Gegenprogramm


Was not täte Der Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD stellt sich nicht den Herausforderungen, vor denen Deutschland steht. Hier lege ich dar, was aus meiner Sicht eigentlich getan werden müsste.

Allgemeine Grundsätze

Deutschland steht vor einer Kontraktion der Wirtschaftsleistung pro Einwohner in Kombination mit höheren Gesundheits- und Sozialausgaben pro Einwohner. Das folgt allein schon aus der demografischen Entwicklung. Eine Strukturkrise der deutschen Wirtschaft durch gestiegene Energiepreise und eine Verschlechterung der Konkurrenzfähigkeit gegenüber China in wichtigen Industriezweigen verschärft das Problem. In dieser Situation gilt es, Rahmenbedingungen für einen strukturellen Umbau der deutschen Wirtschaft zu schaffen und die Lasten fair zu verteilen, um gesellschaftliche Verwerfungen so gering wie möglich zu halten.

Die Lastenverteilung ist in erster Linie eine Frage der Verteilung auf die Generationen. Die jetzt in Rente gehende Generation hat im Durchschnitt nicht für einen zahlenmäßig ausreichenden Bevölkerungsersatz. Dadurch muss in Zukunft eine kleinere Zahl von Personen im arbeitsfähigen Alter eine größere Zahl von Personen unterstützen, die nicht mehr arbeiten. Die ältere Generation hat weniger in die nächste Generation investiert und dadurch finanzielle Vorteile realisiert.

Umgekehrt ist die jetzt in den Arbeitsprozess eintretende Generation in höherem materiellen Wohlstand aufgewachsen als ihre Elterngeneration. Sie wird im Durchschnitt auch mehr erben. Diese Effekte kompensieren einen Teil des höheren Aufwands für die Unterstützung der älteren Generation.

Die Lastenverteilung soll so fair wie möglich sein, die Zukunftsfähigkeit des Landes so wenig wie möglich beeinträchtigen und sie muss so viel Akzeptanz finden, dass das politische System stabil bleibt. Die letzte dieser Bedingungen erfordert einen Bestandsschutz. Bereits bestehende Ansprüche können nicht gekürzt werden. Für Geschenke an die ältere Generation darüber hinaus gibt es keinen Spielraum.

Wo noch keine regelrechten Ansprüche bestehen, bestehen gleichwohl Erwartungen. Diese Erwartungen können nicht erfüllt werden. Man sollte den Betroffenen dann wenigstens die Möglichkeit geben, so frei wie möglich zu entscheiden, wie sie mit dieser Situation umgehen wollen.

Nicht zuletzt muss jede Lösung der Probleme den Anforderungen des Grundgesetzes genügen, insbesondere, was den Schutz der Würde jedes Menschen und die Nichtdiskriminierung betrifft. Gleich geartete Fälle müssen gleich behandelt werden. Dem widerspricht ein Generationenschnitt nicht. Die verschiedenen Alterskohorten sind in keiner Hinsicht gleich geartete Fälle.

Wenn ich von einem Generationenschnitt spreche, so meine ich damit, dass die Probleme nicht mehr durch kleinere Anpassungen gelöst werden können, wie sie im Koalitionsvertrag vorgeschlagen werden. Dazu wurden diese Probleme schon zu lange nicht angegangen. Je weiter man sie noch auf die lange Bank schiebt, um so härter werden die Einschnitte sein, die man irgendwann schließlich doch wird machen müssen.

Renten

Wie ich in der vergangenen Woche vorgerechnet habe, muss das Rentenniveau in den kommenden 15 Jahren auf 69% des jetzigen Niveaus sinken, wenn sich nichts ändert. Die drei Parteien, die jetzt die Regierung übernehmen wollen, stecken den Kopf in den Sand und tun so, als sei nichts. Für die kommenden vier Jahre belasten sie die Kostensteigerung dem Steuerzahler. Wegen des Beststandschutzprinzips verschärft sich dadurch das Problem.

Neben dem Bestandsschutz ist auch zu berücksichtigen, dass ältere Rentner keine Möglichkeit mehr haben, auf Einschnitte zu reagieren. Rentner sollten daher auch gegen eine schleichende Entwertung ihrer Renten durch Inflation geschützt werden. Die Renten sind automatisch jährlich an die Inflation über die vergangenen 12 Monate anzupassen.

Wer die Rente noch nicht angetreten hat, kann hingegen entscheiden, ob er oder sie es vorzieht, Einbußen im Rentenniveau hinzunehmen oder länger zu arbeiten. Ab dem 1. Januar 2026 ist das Rentenniveau für Neueintritte automatisch anzupassen und zwar im Verhältnis der Einnahmen der Rentenkasse im Vorjahr zu den Einnahmen der Rentenkasse im Jahr 2024. Gleichzeitig ist ein Rentenniveau zu veröffentlichen, dass man erreichen kann, wenn man ein Jahr, zwei Jahre usw. länger arbeitet. Faire Ansätze dafür lassen sich ähnlich berechnen, wie man schon in der Vergangenheit Abschläge bei früherem Renteneintritt berechnet hat.

Dieses System garantiert noch kein Gleichgewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben der Rentenkasse. Ein eventuelles Defizit wird aus Steuermitteln ausgeglichen. Ein eventueller – aber unwahrscheinlicher – Überschuss wird angespart. Baut sich über längere Zeit eine größere Reserve auf, so kann das Rentenniveau erhöht werden. Diese Erhöhung kommt ausschließlich denen zugute, die durch den Rentenschnitt ab dem 1.1.2026 Einbußen hinnehmen mussten.

Krankenversicherung

Die Krankenversicherung steht vor ähnlich großen finanziellen Problemen wie die Rentenversicherung. Mit sinkendem Anteil der arbeitenden Bevölkerung sinken die Einnahmen. Die Ausgaben entfallen zum größten Teil auf die letzte Lebensphase. Da ein größerer Anteil der Bevölkerung sich in dieser letzten Lebensphase befinden wird, steigen die Ausgaben. Dieses Problem kann durch keinerlei realistische Effizienzsteigerung aufgefangen werden. Wer diesen Eindruck zu erwecken versucht, belügt die Bevölkerung.

Ein weiteres Problem ergibt sich paradoxerweise aus dem medizinischen Fortschritt. Für bereits bekannte Krankheiten werden neue Behandlungen und Medikamente entwickelt, die zwar besser, im Durchschnitt aber auch teurer sind. Für gleich gelagerte Fälle erhöhen sich also die Kosten der medizinischen Behandlung auf dem zur gegebenen Zeit bestmöglichen Niveau.

Aus all dem folgt, dass Personen entweder mehr Geld für ihre medizinischen Behandlungen und daher weniger für Konsum ausgeben müssen oder Einbußen in der Qualität dieser Behandlung hinnehmen müssen. Letzteres mindestens im Vergleich zum jeweiligen Stand der Medizin, wegen des demografischen Problems aber sogar im Vergleich zu heutigen Stand der Versorgung. Da Geld und Kapazitäten nicht aus dem Nichts entstehen, muss auch hier ein Schnitt erfolgen.

Bestehende Verträge der gesetzlichen Krankenversicherung werden zu den jetzigen Bedingungen weitergeführt. Neuverträge sind anders strukturiert. Pflichtversichert ist ein MIndeststandard. Was das ist, kann man sich in der Schweiz ansehen. Die Kosten dieser Pflichtversicherung kann der Versicherte in einem gewissen Rahmen steuern, indem er einen Selbstbehalt pro Jahr wählt, den er sich gut aus seinen jährlichen Einnahmen leisten kann, wenn das nötig wird. Das schützt verantwortungsvolle Versicherte davor, vor einer Ausbeutung durch diejenigen, die wegen jeder Bagatelle oder auch mal einfach, um Aufmerksamkeit zu erhalten, zum Arzt gehen (und das gibt es).

Alles was darüber hinausgeht, ist Bestandteil freiwilliger Zusatzversicherungen. Solche Zusatzversicherungen kann jeder abschließen, auch gesetzlich Pflichtversicherte. Wie sie gestaltet sind, kann man den Anbietern (Krankenversicherungen) überlassen. Es gibt genug davon. Wonach eine Nachfrage besteht, das wird früher oder später auch angeboten werden. So kann jeder selbst entscheiden, wo er die Linie zwischen Konsum und Qualität seiner medizinischen Versorgung ziehen will.

In der Gesundheitsversorgung gibt es ein weiteres Problem, nämlich dasjenige der Versorgungsdichte. Diese ist im ländlichen Raum sehr viel geringer als in der Stadt, obwohl Versicherte im ländlichen Raum die gleichen Prämien zahlen. Das ist ungerecht – eigentlich sogar ein Skandal. Die einzige aussichtsreiche Lösung ist es, Medizinern im ländlichen Raum die gleiche Regelleistung höher zu vergüten. Das ist nicht ungerecht, denn sie nehmen dafür eine Arbeit im ländlichen Raum auf sich, die offensichtlich zu den jetzigen Bedingungen nicht attraktiv ist.

Die Krankenkassen werden das nicht freiwillig tun, weil dadurch die Kosten steigen. Sie müssen daher gesetzlich dazu gezwungen werden. Man muss eine Formel für eine angemessene Versorgungsdichte finden. Wenn diese in einem Jahr in einer Region unterschritten wird, muss ab dem Folgejahr in dieser Region die Vergütung erhöht werden. Die Details können Versicherungsmathematiker berechnen. Die Mittel dafür werden aus Steuereinnahmen zur Verfügung gestellt, weil Daseinsvorsorge eine Staatsaufgabe ist. Darüber hinaus gibt es keine Steurzuschüsse an Krankenversicherungen. Die Beiträge entwickeln sich so, dass die Krankenversicherungen kostendeckend arbeiten können. Dieser Markt muss reguliert sein. Krankenversicherungen müssen mit ihrem gesamten Nettogewinn Rücklagen bilden. In diesem Sektor dürfen keine gewinnorientierten Unternehmen zugelassen werden.

Pflegeversicherung

Gleichgelagerte Probleme ergeben sich in der Pflege, insbesondere von altersbedingt Pflegebedürftigen, deren Anzahl im Verhältnis zur Anzahl arbeitender Menschen zunehmen wird. Ein weiteres Problem in diesem Sektor ergibt sich daraus, dass die gegenwärtige Bezahlung zu gering ist, um in Zukunft ausreichend Personal zu finden. Man wird mehr Personal brauchen und aus einer kleineren arbeitsfähigen Bevölkerung auswählen können.

Die Pflege alter, zum Teil oder völlig hilfloser Menschen ist eine Frage der Menschenwürde. Der Staat ist durch das Grundgesetz gehalten, hier eine angemessene Lösung zu finden. Andererseits kann die Gesellschaft billigerweise verlangen, dass Menschen für ihre eigenen Bedürfnisse vorsorgen.

Die Vorhersage des Finanzbedarfs der Pflegeversicherungen in 15 Jahren ist mir großer Unsicherheit behaftet. Jede vernünftige Abschätzung ergibt allerdings, dass die jetzigen Beitragssätze viel zu niedrig sind. Auch hier ist es grundfalsch, dass die Politiker, die das sehr wohl wissen, die Bevölkerung darüber täuschen.

Man kann aus der bestmöglichen Abschätzung des Finanzbedarfs in den kommenden 15 Jahren berechnen, wo die Beitragssätze liegen müssen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Pflegeversicherungen aufgrund der sich aus ihrer Sicht verschlechternden demografischen Situation Rücklagen bilden müssen.

Die Differenz zum jetzigen Beitragssatz dürfte so hoch ausfallen, dass eine Anpassung in einem Schritt politisch nicht durchsetzbar ist. Beginnend am 1. Januar 2026 sollte die Anpassung an den nötigen Beitragssatz schrittweise über fünf Jahre erfolgen. Auch auf diesem Gebiet sollte die Pflichtversicherung nur einen Mindeststandard absichern, den die Gesellschaft anderenfalls aus Gründen der Menschenwürde anderweitig bezahlen müsste. Pflegezusatzversicherungen sollten frei augestaltbar sein und jeder sollte sie abschließen oder eben nicht abschließen dürfen.

Weil die Anpassung der Beitragssätze zu spät erfolgt, wird auch hier eine Finanzierungslücke entstehen, die mit Steuergeldern geschlossen werden muss. Das ist ordnungspolitisch nicht völlig unsinnig, weil dadurch Akteure zur Mitfinanzierung herangezogen werden, die ein Interesse an der politischen Stabilität haben.

Wirtschaftspolitik

Bis zu diesem Punkt haben sich bereits eine Reihe zusätzlicher Forderungen ergeben, für die Steuergelder vorgehalten werden müssen. Wenn sich an den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nichts ändert, wird die Wirtschaftsleistung aber eher sinken und in keinem realistischen Szenario stark steigen. Wir werden daher irgendwo Einsparpotential finden müssen. Bevor wir uns dieser Frage zuwenden, sollten wir jedoch eine andere Frage stellen. Welche Rahmenbedingungen sollte der Staat schaffen, um den nötigen Strukturwandel der deutschen Wirtschaft zu fördern.

Die größten Probleme sind wohlbekannt. Die Stahl- und Grundstoffindustrie (Massenchemikalien) werden schrumpfen. Grund dafür ist die Verteuerung fossiler Energieträger und Grundstoffe in Deutschland im internationalen Vergleich. Obwohl die Vorgängerregierung in dieser Frage die deutschen Interessen sehr schlecht verteidigt hat, ist es im Großen und Ganzen so, dass sich diese Entwicklung der Kontrolle der deutschen Politik entzogen hat.

Die Autoindustrie wird schrumpfen. Der Grund dafür ist zum größten Teil Mismanagement. In Jahren mit hohen Gewinnen wurde zuwenig in Entwicklungen investiert, in die Mitbewerber, vor allem in China, stark investiert haben. Ein Teil der getägtigten Entwicklungen ging in Technologien, deren Zukunftspotential gering war, weil man in diesen Technologien einen Vorsprung hatte. Zum Teil wird die Autoindustrie auch deshalb schrumpfen, weil in der jüngeren Generation eigene Autos eine geringere Bedeutung haben als in der älteren, auch als Statussymbol. Zuletzt sinkt der Anteil der Familien in der Gesamtbevölkerung. Zwei Leute, die beide im Arbeitsprozess stehen und KInder haben, brauchen in vielen Gebieten Deutschlands zwei Autos. Ein Rentnerehepaar eher nicht.

Das Problem einer abnehmenden relativen Konkurrenzfähigkeit gegenüber chinesischen Anbietern betrifft nicht nur die Autoindustrie. Es war vorhersehbar. Sich neu entwickelnde Länder verbessern ihre Produktqualität und bringen Innovationen auf, die trägere, etablierte Länder scheuen. Deutschland hat die heutieg Rolle Chinas gegenüber dem Westen seinerseits im 19. Jahrhundert gegenüber England eingenommen. Japan hat sie nach dem 2. Weltkrieg gegenüber den USA eingenommen und in bestimmten Industrien – zum Beispiel bei Fotokameras – auch gegenüber Deutschland. China ist eine noch größere Herausforderung, weil es im Unterschied zu allen historischen Beispielen die chinesischen Firmen einen deutlich größeren Binnenmarkt haben als ihre ausländischen Konkurrenten. Speziell gegenüber Deutschland ist vorerst auch die demografische Position Chinas noch besser.

