Die Sicht der Anderen


Kyjiw/Moskau Einen Frieden für die Ukraine wird es nur geben, wenn die dieselbe mit Russland einen Vertrag unterzeichnet. Wie wird die skandalöse Pressekonferenz im Oval Office am vergangenen Freitag in diesen beiden Ländern rezipiert? Was war der eigentliche Grund und was folgt daraus?

Freitag, der 28.


Es ist Viertel vor zwölf, aber wir haben es noch in der Hand.

Emmanuel Macron

Die französische Redewendung lässt dreimal so viel Zeit wie das deutsche «Fünf vor Zwölf.» Ich denke in jedem Fall, dass Macron irrt. «High noon» fand am 28. Februar statt und heute ist bereits der 2. März.

Das Krokodil vergießt Tränen

Die staatsnahe russische Nachrichtenagentur TASS gibt allwöchentlich eine Zusammenfassung der wichtigsten Äußerungen des alten weisen Mannes im Kreml heraus. In der heutigen Ausgabe werden Aussagen Putins direkt zitiert, die er bereits vor dem freitäglichen diplomatischen Desaster im Oval Office gemacht hatte: «Der gegenwärtige Chef des Kiewer Regimes wird zu einer toxischen Persönlichkeit für die ukrainischen Streitkräfte, weil er lächerliche Befehle erteilt, die nicht von militärischen, sondern von politischen Erwägungen diktiert werden, und es ist unklar, worauf sie beruhen. Dies führt zu ungerechtfertigt hohen und katastrophalen Verlusten für die ukrainische Armee.“ Wie bedauerlich für den russischen Präsidenten. In der Folge wird Putin ernsthafter und widerspricht kategorisch der Meinung, dass Trump Russland begünstige. Dessen Manahmen kämen der Ukraine selbst zugute. Moskau würde es vorziehen, wenn Selenskij „im Amt bliebe und das Kiewer Regime von innen heraus weiter aushöhlen würde“.

Auch Europa sei daran interessiert, Selenskij zu halten, allerdings aus einem anderen Grund. „Die politischen Führer der europäischen Staaten sind mit dem derzeitigen Regime verbunden, sie sind engagiert. Es ist sehr schwierig oder praktisch unmöglich, von dieser Position abzurücken, ohne das Gesicht zu verlieren“. Dagegen habe Trump in dieser Frage freie Hand.

Wer nun glaubt, dass man niemanden eine «toxische Persönlichkeit» nennen sollte, mit dem man demnächst verhandeln will, kennt den obersten russischen Diplomaten Sergej Lawrow noch nicht recht. Der hat gerade der russischen Medienholding «Roter Stern» ein Interview gegeben, das TASS kolportiert. In diesem Interview sagte Lawrow: „Wladimir Selenski hat sich von einem Mann, der mit Friedensslogans an die Macht kam, mit Slogans wie „Lasst die russische Sprache in Ruhe, das ist unsere gemeinsame Sprache, unsere gemeinsame Kultur“ (das steht alles im Internet), um 180 Grad gedreht und sich in sechs Monaten in einen reinen Nazi und, wie der russische Präsident Wladimir Wladimirowitsch Putin richtig sagte, in einen Verräter am jüdischen Volk verwandelt.“ Russland glaubt offenbar nicht, mit Wolodymyr Selenskij verhandeln zu müssen. Darauf komme ich unten zurück.

Interessant ist allerdings die Einschätzung, die Lawrow zur Frage europäischer Friedenstruppen abgibt, denn sie widerspricht vorherigen Aussagen Trumps über die russische Position: «Präsident Macron rennt mit einigen Ideen herum, genau wie Starmer. Sie sagen, dass sie so viele Tausende von Friedenstruppen vorbereiten und ihnen Luftunterstützung geben werden. Auch das ist eine Unverschämtheit. Dieser Plan, ‹Friedenstruppen› in der Ukraine einzusetzen, ist eine Fortsetzung der Kriegshetze des Kiewer Regimes gegen uns.“

Während Lawrow einräumt, dass Russland und die USA «niemals in allen Fragen der Weltpolitik einer Meinung sein» werden und das in Riad erkannt hätten, ist er voll des Lobes über den amerikanischen Präsidenten: „Donald Trump ist ein Pragmatiker. Seine Parole ist der gesunde Menschenverstand. Er meint, das kann jeder sehen, einen Übergang zu einer anderen Art, Dinge zu tun. Aber das Ziel ist immer noch MAGA (Make America Great Again – Anm. TASS). Jetzt hat er eine neue Kappe: „Alles, was Donald Trump versprochen hat – hat er getan.“ Das gibt der Politik einen lebendigen, menschlichen Charakter. Deshalb ist es so interessant, mit ihm zusammen zu sein.“ Russland glaubt offenbar, über ein Ende des Ukraine-Kriegs mit den USA verhandeln zu können. Auch darauf komme ich unten zurück.

Der Dritte im Bunde ist der Sprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, den TASS so zitiert: «Die neue Außenpolitik der US-Regierung deckt sich weitgehend mit derjenigen Russlands, und die Länder stimmten gemeinsam für eine Resolution der UN-Generalversammlung zur Ukraine, was zuvor unvorstellbar war.»

Die ukrainische Sicht auf den Westen

Im Folgenden stütze ich mich vorwiegend auf das ukrainische Medium strana.today, das nicht staatsnah ist und dem sogar seine ursprüngliche Webadresse strana.ua in der ukrainischen Domäne des Internets entzogen wurde. Ich habe die Recherche durch Meldungen der staatsnahen Agentur UNIAN ergänzt. Früher hätte ich UNIAN vorgezogen oder sogar exklusiv verwendet. Deren Seite bietet allerdings wesentlich weniger Meldungen zu den jüngsten außenpolitischen Entwicklungen und ihr Informationsgehalt ist geringer als bei strana.today. Obwohl strana.today nicht staatsnah ist, liefert es doch eine ukrainische Sicht auf die Dinge.

Die Rolle des Vereinigten Königreichs

Zunächst bleibe ich auf westlichem Territorium und gebe Meldungen des britischen «Daily Telegraph» wieder, die strana.today ausführlich kolportiert hat. Der «Telegraph» wiederum hat in einer wichtigen Frage die BBC zitiert. Es geht um die Haltung des britischen Premierministers Sir Keir Starmer zu den USA: „Vertraue ich Donald Trump, wenn er sagt, er wolle einen dauerhaften Frieden? Die Antwort auf diese Frage ist ja.“ Starmer weigerte sich, die Frage zu beantworten, ob die USA der Ukraine Sicherheitsgrantien geben werden. Er
fügte hinzu, dass sein Plan für den Frieden in der Ukraine eine „Koalition der Willigen“ voraussetze, die Sicherheitsgarantien für die Ukraine schaffen könne.

James Crisp, Europe Editor des «Daily Telegraph» wurde etwas deutlicher: «Europa, das die Unterstützung der USA für die Ukraine in dieser Phase nicht ersetzen kann, ist auf Schadensbegrenzung und Vermittlung eingestellt. Hinter dem Lächeln und den Umarmungen werden sie Präsident Selenskij dazu drängen, seinen Stolz zu überwinden und den Bruch mit Washington so schnell wie möglich zu kitten.»

Damit stößt Crisp in das gleiche Horn wie die «Financial Times», deren Einschätzung ebenfalls ausführlich von strana.today kolportiert wird: «Am Sonntag wird Starmer Selenskij und andere europäische Staats- und Regierungschefs auf dem Gipfel unter vier Augen darauf hinweisen, dass der Weg zum Frieden in der Ukraine über das Weiße Haus führen muss“. Einer von Starmers Verbündeten erklärte: „Der Premierminister wird die Leute zusammenbringen und höflich klarstellen, dass es nur eine Verhandlung gibt, die zählt – diejenige von Präsident Trump.“

Desweiteren berichtet die «Financial Times», Starmer habe am Freitag nicht nur mit Selenskij sondern auch mit Trump telefoniert, «um die Temperatur zu senken» und eine unmittelbare Forstsetzung der Gespräche zu erreichen. Diese Bemühungen seien jedoch erfolglos geblieben, da die Amerikaner ihm mitteilten, dass sich die Gemüter erst beruhigen müssten, bevor die Gespräche wieder aufgenommen werden könnten.

Die Haltung der USA

Eine von strana.today ebenfalls wiedergegebene Meldung der Agentur Bloomberg besagt, das Weiße Haus habe «privat» deutlich gemacht, dass es eine öffentliche Entschuldigung von Zelensky erwarte. Diese Information stamme von einer europäischen Quelle, die über das jüngste Gespräch zwischen Starmer und Trump informiert sei. Das Weiße Haus erwäge auch die Möglichkeit einer vollständigen Einstellung der militärischen Unterstützung für die Ukraine.

strana.today selbst zitiert den US-amerikanischen Außenminister Marco Rubio: “Und dann hat man das Gefühl, dass Selenskij vielleicht gar nicht wirklich ein Friedensabkommen will. Er sagt, er wolle es, aber vielleicht will er es nicht. Und diese offene, aktive Untergrabung der Friedensbemühungen ist für alle, die im Vorfeld mit ihm verhandelt haben, äußerst ärgerlich. Ich denke, er schuldet uns eine Entschuldigung dafür, dass wir unsere Zeit mit einem Treffen verschwendet haben, dessen Ausgang vorhersehbar war.“

strana.today zitiert desweiteren aus einer Erklärung des Weißen Hauses zu den Vorgängen vom Freitag: «Laut einer Gallup-Umfrage vom November wünschen sich mehr als die Hälfte (52 Prozent) der Ukrainer ein baldiges Ende des Krieges und sind der Meinung, dass die Ukraine bereit sein sollte, im Gegenzug für den Frieden etwas Territorium abzutreten… Die Gesamtzahl der einberufenen Ukrainer [wird sich demnächst] auf 1.160.050 erhöhen. Das Durchschnittsalter der ukrainischen Wehrpflichtigen liegt bei 43 Jahren… Die ukrainische Armee sieht sich mit einer zunehmenden Desertion konfrontiert, da „schlecht ausgebildete und erschöpfte Soldaten unerlaubt abwesend sind“, und die Armee steht vor weiteren Schwierigkeiten bei der Rekrutierung neuer Rekruten und [es gebe] „Verhaftungen von angesehenen und beliebten Offizieren.“ J.D. Vance habe Selenskij auch darauf hingewiesen, dass dieser im Oktober 2024 in Pennsylvania Wahlkampf für Trumps Gegner gemacht habe und dafür mit einer C-17 der amerikanischen Luftwaffe eingeflogen worden sei.

Bis zu diesem Punkt hätte ich alle Information auch in westlichen Medien finden können. Die ukrainische Sicht spiegelt sich hier nur in der Auswahl wieder: Was hält ein ukrainisches Medium heute von all der verfügbaren Information zu diesem Thema für wichtig?

Die folgende Information findet man nur in ukrainischen Medien. strana.today geht auf Äußerungen der US-Botschafterin in Kyjiw, Bridget A. Brink, ein. Diese war im April 2022 von Präsident Joe Biden ernannt worden und hatte ihr Amt im Mai 2022 angetreten. Zuvor war sie nach einer Ernennung durch Trump seit 2019 US-Botschafterin in der Slowakei gewesen. Brink sagte in dem für Diplomaten heutzutage offenbar typischen Ton: «Euer Präsident ist ein Gauner, der auf seine alten Tage den Verstand verloren hat.» strana.today gibt eine auf X gepostete Meinung eines Ukrainers dazu wörtlich wieder: «F*ck dich, Botschafter Brink. Das war einfach nur eine ekelhafte Sch*ßshow. Sieht so aus, als würden Sie auch dem verachtenswerten Donald Trump in den *rsch kriechen.» (Sternchen von izitiwab).

Bis hierhin war es Boulevard-Stil von beiden Seiten; jetzt wird es interessant. strana.today lässt die folgenden beiden Sätze heruntertropfen. «Wie Sie wissen, hat Brink einen langjährigen Konflikt mit Selenskij. Der ukrainische Präsident hat, wie wir bereits berichteten, bereits im vergangenen Jahr ihre Entlassung gefordert.» (Hervorhebungen von mir). Ich wusste das noch nicht. Offenbar kann ein ukrainisches Medium jedoch davon ausgehen, dass politisch gebildete heimische Leser darüber informiert sind. Selenskij muss die Entlassung Brinks von Biden gefordert haben. Der muss sie abgelehnt haben. Soweit zum amerikanisch-ukrainischen diplomatischen Verhältnis vor Trump.

Ungarn und der Iran

Ein weiteres Schlaglicht darauf, wie westliche Länder die Zuverlässigkeit ukrainischer Zusicherungen einschätzen, wirft die folgende Meldung bei strana.today: «Ungarn hat nach dem Drohnenangriff auf die „Russkaja“-Gasstation in der russischen Region Krasnodar, einen „Angriff auf seine Souveränität“ erklärt.

Die Erklärung wurde vom ungarischen Außenminister Péter Szijjártó abgegeben.

Russland hat die Ukraine beschuldigt, den Angriff ausgeführt zu haben, während die Ukraine sich nicht dazu geäußert hat. Die Station ist entscheidend für den Betrieb der TurkStream-Pipeline, die auch Ungarn versorgt.

Das russische Verteidigungsministerium behauptete, die ukrainischen Streitkräfte hätten in der Nacht zum 28. Februar einen „weiteren Angriffsversuch“ mit drei Drohnen unternommen, um angeblich „die Gaslieferungen in europäische Länder zu unterbrechen“. Alle drei Drohnen wurden Berichten zufolge abgeschossen.

Die Europäische Kommission hat uns kürzlich versichert, dass die Ukraine keine mit der Europäischen Union verbundenen Infrastrukturen angreifen würde. Wir fordern die Kommission nun auf, unverzüglich zu klären, ob sie zu diesen Garantien steht! schrieb Szijjártó in einer öffentlichen Erklärung.“

UNIAN hingegen zitiert den Obersten Führer des Iran, Ali Khamenei, und nennt dessen Bemerkung zynisch: «Die erste Lehre aus der Situation in der Ukraine ist, dass die Unterstützung westlicher Staaten durch Länder und Regierungen, die ihre Marionetten sind, eine Illusion ist. Alle Regierungen müssen das verstehen. Diejenigen Regierungen, die sich auf die Vereinigten Staaten und Europa verlassen, sollten sich die aktuelle Situation in der Ukraine ansehen.» Man könnte das auch als eine realistische Einschätzung bezeichnen.

Die eigentliche Frage

Lassen wir die ganzen Inszenierungen für die Öffentlichkeit beiseite und stellen uns die Frage, was Trump, Vance und Rubio am Freitag tasächlich getan haben und warum. Der Schlüssel ist die oben bereits zitierte Bemerkung Rubios «Diese offene, aktive Untergrabung der Friedensbemühungen ist für alle, die im Vorfeld mit ihm verhandelt haben, äußerst ärgerlich.»

Die folgende Bemerkung mache ich in vollen Bewusstsein dessen, was ich da sage und nicht ausschließlich aufgrund von Beobachtungen in der politischen Sphäre. Der Bruch bereits getroffener Vereinbarungen und bereits gegebener Zusagen ist eine typische ukrainische Verhaltensweise in den reichlich letzten zehn Jahren. Die gegenwärtige Situation ist in erster Linie das Ergebnis dieser Verhaltensweise. Dass die gegenwärtige US-Administration zu einer Null-Toleranz-Politik bezüglich dieses Verhaltens übergegangen ist, ist richtig; es ist sogar notwendig. Ein Kriegsende und insbesondere ein dauerhafter Frieden können nicht anders erreicht werden.

Trump, Vance und Rubio haben Selenskij am Freitag also eine Entweder-Oder-Frage gestellt. Entweder will Selenskij Frieden. Dann wird er ihn zu den Bedingungen haben, welche die ungleich mächtigeren USA mit Russland aushandeln können. Oder er kann den Krieg weiterführen. Dann muss er das ohne US-Unterstützung tun.

Das erklärt auch, warum Lawrow nicht davon ausgeht, mit Selenskij oder dem ukrainischen Außenminister verhandeln zu müssen, wohl aber mit der Trump-Administration. Selenskij wird nur für die Unterschrift unter dem fertigen Vertrag benötigt.

Natürlich könnte man am Ende den Schein wahren und würde das normalerweise auch tun. Die veröffentlichten Verhandlungsergebnisse zwischen den USA und Russland würden etwas ungünstiger für die Ukraine sein als das, was man wirklich vereinbart hat. Selenskij dürfte dann in der letzten Verhandlungsrunde den Rest fordern oder ein wenig mehr und man würde sich auf den Rest «einigen». Eine solche Inszenierung setzt allerdings voraus, dass Selenskij sich auch an die vorab nichtöffentlich getroffenen Abmachungen hält (siehe oben). Und gemäß dem diplomatischen Protokoll im Anzug erscheint statt im Militärlook.

Im Großen und Ganzen darf man erwarten, dass die neue Grenze in diesem Fall etwa entlang der gegenwärtigen Frontlinie verlaufen würde, mit kleineren Entflechtungen und Gebietstauschen. Welche Sicherheitsgarantie es für die Ukraine geben würde, ist derzeit unklar. Ich halte eine gemeinsame US-amerikanisch-russische Sicherheitsgarantie für denkbar. Dadurch würde Russland bei einem neuerlichen Angriff den Verlust der russisch-amerikanischen Beziehungen und eine Konfrontation mit den USA riskieren. Die USA müssten in diesem Szenario keine Truppen in die Ukraine schicken. Die Ukraine könnte ihrerseits keine Grenzscharmützel initiieren, ohne der Verlust der US-amerikanischen Garantie zu riskieren.

Wenn der Vogel das nicht frisst, wird er vermutlich sterben. Damit kommen wir zum Oder. Kann die Ukraine den Krieg ohne US-Unterstützung weiterführen?

Die Alternative zum russischen Siegfrieden

Wir müssen hier zwei Fälle unterscheiden. Der eine Fall ist, dass die EU und Großbritannien sich entschließen, die weitere Kriegführung der Ukraine auch ohne Beteiligung der USA und gegen deren Willen zu unterstützen. Der andere Fall ist, dass sie davor zurückschrecken und die Ukraine versucht, ganz auf sich gestellt weiterzukämpfen. Im zweiten Fall hat sie eher nur noch Wochen als Monate bis zum Zusammenbruch. Sie produziert nicht genug Munition, von manchen Arten gar keine, und sie ist pleite. Die Desertionen dürften in diesem Szenario noch einmal sprunghaft zunehmen. Eine Revolution oder ein Putsch wären nicht auszuschließen. Diese Entscheidung wird selbst Selenskij nicht treffen.

Was den ersten Fall betrifft, so hat dieser eine politische, eine finanzielle und eine militärische Komponente. Die politische Komponente ist die Frage, ob sich Großbritannien und die EU einen Bruch mit den USA leisten können und wollen. Für Großbritannien hat sich Keir Starmer bereits geäußert, indem er streuen ließ, dass es für ihn «nur eine Verhandlung gibt, die zählt – diejenige von Präsident Trump.» und indem er Selenskij zum Einlenken drängte.

Noch etwas schärfer wurde der NATO-Generalsekretär Mark Rutte, der anders als Starmer gar kein gutes Wort für Selenskij übrig hatte und von diesem Dankbarkeit gegenüber Trump einforderte. Im Wesentlichen kopierte Rutte das Argument des Weißen Hauses zu den Javelin-Panzerabwehrraketen und verstärkte es noch, indem er sagte, dass die Ukraine in der Anfangsphase des Krieges ohne diese Raketen auf verlorenem Posten gestanden hätte. Rutte hat gute Gründe, sich auf die Seite der USA zu schlagen. Er muss mindestens um die Handlungsfähigkeit seiner Organisation, möglicherweise sogar um deren Bestand fürchten.

Zu dieser Frage zitiert strana.today den ehemaligen Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa, Admiral James Stavridis, der CNN ein Interview gegeben hat. Stavridis wurde deutlich: „Ich glaube, wir steuern auf – ich will nicht übertreiben oder dramatisch sein – die letzten Tage der NATO zu.“ Dabei ging es nicht nur um den Eklat am Freitag, sondern auch um Trumps Forderungen nach höheren Verteidigungsausgaben in Europa. Stavridis schlug sogar vor, dass der Block durch die „European Treaty Organisation“ ersetzt werden könnte. Im Zeitrahmen des Ukraine-Krieges käme das allerdings zu spät.

