es zu wissen.

Die Progressiven glauben, sie könnten das Sein verändern, indem sie das Bewusstsein der Massen verändern. Marx hingegen war nach längerem Nachdenken über diese Frage zu dem Schluss gelangt, das Sein bestimme das Bewusstsein. Die Progressiven haben Marx nicht gelesen oder nicht verstanden oder sie glauben, klüger zu sein als dieser.

Die Progressiven stammen selten aus der Oberschicht, weil deren Abkömmlingen eher an der Erhaltung ihrer Privelegien gelegen ist. Sie stammen auch selten aus der Unterschicht, denn wer dort aufsteigen will, strebt nach dem, was die Oberschicht hat. Progressivismus ist ein Mittelschichtphänomen. Nur dort ist man aus Eitelkeit geneigt, sich für besser zu halten als die Angehörigen der Oberschicht. Deshalb kritisiert man gern deren Verschwendungssucht, wobei man moralische Gründe anführt. So entgeht man dem Gefühl, nur neidisch zu sein. Der Progressivismus verlangt daher gern Verzicht, er predigt Wasser. Die klügeren Vertreter sind auch selbst zu einer gewissen Askese bereit. Es ist aber immer eine selektive Askese. Man verzichtet dort, wo es einem persönlich am Wenigsten wehtut. Vor allem aber fordert man Verzicht von anderen. Das begründet man damit, dass die Aufforderung zum Verzicht Vieler einen größeren Effekt habe als der persönliche eigene Verzicht. Man predigt Wasser, trinkt selbst aber Wein. Bigotterie ist ein Wesensmerkmal der meisten Progressiven, besonders, nachdem sie zur Macht gekommen sind. Niemand hat das besser beschrieben als George Orwell in «Farm der Tiere».

Die Ölprediger

Die Konservativen trinken Spitzenweine. Sie predigen auch Spitzenweine. Gleichwohl entgehen sie in einer Demokratie der Bigotterie nicht. Das liegt daran, dass sie eine Mehrheit unter den Wählern suchen müssen, es aber nie genug Spitzenweine für die Mehrheit gibt. Der Ausweg aus diesem Dilemma wird Meritokratie genannt. Man will eine Gesellschaft, in der diejenigen die Spitzenweine trinken, die am meisten leisten. Die Konsequenz ist, dass in einer konservativen Partei die Leistungsfähigen Aufstiegschancen haben, auch wenn sie aus der Unterschicht kommen. Aktuelle Beispiele sind der Vizepräsidentschaftskandidat der Republikaner J.D. Vance und neue Vorsitzende der britischen Tories, Kemi Badenoch, die zwar im Prinzip aus der Mittelschicht stammt und von Geburt Britin ist, aber in Nigeria aufwuchs.

Unter Progressiven ist das Leistungsprinzip umstritten. Es soll gegen andere Prinzipien, wie etwa dem Wunsch nach Diversität abgewogen werden. Vor der US-Präsidentschaftswahl 2020 wurde der Ruf nach einer schwarzen Präsidentschaftskandidatin laut. Nur in dieser Untergruppe wurde dann nach vermuteter Leistungsfähigkeit ausgewählt. So ist Kamala Harris dorthin gekommen, wo sie am Vorabend der Präsidentschaftswahl 2024 steht.

Der Verzicht auf das Leistungsprinzip birgt Gefahren. Bezüglich Berufungen an Universitäten kusriert der Spruch: «Erstklassige Leute berufen erstklassige Leute. Das Problem ist, dass zweitklassige Leute drittklassige Leute berufen.» So ist Tim Walz Vizepräsidentschaftskandidat geworden. Es war schwierig, jemanden zu finden, der bereits ein hinreichend hohes Amt erreicht hatte, um präsentabel zu sein (Gouverneur oder Senator), anderseits aber die Präsidentschaftskandidatin nicht überstrahlen würde. Ein derartiges Problem hatte Donald Trump nicht.

Trump predigt dieses Jahr keinen Spitzenwein. Er predigt Öl. Das kommt daher, dass Öl populärer ist. Die Progressiven in der westlichen Welt haben richtig diagnostiziert, dass 10 Milliarden Menschen nicht unserem Lebensstil frönen können, weil die Ressourcen dieser Welt dafür nicht ausreichen. Der Umbau von Gesellschaft, Energieproduktion, Transport und Industrie, den sie vorschlagen ist allerdings noch viel weniger auf 10 Milliarden übertragbar. Beispiele sind die von Biden angestrebte Umstellung des Autoverkehrs der gesamten USA von Verbrennungsmotoren auf Elektromotoren und die Subventionierung von «grünem» Wasserstoff mit einem grantierten Abnahmepreis, der mehr als dreimal so hoch ist wie der Marktpreis von Wasserstoff, der aus fossilen Produkten gewonnen wird. Nur ein Bruchteil der Weltbevölkerung kann sich so etwas leisten. Die Ideen der Progressiven führen zu einer Fehlleitung von Ressourcen und insbesondere dazu, dass wir nicht die Technologien entwickeln, welche die Welt braucht. Schon deshalb bin ich kein Progressiver.

Die Konservativen wissen natürlich auch, dass weltweit nicht alle so leben können wie wir. Aber sie wissen, dass das Sein das Bewusstsein bestimmt. Sie gedenken, unseren Lebensstil gegen die Ansprüche der anderen zu verteidigen, notfalls mit Gewalt. Dabei berufen sie sich darauf, dass es in der Geschichte immer so gelaufen sei und dass naiv wäre, wer es anders halten wolle. Trump übersetzt das bezüglich der Energieträger in «Drill, drill, drill!». Tatsächlich haben die USA die Technologien und die Erdöl- und Erdgasvorkommen, um durch Förderung von Schiefergas und Schieferöl noch ein bis zwei Generationen über die Runden zu kommen. Ihre geografische Lage und militärische Stärke genügen, um dieses Vorgehen abzusichern. Es verspricht eine bessere Wohlstandsentwicklung als die Konzepte der Demokraten. Ob die USA das tun oder etwas Anderes wird den globalen Temperaturanstieg nur marginal beeinflussen. Dennoch halte ich dieses Vorgehen für falsch. Langfristig ist das keine Lösung, weder für die USA noch für die Welt. Der Mittelweg, Energie erschwinglich und die Bevölkerung dadurch bei Laune zu halten und gleichzeitig an Zukunftstechnologien zu arbeiten, die ökonomisch auch für nicht so reiche Länder tragbar sind, ist weder bei den Progressiven noch bei den Konservativen im Angebot. Nur das würde aber zu einer wirksamen Begrenzung des Klimawandels führen.

Was sonst noch?

Abgesehen von der Energie- und Klimapolitik sind die Unterschiede zwischen den Demokraten und Republikanern in den USA viel weniger bedeutend als die sich überschlagende Berichterstattung uns weismachen will. Beide Lager wollen die Migration in die USA stark einschränken. Den gleichen Trend beobachtet man in großen Teilen des politischen Spektrums in Europa, weil die Wähler eine permissive Migrationspolitik nicht mehr akzeptieren.

In der Frage der Abtreibung gibt es in den USA zwischen beiden Lagern fundamentale Unterschiede und die Frage ist für Betroffene auch von Bedeutung. Die Frage wird seit einer Entscheidung des Obersten Gerichts von 2022 (Dobbs gegen Jackson Women’s Health Organization) in den USA allerdings auf Ebene der Bundesstaaten geregelt. Das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen hat darauf keinerlei direkten und kurzfristig auch keinen indirekten Einfluss. Ein längerfristiger indirekter Einfluss kann sich daraus ergeben, dass die Präsidentin oder der Präsident neue Richter des Obersten Gerichts ernennt, wenn dort Richter ausscheiden.

Was die internationale Rolle der USA betrifft, wird die zukünftige US-Regierung den Blick stärker auf den asiatisch-pazifischen Raum richten, ganz gleich, wer gewinnt. Dort befindet sich mit China der geostrategische Hauptrivale der USA. Im Gegensatz zu Europa ist der asiatisch-pazifische Raum eine Wachstumsregion. Ganz gleich, wer gewinnt, werden die USA Israel weiter militärisch unterstützen, unabhängig auch davon, wie sich die Netanjahu-Regierung weiterhin aufführt. Weder Harris noch Trump wird die Ukraine abrupt fallen lassen. Weder Trump noch Harris wird die Ukraine in einer Form unterstützen, die diesem Land eine Niederlage im Krieg gegen Russland ersparen könnte.

Trump und Elon Musk haben erkannt, dass die US-Autoindustrie bei E-Autos den technologischen Wettlauf gegen China verloren hat und dass sie auch keine Chance hat, mit den chinesischen Produktionskosten zu konkurrieren. Die Konsequenz wird eine noch stärkere Marktabschottung sein und auch das wird bei einem Sieg von Harris nicht anders ausgehen. Die USA setzen nicht mehr auf Freihandel, weil sie sich unter Bedingungen des Freihandels gegen China auch in anderen Produktkategorien nicht durchsetzen können. Dieses ideologische Umschwenken ist ebenfalls in beiden Lagern zu beobachten, weil es den Interessen der Großspender beider Lager dient. Die Abkehr vom Freihandel wird auch Europa treffen, das viele Produkte in die USA exportiert, die prinzipiell auch dort hergestellt werden könnten und viele Produkte importiert, für die es in der EU keine leistungsfähigen Hersteller oder Entwickler gibt.

Wodurch die EU betroffen ist

Die US-Präsidentschaftswahl wird zwei einschneidende Auswirkungen auf die EU haben, von denen aber nur eine vom Wahlergebnis abhängt. Ob man das gern hat oder nicht, starrt die EU auf die USA in politischen Fragen wie das Kaninchen auf die Schlange. Ein Sieg von Trump würde in der EU politische Gewichte verschieben. Wenn Viktor Orban der engste Freund des US-Präsidenten in der EU wird, muss sic h EU-Brüssel in Auseiandersetzungen mit Orban etwas mehr Zurückhaltung auferlegen. Umgekehrt kann Orban Ideen einbringen, die man nicht öffentlich als Unsinn abkanzeln kann, wenn der US-Präsident das Gleiche sagt. Allgemein würden Trump-nahe Kräfte bei einem Wahlsieg Trumps respektabler.

Die zweite Auswirkung resultiert daraus, dass mit Biden der letzte Transatlantiker das Amt des US-Präsidenten verliert. Diese Entscheidung ist bereits im Sommer gefallen, als klar wurde, dass Bidens gesundheitlicher Zustand keine Wiederwahl zulassen würde. Die EU hat jahrzehntelang eine Ausdehnungsstrategie betrieben, die auf ihrem wirtschaftlichen Erfolg beruhte und die von den USA militärisch gedeckt wurde, weil die Transatlantiker dort geostrategische Interessen der USA in Osteuropa zu erkennen glaubten. Diese militärische Deckung hielt Putin im Winter 2021/22 für einen Bluff und er hat im Großen und Ganzen Recht behalten. Dennoch ist der Löwenanteil der effektivsten Waffen der ukrainischen Armee von den USA geliefert worden. Mit der stärkeren Orientierung der USA auf den asiatisch-pazifischen Raum werden sich die Prioritäten verschieben. Bereits die Biden-Regierung hat in den letzten Wochen eher zögerlich auf ukrainische Ersuchen reagiert. Dieser Trend würde sich unter Harris verstärken, unter TRump sowieso.

Die Osterweiterungsstrategie der EU ist damit militärisch nicht mehr gedeckt. Eigene militärische Kapazitäten im ausreichenden Umfang hat die EU nicht und sie wird sie auch nicht kurzfristig aufbauen können. Die Bürger Georgiens haben das im Gegensatz zur georgischen Präsidentin begriffen, die Bürger Moldawiens zu großen Teilen. Moldawien, die Ukraine und Georgien werden keine EU-Mitgliedsstaaten werden. Gleichwohl kann die EU die bankrotte Ukraine gerade nach einer Niederlage im Krieg mit Russland nicht fallenlassen, weil dort selbst dann keine russlandfreundliche Regierung an die Macht kommen wird.

Fazit

Ob Harris oder Trump gewinnt, wird materiell weder in den USA noch in Europa große Auswirkungen haben. Auch der ideologische Kampf wird dadurch nicht entschieden, zumal der Ausgang in jedem Fall knapp sein wird. Ein Sieg Trumps würde den Trend nach rechts in Europa befördern und die ohnehin wenig effektiven weltweiten Bestrebungen zur Verringerung des CO2-Ausstoßes noch etwas ineffektiver machen. Dafür würde etwas mehr Realismus bezüglich der außenpolitischen und militärischen Möglichkeiten des westlichen Lagers einkehren. Insgesamt lohnt es nicht, in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch wach zu bleiben, um das Ergebnis so früh wie möglich zu erfahren.


