Hendrik Streeck Das Erstlingswerk des prominenten CDU-Bundestagsabgeordneten ist kein Schlüsselroman über den Ursprung von Covid-19. Dennoch ist es viel mehr als nur ein Thriller.

Während der Pandemie waren Virologen plötzlich Experten für die Epidemiologie, die ein ganz anderes Wissenschaftsgebiet ist. In der deutschen Öffentlichkeit taten sich damals vor allem drei Personen hervor. Zwei von ihnen, Christian Drosten und Hendrik Streeck, waren immerhin erstklassige Virologen. Das durch die Pandemie bekannt gewordenen CDU-Mitglied Streeck ließ sich kürzlich als Direktkandidat für das Bundestagsmandat im Wahlkreis Bonn aufstellen. Er ist an der Bonner Universität als Nachfolger von Drosten Lehrstuhlinhaber für Virologie.
Streck gewann seinen Wahlkreis mit 33.3% der Erststimmen. In Rheinland-Pfalz erhielten drei Direktkandidaten der CDU wegen des neuen Wahlrechts kein Bundestagsmandat, obwohl sie ihren Wahlkreis gewonnen hatten. Für Streeck hat es allerdings gereicht, denn diese drei Kandidaten brachten es nur auf 27.1%, 27.3% und 30.8% der Erststimmen.
Bei all dem hatte Streeck noch Zeit, den 407-seitigen Roman «Das Institut. Im Schatten der Wissenschaft» zu schreiben. Der Verlag Piper vermarktet es als Thriller. Die Verleger konnten Frank Schätzing dafür gewinnen, einen markanten Werbespruch zum Rücktitel beizusteuern. Schätzing schreibt, dass Streeck auch als Romanautor brilliere. Dem schließe ich mich an.
Gekauft hatte ich das Buch, weil ich nach der Vorankündigung einen Schlüsselroman über die Covid-19-Pandemie erwartet hatte. Die Sujets kommen auch vor: Funktionsgewinnforschung unter Beteiligung des Militärs, Wissenstransfer von den USA nach China, finanzielle Interessen, Laborunfälle. Ob es tatsächlich zu einer Freisetzung von künstlich veränderten Viren kommt, will ich hier nicht verraten.
Ein eigentlicher Schlüsselroman ist das Buch allerdings nicht. Die Figuren haben keine Entsprechung in der Realität – zumindest keine, die ich mit meinem Wissen über die wichtigsten Personen im «realen Thriller namens Pandemie» (Schätzing) zuordnen könnte. Bereut habe ich den Buchkauf dennoch nicht. An zwei Abenden habe ich sehr viel länger gelesen, als ich sonst eigentlich aufbleibe. Das kommt in meinem Alter selten vor.
Die Handlung ist vielschichtig und nimmt einige überraschende Wendungen. Die Erzähltechnik ist modern und die Figuren sind prägnant, aber nur so weit überzeichnet, wie das für einen Thriller unabdingbar ist. Streeck widersteht der Versuchung, alles auflösen zu müssen. Der Roman ist wie gute Wissenschaft: ergebnisoffen und interessant.
Damit bin ich beim Thema: Streecks Erstling ist ein Campus-Roman. Das war der Vorankündigung nicht zu entnehmen. Der Begriff wird sorgsam vermieden, vermutlich weil der Verlag diese Bezeichnung als verkaufsschädigend betrachtet. Dieser Thriller transportiert eine Analyse des gegenwärtigen Zustands wissenschaftlicher Forschung. Insbesondere widmet er sich der Situation junger Wissenschaftler, die an einer Dissertation arbeiten oder als frischgebackene Doktoren versuchen, eine Forschungskarriere aufzubauen. Die Analyse ist schonungslos. Auch sie ist nur geringfügig überzeichnet.
An dieser Stelle bin ich parteiisch. Ich habe diese Stellen des Romans mit großem Gewinn gelesen. Sie interessieren mich auch aus professionellen Gründen. Streeck sieht viele Aspekte des Wissenschaftsbetriebs so wie ich. Der größte Teil seiner Betrachtungen ist mir nicht neu. Wahrscheinlich is er den meisten Wissenschaftlern nicht neu, der breiteren Öffentlichkeit jedoch schon.