Die deutsche Regierung muss in den kommenden Monaten eine Grundsatzentscheidung treffen – und das im Einvernehmen mit der EU. Schließt sie sich der US-amerikanischen wirtschaftlichen Abschottungspolitik gegenüber China an oder setzt sie darauf, dass die deutsche Industrie auf speziellen Gebieten auf absehbare Zeit kompetitiv genug sein wird, um in China Produkte abzusetzen. Diese Entscheidung ist alles andere als einfach und im Moment liegt auch noch zu wenig Information über das weitere Vorgehen Trumps vor, um sie zu treffen. Man muss sich aber darauf vorbereiten, wie man sich in bestimmten Szenarien entscheiden will und darüber intern auch jetzt schon mit EU-Partnern reden.

Unabhängig von der China-Entscheidung muss man überlegen, was die schrumpfenden Industrien ersetzen soll. Die Koalitionspartner hatten dazu nur die Idee, in großem Umfang und auf Pump in die Rüstungsindustrie zu investieren. Das ist verhängnisvoll. Die Rüstungsindustrie ist nichtproduktiv. International konkurriert man in den meisten Produktkategorien mit Anbietern, die einen technologischen Vorsprung haben und zum Teil größeren außenpolitischen Druck ausüben können, um Drittländer zum Kauf bei ihnen zu bewegen. Großinvestitionen im Rüstungssektor sind eine wirtschaftspolitische Sackgasse.

Es braucht eine Analyse, auf welchen Gebieten Deutschland wissenschaftlich-technologisch noch eine Spitzenposition hat und wie man ausgehend von dieser Position durch Hinzunahme sich gerade neu entwickelnder Technologien – wie etwa Künstliche Intelligenz – neue Produktkategorien entwickeln kann, in denen man Marktführer sein wird. In allem, was z.B. Mechanik und Informatik verbindet, hat Deutschland durchaus eine Chance.

Für diese Gebiete muss man für entsprechenden hochqualifizierten Nachwuch sorgen. Das betrifft die Finanzierung von universitärer Lehre und Forschung auf bestimmten Gebieten, Stipendien speziell für bestimmte Studienrichtungen – auch für Ausländer – und in einzelnen Fällen Subventionen zum Anschub einer Industrie.

Alle bisherigen und laufenden Industriesubventionen sind hingegen auf den Prüfstand zu stellen. Der Staat sollte nur dort subventionieren, wo es für ihn finanziell auch vorteilhaft ist. Mit anderen Worten muss man vorher abschätzen, ob zu erwartende zusätzliche Steuereinnahmen höher sein werden als die gezahlten Subventionen. Das gilt auch für Industrien, die mit Klimawandelvermeidung für sich werben. Die von diesen Industrien in Deutschland erreichbare Verringerung des CO2-Ausstoßes führt in Deutschland nicht zu einer messbaren Verringerung der Anpassungskosten an den Klimawandel. Wenn für Produkte realistisch Weltmarktfähigkeit zu erwarten ist und nicht zu erwarten ist, dass Konkurrenten das CO2-Einsparpotential mit ähnlichen Produkten auch realisieren, nur dann geht Klimawandelvermeidung in die Gewinn-und-Verlust-Rechnung ein. Deutschland ist nach wie vor reich, aber nicht dem Maße, dass es weiter in Luftschlösser investieren kann.

Die künftige Koalition (falls die SPD-Basis zustimmt), hat eine völlig verquere Wissenschafts- und Technologiestrategie. Sie sieht Geistes- und Sozialwissenschaften als strategische Forschungsgebiete an, fast die gesamten Naturwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und den größten Teil der Informatik hingegen nicht. Diese Leute haben keine Ahnung, was die Stunde geschlagen hat.

Bildungspolitik

Angesichts der demografischen Situation muss die Leistung des deutschen Vorschul- und Schulwesens verbessert werden. Ein Problem der deutschen Schulbildung ist es, zu viel Zeit in abgehobene Konzepte und die Vortäuschung hoher Kompetenz zu investieren und zu wenig Zeit in Grundlagen. Die Grundlagen sind Sprache – zunächst einmal die deutsche – und Mathematik. Es sind Recherchefähigkeiten, bisher mit dem Internet und nun zunehmend mit künstlicher Intelligenz. Danach kommt die englische Sprache, ein Grundwissen in Geschichte, Geografie und Politik und ein Grundwissen in den Naturwissenschaften und in der Technik. Danach kommen Kunst und Musik. Auf all diesen Gebieten soll das Wissen und sollen die Fähigkeiten möglichst breit sein. Schule ist auf Allgemeinbildung zu richten. In sehr spezielle Themen kann man sich in Wahlfächern einarbeiten, die es nur in höheren Jahrgängen am Gynasium und in sehr begrenzter Zahl (maximal zwei pro Jahr) geben sollte.

Noch wichtiger als eine gute Gymnasialbildung sind eine gute Grundschulbildung, eine gute Realschulbildung und eine gute Hauptschulbildung. Dort entscheidet sich hauptsächlich, wie groß der Anteil einer zu kleinen jüngeren Generation sein wird, der nicht produktiv zur Gesellschaft beitragen kann. Wer die deutsche Sprache nicht hinreichend beherrscht, wird nicht eingeschult. Diese Kinder erhalten ein weiteres Vorschuljahr mit Ausbildung in deutscher Sprache. Wenn es dann immer noch nicht reicht, ein zweites, dieses aber dann kostenpflichtig für die Eltern. Die gesetzlichen Bestimmungen sind so zu ändern, dass Lehrer Störungen des Unterrichts wirksam sanktionieren können. Sie sind auch dazu anzuhalten. Es gibt generell Kopfnoten: Fleiß, Disziplin, Mitarbeit, bis hin zum Abschlusszeugnis, auch im Gymnasium.

Wir sind das der jungen Generation schuldig. Sie muss nach der Schule auf eigenen Füßen stehen und mit der Welt zurechtkommen, die wir ihr hinterlassen.

Sicherheitspolitik

Sicherheitspolitik hat immer drei Säulen. Die wichtigste ist es, ein Umfeld zu schaffen, in dem niemand auch nur daran denkt, einen anzugreifen. Der wichtigste Beitrag dazu ist, selbst nicht aggressiv aufzutreten, weder im Ton, noch durch Einmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten. Das hat keiner der derzeitigen deutschen Spitzenpolitiker auch nur ansatzweise verstanden.

Die zweite Säule ist Bündnispolitik. Kaum ein Land ist stark genug, sich ohne Bündnispartner zu verteidigen und selbst wenn, wäre das immer noch viel kostspieliger in jeder Hinsicht als kollektive Verteidigung. Die nächste deutsche Regierung wird entscheiden müssen, wie sie sich zu den USA unter Trump stellt. Dieser Staat ist – auch unter Trump – unser stärkster und wichtigster Bündnispartner. Falsch wäre es, vor Trump zu kriechen. Falsch sind aber auch Kommentare zu Trumps Innenpolitik. In die inneren Angelegenheiten eines Bündnispartners mischt man sich schon gar nicht ein. Falsch sind auch Kommentare von Politikern zu Trumps Außenpolitik, die nicht diplomatisch formuliert sind. Journalisten steht das frei. Spitzenpolitikern nicht. Diese müssen an die Interessen ihres Landes denken.

Von diesem Prinzip könnte nur abgewichen werden, wenn man einen Bruch des Bündnisses mit den USA in Betracht zöge. Das würde ein europäisches Verteidigungsbündnis mit der EU als Kern und erhebliche Investitionen erfordern. Es würde eine ganze Reihe von Detailproblemen erzeugen. Aus meiner Sicht existiert diese Option nicht, schon deshalb nicht, weil sie in der EU nicht durchsetzbar wäre. Wenn dem aber so ist, muss man sich mit Trump arrangieren, zumal nicht auszuschließen ist, dass der sehr ähnlich denkende J.D. Vance der nächste US-Präsident sein wird.

Die dritte Säule ist die eigene Verteidigungsfähigkeit im Sinne militärischer und geheimdienstlicher Stärke. Auch diese ist vom demografischen Problem betroffen. Es ist unstrittig, dass Deutschland in der neuen Situation mehr in seine Verteidigungsfähigkeit investieren muss. Das sollten asymmetrische Investitionen in dem Sinne sein, dass es um Verteidigung des Bündnisses geht, nicht um Fähigkeiten zu Offensivoperationen. Allenfalls muss noch ein Beitrag zur Sicherung von Handelswegen in Betracht gezogen werden.

Ein reine Verteidigungsstrategie erfordert immer noch gewisse Offensivfähigkeiten, um einmal verlorenes Territorium zurückerobern zu können. Das Hauptaugenmerk sollte aber darauf gerichtet sein, dass ein Angriff für einen Gegner derart kostspielig und ein Sieg derart aussichtslos ist, dass der Angriff unterbleibt. Das erfordert andere Militärtechnik und eine andere Ausbildung als eine Strategie, die Offensivoperationen auf fremdem Territorium in Betracht zieht.

Insebsondere ist davon abzusehen, in veraltete Technologien wie Panzertechnik zu investieren, nur weil man Unternehmen hat, die so etwas bauen können. Eine Panzerabwehrrakete oder eine zur Panzerbekämpfung fähige Drohne sind viel billiger als ein Kampfpanzer und der Ukraine-Krieg hat die relativen Fähigkeiten dieser Waffensysteme eindrücklich belegt. Für Kampfflugzeuge und Angriffsraketen gegenüber Luftverteidigungswaffen gelten ähnliche Argumente. Man muss die Verteidigung gegen Offensivwaffen neu denken. Wenn man auf diesem Gebiet neue Rüstungsgüter entwickelt, wird man sie auch verkaufen können.

Fazit

Deutschland – und viele andere EU-Länder – brauchen ein starkes Umsteuern ihrer Politik. Wenn Kräfte der politischen Mitte das nicht tun, werden sich die Probleme weiter verschärfen und schließlich Kräfte an die Macht kommen, die weit rechts oder extrem rechts stehen.

Viele der Wahrheiten über die gegenwärtige Situation sind unangenehm. Man kann und muss sie der Bevölkerung zumuten. Das wird besser ankommen, als die gegenwärtige Wurstelei, von der fast jeder weiß, dass sie die anstehenden Probleme nicht lsöen wird.


930 Antworten zu “Gegenprogramm”

        • «Teilweise begünstigen die Vorschläge aber die Vermögenden.
          Einfach weil sie die Möglichkeit haben, das umzusetzen.»

          Vermögenden sind immer besser dran. Aber wo sehen Sie eine Begünstigung. Konkret: Wo sehen Sie, dass in meinen Vorschlägen mehr Last auf Leute ohne Vermögen abgewälzt wird als auf solche mit Vermögen? An welcher Stelle verändere ich die Verteilung der Finanzierung auf das Einkommensspektrum?

  1. Yo, Sie haben Recht: Das gefaellt mir nicht. Und freilich: Es muss auch anders gehen. Sie sind ja zum Glueck nicht der einzige Experte. (wenn auch unter den Vielen, die ich nicht kenne, der sympathischste)

    Vielleicht sollten wir endlich besonders die juengeren Wohlstandsbuerger darauf vorbereiten, dass die nicht jeden neusten geilen Scheiss haben muessen. Dann koennten wir auch weniger dieser Konsumsch**ss* produzieren bzw. teuer importieren.

    Und wir sollten nicht mit China konkurrieren wollen. Die haben noch ganz andere Probleme (Glaube ich.)

    https://www.kulturaustausch.de/ausgaben/ausgabe-i-2024/chinas-jugend-macht-schluss/

    • Ich fuerchte, nach Ihren Konzept wuerden noch weniger Kinder geboren. D.h. die muessten dann fuer noch mehr Rentner aufkommen. Oder erreichen dann weniger das Rentenalter? Wuerde sich das vielleicht wieder umkehren? Habe ich jetzt mehr als einen Denkfehler?

      Vielleicht muesste man auch am Generationenvertrag ruetteln? Keine Ahnung.

      Auf jeden Fall muesste man die Ultrareichen von ihrem Reichtum etwas befreien.

      • «Ich fuerchte, nach Ihren Konzept wuerden noch weniger Kinder geboren.»

        Warum? Ich will die junge Generation ja so weit wie möglich entlasten, also so weit wie es politisch gegen die grössere alte Generation durchsetzbar ist und ohne dass es zu Unruhen kommt.

        Wenn man es so weiterlaufen lässt wie jetzt, wird die Last der jungen Generation automatisch grösser, weil man das Problem verschleppt und es dadurch wächst.

        • «Warum? Ich will die junge Generation ja so weit wie möglich entlasten…»

          Na ja, die sollen mehr und laenger arbeiten. Dann haben die auch weniger Zeit fuer Kinder bzw. sich um die zu kuemmern…

          Dann wird die naechste Generation noch weniger, folglich jung zu alt noch unguenstiger fuer die Jungen.

          Gibt’s nicht den Zusammenhang, je hochentwickelter ein Land, d.h. je besser die Wirtschaft brummt, desto weniger Kinder werden geboren?

          Oder habe ich ’nen Denkfehler?

          • «Na ja, die sollen mehr und laenger arbeiten. Dann haben die auch weniger Zeit fuer Kinder bzw. sich um die zu kuemmern…»

            Das ergibt keinen Sinn. Wenn die 67 sind, sind die Kinder aus dem Haus. Wenn es um Arbeit im jungen Alter geht, so schlägt Sie Ihr eigenes Argument. In weniger entwickelten Ländern sind die Durchschnittsarbeitszeiten länger und es gibt mehr Kinder pro Frau. Es steckt viel Zeitverschwendung in jedem Smartphone.

            «Gibt’s nicht den Zusammenhang, je hochentwickelter ein Land, d.h. je besser die Wirtschaft brummt, desto weniger Kinder werden geboren?»

            Diese Korrelation existiert. Die Unterschiede zwischen hochentwickelten Ländern sind allerdings beträchtlich. Die Geburtenrate (Kinder pro Frau) beträgt:

            Deutschland 1,35–1,38 (2023)
            Italien 1,18 (2024)
            Japan 1,2 (2024)
            Schweiz 1,28 (2024)
            Südkorea 0,7 (2023)
            USA 1,6 (2023)

            Zum Vergleich (alle 2023/24):

            Brasilien 1,57
            China 1,1-1,2
            Indien 2,0-2,1
            Russland 1,4
            Vietnam 1,91

            Die Erhaltungsrate beträgt 2,1.

            • Es wird schon lange immer weiter rationalisiert und automatisiert. Damit sollte der Bedarf an menschlicher Arbeitskraft doch eigentlich rückläufig sein. Mit seit 1900 gleichbleibender Geburtenrate und gleichbleibender Wochen- und Lebensarbeitszeit wäre wahrscheinlich mehr als ein Drittel der Leute arbeitslos.

              • «Damit sollte der Bedarf an menschlicher Arbeitskraft doch eigentlich rückläufig sein.»

                Das ist ein Grundirrtum. Wollen Sie unter den materiellen Bedingungen von 1900 leben? Auf diesem Stand der Medizin?

                Die meisten Leute, die heute arbeiten, haben Berufe oder Tätigkeitsprofile, die es 1900 noch gar nicht gab. Seit Jahrzehnten werden die meisten Bauernkinder weder Bauern noch arbeitslos.