293 Antworten zu “Was zur Wahl steht”

  1. Beim ersten Lesen wuerde ich von meiner Seite aus sagen, alles gut erklaert.

    Ich haette da zunaechst aber noch ein kleines Verstaendigungsproblem.

    «Sie vermeiden es, in ihrer Kommunikation mit der Bevölkerung die Vertreter der Gegenseite zu verteufeln.

    Die westlichen Demokratien sind in dieser Hinsicht zumeist nicht gesund. Dafür sind die USA nicht das Paradebeispiel.»

    «Dafuer sind die USA nicht das Paradebeispiel.»

    Meinen Sie da, dass es in anderen Demokratien ausgepraegter ist (weil dieses im Prinzip Zwei-Parteien-System in den USA eher die Ausnahme ist?). Oder ist das zweite «nicht» fehl am Platz?

      • …und dann sich dabei noch vom Lauf erholen 😉

        «Insgesamt lohnt es nicht, in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch wach zu bleiben, um das Ergebnis so früh wie möglich zu erfahren.»

        Also ich zaehl› auf Sie! Wenn ich Mi frueh von Arbeit komm›, will ich schon ein erstes Statement lesen.

        Ist ja schliesslich kein verpasstes Fussballspiel, dass man unbedingt noch in Aufzeichnung sehen will und dann uebereifrigen Kollegen aus dem Weg gehen muss. Besonders, wenn das Ergebnis unschoen ist.

        • «…und dann sich dabei noch vom Lauf erholen»

          Nee, ich war heute wandern. Zürich dunkelgrau unter der Nebeldecke wie gestern schon. Oberhalb von 1000 m (die Rigi ist 1797 m hoch) blauer Himmel und Sonnenschein. Die Berge ragten aus dem Wattedecke heraus. Ich hatte oben mehr Betrieb erwartet, weil dort zwei Zahnradbahnen hinauffahren (hat mir den Abstieg erspart, ich hatte nicht so viel Zeit heute).

        • «Also ich zaehl› auf Sie! Wenn ich Mi frueh von Arbeit komm›, will ich schon ein erstes Statement lesen.»

          Ich nehme an, es wird da noch kein sicheres Ergebnis geben. Wenn die Umfragen einigermassen stimmen, wird Pennsylvania nachgezählt werden müssen, ehe das Ergebnis dort feststeht. Es ist auch unwahrscheinlich, dass eine Seite schon ohne Pennsylvania gewonnen haben wird. Hingegen ist es möglich, dass das Endergebnis erst feststeht, wenn Gerichte Vorwürfe (welcher Seite auch immer) geklärt haben.

          Zunächst stellt sich allerdings noch die Frage, ob die EU-Seite das sich im Moment abzeichnende Ergebnis der Präsidentschaftswahlen in Moldawien akzeptieren wird. Gegenwärtiger Stand: 90% ausgezählt, Stojanow (eher russlandfreundlich) 50.81%, Sandu (EU-Anhängerin, gegenwärtige Präsidentin) 49.19%. Die Zahlen habe ich von tass.ru, aber erst dort geschaut, nachdem das heute journal Stojanow sogar mit 52% in Führung angegeben hatte. Für Transnistrien (das in Russland natürlich Prinistrija heisst), behauptet TASS 79% für Stojanow und 20.6% für Sandu. Russland scheint wahlberechtigte Auslands-Moldawier darin unterstützt zu haben, an der Abstimmung teilzunehmen.

          • Da scheinen die restlichen 10% noch nicht ausgezählte Stimmen vollständig an Sandu gegangen zu sein. Laut TASS hat Stojanow bei den in Moldawien abgegebene Stimmen gewonnen, während Sandu bei den in Auslandsvertretungen abgegebenen Stimmen etwa 80:20 gewonnen hat.

            Insgesamt ist es dann 55:45 für Sandu ausgegangen.

          • faz.net bestätigt die Berichtererstattung von tass.ru. Stojanow (Stoianoglo) hat nach Auszählung aller Stimmen innerhalb Moldawiens 51.19% erreicht. O-Ton faz.net «Sandu siegte vor allem dank Stimmen der zu Hunderttausenden im Ausland – vor allem in der EU – lebenden Moldauer, die die Politikerin traditionell unterstützen.»

            Stoianoglo ist kein Trump. Er erkennt das Wahlergebnis an und hat zur Ruhe aufgerufen.

            • Sehen Sie, das ganze Drama habe ich gar nicht mitbekommen. Da hiess es heute bei den 03:00 Uhr Nachrichten ganz emotionslos: Sandu hat mit 55 % gewonnen und de Ursel hat sich gefreut, dass die Moldawier zur EU-Gemeinde gehoeren wollen oder so.

            • Bei Anti Spiegel war zu lesen:
              Im Ausland hat eine Rekordzahl von 300.000 Wählern in der zweiten Runde der moldawischen Präsidentschaftswahlen ihre Stimme abgegeben. Bei der ersten Wahlrunde am 20. Oktober haben insgesamt 240.000 Exil-Moldawier gewählt.

              Insgesamt wurden 231 Wahllokale in 37 Ländern geöffnet. Moldawische Wähler in Island, Kanada, Norwegen, den USA, Finnland, Schweden und Island hatten zum ersten Mal die Möglichkeit, per Briefwahl zu wählen.

              In Russland hingegen wurden nur zwei Wahllokale in Moskau geöffnet, obwohl in Russland fast genauso viele Exil-Moldawier leben, wie im westlichen Ausland, wo über 200 Wahllokale geöffnet waren.

            • Wenn er löslichen Kaffee trinkt wirds schwierig.
              Ich schätze auch, es wird zu Nachzählungen kommen. Ist bei sehr knappem Ausgang üblich. Das hätte mit Trump noch nichts zu tun.
              Falls er verliert wird er aber auf jeden Fall auf einige Nachzählungen bestehen.
              Sicher werden viele am TV sitzen und die Auszählung verfolgen. Entscheidend sind wohl die Briefwähler die zuletzt ausgezählt werden. Man sagt, bei diesen liegen die Demokraten deutlich vorn.

              • Nee, der hat doch schon oefters mal aus dem Kaffeesatz gelesen – und demzufolge:

                «Die Vertreter der älteren Generation neigen eher zur konservativen Denkweise…weil sie das Altbewährte beherrschen…Der Rest der älteren Generation beherrscht das Altbewährte ebenfalls leidlich und hat wenig Interesse, in diesem Alter noch etwas Neues zu lernen.»

              • «Entscheidend sind wohl die Briefwähler die zuletzt ausgezählt werden. Man sagt, bei diesen liegen die Demokraten deutlich vorn.»

                Die Briefwahlstimmen sind überall weniger rechts. Es musste aber tatsächlich schon mal ein Wahl wiederholt werden, weil die Rechte mit gutem Grund Unregelmässigkeiten bei der Auszählung von Briefwahlstimmen vor dem Verfassungsgericht geltend gemacht hatte.

                Die Wiederholung musste dann noch einmal verschoben werden, weil die Umschläge der Briefwahlunterlagen teilweise nicht klebten.

                Nachdem genug Zeit ins Land gegangen war, siegte der linke Kandidat dann regelgerecht.

                Ich kann irgendwie verstehen, dass bei so viel Inkompetenz Verschwörungstheorien aufkommen.

                • Es muß allerdings nicht sein, daß die Demokraten gewinnen, nur weil sie bei den Briefwählern vorn liegen.
                  Kommt darauf an, wie die Situation vor dieser Auszählung aussieht. Ist es sehr knapp, könnten die Briefwähler den Demokraten den Zuschlag bringen.
                  Das Wahlsystem macht das Ganze etwas diffus.
                  Briefumschläge die nicht kleben…kommt vor. Ist Massenproduktion in enormer Geschwindigkeit. Bis man da etwas bemerkt sind Tausende durchgelaufen.
                  Eine Druckmaschine z.B schafft fast 20.000 Einzelblätter die Stunde. Auch da ist es aufwendig den letzten Fehldruck zu finden.

            • Ja. Je nachdem, wie schnell ich bei der Morgengymnastik und beim Lesen der E-Mails bin, läuft der erste Kaffee kurz vor oder kurz nach 7 Uhr aus dem Automaten.

              Es ist aber Schweizer Kaffee. Der Kaffeesatz wäre gern seriös und ziert sich, haltlose Behauptungen zu machen.

          • >>>Hingegen ist es möglich, dass das Endergebnis erst feststeht, wenn Gerichte Vorwürfe (welcher Seite auch immer) geklärt haben<<<
            Das glaube ich allerdings auch, wird sich vielleicht noch als großes Problem erweisen können. Vor allem auch auf die damit verbundenen Emotionen.
            Ich kann mich noch gut erinnern, wie IBAN, Ursus oder wie der User noch hieß, im Freitag "wütete".

    • Ganz so trivial sind 2-Parteien-Systeme nicht, denn viele Strömungen, die normalerweise eine eigene Partei organisieren würden, bilden in 2-Parteien-Systemen politische Lager innerhalb einer Partei. Im Grunde werden dabei (in Mehrparteien-Systemen nachgelagerte) Koalitionsverhandlungen in den Vorwahlkampf verlagert, d.h. das jeweilige Parteiprogramm ist bereis ein Kompromisspapier mehrerer parteinterner Flügel.

      Für viel fragwürdiger als eine 2-Parteien-Struktur halte ich das relative Mehrheitswahlrecht, welches das eigentliche Votum verfälschen kann. Das führt in USA zu einer zentralen Bedeutung weniger swing-states, deren lokales Votum mitunter die gesamte Wahl entscheidet.

      Dem Bericht als solchem kann ich folgen, ich glaube auch nicht, dass diese Wahl den Planteten vom Kopf auf die Füsse stellen wird, und bezogen auf die EU ist es ohnehin an der Zeit, sich nochmal etwas gewissenhafter um sich selbst zu kümmern, weil Papa womöglich nicht mehr so viel Zeit und Interesse haben wird.

      Wir haben einen Nachbarn, der hier bei Eurostat arbeitet, und der erzählt, er hätte sich niemals vorstellen können, dass man als EU-Politiker mal Sehnsucht nach Helmut Kohl haben könnte – und dennoch sei es so, und er sei dabei sicher nicht der einzige. Das könnte Grund genug sein, über die Ursache nachzudenken.

      Und ja, die militärische Komponente wird dabei mittelfristig eine zentrale Rolle spielen müssen, aber das wird auch Papa noch sagen, wenn er nochmal vorbeikommt. Das wird dann teuer für Deutschland, für Frankreich und für Polen, darauf gilt es sich einzustellen – wohl das nachhaltigste Ergebnis der US-Wahl, und dieses unabhängig, wer diese Wahl gewinnen wird.

      • «denn viele Strömungen, die normalerweise eine eigene Partei organisieren würden, bilden in 2-Parteien-Systemen politische Lager innerhalb einer Partei»

        Dem ist so. Es ist nicht ganz so extrem wie in einem Einparteien-System, aber Politik ist zu komplex auch für ein binäres System. Das Zwei-Parteien-System wird in den USA dadurch etwas abgemildert, dass es keinen Fraktionszwang gibt.

        Selbst in Vielparteiensystemen gibt es den Effekt innerparteilicher Strömungen. Die Grünen haben in Deutschland Realos und Fundis, die SPD hat verschiedene Flügel und Friedrich Merz auf der einen Seite der CDU und Daniel Günther auf der anderen stehen auch nicht für die gleiche Politik.

        In den USA haben die Republikaner allerdings intern ziemlich stark Schlagseite. Die Demokraten sind gedanklich etwas diverser, es fehlt ihnen aber an einer programmatischen Diskussion. Das ist wiederum ein Nachteil des fehlenden Fraktionszwangs, man muss sich parteiintern nicht längerfristig auf Positionen einigen. Das wird bei jeder Gesetzesvorlage neu ausgehandelt, was Vor- aber auch Nachteile hat. Manche Dinge (wie etwas Gesundheitsfinanzierung) konnten dadurch über Jahrzehnte nicht in Ordnung gebracht werden.

        «Für viel fragwürdiger als eine 2-Parteien-Struktur halte ich das relative Mehrheitswahlrecht, welches das eigentliche Votum verfälschen kann. Das führt in USA zu einer zentralen Bedeutung weniger swing-states, deren lokales Votum mitunter die gesamte Wahl entscheidet.»

        Das ist wirklich Teil der Dysfunktionalität des Systems. Der ganze Präsidentschaftswahlkampf ist auf einen sehr kleinen Teil des Elektorats ausgerichtet. Die Vorwahlen haben eine gewisse Filterwirkung (die beiden Kandidaten müssen auch der jeweiligen eigenen Basis gefallen), aber die eigentliche politische Auseinandersetzung ist stark von demographischen Zufälligkeiten bestimmt.