Streeck bringt diese Inhalte häppchenweise an die Leserin oder den Leser, ohne dadurch den Spannungsbogen zu stören oder Brüche im Text zu erzeugen. Die Handlung ist eine Ermittlung in einem sich bis ins Unüberschaubare ausweitenden Todesfall. Der Ermittler muss den Wissenschaftsbetrieb verstehen, um diesen Fall zu lösen.
Der Roman hat noch eine dritte Ebene. Streeck führt in Aspekte der modernen Virologie ein. Er ist auch didaktisch brillant, ein Hochschullehrer im besten Sinne. Gleichwohl kann ich schwer einschätzen, wie verständlich diese Stellen für Leser sind, die keine naturwissenschaftliche Hochschulbildung haben. Ich denke, Streeck folgt dem Diktum, die Dinge so einfach wie möglich zu erklären, aber nicht einfacher als das. Ob die Vorbildung einer Mehrheit seines Publikums ausreicht, die komplexen Techniken und ihre Bedeutung zu erfassen, sei dahingestellt. Ein solches Verständnis ist nicht nötig, um der Handlung zu folgen.
Wie bei jedem guten Buch, werden verschiedene Leser verschiedene Aspekte schätzen und unterschiedliche Dinge entnehmen. Falls einige Leser bemerken, dass ein Verständnis der Vorgänge in der heutigen virologischen Forschung ihren Horizont übersteigt, ist auch etwas gewonnen.
Wird der Leser am Ende wissen, wie Donna Myers gestorben ist? Wird Detective Brickle seine kipplige Karriere stabilisieren können? Hat der deutsche Jungforscher Frank eine Wissenschaftskarriere vor sich oder entgleist diese durch die Todesumstände von Myers? Ich werde nichts davon verraten.
Wird der Leser am Ende wissen, was im heutigen Wissenschaftsbetrieb falsch läuft und warum das für die Gesellschaft wichtig ist? Ganz sicher.
58 Antworten zu “Virologen können alles”
«Wird der Leser am Ende wissen…»
Gibt’s auch eine eingebettete Liebesgeschichte? 😉
Wenn das Thema gar nicht vorkäme, würde das Genre verfehlt. Es kommt vor. Das ist aber tatsächlich einer der Schwachpunkte. Mann-Frau-Beziehungen liegen ihm nicht so und eine Mann-Mann-Beziehung aufzunehmen, hat er sich dann wohl doch nicht getraut.
«…und eine Mann-Mann-Beziehung aufzunehmen, hat er sich dann wohl doch nicht getraut.»
Yo, das waere ein woken-Element und koennte den einen oder anderen Querdenker schon irritieren.
Ich persoenlich hatte spaetestens seit «Comimg out», den Defa-Film mal so ’ne intensive PHase, da war ich als Hetero-Normalo richtig daran interessiert solche Filme zu sehen und Buecher zu lesen – weniger die platten, sondern mehr die romantisch, dramatischen und psychologischen.
Aber mittlerweile gibt’s das schon bis zum Ueberdruss in jeder Serie einschl. Tatort und Werbung. Und Wowi, der Berliner Teddybaer, ist auch nicht mehr der einzige.
>>Wird der Leser am Ende wissen, was im heutigen Wissenschaftsbetrieb falsch läuft und warum das für die Gesellschaft wichtig ist? Ganz sicher.<<
Wird @Izi es uns verraten oder müssen wir dafür das Buch lesen?
Danke für die Rezension.
Nee, der soll das nicht verraten. Ich will das Buch lesen. Allerdings wohl erst im Sommer.
«oder müssen wir dafür das Buch lesen?»
Es ist das Wesen einer positiven Rezension, dazu zu ermuntern. In einem Verriss kann man mehr verraten, um exemplarisch zu erklären, warum man den Aufbau für misslungen hält.
Ich werde wahrscheinlich schon gelegentlich darüber schreiben, was in der Wissenschaft derzeit falsch läuft. Dann aber unabhängig von Streecks Roman.
Seit meiner Kindheit war ich eine Leseratte. Später fehlte oft die Zeit, die ungelesenen Bücher wurden dann immer im Urlaub verschlungen. Seit einigen Jahren brauche ich eine Brille zum Lesen, an die ich mich nie gewöhnen konnte. Die Folge war, dass ich weniger Bücher lese, da ich irgendwann Kopfschmerzen kriege oder die Brille zwickt oder meine Augen müde werden.