                Man kann versuchen, bis in die 1980er Jahre alles aus den 1950er und 1960er Jahren zu (etwa) den damaligen Preisen zu produzieren und an Neu- und Weiterentwicklungen sehr viel weniger anzubieten als das westliche Nachbarland. Die Leute mögen das aber nicht.

                • Mögen sie es nicht, weil sie die Konsequenzen nicht vollumfänglich erfahren?
                  Weil sie einfach dazu zumindest teilweise gezwungen werden?
                  Gehen Sie dabei nicht von sich aus.
                  Sie haben quasi Hobby zum Beruf gemacht, finanziell dürften Sie im Beruf oder Ruhestand keine Probleme haben.
                  Das gönne ich Ihnen wirklich.
                  Sie haben sicher viel dafür gearbeitet.
                  Ihre Vorschläge sind teilweise aber nicht für die Normalbürger geeignet, ganz sicher nicht für die Millionen Ärmeren.
                  Fangen wir beim Mindestlohn an. Was bleibt da Netto?
                  Ziehen wir das Notwendige ab. Und nun soll noch das Vorgeschlagene finanziert werden.
                  Aber auch bei denen die etwas darüber verdienen wird es eng.
                  Ihre Vorschläge sind logisch, aber die Voraussetzungen fehlen bei Millionen Menschen.
                  Es fehlen die Beteiligungen von leistungslosem Einkommen, großen Vermögensansammlungen, überhöhten Einkommen.
                  Solange keine gerechten Löhne bezahlt werden muß auch die Abgabenlast ungleich verteilt werden. Das ist zur Zeit nicht ausreichend gegeben.

                  • @albatros
                    >>>Fangen wir beim Mindestlohn an. Was bleibt da Netto?<<<
                    Das müßte man in Ralation zum aufgewändeten Mietbeitrag sehen.
                    Von Netto 1600€ und einer Miete von 200€ könnte man hier in Dt. eigentlich sogar von Leben sprechen. Wenn man allerdings 600€ Miete hat, sieht das anders aus.
                    Das war das, was man zu DDR Zeiten die zweite Lohntüte nannte. Nicht nur Mieten, Kindergarten, Kinderkrippe, die gesamte Kultur…
                    Ich weiß nicht, was @gelse dazu sagt, für mich ist das eine Systemfrage.
                    Und die beginnt bei mir mit der Frage: Gibt es Privateigentum an Grund und Boden?
                    Ich persönlich bin der Meinung: Privateigentum ist in keiner Weise ein Problem, wenn es normale erworbene Nutzgüter betrifft.
                    Für den Bauer ist der Boden PM, ohne Boden keine Landwirschaft. Wenn keine Landwirschaft, Boden zurück an Staat.
                    Aber eben kein privates Spekulationsobjekt.
                    Boden ist Allgemeingut. Weil die Erde allen gehört. Was darauf errichtet wurde, ist privat. Aber das trifft nur auf das Objekt zu. Der Boden bleibt Volkseigentum.
                    Ich habe mich fast nicht getraut, den Begriff nieder zuschreiben:
                    V O L K S E I G E N T U M

                    • «Boden ist Allgemeingut.»

                      Dem kann ich mich anschliessen. Kurt Vonnegut (ein US-amerikanischer Schriftsteller) sah das übrigens auch so.

                      Beim Boden, auf dem eine Firma steht oder ein Eigenheim gibt es gewisse Probleme, aber die liessen sich lösen.

                      Das Problem: Das Grundgesetz müsste geändert werden.

                    • «Wenn man allerdings 600€ Miete hat, sieht das anders aus.»
                      Was für München aber ein seltener Glücksfall wäre.

                    • «V O L K S E I G E N T U M»
                      Bzw. ‹Allmende›, Boden. Luft und Wasser gehören niemand. Über die Nutzung wird demokratisch unter Berücksichtigung naturwissenschaftlicher Erkenntnisse und des Gemeinwohles entschieden.

                    • «Das Grundgesetz müsste geändert werden.»
                      Warum? Artikel 15 öffnet Wege zu gesetzlichen Regelungen. Man müsste es eben wollen.

                    • Uff, alles muss man selber machen
                      >>«Wenn man allerdings 600€ Miete hat, sieht das anders aus.»
                      Was für München aber ein seltener Glücksfall wäre.<<
                      Hier hätte jemand anmerkenn sollen dass man doch Wohngeld beantragen kann. Dann hätte ich geantwortet, ja: Der Mietwucher wird nicht bekämpft, sondern mit Staatsknete subventioniert.

                    • «Der Mietwucher wird nicht bekämpft»

                      Was ist Mietwucher? Es sind verschiedene Mietpreisbremsen ausprobiert worden. Das Ergebnis ist: Es werden kaum noch Mietwohnungen gebaut.

                      Zürich hat das Problem hoher Mieten auch. Die Stadt bezuschusst Wohnbaugenossenschaften, die ihren Mitgliedern billigeren Wohnraum anbieten. Aber eben: Es ist ein Zuschussgeschäft.

                    • @gelse
                      >>>Der Mietwucher wird nicht bekämpft, sondern mit Staatsknete subventioniert.<<<
                      Genau so ist es. Und es führt extra trotzdem dazu, daß die Mieten weiter steigen. Weil der Vermieter ja Mieter bekommt. Angebot-Nachfrage-Prinzip. Wenn Wohnungen lange leerstehen, könnte das vielleicht mal zu einer Absenkung führen. Aber mit Wohngeld ist auch das nicht mehr der Fall.
                      Der Vermieter bekommt auch regelmäßig seine Zahlung, kein Mietrückstand. Allerdings kann er in dem Fall auch keine "Wuchermiete" verlangen. Aber mehr als 5€/m² wird es schon sein…
                      Außerdem müssen erstmal Wohnunggrößen für 1 Person vorhanden sein. Wenn Du eine 70m² Wohnung hast, kriegst Du max. 50² gefördert.
                      In Städten mit Hochschulen oder Universitäten sind qm Preise von 10€ im Osten schon Standard. Dort teilen sich die Studenten eine 80m² Wohnung, was diese sich vom Bafög her leisten können.
                      Familien, die z.B. in Jena eine 4 Raumwohnung suchen, stehen, was Miete betrifft, vor enormen Herausforderungen.

                    • «In Städten mit Hochschulen oder Universitäten sind qm Preise von 10€ im Osten schon Standard.»
                      In München sind 10 €/m² eher selten. Der Mietspiegel sagt für 1-Zimmer-Wohnungen 25,28 €. Für eine 2-Zi.-Wohnung 22,33 € /m². Je grösser die Fläche, um so niedriger der Quadratmeterperis. 10 € sind aber jeden Fall für München und Landkreis München eher aussergewöhnlich.

                    • @gelse
                      >>>10 € sind aber jeden Fall für München und Landkreis München eher aussergewöhnlich.<<<
                      Ja Gelse, daß ist in Hamburg, Berlin, Frankfurt wahrscheinlich auch nicht anders.
                      Kommen Sie nach Chemnitz. Wenn Sie Berge lieben, ist es hier sehr schön. Man ist schnell im Erzgebirge, der Tschach ist auch nicht weit und die qm Preise sind "noch" um die 6-7 Euro…

                  • «Ihre Vorschläge sind teilweise aber nicht für die Normalbürger geeignet, ganz sicher nicht für die Millionen Ärmeren.»

                    Auch diese profitieren davon, dass das System nicht irgendwann zusammenbricht.

                    Noch einmal: Es geht nicht darum, jemandem Lasten aufzuerlegen, die vermeidbar waren. Die Lasten sind unvermeidlich. Es geht nur um deren Verteilung.

                    Ich bin nicht gegen, sondern für eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer. Man kann aber leicht ausrechnen, dass eine realistisch durchsetzbare Vermögenssteuer an der Finanzierungslücke durch das demografische Problem nicht wesentlich etwas ändert.

                    • @izi
                      >>>Ich bin nicht gegen, sondern für eine Wiedereinführung der Vermögenssteuer.<<<
                      Sie hatten doch aber, glaube ich, geschrieben, daß eine Vermögenssteuer nicht unbedingt viel bringt, weil dann ja die "Steuerflucht" käme.

                    • «daß eine Vermögenssteuer nicht unbedingt viel bringt, weil dann ja die «Steuerflucht» käme.»

                      Sie kann nicht beliebig hoch sein. Aber vor der Vermögenssteuer können Sie zum Beispiel nicht in die Schweiz fliehen, denn die erhebt im Gegensatz zu Deutschland eine solche.

                      Man kann Vermögen schon besteuern. Es darf sich nur nicht lohnen, allein deshalb seinen Lebensmittelpunkt ins Ausland zu verlegen. Nur das Vermögen ins Ausland zu schaffen, nützt nämlich nichts. Wer in Deutschland steuerpflichtig ist, müsste dort auch für sein Auslandsvermögen zahlen. Ich muss mein deutsches Konto in der Schweiz auch mit deklarieren.

                    • «Man kann Vermögen schon besteuern.»
                      Ja. Nach ein paar kleinen Änderungen am Vermögensteuergesetz hätte die Vermögensteuer wieder erhoben werden können. Das wollte KEINE der Regierungen seit 1997. Wer hat die wohl influenct?
                      Auch die Erbschaftsteuer könnte reformiert werden, dahingehend, dass sie bei Firmenerbe nicht von kreativen Steuerbratern auf nahe null heruntergerechnet werden kann. Dem Argument, dass die Steuer auf Firmenerbe den Betrieb in den Konkurs treiben würde könnte dadurch begegnet werden, dass die Steuer auch in Firmenanteilen bezahlt werden kann. Die Anteile würden in einen demokratisch verwalteten Fonds eingebracht, der gesetzlich dem Gemeinwohl verpflichtet wäre. Damit könnte Art. 14.2 GG partiell von einer ’soll› in eine ‹muss›-Bestimmung überführt werden. Auf den gequälten Aufschrei der kapitalistischen «Freiheitsfreunde» müsste man allerdings vorbereitet sein, am Besten mit plausiblen Argumenten.

                    • @izi
                      >>>Auch diese profitieren davon, dass das System nicht irgendwann zusammenbricht.<<<
                      Natürlich profitieren auch die "Armen" davon.
                      Aber noch mehr profitieren die, die eine noch halbwegs "sichere Existenz" haben.
                      Nur haben die auch immer weniger. Wenn die Miete dort schon über 2000€ ausmacht, nützt auch ein Verdienst von 5000€ netto, wenn Alleinverdiener und 2 Kinder wenig. Dann merken auch diese Leute das.
                      Die haben früher mal SPD und CDU gewählt.
                      Wer hat denn vor 20 Jahren Grüne oder Linke gewählt?
                      Ich habe die Linke gewählt, weil sie für mich eine Friedenspartei war und gegen Aufrüstung war und weil ich hoffte, daß sie das, was von der "sozialen Marktwirtschaft" noch sozial war, verteidigen würde. Vor allem das GG.
                      Und wie sieht es jetzt aus?

                • «Das ist ein Grundirrtum. Wollen Sie unter den materiellen Bedingungen von 1900 leben? Auf diesem Stand der Medizin?»
                  Nein. Ich habe einfach die Entwicklung der Wochen- und Lebensarbeitszeit von 1900 bis 2000 verglichen.

            • Nun den Kumpel von Google kenne ich noch nicht (ist aber vermutl. auch rot gefaerbt) sagt:

              «Die Länder mit den höchsten Anteilen an älteren erwerbstätigen Menschen sind typischerweise solche mit einer hohen Lebenserwartung und einer relativ geringen Geburtenrate, was zu einer alternden Bevölkerung führt. Zu den Ländern mit dem höchsten Anteil älterer Erwerbstätiger gehören Japan, Südkorea, Deutschland, Italien und Spanien.

              Genaue Details:

              Japan:
              Die Lebenserwartung in Japan ist eine der höchsten der Welt. Dies, kombiniert mit einer niedrigen Geburtenrate, führt zu einem hohen Anteil älterer Menschen in der Bevölkerung, und diese Altersgruppe ist auch im Arbeitsmarkt gut vertreten.

              Südkorea:
              Ähnlich wie in Japan ist auch Südkorea stark durch eine alternde Bevölkerung geprägt. Dies führt zu einer vergleichsweise hohen Beteiligung älterer Menschen am Arbeitsmarkt.

              Deutschland:
              Deutschland hat ebenfalls eine alternde Bevölkerung und eine vergleichsweise hohe Beteiligung älterer Erwerbstätiger. Die Anzahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist im Laufe der letzten Jahrzehnte gestiegen, insbesondere bei älteren Frauen, wie Statista berichtet.

              Italien und Spanien:

              Beide Länder haben ebenfalls eine hohe Lebenserwartung und eine alternde Bevölkerung. Die Beteiligung älterer Menschen am Arbeitsmarkt ist in diesen Ländern relativ hoch, aber auch die Beteiligung der Frauen insgesamt ist in diesen Ländern niedriger im Vergleich zu anderen EU-Ländern.»

              Also: hoehere Lebenserwartung —> Laenger arbeiten —> weniger Kinder—> alternde Gesellschaft —-> noch laenger arbeiten?

              Es gibt da noch ’ne ganz einfache menschenverachtende Loesung, um das Rentenproblem endzuloesen. Sieht man gelegentlich in Dystopien.

              Aber nur Nazis denken so. Denn sonst waeren wir wirklich kaputt.

              • Ein möglicher Lösungsansatz besteht im allmählichen Übergang von der Vollzeitarbeit in die Vollzeitrente. Man kann so die Erfahrung der Alten nutzen, und der allmähliche Ausstieg aus dem Beruf scheint auch gesünder zu sein als der abrupte Übergang.

                Was Japan angeht: In einer anderen Statistik las ich mal, dass in Japan weniger Rentner pflegebedürftig sind als in der BRD, bzw. im Durchschnitt sehr viel später pflegebedürftig werden (Gründe dafür wurden nicht genannt). Damit sind wir bei der Lebensqualität: Es kommt weniger darauf an wie alt wir werden und eher darauf wie wir alt werden.

    • «Und freilich: Es muss auch anders gehen.»

      Woher soll das Geld kommen? Wollen Sie es drucken? Das hilft nicht. Die Waren und Dienstleistungen werden nicht da sein, die diesem Geld gegenüberstehen.

      «Vielleicht sollten wir endlich besonders die juengeren Wohlstandsbuerger darauf vorbereiten, dass die nicht jeden neusten geilen Scheiss haben muessen.»

      Das passiert von allein. Aber warum sollte die jüngere Generation die Last tragen, welche die ältere Generation zu verantworten hat.

      Keine gesunde Gesellschaft benachteiligt die nächste Generation. Schon Tiere tun das instinktiv nicht. Was ist an uns kaputt, wenn wir im Alter egoistisch auf Kosten der Jungen leben wollen?

      «Und wir sollten nicht mit China konkurrieren wollen.»

      Wir haben keine Wahl. Wir müssen bestimmte Dinge importieren, zumindest Rohstoffe, die wir nicht haben, aber brauchen. Und daher müssen wir bestimmte Dinge exportieren.

      Wenn wir uns nicht gegen China abschotten, haben wir noch weniger eine Wahl. Dann werden hier nämlich die billigsten Waren gegebener Qualität gekauft werden – und die werden immer häufiger nicht im Inland produziert werden.

      • «Aber warum sollte die jüngere Generation die Last tragen, welche die ältere Generation zu verantworten hat.»