        Als Argument dafür hätte man anführen können, dass sich dadurch beide Parteien an der Mitte orientieren müssen, was hinterher die Kompromissfindung erleichtert. Bis etwa zu Bill Clinton hat das auch funktioniert. Aber seit dem Impeachment-Verfahren gegen Clinton funktioniert das nicht mehr und das System befindet sich in einer Abwärtsspirale. Mir ist unklar, wie man das reparieren will, selbst in einer Nach-Trump-Aera.

    • Das wird womöglich nicht der einzige Streit zwischen Polen und der Ukraine bleiben. Und vermutlich wird auch Deutschland noch auf Unklarheiten hinweisen, die derzeit noch unter der Decke gehalten werden.

      • Die ukrainischen führenden Politiker haben nie begriffen, dass in westlichen Ländern anders Politik gemacht wird als in ihrem Land. In der Ukraine gelten Absprachen und Regeln nichts (ich übertreibe hier nur wenig). Man versucht, jedes Einzelproblem separat zu lösen, ohne dass es eine Vertrauensbasis gäbe. Man drückt sich auch nicht diplomatisch aus. Nicht einmal ukrainische Botschafter tun das.

        Ich muss zugeben, dass sich die westlichen Staaten in den letzten beiden Jahrzehnten in Richtung dieser ukrainischen Verhältnisse bewegt haben, sie sind aber noch deutlich vom ukrainischen Extrem entfernt. Auch hat es niemand gern, von dem Wesen in die Hand gebissen zu werden, das er füttert.

        Die ukrainische Politik ist fundamental unerwachsen. Das Baby schreit, wenn es sich nicht wohl fühlt und erwartet, dass ihm dann geholfen wird. Bei einem Baby wäre das in Ordnung, aber ein Staat ist kein Baby. Erwachsensein bedeutet, dass man seine Wünsche an den Möglichkeiten ausrichtet und sich selbst bemüht, sie zu erfüllen.

  2. *Es gab ein kurzes Zeitfenster, da war die DDR für eine Weile der Teil Deutschlands, in dem ein einmaliger politischer Wind wehte.*

    Heute vor 35 Jahren, 4.11.1989, auf den NDS erinnert ein Frank Blenz an die größte freie Demonstration 5 Tage vor dem Ende der DDR.

    Demokratie steht morgen in den USA nicht zur Wahl. Leiders. Lebbe geht weiter. Auch hier im Blog.

    • Januar 1990 bis 2. Oktober 1990 war wirklich einmalig. Es war keine wirkliche Anarchie, alles funktionierte irgendwie. Aber es gab kein Herrschaftssystem.

      Es war ähnlich wie das, was Irmtraud Morgner über die Wochen kurz nach Ende des 2. Weltkriegs geschrieben hat. Die Grosskopfeten waren plötzlich still, weil sie vollständig diskreditiert waren und die neuen Grosskopfeten waren noch nicht eingetroffen.

      • «Januar 1990 bis 2. Oktober 1990 war wirklich einmalig. Es war keine wirkliche Anarchie, alles funktionierte irgendwie. Aber es gab kein Herrschaftssystem.»
        Ja, das hat vom Westen aus gesehen auch so gewirkt. Eine Aufbruchstimmung die einmalig war.
        Es kam dann allerdings anders als gedacht.
        Der Ausverkauf begann. War aber zu erwarten und ich habe im Vorfeld damit gerechnet. Die Vorgehensweise war logisch, also vom Westen aus gesehen. Ganz am Anfang habe ich mit einer anderen Entwicklung gerechnet. Mußte meine Vorstellungen aber nach kurzer Zeit revidieren.

          • Gianna Nannini & Edoardo Bennato hatten ein schönes Lied am Start,
            New Order glänzten mit World In Motion, die Hosen waren wie immer total BLAU und die Hand Gottes nicht so richtig in Form. Absolute Versager die fliegenden Holländer in der Vorgruppe, im Vorfeld die beste DDR-Mannschaft nach 1974 bei den Ösis.

            Im Feldlager in der Lausitz an den Nebenarmen der Spree kotzte die Ausbildercrew über das Halbfinalausscheiden der Angelsachsen mit Dosenbier aus dem Westen, während wir eigentlich zukünftigen OaZ am Lagerfeuer oder im Padelboot unseren vorzeitigen Abschied vom Soldatensein genossen.

            Im Zug vor LE stehend leuchtete der Himmel im Feuerwerk auf, die Bilder vom Kaiser in Rom sahen wir am nächten Tag im Revier, in der Nacht davor rollte durch den Hauptbahnhof Leipzig die Einheit heran, mit Bomberjacke und kurzem Haar auf der Suche nach Opfern.

            Vorbei war es bei mir schon vorher, als die glücklichen DDRler mit blauen Fließen in der Hand sangen, so ein Tag – so wunderschön.

            Jahre später erzählten mir die Mittelfranken, das es 89 zu Weihnachten keine Lebkuchen zu kaufen gab. Was hab ich gelacht…keine Lebkuchen, aber Bananen)))

            Ich würde aber schon sagen, wer zu diesem Zeitpunkt jung war und auf der Suche, der hatte auch nach dem 03.Oktober 1990 eine gute Zeit. Und wenn das Leben es gut mit ihm meinte, auch eine gute persönliche Zukunft.

            • Yo, die «Azzurro»-Hosen waren mal wieder hackedicht voll.

              Fuer mich war der italienische Sommer im Prinzip im Halbfinale nach dem Elfmeterschiessen vorbei. Die Hand Gottes hatte mal wieder zugeschlagen und versetzt dem Traum den Todesstoss.

              Danach war’n wir wieder wer. Selbst der Kaiser (Gott hab› ihn seelig) schwadronierte was von, dass wir jetzt fuer Jahrzehnte die Groessten sind und die anderen koennten uns nicht das Wasser reichen.

              https://www.youtube.com/watch?v=dTbMwJMqilI

              • …ich würd schon sagen, das unsere Azzurra irgendwo auf dem Dorf bei Dräschden, sie da in Dresden zum Studium und ich dort in der Dreiländereckstadt 89/90 entfernungstechnisch nicht so weit weg waren…der Nachtbummelzug von Dresden nach Zittau zog sich ewig…ich habe viel vergessen, zu viel Asche spielte eine Rolle…in meiner Erinnerung wurden wir, es gab nach der Wahl auch für uns, die nicht mehr mit gehen wollten eine Wahl. Nach erfolgreicher Prüfung zum OaZ und vor unserem «ehrenhaften» Ausscheiden wurden wir zum zweiten Mal, diesmal im kleinen Kreis auf das deutsche Volk vereidigt. Damit endete meine dritte Pionierkarriere vorzeitig und ich wurde erst mal Prolet. Schon 8 Jahre später war der Ausbildungsort ein Lost Place der NVA mit Außenamt des LRA Görlitz, wir waren zum Jahreswechsel auf dem Weg in das Riesengebirge.

          • Ging mir auch so.
            Ich war Nov/Dez 89 gar nicht auf dem Schacht in Schmirchau. War krank wegen Kieferhöhle.
            Januar dann im Wismutbus: Nur Bildzeitung, Deutschland, Deutschland.
            Wenn man aus der Stadt rausfuhr, nur Deutschlandfahnen…
            Zumindest bei den Arbeitern war mir sonnenklar, wo es hinläuft.
            Was aber auch seltsam war: die ersten «Führer» der neuen Parteien, SDP Ibrahim Böme und DA Wolfgang Schnur, waren ja MfS.
            War alles schon sehr verrückt damals.

            • «Was aber auch seltsam war: die ersten «Führer» der neuen Parteien, SDP Ibrahim Böme und DA Wolfgang Schnur, waren ja MfS.»

              Da das MfS das vermutlich nicht absichtlich so gemacht hat, sieht man daran, dass die Durchsetzung der Systemopposition mit V-Leuten ein marodes System auch nicht retten kann.

    • Nach seiner letzten Wahlkampfrede…..als Privatmann wäre er wohl in Behandlung.
      Als Präsident wäre er davor geschützt. Er würde quasi in seinem Größenwahn noch bestätigt.
      Glück für ihn, daß man für das Amt keinerlei Qualifikation mitbringen muß.

          • Der ist nicht Gaga. Abgesehen von seiner Rhetorik und von der politischen Richtung, die ich ablehne, hat er als Präsident handwerklich vier Jahre lang passabel regiert. Die anderen führenden Republikaner sind ja auch nicht alle Gaga, auch Vance nicht und das ist kein Massenwahnsinn. Die folgen Trump, weil er der einzige Kandidat war, mit dem sie diese Wahl gewinnen könnten.

            • «handwerklich vier Jahre lang passabel regiert»
              Er hatte ja auch Leute in seiner Entourage die mindestens teilweise schon viele Jahre im politischen Betrieb Erfahrungen machten und so die schlimmsten Entgleisungen evtl. verhinderten. Da er nicht blöd ist, ist er auch nicht völlig beratungsresistent.

              Meinten Sie nicht schon mal dass J.D.Vance ihn schon für blöd hält?

              Wenn Trump aus welchen Gründen auch immer, z.B aus gesundheitlichen nicht angetreten wäre, wärum hätten denn nicht auch ein DeSantis oder Vance selbst sehr aussichtsreiche Kandidaten vor allem gegen eine Kamala Harris sein können?

              • DeSantis hat national nie einen Fuss auf den Boden bekommen und J.D. Vance war nur Bücherwürmern auf nationaler Ebene bekannt. Wenn die Demokraten Pech haben, macht Vance einen guten und sichtbaren Job als Vizepräsident. Der ist hohintelligent und «tough as nails».

                Aus meiner Sicht müssen die Demokraten ihren Scherbenhaufen zusammenkehren und sich völlig neu aufstellen. Sie brauchen Inhalte, Inhalte und Inhalte. Anti-Trump allein hat nicht funktioniert und Anti-Vance oder Anti-Santis allein würde noch viel weniger funktionieren. Es würde auch helfen, eine Kandidatin oder einen Kandidaten zu haben, denen eine Mehrheit den Job zutraut.

                Natürlich können sie Glück haben, dass in vier Jahren die wirtschaftliche Lage schlecht ist und Wechselstimmung herrscht. Aber verlassen sollten sie sich darauf besser nicht. Vor allem, weil sie aus politischen Gründen in zwei Jahren unbedingt mindestens eine Parlamentskammer gewinnen müssen.

                Das Repräsentantenhaus dürfte nämlich auch bereits gelaufen sein (Republikaner bei 207, Demokraten bei 188, Mehrheit bei 218, bei den bisher entschiedenen Sitzen haben die Republikaner drei dazugewonnen und sie hatten vorher 220. Das heisst, die Demokraten müssten in den noch offenen Rennen den Republikanern sechs Sitze abjagen. Das ist extrem unwahrscheinlich, noch dazu bei der allgemeinen Stimmung.

                • >>>Wenn die Demokraten Pech haben, macht Vance einen guten und sichtbaren Job als Vizepräsident. Der ist hohintelligent und «tough as nails».<<<
                  Ich glaube auch, daß Vance sich als fähiger Mann erweisen könnte.
                  Und wenn Trump ihn nicht "wegbeißt", könnte ich ihn mir sogar als nächsten Präskandidaten vorstellen, in 4 Jahren.

                  • Trump hat keinen Grund, Vance wegzubeißen, weil er ja nicht noch einmal antreten kann. Trump muss vielmehr einen sehr starken Grund gehabt haben, Vance zu nehmen, denn Vance hat sich in der Vergangenheit sehr scharf gegen

                    Trump ausgesprochen. Vermutlich hielt Trump nicht viel von den Speichelleckern, die ein wenig Vorwahlkampf gegen ihn gespielt hatten. Und die einzige Vorwahlgegnerin mit Rückgrat, Nikki Haley, wollte er deshalb nicht nehmen, weil er sie außenpolitisch für eine Ewiggestrige hält.

        • Wenn er nicht so ist wie er sich gibt, ist er besonders gefährlich.
          Wenn er es spielt, kann er alleine deswegen nicht alle Latten am Zaun haben.
          Also gefährlich in jedem Fall. Ja.
          Er hat üble Sitten und Gewalt gefördert. Das in einem Land, das damit eh schon Probleme hat und die die Hälfte der Bevölkerung zu Hause schon über Waffen stolpert.
          Man schätzt mindestens 350 Millionen Waffen in privater Hand. Großkalibrig und teilweise kriegstauglich.

          • «Wenn er nicht so ist wie er sich gibt, ist er besonders gefährlich.»

            Eben.

            «Wenn er es spielt, kann er alleine deswegen nicht alle Latten am Zaun haben.»

            Nein, wieso? Er ist damit einmal Präsident geworden und kommt einer zweiten Präsidentschaft zumindest nahe. Denken Sie, er hätte auch nur die Spur einer Chance gehabt, wenn er wie ein normaler Politiker aufgetreten wäre? Was Trump tut, ist brandgefährlich, aber aus seiner Sicht und derjenigen der Republikaner rational.