Stavridis spricht nicht von ungefähr. Der republikanische Senator Mike Lee hat gestern tatsächlich den Rückzug der Vereinigten Staaten aus der NATO und der UNO gefordert. Er erntete eine virale Welle der Zustimmung auf X – darunter von Elon Musk, einem ursprünglich aus Südafrika stammenden Cowboy, der grundsätzlich aus der Hüfte schießt. Die Position von Mike Lee ist im US-Senat ganz sicher eine Minderheitsposition. Weniger sicher ist, ob sie das bliebe, wenn sich die europäischen Mitgliedsstaaten in einer Frage von Krieg und Frieden gegen die USA stellen würden.

Die polnische Regierung weiß, dass ihre Position nicht mehr gedeckt ist, wenn die USA sich militärisch in Europa stark deengagieren, geschweige denn im Falle einer Auflösung der NATO. Das gilt in noch stärkerem Maße für die baltischen Staaten, ob deren Regierungen nun strategiefähig genug sind, das zu erkennen oder nicht. Auch Finnland kann kein Interesse an einer Auflösung der NATO haben. Ungarn und die Slowakei sind sowieso gegen die Unterstützung einer weiteren Kriegsführung der Ukraine. Rumänien käme durch einen regelrechten Zusammenbruch der Ukraine Moldawiens wegen in eine prekäre Lage. Dänemark wird neben Grönland kein weiteres Konfliktfeld mit den USA eröffnen wollen. Meloni wird das Verhältnis Italiens zu Trump nicht belasten wollen. Kurz und gut – dass die EU-Staten und Großbritannien sich gegen den Willen der USA zu einer Unterstützung der ukrainischen Kriegsführung entschließen, ist politisch sehr unwahrscheinlich.

Angenommen, sie wollten das doch tun, könnten sie es finanzieren? Macron redet in einem Interview mit der «La Tribune» von einem Paket von hunderten Milliarden Euro über mehrere Jahre, meint damit aber eher den Wiederaufbau der Ukraine und eine europäische Sicherheitsstruktur. Darüber solle auf einem EU-Gipfeltreffen am Donnerstag, dem 6. März, gesprochen werden. Wer wird dort für Deutschland Ja oder Nein sagen? Und was wird Ungarn dazu sagen? Wieviel Zeit hat die EU, sich zu positionieren?

Die bisherige finanzielle Unterstützung der Ukraine seit Kriegsbeginn kam nach Schätzungen zu 46% aus den USA und zu 54% aus Europa. Die EU, deren meiste Mitgliedsstaaten gegenwärtig stärkere Finanzprobleme haben als 2022-2024, müsste ihr Hilfsaufkommen also etwa verdoppeln. Ich denke nicht, dass sich dafür politische Mehrheiten finden lassen.

Was die militärische Komponente betrifft, so zitiert UNIAN Sergei Rachmanin, der ein Mitglied des Komitees des ukrainischen Parlaments für Nationale Sicherheit, Verteidigung und Geheimdienste ist. Der hatte Radio NV ein Interview gegeben. Er meint, ein Ende der US-Hilfe wäre für die Ukraine kein Desaster, aber «kritisch und schmerzhaft». Die US-Luftverteidigungssysteme gegen ballistische Raketen (Patriot) und der Raketennachschub dafür seien nicht zu ersetzen. Dann kam er auf Starlink zu sprechen. Die gegenwärtige ukrainische Verteidigung beruhe weitgehend auf Drohnen, die von Starlink abhängen.

Starlink ist Elon Musks satellitengestütztes Internet-System. Die Drohung, der Ukraine den Zugriff zu entziehen, hatten die USA laut CNBC bereits während der Verhandlungen zum Rohstoffabkommen eingesetzt. Elon Musk hatte das dementiert. Es ist allerdings nicht völlig klar, wer welche Entscheidungsrechte hat. Musk hatte Starlink schon einmal teilabgeschaltet, als die Ukraine damit Angriffe auf die Krim durchführen sollte. Der Vertrag zur Starlink-Nutzung durch die Ukraine mit SpaceX läuft wohl über das US-Militär. Details sind unbekannt. Die US-Regierung kann den Zugang zu Starlink abschalten, wie der Leiter des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanov, bestätigte. Momentan ist das unwahrscheinlich. Wenn die Ukraine allerdings gegen den Willen der US-Regierung weiter Krieg führen will, ist es eher wahrscheinlich.

Ohnehin halte ich Rachmanins Bemerkungen für Pfeifen im Walde. Am 15. Februar klang es bei Selenskij noch ganz anders, als der dem US-Sender NBC sagte, die Überlebenschance der Ukraine sei ohne US-Militärhilfe sehr niedrig. Das ist die Einschätzung, die ich teile. Selbst wenn Europa den Willen und das Geld aufbrächte, müsste es wesentliche Teile der Militärgüter, wie etwa gepanzerte Fahrzeuge, aber auch Artilleriemunition, in den USA kaufen, um den ukrainischen Bedarf zu decken. Dass die USA, deren eigene Bestände derzeit nicht überfüllt sind, für einen gegen ihren Willen geführten Krieg verkaufen würden, ist nicht sehr wahrscheinlich.

Selenskij selbst hat seine Meinung seit dem 15. Februar nicht geändert. Noch nach dem Rauswurf aus dem Weißen Haus sagte er in einem Interview bei «Fox News», dass die Ukraine unbedingt Sicherheitsgarantien der USA brauche. Ein Vertrauensvotum für die EU und Großbritannien ist das nicht.

Heute ist klar geworden, dass die freie Welt einen neuen Führer braucht. Es liegt an uns, den Europäern, diese Herausforderung anzunehmen

Kaja KallAS, EU-Außenbeauftragte, 28. Februar 2025

Eine Katze namens Kaja Kallas (siehe Titelbild)

Wie Putin richtig bemerkte, können die EU-Politiker Selenskij nicht fallenlassen, ohne das Gesicht zu verlieren. Aus dem gleichen Grunde können sie schlecht auf die Position von Trump, Vance und Rubio umschwenken, obwohl diese objektiv die beste noch verfügbare Lösung für die Ukraine und für die EU anstreben. Das liegt nicht daran, dass ihnen die Ukraine oder die EU sonderlich am Herzen lägen, sondern dass es gegenwärtig im objektiven Interesse aller Seiten ist, diesen Krieg zu beenden.

Die Estin Kaja Kallas, zuvor Premierministerin Estlands, ist nicht fähig, auf so einfache Gedanken zu kommen. Wir müssen ihr zugute halten, dass ihre Mutter 1949 als Sechsjährige nach Sibirien deportiert worden war und erst mit 16 Jahren nach Estland zurückkehren konnte. Papa war später estnischer Premierminister und EU-Kommissar (sieh an!). Kallas hat Jura studiert. Im EU-Parlament hat sie sich 2014-2018 mit Wirtschaft und Digitalem beschäftigt. Was sie für das EU-Außenamt qualifizierte, bleibt unklar.

Im Vorfeld war sie konsistent durch extrem antirussisches Verhalten, auch gegenüber diplomatischen Initiativen von Merkel und Biden zu Gesprächen mit Putin, aufgefallen. Unter ihrer Führung war Estland relativ gesehen der stärkste Unterstützer der Ukraine in der EU. Vermutlich war das ihre ganze Qualifikation. Heute rächt sich das. Leute mit zu starken Meinungen gehören nicht in Positionen, in denen es eine Diplomatin oder einen Diplomaten braucht. Die EU-Außenbeauftragte kann übrigens nicht zu Gesprächen nach Russland reisen, obwohl sie sogar russisch spricht. Gegen sie liegt dort ein Haftbefehl vor.

Der ukrainische Präsident steht vor einer eher einfachen Entscheidung, weil er nicht wirklich Spielraum hat. Er hat sein Blatt überreizt (Rubio meinte sogar, Selenskij habe gar keine Karten auf der Hand, nur die USA hätten ein Blatt) und muss einen halbwegs gesichtswahrenden Weg finden, einzulenken. Die Situation der EU ist komplizierter.

Die EU wird entscheiden müssen, in welcher Form sie die Ukraine nach einem Friedensschluss militärisch unterstützt. Das ist nicht einfach, denn die EU wird ihre Finanzen und ihre Rüstungsindustrie für den eigenen Bedarf benötigen. Sie wird zudem entscheiden müssen, in welcher Form sie den ukrainischen Wiederaufbau unterstützt und was sie dafür von der Ukraine als Gegenleistung erwartet. Dazu genügt es nicht, dass wie in den USA drei Männer, die sehr ähnlicher Meinung sind, sich einig werden und dann die Parlamentsabgeordneten ihrer eigenen Partei überzeugen. In der EU müssen divergente staatliche Interessen berücksichtigt werden. In bestimmten Fragen muss Einstimmigkeit erzielt werden. Man muss daher davon ausgehen, dass die EU in der Nachkriegsukraine eine untergeordnete Rolle spielen wird. Ironischerweise dürften davon die USA profitieren, die Selenskij und damit auch sein Land am Freitag brüskierten.


306 Antworten zu “Die Sicht der Anderen”

      • Ich glaube, daß Dt. was die Israelpolitik betrifft, wirklich in einer be*******n Lage ist, seit dem 7. Oktober. Aber auch die UNO, eigentlich alle Organisationen, die noch einen halbwegs kritischen Blick auf die Israelpolitik in Gazah hatten.
        Das ist irgendwie wie 9/11 und was danach geschah.
        Aber damit belasse ich es bei den VT.
        Wieder eine hervoragende Analyse ihrerseits.
        Nur bei Ungarn könnte ich mir vorstellen, daß die zwar erst einmal querschiessen, dann aber doch nachgeben, zweck Nettogeldempfänger.

        • Ja, der Orban ist auch ein St*nkt**r. Wenn ihm die EU nicht passt, so dass er immer was anderes tun muss, bis hin zu einer Abstimmung in der UN-Generalversammlung, dann soll er eben einen Uxit machen. Das will er aber auch nicht.

          Der stänkert und dann lässt er sich seine Stimme abkaufen. Und die Gegenseite kauft. Das Vertrauen in Brüssel wird dadurch nicht eben gefördert.

          • Orban hat keine komfortable Beinfreiheit in der EU, das gilt für alle Staatsoberhäupter kleinerer & wirtschaftlich nicht besonders stabiler EU-Staaten. Den kleinen Rest seiner Beinfreiheit nutzt er, wie @Albatros richtig feststellt, im Sinne der Interessen seines Landes & der Bevölkerung. Letzteres ist offenbar nicht mehr ´in´ oder ´cool´, zumindest agieren inzwischen eine ganze Reihe von Regierungen der EU-Staaten weder im Interesse ihrer eigenen Bevölkerung & erst recht nicht jener in den EU-´Partner´-Staaten. Obwohl ich viele Ansichten von Orban nicht teile, sehe ich bei ihm dennoch mehr politische Vernunft als bei den allermeisten EU-Häuptlingen zusammen. Seine Einwände zu der irrationalen EU-Politik betrachte ich nicht als ´Stänkern´, meistens sind sie berechtigt. Sein zwangsläufiges Einknicken ist auch die Folge des Konformismus der anderen EU-Staaten, die zwar hintenrum jammern aber keine Courage zum Widerstand zeigen. Auf Dauer wird dieser Zustand nicht mehr aufrechterhalten werden können.

  1. Wir sollten keinen Cent mehr für Waffen ausgeben.
    Eher über unsere Politiker sprechen.
    Von der Leyen will die «Wiederbewaffnung» Europas.
    Tusk redet von EU Soldaten die die Anzahl der USA oder Russlands übertrifft.

    Die EU Wirtschaftskraft liegt bei einem Vielfachen Russlands.
    Wir hatten 45 Milliarden für die BW. Das reichte nicht mal um irgendetwas zustande zu bekommen, wie man sagt. Also dürften auch 90 Milliarden kaum reichen.
    Wohin will man also? Richtung totrüsten gegen einen Feind den es evtl. gar nicht gibt?
    Will Russland Deutschland oder Frankreich angreifen? Wenn ja, wieso und mit welchem Ziel? Bisher besteht die Gefahr in Reden von Politikern, die Angst produzieren möchten.
    Weil hier vieles den Bach runtergeht und Kürzungen gegen einen Feind besser zu verkaufen sind?
    Welche Wunschträume bestehen, wenn manche einen riesigen militärischen Block aufbauen wollen der nur herumsteht? Wo möchten wir ihn einsetzen?
    Vielleicht weltweit? Wenn andere Staaten etwas zu unserem Nachteil beschließen? Gegen China?
    Ein Land das sich totrüstet hat nichts mehr zum verteidigen.

    • >>>Welche Wunschträume bestehen, wenn manche einen riesigen militärischen Block aufbauen wollen der nur herumsteht? Wo möchten wir ihn einsetzen?
      Vielleicht weltweit?<<<
      Also die USA haben in der Zeit von 1945-1990 den riesigen militärischen Block, den sie aufgebaut haben, auch immer wieder zum Teil abbauen können, indem sie entweder selbst Krieg geführt haben bzw. militärische Konflikte angeheizt bzw. entstehen haben lassen, und dann militärisches Gerät geliefert haben.
      Europa hat bis 1990 keine Kriege geführt, hat allerdings auch Waffen exportiert, also die Rüstungsindustrie nicht verhungern lassen.
      Die Aktien werden zwar nicht übermäßigen Gewinn gebracht haben, aber über dem Zinsatz der Zenteralbank wird er schon gewesen sein.
      Eine Rüstungsindustrie braucht zwingend Konflikte und Kriege, sonst wirft sie für die Aktionäre nichts ab.
      Aber in Europa war außer Jugoslawienkrieg nicht viel los.
      Das änderte sich erst, mit Ukraine und Maidan.
      Jetzt sind die Arsenale leer und müssen neu befüllt werden. Also braucht es zwingend einen Gegner. Und zwar einen, der wieder Europa bedroht.
      Es war einfach viel zu lang Frieden in Europa.
      Das ist Gift für die Rüstungsindustrie…
      Jetzt haben wir den Feind, die Bevölkerung ist zum Großteil umgeschwenkt, jetzt kann man wieder anfangen. Was in 40 Jahren ist, wer weiß.
      Vielleicht China, die BRICS-Staaten, irgendwie wird schon wieder ein Feindbild aufgebaut werden. Hat eigentlich seit 1945 ganz gut geklappt.
      1990 war wahrscheinlich für diese Spezies der Supergau. Aber man hat sich schnell gefangen…

      • Wäre es nur die Rüstungsindustrie, wäre ich beruhigt.
        Diese macht zwar viel Lobbyarbeit, aber die deutsche R.-Industrie ist nicht so gigantisch und der Einfluß müßte begrenzt sein.
        Diese derzeitige Rüstungshetze scheint mehrere Väter und Mütter zu haben oder einen sehr mächtigen Protagonisten.

        • Mit diesem mächtigen Protagonisten, wenn Sie jetzt nicht einen bestimmten Menschen meinen, wird die Welt aber noch lange leben müssen.
          Positive Veränderungen sehe ich in dieser Hinsicht keinesfalls.

        • «Diese derzeitige Rüstungshetze scheint mehrere Väter und Mütter zu haben oder einen sehr mächtigen Protagonisten.»

          Die Politik braucht irgendein Thema, mit dem sie ihre Wichtigkeit vor der Bevölkerung rechtfertigt. Eine Pandemie ist gerade nicht in Sicht und der Klimawandel verfängt nicht mehr so recht. «Die Russen kommen» hat schon mal ein paar Jahrzehnte funktioniert. Back to the future.

          • Diese geplante gewaltige Aufrüstung lohnt nur, wenn es tatsächlich einen Feind gibt, der anzugreifen bereit ist.
            Sollte das nicht der Fall sein, oder könnte man dieses Szenario anderweitig beseitigen, wäre es eine enorme Schwächung der EU.
            Ja, die militärische Stärke würde wachsen. Aber wozu benutzt man sie dann?
            Entweder zur Erpressung oder zu militärischen Scharmützel. Ist das nicht der Fall, bleiben nur enorme finanzielle Löcher, Einsparungen und gesellschaftliche Probleme.
            Trump fordert anscheinend 5% vom BIP. Das ergäbe hohe Schulden bzw starke Belastungen die man wohl zuerst den ärmeren 50% aufbürden würde.
            Eine so große militärische Maschinerie erfordert auf Dauer hohe Wartungskosten, Neubeschaffungen usw. Es ist nicht damit getan, 5 Jahre lang hohe Summen zu investieren. Es ergäben sich dauerhaft erforderliche Mittel.
            Nun haben wir aber die Themen Rente, Gesundheit, Energie, Digitalisierung, Bildung…
            Um das alles zu stemmen, helfen auch ein paar Hundert Milliarden neue Schulden nichts,

            • Sie haben in allem völlig recht.
              Trotzdem wird es wahrscheinlich kommen.
              Warum? Ich kann es mir nur mit der ewigen Angst vor dem Russen erklären.
              Und da wir aus dem Westen regiert werden, wird das auch so bleiben. Der Osten fällt da nicht ins Gewicht.
              Ich sage es mal ganz zynisch: Sollte es eine mRNA Impfung gegen diesen «Wahn» geben, wäre ich sofort für eine allgemeine Impfpflicht, ungeachtet der Nebenwirkungen…
              s.hier:
              https://www.jungewelt.de/artikel/495211.staatsschulden-merz-aufr%C3%BCstung-sofort.html

              «An den Börsen Westeuropas führten die angekündigten Milliardensummen am Montag zu einem Kursfeuerwerk, vor allem bei Rüstungspapieren. Der deutsche Aktienindex Dax erreichte erstmals die 23.000-Punkte-Marke. Die Rheinmetall-Aktie kostete bei zweistelligem Zuwachs zwischenzeitlich fast 1.200 Euro.»

            • Zur «Russenangst» auch bei den Nachdenkseiten:

              https://www.nachdenkseiten.de/?p=129637

              EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas im Februar 2025

              „Die NATO ist nicht das, wovor Russland Angst hat. Russland hat Angst vor einer Ausweitung der Demokratie auf Russland, weil die NATO und alle anderen NATO-Länder Russland nie angegriffen haben. Der Punkt ist, warum wir, die NATO, existieren, besteht darin, dass wir Angst vor Russland haben. Und das Einzige, was wirklich funktioniert und die einzige Sicherheitsgarantie, die funktioniert, ist der NATO-Schirm.“

              (Quelle: Interview mit AFP)

          • «Die Politik braucht irgendein Thema, mit dem sie ihre Wichtigkeit vor der Bevölkerung rechtfertigt.»

            Nun ja, T. macht’s moeglich: Ein Quadrell (Merz, Soeder, Klingbeil & Who-the-f*ck-is-Esken) haben sich auf einen Antrag bzgl. Reformierung der Schuldenbremse (euphemistisch: «Sondervermoegen» genannt, das die Bundesrepublik noch nicht gesehen hat) geeinigt, um eben diesen gemeinsam von CDU/CSU und SPD noch fix in den alten BT einbringen zu koennen, um das Grundgesetz ohne Sperrminoritaet aendern zu koennen.

            (Sorry: Bandwurmsatz. Koennte etwas holprig sein. Ich hoffe, dass was uns da erwartet, trotzdem verstanden wird.)

            Kurz: Whatever it takes.

    • >>>Ein Land das sich totrüstet hat nichts mehr zum verteidigen<<<
      Das ist richtig, und die schreckliche Konsequenz ist dann Krieg.
      Das war in Deutschland 1938 auch der Fall.
      Wie es weiterging, wissen wir ja.

  2. Wissen Sie was ich nicht verstehe: Warum S. fuer die US-Hilfen dankbar sein soll und denen sein «Tafelsilber» geben soll oder meinetwegen sich von denen auspluendern lassen soll – wie das frueher (teils heute noch) die Kolonialisten in Afrika getan haben?

    Ich denke (und der Meinung bin ich auch): Es ist ein Stellvertreter-Krieg der USA. Und na klar muss man dann dem Stellvertreter, wenn der schon die Drecksarbeit machen soll, die noetigen Mittel kostenlos zur Verfuegung stellen.

    Und das Argument, dass T. den jetzt gefeuert hat, weil der nicht «liefern» konnte – oder unter T. der Stellvertreter-Krieg vorbei ist (Ist er das?), mag ja stimmen. Aber die groesste finanzielle und praktische Unterstuetzung kam ja von Sleepy Joe. Und demzufolge kann T. doch nicht einfach den Gesamtbetrag in Rechnung stellen.