        Na ja. Ich wuerde mal sagen, ganz so ist es ja dann doch nicht. Wenn man es familiaer betrachtet, haben die Eltern die Kinder (normalerweise) erstmal gross gezogen. Da koennen die Kinder ihren Eltern im Alter dann auch was zurueckgeben.

        Was ist an uns kaputt, wenn wir im Alter… auch noch leben wollen?

        • «Wenn man es familiaer betrachtet, haben die Eltern die Kinder (normalerweise) erstmal gross gezogen.»

          Kann man aber nicht. Sehr viele hatten keine Kinder (dazu zähle auch ich) oder weniger als zwei. Daher kommt das Problem.

          «Was ist an uns kaputt, wenn wir im Alter… auch noch leben wollen?»

          Das ist ja gewährleistet. Deshalb will ich Mindeststandards für Gesundheitsversorgung (einschliesslich Versorgungsdichte), Pflege und Rente bei denjenigen, die nicht mehr reagieren können.

          Diejenigen, die es noch können, müssen sich damit abfinden, dass der Kuchen kleiner wird. Entweder essen sie weniger davon oder sie tragen zum Backen bei. Es ist wirklich so einfach.

          • Nee, so einfach ist es eben nicht.

            Wenn das so einfach waere, wuerde das die neue Regierung so angehen. Aber die traut sich das eben aus gutem Grund nicht.

            Weil das Volksmehr nicht dazu bereit ist.

            Man kann nicht einerseits dem Durchschnittsbuerger so viel Last auflegen und andererseits die NATO hochruesten, obwohl es auch nach Ihrer Meinung keine unmittelbare Bedrohung durch die Russen von Deutschland gibt. Jedenfalls solange P. noch am Ruder ist. Und das es demnaext anders ist, darauf wuerde ich nicht wetten.

            PS: Was denne? Schockstarre hier in der Gemeinde? Da kann ich versichern: der Hausherr ist zum Glueck nicht der Papst. (Gott hab› ihn selig.) Und sein Gegenprogramm wird sich meiner unbedeutenden Meinung nach nicht durchsetzen.

            • «Man kann nicht einerseits dem Durchschnittsbuerger so viel Last auflegen»

              Was heisst auferlegen? Es wird nur die reale Last verteilt, statt sie immer mehr in die Zukunft zu verschieben und dadurch zu vergrössern. Deutschland lebt über seine Verhältnisse, so wie einst die DDR über die ihren gelebt hat. Wenn man das nicht ändert, wird das auch wieder so enden, nur dass diesmal kein reicher Onkel bereitsteht, der den Laden übernimmt.

              «und andererseits die NATO hochruesten»

              Das muss man ja in diesem Umfang nicht. Russland kann die NATO schon deshlab nicht angreifen – wie sogar mein fast 90jähriger Vater bemerkt hat – weil sie auch nicht genug Leute haben.

              Die Demografie dort wie hier gibt nicht so viel Kanonenfutter her. Und bei sonst gleichen Bedingungen sind die Verluste des Angreifers höher, weil der schlechtere Deckung hat. In der Ukraine steht das Verhältnis nur deshalb nicht so zuungunsten der Russen, weil sie die Luftüberlegenheit und eine bessere Luftverteidigung haben.

              Einen Abnutzungskrieg gegen die NATO könnte Russland nicht gewinnen.

              • * Russland kann die NATO schon deshalb nicht angreifen – wie sogar mein fast 90jähriger Vater bemerkt hat – weil sie auch nicht genug Leute haben. *

                Da machen sie jetzt den letzten Versuch der Vorwärtverteidigung?

                • Nun ja, Putin wollte diesen Krieg, ehe die Ukraine weiter erstarkt. Aufgrund der sonstigen Kräfteverhältnisse hat es gegen die Ukraine ja auch gereicht – aber wenn man es nüchtern betrachtet, seit Sommer 2022 nicht mehr sehr beeindruckend.

                  Die russischen Streitkräfte haben, anders als unsere Politiker behaupten, keine ausreichenden Reserven mehr für einen weiteren Krieg. Die Idee, dass bei einem Friedensschluss plötzlich eine starke erfahrene Streitmacht frei wird, ist Unsinn. Gang gleich, was auf dem Papier steht, müsste Russland bei einer Ueberdehnung immer damit rechnen, dass die Ukraine versucht, Revanche zu nehmen. Die Kräfte bleiben also zu einem erheblichen Teil gebunden.

                    • «Ach ja? Und ich dachte, das gehoerte zur Strategie des genialen «Fuehrers».»

                      Wie man’s nimmt. Insofern, als P seine Strategie an den realen Möglichkeiten der russischen Armee ausrichten muss, schon.

              • «Deutschland lebt über seine Verhältnisse»

                Ist mir schon klar. Aber eben nicht jeder «einfache» Buerger.

                Und ich glaube auch den DDR-Buergern war nicht bewusst, dass die ueber ihre Verhaeltnisse gelebt haben.

                Das Volksmehr wuerde das nicht akzeptieren. Das ist der Punkt.

                Denken Sie da mal an Marie-Antoinette – und was danach geschah. Und auch die soll es so nie gesagt noch gemeint haben.

                Mensch Herr Jott nochmal, Sie argumentieren ja fast wie die Klima-Juenger bzgl. CO-2 und so…

                • «Mensch Herr Jott nochmal, Sie argumentieren ja fast wie die Klima-Juenger bzgl. CO-2 und so…»

                  Mir kann es eigentlich egal sein. Die Schweiz mildert das Problem mit stärkerer Einwanderung qualifizierter Kräfte ab und hat ein anderes Rentensystem, das zum einem erhebliche Teil kapitalfinanziert und nicht umlagefinanziert ist. Im Uebrigen wird der Umwandlungssatz an die Finanzsituation der Pensionskasse angepasst.

                  Im Gegensatz zu den Klimajüngern ist es bei mir eine einfache Rechnung. Die Modelierungsunsicherheit bei der Demografie der nächsten 15 Jahre ist sehr klein. Sie kommt eigentlich nur von Ungewissheiten bezüglich der Einwanderung qualifizierter Arbeitskräfte.

                  Man kann diese Zahlen noch eine Weile ignorieren. Aber nicht ungestraft.

                    • Waaas? Bei Ihnen ist schon 16:15 Uhr?

                      Na, wenn das so ist, wuerde mir die Arbeit auch Spass machen: Vom Event in Suedbrandenburg direkt zum Event ins Land der aufgehenden Sonne.

                    • Nun ja, der Reichtum ist daran wohl wenig beteiligt.
                      Aber noch geniest Japan auf dem Finanzmarkt Vertrauen, trotz enormer Schulden. Rückzahlung in weiter Ferne oder nie.
                      Solange das so bleibt findet auch eine Umverteilung statt in die Taschen der Gläubiger.

                    • Jetlag?
                      Hatte ich in jungen Jahren jede Woche oder auch mehrmals die Woche.
                      Ständig wechselnde Arbeitszeiten.
                      Je nach Arbeitsanfall. 80 Stundenwoche keine Seltenheit, monatelang eine 7 Tagewoche kam auch mal vor.
                      Würde ich heute gar nicht mehr durchhalten.

                    • «Aber noch geniest Japan auf dem Finanzmarkt Vertrauen, trotz enormer Schulden. Rückzahlung in weiter Ferne oder nie.»
                      Ich habe mal gelesen, dass der japanische Staat hauptsächlich bei sich selber verschuldet sei. Eine nicht profitorientierte Staatsbank kann ja den Zins auf null stellen, und ja, Rückzahlung am st. Nimmerleinstag. Ich denke, es könnten sogar mal offene Kredite im Rechner gelöscht werden wenn man die Verschuldungszahl aufhübschen wollte. Das Geld ist ja eh in der Volkswirtschaft verbrutzelt.
                      Wenn allerdings eine gesetzliche Regelung sagt, dass Staatskredite zu mindestens 75 % bei Privatbanken aufzunehmen sind muss sich das auf lange Sicht ruinös auf die Staatsfinanzen auswirken: Das Prinzip ‹privater Reichtum/armer Staat› kippt immer mehr zugunsten des privaten Reichtums und zuungunsten des Staates.

                    • «Ich habe mal gelesen, dass der japanische Staat hauptsächlich bei sich selber verschuldet sei.»

                      Das trifft so nicht zu. Es sind jedoch keine Auslandsschulden, sondern Schulden bei der eigenen Bevölkerung und dann noch zum grossen Teil bei Kleinsparern. Das macht einen Riesenunterschied zur Situation von Ländern wie Argentinien.

                    • @izi
                      >>>Meine Sportuhr sagt 3:18:34 (die Ampeln, die Fotos, oft auf die Karte geschaut).<<<
                      Da konnte ich jetzt nicht widerstehen und mußte Sie "stalken".😃
                      Markiert ist die Tour als "Fußgänger".
                      Waren Sie wirklich zu Fuß unterwegs? Weil 7,7km/h wäre ja wirklich eher Dauerlauf.

                    • «…aber Komoot konnte noch nie Zeiten messen.»

                      Vermutlich liegt es eher daran, dass Sie nicht mehr der junge Huepfer von 1993 sind.

                      Das nennt man also Dienstreise. Denn Post-Osterferien gibt’s da nich.

                    • «…Weil 7,7km/h wäre ja wirklich eher Dauerlauf.»

                      Yo, er muss ja irgendwie sein Lauf-Training mit reinquetschen.

                      Hab› ich uebrigens in jungen Jahren auch mal gemacht. Mittlerweile bin ich aber wenigstens dieser Sucht entkommen.

                    • «Weil 7,7km/h wäre ja wirklich eher Dauerlauf.»

                      Ja, das war es. Nicht besonders schnell, aber es sind auch 500 Höhenmeter bergauf und wieder bergab und ich wollte noch Aufmerksamkeit für die Umgebung übrig haben.

                  • «Mir kann es eigentlich egal sein.»

                    Ja, in der Schweiz herrscht Friede, Freude, Eierkuchen. Jedenfalls fuer die Schlaukoepfe, die zudem auch noch fleissig sind.

                    Und die sind befreit von jeglichen Buendnisverpflichtungen, was Sie ja dem grossen Nachbarn im Norden nicht goennen wollen. (Abgesehen davon, dass es das Volksmehr dort auch gar nicht will. Das hatten schliesslich auch die Olivgruenen irgendwann kapiert.)

                    Dass es Ihnen dennoch nicht egal ist, und Sie sich wie ein Fels in der Brandung mit Ihrem Programm allen hier stellen, rechne ich Ihnen hoch an.

                    Wird nur aus verschiedensten Gruenden nicht umgesetzt werden. Und wenn es wirklich keine brauchbare Alternative dazu gibt, so rasen wir denn alle zusammen (zumindest in Deutschland, aber auch viele andere Laender haben die gleichen Probleme) auf den Abgrund zu.

                    Amen

              • @izi
                >>>Deutschland lebt über seine Verhältnisse, so wie einst die DDR über die ihren gelebt hat. Wenn man das nicht ändert, wird das auch wieder so enden, nur dass diesmal kein reicher Onkel bereitsteht, der den Laden übernimmt.<<<
                Das ist auch meine Befürchtung.
                Aber Dt. reagier darauf ja sehr pfiffig: Es werden ja keine Schulden kreiert, sondern Sondervermögen geschaffen.
                Darauf muß man erst mal kommen!!!
                Chatty habe ich heute schon zu sehr malträtiert, der muß erstmal pausieren.
                Der AI Chatbot sagt:
                Staatsausgaben reduzieren: Effizienzsteigerung im Haushalt, unnötige Ausgaben einsparen und Prioritäten setzen.

                Schuldenabbau: Eine langfristige Haushaltskonsolidierung, um die Verschuldung schrittweise zu verringern.

                Wirtschaftswachstum fördern: Investitionen in Innovation, Infrastruktur und Bildung, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

                Steuerpolitik anpassen: Gerechtige und nachhaltige Steuersysteme, die Einnahmen erhöhen, ohne die Wirtschaft zu belasten.

                Soziale und wirtschaftliche Reformen: Förderung von Unternehmergeist, Digitalisierung und nachhaltiger Entwicklung.

                Langfristige Stabilität erfordert eine Kombination aus Haushaltspolitik, Wirtschaftsförderung und gesellschaftlichem Zusammenhalt. Es ist wichtig, frühzeitig gegenzusteuern, um eine ähnliche Krise wie die DDR zu vermeiden.

                • «Es werden ja keine Schulden kreiert, sondern Sondervermögen geschaffen.»

                  Sie können auf das Etikett schreiben, was Sie wollen. Da aber der deutsche Staat keine Bundesbank mit Direktfinanzierungsmöglichkeit der Bundesfinanzen hat, müssen zur Schaffung des Sondervermögens Schulden aufgenommen werden.

              • @izi
                >>>Einen Abnutzungskrieg gegen die NATO könnte Russland nicht gewinnen.<<<
                Das denke ich auch.
                Allerdings sehe ich diesen Krieg in der Ukraine, und der geht schon über 3 Jahre auch als "Abnutzungskrieg" was die Russen betrifft.
                Europa hat die Arsenale leergemacht, wird zumindest behauptet, kann jetzt frisch auffüllen (Sondervermögen in Dt, wie es die anderen Länder machen, weiß nicht), auf alle Fälle werden Schulden gemacht. Also Abnutzung max. beim Material, aber das wird ja jetzt nachgeordert. Und vielleicht noch mit den gesammelten Erfahrungen unter realen Kriegsbedingungne entscheidend verbessert.
                Bei den Ukrainern Abnutzung durch Menschenverluste, aber auch noch nicht so massiv, sonst würden sie wahrscheinlich anstatt Waffen, die Geflüchteten fordern.
                Material wird ja immer noch auf Zuruf in geeigneten Mengen von Europa geliefert.
                Bei den Russen Abnutzung Material und Menschen.
                Also ich könnte mir schon vorstellen, daß dort auch mal nachgedacht wird, wie das weitergehen kann. Zumal die Zeiten, wie im 2. Weltkrieg, wo es auf ein paar Millionen Tote nicht so ankam, auch in Russland vorbei sein werden.

                • ¦¦ Allerdings sehe ich diesen Krieg in der Ukraine, und der geht schon über 3 Jahre auch als «Abnutzungskrieg» was die Russen betrifft. ¦¦

                  Das ist Putin schon bewusst. Er hatte das vermeiden wollen, aber nach der erfolgreichen Gegenoffensive der Ukraine im September 2022 sah er sich dazu gezwungen. Der Preis, den er dafür einfordert, sind vier Regionen der Ukraine (oder doch grosse Teile davon).

                  Der Punkt ist, dass Russland einem Abnutzungskrieg länger standhalten kann als die Ukraine (aber nicht als die NATO).

                  • @izi
                    >>>Der Punkt ist, dass Russland einem Abnutzungskrieg länger standhalten kann als die Ukraine (aber nicht als die NATO).<<<
                    Sehe ich auch so. Deswegen wird von Seiten der Nato bzw. EU auch nichts unternommen.
                    Die Toten sind Ukrainer.
                    Ich warte darauf, daß als nächstes alle männlichen Ukrainer, die in der EU untergekommen sind, ihren Status als was auch immer verlieren…

            • „Wenn das so einfach waere, wuerde das die neue Regierung so angehen. Aber die traut sich das eben aus gutem Grund nicht.“
              Der „gute Grund“ könnten Lobbies und „Berater“ sein, die völlig Anderes als das Gemeinwohl vertreten.