            • Wenn ein Kandidat sich so aufführt, die Spaltung des Landes ins Extreme treibt, mit Gewalt spielt in diesem Ausmaß lügt, nur um an die Macht zu kommen muß etwas nicht in Ordnung sein.
              Über Leichen gehen ist für diesen Zweck nicht akzeptabel.
              Er ist kein Demokrat. Und Diplomatie kennt er nur aus Erzählungen. Seine Reden kann man eigentlich nur mit Alkohol ab 0,8 ertragen.

  3. Die ersten Wahlmaschinen haben in Pennsylvania (Cambia County) und Arizona (Apache County) versagt. Anderswo in Pennsylvania hat ein Wallokal anderthalb Stunden zu spät geöffnet und dort darf dementsprechend auch länger abgestimmt werden.

    In Pennsylvania muss übrigens nachgezählt werden, falls der Unterschied geringer ist als 0.5%. Wenn Nevada (6 Wahlleute) sehr knapp ist und ohne Nevada keine Seite gewonnen hat, wird das Ergebnis frühestens am 9. November bekannt sein. In Arizona (11 Wahlleute) kann es bis zu 13 Tage dauern, bis alle Briefwahlstimmen gezählt sind,

    Ich danke der BBC.

    Allerdings, wenn es in entscheidenden Staaten doch nicht so knapp wird, kann es morgen um 6 Uhr schon ein hinreichend sicheres Ergebnis geben. In Arizona schliessen die Wahllokale 2 Uhr nachts MEZ. Der Staat geht recht wahrscheinlich an die Republikaner (mittlere Prognose 2.1% Vorsprung). Dieses Ergebnis könnte also 4 Stunden nach Wahlschluss bereits bekannt sein.

    Wenn Trump Arizona sowie Texas (+7.6%), Kansas (wäre fast ein Wunder, wenn nicht), Iowa (wäre auch ein Wunder, wenn nicht), Ohio (+8.3%) und Florida (+6.6%) holt, braucht er noch 40 Wahlleute aus Swing-States. Dafür ist Pennsylvania nicht unbedingt erforderlich. Georgia (16 Wahlleute, +0.8%), North Carolina (16 Wahlleute, +0.9%) und entweder Wisconsin (10 Wahlleute) oder Michigan (15 Wahlleute) würden auch schon reichen, wobei er in beiden Sattaen im Umfragemittel 1% hinter Harris liegt. In Pennsylvania ist das Umfragemittel 0.2% für Harris, in Nevada 0.3% für Trump.

    Gewinnt Harris alle Staaten, in denen sie im Umfragemittel von 538 vorn liegt (Pennsylvania, Michigan, Wisconsin), ohne einen der Staaten zu verlieren, wo sie etwa 5% Vorsprung in den Umfragen hat (New Hampshire, Minnesota), hat sie gewonnen.

  4. Google arbeitet an der Behebung einer fehlerhaften Suchanfrage, die unterschiedliche Ergebnisse für Harris und Trump lieferte

    Von Clare Duffy von CNN

    Google arbeitet an der Behebung einer Panne, die zu unterschiedlichen Suchergebnissen für „wo kann ich für Harris wählen“ und „wo kann ich für Trump wählen“ führte.

    Die Ergebnisse für die Kamala Harris-Suche zeigten ein Fenster an, das den Suchenden helfen sollte, ein Wahllokal zu finden, aber die Donald Trump-Suche zeigte nur Nachrichtenartikel und keine Karte an.

    Das Problem wurde in einem X-Posting hervorgehoben, das der Eigentümer Elon Musk am Dienstagnachmittag teilte und das innerhalb kurzer Zeit mehr als 4,5 Millionen Aufrufe verzeichnete.

    Googles offizielles X-Konto antwortete mit den Worten: „Das Panel ‚wo man wählen kann‘ löst bei einigen spezifischen Suchanfragen aus, (weil) Harris auch der Name eines Bezirks in (Texas) ist. Das Gleiche gilt für ‹Vance›, weil es auch der Name eines Bezirks ist“. Das Unternehmen erklärte, es arbeite an einer Lösung.

    Google fügte hinzu: „Nur sehr wenige Menschen suchen tatsächlich auf diese Weise nach Wahllokalen.“

  5. Hier ist die Meinung meines Kaffeesatzes minderer Qualität um 6:05 Uhr, Mittwochmorgen.

    Trump hat von den Swing States North Carolina gewonnen. Derzeit liegt er in allen Swing States in Führung: Georgia, Pennsylvania, Michigan, Wisconsin, Nevada. Bis auf Arizona hat Trump bereits all Staaten gewonnen, in denen mit seinem Sieg relativ sicher zu rechnen war. In Pennsylvania führt er derzeit mit 4% Vorsprung.

    Mit recht hoher Wahrscheinlichkeit haben es die Demokraten wieder einmal verbaselt.

  6. Weniger als 5% haben ihre Wahlentscheidung wegen der Außenpolitik getroffen. Weniger als die Hälfte der Wähler von Harris hat die Entscheidung aus inhaltlichen Gründen getroffen (52% wegen des «Zustands der Demokratie»).

    Wenn es schiefgeht, dann wohl deshalb, weil Harris keine (auf Bundesebene umsetzbaren) Inhalte hat.

  7. Im Senat liegen die Republikaner derzeit bei 49 Sitzen. Einen Sitz haben sie den Demokraten bereits abgenommen. In sches Bundeststaaten liegen sie in Führung. Die Demokraten haben bisher 40 Sitze sicher. Ein unabhängiger Kandidat (Vermont) ist drin, ein weitere unabhängiger Kandidat (Maine) liegt in Führung.

    Die Mehrheit liegt bei 50 für die Partei, welche die Präsidentschaft gewinnt und bei 51 für diejenige, die nicht die Präsidentschaft gewinnt.

  8. 7 Uhr

    Pennsylvania (19 Wahlleute): Trump +3.3%, noch auszuzählen 8%

    Michigan (15 Wahlleute): Trump +6.1%, noch auszuzählen 38%

    Wisconsin (10 Wahlleute): Trump +4%, noch auszuzählen 14%

    Arizona (11 Wahlleute): Trump +0.7%, noch auszuzählen 48%

  9. Ich habe gerade den Satz meines heutigen Frühstückskaffees entsorgt. Er sieht wirklich übel aus:

    Pennsylvania: Trump +2.9%, noch auszuzählen 6% (NYT)
    Michigan: Trump +6.4%, noch auszuzählen 30.2% (WP)
    Wisconsin: Trump +4.1%, noch auszuzählen 11.6% (WP)
    Arizona: Trump +1%, noch auszuzählen 44% (NYT)

    NYT – New York Times
    WP – Washington Post

    • Sieht ganz schlecht aus: 266 : 194 lt. ARD 8:46

      Pennsylvania gewonnen, sieht so aus als wuerde er alle Swing-Staaten gewinnen.

      Fox hat ihn schon zum Sieger erklaert. Gerade haelt er seine Siegesrede und verspricht ein goldenes Zeitalter.

  10. CNN gibt Pennsylvania an Trump und eine Wahlleutestimme in Nebraska. Damit ist Trump bei 266 Wahlleuten und benötigt aus Michigan, Wisconsin und Arizona insgesamt noch vier Wahlleute, also einen der drei Staaten.

    Wisconsin: Trump +4%, noch 9.5% auszuzählen (WP)
    Michigan: Trump +6.5%, noch 25.2% auszuzählen (WP)
    Arizona: Trump +1.4%, noch 47.7% auszuzählen (WP)

    Ich lege mich jetzt fest. Mathematisch ist ein Harris-Sieg zwar noch drin, aber de facto ist das gelaufen.
    Michigan:

  11. Ja, Harris hat nur noch eine winzige theoretische Chance. Es wäre eine Sensation, wenn diese eintreffen würde.
    Der Abstand mit dem Trump gewinnt, ist doch größer als die Umfragen vorhersagten.
    Von Kopf an Kopf kann keine Rede sein.

  12. CNN hat Wisconsin an Trump gegeben und damit ist er bei 276 von 270 nötigen Wahlleuten. Harris ist derzeit bei 223.

    Der Senat steht derzeit 51:42 und das Repräsentantenhaus 201 zu 178. Im Repräsentantenhaus haben die Demokraten den Republikanern bisher zwei Wahlkreise entrissen, umgekehrt die Republikaner den Demokraten aber fünf. Die Republikaner hatten im Repräsentantenhaus bereits die Mehrheit. Es sieht daher nach einem republikanischen Durchmarsch und der Verwirklichung von «Projekt 2025» aus.

    • Denke ich auch, die Sache ist durch.
      Zumal ja auch schon Scholz, Macron, Baerbock, Uschi etc. gratuliert haben.
      Selensky nicht zu vergessen.
      Ein kleines Erdbeben wird es hoffentlich auch in Europa geben.
      Und hoffentlich bewegt sich etwas in puncto Ukraine.

      • Trump kann das Ukraine-Problem erst einmal bis zum 20. Januar 2025, 12 Uhr Mittag aussitzen. Dann kann er sich erst einmal um die Innenpolitik kümmern. Nur etwa 3% der US-Amerikaner haben bei der Präsidentschaftswahl aus erster Linie wegen der Aussenpolitik gewählt. Ausser den Medien, die Trump sowieso nicht mögen, wird es keinen in den USA interessieren, wann er sich um das Ukraine-Problem kümmert.

        Und er hat ja nicht gesagt, ab welchem Zeitpunkt die 24 Stunden laufen. Im Prinzip kann er das grossmäulige Versprechen sogar erfüllen, indem er im Hintergrund Sherpas arbeiten lässt und erst dann auf das Problem zu sprechen kommt, wenn die Lösung da ist.

  13. «Im traurigen Monat November war’s, die Tage wurden trüber…»

    Geschichte wiederholt sich (und manchmal eben auch dreimal):

    Zuerst als Komoedie, dann als Tragoedie und danach als Farce.

    Sturm auf’s Kapitol ’16/’20/’24.

  14. Der Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den Finanzminister und FDP-Bundesvorsitzenden Christian Lindner aus der Regierung entlassen. Damit gibt es keine Kanzlermehrheit im Bundestag mehr, denn die FDP-Fraktion wird kaum gegen Lindner rebellieren.

    Die Regierung hat noch 324 Sitze im BUndestag hinter sich (SPD und Grüne). Die Mehrheit liegt bei 367. Selbst mit der Linken und dem BSW (zusammen 38 Sitze) reicht es nicht, um ein Budget 2025 zu verabschieden. Weder die AfD noch die CDU/CSU wird diese Minderheitsregierung stützen.

    Scholz wird sich in zwei Minuten (21:15 Uhr) äussern. Er kann eigentlich nur «Neuwahl» sagen, sofern er geistig noch beeinander ist.

    • «Bild» schreibt, Lindner sei bereit gewesen, den Nachtragshaushalt und eine geschäftsführende Bundesregierung zu tragen, wenn Neuwahlen ausgerufen würden. Ob dieses Angebot noch von Belang ist, ist allerdings unklar.

      Das Treffen des Koalitionsausschusses ist zu Ende. Es heisst, Scholz wolle im Bundestag die Vertrauensfrage stellen.

  15. Scholz redet. Es ist ein Bruch mit der FDP und mit Lindner, solange Scholz in der SPD irgendetwas zu sagen hat. Es ist ein persönlicher Angriff auf Lindner. Die Rede ergibt in der gegenwärtigen Situation keinen Sinn. Scholz rechtfertig sein Handeln, statt irgendetwas dazu zu sagen, wie es weitergehen soll.

    Scholz sagt weiter, man werde sich nicht zwischen höheren Militärausgaben, höheren Ukraine-Hilfen und Erhalt der Sozialausgaben entscheiden. Es müsse alles geben.

    Die Vertrauensfrage will Scholz in der ersten Bundestagssitzung 2025 stellen, so dass am 15. Januar darüber abgestimmt werden kann. Wenn der Bundestag das wollen, würde es dann bis Ende März 2025 Neuwahlen geben.

    Vorerst will er mit Merz reden und diesen um Unterstützung seines schuldenbasierten Budgets bitten.

    Bis Weihnachten sollen alle wichtigen Gesetze beschlossen werden. Scholz sagt nicht, woher er dafür die Mehrheit nehmen will.

        • Tja, wenn Trump kommt, gehen hier die Lichter aus.

          A-ja, Sie und Ihr Bruder hatten 𝘴𝘤𝘩𝘰𝘯 am Dienstag Ampelaus und Neuwahlen erwogen. Zugegeben soweit reicht mein Einfluss auf die Parteien dann doch nicht.