Ich kann mir aber schon denken, um was es geht. Das Buch kann ich ggf. irgendwann dazwischenschieben oder im nächsten Urlaub lesen.
«Seit meiner Kindheit war ich eine Leseratte.»
Frueher war das bei mir auch so.
Jetzt haenge ich hier rum wie der Fixer an der Nadel.
Hm, könnte sein, daß Sie die falsche Brille haben.
Ja, eine Lesebrille taugt nicht fürs ganze Leben, das stellte ich auch fest. Jetzt habe ich zwei: Die neue fürs Papier und die alte für den Monitor. Das stellte sich als optimal heraus.
Eigentlich nicht, lasse ich regelmäßig checken. Ich arbeite viel am Computer, dafür brauche ich wiederum eine andere Brille. Hinzu kommt die freiwillige Beschäftigung bzgl. Politik etc. am PC, die Augen sind am Abend entsprechend müde. Ich hatte mal so gute Augen, bis vor wenigen Jahren noch 100% Sehfähigkeit bis es rapide bergab ging, allerding nur was die kurze Sicht betrifft. Insgesamt habe ich also Glück, dass ich ansonsten nicht auf dieses unangenehme Ding auf der Nase angeweisen bin.
«Ich hatte mal so gute Augen, bis vor wenigen Jahren noch 100% Sehfähigkeit bis es rapide bergab ging, allerding nur was die kurze Sicht betrifft.»
Da haben wir endlich mal was (fast) 100 Pro gemeinsam 😉
Kommt sehr darauf an, wie gut die Brille vom Optiker angepasst ist.
Die Nasenstütze, die Gläser.
Auch eine zu schwere Brille kann problematisch sein.
Nur zeitweise benutzen kommt dazu. Man hat die Erfahrung von vorher und nun einige Stunden Brille. Das kann störend wirken.
Eine Nahsichtbrille ist auf eine bestimmte Entfernung eingestellt. Darüber oder darunter kann es auf die Augen gehen.
Eine Lesebrille kann daher bei einem anderen Abstand – bei PC Arbeit – Probleme verursachen.
Da kann eine Gleitsicht helfen.
«Ich werde wahrscheinlich schon gelegentlich darüber schreiben, was in der Wissenschaft derzeit falsch läuft.»
Vorauseilend schon mal danke dafür.
Als langjähriger stiller Mitleser möchte ich dem Hausherrn heute mal für seine stets erhellenden und konsistenten Beiträge danken.
Streeck hob sich dazumal schon wohltuend von den Immerschlimmeristen ab und ich werde der Empfehlung folgen und das Buch lesen.
Es würde mich mal interessieren ,was ein Schweizer Chemieprofessor mit Windischleuba zu tun hat?
«Es würde mich mal interessieren ,was ein Schweizer Chemieprofessor mit Windischleuba zu tun hat?»
Das hier.
So viel schlaue Leute auf einem Haufen hätten ich jetzt nicht in diesem Dorf erwartet. Na dann Willkommen im Altenburger Land- Hyperpolarisation hin oder her!
Danke! Ich wollte da nicht schon wieder die neugierige Alte sein. (Hatte da in den letzten Tagen unter «Konferenz» auch nichts dazu gefunden. Und die Sehenswuerdigkeiten waren ja jetzt auch nichts Ausergewoehnliches, damit man dorthin unbedingt ins Blaue fahren muss.)
«Und die Sehenswuerdigkeiten waren ja jetzt auch nichts Ausergewoehnliches»
Nicht unbedingt, aber die Jugendherberge in dem kleinen Schloss ist schon recht hübsch.
Daß die Veranstaltung nicht öffentlich kommuniziert wird ist ja nicht überraschend.
Windischleuba hat auch nur dieses kleine Schloss als Sehenswürdigkeit. Daneben kann sich der Ort glücklich schätzen, daß die Gemeindeoberenen vor mehr als dreißig Jahren mit Weitsicht ein heute florierendes Gewerbegebiet ausgewiesen hat (welches die Stadt Altenburg wegen der Gewerbesteuern gerne hätte).