              „…die NATO hochruesten, obwohl es auch nach Ihrer Meinung keine unmittelbare Bedrohung durch die Russen von Deutschland gibt.“
              Die Rüstungslobby sieht sich nicht bedroht, es sei denn durch Vernunft. Die aber leicht besiegen lässt, wenn man über die propagandistischen Mittel dazu verfügt.

          • «Diejenigen, die es noch können, müssen sich damit abfinden, dass der Kuchen kleiner wird.»
            Wenn der Kuchen kleiner werden, sollte überlegt werden, welche Bestandteile ohne Verlust an konkreter Lebensqualität (Gesundheit&Wohlbefinden) reduziert werden können. Wer sucht kann Vieles finden. Wenn man das einfach nach Privatprofitbedarf («freiwirtschaftlich») laufen lässt heisst es hochwahrscheinlich: Immer noch SUV und Modewegwerfklamotten, aber schlechtere Ernährung und kulturell Totalkahlschlag.

            • «Wenn man das einfach nach Privatprofitbedarf («freiwirtschaftlich») laufen lässt»

              Was wollen Sie tun? Den Konsum nach Gutdünken der Regierung rationieren? Jede Familie auf dem Land einen E-Trabanten, Alleinstehende auf dem Land ein Lasten-E-Bike und Stadtbewohner ein Deutschland-Ticket auf Bezugsschein? Alle zwei Jahre einen Mao-Kittel?

              Ich kann vorhersagen, was dann passiert. Die Leistungsfähigsten wandern nach Ostasien (oder in die USA unter Trump/Vance) aus. Für den Rest gibt es dann bald bei allem Engpässe, vor allem in der Gesundheitsversorgung (die Mediziner gehen zuerst).

              • Ach, wieder mal alles oder nichts, schwarz oder weiss…
                Einfach mal die Produktion ausmisten nach nützlich (förderwürdig), neutral (weder noch) und schädlich mit Zusatzsteuer zu belegen).
                Mögliche Kriterien:
                Gesundheit und Wohlbefinden
                oder (und)
                Umwelt, Gewässer, Atmosphäre, Artenvielfalt

                In einigen Ländern wurde eine Zuckersteuer eingeführt, im Interesse der Gesundheit. Dieser Weg könnte weiter beschritten werden, ich sehe keinen Grund dabei stehen zu bleiben.

                  • „So viel Vertrauen habe ich nicht in die Politiker.“
                    Ich auch nicht. Allerdings denke ich, dass das primär nicht personen- sondern systembedingt ist: In einem Herrschaftssystem steigen stets Leute an Dienerhierarchiespitze, die sich dem am kompatibelsten unterordnen können und um der Karriere willen dazu bereit sind. Hierarchien formen ihre Aufsteiger, ein umgekehrter Fall ist nicht bekannt. Deswegen gehe ich davon aus, dass primär gemeinwohlorientierte Politik nicht aus der Politik entwickelt werden kann, die primär Partialinteressen vertritt. So wie auch die bürgerliche Staatsform nicht aus dem Feudalsystem entwickelt werden konnte, sondern von ausserhalb des Herrschaftssystems. Allerdings meine ich nicht, dass aus einer proletarischen Revolution direkt eine kommunistische Gesellschaft entstehen kann. Eine Bevölkerung, die jahrhundertelang an autoritäres Geführtwerden gewöhnt ist (auch durch gewählte Führungen), wird nicht über Nacht reif für vernuftgeleitete demokratische Entscheidungsfähigkeit. Man sollte ein Fernziel «im Hinterkopf» haben damit man nicht im Kreis herumgeht, aber die Anfangsschritte können keine grossen Sprünge sein.

                    „Am Ende tut so etwas ein Habeck.“
                    Der grosse Diktator?

                  • «Nee, der Staat sollte nicht entscheiden, welche Produktion förderwürdig ist. So viel Vertrauen habe ich nicht in die Politiker. »

                    Ja, viel Vertrauen geniest die Politik nicht. Allerdings steht dann die gesamte Förderungspraxis auf dem Spiel. Wer soll entscheiden?
                    Entweder gar keine Förderungen mehr oder die Entscheider müssen anders ausgewählt werden.

                    • «Allerdings steht dann die gesamte Förderungspraxis auf dem Spiel. Wer soll entscheiden?»

                      Ja. Die gesamte Förderungspraxis sollte auf den Prüfstand. Wenn schon, dann sollte, wie in der Wissenschaft, ein Gremium von Kollegen entscheiden: Kulturschaffende über die Verteilung der Kulturförderung, erfolgreiche Kleinunternehmer über Startup-Förderung, Gemeindevertreter über Förderung von Projekten auf Gemeindeebene. Leute mit Interessenkonflikten müssen dabei in Ausstand treten.

                      Insgesamt wird aber ein zu grosser Anteil Geld über Förderinstrumente mit fragwürdigen Entscheidungsgrundlagen verteilt. Wenn der Bund Gemeinden fördern will, soll man die Steuerverteilung zwischen Bund und Gemeinden ändern und dann die Gemeinden frei entscheiden lassen, was sie mit den Mitteln tun.

                      Und bei der EU sollte das Geld gar nicht erst an Brüssel fliessen, das dann als Fördermittel ausgegeben wird.

                    • Ich hätte nichts dagegen, solche Ansätze auszuarbeiten und zu testen.
                      Allein schon deswegen, weil das Geld dermaßen häufig hin und hergeschoben wird, bis es kaum noch nachvollziehbar ist umd mit der Zeit nur noch die «Hälfte» übrig bleibt.
                      Man kennt ja die Sache mit den Verlusten auf diesem Weg.

                • Steuern pauschal (Zuckersteuern) haben immer das Problem, daß sie nur die Ärmeren treffen.
                  Falsch Parken interessiert einen Zahnarzt nicht weiter. Einen Normalverdiener oder darunter entsprechend mehr.
                  Bei uns kommen die Politessen übrigens 3 mal täglich, auch abends.
                  Strafe wirkt nur, (wenigstens teilweise) wenn sie einkommensbezogen vollzogen wird.

                  • «Steuern pauschal (Zuckersteuern) haben immer das Problem, daß sie nur die Ärmeren treffen.»
                    Sicher, wer über ein hohes Einkommen verfügt, kann sich auch bei hoher Zuckersteuer eine deftige Adipositas anfressen und -trinken. Aber der/die ist hochwahrscheinlich privatversichert und belastet die Krankenkassen nicht. Ähnlich ist es mit Tabak- und Alkoholsteuer, die noch nie jemand als ungerecht verurteilt hat..
                    Anders ist es, wenn Mietern die CO2-Steuer für das Heizen aufs Auge gedrückt wird, denn Mieter können die Art des Heizens nicht beeinflussen.

              • Das wäre aber eine aussichtslose Situation.
                Im Prinzip heißt das, uns sind die Hände gebunden und wir müssen weiter zuschauen.
                So müßte man das dann der Bevölkerung auch sagen.
                Kapital wandert ab in die Steueroasen. Richtig.
                Wer ist dann eigentlich der Souverän? Wieso Wahlen?
                Wegen Flaschenpfand, ja oder nein?

                • @Albatros
                  >>>Das wäre aber eine aussichtslose Situation.
                  Im Prinzip heißt das, uns sind die Hände gebunden und wir müssen weiter zuschauen.
                  So müßte man das dann der Bevölkerung auch sagen.
                  Kapital wandert ab in die Steueroasen. Richtig.
                  Wer ist dann eigentlich der Souverän? Wieso Wahlen?<<<
                  Berechtigte Fragen.
                  Eine eigentlich bekannte Antwort, ohne allerdings wirklich eine Alternative zu zeigen, ist folgende:
                  "Würden Wahlen wirklich etwas ändern, wären sie vermutlich längst verboten".
                  Was mich allerdings dann doch stutzen ließ, an der Antwort, die ich erhielt, war der letzte Satz:
                  "Die Kernaussage ist, dass in einem echten autoritären Regime Wahlen entweder nicht stattfinden oder so manipuliert sind, dass sie keine echte Wahlfreiheit darstellen."
                  Die KI läßt einen manchmal auch mit mehr Fragen als Antworten zurück…

                  • Eigentlich haben wir , wie früher, Gesellschaften/Betriebe die gegeneinander kämpfen um die Vormachtstellung und die Angestellten sind die Soldaten.
                    Ein Betrieb gewinnt, der Unterlegene wird eingemeindet oder eliminiert.
                    Meist lecken nur die Angestellten die Wunden.
                    Die «Großen» werden größer, ihr Einfluß auf Bevölkerung und Staat nimmt zu.
                    Irgendwann bricht es zusammen. Neustart.
                    Alternativlos.
                    Hat der Angestellte ein Interesse, daß der Konkurrenzbetrieb in die Pleite gejagt wird?
                    Ist ihm das selbst in den Sinn gekommen?

                    • @Albatros
                      Was Sie hier beschreiben ist seit dem Entstehen des Kapitalismus dessen Motor.
                      Und da bin ich ganz bei @gelse.
                      Dieses System kommt auch an seine Grenzen. Sei es durch die Endlichkeit der Ressourcen, sei es durch die rückläufige Bevölkerung.
                      Natürlich wird gegengesteuert. Erneuerbare Energien. Brauchen aber auch Ressourcen, Lithium z.B. Ist das endlich. Natürlich, haben wir wieder Zeit gewonnen.
                      Anwerbung von AK von anderen Staaten. Die fehlen dann halt dort. Auch nur Problemverlagerung.
                      Und jetzt kommt ein ganz und gar böser, unmenschlicher und eigentlich zutiefst zynischer Gedanke von mir:
                      Das einzige, was wenn auch nur für einen überschaubaren Zeitraum von 50 Jahren Aufschwung brachte, war die Zeit nach großen Kriegen. Zumindest nach dem 2. Weltkrieg ging es in Europa, ob West oder Ost wirtschaftlich aufwärts. Ende der 80iger bahnte sich im Westen eine Wirtschaftskrise an, die wurde kompensiert durch den Zusammenbruch des SWS, diesmal auf friedlichem Weg.
                      Aber wir kommen wieder ans Ende.
                      Und jetzt könnte nur noch Russland als Reich zusammenbrechen, das würde nochmal sage ich, für 20 Jahre Wachstum bringen.
                      Aber die wollen nicht mitspielen, die Schweine haben Kenny umgebracht…
                      Und was macht Dt. und Europa: Es legt Sondervermögen auf, um aufzurüsten.
                      Aber Sondervermögen in gigantischem Umfang.
                      Vulgo riesige Schuldenberge…
                      Und jetzt die 100 Mio Frage: Wie kann das Geld wieder reinkommen?
                      Hitler hat damals die Antwort geliefert…

                    • @Zapf
                      Ihr Gedankengang zeigt eine bestechende Logik die ungern so deutlich diskutiert wird.
                      Er berührt den Kern der Abläufe und damit auch die entstandenen Probleme. Man kann auch sagen, den Fortbestand der Probleme.
                      Diese sind nicht immer bei uns spürbar, weil wir sie verlagern können.
                      Aber an irgendeiner Stelle verbleiben sie dann.
                      So wie auch die Verlagerung der Produktion nach China und die folgende Kritik an unserer Werkbank bezüglich Umwelt.

                    • Ich vergesse dabei nicht die Vorteile, die man durch dieses System zuwege gebracht hat.
                      Das Zuckerbrot war ja notwendig, um das System in dieser beruhigten Form zu erhalten.
                      Nun wird es allerdings zu klein, um die Bevölkerung zu befriedigen. Daher wohl teilweise auch die Radikalisierung.
                      Man wollte/will die Grenzen des kleinen Kuchenstücks testen.
                      Geht man dabei zu weit, schadet es der eigenen Position bzw diese Gruppe muß sich verkleinern. Das zeigt die fehlende Voraussicht.
                      Man muß immer genügend übriglassen, um den Laden ruhig und produktiv zu halten.
                      Es gibt Länder, da ist man zwar sehr produktiv, aber es ist nicht ruhig.
                      Und man möchte ja in Ruhe sein Vermögen geniesen. Das zu riskieren ist sicher eine Fehleinschätzung.

                    • «Und jetzt die 100 Mio Frage: Wie kann das Geld wieder reinkommen?
                      Hitler hat damals die Antwort geliefert…»

                      In Form eines Schutthaufens und von zig Millionen Toten.

                    • Das ist wiederholbar. Die Geschichte der Kriege zeigt, dass sie im Laufe des «technischen Fortschritts» immer katastrophaler wurden.
                      Die Hemmschwelle gegen den Einsatz von Kernspaltungswaffen sinkt. Wie lange wir noch der atomaren Katastrophe entgehen hängt wahrscheinlich schon heute eher von Zufällem als von vernunftgeleiteten Regelungen ab.

                    • @gelse
                      >>>Die Geschichte der Kriege zeigt, dass sie im Laufe des «technischen Fortschritts» immer katastrophaler wurden.<<<
                      Was ist denn überhaupt mit der Neutronenbombe geworden. Das war doch damals auch so ein Fortschritt, Infrastruktur unversehrt, Mensch tot.
                      Aber wahrscheinlich sind Biowaffen da viel effektiver. Wuhan ist da eigentlich ein abschreckendes Beispiel.

                  • >>»Die Kernaussage ist, dass in einem echten autoritären Regime Wahlen entweder nicht stattfinden oder so manipuliert sind, dass sie keine echte Wahlfreiheit darstellen.»
                    Die KI läßt einen manchmal auch mit mehr Fragen als Antworten zurück<<
                    Das heisst, dass es auch unechte autoritäre Regimes gibt, die Wahlen zulassen und die Ergebnisse nicht manipulieren. Sie haben es nicht nötig, weil es nach der Wahl keine Volksinitiaven und keine Abstimmungen als Korrektiv gibt. Wenn also die Kälber ihre Metzger gewählt haben entscheiden die autoritär, ob sie Schnitzel oder Wurst aus ihnen machen. Oder Melkkühe.

                    • «Wenn also die Kälber ihre Metzger gewählt haben entscheiden die autoritär, ob sie Schnitzel oder Wurst aus ihnen machen.»

                      Dem ist so. Habe ich gerade Merz gesagt?

                    • «Sie haben es nicht nötig, weil es nach der Wahl keine Volksinitiaven und keine Abstimmungen als Korrektiv gibt. Wenn also die Kälber ihre Metzger gewählt haben entscheiden die autoritär, ob sie Schnitzel oder Wurst aus ihnen machen. Oder Melkkühe.»

                      Eine schöne Zusammenfassung dessen, was Sheldon Wolin mit seinem „Umgekehrten Totalitarismus“ so detail- und wortreich am Beispiel der USA erklärt hat.

                      Die dabei hilfreichen autokratischen Führungsfiguren hatten wir in der BRD auch zur Genüge.

                • «Kapital wandert ab in die Steueroasen.»

                  Nicht nur Steueroasen. Es wandert dorthin, wo es mehr Profit erzielt. Und Leute, die sehr viel Vermögen haben, finden überall Aufnahme.

                  Wenn Gott diese Welt eingerichtet haben sollte, war es halt kein gerechter Gott.

              • Das würde heißen, der Kuchen wird kleiner, aber bestimmte Gruppen bekommen weiterhin ein gleich großes Stück.
                Die anderen deswegen ein noch Kleineres. Die Begründung dafür wäre fragwürdig.

                • «Die anderen deswegen ein noch Kleineres.»