          Aber, ich will ja nur angeben, hatte das schon – ganz ohne irgendwelchen Muckefuck – seit Monaten (um nicht zu sagen Jahren) mantraartig hier geschrieben (wie uebrigens auch Sleepy Joe’s Handtuchwurf aus «gesundheitl. Gruenden» vorausgesehen).

          Uebrigens gibt es in den Reihen der freien Demokraten auch einen Postenkleber und «Verraeter». Wissing will sein Amt behalten und tritt aus der FDP aus.

          • «Postenkleber und «Verraeter». Wissing will sein Amt behalten und tritt aus der FDP aus»

            Nun ja, weder drinbleiben in dieser Regierung noch drinbleiben in der FDP hat Zukunft. Wenn sich die Herde von Lemmingen teilt, weil der Abgrund eine Ecke hat und man links oder rechts runterspringen kann, dann ist es nicht einfach, sich zu entscheiden.

        • Nein. Das kommt hoffentlich erst in einiger Zeit.
          Kiefer-/Zahnentzündung. Kein Termin bei Ärzten bekommen. Daher 2 mal zahnärztliche Notfallpraxis. Hatte extreme Schmerzen.
          Hat 2 mal nicht zum Erfolg geführt. Weitere Behandlung hat man abgelehnt wegen hoher Blutungsgefahr.
          Diese Notfallpraxen….sehr unfreundliches Personal. Lange Wartezeiten. Muß jetzt schnell einen Arzt finden.
          Mein Alter hat erst den falschen Zahn gezogen und sieht in mir wohl nur Dollarzeichen. Ist recht häufig in dieser Branche.
          Das soll in der DDR vom System her besser gewesen sein.

          • «Das soll in der DDR vom System her besser gewesen sein.»

            Ich habe keinen repräsentativen Ueberblick, aber die Poliklinik in Schwarzheide war tatsächlich gut. Man hat auch immer einen Facharzttermin bekommen, wenn man einen brauchte. Das ist in der Gegend jetzt nicht mehr so.

    • Wie ich schon sagte, rein kommt man schnell, raus sehr schwer.
      Wenn die USA zum Teil ausfällt, ist eine noch größere Summe für die Ukraine fällig. Den Sozialstaat dafür zu riskieren würde bedeuten, für den Sieg das zu riskieren, das man schützen will.
      Das ergibt keinen Sinn.
      Die «Rettungsmaßnahmen» für alle Bereiche übersteigen die Möglichkeiten. Das ginge nur mit sehr höherer Verschuldung. Und das evtl. jahrelang.
      Will man das nicht, muß man an die Stellen, wo das Geld liegt und Verschwendung begrenzen.
      Keine leichte Aufgabe bei all den aufgelaufenen Unsicherheiten. Ich erwarte nicht, daß eine neue Regierung das sehr viel besser bewerkstelligen kann.
      Das Abenteuer im Osten hat sich langsam ausgewachsen und zieht nun einige Bereiche stark nach unten.
      Trump kommt dazu.
      Vom nahen Osten spricht schon fast keiner mehr.
      Ein Stuhlkreis jagt den nächsten. Manche sagen auch Krisensitzungen. In der Industrie, beim Staat und dem Privatmann schwinden die Sinne.
      Die Presse weiß schon nicht mehr, welche Schlagzeile sie zuerst bringen soll.

      • Ich weiss ehrlich nicht, was die sich in der Ukraine-Frage vorstellen. Das Geld, dass sie da jetzt hineinschaufeln zögert die Niederlage hinaus, aber die Verzögerung macht die Niederlage nur teurer in jeder Hinsicht, auch was Zahlen ukrainischer Opfer betrifft.

        Man könnte Geld und Kraft hineinstecken, damit sich Putin mit so etwas nicht durchsetzen kann, wenn man eine Chance hätte. Es gibt aber diese Chance nicht.

  16. Noch ne Baustelle. Glaubt doch niemand, daß die Verantwortlichen diese Rundumbaustellen noch in den Griff bekommen.
    Ukraine hat schon gereicht.
    Nun Industrieabwanderungen, Rente, Bürgergeld, Trump, Energie, Rohstoffe, China, Zölle….hab ich was vergessen oder reicht das auch schon?
    Gut, die FDP war immer die Opposition in der Koalition. Aber das riecht nach Neuwahlen.
    Schätze CDU/SPD kommt. Mit Merz als Kanzler.

  17. Der Südostbogen der Front in der Ukraine bleibt in moderater Bewegung. Die ukrainische Seite kann dort das tägliche Vorrücken der russischen Streitkräfte sowohl aus östlicher als auch aus südlicher Richtung nicht stoppen.

  18. Falls die «Wasserstandsmeldungen» noch jemanden interessieren: Trump wird sehr wahrscheinlich auch noch Nevada gewinnen (+4.8%, noch 13.5% auszuzählen). Das Gleiche gilt für Arizona (+5.5%, noch 29% auszuzählen, jeweils WP). Es ist wirklich ein Erdrutschsieg. Und im Gegensatz zu 2016 hat Trump auch eine Wählermehrheit in den gesamten USA hinter sich vereinigen können.

    Im Repräsentantenhaus steht es derzeit 209:191, wobei die Republikaner inzwischen netto 4 Sitze gewonnen haben.

  19. Der gestrige Tag / Abend war absurd.

    Der Constanze ist schon im MOMA des ZDF das Essen aus dem Gesicht gefallen. Die USA-Bevölkerung scheint doch andes zu ticken als das eigene Sein.

    Nachricht: Im BKA ist was passiert, also was wichtiges was die BRD betrifft. Christian Lindner, Finanzminister darf nicht mehr.

    Der Brennpunkt, Schalte zu Maischberger mit den Gästen Laschet und die Profesorin von der EU-UNI in Frankfurt da an der Oder. Zurück zum Brennpunkt, ein kreidebleicher Dirk Roth von der Hinterbank und Einspieler zu Frau Major, auch weiß im Gesicht. Es wirkt live ohne Ordnung.

    Ein Bundeskanzler beginnt den vorzeitigen Wahlkampf vom Teleprompter, möchte aber noch eine Weile regieren. Was für eine kämpferische Rede, was für ein Inhalt? Es geht ihm um das Wohl des deutschen Volkes. Seinen Ex-Finanzminister überhäuft er mit nicht und niemals kombptibel gewesen. Geld will er für Senkung der Netzentgelte für die Industie, Geld für die Autoindustrie und Zulieferer um zu überleben, Geld zur Unterstützung von Investitionen in den Standort Deutschland und Geld für den Überlebenskampf der Ukraine. Aber der Parteimensch Lindner…

    Die Grüne Truppe aus dem Dunklen geschlossen vor dem Zaun, wobei Ricarda nicht in das TV-Bild passte, Robert in Tränen ausbrechen wollte und nicht durfte und Anna kreidebleich um die Ukraine im bevorstehenden Winter kämpfte.

    Irgendwo zwischen Kanzleramt und Bundestag der Ex-Finanzminister mit Spickzettel, der zum Wohle des deutschen Volkes auf die Schuldengrenze in der Verfassung hinwies. Keine Notlage in Sicht, keine zusätzlichen Schulden. Ein Krieg im Osten, der bereits über zwei Jahre dauert, sei keine «aussergewöhnliche» Notlage. Nee, das sagt er nicht, vielleicht denkt es es aber.

    Der ARD-Brennpunkt chraeschte Maischberger und ihr wunderbares Publikum aus, die Tagesthemen wollten nicht enden und mussten auch noch zu Ingo, auf Berufsurlaub in Washington schalten, wo bald ein gewisser Donald Trump wieder in das mächtigste Haus der Welt einzieht.

    Bei Lanz zugeschaltet thronte der Hofreiter wie Zeus über der Runde, um natürlich auf den Krieg in der Ukraine hinwies und die notwendige Unterstützung anmahnte, welche Lindner vor lauter Staatsverantwortung nicht über eine Überverschuldung geben wollte. Weil die Ukraine unsere Freiheit und Sicherheit verteidigt.

    Heute taucht auch Anne Will auf, im Humboldtforum und es geht um die fehlende Unterstützung für die Ukraine. Die wäre ja mit der CDU sogar erreichbar. Weil Donald Trump vor der Tür steht.

    Kopfschüttelnd muss man wahrnehmen, die haben keinen Plan und hatten keinen Plan und leben wirklich im Garden Eden vor sich hin. Wird schon. Überraschungen sind da nicht vorgesehen. Nur eigene Überraschungen.

    Dabei war es doch keine Überraschung, der Ausgang des Rennens in den USA. Das danach eine Bundesregierung sich auflöste das war zu diesem Zeitpunkt dann doch Überraschend. Also für das Volk.

    • «die haben keinen Plan und hatten keinen Plan»

      Als ich das 1989/90 beim Politbüro und dann ehemaligen Politbüro gesehen habe, hat es mich überrascht. Ich dachte, die können doch unmöglich das Zeug geglaubt haben, was sie immer erzählten. Hatten sie aber doch.

      Ich fürchte, das ist jetzt nicht anders. Wenn ich allerdings als ehemaliger Deutschland/Oesterreich-Chef Goldman Sachs verpflichtet wäre, wäre ich auch für hohe Staatsverschuldung. Das ist aus diesem Blickwinkel vorteilhaft.

      • Und vor allem verplappern sich Schabowski wie Habeck gleichermaßen.
        «Wir wiederum wollten den sozialen Zusammenhalt, den sozialen Frieden und die Zukunft dieses Landes, und das ist vor allem die wirtschaftliche und ökonomische Erholung des Landes durch den Klimaschutz, durch die Nutzung von Klimatechnologien gefährden.»
        Kann das noch Zufall sein?

        • Ja, die Ampel hatte diese Woche ihren Schabowski-Moment.

          Habeck fehlt psychologisch ziemlich viel zu einer Führungspersönlichkeit. In dieser Hinsicht fehlt ihm sogar mehr als Baerbock. Allerdings fehlt Habeck intellektuell nicht so viel daran wie Baerbock. Insgesamt reicht es auch bei dem Duo nicht.

          Cem Özdemir ist wahrscheinlich der repräsentabelste Politiker, den die Grünen nach dem Ausscheiden von Winfried Kretschmann haben werden. Im Amt des Landwirtschaftsministers war (ist) er indes auch eine Fehlbesetzung.

          • Habeck kommt mir in seinen Formulierungen eher vor wie ein Sektenführer. Seine Anhänger hängen ja geradezu an seinen Lippen. Ideologie pur. Also psychologisch für seine Sekte der richtige Mann.
            Damit erreicht man aber natürlich nur seinen Kreis und wird dort auch verehrt.
            Für den Rest der Menschen natürlich Psychologisch ungeeignet oder katastrophal.
            Baerbock ist generell eine Katastrophe.
            Bei ihr vermute ich wirklich irgenendwen im Hintergrund.
            Özdemir war als Landwirtschaftsminister zwar auch eine Fehlbesetzung, aber viel weniger als Habeck und Baerbock und deshalb auch insgesamt weniger schädlich in seinem Wirken.
            Und sollte er Nachfolger von Kretschmann werden, hat er auch eine Aufgabe vor sich.
            Die Grünen haben sich auch dort fast halbiert.

            • Nun ja, eine große Auswahl gibt es nicht. Wirklich gute Leute für mögliche Ämter sehe ich nicht. Das hat wohl mit den Parteistrukturen zu tun, die gute Leute schwer nach oben kommen läßt.
              Bei Scholz denke ich oft, er wollte den Job gar nicht. Pistorius wird höher gehandelt, aber ist er nicht 2. Wahl, weil sonst niemand Besseres in Sicht ist?
              Es war zudem eine krasse Fehlentscheidung eine Energiewende zu wollen, gleichzeitig sich von Russland abzukoppeln, China ins Visier zu nehmen und nun noch Trump.
              Das alles ist nicht zu schaffen. Wenn es wirtschaftlich gut läuft kann man einen Bereich mit viel Mühe bewältigen. Alles Weitere sprengt den Rahmen, wie wir zur Zeit ja sehen. Daher wird es auch keine umfassende Lösungsstrategie geben. Es geht nur noch darum, wer die Verlierer sind und welcher Bereich profitiert.
              Durch die US-Wahl ist allerdings noch nicht klar, welche Problemfelder noch dazukommen.
              Eine Neuwahl hierzulande wird daran wenig ändern.

              • «Pistorius wird höher gehandelt»

                Ich lehne mich mal aus dem Fenster. Auch, wenn er sich bisher geziert hat: Pistorius wird SPD-Kanzlerkandidat.