    • «und denen sein «Tafelsilber» geben soll»

      Weil er sich hat Waffen liefern lassen. ohne sich vorher zu vergewissern, dass die ein Geschenk sind?

      «Es ist ein Stellvertreter-Krieg der USA.»

      Es hatte unter Biden Aspekte davon, aber all das ist unter Selenskij’s Verantwortung geschehen. S hat entschieden, im August 2021 und dann noch einmal Anfang Februar 2022 Oel ins Feuer zu giessen. S hat entschieden, Anfang April einen bereits paraphierten Vertrag zur Beendigung des Kriegs zu zerreissen.

      Ja, es wäre nobler zu sagen, dass es keine Abmachung über die Bezahlung der Waffenlieferungen gab und man deshalb die Kosten teilt (falls S nicht tatsächlich auf Kredit gekauft hat, wir wissen auch das nicht).

      Wir wissen aber andererseits auch nicht, was nun genau die Bedingungen in dem Vertrag sind. Vor dem Freitag sahen die ukrainischen Medien diesen Vertrag nicht mehr als unvorteilhaft für die Ukraine an. Die ukrainische Delegation wollte doch sogar noch bleiben und unterzeichnen, als sie herausgeworfen wurde.

      Rechtlich ist unklar, was T. in Rechnung stellen kann. Aber wenn B. Geschenke gegeben hätte, könnte S. das belegen. Und das hätte er dann ganz bestimmt öffentlich getan.

  3. Ich würde nicht versuchen, S. die Schuld zuzuschieben, wenn der Westen hetzt, Waffen liefert, Geld, Sanktionen.
    Er wurde zumeist benutzt und nun schäbigerweise nachträglich eine Rechnung aufzumachen ist das Letzte.

    • Niemand wird wohl je sagen können, ob S. das, was er 2019 bei Amtsantritt erklärte machen zu wollen, wirklich ernst gemeint hat.
      Ich weiß es auch nicht. Es klang jedenfalls erstmal gut.
      Und wenn man ihm zugute hält, daß es so gewesen sein könnte, muß man sich aber auch fragen, was dazu geführt hat, daß er anders handelte.
      Aber dass es in der Ukraine gefährlich werden kann, zu «putinfreundlich» zu sein, wird er wohl schnell erkannt haben.
      Aber da war ja die Ukraine in der Lesart des Westens schon eine Demokratie.
      Und Faschisten gabs dort auch nicht.
      Auf alle Fälle hat er bei Trump und Vance mit seinem Auftreten dort dafür gesorgt, daß ihm das nun nicht vorgeworden werden kann.
      Er wird als lebender, und wie man sagt, sehr wohlhabender Mann aus der Sache rauskommen.
      Vielleicht für manche, viele? Ukrainer auch als Held, aber eben nicht als Märtyrer.
      Vielleicht war es auch eine geniale Improvisation von seiner Seite, weil er merkte, daß er dort eigentlich vorgeführt werden soll. Schauspielerische Intuition?
      Ich könnte mir allerdings vorstellen, daß der Mann, der vielleicht irgendwann einmal den «Friedenvertrag» unterzeichnen wird, es ungleich schwerer haben wird als S.

      • Wenn S. heil aus der Sache rauskommt, ist er auf jeden Fall ein materiell vermögender Mann. Ob seine anfänglichen Beteuerungen den Krieg zu beenden ehrlich waren, weiß ich auch nicht. Ob sie nur daran gescheitert sind, weil die Faschisten ihn im Würgegriff hatten, weiß ich ebenso wenig. Was ich sehe ist seine Wandlung, dabei ist das Bild vom Wolf im Schafspelz kein weit hergeholtes. An anderer Stelle schrieb ich kürzlich:

        Aus der Perspektive, es den Russen mal richtig zu zeigen, Russland zu ruinieren & Putin zu canceln, ist Selenskyi der unübertroffene Held dieser Geschichte. In meinen Augen ist Aufgabe eines Präsidenten, die Interessen des Landes & der Bevölkerung zu verfolgen sowie zu schützen. Darin hat sich Selenskyi als verantwortungsloser oder zumindest unfähiger Leader gezeigt. Er hatte 3 Jahre Zeit den Krieg um den Donbas zu beenden & eine für alle Beteiligten tragbare Situation zu schaffen. Die Umsetzung von Minsk II wäre der 1. Schritt gewesen. Der Einwurf, dass seine Vorgänger auch nichts in diese Richtung unternommen hätten, spielt dabei keine Rolle, er hat 2019 mit dem Wahlversprechen gewonnen, den Krieg zu beenden. Stattdessen hat er mit einer Reihe von Gesetzen & Verordnungen antirussische Ressentiments in der Ukraine befördert sowie ein Agreement mit dem russischen Nachbarn erschwert.

        Dann hatte er 3 Jahre lang den Zeitpunkt versäumt, den Krieg durch eine Vereinbarung mit der RF zu beenden. Der Verzicht auf eine NATO-Mitgliedschaft wäre dazu der 1. Schritt gewesen. Stattdessen hat er sich vorgenommen, den Krieg auf eine höhere Stufe zu hieven & mit einer Beteiligung durch NATO-Kräfte einen noch schlimmeren Krieg zu führen. Die Gefahr, dass dieser in einen 3. Weltkrieg ausarten könnte, hat weder ihn noch seine Mitspieler beeindruckt. Die enorm vielen Gefechtsopfer wurden in Kauf genommen, so auch die Zerstörung der Städte & zivilen Opfer.

        • Nicht zu vergessen, er wurde vom Westen bestärkt, unterstützt. Auch mit eindeutigen Formulierungen.
          Er hat auch zu sehr den westlichen Verlautbarungen vertraut: Unterstützung bis zum geht nicht mehr.
          Teilweise gibt es diese Worte ja heute noch.

      • Bzgl. Inszenierung des Clash im WH durch Selenskyj: Lutz Herden vermutet das in seinem jüngsten DF-Artikel auch. Ich habe nicht diesen Eindruck, weil ich zum einen S. als viel zu narzisstisch dafür halte, sich freiwillig derart abkanzeln zu lassen. Nach all dem tobenden Applaus, den er über 3 Jahre genossen hat. Zum anderen ist seine Position innenpolitisch nun deutlich geschwächt, seine Gegner haben schon gelauert & seine Parteifreunde werden sich inzwischen sehr gut beraten lassen, ob sie noch auf ihn setzen sollen.

        • Ich halte das auch für weniger wahrscheinlich, wenn auch nicht fpür ausgeschlossen. Für eine Inszenierung war der Vorlauf sehr lang. Die ganze Sache passte auch genau zum sonstigen Auftreten Selenskijs. Mit anderen Worten, der Beginn der Eskalation war ein «typischer Selenskij». Sein von Greta Thunberg abgeschauter Stil.

        • >>>weil ich zum einen S. als viel zu narzisstisch dafür halte, sich freiwillig derart abkanzeln zu lassen<<<
          Mit "narzisstisch" mögen Sie richtig liegen, ist in Politik oder auch bei Schauspielern ja häufig anzutreffen.
          Allerdings wollen Narzzisten leben. Selbstmordgefährdet sind diese eigentlich nicht. Das kann eher bei deren Opfern passieren.
          Was ich damit sagen will: Eben weil S. ein Narzisst ist, hat er sich für ein Leben als Held und nicht eine postumes Eingehen in die ukrainische Geschichte als Märtyrer entschieden.
          Und das scheint ihm mit diesem Auftritt im Weißen Haus gelungen zu sein.
          Auf alle Fälle würde ich davon ausgehen, daß nicht mehr S. irgendetwas unterzeichnen wird.
          Ich würde auch nicht ausschließen wollen, daß derjenige, der irgendwann mal doch diesen "Deal" mit Trump abschließt und dann den Vertrag unterzeichnen muß, nicht mehr lang lebt. Auf alle Fälle würde ich ihm zu guten Personenschützern raten.
          Es wird uns zwar immer erzählt, daß die Ukraine ein demokratischer Staat ist und auch unsere Demokratie verteidigt gegen den faschistischen Putin, aber ich sehe das überhaupt nicht so.
          Und der Botschafter Griechenlands, in Ihren verlinkten Beiträgen, scheint es ähnlich einzuschätzen.

          • «Es wird uns zwar immer erzählt, daß die Ukraine ein demokratischer Staat ist und auch unsere Demokratie verteidigt gegen den faschistischen Putin, aber ich sehe das überhaupt nicht so.»
            Ich halte das auch, wie Sie, vorgeschoben.
            Russland möchte keine NATO Basen an seiner Grenze, so wie auch die USA keine russischen oder chinesischen Basen an der mexikanischen Grenze dulden würde. Das wäre nachvollziehbar.
            Russland ist an Geschäften mit der EU interessiert. Diese beiden Punkte wären bei Verhandlungen ein dickes Pfund und Russland hätte sicher ein großes Interesse daran.
            Größer, als den Krieg fortzuführen.
            Ebenso größer als Westeuropa anzugreifen.
            Ein Interesse daran halte ich für sehr begrenzt.

            • >>>Größer, als den Krieg fortzuführen.
              Ebenso größer als Westeuropa anzugreifen.
              Ein Interesse daran halte ich für sehr begrenzt.<<<
              Ich halte das Interesse nicht nur für begrenzt, sondern eigentlich als nicht vorhanden.
              Eigentlich heißt aber in meinem Verständnis auch, daß es trotzdem bereit ist, einen Krieg zu führen. Und da geht es nicht um das verletzte Ego eines "durchgenallten Diktators", wie uns hier in Europa tagtäglich und fast in jeder Nachrichtensendung versucht wird, einzuhämmern.
              Es geht um berechtigte, vollkommen berechtigte möchte ich hinzufügen, Sicherheitsinteressen.
              Das ist ja das perverse Spiel der letzten 20 Jahre von Seiten des "Wertewestens".
              Mit Jelzin hätten diese ihr Ziel fast erreicht, Putin hat denen aber einen fetten Strich durch ihre Rechnung gemacht.
              Aber die Hand hat er immer wieder in der Zeit ausgestreckt…

    • «Ich würde nicht versuchen, S. die Schuld zuzuschieben, wenn der Westen hetzt, Waffen liefert, Geld, Sanktionen»

      Das akzeptiere ich nicht. Er ist der ukrainische Präsident und für sein Land verantwortlich. Er fordert ja auch immer Souveränität.

        • Das ist natürlich richtig. Die Hauptschuld trägt sowieso Putin, aber das hilft momentan nicht weiter.

          Was ich meine, ist: Die europäischen Politiker tun so, als ob Selenskij tatsächlich ein Unschuldslamm wäre, dem nun über mitgespielt wurde. Das ist ganz und gar nicht der Fall.

      • S. hat die Todsuende begangen, sich dem Staerkeren nicht beugen zu wollen und damit schuldig an x-tausenden von Menschenleben und der Zertoerung seines Landes gemacht. (Sie sehen: Ich bin kein Fan von S.)

        Fakt ist aber auch: Der Hauptschuldige ist P. Er haette den Krieg (2022) gar nicht erst beginnen duerfen. Als kluger Kopf haette er voraussehen muessen, dass es diesmal nicht so einfach und geraeuschlos geht wie mit der Krim.

        Tja, ehrlich will ich bleiben…

        • «sich dem Staerkeren nicht beugen zu wollen»

          Ja, das war töricht. Es ging anfangs nur um den Verzicht auf die, wegen der Krimfrage eh aussichtlose, Aussicht auf eine NATO-Mitgliedschaft und um Begrenzung der ukrainischen Rüstung. Deswegen einen Krieg zu riskieren und ihn nach anderthalb Monaten auch noch aus freier Wahl weiterzuführen, war falsch.

          Dem Ganzen jetzt ein Ende zu setzen, ist richtig.

        • «S. hat die Todsuende begangen, sich dem Staerkeren nicht beugen zu wollen…„

          Er hat sich sehr früh schon dem Stärkeren gebeugt, sehr bald nach seiner Wahl zum Präsidenten. Alle seine Berater, die mit der Versöhnungspolitik im Donbass beginnen wollten, wurden damals schleunigst kaltgestellt, von den Ultranationalisten, den wahren Herrschern in der Ukraine seit dem Putsch. Da war der Wille rasch gebrochen.

          Seine Mitschuld liegt u. A. in der Absicht überhaupt Präsident der Ukraine werden zu wollen, ohne eine politische und militärische Hausmacht zu haben (es kann auch naiver Größenwahn gewesen sein, nach 4 Jahren als „Diener des Volkes“ auf der Mattscheibe). Die wahren Machtverhältnisse seit dem Putsch können ihm nicht völlig unbekannt gewesen sein. Weiter hat er Schuld auf sich geladen, weil er schließlich die Politik von Poroschenko fortsetzte, gegen die er im Wahlkampf noch zu Felde gezogen war. Seitdem arbeitet er selbst gegen einen Großteil der eigenen Bevölkerung (das ist die Todsünde, ab Dezember 2019). Das I-Tüpfelchen setzte er schließlich mit dem Abbrechen der Verhandlungen 2022 in Istanbul, er wurde zum willigen Werkzeug des „Wertewesten“s, v. a. der USA (dass er diese Funktion bereits von Poroschenko geerbt hatte, war ihm möglicherweise nicht klar). Zu dem Zeitpunkt hatte er den Hass auf P. bereits 2 Jahre lang eingeübt (für sein Innenpolitisches Versagen braucht es einen Sündenbock). Dass ihn die USA am ausgestreckten Arm bewußt verhungern lassen, will er nicht glauben. Er war und ist als Politiker ein Stümper.

          Was den/die Hauptschuldigen angeht, der/die sitzt/sitzen seit Jahrzehnten in Washington D.C.; für den Krieg ab 2022 trägt P. „nur“ eine Mitschuld.

          (nach bestem Wissen und Gewissen)

  4. Die Griechen scheinen ihre Sicht auch zu ändern, bzw. nun öffentlich darzulegen. Den Anfang macht der ehemalige griechische Botschafter in der Ukraine, Vasilios Bornovas, der in einem Interview u.a. über die Ursache des Krieges in der Ukraine sprach. Er hielt es offenbar wichtig zu erwähnen, dass die vertraulichen Informationen der OSZE-Beobachter über Stellungen im Donbas an ukrainische Dienste weitergereicht wurden. Das wurde lange vermutet aber als russische Verschwörungstheorie abgetan. Die Marginalisierung der russischstämmigen Bevölkerung wird ebenfalls angesprochen.

    https://hellasjournal.com/2025/02/o-presvis-e-t-vasileios-bornovas-presvis-tis-elladas-sto-kievo-apokleistika-ki-ef%e1%be%bd-olis-sti-hellas-journal-stin-triti-epeteio-tou-polemou-stin-oukrania/

    https://hellasjournal.com/2025/02/o-presvis-e-t-vasileios-bornovas-presvis-tis-elladas-sto-kievo-apokleistika-ki-ef-olis-tis-ylis-sti-hellas-journal-stin-triti-epeteio-tou-polemou-stin-oukrania-v-meros/

    Griechenland hat auch keine komfortable Beinfreiheit, doch eine Bevölkerung, in der ein sehr großer Teil diese schwachsinnige EU-Politik nie gutgeheißen hat.

  5. Vielen Dank für Ihre klare Analyse.

    Es ist wirklich ein riesengroßes Ärgernis, dass sehr wahrscheinlich keiner der europäischen Staatenlenker Ihre Analyse zu Gesicht bekommen wird.

  6. Claudia Major (Sicherheitsexpertin, für dieses Metier angenehm objektiv) ist im ZDF-Morgenmagazin gerade der Frage ausgewichen, ob Vance und Trump Selenskij in dem Gespräch absichtlich in eine Eskalationsfalle gelockt haben.

    • MDR-Aktuell:
      «Der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer haben eine einmonatige Waffenruhe für die Ukraine vorgeschlagen. Macron erklärte gegenüber der Zeitung «Le Figaro», die Feuerpause solle sowohl in der Luft als auch auf den Meeren und im Bereich der Energieinfrastruktur gelten. Der Vorteil einer solchen Waffenruhe sei, dass «man sie messen kann», da die Front extrem lang sei – «das Äquivalent der Strecke Paris-Budapest», sagte der französische Präsident. Zuvor hatte Starmer nach einem europäischen Krisengipfel in London angekündigt, dass Großbritannien, Frankreich und mehrere andere Länder gemeinsam mit der Ukraine an einem entsprechenden Plan arbeiten wollten.»
      Das klingt für mich sehr wie MinskIII, nur auf 11 Monate…

      • Warum sollte sich Russland darauf einlassen?

        Die russischen Streitkräfte gewinnen gegnwärtig zwar nur langsam, aber doch kontinuierlich an Boden. Die Gegenseite bietet nichts an und will etwas haben. Das ergibt keinerlei Sinn.

        • Ich wollte eigentlich mit der MDR Nachricht nur auf die für mich völlig unzureichende Reflektion der ÖR hinweisen.
          Die Nachricht ergibt eigentlich nur in der Richtung überhaupt Sinn, daß man Putin vorwerfen wird, er wolle keinen Frieden, wenn er nicht mal 1 Monat Waffenruhe akzeptiert.
          Aber das ist ja auch das Narrativ der ÖR: Putin kann man nicht trauen.
          Ich schrieb im Text übrigens noch von 11 Monaten, mir kann man auch nicht mehr trauen,
          ich muß zur Supervision 😫

          • «daß man Putin vorwerfen wird, er wolle keinen Frieden, wenn er nicht mal 1 Monat Waffenruhe akzeptiert»

            Kann man machen, aber was bringt’s? Die Ukraine braucht Frieden und sie kann ihn nicht haben, ohne dass Putin ihn gibt.

            Also muss man Putin etwas geben.

            Man kann noch eine Weile versuchen, das zu verdrängen, aber das Ergebnis wird das gleiche sein wie im vorigen Jahr und 2023. Die Situation wird dadurch nicht besser sondern schlechter.

            Vance, Trump und Rubio haben das verstanden. Und die auf der Hand liegende Wahrheit wird nicht dadurch falsch, dass es Trump, Vance und Rubio sind, die sie aussprechen.

            Beschämend ist, dass es so weit gekommen ist, dass diese Drei die Gelegenheit bekommen, das Problem zu lösen. Das wird böse Auswirkungen in anderen Politikbereichen haben.

            • >>Beschämend ist, dass es so weit gekommen ist, dass diese Drei die Gelegenheit bekommen, das Problem zu lösen.<<

              Die Gelegenheit hatten die EU-ler auch, nur wollen sie das Problem anders lösen. ´Ukraine muss den Krieg gewinnen´ & so…deswegen noch ein paar hundert Mrd € & noch ein Jahr & dann aber ist Russland am Ende…Das ist das Konzept der Friedensnobelpreis-EU. Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich es erlebe, von drüben gescheitere Stimmen zu hören.

  7. *Wir müssen ihr zugute halten, dass ihre Mutter 1949 als Sechsjährige nach Sibirien deportiert worden war und erst mit 16 Jahren nach Estland zurückkehren konnte.*

    Papa Kallas ist mit der Ärztin Kristi Kallas verheiratet, die während der sowjetischen Deportation aus Estland im Alter von sechs Monaten mit ihrer Mutter und Großmutter in einem Viehwaggon nach Sibirien deportiert wurde und dort bis zu ihrem 10. Lebensjahr lebte. Siehe Wiki

    Papa Kallas hatte zu Sowjetzeiten in der Estnischen Sowjetrebublik keinen Job, der auf Unterdrückung durch den oberten Sowjet etc. vor Ort hinweist. Der Sprung in die neue Unabhängigkeit hat da gut funtioniert. Siehe Wiki

    Einer der Urgroßväter von Kaja, ein Eduard Alver war einer der Gründer der Republik Estland am 24. Februar 1918, der Kommandant des Estnischen Verteidigungsbundes während des Estnischer Unabhängigkeitskriegs und der erste Chef der Estnischen Polizei von 1918 bis zum 24. Mai 1919. Siehe Wiki

    Kajas aktueller Mann wiederum scheint Geschäfte mit Russland zu mögen, nach dem Motto Buisness ist Buisness und Krieg ist Krieg. Kann man Googlen.

    Das mit den YoungGlobalLeaders ist natürlich nur ein Gerücht, so wie es Bielefeld gar nicht gibt.

    Goldene Löffel Generation – Kaja war 14 Jahre zu Umbruchzeiten. Aber ich will mal nüscht gesagt haben, in der DDR konnte nicht nur Angela Merkel Karriere machen. Die anderen wurden dann nur nicht Politiker.