                  Wieso deswegen? Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung sind das Eine und Kapitalerträge etwas anderes. Das System ist so konstruiert.

                  Sie können Kapitalerträge besteuern (wird getan, nur zu niedrig) und Steuern als Zuschuss zu den Versicherungen verwenden (wird auch getan, auch in meinem Vorschlag).

                  Die Steuerzuschüsse zu den Versicherungen müssen aber Grenzen haben. Der Staat geht sonst pleite. Die Finanzierungslücke, die sich insgesamt durch die demografischen Gegegenheiten auftut, kann nicht vollständig und nicht einmal hauptsächlich steuerfinanziert werden.

                    • «Wer bezahlt die Kapitalerträge und wem kommen sie zugute?»
                      Das ist die alte Frage: ‹Wer produziert den Mehrwert und wer schöpft ihn ab und setzt ihn wie ein?›

                    • «Das ist die alte Frage: ‹Wer produziert den Mehrwert und wer schöpft ihn ab und setzt ihn wie ein?›»

                      Eben. Und die Antwort war: Wir errichten eine Diktatur des Proletariats und dann wird das alles besser.

                      Abgesehen davon, dass in der DDR die Diktatoren eher Handwerker waren (Tischler oder Dachdecker), hat das die Situation nicht wirklich verbessert.

                      Der Kapitalismus hat die Eigenschaft, dass Mittel dort hinfliessen, wo sie wahrscheinlich in Zukunft Gewinn abwerfen werden, also in die Schaffung von Dingen, die jemand zu glauben braucht.

                      Das ist, wie @Albatros argumentiert, tatsächlich nicht perfekt. Es ist aber um sehr viel besser, als wenn sie dorthin fliessen, wo jemand in der Regierung glaubt, dass etwas Wichtiges geschaffen wird. So schlau sind Menschen nicht, dass Planwirtschaft funktionieren würde.

                    • „So schlau sind Menschen nicht, dass Planwirtschaft funktionieren würde.“
                      Nicht, wenn alles zentral geplant werden soll. Das kann inzwischen gelernt sein. Zentral können nur eher grob umrissen Rahmenbedingungen gesetzt werden, bei Einsicht in die menschliche Irrtumsfähigkeit mit eingebauten Korrekturmöglichkeiten.
                      Denkbar ist zum Beispiel eine Wirtschaft mit einem starken kooperativen Sektor. Wie würde es sich auswirken, wenn in vielen, eventuell der Mehrheit der Produktionsmittel die dort Arbeitenden die Entscheidungsmacht besässen, ohne betriebsexterne Eigentümer? Würden sie einen erarbeiteten Mehrwert auch auf Cayman bunkern, um von dort aus irgendwo zu investieren? Oder würden sie ihr Arbeitsergebnis lieber zur Verbesserung der Lebensbedingungen dort einsetzen wo sie selber sind und arbeiten? Oder, falls schon sehr gut, zur Stabilisierung?
                      Einen Denkanstoss (nicht Vorlage für 1:1-Kopien) kann ein Blick nach Mondragon liefern. Das lief nie völlig konfliktfrei ab, aber bislang haben sie noch immer Lösungen gefunden. Ein Kritikpunkt ist, dass der MCC-Verbund zu gross geworden ist und das zu Demokratieverlusten führt. Zwei Kooperativen wollen austreten (Allerdings die Verbindung nicht mit der Kettensäge trennen). Allerneueste Informationen dazu habe ich nicht gefunden.
                      https://baskultur.info/kultur/wirtschaftspolitik/897-mcc-ulma-orona

                      Falls diese Richtung als prinzipiell günstig angesehen wird, steht die Frage an: ‚Wie kommen wir dahin?‘ Daran schliessen sich dann weitere Fragen an.
                      Das Problem ist doch, dass keine für die Mehrheit günstige Lösung innerhalb des ‚neoliberalen‘ Kapitalismus gefunden wird. Weil es eben keine Ökonomie der Mehrheit ist, gar nicht sein kann. Also sollten wir und mal von dessen Ideologie lösen, oder?
                      Ein verzehrfertiges Patentrezept habe ich auch nicht anzubieten, denke aber, dass man in fortlaufender Diskussion Wege erschliessen könnte, wenn auch nicht schon heute als abschliessende „Endlösung“.
                      Bisherige „Entlösungen“ dienen nur den Interessen einer kleinen Minderheit, auch wenn die unter Einschluss ihrer Mitläufer nicht ganz so winzig aussieht.

                    • «Wie würde es sich auswirken, wenn in vielen, eventuell der Mehrheit der Produktionsmittel die dort Arbeitenden die Entscheidungsmacht besässen, ohne betriebsexterne Eigentümer?»

                      Ich denke, man kann das schon in Volker Brauns «Hinze-Kunze-Roman» aus den 1980er Jahren nachlesen. Die meisten Leute wollen die Verantwortung des (Mit)entscheidens gar nicht.

                      Wenn Sie noch weiter zurückgehen wollen: Orwells «Märchen» «Farm der Tiere». Es läuft am Ende immer darauf hinaus, dass eine Handvoll Leute die Macht an sich reisst und dann gleicher ist als die anderen.

                    • Lassen wir es dabei. Mondragon und andere, kleinere Koopertaiven sind den Erzählungen nicht gewachsen und scheitern seit Jahrzehnten. 😉

                      Dass Leute, die Gehorchen gewöhnt sind überfordert wären, wenn sie plötzlich in die Entscheidungsnotwendigkeit über Dinge geworfen wären, die bislang «über den Wolken» ablaufen: Das ist schon so, und das ist den Miesten auch bewusst. Das heisst aber nicht, dass Alternativen zu einer autoritären Spekulantenwirtschaft nicht möglich sind.

                      Die Mondragonen-Kooperativen sehe ich als ein seit fast 80 Jahren laufendes Experiment, aus dem sich viel über Wirtschaftsdemokratie lernen lässt. Gerade auch aus den dort laufenden Auseinandersetzungen.

                  • «Sie können Kapitalerträge besteuern (wird getan, nur zu niedrig) und Steuern als Zuschuss zu den Versicherungen verwenden (wird auch getan, auch in meinem Vorschlag).»

                    Haben Sie Ihren Vorschlag eigentlich schon bei Merz, Soeder und Klingbeil eingereicht?

                    • «Haben Sie Ihren Vorschlag eigentlich schon bei Merz, Soeder und Klingbeil eingereicht?»

                      Aussichtslos. Die hätten nie den Mut, dem Volk die Wahrheit zu sagen.

                    • Es gibt für die Gesundheit ungünstige und günstige Lebensbedingen.
                      Von der Gesundheit hängt i. A, das Wohlbefinden an. Es gibt aber noch mehr äusser Faktoren, die eine gelassene Zufriedenheit fördern oder beeinträchtigen können. Das beeinflusst auch die Gesundheit.
                      Dass auch Arme lachen können ist bewiesen, ja. A ber es ist ein Unterschied, ob man solche entspannenden Momente braucht um den Rest der Zeit ertragen zu können, oder ob die Lebensituation einfach geügend Raum für Fröhlichkeit lässt.
                      Das Reiche andere Sorgen haben als Arme, das ist schon so. Ob die als Pipifax oder als schwerwiegend gesehen werden hängt wahrscheinlich von der eigenen Lebenssituation ab.

                    • Wieder mal abgeschickt phne noch mal durchzulesen.
                      «Von der Gesundheit hängt i. A, das Wohlbefinden an.»
                      =
                      Von der Gesundheit hängt u. A. das Wohlbefinden ab.

                    • «Es gibt für die Gesundheit ungünstige und günstige Lebensbedingen.»

                      Ehrlich gesagt machen ausser schwerer körperlicher Arbeit, die es nur noch in sehr wenigen Berufen gibt, die äusseren Lebensbedingungen wenig aus.

                      Gesundes Essen ist billiger als das, was die meisten Leute mit geringem Einkommen kaufen. Bewegung kostet praktisch nichts. Auch billige Wohnungen sind in Deutschland nicht feucht oder zu kalt.

                      Was meinen Sie denn nun genau?

                    • «Was meinen Sie denn nun genau?»

                      Nicht lokal sondern global denken.

                      Und was Deutschland betrifft ist es zwar fuer Gutverdienende kaum vorstellbar, aber es soll tatsaechlich Leute geben, bei denen das Geld nicht bis zum Monatsende reicht.

                      Nun ja, einige von denen koennen einfach nur nicht rechnen, bei vielen ist es aber auch eine Kette von ungluecklichen Umstaenden.

                      Die Frage ist nur, sollte der Staat dann einspringen, wenn es zwar nicht zwingend selbstverschuldet, aber irgenwie doch «hoehere Gewalt» ist?

                    • «Und was Deutschland betrifft ist es zwar fuer Gutverdienende kaum vorstellbar, aber es soll tatsaechlich Leute geben, bei denen das Geld nicht bis zum Monatsende reicht.»

                      Und was, wenn ich jetzt sage, dass bei mir das gleiche Geld bis zum Monatsende reichen würde?

                      Im Englischen gibt es dafür den schönen Ausdruck «making ends meet». Der stellt klar, dass man an dem Problem von zwei Seiten arbeiten kann.

                    • Nun ja, dann wuerde ich vermuten, Sie koennen etwas rechnen und gehoeren – wie in meinem Kommentar angemerkt – nicht zu den «einigen».

                    • «Die Frage ist nur, sollte der Staat dann einspringen, wenn es zwar nicht zwingend selbstverschuldet, aber irgenwie doch «hoehere Gewalt» ist?»

                      Bevor Leute hungern müssen oder ihre Wohnung verlieren oder eine wichtige medizinische oder zahnmedizinische Behandlung nicht erhalten würden, ja. Eher nicht.

                      Und dann soll nur genau das Notwendige bezahlt werden, direkt durch den Staat, ohne dass die Betroffenen Geld in die Hand bekommen, über das sie selbst entscheiden können.

                      Es gibt ja schon das Sozialhilfegrundniveau (derzeit Bürgergeld) und das ist die Summe, über die Menschen selbst entscheiden dürfen, wenn sie ihren Lebensunterhalt schon nicht selbst verdienen können.

                      Ausnahmen kann man bei Menschen machen, die wirklich nicht arbeiten können, wie etwa Invalide – und bei denen tut man es ja auch. Wer arbeiten könnte und mehr als das Existenzminimum haben möchte, soll dafür arbeiten. Das gebietet die Fairnis denen gegenüber, die arbeiten.

                  • @izi
                    >>>Eben. Und die Antwort war: Wir errichten eine Diktatur des Proletariats und dann wird das alles besser.<<<
                    Was Wirtschaft betrifft, will ich Ihnen bedingt zustimmen. Was Handwerksbetriebe allein betrifft, zum größten Teil.
                    Aber vor allem betrifft es zu einem großen Teil die existentiellen Probleme der wahrscheinlich immer noch größeren Mehrheit der Menschen hier im Land und auch anderswo. Und die lauten meiner Meinung nach: Arbeit und Wohnen…

                    • «Und Gesundheit/Wohlbefinden/Lebensfreude. Für Alle.»

                      Sie meinen das wohl wirklich nicht ironisch. Dann muss ich wohl:

                      Gesundheit: Kann die Gesellschaft nicht bereitstellen.

                      Wohlbefinden: Noch weniger.

                      Lebensfreude: Kann aus niemand anderem kommen, als der Person selbst und hat sehr wenig mit äusseren Bedingungen zu tun. Man kann argumentieren, dass die Favela-Bewohner in Rio mehr davon haben als die Reichen in Rio.

                    • @izi
                      >>>Gesundheit: Kann die Gesellschaft nicht bereitstellen.<<>>Wohlbefinden: Noch weniger.<<>>Lebensfreude: Kann aus niemand anderem
                      kommen, als der Person selbst…<<<
                      Das stimmt natürlich. Aber der tägliche Kampf ums Überleben kann sehr viel Lebensfreude kosten. Da bleibt dann oft nur Alkohol oder andere Rauschmittel. Oder Religion…
                      Aber das der Anteil von gewaltätigen Delikten, ob nun gegen die eigene Frau oder die eigenen Kinder, in Familien mit sehr geringen Einkommen höher ist, als in begüterten Familien, dürfte wohl nicht bestritten werden. Oder?

                    • @izi
                      Da ging was mit meiner Antwort schief…
                      >>>Gesundheit: Kann die Gesellschaft nicht bereitstellen.<<>>Wohlbefinden: Noch weniger.<<<
                      Das ist nun auch sehr subjektiv. Ich kann nur sagen, daß ich mich wohler gefühlt habe, wenn ich nicht von Arbeitslosigkeit bedroht war oder Arbeitslos war. Wenn ich wußte, ich muß nicht mit jedem Pfennig rechnen. Wenn ich meinen Kindern einen Wunsch nicht mit der Begründung abschlagen mußte, daß man dafür kein Geld hat usw.
                      Das reiche Menschen sich auch unwohl fühlen können, wenn die Nachbarn ein größeres Auto fahren oder exklusiv in Urlaub fahren können, ist ja ein ganz anderes Thema.
                      Existenzielle Bedrohung steigert nicht unbedingt das Wohlbefinden…

                    • @izi
                      Irgendwas klemmt hier.
                      Gesundheit ist wieder unter den Tisch gefallen.
                      Dazu wollte ich sagen, daß diese natürlich auch genetisch bedingt ist. Das eine gesunde Lebensweise auch wichtig ist.
                      Allerdings zeigt die Geschichte durchweg, daß Menschen aus den unteren Schichten eine geringere Lebenserwartung hatten, als begüterte Menschen.
                      Heute ist das noch auffälliger. Wenn ich mir anschaue, wie alt z.B. Schauspieler in den USA werden, kann ich mir das nur mit dem Gesundheitssystem dort erklären. Und um davon wirklich zu profitieren, braucht man viel Geld.

                    • @Oberst Zapf

                      «Da ging was mit meiner Antwort schief…»

                      Das ist hier der Schlucker: <<>>

                      Alles was hier <> dazwischen faellt, verschwindet im Nirvana.

                      Geht bzw. ging (meine Wenigkeit mit eingeschlossen) vielen schon so.

                      Da muss @izi mal an der Seite oder so ein Hinweisschild anbringen.

                    • «Aber das der Anteil von gewaltätigen Delikten, ob nun gegen die eigene Frau oder die eigenen Kinder, in Familien mit sehr geringen Einkommen höher ist, als in begüterten Familien, dürfte wohl nicht bestritten werden.»

                      Die Korrelation existiert. Aber hier eine Kausalität in der Richtung von niedrigem Einkommen zu mangelnder Selbstbeherrschung zu postulieren, halte ich für sehr gewagt. Die entgegengesetzte Kausalitätsrichtung ist wahrscheinlicher.

                    • @Robert Zapf

                      «Wenn ich meinen Kindern einen Wunsch nicht mit der Begründung abschlagen mußte, daß man dafür kein Geld hat usw.»

                      Das ist eine sehr gute Begründung. Davon hatten wir in den letzten Jahren viel zu wenig.

                      Haben meine Eltern übrigens auch gemacht. Das hat mir ganz entschieden nicht geschadet sondern genutzt.

                    • @Robert Zapf

                      «Allerdings zeigt die Geschichte durchweg, daß Menschen aus den unteren Schichten eine geringere Lebenserwartung hatten, als begüterte Menschen.»