                Der Olaf ist verbraucht. Da beisst die Maus keinen Faden ab. Und das «Volk» will es so.

                https://www.boerse-frankfurt.de/nachrichten/Forsa-Umfrage-Mehrheit-fuer-Pistorius-als-SPD-Kanzlerkandidaten-b3ed5ae7-ef89-47c1-80cf-be5ca9e30286

                Und noch mal direkt an den Hausherrn gewandt:

                «Hier ist die 100’000-Euro-Frage:

                «Nennen Sie einen einzigen [jenseits von Olaf – neraz] plausiblen anderen Spitzenkandidaten oder ein plausible Spitzenkandidatin in der SPD.» »

                https://blog-samstagern.ch/2024/01/07/risiken-von-stellvertreterkriegen/

                Also, die Sache wird langsam Ernst: Es ging ja bei den 100 Kilo nicht um den Kanzler, sondern um den Kandidaten.

              • >>>Es war zudem eine krasse Fehlentscheidung eine Energiewende zu wollen, gleichzeitig sich von Russland abzukoppeln, China ins Visier zu nehmen und nun noch Trump.<<<
                Warum Dt. bei der sogenannten Energiewende in dermaßen katastrophalem Ausmaß agiert, kann ich mir wirklich nur mit Ideologie erklären.
                Wirtschaftlich ist das desaströs.
                Bei China und Russland folgen sie transatlantischen Vorgaben.
                Und Trump verfolgt halt seine Intressen, und die heißen "America first".
                In Dt. ist das strafbar, in den USA gewinnt man damit Wahlen.

                • Da stimme ich Ihnen voll und ganz zu.
                  Man behauptet zwar immer wie erfolgreich die Energiewende verläuft, aber ich sehe das etwas anders.
                  Zum einen sind wir nun von USA und Anderen abhängig und diese würden nicht wie Russland zuverlässig liefern. Der Preis ist auch höher.
                  Die Heizungsverordnung ist ebenso ein teures Chaos. E-Mobil ähnlich.
                  Nicht daß ich gegen die Änderungen per se bin, nur das Handwerkliche und das Ausmaß in kurzer Zeit sehe ich kritisch.
                  Die Industrieabwanderungen hätte man problemlos vorhersehen können. Ebenso die Kostenbelastung für die Bürger.
                  Nicht jeder kann zig Tausende stemmen oder sogar – wie ich aus Energieberaterkreisen weiß – weit über 100.000 Euro.
                  Gerade Ältere (ohne große Rücklagen) bringt das an den Rand des Ruins oder darüber hinaus.
                  Ab einem gewissen Alter gibt die Bank auch keinen Kredit mehr.
                  Habeck hatte ja noch weitere Verschärfungen geplant. Diese aber zum Glück zurückgezogen.
                  Man hat völlig vergessen, daß teure Maßnahmen nur funktionieren, wenn die Wirtschaft gut läuft. Und die Maßnahmen waren einfach zu teuer. Zu dem kommt die Krise, die ja auch durch diese Maßnahmen verstärkt wurden.
                  Da wo das Geld im Übermaß liegt möchte man nicht ran, bei den Anderen ist langsam nicht mehr viel zu holen.
                  Viel Spaß bei der Lösung.
                  Zur Zeit liest man immer mehr von Massenentlassungen und stark erhöhten Zahlen bei Insolvenzen. Das kann man kurzfristig nicht einfangen.
                  VW nähert sich dem Bereich des Übernahmekandidaten, Zulieferer entlassen Leute und stehen vor der Insolvenz mit schlechten Zukunftsaussichten.

              • «Eine Neuwahl hierzulande wird daran wenig ändern.»

                Dem ist so. Aber es hält die Leute bei der Stange, hin und wieder die Figur zu wechseln, welche die verfehlte Politik verkauft.

                Die Frage ist allerdings, ob derzeit eine deutlich bessere Politik möglich wäre. Im Prinzip hat Lindner ja sogar Recht. Man müsste erst einmal die wirtschaftliche Basis abstützen, ehe man die anderen Probleme angehen kann. Aber die anderen Probleme warten auch nicht.

                Die Strukturkrise, in die man sich hineinmanövriert hat, kann nicht kurzfristig überwunden werden.

            • «Bei ihr vermute ich wirklich irgendwen im Hintergrund.»

              Verschwörungstheorie. Wenn da jemand Intelligentes die Strippen ziehen würde, würde sie doch nicht solches Zeug erzählen.

              Sie ist im Young-Global-Leaders-Programm des WEF und das hat natürlich schon auch Sektencharakter oder, wenn sie so wollen, dech Charakter einer Organisation, die ungesunden Einfluss auf Regierungen (und andere Institutionen) auszuüben versucht.

              Aber ich denke trotzdem, dass die verqueren Ideen originale Baerböcke sind, die sie selbst schiesst.

  20. Ja, das ist schon krass. Ploetzlich steht das Trumpel-Tier nicht mehr im deutschen Mittelpunkt.

    Und am Ende kommt vielleicht der Weihnachtsmann statt mit dem erhofften Kaffee-Service (mit Bauern-Dekor) noch mit Neuwahlen um die Ecke.

    Da sind die stachligen Brombeeren schon fast Nebensache. (Bis zur Wahl dann ey verrunzelt und zur neuen Ernte noch zu frueh)

    PS: «Das danach eine Bundesregierung sich auflöste das war zu diesem Zeitpunkt dann doch Überraschend. Also für das Volk.»

    Es wird ja gemunkelt, dass Baerbock’s letzte Ukraine-Reise eben schon mal dazu da, «ihr» Volk darueber zu informieren.

    • Hallo Sportsfreund, war eigentlich mein Senf zur guten, echten «Thueringer» fuer Sie. Hat bloss mal wieder mit der Landung nicht geklappt.

      (Zum Glueck sind da meine Schwarzblauen zielgenauer.)

            • Yo. Und der schoflige Putin sitzt demnaext mit zwei rechten Latschen (Geht mir nicht mehr aus dem Kopf – wie bei Ihnen Habeck in der Badewanne. Und das geht tatsaechlich, wenn es Latschen oder braune Socken sind. Und bei letzteren sogar fuer alle Groessen.) am Tisch. Trump und seinem Adjutanten Musk.

              • Er hat in Russland schon auch ein Publikum, das sich leicht zum Narren halten lässt. Einige Russen, die ich kenne, vertreten die gleiche Meinung über den Durchschnitt des russischen Publikums.

                Dass der Westen eine Aktie an der Kette von Ereignissen hat, die zum Ukraine-Krieg geführt hat, räume ich ein. Aber wie Putin dort Krieg führen lässt, ist verbrecherisch, ganz abgesehen davon, dass das grosse Russland sich durch die (in der Tat übertriebene) ukrainische Aufrüstung vor dem Krieg nicht wirklich in Gefahr befand.

                Der 21. Februar 2022, nach allem was geschehen war, OK. Für den 24. Februar gibt es keine Rechtfertigung.

          • >> Der haelt wiedermal die gesamte westl. Welt zum Narren.<<
            Das kann ich nicht unterschreiben. Ich habe meine freie Zeit heute genutzt, um mir die Valdai-Diskussion mit Putin anzuschauen. Sie ging um alle möglichen Themen & dauerte über 4 Stunden, kam dabei ohne Larifari aus, der uns von westlichen Vertretern hinlänglich bekannt ist. Man muss nicht allen seiner Ansichten zustimmen, kann allerdings anerkennen, dass er sich Diskussionen stellt & keine ausweichenden Antworten auf Fragen praktiziert. Sein Standing & Auftreten lassen vielmehr die Vertreter der westlichen Welt als Narren erscheinen.

            • «Man muss nicht allen seiner Ansichten zustimmen, kann allerdings anerkennen, dass er sich Diskussionen stellt & keine ausweichenden Antworten auf Fragen praktiziert. Sein Standing & Auftreten lassen vielmehr die Vertreter der westlichen Welt als Narren erscheinen.»

              Das ist das Problem. Die schönsten Ansichten nutzen nichts, wenn ihre Vertreter nichts wissen und nichts können.

    • …auf der Waldai-Konferenz, so nebenbei nach seinem Vortrag und eingebunden in die Disskussion.

      …wird zur Kenntnis genommen, irgendwer Speziealist für Russland-Fragen wird sich dies ja anhören müssen.

      …für einem persönlichen Anruf oder was es noch so gibt, also den ersten Schritt hat er erst mal allen anderen in der Welt den Vortritt gelassen.

      …Frau AM Baerbock hat es auch geschafft, zu gratulieren. War eine Art Staetement vor Kameras. Wird zur Kenntnis genommen.

  21. Daß US -Amerikaner von der Welt nicht viel wissen ist klar. Daß sie ihr eigenes Land nicht kennen ist eher neu. Sie verstehen nicht einmal, was Trump wörtlich sagte.
    Insofern frage ich mich, ob sie englisch überhaupt verstehen. Vielleicht sollte man es mit Latein versuchen.
    Ich Argumentation vieler ist so schwachsinnig, daß dort wohl jeder Depp Präsident werden kann.
    Amerikanische Freunde bestätigen mir dies und sind sich sicher, es liegt am niedrigen Bildungsstand.
    Wieso spült es Deppen – ein treffenderer Ausdruck fällt mir gerade nicht ein – gerade in USA so gerne weit nach oben?
    Musk passt ebenso gut dazu.
    Ist es Voraussetzung besonders erfolgreich zu sein?
    Aber auch die Durchschnittsbevölkerung scheint auf einem anderen Planeten zu leben.

    • Wir sind da wirklich verschiedener Meinung.

      Aus meiner Sicht sind Trump und Musk keine Deppen. Die sind beide hochintelligent, charismatisch und Macher. Die reden so mit den Massen, dass die Massen es verstehen und diese sind in den USA im Durchschnitt wirklich nicht besonders gebildet und reflektiert.

      Das Problem ist, was Musk und Trump mit ihrer jeweiligen politischen Begabung anfangen und dass sie beide eine viel zu hohe Meinung von ihrem eigenen Einschätzungsvermögen haben.

      Diese Meinung wird aus ihrer eigenen Sicht durch ihren Erfolg bestätigt. Was beide nicht begriffen haben ist, dass Erfolg bei der Masse (oder beim Verkaufen) nicht gleich Erfolg in der Sache ist.

      Was die Demokraten nicht begriffen haben ist, dass Erfolg in der Sache erst einmal voraussetzt, dass man Erfolg bei der Masse und beim Verkaufen hat.

      • Musk hat auf X geschrieben «Olaf ist ein Narr.»

        Dazu bemerkt faz.net, Musk habe sich nicht dazu geäußert, warum er Scholz für einen Narren halte.

        Aus meiner Sicht ist es so, dass, wenn ein Journalist einen nachvollziehbaren Gedankengang von Musk nicht nachvollziehen kann, nachdem dieser nur die Schlussfolgerung angegeben hat, nicht Musk der Depp unter den beiden ist.

        Wenn man die Vorstellung am Mittwochabend gesehen hat oder die Essenz dessen kennt, was Scholz da gesagt hat und was er jetzt glaubt, noch tun zu können, liegt auf der Hand, dass Scholz ein Narr ist.

      • Nun, diese Hetze gegen alle die seinem Ziel nicht dienen geht zu weit. Wer diese Mittel als legitim betrachtet ist für kein Amt geeignet.
        In Deutschland stünde er vor Gericht.
        Intelligent ist das nicht, da die Folgen schlecht für das Land sind und er selbst ja laufend mit 1 Bein vor Gericht steht.
        Nennen wir es in negativem Sinne «schlau».
        Musk ist rüchsichtslos und asozial. Manche meinen Geld gleicht das aus.
        Sein Vermögen soll innerhalb eines Tages um ca 30 Milliarden gestiegen sein. Man erhofft sich Gewinn durch seine Nähe zu Trump für dessen Wahl er 100 Millionen ausgegeben hat. Trump wird sich dankbar erweisen.
        Im Endeffekt beleidigt Trump seine eigenen Wähler indem er sie für primitiv hält und sie leicht zu verführen sind.

        • «Nun, diese Hetze gegen alle die seinem Ziel nicht dienen geht zu weit. Wer diese Mittel als legitim betrachtet ist für kein Amt geeignet.»

          Da gebe ich Ihnen nun wieder Recht. Er ist für das Präsidentenamt völlig ungeeignet. Mit solcher Polarisierung kann man nichts Positives schaffen und schon gar nicht einen Staat wieder gross machen.

          «Musk ist rüchsichtslos und asozial.»

          Das kommt auf hohen Führungsebenen leider häufiger vor. Herdentiere haben aggressive Leittiere, weil das evolutionär vorteilhaft ist. Psychologisch gesehen hat davon im Menschen viel überlebt. Es mag ja sein, dass eine solche Wahl in einer komplexen Gesellschaft unvorteilhaft ist, aber der psychologische Effekt lässt sich mit passender Wahlkampftaktik abrufen. Genau das kann Trump. Musk kann es auch. Die beiden passen zueinander wie ein linker und ein rechter Latschen, nur dass sie zwei rechte Latschen sind.