    • «Das mit den YoungGlobalLeaders ist natürlich nur ein Gerücht»

      Sagen wir so: Es lässt sich nicht gegenrecherchieren. Die Community-Seiten des WEF gehen nur bis 2018 zurück. Angeblich gehörte sie zu Klasse 2017. Dann müsste sie aber eigentlich in der gedruckten Liste 1993-2022 stehen, die ich besitze. Darin ist sie icht zu finden.

  8. Zum Auftritt des Präsidenten im weißen Haus:

    Wer das ganze Video gesehen hat, der sieht wie Selenskyj zum Schluß Richtung Rechts schaut, die Mundwinkel nach oben zieht und zu Unbekannt den Daumen hebt. Muss nichts heißen. VT

    Abkommensverhandlungen oder der gute Wille:

    Zu Friedensverhandlungen bzw. zu Abkommen ohne Waffen geht man in Anzug. Er soll den Tipp bekommen haben, in Anzug zu erscheinen. Scheibt die Anarcho-Rechts-Konservativ-Zeitung aus der Schweiz.

    I Want To Know What Love Is – egal ob Laibach, Foreigner oder die Dorfcombo:

    Die Europäer haben ihn ja liebevoll zurückempfangen und getröstet.

    Geschichte:

    König Charles hat ihm beim Tee bestimmt Karten vom Krim-Krieg anno dazumal, so um 1850 gezeigt, irgendwann nach der Zeit der großen deutschen Zarin.

    Trinken Russen eigenen Tee und können französischen Käse auch selber herstellen:

    Haben der Keir Starmer und Emmanuel Macron noch diplomatische dunkle Kanäle und Verbindungen zu Russland. Dürfen englische und französische Schiffe in Kronstadt vor Anker gehen? Immerhin hätten sie damit das Tor zur Newa passiert. Ein Plan zum Waffenstillstand muss ja auch für Russland funktionieren.

    Die Königin der westlichen Halbinsel von Asien, auch Eden United genannt wenn man erst mal drinne ist:

    Ursel von und zu Dreiwettertaft, die Königin der EU wird zitiert, dass sie die Ukraine in ein metalisches Stachelschwein verwandeln möchte, an dem sich Russland die Zähne ausbeist. Sie sollte noch mal lesen, was Russland am 17.Dezember 2021 vorlegte und auf was sich in Istanbul geeinigt wurde.

    Parlamentarische Arbeit zu Brusel:

    Über den You-Tube-Kanal von Martin Sonneborn (Die Partei, jetzt auch mit Unterstützung der Thüringisch-Schweizer Lyrikerin Sibylle Berg) gibt es einen Vortrag vom 19.02.2025 von Jeffrey D. Sachs im EU-Parlament. Eingeladen hatte Michael Graf von der Schulenburg (Wagenknechtcombo) Jeffrey D. Sachs war wohl auch im Hintergrund der Istanbulverhandlungen involviert. Die Geopolitik des Friedens – Professor Jeffrey Sachs im Europaparlament kann ergoogelt werden, wer Langeweile hat oder wie ich krank im Bett liegt.

    Mein Wochendende war versaut und krank im Bett, ich möchte hiermit allen Danken die mir hier und in dem Beitrag zuvor mit ihren Beiträgen Lese- und Denkstoff gaben, oder auch Links zu Beiträgen von Petra Erler (Thüringerin) etc.

    Allen einen schönen Wochenanfang. Und der Nerra einen Glückwunsch zum Pokalsieg des DSC im Frauen-Volleyball.

    • Da wünsche ich Ihnen erstmal eine gute Genesung und das Sie schnell wieder gesund werden, oder auch langsam, Hauptsache gesund.
      Petra Erler lese ich auch schon lange: «Nachrichten einer Leuchtturmwärterin». Immer sehr interessant und mit Kenntnis geschrieben, würde ich sagen.
      Das mit Kallas habe ich auch in der Form auf irgendeiner Seite gelesen, hat mich aber auch nicht sonderlich überrascht. Solche Menschen sind nach 1990 in höheren Stellen schnell aufgetaucht.
      Sie haben ja auf Merkel hingewiesen, Gauck ist für mich fast noch schlimmer, KGE, Wanderwitz, Eppelmann, Weiß, Poppe. Ein ganz schlimmer war für mich Werner Schulz.
      In den anderen Ländern war es nicht sehr viel anders.
      Sonneborn ist auch immer sehr gut. Vor allem auch seine Reden im EU Parlament.
      Auf alle Fälle werden die nächsten Wochen noch spannend werden.

      • Danke.

        Soll ich ihnen mal was sagen. Bei KGE (Abitur am Gymnasium EOS Arnoldie Gotha nachdem sie im Sprachgymnasium Salzmannschule Schnepfenthal vor Freidrichroda nicht klarkam, sagt die Gerüchteküche) ihren Eltern hatte ich Tanzschule (meine Partnerin fiel zum Ball aus und ich stand allein) und Tanzabschlussball (meine Nachbarin brauchte einen Tanzpartner). Inkc. Gruppenfoto)))

    • «Mein Wochendende war versaut und krank im Bett..»

      Ich hatte Sie echt vermisst. Dachte schon Sie sind mal wieder mit Nebensaechlichen beschaeftigt. 😉 Na dann gute Besserung!

      (Und mit Frauensport hab ich’s nicht so. Aber die dynamische Internazionale (ehrlicherweise gingen die aber auf dem Zahnfleisch) steht ganz oben. Das muss erstmal genuegen. Gibt ja sonst nix zu lachen.)

      • Danke.

        Sehen sie, wir leben hier auch vom Handball. Ob Eisenach, Rote Wand THC oder Goldbach, die grüne Gegend bietet Alternativen zum Fußballclub Rot-Weiß.

        Einmal feierte MP Bodo Ramelow die Rote Wand von der Platte aus, mein Spezie entdeckte neben Sponsor ReifenPeter den heute aktuellen Landvoigt und brüllte über 4 Reihen hinweg Zeiss-Schweine Raus. War nicht nett, aber ehrlich.

    • «Zu Friedensverhandlungen bzw. zu Abkommen ohne Waffen geht man in Anzug.»

      Ja. Auch von Selenskij kann man einfordern, dass er sich ans diplomatische Protokoll hält. Das kostet nichts. Und es gibt gute Gründe dafür, dass ein diplomatisches Protokoll existiert.

              • Immer wieder interessant wie unterschiedlich Wahrnehmungen einer Person sind. Ich denke, Putin ist überhaupt nicht unemotional, kaschiert seine Emotionen eben sehr gut.

                Snsonsten haben Sie Recht, wenn der Deal passt, würde er sogar neben Selenskyj unterschreiben. Nur denke ich, dass S. nicht als Vertreter der Ukraine unterschreiben kann.

                  • Ob Putin bis «ins Asoziale unemotional» ist oder dann doch einfach nur seine Emotionen kontrollieren kann, waere zwar auch interessant, ist aber aus meiner Sicht nicht der Punkt.

                    Koennen wir uns darauf einigen, dass P. ein Kriegsverbrecher ist – wie viele, viele, viele andere auch?

                    • Meine Frage bei ChatGPT:
                      >>>welche staatsmänner von ländern, die kriege begannen, wurden in presseorganen großer westlicher medien, keine sogenannte alternativmedien, explizit nach 1945 als kriegsverbrecher bezeichnet?<<>>Die USA führten nach 1945 einige größere Kriege, die nicht von Gesetzen gedeckt waren, warum wurden die Führer der USA in den Fällen von presseorganen großer westlicher medien nicht als kriegsverbrecher bezeichnet<<<
                      Fazit:
                      ✅ Politische Macht der USA schützt ihre Führer vor solchen Labels.
                      ✅ Internationale Tribunale richten sich gegen Gegner der USA, nicht gegen die USA selbst.
                      ✅ Westliche Medien folgen oft der US-Agenda und vermeiden direkte Schuldzuweisungen.
                      ✅ Juristische Grauzonen: Die USA vermeiden direkte Verstöße gegen Kriegsrecht durch formale Beschlüsse.

                      Kritik gab es, aber die explizite Bezeichnung als „Kriegsverbrecher“ blieb aus.

                      Ich gehe mit der Aussage mit:
                      Putin hat einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu verantworten.

                    • Im Kommentar habe ich versehentlich die Antwort auf die erste Frage herausgelöscht.
                      Fazit:
                      Die großen westlichen Medien haben explizit folgende Staatsmänner als „Kriegsverbrecher“ bezeichnet:
                      ✅ Milošević, Karadžić, Mladić, Saddam Hussein, Putin.
                      Andere führten zwar Kriege, wurden aber meist nicht mit diesem Begriff belegt.

                      Ich sollte halt immer erst in einen Editor schreiben, sorry.

                    • Yo, da hat sich wohl Freund Chatty auf die nicht-westliche Prominenz beschraenkt.

                      Also ich haette gedacht, ich haette auch in westl. Propaganda-Organen schon mal noch paar andere Namen vernommen. Aber vielleicht waren auch diese Medien nicht gross genug.

                      Und klar, viele andere wurden weder angeklagt noch verurteilt. Ganz zu schweigen von denen, die kaum einer ueber den Tellerrand hinaus kennt.

                    • Weils so schön war habe ich DeepSeek gefragt:
                      «welche staatsmänner von ländern, die kriege begannen, wurden in presseorganen großer westlicher medien, keine sogenannte alternativmedien, explizit nach 1945 als kriegsverbrecher bezeichnet, bitte eine vollständige liste, unabhängig der politischen Kontexte»
                      War um 18.30 Uhr mit DeepSeek, ist immer noch am «Thinking!
                      Hoffentlich hält meine CPU durch…

                    • «Koennen wir uns darauf einigen, dass P. ein Kriegsverbrecher ist»

                      Darauf können wir uns einigen, aber es bringt uns nicht weiter.

                      Man muss mit den Putins und Trumps dieser Welt reden, wenn sie die Macht haben. Wer das nicht sieht oder nicht kann, gehört nicht in die Aussenpolitik und schon gar nicht in eine diplomatische Funktion. Kallas ist eine eklatante Fehlbesetzung.

            • Den ukrainischen Dreizack hat Wladimir der Grosse (oh, Verzeihung, Wolodymyr der Grosse muss das heute heissen, hiess nur damals nicht so) um 980 aus dem Zweizack seines Vaters Swjatoslaw entwickelt.

              Insofern, @glenlivet, hätte Poseidon sein Copyright eher geltend machen müssen. Der Fall ist mittlerweile verjährt.

              Der Teufel hat da gar nichts mitzureden. Gott ist ja auf Seiten der Ukrainer. Mist nur, dass Gott auch auf Seiten der USA ist.

              • Nachdem das geklaert ist, warum darf dann S. bei P. nicht mit dem Dreizack erscheinen? Hat der etwa was gegen die Ukraine?

                Meines Wissens wurde die Ukraine 1991 von Russland voelkerrechtlich anerkannt.

                Auch wenn das Voelkerrecht mittlerweile tot ist, daran beisst die Maus keinen Faden ab.

                • «warum darf dann S. bei P. nicht mit dem Dreizack erscheinen?»

                  Weil es dem diplomatischen Protokoll widerspricht. Man hält (oder hielt) sich in der Diplomatie an einen ganzen Katalog von Formalien, um so viele Irritationen wie möglich von vornhereien auszuschliessen und eine Atmosphäre zu schaffen, in der man einigermassen unemotional über sehr schwierige Fragen reden kann.

                  Man provoziert in diplomatischen Situationen einfach nicht unnötig – und Selenskijs Militärlook ist eine Provokation.

      • Die Sache mit den Klamotten wird überbewertet. Der Kerl findet den Army-Look cool & will Solidarität mit seiner Armee demonstrieren. Diese symbolische Geste finde ich kritiwürdiger als die Verletzung der Etikette. Echte Solidarität sieht anders aus.

        • «Echte Solidarität sieht anders aus.»

          Ja, leider hat Putin mit den Sätzen ganz am Anfang dieses Blogbeitrags Recht. Er ist niemand, der in dieser Sache Recht haben sollte und weil seine Leute, die ukrainischen Soldaten umbringen, hat er absolut kein Recht, Selenskij irgendetwas vorzuwerfen. Er geht selbst auch nicht gerade schonend mit seinen Streitkräften um. Aber als Analyse der Art und Weise, in der der oberste ukrainische Kriegsherr seine Armee einsetzt, sind Putins Worte leider zutreffend.

  9. Bezüglich der von Macron öffentlich vorgeschlagenen, von Starmer aber nicht öffentlich unterstützten einmonatigen Waffenruhe hat im ZDF-Morgenmagazin Prof. Nicole Deitelhoff, Leiterin des Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung, das gleiche Argument vorgebracht wie ich gestern Abend. Es sei nicht klar, was Russland davon habe.

    Dann fuhr sie fort, dass aus dem Kreml nur noch verlaute, dass Russland Europa nicht mehr ernst nähme.

    Das kann bei derart unlogischem Verhalten auch nicht anders sein.

  10. Unklar ist derzeit, was genau unter der Aussetzung der US-Militärhilfen an die Ukraine zu verstehen ist. Ich gehe davon aus, dass die US-Administration hier tut, was bei der Heiligen Inquisition das «Zeigen der Instrumente» hieß.

    Ausgesetzt werden vermutlich neue Waffenlieferungen und neue Zahlungen. Der Zugang zu Starlink und die Unterstützung durch Aufklärungsinformationen dürften erhalten bleiben.

    Damit hätte die Maßnahme keine direkten militärischen Auswirkungen; die Ukraine kann einige Zeit mit ihren Reserven operieren. Die Auswirkungen sind politischer Natur. Selenskij und seine Entourage geraten noch stärker unter Zugzwang und unter Zeitdruck. Zudem müssen sie bei mangelndem Wohlverhalten mit weiteren Schritten rechnen, die militärische Auswirkungen haben könnten.

    • Sehe ich in der Form auch so.
      Derweil in Deutschland:
      https://www.jungewelt.de/artikel/495211.staatsschulden-merz-aufr%C3%BCstung-sofort.html
      «An den Börsen Westeuropas führten die angekündigten Milliardensummen am Montag zu einem Kursfeuerwerk, vor allem bei Rüstungspapieren. Der deutsche Aktienindex Dax erreichte erstmals die 23.000-Punkte-Marke. Die Rheinmetall-Aktie kostete bei zweistelligem Zuwachs zwischenzeitlich fast 1.200 Euro.»

      • Und die Kriegsprofiteure wollen und werden noch schnell eine Sicherung der Dividenden und weiterer Kurssteigerungen mit der abgewählten Regierung beschliessen. Die Untertanen sind natürlich, vorbildlich oligarchisch, von solchen Beschlussfassungen ausgeschlossen.
        Was sagt eigentlich GG Artikel 20 dazu?

        • «Was sagt eigentlich GG Artikel 20 dazu?»

          Nichts, was einklagbar wäre. Was die CDU/CSU und die SPD zwischen BUndestagsneuwahl und konstitutierender Sitzung machen, ist politisch zutiefst unanständig, aber illegal ist es nicht.

          Bei Merz ist es klarer Betrug am Wähler, weil er das Gegenteil dessen tut, was er bis kurz vor der Wahl versprochen hat. Aber auch dagegen kann man nicht klagen.

          • Die Frage war auf den letzten Satz meines Kommentares bezogen: «Die Untertanen sind natürlich, vorbildlich oligarchisch, von solchen Beschlussfassungen ausgeschlossen.»

            Hier die Antwort:
            GG Art. 20.2:
            ‚(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen und durch besondere Organe der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.‘
            https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_20.html

  11. @ Nera
    Chinesischen Kumpel heute um 13.10 Uhr Stecker gezogen.
    Hoffentlich fängt er beim nächsten Öffen nicht dort an, wo er zwangsweise aufhören mußte.
    Keine Ahnung wo ich den sonst noch zum beenden bewegen könnte.

  12. „Frei werdende Teile des deutschen Automobilbaus könnten im Rüstungswerk eine neue Zukunft finden“

    Hoffentlich Klimaneutral…

    War das Söderle heute unter Strom…ist ja nur Katermittwoch vor Ostern.

    • «Hoffentlich Klimaneutral…»

      Klar. E-Panzer Lectropard. Muss nach einer Stunde aus dem Gefecht gezogen werden und ein Windrad mit Panzersteckdose anfahren. Da steht er dann zwei Stunden zum Aufladen. Wer ihn dabei abschiesst, bekommt es mit der Heiligen Greta zu tun.

  13. Entgegen ersten anderslautenden Behauptungen hat die SPD die Bundestagswahl vom 23. Februar gewonnen. Die Position von Olaf Scholz zur Schuldenbremse hat sich bereits 1:1 durchgesetzt und ersten Meldungen nach wird sich auch die Position der SPD in der Migrationsfrage durchsetzen.

    Es stellt sich die Frage, wozu gewählt werden musste. Die SPD und CDU/CSU zusammen hatten bereits vorher gemeinsam eine Mehrheit. Wenn sowieso die Politik von Scholz weiter verfolgt wird, hätte er auch Kanzler bleiben können.

    Und hier ist die Antwort: Um die Schuldenbremse zu kippen, hätte man zusätzlich entweder die FDP oder die Grünen gebraucht. Das wäre nur in einer Dreierkoalition Union/SPD/Grüne gegangen. Weil die Union das nicht wollte und vor allem, weil Merz eitel ist, musste gewählt werden.

    Wenn die Grünen Verstand hätten…

    …also nicht.

      • SO?

        1) Merz lässt Habeck abblitzen, als er ihm vorschlägt, gemeinsam Sondervermögen für Infrastruktur und Wirtschaft zu beschließen.

        2) Merz und Co führt Wahlkampf gegen «schlechtesten Wirtschaftsminister der Geschichte».

        3) Merz wird nur erster im Schneckenrennen?

        4) Merz fällt nun mit dr SPD ein Sondervermögen für Infrastruktur und Wirtschaft ein

        5) Merz sein Bruder Söderle beschimpft einen Tag später Grüne als «Ramschware“, Habeck könne ab jetzt «Kinderbücher von der Oppositionsbank aus schreiben».

        6) Merz und Söderle benötigen nächste Woche auch die Stimmen der Grünen für das Sondervermögen.

        • 6) Da mache ich mir keine Sorgen:

          Die machen zwar noch auf beleidigte Leberwurst und wollen noch «frisches Geld fuer die Ukraine» (Panzer-Toni) und ein weiteres Sondervermoegen «Klima», aber die werden doch nicht zusammen mit den drei Schmuddelkindern gegen stimmen. Die Brrr…mauer!!!

          • Mensch Sportsfreund! Was will denn Gelse mit diesem Wisch. 😉

            War doch nur eine rhetorische Frage und meinte T’s Schweinereien – euphemistisch: «Projekt 2025» genannt). (Yo, die Mehrheit will das so.)

            • Hä….die Ampel hat sich wegen 3 Milliarden Notstand für die Ukraine früher auseinandergeschaltet, daraus werden nach der Wahl und dem Frühling, ähm Merz Aussetzung der Schuldenbremse ohne Limit wenn es um Kriegstüchtigkeit für wen auch immer geht und ein Sondervermögen von 500 Milliarden, gestreckt auf 10 Jahre für Parteiwünsche um die Bevölkerung ruhigzustellen.

              Ein Projekt wie *2025* läuft in EU-Europa noch nicht an.

          • Klar, auf Seite 8:

            «Wir halten an der Schuldenbremse des Grundgesetzes fest. Die Schulden von heute sind die Steuererhöhungen von morgen.»

            Der zweite Satz bleibt gültig. Damit wird dieses Wahlversprechen zur Hälfte erfüllt.

        • «Was wurde denn versprochen?»

          Grenzen zu.

          Illegale Migranten raus.

          Ukraine-Hilfen beenden, indem man den Krieg beendet.

          Dril, drill, drill (Erdöl).

          Kultureller Wandel: DEI abschaffen und gegen die unpatriotische Geisteshaltung vorgehen.

          Bürokratieabbau.

          Europa an den Verteidigungskosten beteiligen.

          Strategische Neuasurichtung auf China als Hauptgegner.

          Engagement in internationalen Organisationen auf den Prüfstand stellen.

          Steuersenkungen.

          Nach anderthalb Monaten: Alles davon angefangen und beim Meisten erhebliche «Fortschritte» gemacht.

          Vieles davon geht gegen meine politischen Wünsche. Aber die Wähler, die Trump gewählt haben, weil sie diese politischen Wünsche hatten, sind nicht betrogen worden.