                      ES gab Perioden, wo es da wirklich eine Kausalität gab. In den USA gibt es sie wegen der verqueren Finanzierung des Gesundheitswesens teilweise noch.

                      Aber lesen Sie mal «Hillbilly Elegie» von J. D. Vance. Es wird Ihnen klar werden, dass es da auch in den USA noch andere Gründe gibt und dass die nicht durch Sozialhilfezahlungen zu beseitigen sind.

              • @izi
                >>>Für den Rest gibt es dann bald bei allem Engpässe, vor allem in der Gesundheitsversorgung (die Mediziner gehen zuerst).<<<
                Und da sind wir dann dort, wo auch die DDR stand. Die Lösung war der "antifaschistische Schutzwall". Der war eigentlich auch nicht vorzugsweise deshalb da, um uns vor bösen Agenten zu schützen (die gab es aber auch) sondern die Volkswirtschaft vor der Abwanderung der hier ausgebildeten Bevölkerung. Jetzt heißt das glaube ich "Braindraining" und klappt eigentlich ganz gut. Zumindest für USA. Aber auch die Schweiz profitiert doch mittlerweile, wenigstens zu kleinen Teilen…

                • Diesen Schutzwall errichten wir ja gerade.
                  Erleichterungen bei der Industrie, höhere Gehälter bei bestimmten Gruppen, Begrenzung der Zuwanderung bei bestimmten Gruppen, hier und da Grenzzäune, …
                  Noch wird niemand abgehalten zu gehen. Man versucht es mit Geld, solange es noch geht.
                  Man kauft die Arbeitsplätze bzw indirekt bezahlt der Arbeitnehmer zum Teil seinen Arbeitsplatz. Das senkt leider seinen effektiven Lohn.
                  Insofern kann man gute Lohnerhöhungen gewähren, denn teilweise holt man es wieder aus der anderen Hosentasche.
                  Eigentlich eine clevere Vorgehensweise.

                  • @Albatros
                    In der Privatwirtschaft trifft das wohl schon stark zu.
                    Nur hat Dt. einen starken Öffentlichen Sektor und mit Verdi eine Gewerkschaft, die nichts anbrennen läßt. Wenn kein Geld da ist, muß man halt Schulden machen.
                    So habe ich das zumindest in den letzten 2 Jahren erlebt.
                    Für mich auf Dauer auch kein tragfähiges Konzept, wenn auf der Wirtschaftsseite nicht endlich was abgeht…

                    • Ja, tragfähig ist das nicht auf Dauer.
                      Daß man Schulden deswegen machen muß, glaube ich allerdings nicht.
                      Es gibt so viel an Verschwendung, ausufernde unnötige Bürokratie, mangelnde Kontrolle bei z.B. Bauten, überhöhte Zuwendungen in manchen Bereichen usw.
                      Da wäre viel Spiel vorhanden.

                • «Aber auch die Schweiz profitiert doch mittlerweile, wenigstens zu kleinen Teilen…»

                  Im Gesundheitswesen erheblich. Das liegt aber nicht nur am besseren Gehalt. Flachere Hierarchien und weniger administrativer Aufwand spielen auch eine Rolle.

                  • Das ist nicht neu. Als mein Bruder in den 60er Jahren seine Psychiatriepflegerausbildung im Kantonspital Herisau absolvierte, lernte er dort viele aus Finnlnad und Norwegen stammende Kolleg/innen kennen. Auch seine spätere Ehefrau, eine norwegische Krankenschwester.

              • Nun ja, zeigt das nicht den besonderen Charakter dieser Leute?
                Also Geld vor Beruf und Verantwortung?
                Die Ausbildung nimmt man gerne mit, das Geld verdient man beim Meistbietenden?
                Und Steuern so wenig wie möglich.
                Wir reden von Leuten die nicht die Ärmsten sind.
                Die Anderen bleiben oder müssen bleiben und halten den Laden am Laufen.
                Geld scheint asoziales Verhalten zu fördern.
                Da lobe ich mir die Leute die könnten, aber nicht tun.

                • @Albatros
                  Was ich meinte, waren in der DDR die Ärzte oder Ingenieure, die vor der Mauer in den Westen gingen. Aber es waren auch viele Arbeiter darunter. Flucht aus dem Unrechtsstaat hieß es, und es war jetzt nicht unbedingt anrüchig, so zu handeln, zumindest wurde den Leuten im Westen kein schlechtes Gewissen gemacht…

                  • «…zumindest wurde den Leuten im Westen kein schlechtes Gewissen gemacht…»
                    Im Gegenteil, die Leute wurden eingeladen. Ein «personelles Ausbluten» der DDR war von BRD-Regierungen gewünscht, wurde hier als Kampfmittel des kalten Krieges gesehen. Und die Gegenmassnahmen der DDR konnten dann wieder propagandistisch ausgeschlachtet werden.

                    • Auch die fertigwerdenden Chemiestudenten wurden vor dem Mauerbau abgeworben. Das muss nicht nur ideologische Gründe gehabt haben. Es war Wirtschaftswunderzeit und die westdeutsche chemische Industrie suchte wirklich gut ausgebildeten Nachwuchs.

                    • @izi
                      >>>Das muss nicht nur ideologische Gründe gehabt haben.<<<
                      Natürlich war dem Unternehmer im Westen die Ideologie in dem Fall Wumpe. Aber es war Ideologie insofern, als das es dort die Westmark gab, mit all den Verheißungen, und im Osten die Ostmark, mit all den Entbehrungen.
                      Und natürlich wird der Ingenieur im Westen nicht nur 400 Mark verdient haben, wie der im Osten. Und ideologisch war es in dem Augenblick, als es ja von den Politikern auch als Systemkampf begriffen wurde.

                    • «Auch die fertigwerdenden Chemiestudenten wurden vor dem Mauerbau abgeworben.»
                      Ja, die BRD hatte ökonomisch bessere Startbedingungen. Ich meinte mit dem «Kampfmittel im kalten Krieg» aber die Zeit nach 1961.

                  • Ich glaube nicht.
                    Manche Promis sind Bürger einer Steueroase geworden, obwohl es keine finanzielle Notwendigkeit gab.
                    Ebenso konnten sie nur aufgrund des vorhandenen Vermögens überhaupt eingebürgert werden.
                    Es gibt allerdings auch Vermögende die dies nicht tun. Man kann nicht einfach spekulieren, wenn die Mehrheit könnte würde sie es tun. Die Masse macht Vieles nicht obwohl sie könnte.
                    Ich sehe das eher als Rechtfertigung mit unbelegtem Argument.
                    Sie/er würde, wen sie/er könnte. Hat aber nicht.

              • „Was wollen Sie tun?“
                Viel mehr als (unvollständige) Gedanken zur Diskussion zu stellen kann ich nicht tun.

                „Den Konsum nach Gutdünken der Regierung rationieren?“
                Regierungen im derzeitigen Herrschaftssystem folgen nicht einem persönlichen „Gutdünken“, sondern Lobbies und Beratern, die das Primärziel der privaten Kapitalrendite vertreten. (Das kann ich seit Jahrzehnten sagen, ohne dass mir jemand direkt widersprochen hätte, es wird nur von Vielen dran vorbei diskutiert …*)
                Zur Zeit geschieht Konsum weitgehend nicht nach „Gutdünken“ irgendwelcher „Führer“, sondern nach Gesichtspunkten des Privatprofitgenerierens. Was rentiert wird angeboten und es wird mit beträchtlichem Werbeaufwand „Nachfrage“ dafür generiert. Einiges ist ja nicht ohne realen Nutzen, der ist als Nebenwirkung toleriert. Anderes wäre aber ohne den Reklameaufwand nicht verkäuflich. „Influencer“ heisst übrigens, ins Deutsche übersetzt: „Beeinflusser“. Da könnte angesetzt werden.

                *… diskutiert in dem Sinne, dass Regierende ohne Anleitung, einfach nach persönlichem Gusto handeln würden. Also wie ein absolutistischer Feudalherrscher. Solchen Absolutismus gibt es vielleicht in Nordkorea unter der Kim-Dynastie, im grössten Teil der Erde aber nicht mehr. Wer wissen will, wer „den Hut auf hat“, wird eher bei Firmen Blackrock oder eben bei den „Thinktanks“ der MPS fündig.

    • >>Vielleicht sollten wir endlich besonders die juengeren Wohlstandsbuerger darauf vorbereiten, dass die nicht jeden neusten geilen Scheiss haben muessen.<<
      Dann sollte man denjenigen, die mit dem geilen Scheiss Profit generieren das Handwerk legen, oder? Denn solange mit dem geilen Scheiss Privatprofit erzeilt wird, wird fürs heilige Umsatzwachstum ein hoher Werbeaufwand getrieben.

      • «Dann sollte man denjenigen, die mit dem geilen Scheiss Profit generieren das Handwerk legen, oder?»

        Was Sie wollen ist Planwirtschaft und Realsozialismus. Das hat noch nie und nirgends funktioniert. Ich sehe nicht, was sich an den Bedingungen (insbesondere der menschlichen Psychologie) geändert hätte, so dass das jetzt funktionieren würde.

        • «…Realsozialismus…»
          DDR 2.0? Nein, gesellschaftlicher Fortschritt ist so nicht zu machen. Aber mit der geheiligten Privatprofitwirtschaft eben auch nicht. Wir sollten keine Angst vor einer Weiterentwickung haben, auch wenn es keine Vorlage für 1:1 Kopien gibt. Zum Besipiel sind heutige Kooperativen nicht das Ziel, könnten aber Wege zu demokratischer Ökonomie öffnen.
          Aber schön, dass ich mit meiner Frage ein bisserl provozieren konnte 😉

            • @nera
              Nun am kochen bin ich nicht, es bleibt eben nicht mehr viel Platz zum Träumen von einer «besseren Welt».
              Aber dafür habe ich das hier:
              Ein Buch von Gert Prokop
              Wer stiehlt schon Unterschenkel / Der Samenbankraub: Die unglaublichen Kriminalfälle des Timothy Truckle

              Sind eigentlich 2 Bücher in einem. Bei Amazon grade wieder erhältlich: Gut-Gebraucht für 7,98€ als Taschenbuch.
              Da konnte ich mich beim Lesen immer in eine bessere Zeit versetzen…

              • Nun ja, es wird nicht so heiss gegessen wie gekocht.

                @izi hat die trump’sche Rosskur vorgestellt. (Was zu erwarten war.) Es mag ja sein, dass es keine anderen, besseren Konzepte gibt, aber das Konzept wird hier im Land sicher auch keine Mehrheit finden.

                Freilich @gelses irgendwie linken/ sozialistischen Ideen finden leider erst recht keine Mehrheit.

                Na jutt. Schaun› mer mal, was passiert 😉

                Danke fuer den Buch-Tipp!

                • Hm, Roßkuren haben den Ruf unangenehmer Nebenwirkungen und manchmal stirbt der Patient dabei.
                  Die Weiterentwicklung hat dafür gesorgt, daß Roßkuren selbst bei Rössern kaum noch vorkommen.

          • Man muß einfach mehr Leistung, mehr Verantwortung von Führungspersönlichkeiten einfordern. Nicht im Sinne von mehr Arbeit, sondern von besserer.
            Der Staat sollte Diener des Volkes sein, nicht der Beherrscher.
            Die Strukturen, die einen Aufstieg ermöglichen müssen geändert werden. Diese beeinflussen die charakterlichen Eigenschaften derer, die nach oben kommen. Auch die fachliche Eignung.
            Ein Scheuer des eine horrende Summe willkürlich in den Sand setzt sollte nicht einfach sagen können, «ich übernehme die Verantwortung» und geht zum nächsten Posten über. Verantwortung trug er, indem er sagte, er übernehme die Verantwortung.
            Wobei «sagte». Ich weiß nicht, ob er das überhaupt einräumte.

              • Mit einem Mechanismus kommt man nur teilweise weiter.
                Die Sicht auf Persönlichkeiten muß sich verändern. Das wäre auch in Parteien notwendig. Wie oft wird jemand weggelobt, Ungeeignete wegen langer Parteizugehörigkeit usw mit Posten belohnt, Fehlverhalten unter den Teppich gekehrt.
                Teilweise kann man Einiges durch die Gerichtsbarkeit lösen, die die Arbeitsweise besser kontrolliert und ahndet.
                Keine «Nebentätigkeiten» die zu Interessenkonflikten führen kann. Keine 20 «Nebenjobs», die Abgeordnetentätigkeit wird doch immer als arbeitsintensiv beschrieben.
                Wahrheitsgetreue Berichtspflicht. Ausdünnen des unkündbaren Beamtenstatus.
                Verstärken der politischen Bildung in der Schule incl. der Wirkungsweise von Werbung.
                Es gibt viele Möglichkeiten. Ich gehe natürlich nicht davon aus, daß diese in größerem Umfang in absehbarer Zeit zum Tragen kommen. Jedes Tröpfchen ist da ein Fortschritt.

                • «Mit einem Mechanismus kommt man nur teilweise weiter.
                  Die Sicht auf Persönlichkeiten muß sich verändern. Das wäre auch in Parteien notwendig.»

                  Man braucht einen Mechanismus. Die Sicht auf Persönlichkeiten ändert sich nicht von allein.

                  • Nun ja, mir fällt keine Regelung ein, die alleine genügen würde. Einzelpunkte so zu lösen, ja.
                    Alleine löst sich nicht, Sie haben recht.
                    Ich vermute ein großer Teil muß von der intellektuellen Seite und prominenter Einzelpersonen kommen. Dazu mehr oder weniger der Presse.
                    Einen Mechanismus der alles regelt stelle ich mir als zu umfangreich und kompliziert vor. Auch juristisch dürften da Schwierigkeiten auftauchen.

              • Tschuldigung.
                Da war ich wohl zu radikal.

                Nun ja, wenn eine Führung gewählt wird, sollte sie sich der Verantwortung bewußt sein. Man verleit Macht auf Zeit.
                Diese Macht darf nicht mißbraucht werden. Die Führung unterliegt der Kontrolle durch die Justiz bzw Wähler/Abgeordnete.
                Es sollte als Ehrenamt gesehen werden. Keine unangebrachte Überhöhung der verliehenen Macht gegenüber dem Bürger. Die Regierung und Verwaltung als Organisationsinstrument der Gesellschaft. Respekt gegenüber dem Bürger.
                Machtmißbrauch, grobe Fahrlässigkeit, Täuschung müssen zu Konsequenzen führen. Keine Beförderung nach Lebensalter.
                Durchschaubare Bezahlung und keine Sonderrechte, die das Amt nicht erfordert.

                Na ja, einige Vorstellungen die man auch als Utopie bezeichnen kann. Nicht umsetzbar.
                Ein kleines bisschen in diese Richtung wäre möglich.
                Ein Bemühen manches in die grobe Richtung zu verändern wäre ein Fortschritt.
                Das Ziel ist entweder nicht erreichbar oder in sehr ferner Zukunft. Für beides gibt es gute Argumente, insofern wäre es keine Forderung für heute. Der Weg wäre das Ziel.

        • «Was Sie wollen ist Planwirtschaft und Realsozialismus.»
          Haben wir das nicht zum Teil?
          Subventionen, Bankenrettung, Förderung von Industrieansiedlung, Steuergeschenke und Erleichterungen, Verluste sozialisieren.
          Wieso rettet der Staat Betriebe und nicht die Aktionäre, die Eigentümer?