  22. Der China-Handelskrieg bzw Boykott nimmt Fahrt auf.
    TSMC liefert keine hochqualitative Chips mehr an China. Die USA werden eingebunden in Entscheidungen, welche Chips China noch erhalten darf.
    China wird nun reagieren müssen. Da manche Chips in Waren eingebaut wurden für den Export in den Westen, wird es auch da Probleme geben. Der Westen ist allerdings nicht in der Lage, China Importe aus eigener Produktion zu ersetzen. Auch das iPhon kann in dieser Stückzahl hier nicht gefertigt werden, zu den üblichen Preisen sowieso nicht.
    In diesem Zusammenhang steht die geplante Deportation von Südamerikanern in USA. Zuerst werden sich wohl die Großgrundbesitzer melden, die auf billige Arbeitskräfte angewiesen sind. Das war schon einmal der Fall.
    Preissteigerungen wären die Folge, die sich auf weitere Gebiete ausweiten würde. Insofern glaube ich noch nicht daran, daß Trump die Deportation so umsetzt wie er im Wahlkampf versprach.

  23. Trump hat mit Selenskij telefoniert.
    Im Beisein von Musk!!!
    Beide haben weitere US-Hilfe für die Ukraine zugesagt.
    Zum einen, was soll das nun wieder? So schnell einen Sinneswandel?
    Zum anderen, was hat Musk dabei zu suchen?
    Sitzt der Milliardär mittlerweile schon mit am Tisch der bald obersten Führung?
    Unglaublich.
    Ich recherchiere sicherheitshalber nochmal genauer.

  24. Anna..ähm Emma, also Alice

    *Die deutsche Regierung ist also tatsächlich über die rot-grüne Absicht gestürzt, die leider längst unaufhaltsam fallende Ukraine mit weiteren Unsummen zu unterstützen.*……und nicht mit Taurus, wie Lindner es vorgeschlagen hatte. Meint Frau Schwarzer nach dem denkwürdigen 06.November 2024 im Traumschiff zu Berlin.

    • Taurus wäre nicht kriegsentscheidend, aber eine weitere Eskalation.
      Taurus sollen 2-3 Millionen Euro pro St kosten, von 600 in deutschen Lagern sind ca 150 einsatzfähig.
      Die Anderen müßten durch den Hersteller gewartet werden.

      • Der Preis einer S-400-Luftabwehrrakete ist nicht internetöffentlich bekannt, dürfte aber deutlich darunter liegen. S-400-Systeme können Taurus effektiv bekämpfen, denn das ist am Ende nur ein Marschflugkörper. Ein S-400-System hat 72 Zielkanäle (und die Raketen dazu, ausserdem Ersatzraketen). 2023 ist die Anzahl russischer S-400-Systeme auf 96 geschätzt worden.

        So weit zum Thema Aenderung des Kräfteverhältnisses durch Taurus.

          • 72 Zielkanäle bedeutet, dass ein System gleichzeitig 72 Luftziele auffassen und bekämpfen kann. Also 72 Abschussvorrichtungen (wobei je vier davon auf einem Fahrzeug montiert sind) und ein Feuerleitsystem, mit dem man parallel an 72 Zielen arbeiten kann.

            • Bedanke mich. Wenn das System gegen Taurus wirksam ist, wären 150 Taurus nicht gerade der große Wurf. Und das deutsche Lager erstmal leer.
              Das Theater um Taurus erscheint mir insofern übertrieben und politisch motiviert.

              • Taurus ist ein Marschflugkörper wie Storm Shadow. So etwas ist viel leichter abzuschiessen als eine ballistische Rakete. Zwar nutzen sowohl Storm Shadow als auch Taurus «Stealth»-Technologien, sind also schwerer aufzufassen als die Marschflugkörper meiner Zeit als Luftabwehroffizier. Aber die Zielauffassung hat sich parallel mitentwickelt.

                Einige Storm Shadow sind durchgekommen, so wie auch immer mal wieder ein russischer Marschflugkörper ins Ziel kommt. Die meisten sind von den Russen abgeschossen worden. Das wird bei den Taurus nicht anders sein. Das Luftverteidigungssystem der Krim-Brücke ist übrigens mittlerweile superdicht.

  25. Die Bundeswahlleiterin schiebt Panik, dass sie eventuell innerhalb der vom Grundgesetz vorgesehenen Frist Neuwahlen organisieren muss – vielleicht sogar noch mit Weihnachten und Neujahr dazwischen.

    Sie glaubt, nicht mal das Papier für die Wahlzettel so schnell besorgen und bedrucken zu können. In 60 Tagen!

    Also, ich möchte dieses Land nicht regieren müssen.

  26. Michael Roth, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, auf die Frage, ob die Ukraine der größte Verlierer dieser US-Wahl sei:

    „Das kann sein, ich bin mir aber noch nicht zu einhundert Prozent sicher, was Trump eigentlich will. Er möchte gerne diesen Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden, ob ihm das gelingt, weiß ich nicht, aber wenn wir das nicht wollen, weil es auf einen Diktatfrieden hinauslauft, dann müssen wir jetzt den USA Folgendes anbieten:

    Wir sind bereit, die komplette Unterstützung der Ukraine finanziell zu schultern, wir sind bereit, Waffen aus den USA für die Ukraine zu kaufen. Das ist unser Angebot…“

    https://www.spiegel.de/politik/us-wahl-2024-spitzengespraech-mit-jens-spahn-und-michael-roth-ueber-donald-trumps-wahlsieg-das-wird-richtig-wehtun-a-6904383f-9421-4d1f-8d4b-315735c93f35 (ab ca. 50:00)

    Roth steht zwar kurz vor dem freiwilligen Abgang (falls er es sich unter den gegebenen Umständen nicht doch anders überlegt) aber leider gibt es viele Roths unter dem Politikpersonals. Wahnsinn…

    • «Wir sind bereit, die komplette Unterstützung der Ukraine finanziell zu schultern, wir sind bereit, Waffen aus den USA für die Ukraine zu kaufen.»

      Da macht aber Lindner nicht mit. Achso, vergessen, der ist schon gefeuert. Jetzt ist ja der Goldman-Sachs-Mann am Steuer…und dann vielleicht Kiesewetter (aber dann doch eher Kriegsminister) oder haben die fuer’s Finanzamt einen Spezialisten aus der CSU vielleicht? Theo Waigel, der alte, weisse Mann mit den markanten Augenbrauen?

      Sieht schlecht aus. Wir werden wohl den Guertel wiedermal enger schnallen muessen.

    • Es gibt zwar Leute, die ähnlich wie Roth denken, aber das ist selbst unter den führenden Politikern keine Mehrheitsposition. Ohne entweder Aussetzung der Schuldenbremse oder soziale Unruhen geht es auch gar nicht.

      Im Uebrigen ist es idiotisch, so etwas zu sagen, ehe man weiss, wie Trump wirklich agieren wird. Trump wird die Ukraine nicht von heute auf morgen fallenlassen. Dass er in dieser Frage sein «Wahlversprechen» nicht halten wird, danach wird unter seinen Anhängern kein Hahn krähen.

      Trump wird freilich Druck auf die Ukraine ausüben, eine Land-gegen-Frieden-Lösung zu akzeptieren und kann helfen, dass Putin eine noch einigermassen erträgliche Lösung dieser Art anbietet. Wenn Trump das tut und Erfolg damit hat, wird das gut für due Ukraine und ihre Bevölkerung sein. Die Alternative, zu kämpfen, bis man aus Erschöpfung kapitulieren muss, ist wirklich nicht besser.

    • „Nie wieder ist jetzt“ zitieren wenn man verurteilen möchte, dass in Amsterdam die rassistische Parolen skandierenden Hooligans von Maccabi Tel-Aviv Kloppe bezogen haben, ist gelinde gesagt völlig unglaublich …
      Hier mal eine objektivere Dokumentation der Ereignisse von Amsterdam.
      https://x.com/doubledownnews/status/1854992522914713646?s=46
      Zum brutalen Völkermord in Gaza der mit unglaublich erschütternden Videos dokumentiert ist (natürlich nicht in den westlichen Mainstream-Medien) habe ich bisher nicht so eine entschiedene Verurteilung von ihnen gelesen.
      Die Billigung und Unterstützung des unerträglichen Völkermordes in Gaza trägt übrigens keineswegs die deutsche Schuld ab … oder geht es hier um eine Stellvertreter-Supremacy, weil die Deutschen ja selber nicht mehr so richtig die Sau rauslassen dürfen?

      • Ups da habe ich in meinem Zorn doch glatt das falsche Video verlinkt. Das ist nur der nette Fangesang, den die Maccabi-Hooligans bei ihrem Empfang in Israel angestimmt haben.
        Hier reiche ich noch eines der zahlreichen Videos, die die armen Opfer des völlig ungerechtfertigten „antisemitischen Pogroms“ bei ihren harmlosen, unverfänglichen und ausschließlich touristischen Aktivitäten zeigen, nach .
        https://x.com/danimayakovski/status/1854759482842136588?s=46

        • Alles gut! Freut mich, Sie mal wieder zu sehen. Aber dass Sie ein mathematisch zwar unlogischer, aber aus meiner Sicht, treffender Slogan so aufregt…hm. (Das ist ja jetzt kein Einzelfall.)

          Und stimmt schon, da gab› es auch Provokationen der Maccabi-Fans. Aber es war eben auch keine ganz normale Klopperei zwischen Hooligans der beiden Clubs.

          «Internationale Medien berichten über den Eklat von Amsterdam, wo 154 Fans des Spitzenklubs AZ aus Alkmaar festgenommen wurden, nachdem sie, wie es heißt, „antisemitische Lieder“ gesungen hätten… Vorfälle wie der nun in aller Welt bekannte finden in der Ehrendivision an so gut wie jedem Spieltag statt – und zwar immer dort, wo der erfolgreichste Klub des Landes, Ajax Amsterdam, jeweils antritt.»

          https://taz.de/Antisemitische-Fussballfans/!5932673/

          (Ausnahmsweise mal die taz vom 9.5.23)

          Zu dem verlinkten X-Kommentar:

          «Zionistische Ultras von Maccabi Tel Aviv kamen nach Amsterdam, stürmten die Häuser der Niederländer, rissen palästinensische Flaggen von den Balkonen und prahlten mit dem Völkermord in Gaza.

          Aber die Zionisten hatten nicht erwartet, dass die Niederländer sie auf der Straße demütigen und sie zwingen würden, „Free Palestine“ zu rufen.»

          Dazu das kurze Video…

          «Ich bin kein Jude, ich bin kein Jude.» Dann Bumm. Alles Zionisten eben…

          Finden Sie in Ordnung?

          «Zum brutalen Völkermord in Gaza…habe ich bisher nicht so eine entschiedene Verurteilung von ihnen gelesen.»

          Doch, ich denke schon. Soll ich das mal raussuchen?

            • Okay, da haben Sie recht. Mann kann selbst den Bildern der ARD wirklich nicht mehr ohne nachzurecherchieren glauben. In der tagesschau von 20.15 Uhr uebrigens nicht ein Wort darueber. Und – bedingt durch die Provokationen einiger (vieler?) Maccabi-Fans war der Link auch meinerseits aeusserst ungeeigenet, um den Antisemitismus in grossen Teilen der Welt zu beweisen. (Und da meine ich nicht Diskussionen und friedl. Demonstrationen mit oder ohne fragwuerdigen Parolen und Transpis, sondern echte handgreiflichen Taten.)

              Die Frage ist nur, ob Ihr verlinkter X-Kommentar zu «Hier mal eine objektivere Dokumentation der Ereignisse von Amsterdam.» und das richtige Video (der und das jetzt auch ins Leere laeuft) auf eben auch diesen Bildern beruhte.

              «Aber die Zionisten hatten nicht erwartet, dass die Niederländer sie auf der Straße demütigen und sie zwingen würden, „Free Palestine“ zu rufen.»

              Erstens: Waren das denn DIE Niederlaender, oder nur eine kleine radikale Minderheit? Und zweitens: Rechtfertigt dass, jeden der als vermeintlicher oder auch echter Fan der israel. Mannschaft, der ueber die Strasse laeuft, zu schlagen und zu demuetigen?

              • Da haben Sie natürlich vollkommen recht. Es waren nicht die Niederländer, sondern höchstwahrscheinlich Ajax-Hooligans von denen vermutlich recht viele einen arabisch bzw nordafrikanischem Migrationshintergrund haben. Was übrigens zur Folge hatte, dass sich viele aufrechte Kämpfer gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus in NPD-mäßigen verbalen Entgleisungen vergessen haben. Nach Ansicht einiger dieser Ultra-Demokraten hätte man gleich alle abschieben müssen. In diesen wirren Zeiten verschwimmen gelegentlich die Grenzen zwischen rechts, links, progressiv und reaktionär.
                Es gibt sogar Schwachköpfe, die ernsthaft glauben, dass die Ampel-Regierung “links-grün versifft“ gewesen wäre, oder die Steigerung dieses Irrsinns, dass die US-Demokraten den Kommunismus einführen wollen… Aber ich komme wohl zu sehr vom Thema ab ….