            • «Die Beurteilung, wie weit das den Wählern nützt oder schadet bleibt der Phantasie des Stimmviehs überlassen.»

              Das ist die Idee der repräsentativen Demokratie. Die bessere Alternative ist direkte Demokratie. Ebenfalls besser wäre es, wenn jemand vernünftigere politische Angebote machen würde und damit die Wähler gewinnen könnte. Man weiss nicht, ob das in den USA geklappt hätte, denn die Demokraten haben keine vernünftigen Angebote gemacht.

              Die Oligarchie, bei der etablierte politische Kräfte ein Kartell bilden, das unabhängig von Wahlergebnissen tut, was es für richtig hält, ist aus meiner Sicht keine bessere Alternative. Nicht einmal gegenüber Trump und Musk. Die kann man nämlich wieder abwählen.

  14. Die politische Situation in Deutschland kann so beschrieben werden:

    Der bereits abgewählte Bundestag wird über ein gigantisches Schuldenpaket entscheiden. Im Ergebnis dieser Abstimmung wird die designierte Regierungskoalition nicht einmal annähernd eine Bevölkerungsmehrheit hinter sich haben.

    Sie wird allerdings im erst noch zu konstituierenden neuen Bundestag eine Mehrheit der Sitze haben. Dieses Verfahren bezeichnet man mit einem kühnen Euphemismus als repräsentative Demokratie.

  15. Aufschwung dank Aufrüstung?
    Waffenproduktion soll laut Wirtschaftsinstitut IfW Kiel die Ökonomie in Gang bringen

    https://www.jungewelt.de/artikel/495297.r%C3%BCstungswahnsinn-aufschwung-dank-aufr%C3%BCstung.html

    In diesem Artikel setzt sich Kronauer mit der These des IfW Kiel auseinander.
    Sein Resümme am Schluß: «dann fließen die Rüstungsausgaben weiterhin in die Vereinigten Staaten – und es wird nichts mit dem kleinen Wachstumsschub.»

    Meine Befürchtung ist allerdings, daß es nicht nur nichts mit dem kleinen Wachstumsschub wird, sondern daß es vor allem immer kriegerischer werden wird.
    Zumindest in den nächsten Jahrzehnten.
    Bisher waren es immer die USA, die aufgrund ihrer enormen Rüstungsausgaben Kriegen führen mußten. Und ich sage mit Absicht mußten, denn sonst hätte es sich auch für die Amerikaner nicht gerechnet. Und wenn sie nicht selbst Kriege geführt haben, dann haben sie Konflikte geschaffen oder angeheizt, um dorthin Waffen schicken zu können.
    Wenn aber Europa jetzt massiv aufrüstet, wie soll sich das für Europa «rechnen»?
    Doch eigentlich nur, wenn sie selbst Krieg führen wollen. Aber gegen wen?
    Und ich meine wirklich führen, nicht nur drohen, weil durch Drohung ja keine Schulden verringert werden.

    In den Dokumentationen, die seit Jahren ausgestrahlt werden und sich mit Hitler und dem 2. Weltkrieg beschäftigen, wurde dargelegt, daß Dt. damals eigentlich zwangsläufig einen Krieg führen mußte, weil es durch die massive Rüstung, und die kam ja damals wirklich nur dt. Konzernen zu gute, völlig überschuldet war.
    Also dieser Abbau der Arbeitslosigkeit unter Hitler und das wirtschaftliche Wachstum der damaligen Zeit mit einer Verschuldung Dt. einher ging, die nur durch kriegerische Expansion auflösbar war.
    Allerdings habe ich auf friedensbewegter Seite auch noch keine derartigen Überlegungen gefunden.
    Sind jetzt meine Überlegungen dazu VT?
    Kann ich mir noch trauen, oder sollte ich mich selbst anzeigen?
    Meldestellen in Dt. sind dazu ja schon eingerichtet worden:

    https://www.deutschlandfunk.de/anlaufstelle-fuer-betroffene-von-verschwoerungsmythen-wird-eingerichtet-100.html

    «Anlaufstelle für Betroffene von Verschwörungsmythen wird eingerichtet»

    • «Waffenproduktion soll laut Wirtschaftsinstitut IfW Kiel die Ökonomie in Gang bringen»

      Die können sich auf ein bekanntes historisches Beispiel in Deutschland berufen. Es ging nach 1933 in Deutschland spürbar aufwärts, dank Aufrüstung und einem grossen Infrastrukturprojekt, beides auf Pump.

      • Ich würde es mal Anschubfinanzierung auf Schuldenbasis nennen. Denn Waffen und größere Truppenstärke erfordern dauerhaft höhere Ausgaben. Nur kann man nicht dauerhaft mit Schulden diese erhöhten Ausgaben decken.
        Also mehr Wachstum und Einnahmen, oder Kürzungen durch den Staat.
        Nach Umfragen scheint der Bürger das mehrheitlich zu wollen. Aber hat man ihm die Konsequenzen deutlich gemacht? Hat er selbst darüber nachgedacht?
        Wenn man vorhat die Rüstungsindustrie auszubauen, hat das nur Sinn, wenn sie auf Dauer ausgelastet ist.
        Denn was passiert wenn die Unternehmen neue Fabriken bauen, Leute einstellen und nach ein paar Jahren ist das Sondervermögen aufgebraucht? Werkschließungen und Entlassungen. Man wäre wieder auf vorherigem Stand.
        Die Rüstungsindustrie möchte sicher Garantien , auch danach mit Aufträgen versorgt zu werden. Teilweise besteht auch ein Zwang, da eine größere Maschinerie auch höhere Neubeschaffungskosten nach sich ziehen.
        Ein größeres Heer ist selbstverständlich auch ein dauerhafter Kostenfaktor.
        Zuzüglich Gebäude und Verwaltung.

        • «Wenn man vorhat die Rüstungsindustrie auszubauen, hat das nur Sinn, wenn sie auf Dauer ausgelastet ist.»
          Man kann das Material in grossen Manövern verheizen. Aber Schnellverschrottung in Kriegen ist, betrübswirtschaftlich gesehen, rationeller. Der noch amtierende Kriegsminister hat ja nichr ‹Wehrtüchtigkeit›, sondern ‹Kriegstüchtigkeit› angemahnt. Man sollte solche Worte ernst nehmen, meine ich. Es hätte ihm ja freigestanden anders zu formulieren, wenn er nicht auf die Rüstungslobby hören müsste.

          • >>>Aber Schnellverschrottung in Kriegen ist, betrübswirtschaftlich gesehen, rationeller. Der noch amtierende Kriegsminister hat ja nichr ‹Wehrtüchtigkeit›, sondern ‹Kriegstüchtigkeit› angemahnt<<<
            Aber was stellt sich denn dieser Vollpfosten vor, wenn es gegen Atommächte geht?
            Mir ist das alles völlig unverständlich.
            Und die Linke spielt da mit.

          • «Man kann das Material in grossen Manövern verheizen.»

            Nicht wirklich. Ein Krieg wie deerjenige in der Ukraine verbraucht pro Tag mehr als ein Grossmanöver insgesamt.

            «Aber Schnellverschrottung in Kriegen ist, betrübswirtschaftlich gesehen, rationeller.»

            Darauf wird das wohl hinauslaufen.

        • «Nach Umfragen scheint der Bürger das mehrheitlich zu wollen.»

          Man treibt die Herde in die gewünschte Richtung, indem man ihr Angst macht.

          Vor dem Klimawandel, dann vor Corona, dann wieder vor dem Klimawandel und jetzt mal wieder vor den Russen. Das gab es vor dem Klimwandel schon mal. Die Auswahl an Apokalypsen ist halt auch begrenzt.

            • «Nicht zu vergessen – vor dem 3.WK.»

              Nach meiner Einschätzung gehört dieser eindeutig nicht in diese Reihe.
              Derzeit besteht ein Kriegsgeschehen zw. Russland und NATO auf dem Gebiet der Ukraine, d.h. v. a. auf dem Rücken der ukrainischen Bevölkerung. Es stehen sich dabei Atommächte gegenüber, drei gegen eine. Jeder Eskalationsschritt in diesem Konflikt bedeutet unweigerlich ein Näherrücken eines 3. Weltkriegs (kein Atomkrieg!).
              Klar ist es blöd, dass ausgerechnet ein Trump das ausspricht und entsprechend zu handeln beabsichtigt. Er hat damit derzeit recht, ohne wenn und aber.

              (Dass die Angst davor hier im Westen nicht recht wirksam ist, dafür hat die US-Politik seit nunmehr gut 20 Jahren gesorgt. Dieser seltsame Umstand sollte Ihnen Beleg dafür sein, dass diese Bedrohung für die Menschheit tatsächlich akut ist.)

              • «Er hat damit derzeit recht, ohne wenn und aber.»

                Ja, er hat bezüglich des Ukraine-Kriegs ohne wenn und aber recht.

                Es sagt viel über unsere Politiker aus, wenn ein Trump in irgendeiner Frage ohne wenn und aber recht hat.

              • «Derzeit besteht ein Kriegsgeschehen zw. Russland und NATO auf dem Gebiet der Ukraine,…»
                Kann man das als einen Teil der Konfrontation Blöcke USA / BRICS sehen? Das Ganze ist grösser als seine Teile.

      • «Es ging nach 1933 in Deutschland spürbar aufwärts, dank Aufrüstung und einem grossen Infrastrukturprojekt, beides auf Pump.»
        Schon ab 1932 ging die Arbeitslosigkeit allmählich zurück. Durch die massive Aufrüstung wurde der Rückgang forciert, das stimmt.
        Falls mit ‹Infratstrukturprogram› der Autobahnbau gemeint ist: Zwar machten die Nazen viel Propgandagetöse drumherum, aber der Anteil der Investitiomnen iEs ging nach 1933 in Deutschland spürbar aufwärts, dank Aufrüstung und einem grossen Infrastrukturprojekt, beides auf Pump. Reichsautobahn am Gesamtvolumen der staatlichen Investitionen betrug 1935 nur ca. 4 %, für die Aufrüstung waren es knapp 25 %. Dort entstand auch die Mehrzahl der Arbeitsplätze. Die Löhne blieben übrigens stets unter dem Niveau von 1929.
        Parallelen zum derzeitigen Aufrüstungswahn können durchaus erkannt werden, einschliesslich Realeinkommensminderung für nichtleitende Arbeitskraftverkäufer. Was sich automatisch auch auf die Renten auswirken wird. Aber zunächst mal lässt man die Krankenkassen am ausgestreckten Arm verhungern.

            • Das sagen die Rentner von jetzt. Aber fuer uns in 10 Jahren +/- x ist nix mehr da!

              Okay, fuer mich. Sie sind ja Schweizer. Aber dafuer lassen wir Sie nicht unter unseren Schutzschirm!

              • «Aber dafuer lassen wir Sie nicht unter unseren Schutzschirm!»

                Das wird Frankreich, Deutschland, Italien und Oeesterreich aus geografischen Gründen etwas schwer fallen.

                Aber keine Angst, der Schweizer Nationalrat will auch aufrüsten. Ich werde schon vor der Pensionierung betroffen sein, weil die Schweizer Politiker nicht den Mut zum Bankrott haben. Es wird also weniger Geld für Wissenschaft und Bildung da sein.

                • Ein Schutzschirm bringt nur etwas, wenn man bereit ist ihn einzusetzen.
                  Bei konventionellen Kriegen wird man sich das sehr überlegen, vor allem, wenn der Gegner ebenfalls über Atomwaffen verfügt.
                  Wird wohl nur bei drohender Niederlage, oder wenn der Gegner sie zuerst einsetzt, zum Tragen kommen.
                  Bei Stellvertreterkriegen ist das eh nicht relevant.
                  Das konventionelle Arsenal kann, nach meiner Meinung, zum großen Krieg ausreichen.
                  Allein anhand der Masse, sind auch große und lange Stellvertreterkriege im Bereich des Möglichen.

                  • «Das konventionelle Arsenal kann, nach meiner Meinung, zum großen Krieg ausreichen.»

                    Ich denke, das ist gerade bewiesen worden. Bei aller Unzuverlässigkeit der Zahlen muss doch wohl von mindestens 200’000 Toten im Ukraine-Krieg ausgehen. Dafür braucht der deutsche Strassenverkehr mehr Zeit als die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen.

              • ‹Aber fuer uns in 10 Jahren +/- x ist nix mehr da!›
                Es kann schon 2026 anders aussehen. Die neue Regierung hat noch nicht zugeschlagen. 3 oder 3,5 % vom BIP für die Aufrüstung? Im nächsten Jahr wird das nicht reichen, und was dann genügt wird 2027 auch wieder zu wenig sein.

                • Nun ja. Der Eine rüstet auf, der Andere zieht nach. Nun muß der Erste wieder Schritt halten.
                  Schulden sind Schulden und die Zinsen ebenfalls.
                  Auf Dauer wird das nur durch Kürzungen und höhere Einnahmen des Staates zu finanzieren sein.
                  Der Bürger zahlt.
                  Ob das allen so bewußt ist?

              • Die geburtenstarken Jahrgänge kommen gerade in Rente. Das wird einige Jahre anhalten. Dazu leben sie ja noch ca 15 Jahre.
                Also ein sehr großes Finanzloch der Rentenversicherung.
                Nehmen wir die Bahn, die Krankenkassen/Krankenhäuser, Digitalisierung, Energie, Gebäudesanierung und Wohnungsbau dazu. Gut, noch ein paar Brücken.
                Der Finanzbedarf dafür ist so gewaltig, daß man sich eine Aufrüstung oder Kriegstauglichkeit eigentlich gar nicht leisten kann.
                So wird das von der Politik aber nicht formuliert. Waffen sind das Hauptthema und werden dazu dienen, drastische Kürzungen beim Bürger zu rechtfertigen.
                Dazu braucht es ein zugkräftiges Feindbild über viele Jahre.
                Nur muß man bedenken, kann man so viel kürzen ohne enormen Schaden?
                Bei wem wird gekürzt? Das ist relativ klar. Der, der sich am wenigsten wehren kann.
                Sollten wir für alle Problemfelder Sondertöpfe ins Auge fassen, wären wir bald im Bereich Griechenland.
                Kredite gibts dann nur noch, wenn genügend Vertrauen da ist. Bei niedergehender Wirtschaft wäre das allerdings fraglich.
                Bliebe mehr Wachstum.
                Auch nicht gerade eine verläßliche Perspektive.

        • >>>Reichsautobahn am Gesamtvolumen der staatlichen Investitionen betrug 1935 nur ca. 4 %, für die Aufrüstung waren es knapp 25 %. Dort entstand auch die Mehrzahl der Arbeitsplätze.<<<
          Ja, der Großteil der Gelder flossen in die Rüstung. Zwar viel auch für den Arbeiter was ab, Urlaub, KdF, 1.Mai als Feiertag. Ich weiß nicht, ob das mit den Löhnen in allen Bereichen so war, Rüstung z.B., aber viele waren ja froh, überhaupt wieder arbeiten zu können.
          Aber ganz zum Schluß war Hitler und seiner Entourage klar, daß es Krieg geben muß.
          Und wohin das zielte, war den anderen Großmächten wie Frankreich und England eigentlich auch klar. Wenn ich "Volk ohne Raum" proklamiere, ist die eigentliche Stoßrichtung eigentlich offensichtlich. Nach Osten, Russland. Die anderen Staaten waren sozusagen Kollateralschäden.
          Warum gab es denn nach dem Überfall auf Polen, diesen seltsamen Krieg im Westen?
          Ob man den nun als Sitzkrieg, früher auch Seltsamer Krieg (französisch Drôle de guerre ‚komischer, seltsamer Krieg‘; englisch Phoney War ‚unechter, vorgetäuschter Krieg‘) bezeichnet, ist doch egal.
          Auch die Engländer und Franzosen hätten nichts gegen ein sofortiges Weiterrücken nach Osten gehabt. Da kann man den Deutschen doch nicht in den Rücken fallen.
          Natürlich hat dann aber Dt. erstmal im Westen für klare Fronten gesorgt. Als das dann vorbei war, gings dann ja auch gleich los.
          England war ja nur eine Insel, also erstmal nicht so gefährlich.
          Das Russland aber letztendlich erfolgreich war und das Jahr 1941 überstanden hat, lag allerdings auch zu einem großen Teil an den Hilfslieferungen aus den USA.
          Das wurde uns hier in der DDR nicht so erzählt, da war es der Heroismus des sowjetischen Volkes unter Stalins Führung.
          Der hat aber damals erstmal 2/3 der Heeresführung exekutieren lassen und auch später mit sinnlosen Befehlen zu einem großen Teil die unfassbaren Opfer unter den russischen Soldaten zu verantworten.
          Das die Sowjetunion trotzdem siegte, ist eigentlich kaum vorstellbar im Nachhinein.

        • «Reichsautobahn am Gesamtvolumen der staatlichen Investitionen betrug 1935 nur ca. 4 %, für die Aufrüstung waren es knapp 25 %.»

          Passt doch. Ein Infrastrukturprogramm mit begrenztem Finanzrahmen und ein Blankoscheck für die Aufrüstung.

          Irgendwas muss ja produziert werden. Nachdem die Pandemie sich nicht als Dauerzustand etablieren liess und die Leute die teuren Anti-Klimawandel-Produkte nicht kaufen wollten und bezüglich ihrer Zwangsfinanzierung rebellisch wurden, brauchte man eine neue Idee.

          Rüstungsgüter sind wie Gräben ausheben und wieder zuschütten. Die Leute sind beschäftigt und es wird nichts von Wert produziert. Gräben ausheben und wieder zuschütten wäre aber weniger gefährlich.

          • «…das ist vorbei.»
            Ja, um ‹Ruinieren durch Wettrüsten› zu vermuten, muss man eine gewisse Irrationalität der Strategieplaner voraussetzen.

            Der europäische Kaputtalismus könnte sich mit dem ausser Rand&Band geratenden Rüstungswahn selber abschiessen.

            Nicht alle Untertanen sind so kriechtüchtg wie die Deutschen.

          • «Gräben ausheben und wieder zuschütten wäre aber weniger gefährlich.»
            Weniger tödlich, übrigens auch weniger tödlich als der Strassenunfallverkehr, auch wenn dessen Schnellverschrottungsrate hinter der von Kriegen vergleichbar ist.
            Aber es ist eben doch auch eine Vergeudung von menschlicher Arbeitskraft, die nichts für ein Leben in Gesundheit/Wohlbefinden/Lebensfreude für Alle tut.
            Ich bin froh dass ich schon alt bin (76), so kann ich hoffen dass die paar Lebensjahre die mir noch bevorstehen halbwegs glimpflich verlaufen.

              • >>>Das ist richtig. In Deutschland ist es sehr viel sicherer zu arbeiten (381 tödliche Unfälle 2023) als sich im Strassenverkehr zu bewegen (2750).<<<
                Leider mußte ich das zum Ende meines Berufslebens auch erfahren.
                Nach knapp 20 Jahren Bergbau, 2 Jahren Tunnelbau, 3 Jahren Steinbruch mit und ohne Sprengen, 7 Jahren Baunebengewerbe als Montagearbeiter und 10 Jahren mit ABM und Umschulungen, alles ohne Unfall, hat es mich pünktlich zum 24.02.2023 ( zum Glück kein Kollateralschaden ) dann auch unverschuldet auf der Autobahn erwischt.
                Jetzt sitze ich zu Hause und versuche meinen linken Arm wieder "gebrauchsfähig" zu bekommen.
                Wird wahrscheinlich nicht mehr so wie früher, aber ich kann ihn wenigstens wieder benutzen…

                    • >>>Und war es nicht vielleicht zum Solidaritaetsbesuch in der Ukraine?<<<
                      Nee, es war noch nicht mal ein Arbeitsunfall, weil nicht auf Heimfahrt aus Thüringen passiert.
                      Das verändert dein Leben mit einem Schlag. Hatte schon Pläne für die Rente gemacht, mit kleinem Wohnmobil noch bisschen durch Europa reisen.
                      Alles erstmal Pfutsch.
                      Auto kaputt, Arm muß noch heilen, Schmerzen, eben eigentlich erstmal Scheiße.
                      Zum Glück, deshalb der kleine Seitenhieb auf die Ukraine, war es aber ein Pole, der mich umschubste.
                      Bei einem Ukrainer hätte es unter Umständen noch Probleme mit der Versicherung und Schadenersatz geben können. Das will man dann bei dem ganzen Dreck nicht auch noch dazu.