Ansonsten hat Altenburg schon einige Sehenswürdigkeiten auch wegen seiner langen
Geschichte. Hier werden die Hotels mit Busladungen voller Rentner gefüllt, die müssen ja alle irgendwas besichtigen.
«Daß die Veranstaltung nicht öffentlich kommuniziert wird ist ja nicht überraschend.»
Wieso? Wenn in so einem kleinen Oertchen sich die wissenschaftliche Elite der Welt trifft, kann man das eigentlich erwarten.
Davos macht das schliesslich auch. Und das sind ja nicht die Bilderberger.
Wir sind nur ein kleines Feldchen. Eher ein Gärtchen.
Ist ja schoen und gut. Und die huebsche Jugendherberge hatte ich auch schon vor Tagen geortet…aber das geht so nicht: Als Person des oeffentlichen Interesses muessen Sie schon alle Ihre Termine offenlegen, einschl. Laufwettbewerbe, Hochzeiten, Kindergeburtstage und naechtl. Vergnuegungen 😉
OK, nächtliche Vergnügung heute 20:30-22 Uhr:
Ueberblicksvorlesung über den Wochenkurs von P. K. Madhu, Tata Institute for Fundamental Research, Hyderabad, Indien
Ich habe ihn vorhin schon getroffen. Woran hat er sich erinnert? An den zugefroreren Schlossgraben und die -15°C bei der «Sommer»schule 2018.
Na, geht doch 😉
Und Sommerschule bei -15° C passt doch.
Dann noch viel Vergnuegen!
Achso, fast vergessen. Ziehen Sie sich bitte dem Anlass gemaesz etwas Ordentliches an. Nicht, dass Sie in durchgeschwitzten Laufklammotten erscheinen.
Ich war tatsächlich laufen (es war mit kurzem Zeug doch eher kühl), neige aber dazu, nach dem Laufen zu duschen.
Ja, das ist echt noch zu kalt fuer kurze Hosen.
Ich war gestern mal mittags mit langen Hosen. Dennoch war es trotz Sonnenscheins – im Vergleich von vor ’ner Woche – ganz schoen frisch.
Bitte keine falsche Bescheidenheit!
Aber es ist schon so, daß die wichtigen Leute
auf die es ankommt nicht so im Rampenlicht stehen (wollen).Weiß der Bürgermeister von der ihm zuteil gewordenen Ehre und gibt es einen Empfang oder wenigstens ein Grußwort?
«Bürgermeister»
So viel Wertschätzung für Wissenschaft habe ich überhaupt erst zweimal erlebt. Einmal allerdings war es noch höher, in Kasan, wo die Regierung der Autonomen Republik Tatarstan stolz auf den von dort stammenden Erfinder der EPR-Spektroskopie (Jewegeni Zavoisky) ist, dass sie bei der Verleihung des Zavoisky-Preises hochrangig vertreten ist.
Es gibt schon einen CDU-Abweichler beim Schuldenpaket. Das ist der ehemalige Generalsekretär Mario Czaja.
Auch J̌ens Koeppen hat sich wohl dahingehend geäußert.
Es ist zu hoffen daß es noch einige gibt die es nur nicht laut sagen
«Das Erstlingswerk des prominenten CDU-Bundestagsabgeordneten ist kein Schlüsselroman…»
Dafuer hat ein anderer Experte einen dystopischen (?) Schluesselroman geschrieben.
https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1071310414?ProvID=15322706&gad_source=1&gclid=Cj0KCQjw-e6-BhDmARIsAOxxlxXtyqvE7V9Cn-VVsyl4Y7neuzo3XgeopCw8afe4r8nIkFrocORn3OMaAm4IEALw_wcB
Darf ich in dem Fall «Experte» in Anführungszeichen setzen? Ich meine, Streeck ist wirklich Virologe, aber Masala ist nicht wirklich Militär. Der ist Politikwissenschaftler (also nichts).
Duerfen Sie. Hatte ich auch schon in meinem flatternden Unterbewusstsein.
Der ist nichts? Also wirklich…
Wenn Politikwissenschaft etwas wäre, sollten die meisten Politiker Politikwissenschaft studiert haben. Es wäre dann sozusagen das berufsbildende Studium dafür. So, wie ein Arzt Medizin studiert hat.