                • «Es waren nicht die Niederländer, sondern höchstwahrscheinlich Ajax-Hooligans…»

                  Das denke ich wiederum nicht. (siehe verlinkter taz-Artikel).

                  Oder hier:

                  «Es waren und sind vor allem die Fans des Klubs, die zur Pflege des Images [juedischer Verein – neraz] beitragen. Auf den ihnen und dem Club mitunter entgegengebrachten Antisemitismus begannen sie seit den 1970er Jahren mit einem plakativen Philosemitismus zu antworten. Das Mitführen der Flagge Israels als Fan-Utensil und Tattoos in Form von Davidsternen wurden zu einem Markenzeichen eines Teils der Ajax-Fans. Ein Beispiel hierfür sind die Hooligans der Vereinigung F-side.»

                  https://de.wikipedia.org/wiki/Ajax_Amsterdam#Jüdische_Symbolik_und_Fanrivalität

                  • Na ok, dann waren die nicht von Ajax …
                    Ich bin in der „Fan-Kultur“ nicht wirklich bewandert. Welche Hooligans dort welche Präferenzen haben, kann ich nicht wirklich einschätzen.
                    Aber die Israelis haben in den letzten Jahren eine echt eklige „Fan-Kultur“ entwickelt.
                    https://x.com/_duman____/status/1855188458181915090?s=46
                    Mir ging es bei meiner (Ihnen gegenüber etwas zu emotionalen) Intervention auch nicht um Fußball sondern um eine dreiste Propaganda-Lüge, die bewusst inszeniert wurde um Israel als Opfer und Araber als Barbaren darzustellen.
                    Dass sich sogar Staatsoberhäupter zu dem Vorfall geäußert haben, schlägt dem Fass den Boden aus.
                    Da werden täglich hunderte Menschen in Krankenhäusern, Schulen und ihren Wohnungen verletzt oder ermordet und keiner dieser Verbrecher unternimmt ernsthafte Anstrengungen die irren Faschisten des Netanjahu-Regimes zu stoppen. Aber wenn zionistische Hooligans aufs Maul bekommen, dann schwurbelt der kranke Politiker-Mob von Pogromen und „Reichskristallnacht“.
                    Diese Clowns brauchen nie wieder das Wort „Menschenrechte“ in den Mund nehmen …

                    • «Mir ging es bei meiner (Ihnen gegenüber etwas zu emotionalen) Intervention auch nicht um Fußball…»

                      Das geht schon in Ordnung. Manchmal platzt einen eben auch der Kragen, kann ich schon verstehen.

                      «Aber die Israelis haben in den letzten Jahren eine echt eklige „Fan-Kultur“ entwickelt.»

                      Ich kenne mich bei den israel. Klubs nicht aus (Beitar Jerusalem ist da wohl in der Beziehung einer der schlimmsten), aber solche Fangruppen haste leider wohl ueberall, egal ob Deutschland, Serbien, Rumaenien, Italien usw.

                      «Aber wenn zionistische Hooligans aufs Maul bekommen…»

                      Ich denke nicht, dass das (sollen wohl rund 3000 Maccabi-Fans gewesen sein) alle zionistische Hools waren.

                      Ansonsten gebe ich Ihnen schon im wesentl. recht. Man kann das nicht einfach mit einem Pogrom vergleichen, weil es eben mit dem Datum passt. (Den Schuh muss ich mir selber aber auch anziehen.)

                    • Damit die Maccabi-Fans nicht auch noch noch in Istanbul von Erdo auf’s Maul kriegen, wurde das naechste EL-Spiel auf Wunsch des israel. Klubs nach Ungarn verlegt. Da wird der Victor schon aufpassen.

                    • Doch, schon. Der Herr Sanders spricht aber leider (logischerweise) in englischer Sprache.

                      Koennten Sie vielleicht mal die wichtigsten Aussagen zusammenfassen?

                    • Ich muss mir selbst antworten, weil die Foren-Software aus unerfindlichen Gründen keinen Antwort-Link auf ihre Frage bereitstellt.
                      Der Inhalt des von mir verlinkten Filmchens:

                      Er bezeichnet die Berichterstattung zum Amsterdam-Maccabi Komplex als exemplarische Fallstudie für Desinformation und zeigt, dass alle großen westlichen Medien das gleiche Filmmaterial benutzt haben. Zu sehen ist dort wie Maccabi-Fans Leute in Amsterdam angreifen. SkyNews hatte sogar die originale Urheberin dieser Aufnahmen (die Niederländerin Annet de Graaf) im Interview. Diese hat dort explizit den Inhalt der Aufnahmen erklärt, also als Gewalt ausgehend von Maccabi-Fans. Dieses Interview wurde über Nacht von SkyNews gelöscht.
                      Reuters, (von denen alle abschreiben) hat dann sozusagen eine Blaupause (Dope-Sheet) für die Desinformation geliefert und es zu Bildern eines antisemitischen Pogroms umgelabelt und behauptet, dass die Urheberin lediglich eine Augenzeugin wäre deren gegenteilige Aussage (also gewalttätige Maccabi-Fans) nicht verifiziert werden könne. Außerdem gibt es noch zahlreiche Aufnahmen der Ausschreitungen von anderen Zeugen mit umfangreichen Filmmaterial. Er führt einen holländischen Teenager der den ganzen Abend gefilmt hat an. Dessen Aufnahmen sind noch überall im Netz zu finden. All diese Materialien wurden aber wissentlich ignoriert.
                      In der Folge dieser bewusst gesteuerten Lügen haben alle großen Medien völlig irre Stories zum Thema rausgehauen und in eilig anberaumten Sondersendungen Unfug verzapft. Die Ausschnitte zeigen wie von den großen westlichen Medien über Kristallnacht, Anne Frank bis zum möglichen Rettungseinsatz der IDF in Amsterdam fabuliert wurde. Das wiederum führte dazu, dass sich die gesamte Riege hochrangiger westlicher Politiker zum Thema geäußert haben.
                      Die Meldungen wurden übrigens bis zum heutigen Tage nicht prominent korrigiert.
                      Ein kleiner Korrekturvermerk im Kleingedruckten hat eben keine Reichweite. Später erzählt er noch etwas zur rassistischen Geschichte der Maccabi-Fans. Über Gewalt in Athen . Außerdem erwähnt er, dass die Maccabi-Fans in Israel sogar schon anti-Netanjahu-Demonstranten angegriffen hätten.

                    • Ja, das ist wg. der Verschachtlung. Es ist auf zehn Ebenen begrenzt, weil unbegrenzt kommt irgendwann nur noch ein Wort pro Zeile am rechten Rand raus. Aber das macht nichts. Bisher ist mir vermutl. noch nicht viel entgangen.

                      Danke fuer die Zusammenfassung. Interessant und dass die Maccabi-Fans so weit rechts stehen, hatte ich nicht vermutet.

                      In den MSM habe ich nun doch auch noch eine differenziertere Sichtweise gefunden:

                      https://www.deutschlandfunk.de/iv-robert-chatterjee-100.html

  27. Ursula von der Leyen will, dass die EU von Trumps «Drill, drill, drill!» profitiert. Sie möchte russisches verflüssigtes Erdgas (LNG), das die EU in rauen Mengen importiert, durch amerikanisches ersetzen. Letzteres sei billiger.

    Ob ihre preisliche Einschätzung stimmt, sei dahingestellt. Russisches Pipeline-Gas wäre allerdings erheblich billiger. Dass die EU statt billigerem russischem Pipeline-Gas derzeit teureres russisches LNG importiert, ist absurd.

    • ´Der Russe muss geschlagen & besiegt werden, koste es was es wolle, egal was die Wähler davon halten & wie sehr sie darunter leiden´_ so lautet offenbar das Motto in diversen europäischen Hauptstädten, angeführt von der EK-Präsidentin. In dem jüngsten Gespräch zwischen G. Schröder & V. Orban wurde dies von Letzterem bestätigt. I.Ü. ein kurzweiliges Gespräch, das von dem Enfant terrible der Schweizer Journalistenszene initiiert & moderiert wurde.

      https://www.youtube.com/watch?v=COxPgGz2Tow

  28. USA beschießt nun Huthi Waffenlager im Jemen.
    Die Kriege weiten sich aus, man verliert langsam den Überblick.

    Die Diplomatie scheint am Nullpunkt angelangt zu sein. Wenn es wieder ruhiger wird hat sie jahrelang zu tun vieles wieder zu reparieren. Bis zum nächsten Mal.
    Wie konnte es soweit kommen darf man schon fragen. Eine Antwort darauf werden uns die Protagonisten nicht geben. Das müssen wir selbst übernehmen.
    Politik an der langen Leine scheint nicht zielführend zu sein.

    • Der Nahost-Konflikt ist in momentan absehbarer Zeit nicht ohne starken Druck der USA auf Israel zu deeskalieren. Das kommt daher, dass Israel weder die Hamas noch die Hisbollah militärisch besiegen kann. Andererseits ist die israelische Regierung ungewillt, zu fpür die andere Seite akzeptablen Bedingungen den Krieg einzustellen.

      Weder die Biden-Regierung noch die darauffolgende Trump-Regierung wird hinreichenden Druck auf Netanjahu ausüben.

      • Auf Trump kann man da nicht setzen.

        «Israels Reaktion auf iranische Raketenangriffe hätte „lauten müssen: zuerst das Nukleare treffen, und sich später um den Rest kümmern“, hatte Trump bei einem Wahlkampfauftritt im Swing State North Carolina gesagt.»

        Hatte ja wohl auch in seiner vergangenen Amtszeit – glaube – Jerusalem zur Hauptstadt Israels «gemacht».

        Und Bibi war einer der ersten, der zum Trump zum Sieg gratuliert hatte. Der weiss schon, warum.

        https://www.fr.de/politik/us-wahl-trump-triumphiert-netanjahu-jubelt-das-iran-regime-nicht-zr-93397486.html

        • Ja, Trump steht (wie die Republikanische Partei seit Jahrzehnten) bedingungslos auf der israelischen Seite.

          Das passt zu seiner gesamten Denkweise. Er ist bereit, alles zu tun, was den USA und ihren Verbündeten irgendwie nutzt – und Sch**ss auf den Rest der Welt.

          Ich denke nicht, dass das den USA langfristig nutzen wird (oder auch Israel), aber langfristige Ueberlegungen interessieren weder Trump noch Bibi. Bibi hat ja nicht einmal eine Strategie für nach dem Krieg – und wenn er doch eine hat, dann will er nicht darüber reden, weil sie die logische Fortsetzung seines jetzigen Handelns ist und damit alle gängigen Definitionen von Genozid erfüllt.

  29. Hat zwar jetzt nichts mit Trump zu tun, zeigt
    aber vielleicht auch auf, wie zerissen Dt. ist.
    Ein feierlicher Akt, handverlesene Gäste…
    Und trotzdem kann man nicht alles voraussehen.
    Vor allem, wenn es auch noch um einen Ossi handelt.
    Aus Burgstädt, gleich bei mir um die Ecke…

    https://www.welt.de/kultur/article254426424/Marko-Martins-Mauerfall-Rede-Sehr-geehrter-Herr-Bundespraesident-und-bei-allem-Respekt.html

    Gibt es auch auf tube:

    https://youtu.be/2IkpAgxFwhE

    • Ich find den Text gut im Sinne von: Muss auch mal gesagt werden. Wobei, 1953 gab es einen Riss in der Mauer, könnte in Ungarn gewesen sein.

      Und da auf die nachfolgende gute Rede verwiesen wurde: Von der demokratischen Revolution am 04.November zur nationalen Revolution am 09.Novenber waren es nur 5 Tage.

      Schabowski hat die demokratische Revolution verraten so dass der BRDler nichts lernen musste.

      Danach verschwanden in noch nicht mal einem Jahr viele Reformer mit den Bonzen der führenden Partei unterm Geschichtsregal oder wurden Aktenbeauftragte.

      • «Ich find den Text gut im Sinne von: Muss auch mal gesagt werden.»

        Sagen kanner wasser will. Es gibt Leute, die das so sehen, warum sollten sie nicht reden dürfen?

        Ich hatte mich nur daran gestoßen, das als irgendwie aufmüpfig zu betrachten, bloß, weil er einmal «mit Verlaub, Herr Bundespräsident, gesagt hat» und die Solidarnosc-Leute gern beim Treffen hinterher mit dabei gehabt hätte. Im Wesentlichen vertritt er in der Rede das, was in der DDR die «Parteilinie» geheißen hätte, also die offiziöse Meinung.

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