      • >>>Die können sich auf ein bekanntes historisches Beispiel in Deutschland berufen. Es ging nach 1933 in Deutschland spürbar aufwärts, dank Aufrüstung und einem grossen Infrastrukturprojekt, beides auf Pump.<<<
        Das ist ja auch meine große Sorge. Wie es dann in Dt. nach 1933 weiterging, ist bekannt.
        Also wie will Dt. diesen gigantischen Schuldenberg abbauen? Wie damals, diesmal aber zusammen und demokratisch legitimiert mit der Nato?
        Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, bei einer Atommacht.
        Wie vor 1990, "Totrüsten"?
        Innere Unruhen schüren, Revolution?
        Wenn aber in Dt. 1/10 74% des privaten Nettovermögens in Dt. haben, könnte das doch eher für Dt. nach hinten losgehen.

        s.hier: Vermögensuhr Deutschland

        https://www.vermoegensteuerjetzt.de/topic/21.vermoegensuhr.html#uhrV1

        • «Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, bei einer Atommacht.»

          Die USA und die Sowjetunion haben im Kalten Krieg eine ganze Serie von Stellvertreterkriegen geführt und dabei Kriegsmaterial verheizt.

          Israel ist eine Atommacht. Hat das Israel im Gaza-Krieg irgendetwas genutzt? Sogar der Iran hat angstlos einen Raketengrossangriff auf Israel unternommen.

    • «Aber gegen wen?»
      Der ökonomische Hauptfeind China wird hier gerne ignoriert. Ich kann mir vorstellen:
      a) Wenn es den USA gelänge, Russland aus dem BRICS-Block herauszubrechen (nicht militärisch, sondern durch Deals) würde es los gehen.
      b) vielleicht wird auch davon ausgegangen, dass man China durch massives Wettrüsten in Knie zwingen kann. Kann mir allerdings nicht vorstellen dass das funktioniert. Dann doch wieder Plan a.

      • Gelse, wenn ich ökonomisch gegen jemand vorgehen will, muß ich doch nicht als erstes meinen Militätetat massiv erhöhen.
        Das ergibt doch nur Sinn, wenn es um militärische Auseinandersetzung geht.
        Aber China ist doch auch eine Atommacht!
        Ich verstehe den Sinn, und mag er auch noch so pervers in meinen Augen sein, nicht.
        Ein Krieg unter Atommächten wäre für mich der Untergang der jetzigen Welt.

      • «vielleicht wird auch davon ausgegangen, dass man China durch massives Wettrüsten in Knie zwingen kann»

        Nee, das ist vorbei. Kaufkraftbereinigt hat China bereits jetzt das grössere Bruttoinlandsprodukt als die USA. Zudem kaufen westliche Regierungen nicht das Material, was im Krieg effektiv und effizient ist, sonder das, was die politisch gut vernetzten Firmen entwickeln und verkaufen wollen.

        Dass westliche Strategen Letzteres nicht bedacht hatten, hat zum verlorenen Ukraine-Krieg beigetragen. Auf dem Papier sah es für die so aus, als ob Russland aus wirtschaftlichen Gründen einen (Stellvertreter-)Krieg gegen den Westen nicht gewinnen kann. Aber die hatten eben nicht kaufkraftbereinigt gerechnet und bei Militärgütern ist das Kaufkraft-Verhältnis noch höher zugunsten Russlands als im volkswirtschaftlichen Mittel.

  16. Interessant finde ich diesen Umschwung in den Beziehungen zu Russland.
    Nach’90 gab es gegenseitige Besuche, Rüstungskontrollen, Handel.
    Aus direkten Informationen aus handelnden Firmen weiß ich, die DDR und Russland waren ausgezeichnete Zahler bei Käufen in Deutschland, im internationalen Vergleich gesehen.
    Nun befinden wir uns in der Phase des Wettrüstens.
    Die Entwicklung bis zum Ukrainekrieg bzw Maidan, finde ich als entscheidend um zu verstehen, welche Fehler gemacht wurden, welche Einflüsse relevant waren.
    Der Krieg selbst ist nur die Folge.
    Der damalige Bruch in der weitergehenden positiven Entwicklung war quasi der Beginn der Konfrontation.
    Die Veränderungen bei Putin waren deutlich auszumachen.
    Die sich verschlechternden Beziehungen Westen/Russland waren absehbar.
    Die geplante Hochrüstung könnte nun ein erneuter Fehler sein, der weitere Stellvertreterkriege provoziert.
    Das Material dazu wäre dann ja vorhanden.

    • «Die Entwicklung bis zum Ukrainekrieg bzw Maidan, finde ich als entscheidend um zu verstehen, welche Fehler gemacht wurden, welche Einflüsse relevant waren.»

      Die entscheidende Veränderung war, dass Putin es geschafft hat, Russland nach Jelzin wieder zu einem souveränen Staat zu machen, d. h. das Land dem dominanten Einfluss des US-Kapitalismus zu entziehen. Kein anderer Nachfolgestaat des früheren Ostblocks hat das geschafft.
      Putin hat sich die US/UK-Geschäftswelt zum Feind gemacht (ein bekannteres Beispiel, Bill Browder). Diese hat dafür gesorgt, dass alle US-Regierungen seit Clinton gegen Putin gearbeitet haben, und zwar ziemlich unverhohlen.

    • Die Primakow-Schleife: Russland war schwach und konnte 1999 Jugoslawien nicht genügend, wenn überhaupt Beistand leisten. Ab diesem Zeitpunkt begann Russland wieder seinen eigenen Weg zu gehen.

      9/11: Russland bot seine Hilfe an.

      Der Irakkrieg 2004: Russland warnte. Was waren wir stolz auf Old Europe.

      2007: Rede Wladimir Putins auf der 43. Münchner Konferenz für Sicherheitspolitik. Schröder war weg und der kalte Krieg wieder da.

      Der Georgienkrieg 2008: Diesen Krieg begann Georgien und stellte ihn 5 Tage später wieder ein, nachdem Russland heftig Rückschlug.

      Der Libyenkrieg 2011: Russland wurde im Sicherheitsrat mal ausgetrickst.

      Der Maidan 2013: Wir oder Die.

      Seitdem: Hilflose EU, neue Varianter der USA, kein Verständnis miteinander und übelste Propaganda übereinander.

      Sagt mir Bescheid, wenn der Russe mit nem Maulesel und dem Holzwagen dahinter + Waschmaschiene und Klosett vorm Brandenburger Tor steht. Dann ist das Mittelalter wieder da.

      Seit Tagen ein Irrenhaus. Die militärische Wiederbewaffnung Europas 2025. Broiler.

      Und die LINKEN werden mitmachen, irgendwie. Der Rote Baron ist das beste Beispiel.

      Gestern habe ich mit Alla P. und Udo L. auf ihrer gemeinsamen Platte, Songs statt Briefe wieder mal angehört. MELODIA-Orginalpressung 1988.

    • Die EU macht genau das, was Trump will. Es wird den USA wirtschaftlich nutzen und Europa, wegen der riesigen Schuldenaufnahme ohne daraus resultierenden Nutzen, wirtschaftlich schaden.

      Eine Win-Win-Situation (aus Sicht der Trump-Administration).

      • >>>Die EU macht genau das, was Trump will. Es wird den USA wirtschaftlich nutzen und Europa, wegen der riesigen Schuldenaufnahme ohne daraus resultierenden Nutzen, wirtschaftlich schaden.<<<
        Das sehen Sie so, ich auch und auch noch andere.
        Aber warum denn nur nicht die Elite unserer Staatenlenker in Europa?
        Ist denen wirklich Europa mit seinen Menschen völlig egal und es geht denen nur um Geld und Macht?
        Das einzige, was ich für möglich halten würde, wäre, daß man hofft, sich an Rußland schadlos halten zu können, wenn es denn zur Aufteilung Rußlands käme.
        Aber das würde eine Revolution dort voraussetzen, ähnlich dem in der Ukraine.
        Aber das ist doch in keiner Weise ein realistisches Szenario.

                  • Nun kenne ich das Buch leider gar nicht. Aber, ich habe Chatty* gefragt und wenn ich mir die Eigenschaften von dem ansehe und Musik durch etwas anderes ersetze, sind Sie der perfekte Wiedergaenger 😉

                    *Chatty sagt:

                    er Alte Musikmeister aus Hermann Hesses „Glasperlenspiel“ ist eine zentrale Figur, die mehrere wesentliche Charaktereigenschaften aufweist:

                    «1. Weisheit: Der Musikmeister ist eine Quelle der tiefen Einsicht und Weisheit. Er hat ein umfassendes Verständnis von Musik, Kunst und der menschlichen Natur, was ihn zu einem respektierten Mentor macht.

                    2. Spiritualität: Er verkörpert eine spirituelle Dimension, die über das Materielle hinausgeht. Seine Verbindung zur Musik ist nicht nur künstlerisch, sondern auch eine Form der spirituellen Erfahrung.

                    3. Geduld: Der Musikmeister zeigt eine bemerkenswerte Geduld, sowohl in seiner Lehre als auch im Umgang mit anderen. Er versteht, dass wahres Lernen Zeit braucht und ist bereit, seinen Schülern zu helfen, sich in ihrem eigenen Tempo zu entwickeln.

                    4. Kreativität: Er ist ein kreativer Geist, der die Kunst der Musik nicht nur als Technik, sondern als eine Form des Ausdrucks und der Verbindung zur Welt sieht.

                    5. Humanität: Der Musikmeister hat ein tiefes Mitgefühl für die Menschen um ihn herum. Er erkennt die Herausforderungen und Kämpfe, die andere durchleben, und versucht, sie auf ihrem Weg zu unterstützen.

                    6. Tradition und Innovation: Er schätzt die Tradition der Musik, ist aber auch offen für neue Ideen und Entwicklungen. Diese Balance zwischen Tradition und Innovation ist ein zentrales Thema im „Glasperlenspiel“.

                    Diese Eigenschaften machen den Alten Musikmeister zu einer inspirierenden Figur, die sowohl für die Protagonisten als auch für die Leser von großer Bedeutung ist.»

                    • Aber gegen Ende seines Lebens, als ihn der Glasperlenspielmeister besucht, den er als Kind gefördert hatte, ist der Musikmeister von einer naiv anmutenden Einfachheit.

                      «Du ermüdest Dich, Josef.» sagt er zu allen Bemühungen des Glasperlenspielmeisters um ihn.

                      Ich war auf die Figur gekommen, weil Sie gesagt haben, meine Naivität nähme mit dem Alter zu. Das wäre tatsächlich Weisheit und tiefe Spiritualität. Die Naivität, die daher kommt, dass man durch die Erkenntnis gegangen ist.

                      Ich kann sehen, dass es so etwas gibt. Aber ich selbst habe das ganz gewiss nicht.

                    • «ich selbst habe das ganz gewiss nicht»

                      Was schon daraus folgt, dass es dieses Blog gibt.

                      «Wissender redet nicht. Redender weiss nicht.» Lao-tse

                    • «Ich war auf die Figur gekommen, weil Sie gesagt haben, meine Naivität nähme mit dem Alter zu.»

                      Nee, nee, nee! Umgekehrt! Ihre Jugend nimmt zu und leider, leider, leider Ihre Naivitaet* ab. Als Mann der Wissenschaft und Laeufer auf der freien Wildbahn (als nicht beim Schach) ist das ja auch irgendwie logisch.

                      *Naivitaet in dem Sinne: Als Jungspund hatten Sie noch an die «Guten» geglaubt, die siegen werden. Heute sind’s die Staerkeren…

                      ««Wissender redet nicht. Redender weiss nicht.» Lao-tse»

                      Na. dem Herrn-sei-Dank, hoeren Sie da nicht auf den Meister.

                    • «Nee, nee, nee! Umgekehrt!»

                      Nun ja, ein Missverständnis. Mit dem Aelterwerden ist es so, wie «City» es besungen hat. Wer glaubt, dass er dem entgeht, «legt sich selber einen Hinterhalt».

                      Meine Augen waren schon einmal schärfer. Es braucht auch Leute, die milder daherschauen.

                    • «Meine Augen waren schon einmal schärfer.»

                      Dass Sie nicht mehr alles sehen, das habe ich schon gemerkt.

                      Oh – Sorry! Das war boese. Ist mir nur so rausgerutscht 😉

                      Gut Nacht!

                    • «Dass Sie nicht mehr alles sehen, das habe ich schon gemerkt.»

                      Bewusstes Übersehen kann sehr hilfreich für die Psychohygiene sein.

  17. «Lieder statt Briefe»
    Grade im Netz gefunden, seltenes Fundstück 23,39 €, damals 4 Rubel.

    Wozu sind Kriege da – Udo Lindenberg im Duett mit Alla Pugatschowa

    https://www.youtube.com/watch?v=_2xa7fABvNc

    Bei diesem Konzert sang er das Stück Wozu sind Kriege da im Duett mit der bekannten russischen Sängerin Alla Pugatschowa. Sie änderte in ihrer Strophe die Textzeile „Und ich fürchte mich in diesem Atomraketenwald“ ab in „Ich fürchte mich in diesem Wald aus westlichen Raketen“ (Ja bojus w lesu is sapadnych raket)

  18. „Ich fürchte mich in diesem Wald aus westlichen Raketen“

    Sicher? (Ja, bei Chatty kommt auch manchmal Mist raus.)

    Ist von 2022 und die Ukra-Fahne weht. Passt irgendwie nich…

    Yandex uebersetzt das so:

    «Ja, ich bin in der Schule, ich bin eine westliche Rakete.» (Zugegeben, auch nicht gerade die tollste Uebersetzung, weil «Я» (ja) ja schon ich heisst – wenn ich mich recht entsinne. Aber klingt schon etwas anders.)

    https://www.br.de/nachrichten/kultur/inoffizieller-boykott-putins-dilemma-mit-der-star-saengerin,UA0Rw4r

    Yandex uebersetzt das so:

    «Ich bin in der Schule, ich bin eine westliche Rakete.»

    Tja, wozu sind Kriege da? Wenn Sie mich fragen, ist das keine Frage- sondern eine rausgeschrieene Anklage an P.

    Aber geil.

    • «Ist von 2022…»

      War Bullshit: Ist viel aelter. Brauch man sich nur Udo anzugucken.

      Okay, war ’ne andere Zeit.

      Aber passt heute wie damals. (Und das «westlich» bei Raketen kann gut weggelassen werden.)

        • Live 1987 in Koblenz, Open Air, der Song ist aber nicht auf der Platte.

          Alla hat, wie sich das als Künstlerin gehört, auch ihre kleinen und großen Macken. Sie ist ja 2022 nach Israel, weil sie nicht in einem Land leben kann, was Kriege führt.

              • Ich verstehe sie an dieser Stelle auch nicht genau, wobei «Wald westlicher Raketen» richtig ist.

                Nun ja, das war halt 1985 bei den Weltfestpielen der Jugend und Studenten in Moskau (zumindest die Erstaufführung). Der russische Text wird offizielle Stellen passiert haben. Immerhin durfte dieses Lied damals gesungen werden, denn «westliche Raketen» hin oder her, insgesamt ist es pazifistisch.

                Karat musste 1982 in «Der Blaue Planet» auf Anweisung den Satz «Liegt unser Glück nur im Spiel der Neutronen?» singen, weil die USA gerade eine Neutronenbombe bauen wollten, die Sowjetunion diese Technologie aber nicht hatte.

                Und man durfte in der DDR nicht mit einem «Schwerter zu Pflugscharen»-Sticker rumlaufen, obwohl auf diesem eine Skulptur war, die die Sowjetunion der UNO geschenkt hatte.

                Die Zeiten waren damals auch nicht besser.

                • Danke, passt auch zu diesem Kontext. Nur die Ukra-Fahne passte nicht. Aber ist halt einfach nur zusammengestellt. (Wuerde ich aber jetzt nicht als Vereinnahmung von Alla sehen.)

                  Ich kenne das Lied ja von «Rock fuer den Frieden» (also ohne Alla) – im DDR-Fernsehen ausgestrahlt – irgendwann Anfang der Achtziger. Da war schon Udos – sinngemaesz: «Wir wollen keine Pershings UND keine SS-20» bei mir in der Schule eine Provokation.

                  • «Wuerde ich aber jetzt nicht als Vereinnahmung von Alla sehen.»

                    Ich schon. Es ist immer noch ein Unterschied, gegen den Angriffskrieg Russlands zu sein oder für den ukrainischen Nationalismus zu sein.

                    Das weiss ich ganz genau, denn es ist mein Fall, den Krieg zu verurteilen, aber den ukrainischen Nationalismus und die schon vor dem Krieg herrschende antirussische Haltung der ukrainischen politischen Klasse falsch zu finden.

                    Soviel Differenzierung muss möglich sein, auch im Krieg.

                    • «…für den ukrainischen Nationalismus zu sein.»

                      Dafuer reicht Ihnen schon eine Ukraine-Fahne?

                      Und wenn hierzulande Palaestina-Fahnen geschwungen werden, sind das alles Terroristen?

                    • «Dafuer reicht Ihnen schon eine Ukraine-Fahne?»

                      Der Punkt ist, dass man eine alte Aufnahme von Pugatschowa nicht mit einer Ukraine-Flagge illustrieren kann, ohne dass sie das gutheisst, selbst dann nicht, wenn sie sich gegen diesen Krieg ausgesprochen hat.

                      Die ukrainische Flagge ist eben auch das Symbol eines der kriegführenden Staaten und es ist irrig, zu behaupten, dass für einen Krieg aussschliesslich der Staat verantwortlich ist, der die Kampfhandlungen eröffnet hat.

                      Wenn man gegen den Krieg als solchen ist, ist man eben nicht für eine der kriegführenden Seiten (oder höchstens in sehr seltenen Fällen und dieser gehört nicht dazu).

                    • Sehe ich mal wieder anders. Natuerlich bin ich gegen jeden Krieg und dieser muesste sofort gestoppt werden.

                      Aber man sollte schon Opfer und Taeter unterscheiden.

                      «(oder höchstens in sehr seltenen Fällen und dieser gehört nicht dazu)»

                      Welche gehoeren denn da dazu: Nazideutschland ’39-’45, Vietnam, Jugoslawien ’99, Irak’91 und 2003…? Kurz: Deutschland immer, USA: alle (ohne T.), Israel: alle, Russland: nie?

                    • *Dafuer reicht Ihnen schon eine Ukraine-Fahne?*

                      Sie ist Sowjetbürgerin/Russin.

                      Sie wird das auch bleiben. Und die damalige Zeit war damals, da kann man Alla nicht mit ner Ukraineflagge + Udo zieren und in das heute versetzen.

                      Hat sich aktuell Udo in der Sache schon zum Dienst gemeldet?

                    • «Soviel Differenzierung muss möglich sein, auch im Krieg.»

                      Um es noch deutlicher zu sagen. Wenn A und B verfeindet sind und A hat offensichtlich unrecht, folgt daraus eben noch nicht, dass B recht hat.

                      Ich weiss, dass fast alle Politiker und eine grosse Mehrheit der Leute glauben, es müsste doch entweder A oder B recht haben, wenn die beiden verfeindet sind. Aber dies ist ein Glaube, der sich durch viele Gegenbeispiele widerlegen lässt.

                    • «Welche gehoeren denn da dazu:»

                      «Nazideutschland ’39-’45»

                      Wenn Sie wissen wollen, ob Stalin ein Unschuldslamm war oder die Sowjetunion in jenen Jahren nur Opfer und gar nicht Täter, tut mir leid: Njet.

                      «Vietnam»

                      Die nordvietnamesische Führung hat in allem recht gehabt und war nett zu allen Vietnamesen? Wieder: Njet.

                      «Jugoslawien ’99»

                      Serbien unter Milosevic war ein reines Unschuldslamm und hat nie Kosovo-Albaner unterdrückt? Tut mir leid: Njet.

                      «Irak’91»

                      Saddam Hussein war ein Unschuldslamm und der Irak nur Opfer? Njet.

                      «und 2003…?»

                      War klar ein widerrechtlicher Angriffskrieg der USA. Aber war Saddam Hussein inzwischen vom Saulus zum Paulus geworden und nur ein Opfer? Tut mir leid: Njet.

                    • «Geh und sieh!» ist ein Antikriegsfilm. Es ist eben keiner der üblichen sowjetischen «Wir haben gesiegt»-Filme.