Is aber nich so.
Sorry – kurzes Break.
Also wirklich…
«Ich bin nichts, ich kann nichts. Gebt mir eine Uniform!» Oder was?
Da verwechseln Sie etwas. Masala will nicht selbst in den Krieg ziehen. Er will andere vorschicken.
Also doch intelligent.
Intelligent schon. Er hat nur nichts gelernt.
Das disqualifiziert ihn nicht für höhere Ämter.
Ein Minister kann auch jedes andere Ministerium führen.
Ein Gesundheitsminister kann auch Verteidigungsminister. Bei Soldaten geht es schließlich auch und manchmal im besonderen um Gesundheit.
«Ein Gesundheitsminister kann auch Verteidigungsminister.»
Da ein Verteidigungsminister keine Ahnung von militärischen Kräfteverhältnissen und daraus abgeleiteten Verhandlungspositionen haben muss (siehe Pistorius), geht das.
Außer man braucht das Militär doch mal. Dann geht es nicht.
Wer war die gute Frau, die die Rangabzeichen nicht lernen wollte?
Hätten zur Not ja nicht alle sein müssen.
DeepStateMap hat wieder mal ein Update und sieht das ukrainisch kontrollierte russische Territorium jetzt noch bei 81 km2.
Davon abgesehen verzeichnet DeepStateMap nur ein ganz minimales russisches Vordringen südlich von Pokrowsk.
Putin hat ein Dekret unterzeichnet, nach dem ukrainische Staatsbürger in den russisch besetzten Gebieten bis zum 10. September 2025 entweder die russische Staatsbürgerschaft annehmen oder Russland (nach Putins Definition) verlassen müssen (Quelle: ISW).
A-ja – Virologen koennen alles 😉
«Putin hat ein Dekret unterzeichnet, nach dem ukrainische Staatsbürger in den russisch besetzten Gebieten bis zum 10. Septembver 2025 entweder die russische Staatsbürgerschaft annehmen…»
Tja, duemmlicher Nationalismus als Staatsdoktrin.
Ich habe ja nicht behauptet, dass ich das gutheisse.
Und ich wiederum habe auch nicht behauptet, dass Sie das gut heissen.
Ich stelle das nur fest. «Auslaender raus» eben.
¦¦ «Auslaender raus» eben. ¦¦
Sagt die Saarländerin Rehlinger doch auch.
Tja, die Ministerpraesidentin von der Saar und SPD Anke Gabriele Rehlinger. Hab› den Namen vorher noch nie gehoert.
Wo sagt Sie denn das? (Und warum ist Sie dann – verdammt noch mal – nicht schon gebrandmauert?)
Rehlinger hat bezüglich illegaler Migration in einem FAZ-Interview die Linie Trumps vertreten. Diese Linie ist, aller illegalen Migranten auszuschaffen und diejenigen, die straffällig geworden sind, so schnell wie möglich.
Ich gebe zu, dass es etwas polemisch war, das als «Ausländer raus!» zu bezeichnen, aber das war ihr Satz zu Putin ja auch schon. Die Ukrainer in den besetzten Gebieten können ja bleiben, wenn sie den Pass tauschen.
Okay, die Idee, hier eine zweite Front zu eroeffnen, hat nicht funktioniert. Von militaerischer Strategie habe ich eben wirklich keine Ahnung – quod erat demonstrandum. Was soll’s.
Ja, mein Satz zu P. war polemisch. Im Prinzip stellt er das Ultimatum ja nur den Ukrainern und nicht jedem Auslaender dort.
Ist halt eher wie heim ins Reich. Vergleichbar mit dem Anschluss Oesterreichs oder der DDR ans deutsche Kernland.
Nur das geschah eben weitestgehend friedlich. Und das macht den Unterschied.
Und Ihre Polemik, Frechdachs, ist doch ziemlich weit hergeholt. Illegale Migranten und straffaellig gewordene rauszuschaffen, damit haben doch – auch hier in Deutschland -nur die Linke und paar Junggruene und einige andere Traeumer ein Problem.
«damit haben doch – auch hier in Deutschland -nur die Linke und paar Junggruene und einige andere Traeumer ein Problem»
Komisch nur, wenn Trump genau das macht, finden es deutsche Journalisten öffentlich-rechtlicher Medien extremistisch.