                      Kriege, bei denen alle Schuld auf einer Seite liegt, sind tatsächlich sehr selten. Typischerweise läuft es so wie im Nahen Osten.

                      Nicht einmal bei der US-Invasion von Grenada 1983 sind die Dinge wirklich lupenrein schwarz-weiss. Es war dort vorher geputscht und der Premierminister umgebracht worden. Trotzdem ist das wohl noch das mir einfallende Beispiel, wo die Schuld am Einseitigsten verteilt war, denn der Putsch war in dem Fall eine innere Angelegenheit.

                    • Nee, Sie machen’s mir wirklich schwer:

                      «Wenn A und B verfeindet sind und A hat offensichtlich unrecht, folgt daraus eben noch nicht, dass B recht hat.»

                      …folgt daraus eben noch nicht, dass einer von beiden durchdreht und dem anderen sein Haus verwuestet und seine Familie ermordet.

                      Dann ist das naemlich eine schwere Straftat, aber nicht fuer Beide, sondern nur fuer den, der die rote Linie ueberschritten hat.

                      Sicher wird’s auch Kriege geben, wo beide gleichzeitig aufeinander losgehen. Der lfd. Ukraine-Krieg gehoert aber nicht dazu. (Und kommen Sie mir nicht mit gebrochenen und gescheiterten Vertraegen. Dazu gehoeren mind. auch zwei Seiten.) Und ja, S. ist auch kein Unschuldslamm. Aber die meisten Ukrainer, die jetzt eben wg. P.’s irrwitziger Entscheidung tot oder phys. und psychisch schwer geschaedgt sind, schon.

                      Freilich, klar ist auch, dass sich waehrend des Krieges auch beide Seiten schuldig machen. Das haben halt Kriege so an sich.

                      Aber da wir uns bekanntlich einig sind, dass erstens es ein Angriffskrieg und zweitens P. der Hauptschuldige ist, dann verstehe ich nicht, dass Sie dann relativieren muessen.

                    • «verstehe ich nicht, dass Sie dann relativieren muessen»

                      Man muss immer relativieren.

                      Erstens, um zu verstehen, wie es so weit gekommen ist. Nämlich nicht deshalb, weil Putin die Inkarnation des Bösen ist und die anderen die Inkarnation des Guten.

                      Zweitens erfordert Frieden, dass wir mit Russland wieder ein Auskommen finden. Das ist nur für die Seite einfach, die einen Krieg gewonnen hat. Wir haben aber einen Krieg verloren. Wir können mit dem Sieger kein Auskommen finden, wenn wir ihn weiter für Satan höchstpersönlich halten.

                    • «Man muss immer relativieren.»

                      Nur die machtgeilen Politiker-Eliten. Wir als «normale Menschen», die nur das Stimmvieh sind, koennen frei von der Leberwurst weg reden – zumindest, wenn es denen der eigenen Politiker-Eliten im Grunde nicht widerspricht.

                      Und speziell zur Sicht der Anderen:

                      Es ist natuerlich immer falsch, wenn die Falschen das Falsche sagen. Aber es ist eben nicht 𝘯 𝘶 𝘳 falsch, wenn das Falsche die Falschen sagen.

                    • «Wir als «normale Menschen», die nur das Stimmvieh sind, koennen frei von der Leberwurst weg reden»

                      Das finde ich zu billig. Weil ich nicht die Verantwortung trage, kann ich etwas fordern, das ich nicht umsetzen könnte, wenn ich die Verantwortung trüge? Was ist meine Forderung dann wert?

                      Das Problem ist zudem, dass wir zu viele Leute haben, die sich in diesen weltfremden Moralismus eingeübt und dann doch Machtpositionen eingenommen haben. Das hat zu einer organisierten Verantwortungslosigkeit geführt, zu einer Kohlhaaserei auf der Ebene von Staatsführungen.

                      Kommt runter von der Palme!

            • >>>Das Argument hat wirklich was.<<<
              Ich will auch keinen Krieg, und es war auch für mich nicht leicht zu sehen, daß Russland, wie damals in Afghanistan, es doch wieder tut.
              In Afghanistan wurde uns ja gesagt, es hätte ein Hilfeersuchen der damaligen Regierung gegeben.
              Was ja nun in der Ukraine definitiv nicht der Fall war.
              Aber ich habe es aus Sicht der Russen auch nicht als Angriffskrieg auf die Ukraine, der mit einer totalen Unterwerfung der selben, bzw. Eingliederung der Ukraine nach Russland, enden sollte gesehen.
              Und wenn Alla nun halt nicht in einem Land leben kann, was Kriege führt und deshalb in ein Land geht, welches auch Kriege führt und schon länger, muß sie das mit sich selbst ausmachen oder vor sich selbst begründen oder wie auch immer.
              Die Schweiz hätte ihr bestimmt auch offen gestanden.

              • 1979/80 war auch in BRD-Medien zu lesen, dass die afghanische Regierung einen militärischen Beistandspakt mit der Sowjetunion hatte. Nur waren eben die Islamisten (‚Mudschahedin‘) die Guten und die sozialistische DVPA-Regierung die Bösen.

            • Später ging es nach Zypern.

              Schmollmund hat gesagt, sie lebte in Russland nähe Moskau auf ihrer eigenen Ranch/Schloss/keine Ahnung was mit Dienerschaft etc. Die Dörfler davor waren jetzt nicht so des Lobes. So ne Art Dieter Bohlen weiblich. Wobei der Thomas ja eher seine Fans in Russland hat. Der wurde dort auch für jede Jahresabschlussfeier in Moskau gebucht. Auch Schmollmund hat es getroffen)))

              Ohne Udo Eierlikör wäre ich nicht auf Alla getroffen.

      • «Und das «westlich» bei Raketen kann gut weggelassen werden»

        Fand ich schon damals. Ich hatte die in der DDR herausgegebene «LP» von Udo, allerdings nur als Magnetbandkassette (war einfacher zu bekommen, die Platten waren schon weg). Ich fand «Atomraketenwald» genau richtig.

      • Der Auftritt ist auf alle Fälle viel älter.
        Wenn ich mir den Haarschnitt der Jugendlichen anschaue, so 80iger oder 90iger.
        Aber der Text heiß wirklich: «ich fürchte mich, vor einem Wald aus westlichen Raketen»
        Nur singt sie nicht: «я боюсь» в лесу из западных ракет, sondern statt «я боюсь» etwas anderes, was ich auch nicht so richtig verstanden habe. Aber «в лесу из западных ракет» ist klar zu hören.
        Ich habe nun auch schon über 40 Jahre nicht mehr Russisch gesprochen, hatte aber zu DDR Zeiten 10 Jahre Russisch in einer R-Klasse. Das ging von der 3. Klasse an, bis Abitur.
        Und ich war auch gut, immerhin Herdermedaille in Bronze.
        Aber ich glaube, Herr Jeschke müßte das auch noch wissen.

          • Ich habe mir noch mal das erste Video, wo in der Infozeile stand:
            >>>Sie änderte in ihrer Strophe die Textzeile „Und ich fürchte mich in diesem Atomraketenwald“ ab in „Ich fürchte mich in diesem Wald aus westlichen Raketen“ (Ja bojus w lesu is sapadnych raket)<<<
            ein paar mal angehört, und Alla singt dort nicht "westliche Raketen" sondern "Atomraketen".
            Der Auftritt war ja 1987 in Koblenz und hier:
            https://www.youtube.com/watch?v=VBXSk4lc1K0
            ist es noch mal, ohne Ukrainefahne und auch mit Transkript zum nachlesen.

            Da liest man etwas, und schon vermeint man es auch zu hören…
            Hätte nicht gedacht, daß manipulieren auch bei mir so einfach ist.

            • «Alla singt dort nicht «westliche Raketen» sondern «Atomraketen»»

              Stimmt. Verblüffend. Man muss nur genau hinhören.

              «Hätte nicht gedacht, daß manipulieren auch bei mir so einfach ist.»

              Direkt nach den Bundestagswahl war eine Mehrheit der Bevölkerung gegen Schulden für Kriegsmaterial. Wenn man der heute von der Tagesschau wiedergegeben Umfrage glauben darf, sind jetzt 59% dafür.

        • Auf der R-Schule war ich nicht. Dafür hatte ich beim Studium noch mal anderthalb Jahre Fach-Russisch.

          Sprechen und hören ist inzwischen allerdings nur noch mässig enwtickelt, obwohl ich seit Jahren durchgängig immer mindestens zwei Mitarbeiter in der Gruppe habe, die gelegentlich Russisch miteinander sprechen. Ich höre da aber nur zu.

          Und was nun Alla Pugatschowa betrifft: Ich verstehe sie an dieser Stelle akustisch auch nicht. «Wald aus westlichen Raketen» stimmt aber. perplexity.ai findet kein Transkript des russischen Textes.

          Und dann hab ich Hangzhou gefragt (also DeepSeek). Der Chinese wusste es auch nicht, hat mir aber empfohlen, doch mal «Алла Пугачёва Удо Линденберг 1985 текст» zu suchen.

          Et voila!

          Da heisst es allerdings:

          «Мне десять лет, и мне страшно находиться
          В лесу из атомных ракет.»

          Das ist originalgetreu. Die behaupten da, dass sie es 1985 in Moskau so gesungen hat. Vielleicht hat sie doch nur 1987 «westliche Raketen» gesungen.

  19. Nachdenkseiten von heute:
    https://www.nachdenkseiten.de/?p=129774

    Deutschland drosselt Hilfe für Überlebende der Blockade von Leningrad

    >>>Damals hatte die Bundesregierung geantwortet, jüdische Überlebende der Blockade von Leningrad „konnten von der Jewish Claims Conference seit 2008 eine Einmalzahlung von 2.556 Euro erhalten”.

    Nichtjüdische Überlebende der Blockade könnten – so schreibt die Bundesregierung – keine Entschädigungen aus Deutschland erwarten, da sie „nicht rassisch motivierter Verfolgung“ ausgesetzt gewesen seien, „sondern allgemeinen Kriegshandlungen“, die nicht „unter das allgemeine Völkerrecht fallen.“<<<

    Aber Angehörige der SS, die in den baltischen Staaten leben, bekommen, falls noch nicht verstorben, immer noch ihre Rente als Angehöriger der SS von Deutschland.

    • «Aber Angehörige der SS, die in den baltischen Staaten leben, bekommen, falls noch nicht verstorben, immer noch ihre Rente als Angehöriger der SS von Deutschland.»

      Das ist jetzt etwas ganz Anderes, als wenn ein AfD-Politiker (Maximilian Krah) sagt, nicht jeder, der eine SS-Uniform getragen habe, sei ein Verbrecher gewesen. Bei Krah ist das Rechtsextremismus. Wenn der Staat diesen Leuten Renten zahlt, den in Leningrad einem Vernichtungskrieg ausgesetzten Zivilisten aber nicht, ist das Staatsräson.

      • Die letzten Verteidiger der Berliner Innenstadt und damit auch der Reichskanzlei sowie des Hauptsitzes der SS in der Prinz-Albrecht-Straße waren Angehörige der französischen 33. SS-Division „Charlemagne“ und der skandinavischen 11. SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Nordland“, die bis zur Kapitulation Berlins am 2. Mai 1945 kämpften.
        Von Wiki…

    • >>Nichtjüdische Überlebende der Blockade könnten – so schreibt die Bundesregierung – keine Entschädigungen aus Deutschland erwarten, da sie „nicht rassisch motivierter Verfolgung“ ausgesetzt gewesen seien, „sondern allgemeinen Kriegshandlungen“, die nicht „unter das allgemeine Völkerrecht fallen.“<<

      Das ist schon eine kaltschnäuzige Antwort. Als wenn Leningrad wegen der dort lebenden Juden belagert wurde. Es wird Zeit, dass die Russen gegen die deutsche & finnische Regierung eine Klage zur Reparation wegen begangenen Völkermords verfassen. In der Völkermordskonvention wird unter Artikel II c) die „vorsätzliche Auferlegung von Lebensbedingungen für die Gruppe, die geeignet sind, ihre körperliche Zerstörung ganz oder teilweise herbeizuführen“ als Völkermord definiert. Diesen Tatbestand haben die damaligen Kriegsverbrecher mit der Folge von über 1 Million ziviler Opfer erfüllt.

    • DDT – sagt mir nueschts. Die Namen kann ich entziffern, aber die sind wohl alle tot?

      War mal so was wie ’ne Untergrund-Band. Spaeter tingelten die durch Tschetschenien – auf Friedenstour. «50 Veranstaltungen bei russischen Truppen und in tschetschenischen Städten.»

      2021 – Kreativität im Nichts (Klingt cool.)

      Dann endet der wiki-Eintrag.

      https://de.wikipedia.org/wiki/DDT_(Band)

      Wissen Sie oder Schmollmund mehr?

      Ich mag derart traurigen Lieder und das Ambiente. Bin eben sehr sensibel.

      Aber wer waren die ausser Band-Mitglieder? Nicht das ich wg. jedem heule 😉

        • Rot-Weiß oder RWE oder FC Rot-Weiß Erfurt. Ich bitte darum. Soviel Zeit muss sein, auch wenn die Rasenschachtänzer nur 4klassig in der ehemaligen Oberligazone abliefern.

          Ansonsten Ihnen und Gelse alles Gute zum Frauentag))) Blumenstrauß müssen sich die Damen imaginär vorstellen.

          • Zu Befehl, Herr Major! (Ich uebe schon mal die Kriegstuechtigkeit.)

            Bei RW denkt der Leihe ja zuallererst an die Luschen von Unna – tief im Westen.

            Ansonsten Danke! (Aber bitte auch nicht @mymind und @Sandra vergessen.)

            • Fragen sie Itzi oder Oberst Zapf nach mal, mit welche Dienstgrad man nach erfolgriecher Ausbildung im Dreiländereck hinter Eibau zur Truppe oder in das Reservistendasein (ich) wechselte – die wissen das)))

              Also Nerrazurra, MyMind, Sandra, Gelse und allen Woman all over the World alles Gute zum Frauentag))) Blumenstrauß bitte imaginär vorstellen.

                • OAZ=Unterleutnant, oder? Einen Offziersgrad den es nur bei der Asche gab.

                  2023, östlich vor Moskau. Schmollmunds Papa hat mir extra echtes Berliner Bier gekauft. Gastfreundschaft. Nachdem wir die Steuermarke entfernt hatten, kam die Eibauer Brauerei, Orginalabfüllung zum Vorschein.

                  • «OAZ=Unterleutnant, oder?»

                    Ja, die Beförderung zum Leutnant kam erst am Ende der aktiven Dienstzeit. Sonst hätten die Berufsoffiziersschüler sich ungerecht behandelt gefühlt (also noch stärker als so schon).

                    Es war halt schon so, dass ein OaZ als Unterleutnant auf der Position eines Zugführers angefangen hat – und ein Berufsoffizier nach dem Abschluss als Leutnant auch, nur drei Jahre später.

              • Schließe mich den Glückwünschen an.
                Bei Nerra hat es lange gedauert, bis ich es kapiert habe. Bei gelse und mymind wußte bzw. ahnte ich es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit:
                Aber wer ist Sandra?
                Am meisten aber beschäftigt mich: Wer ist Schmollmund? Ich dachte, Alla?
                Und der Obert Zapf war auch nur einfacher Uffz., selbst als er entlassen wurde.
                Den Rest hat das Leben so mit sich gebracht…
                Sie selbst sind ja auch ziemlich rätselhaft…

                • «Bei Nerra hat es lange gedauert, bis ich es kapiert habe.»

                  Ja, wo ich noch juenger war und zwischenzeitlich auch mal mehrere Jahre kurze Haare hatte, sah man es mir auch nicht an. Und sowieso bin ich eher eine «untypische» Frau. Immernoch, obwohl ich mittlerweile in die Jahre gekommen bin…

                  Sandra ist verwandt mit dem coolen @Zerberus, Cousine oder so… Den kennen Sie doch noch?

              • Ach Gefreiter bzw. Unteroffizier nur… Und dann noch a.D.! (Ihre Uniform hamm’Se noch?)

                Muss ich Ihnen da eigentlich noch Respekt zollen? 😉

                Ich meine ich bin immerhin eine Frau, wenngleich nur zweiter Wahl, weil mit hohen C. Aber die alten, weissen, heteronormativen, biodeutschen Cis-Maenner sollen ja ganz unten im Ranking stehen. So zumindest das Narrativ von AfD-Menschen und Gruenen-Hassern.

                • «Aber die alten, weissen, heteronormativen, biodeutschen Cis-Maenner sollen ja ganz unten im Ranking stehen.»

                  Ich denke, man muss da zwischen den gängigen Narrativen in einigen sozialwissenschaftlichen Strömungen und der Realität (Scholz, Merz, fast alle Vorstandsvorsitzenden grosser deutscher Unternehmen) unterscheiden.

                  In der Realität sind die alten, weissen, heteronormativen, biodeutschen Cis-Maenner immer noch überproportional in Machtpositionen vertreten. Es sah bis vor Kurzem so aus, als ob sich das auf natürlichem Wege ändern würde. Ich bin da nicht mehr so sicher.

      • Nur kurz, DDT gibt es noch mit Orginalsänger: Hatte in den 80ziger in UFA ein Shirt an: Jesus war der erste Hippie. Sagt die Gerüchteküche.

        https://ddt-tour.ru/# oder https://www.ddt.ru/

        Kostet aber. Scheint sehr beliebt zu sein. Schmollmund nmeint, sie müsse bei seinen Baladen immer weinen, deswegen gehen wir da mal nicht hin.

        Das Live-Video mit den vielen schon verstorbenen Helden der russischen/leningrader Musikpoeten gefällt mir.

        Da hat man eine Basis, um mal zu wissen dass die in den 80zigern wie wir hier auch eine Indepandent-Szene hatten. Nix Wurstsuppe. Ich sag nur PAROCKTIKUM, oder für mich an der Grenze DER BALL IST RUND mit Klaus Walter.

        Radio war damals krativ in der Nische das Ohr zur Welt.

        Das beste Archiv über die Leningrader Musikszene soll sich übrigens in LA-California befinden. Hat wiederum was mit Viktor Zoi / KINO und einer Frau zu tun.

        https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=LETO+Film#fpstate=ive&vld=cid:e26b6d9a,vid:1OJuVYoEHwA,st:0 ist auch ein guter Einstieg. Schmollmund war sauer auf die freie Interpretation, ich habe aber gesagt ist doch alles drin. Von Bowie zu KINO über Joy DeVision. Und das in Leningrad.

        Als ob Alla die einzige gewesen wäre.

        • Also, den Film habe ich leider verpasst. Schade! Vielleicht kommt der ja mal auf ARTE.

          Und die Tour fuehrt leider nicht nach Dresden.

          Aber ich bleibe am Ball. Ihr Video hatte ich gestern Nacht gleich dreimal hintereinander laufen.

  20. Der Sprecher der deutschen Bundesregierung, Steffen Seibert (ehemals ZDF), hat den US-Sondergesandten Steve Witkoff aus Trumps Team für seine Rolle bei der Aushandlung des bis vor kurzem geltenden Waffenstillstands im Gaza-Streifen gelobt. Ihm sei in «nicht geringer Weise» zu verdanken, dass das Abkommen zusrande gekommen sei.

    Steve Witkoff koordiniert auch Verhandlungen in dem Trio Russland-USA-Ukraine und spricht mit dem Gastgeber dieser Verhandlungen, Saudi-Arabien.

  21. Auch das US-Tech-Unternehmen Maxar hat den Zugang der Ukraine zu Satellitenfotos auf Anordnung der Trump-Regierung blockiert.

    Quelle: TASS

    Das Gerede Trumps über Sanktionen und Zölle dürfte Ablenkung sein. Ich halte es sogar für möglich, dass Putin «einlenkt», wenn zuvor Selenskij einlenkt (dieser ohne Anführungszeichen).

  22. Die Sache verhält sich vermutlich so. Trump entzieht der Ukraine Aufklärungsinformation. Russland nutzt das für effektivere Angriffe auf die Ukraine aus. Damit wird der ukrainischen Führung demonstriert, dass sie sich den gemeinsamen Interessen der USA und Russlands nicht verweigern kann.

    Um zu verhindern, dass das zu offensichtlich wird, «droht» Trump Russland.

      • Nun ja, sie sehen das als fies an.

        Ich möchte eine Geschichte erzählen. Eine junge Katze ist auf einen Baum geklettert. Sie erkennt, dass sie nicht wieder herunterklettern kann und weiß nicht, dass sie unbeschadet herunterspringen könnte. Die Katze hat Angst.

        Ich will der Katze helfen, stelle eine Leiter an den Baum und klettere zur Katze hinauf. Was wird sie tun? Sie wird mich anfauchen. Die Katze hat Angst. Wenn ich nach ihr greife, wird sie vielleicht sogar kratzen, mich, ihren Retter.

        Nun verhält sich die Sache mit der Ukraine und Trump etwas anders. Was er tut, tut er nicht, weil er der Ukraine helfen will, sondern weil es an diesem Punkt der Geschichte zufällig eine Übereinstimmung der objektiven Interessen der Ukraine und der USA gibt. Beide brauchen ein Ende des Krieges.

        Ende des Gleichnisses. Natürlich ist es unschön, die ukrainische Führung auf diese Weise zum Einlenken zwingen zu müssen. Das Verfahren führt ja zunächst einmal zu mehr Opfern, auch wenn es dann viele Opfer ersparen wird.

        Es wäre nicht nötig gewesen, wenn die ukrainische Führung strategisch denken könnte. Nachdem dem aber nicht so ist, muss die Katze, die sich verstiegen hat, trotzdem runter vom Baum. Dort oben kann sie nicht ewig bleiben. Wenn es nicht anders geht, muss man sie halt am Schlafittchen packen.

        • Ja schoene Geschichte, nur trifft den Punkt nicht ganz.

          Unbestritten ist, dass die Katze ganz schnell von der Palme muss. Nur Sie sagen es ja selbst: Der eine braucht die nur, weil es zufaellig eine Uebereinstimmung mit dessen Interessen gibt. Wenn die junge Katze aber nochmal – diesmal vor Angst faucht, (nachdem sie sich zuvor ordentlich gestraeubt hatte und dafuer vom selben eins druebergezogen bekam), wird sich das ganz schnell wieder aendern.

          Und der neue Kumpel, der unmittelbar daneben steht, will die sowieso nur fallen seh’n.

          So it is.

          • «Und der neue Kumpel, der unmittelbar daneben steht, will die sowieso nur fallen seh’n.»

            Der neue Kumpel weiss seit Herbst 2023 sicher, dass die Katze irgendwann fällt. Um so tiefer, je höher sie sich weiter versteigt.

            • Eben. Der grosse, hinterhaeltige Bruder und der cholerische Onkel aus Amerika, der sagt: «Spring!» – und haelt nichmal das Rettungsnetz hin.

              Wie sollte man dann denen trauen?

              «Der Atlantik schlägt das Land…
              Und eine kleine Katze, blutjung und ganz allein
              Jemand sagt, laß, die geht bald ein…»

              • «Jemand sagt, laß, die geht bald ein…»

                Müsste sie nicht, wenn die EU nach einem Friedensschluss in Kohäsion statt in Rüstung investieren würde.

                Wenn sich die EU aber (im Gegensatz zu den USA) auf eine Fortsetzung eines ungebremsten Konfrontationskurses mit Russland versteift, dann geht die Katze ein, ja.

                Metaphernwechsel: Die ukrainische Bevölkerung wird mit den Füßen gegen diese Politik stimmen. Was die Leute reden, besonders in Umfragen, hat wenig mit dem zu tun, wie sie handeln. Die vielen Exilukrainer mit ihren blau-gelben T-Shirts, Stickern und Fahnen im Fenster sind der Beweis.

  23. Das von der Ukraine in der russischen Region Kursk kontrollierte Gebiet ist nun auf 337 km2 zusammengeschrumpft. Es gibt fast täglich Frontverschiebungen.

    Hingegen sind Bewegungen in anderen Abschnitten fast völlig zum Erliegen gekommen. Ich bin versucht anzunehmen, dass Russland die Frontlinie schafft, die es als Basis der Verhandlungen anstrebt.

    Nördlich von Charkiw in der Nähe dieser Stadt kontrolliert Russland 188 km2 ukrainisches Territorium, das die Ukraine sicherlich unbedingt zurückerhalten möchte.

    • DeepStateMap hat heute kein Update. Laut ISW rücken die russischen Streitkräfte im ukrainisch besetzten Teil der russischen Region Kursk weiter vor und haben Brücken auf russischem Territorium zerstört.

      «Russische Streitkräfte scheinen Brücken im Gebiet Kursk und entlang der internationalen Grenze zu zerstören, wahrscheinlich im Rahmen der Bemühungen, die ukrainischen Streitkräfte am Rückzug aus dem Gebiet Kursk in die Ukraine zu hindern

      (Hervorhebung von izitiwab)

      • «Russische Streitkräfte scheinen Brücken im Gebiet Kursk und entlang der internationalen Grenze zu zerstören, wahrscheinlich im Rahmen der Bemühungen, die ukrainischen Streitkräfte am Rückzug aus dem Gebiet Kursk in die Ukraine zu hindern.»

        MDR-Ukraine News 08.03.25
        «Tausenden ukrainischen Soldaten in der russischen Oblast Kursk droht Experten zufolge eine Einkesselung. Pasi Paroinen, Militäranalyst von der finnischen Black Bird Group, sagte der Nachrichtenagentur Reuters: «Die Lage ist sehr schlecht.» Auf Landkarten der ukrainischen Militärbloggergruppe Deep Source war zu erkennen, dass etwa drei Viertel der ukrainischen Soldaten in Kursk fast vollständig von russischen Truppen eingekreist sind. Sie sind demnach mit den restlichen ukrainischen Truppen nur noch durch einen etwa einen Kilometer langen und an der engsten Stelle weniger als 500 Meter breiten Korridor verbunden.»

        «Russische Streitkräfte scheinen Brücken im Gebiet Kursk und entlang der internationalen Grenze zu zerstören, wahrscheinlich im Rahmen der Bemühungen, die ukrainischen Streitkräfte am Rückzug aus dem Gebiet Kursk in die Ukraine zu hindern.»

        MDR-Ukraine News 08.03.25
        «Tausenden ukrainischen Soldaten in der russischen Oblast Kursk droht Experten zufolge eine Einkesselung. Pasi Paroinen, Militäranalyst von der finnischen Black Bird Group, sagte der Nachrichtenagentur Reuters: «Die Lage ist sehr schlecht.» Auf Landkarten der ukrainischen Militärbloggergruppe Deep Source war zu erkennen, dass etwa drei Viertel der ukrainischen Soldaten in Kursk fast vollständig von russischen Truppen eingekreist sind. Sie sind demnach mit den restlichen ukrainischen Truppen nur noch durch einen etwa einen Kilometer langen und an der engsten Stelle weniger als 500 Meter breiten Korridor verbunden.»

        • Das sah mir schon gestern früh auf DeepStateMap danach aus, als ob das der russische Plan sei. Mir war da aber unklar, wie sie das anstellen wollten, da alle Teile noch Anschluss an ukrainisches Gebiet hatten und die meisten Anschluss an die Schnellstrasse. Das mit den Brücken habe ich erst heute früh erfahren.

          Man sollte nicht vergessen, dass es sich mit um die besten Truppen handelt, welche die Ukraine noch hat. Westliche Experten sagen sogar die besten Truppenteile.

    • Es sind nun noch 289 km2 übrig. Allerdings haben die ukrainischen Kräfte laut DeepStateMap bisher eine regelrechte Einkesselung vermeiden können. Sie haben sich von Norden nach Süden in Richtung ukrainische Grenze zurückgezogen.

      Im Hauptort Sudscha sieht das ISW die Situation kritischer als DeepStateMap.

      Die restlichen Frontabschnitte sind laut DeepStateMap unbeweglich. Diese Entwicklungen sind vor dem Hintergrund der geplanten dreitägigen Gespräche zwischen den USA und der Ukraine zu sehen, bei denen es um Rahmenbedingungen für einen Friedensvertrag und um einen vorläufigen Waffenstillstand gehen soll. Trump hat die Wiederfreigabe von US-Geheimdienstinformationen in Aussicht gestellt, aber keine Details und kein Datum dafür bekanntgegeben. Anzunehmen ist, dass das nur bei einem Erfolg der Gespräche in Saudi-Arabien stattfindet.

      Heute redet Selenskij zunächst mit dem saudi-arabischen Kronzprinzen (der de facto dieses Land beherrscht). Die Verhandlungen mit den USA beginnen erst morgen.

    • Verstehe, S. ist fuer Sie ein rotes Tuch.

      Da wird das tote Pferd auch noch zum zehnten Mal geritten, obwohl das keinen ausser denen, die sich selbst wie Diktatoren benehmen, wirklich noch anhebt.

      Selbst Poro nicht: (Mist, kann die Stellen, die ich heute «frueh» gelesen habe,jetzt nicht mehr raussuchen, weil Artikel hinter Brandmauer verschwunden ist.)

      Aber apro-Po: Ist Po. nicht genau der, der das Kriegsrecht so geaendert hat, wie S. es jetzt ganz demokratisch anwendet? Und ist Po. nicht auch der, der am Scheitern von Minsk II beteiligt war?

      Da war S. noch Diener des Volkes nur im Guckkasten…glaube. (Sie hatten dem im Mai 2019 leider keinen Beitrag gewidmet. Da ging’s vom Intrigantenstadl Oesterreich schnurstracks in die Pyrenaeen.)

      • «Verstehe, S. ist fuer Sie ein rotes Tuch.»

        S ist eitel und sieht nur sich.

        Ich halte nichts von P. Bei dem war es die gleiche Geschichte wie bei S. Mit dem Versprechen einer Friedenspolitik gewählt worden und dann das Gegenteil getan.

        Die Ukraine hatte über sehr lange Zeit eine ununterbrochene Reihe charakterlich ungeeigneter Präsidenten.

        Das rechtfertigt aber nicht, dass S gegen P mit unlauteren Mitteln vorgeht.

        • «S ist eitel und sieht nur sich.»

          Aehm…das mag sein, kann ich aber nicht beurteilen.

          «Das rechtfertigt aber nicht, dass S gegen P mit unlauteren Mitteln vorgeht.»

          Inwiefern? Im Uebrigen denke ich, das beruht auf Gegenseitigkeit.

          • «Inwiefern?»

            Rechtsstaatlichkeit. Der Präsident kann nicht einfach ein Spezialdekret gegen einen politischen Konkurrenten erlassen.

            Wieso Gegenseitigkeit? Poroschenko hat gar keine Macht. Und als er solche hatte, ist er nicht gegen Selenskij vorgegangen.

            Selenskij hat Konten von Poroschenko sperren lassen. Das ist gemeint.

            • Ach so, ich dachte mit P(.) ist Putin gemeint. Wenn Poroschenko, dann doch bitte Po. oder Poro. 😉

              Aber gegen seine polit.Konkurrenten ging und geht T. doch auch vor. Und ich nehme nicht an, dass es da immer mit rechten Dingen zugeht.

              Spezialdekret gegen Verhandlungen mit P.? Meinen Sie das?. Okay, die Begruendung in den MSM war folgende:

              «Dem Dekret ging eine Entscheidung des Rates für Sicherheit und Verteidigung voraus…Der Sicherheitsrat reagierte damit auf die russische Annexion von vier ukrainischen Gebieten in der Süd- und Ostukraine, die international als Völkerrechtsbruch kritisiert wurde. Selenskyj leitet den Rat bestehend aus Regierungsmitgliedern und den Chefs von Armee und Geheimdiensten.»

              https://www.tagesspiegel.de/politik/per-dekret-von-selenskyj-ukraine-verbietet-gesprache-mit-putin-8711455.html

              Also auch nicht nur auf Ss. eigenem Mist gewachsen.

              • Dieser Thread geht um Poroschenko. Das Spezialdekret betrifft Sanktionen gegen Poroschenko und das Einfrieren von dessen Konten und Konten seiner politischen Bewegung.

                «Aber gegen seine polit. Konkurrenten ging und geht T. doch auch vor. Und ich nehme nicht an, dass es da immer mit rechten Dingen zugeht.»

                Geht mir wie dem nordkoreanischen General im Jame-Bond-Film «Stirb an einem anderen Tag». Ich billige keinesfalls, was hier passiert.

                Nur ist Ihre Annahme nicht zu belegen. In den USA wird alles, was auch nur entfernt den Anschein von «nicht mit rechten Dingen» erweckt, vor Gericht gebracht. Wo das bisher geschah, hat die Trump-Administration bisher entweder gewonnen oder musste nur Teile der Aktionen rückgängig machen.

                Das ist ein wesentlicher Unterschied zur Ukraine, in der es keine Rechtsstaatlichkeit gibt.

                • Nun ja, Chatty meint, das ist stark vereinfacht und spiegelt nicht die ganze Realitaet wider.

                  «1. „In den USA wird alles, was auch nur entfernt den Anschein von «nicht mit rechten Dingen» erweckt, vor Gericht gebracht. Wo das bisher geschah, hat die Trump-Administration bisher entweder gewonnen oder musste nur Teile der Aktionen rückgängig machen.“

                  Diese Aussage ist nicht ganz korrekt. Während es in den USA tatsächlich viele rechtliche Auseinandersetzungen gibt, insbesondere während der Trump-Administration, hat die Trump-Regierung in verschiedenen Fällen auch Niederlagen erlitten. Beispielsweise gab es mehrere Gerichtsentscheidungen, die gegen die Trump-Administration fällten, insbesondere in Bezug auf Einreisebeschränkungen, Umweltvorschriften und andere politische Maßnahmen. Es ist also nicht zutreffend zu sagen, dass die Trump-Administration immer gewonnen hat oder nur Teile ihrer Aktionen rückgängig machen musste.

                  2. „Das ist ein wesentlicher Unterschied zur Ukraine, in der es keine Rechtsstaatlichkeit gibt.“

                  Diese Aussage ist ebenfalls problematisch. Die Ukraine hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte in Richtung Rechtsstaatlichkeit und Reformen gemacht, insbesondere seit der Maidan-Revolution 2014. Es gibt jedoch weiterhin Herausforderungen, wie Korruption und Einflussnahme auf die Justiz, die die Rechtsstaatlichkeit beeinträchtigen. Es wäre also zu einfach zu sagen, dass es in der Ukraine „keine Rechtsstaatlichkeit“ gibt. Der Zustand der Rechtsstaatlichkeit ist in vielen Ländern, einschließlich der USA und der Ukraine, ein komplexes Thema mit unterschiedlichen Facetten.

                  Zusammenfassend lässt sich sagen, dass beide Behauptungen in ihrer Formulierung zu stark vereinfacht sind und nicht die gesamte Realität widerspiegeln. Es gibt sowohl in den USA als auch in der Ukraine Herausforderungen im Bereich der Rechtsstaatlichkeit, und die rechtlichen Auseinandersetzungen sind oft vielschichtiger als es auf den ersten Blick scheint.»

                • Nun ja.

                  Blog Samstagern fragt perplexity.ai

                  «Gibt es Hinweise darauf, dass generative KI wie ChatGPT politisch voreingenommen ist?»

                  Antwort von perplexity.ai

                  «Ja, es gibt Hinweise darauf, dass generative KI-Modelle wie ChatGPT politische Voreingenommenheit zeigen und oft zu linken oder progressiven Ansichten tendieren. Mehrere Studien haben dieses Problem hervorgehoben:

                  1. In einer im Journal of Economic Behavior and Organization veröffentlichten Studie wurde festgestellt, dass die Antworten von ChatGPT eher mit linken amerikanischen Ansichten übereinstimmen als mit denen des Durchschnittsamerikaners. Diese Voreingenommenheit zeigte sich sowohl bei der Text- als auch bei der Bilderzeugung, wo sich das System oft weigerte, Inhalte zu produzieren, die konservative Standpunkte widerspiegelten.

                  2. In einer Studie chinesischer Forscher wurde beobachtet, dass sich die politischen Werte von ChatGPT im Laufe der Zeit nach rechts verschoben haben, insbesondere bei Modellen wie GPT-3.5 und GPT-4. Während das System immer noch libertär-linke Werte vertritt, zeigten neuere Modelle einen deutlichen Rechtsruck in ihren Antworten.

                  3. In Experimenten zeigte sich, dass ChatGPT sich manchmal weigerte, Bilder zu generieren, die mit rechtsgerichteten Perspektiven übereinstimmten. Den Forschern gelang es jedoch, das System so zu „manipulieren“, dass es solche Inhalte erzeugte, indem sie die Eingabeaufforderungstechniken änderten.

                  4. Studien, in denen ChatGPT mit anderen KI-Modellen wie Google Gemini und Claude verglichen wurde, ergaben, dass ChatGPT durchweg eine progressive und libertäre Ausrichtung aufwies, was frühere Behauptungen über eine linksgerichtete Orientierung bestätigt.

                  Diese Ergebnisse geben Anlass zur Sorge über die möglichen Auswirkungen von KI-Voreingenommenheit auf den öffentlichen Diskurs und demokratische Prozesse und unterstreichen die Notwendigkeit von Transparenz und regulatorischen Schutzmaßnahmen bei der KI-Entwicklung.»

                  Besonders interessant ist in Bezug auf das Thema des neuen Blogbeitrags dieser Woche Punkt 2.

                  • Yo, die Dinger gehen eben auch mit dem Zeitgeist. Und mein kleiner Chattyboy wird in Kuerze einer Gehirnwaesche unterzogen.

                    Dann ist es doch besser so, wenn ich lieber Sie was frage.

                    Im Uebrigen dachte ich eigentlich, bei T. zuallererst an die Freilassung der amerik. Patrioten und Vaterlandsretter, die das Capitol gestuermt hatten. Aber war ein Denkfehler von mir. Das waren ja Begnadigungen. Alles rechtens also.

                    • «Aber war ein Denkfehler von mir. Das waren ja Begnadigungen. Alles rechtens also.»

                      Ja, genauso rechtens wie die Begnadigung, die Biden seinem kriminellen Söhnchen hat angedeihen lassen und die pauschale Vorbegnadigung für alles, was Anthony Fauci in seinen Amtsjahren beim NIH und den CDC je an Gesetzesverstössen begangen haben könnte.

                      An dieser Stelle hat das US-Rechtssystem tatsächlich eine Lücke. Das Instrument der Begnadigung sollte schon existieren, aber sein Gebrauch sollte stärker beschränkt sein.

    • Na ja, über so eine Lappalie wie eine GG-Änderung zwecks Hochrüstung kann man nicht viel sagen oder gar schreiben. Nicht dass irgendwelche Pumpenlazifisten oder wie die heissen noch grosse Demos veranstalten, als Brandmauer gegen den Militarismus. Da könnte ja jeder kommen und wo kämen wir denn da hin?

      • „Wo kämen wir denn da hin?“ Dazu hat ein Schweizer einen klugen Aphorismus verfasst:

        Wo kämen wir hin,
        wenn alle sagten,
        wo kämen wir hin,
        und keiner ginge,
        um zu sehen,
        wohin wir kämen,
        wenn wir gingen.

        Kurt Marti

    • Wie bewerten Sie diese Aussage:
      >>>Oder, wie der polnische Ministerpräsident Donald Tusk es am Donnerstag auf X formulierte: ›Europa muss bereit sein für den Rüstungswettlauf, dann wird Russland genauso verlieren wie die Sowjetunion vor 40 Jahren.<<<

      • «dann wird Russland genauso verlieren wie die Sowjetunion vor 40 Jahren»

        Wieso sollte sich Russland darauf einlassen? Ds Land hat gerade trotz westlicher Finanzierung der Ukraine, trotz umfangreicher Lieferungen auch moderner Waffensysteme und trotz ihrer jahrelangen Unterstützung mit den besten verfügbaren Aufklärungsinformationen einen Krieg gegen die Ukraine gewonnen. Diese hat mehr Soldaten ins Feld geführt als die EU realistischerweise für einen Angriffskrieg gegen Russland mobilisieren könnte.

        Im Übrigen sind die EU-Staaten jetzt schon viel stärker staatsverschuldet als Russland. Wenn Russland sich mit den USA über Rohstofflieferungen einigt, gewinnt es eine zusätzliche Einnahmequelle. Wenn es sich mit den USA über eine atomare Absrüstung einigt, was Trump will, spart es sher viel an Militärausgaben, denn die Aufrechterhaltung eines so großen Atomwaffenarsenals ist sehr teuer. Genau deshalb will Trump es ja verringern.

        Kurz, das Argument von Tusk ergibt keinen Sinn. Für Polen als (Fast-)Frontstaat ist natürlich bei einem Deengagement der USA in Europa eine gemeinsame EU-Rüstungsanstrengung von Vorteil.

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