Nee, komisch ist das nicht. Da diese Journalisten auf das falsche Pferd gesetzt hatten und T. sowieso schon immer uncool fanden, koennen die sich ja jetzt nicht ploetzlich um 180 Grad wenden.
Das Kunststueck schaffen nur Tech-Milliardaere.
«Ja, mein Satz zu P. war polemisch. Im Prinzip stellt er das Ultimatum ja nur den Ukrainern und nicht jedem Auslaender dort.»
Sie waren überhaupt nicht polemisch.
Putin macht nicht willige Ukrainer in ihrer angestammten Heimat! zu Ausländern und schmeißt sie dann raus, wenn nicht schlimmeres. Auch wenn im üblichen Propagandastil so getan wird, als ob es in Deutschland genau so wäre, ist das halt der riesige Unterschied. Wer nicht willig ist, verliert seine Heimat. Seine Kultur kann er in Russland sowieso nicht mehr ausüben.
An anderer Stelle im Forum wurden Selenskyj mal ähnliche Worte angedichtet. Was gibt es da regelmäßig für einen Aufschrei! Wie gesagt, es waren nur Worte. Putins Taten lassen die Leute kalt…
By the way: Gut das Sie das erwaehnt haben.
Ich fuerchte nur, unter den Virologen geht das ziemlich unter.
(Aber wenigstens habe ich jetzt auch noch im Top-5-Logbuch «Sportsfreund» rausgekickt 😉 )
In der NZZ gibt es einen Einwurf zu Covid-19 von einer kanadischen Molekularbiologin. Versuchen Sie mal, dazu eine KI zu befragen. In politisch sensiblen Fällen spiegelt KI lediglich die Mehrheitsmeinung im Internet wider.
Und vielleicht ist Streecks Buch ja doch ein Schlüsselroman.
Nach was soll ich denn fragen?
Chatty zu Alina Chan:
«Alina Chan ist eine kanadische Molekularbiologin, die in der Diskussion um die Ursprünge der COVID-19-Pandemie eine prominente Stimme ist. Sie hat öffentlich die Hypothese eines Laborunfalls als mögliche Erklärung für den Ausbruch des Virus in Wuhan, China, unterstützt. Chan hat in verschiedenen Artikeln und Interviews darauf hingewiesen, dass es wichtig ist, alle möglichen Ursprünge des Virus zu untersuchen, einschließlich der Möglichkeit, dass es aus einem Labor stammen könnte. Ihre Ansichten haben sowohl Unterstützung als auch Kritik hervorgerufen und sind Teil einer breiteren Debatte über die Ursprünge von COVID-19. Wenn du mehr Informationen über ihre Forschung oder ihre Positionen möchtest, lass es mich wissen!»
Chatty zum Laborunfall:
«Als KI habe ich keine eigenen Überzeugungen oder Meinungen. Ich kann jedoch sagen, dass die Ursprünge der COVID-19-Pandemie ein komplexes und umstrittenes Thema sind. Es gibt verschiedene Hypothesen, darunter die Theorie eines natürlichen Ursprungs, bei dem das Virus von Tieren auf Menschen übertragen wurde, sowie die Theorie eines Laborunfalls.
Wissenschaftler und Experten untersuchen weiterhin beide Möglichkeiten, und es gibt laufende Debatten und Forschungen zu diesem Thema. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und andere Institutionen haben Untersuchungen angestoßen, um mehr Klarheit über die Ursprünge des Virus zu gewinnen. Es ist wichtig, auf fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse zu achten, während diese Diskussionen fortgesetzt werden.»
Ziemlich nuechtern neutral wuerde ich sagen.
Streeck liegt gerade als Neuzugang unter Juli Zeh «Unterleuten» (Gratisabstauber) und McNamara «Vietnam». Lesen angepeilt: Mitte Sommer.
Das ist Chatty inzwischen neutraler asl perplexity.ai. Letztere hat sich mit Zähnen und Klauen gegen die Laborhypothese gewehrt.
Ich fand nur bemerkenswert, dass Alina Chan an einem nichtuniversitären Institut in Boston forscht und das Institut Streeck’s Roman ein – nichtuniversitäres Institut in Boston ist.