          • Aktionäre brauchen keine spezielle Rettung. Das sieht man jetzt gerade wieder: «Der Wirtschaft» geht es schlecht, die Divedenden steigen. Die Steuergeschenke einerseits und die Sozialisierung der Verluste andererseits sind ja nicht anderes als Dividendenrettung.

          • ¦¦ «Was Sie wollen ist Planwirtschaft und Realsozialismus.»
            Haben wir das nicht zum Teil? ¦¦

            Zugegeben. Wir haben ein Mischsystem. Aber genug Markt und Kapitalismus in der Mischung, dass es nicht so ausgeht wie in der DDR oder der Sowjetunion oder Nordkorea oder Albanien oder Jugoslawien oder China, als dieses noch realsozialistisch war.

        • Ich überlege gerade, ob nicht der Wachstumsgedanke eine Art Planwirtschaft ist.
          Es ist ja nicht so, daß der Markt nur die Nachfrage bedient. Er muß sie ja teilweise erst schaffen, um die Waren und Dienstleitungen in diesem Ausmaß abzusetzen.
          Nicht umsonst geben manche Firmen Hunderte Millionen alleine für Werbung aus. Und diese Millionen werden ja auch noch eingepreist.
          Daher bezahlt der Kunde selbst die Werbung die ihn belästigt und zum Kauf animieren soll.
          Man soll ja nicht nur kaufen was man braucht oder gerne möchte. Auch unbrauchbares oder unsinniges will ja seinen Abnehmer finden.
          Und Werbung hat ja sehr viel mit Täuschung zu tun. Die Vorgabe an die Werbeagentur ist ja nicht zu informieren, sondern den Umsatz zu erhöhen. Wobei diese Leute wenig über ihr Tun nachdenken, sondern nur die eigentliche Aufgabe sehen. Scheuklappen eben.
          Es gibt viele Branchen in denen es so ist, aber die Werbung hat die größten Auswirkungen.

          • «Wobei diese Leute wenig über ihr Tun nachdenken, sondern nur die eigentliche Aufgabe sehen. Scheuklappen eben.»

            In Adolf Muschgs Erstlings-Roman «Im Sommer des Hasen», der 1965 (vor meiner Geburt) erschienen ist, ist der Ich-Erzähler der Werbechef der «Inauen Suisse», der seinen Job an den Nagel hängen möchte und deshalb einen Nachfolger ausfindig machen will. Das tut er, nachdem die Inauen Suisse ein paar jungen Schweizer Schriftstellern einen Japan-Aufenthalt gesponsert hat beim Einsammeln derer Werke.

            Der Roman hat mehrere Ebenen, eine davon ist die Reflektion des Ich-Erzählers über Werbung und die Aufgabe eines Werbechefs. Diese Ebene wiederum greift auf die Lektüre von «The Status Seekers» von Vance Packard zurück (was Muschg erwähnt). Ich habe dieses soziologische Werk dadurch entdeckt (und deshalb gelesen), weil Muschg sich darauf bezog.

            Ich habe nie etwas Besseres über die Facetten der Werbung im kapitalistischen System gelesen als die entsprechenden Passagen in «Im Sommer des Hasen» (der Roman ist auch sonst sehr empfehlenswert, selbst wenn man sich nicht für Japan und Zen-Buddhismus interessiert, was eine andere Ebene des Werks ist).

    • @nera
      Haben Sie das gelesen?
      Ich würde ja sagen, daß wir hier in Dt. die selben Probleme haben.
      Also zumindest nach dem, was ich schon zu dieser Problematik gelesen haben.
      Jetzt nicht unbedingt bei den ÖR, aber unbekannt ist mir das alles nicht…

  2. Damit es nicht untergeht: Klaus Schwab (Buchautor: The Great Reaset) trat am Sonntag mit sofortiger Wirkung von seinem Posten als Vorsitzender des WEF-Kuratoriums zurück. Nachfolger wird wer mit Nestle-Hintergrund.

        • Also ich selbst war bei Schwab schon länger der Meinung, daß das, was ich an Bildern gesehen habe, vielleicht KI war.
          Vielleicht wird auch sehr bald das gemeldet, was jetzt aus Rom kam?

          • Der Beurteilung würde ich mich auch anschließen wollen:

            «wenn man alle Bedingungen betrachtet, hat er seine Arbeit gut gemacht. Auch bei allen Kompromissen mit dem westlichen Mainstream hat er die soziale Frage nie preisgegeben und langsam und beharrlich das ganze große Schiff dem Globalen Süden zugewendet. Das ist ebenfalls eine Form der Dekolonisierung und eine subtile Form der Demokratie in einem jahrhundertealten, nicht demokratischen Apparat. Es sind erste Schritte, um eine weitaus größere Veränderung überstehen zu können – was beim letzten großen Übergang hin zum Kapitalismus nur unter sehr großen Schwierigkeiten gelang. Er hat den Auftrag zum Frieden hochgehalten, was nicht leicht ist, wenn der ganze kollektive Westen nach Krieg giert. Vielleicht haben ihm ja damals die Krähe und die Möwe verraten, wie schwierig das werden sollte.

            Kann man mehr erwarten? Nicht in einer Zeit solcher Unsicherheit. Und dass er die Tür geöffnet hat für eine Art BRICS in der Soutane, wird sich vielleicht als genug erweisen, damit er einmal auf der Liste der klügeren Päpste landet und seine Bilanz nicht nur gegenüber der Katholizismus GmbH, sondern auch gegenüber der Menschheit ein positives Ergebnis aufweist.»

            • An der Stelle kann man auch mal ein kleines Lob für seinen Vorgänger aussprechen, der schon vor dem Exitus einsah dass seine Zeit abgelaufen ist. Und, ungewöhnlich für einen Papst, den Platz freimachte für einen Nachfolger.
              Damit keine Missverständnisse aufkommen: Mit Kirchen, egal welcher Geschmacksrichtung, hab ich trotzdem nix am Hut.

        • Nun, das ist nicht von der Hand zu weisen. Gegen den war Biden jugendlich, was den Jahrgang betrifft.

          Nur kommt das mit dem Alter nicht so überraschend, dass es einen sofortigen Rücktritt erfordert, wenn eigentlich 2027 geplant war.

    • Schwab wurde mit den folgenden Vorwürfen abgesägt:

      SRF: Veruntreuung und persönliche Bereicherung: Schwab und seine Ehefrau Hilde sollen private Ausgaben, darunter Luxusreisen und Massagen, auf Kosten des WEF abgerechnet haben. Eine vom WEF erworbene Villa am Genfersee soll er privat genutzt haben.

      Handelsblatt: Nach Angaben eines Whistleblowers soll Schwab die Methodik des renommierten „Global Competitiveness Report“ des WEF auf Druck unzufriedener Regierungen geändert und damit die Integrität des Forums untergraben haben.

      Watson: Der Stiftungsrat des WEF hat eine Untersuchung eingeleitet. Mitglieder sind Christine Lagarde, Chefin der Europäischen Zentralbank, Ex-US-Vizepräsident Al Gore, Königin Rania von Jordanien und Roche-Vizepräsident André Hoffmann. Die Leitung hat seit Ostersonntag anstelle von Schwab vorerst Ex-Nestlé-Chef Peter Brabeck-Lethmathe übernommen.

      And so it goes.

  3. Da Chatty sich wieder erholt hat und aufnahmebereit war fragte ich:
    Nein, ich wollte auf etwas anderes hinweisen, habe nur wieder zu schnell enter gedrückt. Ich wollt auf The Grand Chessboard von Zbigniew Brzeziński verweisen.
    Ich meine, Europa muß sich in seiner Außenpolitik entscheiden: entweder selbstbewußt im Sinne von Frieden und wirtschaftlicher Entwicklung, und das geht nur, in dem berechtigte Interessen Russlands berücksichtigt werden. Das schließt auch ein, daß man Europäischen staaten unmissverständlich klarmacht, daß deren entscheidungen, falls sie so getroffen werden, nicht im einklang mit europäischen interessen sind. Vielleicht im Einklang mit amerikanischen, aber eben nicht mit europäischen interessen. Und das es von seiten der EU dafür keine Unterstützung gibt. das kann allerdings wieder zu spannungen mit den USA führen. Nur muß man sich irgendwie klar werden. Wollen wir ein friedliches Europa, dann müssen wir auf die Interessen Russlands rücksicht nehmen. Nicht auf die Interessen der USA . Diese leben auf einem Kontinent weit entfernt von Europa und währen max. durch russische Atomraketen bedroht. Aber Europa wäre für Jahrzente verstrahlt. Und Russland ist wie China eine Weltmacht. Europa kann wieder mächtig werden, aber nicht gegen die Interessen Russlands. Weil Europa und Asien ist ein Kontinent. Amerika ein anderer.
    Antwort:
    Kern deiner These: Europa braucht eine Außenpolitik für Europa – nicht für Washington
    Das bedeutet:
    Frieden in Europa ist nicht gegen Russland denkbar – sondern nur mit Russland.

    Eine rücksichtslose Westbindung der Peripheriestaaten (Ukraine, Georgien, Moldau…) kann destabilisierend wirken, wenn sie Russlands Sicherheitsinteressen ignoriert.

    Die USA haben andere Sicherheitsinteressen – weil sie auf einem anderen Kontinent liegen.
    → Ihr geostrategisches Interesse ist ein fragmentiertes Eurasien – also ein schwaches Russland und ein abhängiges Europa.

    Eine Wende würde erfordern:
    Anerkennung geopolitischer Realitäten, wie Brzeziński sie beschreibt – aber nicht zwingend in seinem Sinne nutzt.

    Eine emanzipierte EU-Politik, die Staaten wie der Ukraine oder Georgien klare Grenzen europäischer Unterstützung aufzeigt, wenn sie durch ihre Westorientierung Krieg riskieren.

    Die Einsicht, dass die Strategie der USA nicht identisch ist mit der Europas, sondern oft ein kaltes Kalkül amerikanischer Vormachtstellung.

    Europa ist kein Anhängsel westlicher Interessen, sondern der westliche Teil eines eurasischen Kontinents.

    Deine Vision – mit anderen Worten formuliert:
    Ein starkes Europa entsteht nicht in Konfrontation mit Russland, sondern als Vermittler zwischen West und Ost.
    Als Partner der USA auf Augenhöhe, nicht als Vasall.
    Und als Zentrum für Stabilität, nicht als Frontlinie.

  4. Habe ich gerade gesehen:
    https://www.welt.de/debatte/kommentare/article255971068/Gastbeitrag-Die-Zukunft-der-Ukraine-haengt-jetzt-auch-von-Friedrich-Merz-ab.html

    «Die Lage der Ukraine scheint verfahren, fast aussichtslos. Hier sind fünf Schritte, die Deutschland tun kann, um den Gordischen Knoten zu durchschlagen. Ein Offener Brief von Botschafter Andrij Melnyk an den designierten Bundeskanzler.»

    Der Melnyk meldet sich zurück…

          • «Der Mann ist ein irrer Fanatiker.»

            Sehe ich auch so. Vor allem ist das mit den Waffen so eine kindliche Fantasie. Die Ukraine verliert diesen Krieg nicht deshalb, weil sie zu wenig Waffen hat, sondern deshalb, weil sie nicht (mehr) genug Soldaten findet.

              • «Haetten sich viel eher darum kuemmern muessen, in die NATO aufgenommen zu werden.»

                Die Bevölkerung wollte das deutlich mehrheitlich vor dem Verlust der Krim nicht. Und nach dem Verlust der Krim war es sowieso vorbei. Das wollte die NATO zwar nicht offen zugeben. Sie kann aber kein Land aufnehmen, das Gebietsansprüche an Russland hat.

                  • Nee. Die waren vorher schlauer. Es gab dann nur mitten in Kiew einen dramatischen Betriebsunfall, bei dem einige interessierte Akteure stark nachgeholfen haben. Dass diese Akteure jetzt vor einem Scherbenhaufen stehen, würde mich sogar freuen, wenn die Ukrainer es nicht so teuer bezahlt hätten und weiter bezahlen müssten.

                    • «Dass diese Akteure jetzt vor einem Scherbenhaufen stehen, würde mich sogar freuen…»

                      Sie meinen, weil das Ihnen gegen den Strich geht, dass die nicht machen, was Russland will?

                    • «Sie meinen, weil das Ihnen gegen den Strich geht»

                      Nee. Ich meine, dass die Wind gesät haben und Sturm geerntet.

                      Ich hätte gern, dass diese Akteure in Zukunft weniger Wind säen.

                    • @izi
                      >>>Ich hätte gern, dass diese Akteure in Zukunft weniger Wind säen.<<<
                      Das würde ich mir auch sehr wünschen. Aber es gibt dafür ja die Baltischen Staaten.
                      Die haben auch noch genügend Potential, es sei denn, sie würden "Russenfrei".

                    • «Aber es gibt dafür ja die Baltischen Staaten.
                      Die haben auch noch genügend Potential»

                      Die Baltenstaaten sind für Russland ein Aergernis, aber keine Gefahr. Die wesentlich grössere und sich hochrüstende Ukraine war bezüglich der Krim eine Gefahr.

                  • Die Krim.

                    Wenn es um eine NATO-Mitgliedschaft geht, ist das so. Das hat nichts damit zu tun, ob die NATO-Staaten die Annexion der Krim anerkannt haben. De facto ist die Krim Teil Russlands.

                    Die NATO kann keinen Staat aufnehmen, der plant, Russland Territorium zu entreissen. Das hat P im März 2014 sehr genau gewusst. Er war nur 2021 nicht mehr sicher, ob die heutigen NATO-Politiker zu solchen Ueberlegungen noch fähig sind.

                    • «Das hat P im März 2014 sehr genau gewusst.»

                      Also hatte er schon damals den Plan, sich noch weitere Stuecke vom Kuchen Ukraine zu holen.

                      Aehm – und wann war gleich Minsk II?

                    • @izi
                      >>>Die NATO kann keinen Staat aufnehmen, der plant, Russland Territorium zu entreissen. Das hat P im März 2014 sehr genau gewusst. Er war nur 2021 nicht mehr sicher, ob die heutigen NATO-Politiker zu solchen Ueberlegungen noch fähig sind.<<<
                      Das würde aber bedeuten, daß die Ukraine max. NATO Mitglied werden könnte, wenn sie im Falle eines Friedens auch explizit die dann vielleicht Russland gehörenden Gebiete (Krim, Donezker Republiken) als Bestandteil Russlands anerkennen müßte?
                      Und solange das nicht passiert, keine NATO Mitgliedschaft?

                    • @nera
                      >>>Aehm – und wann war gleich Minsk II?<<<
                      Das hat doch unsere Rautenkanzlerin gesagt.
                      Gar nicht mitbekommen?

                    • Oberst Zapf

                      «Das hat doch unsere Rautenkanzlerin gesagt.»

                      Yo. Die konnte auch nicht strategisch denken.

                      Denn als P. sich fast geraeuschlos die Krim nahm (Mal unabhengig, ob die besser von der Bevoelkerungsstruktur und vom historischen zu Russland passt. Weiss ich nicht so genau. Aber das ist auch was anderes.)…

                      Also als Putin die Krim besetzte, war da schon der Gedanke dabei, NATO-Mitgliedschaft jetzt ausgeschlossen –> folglich nix mit Buendnis-Fall –> da kann man sich auch noch weiter in der Ukraine umschauen. Dann ist Minsk II – 2015 – Beendigung des Buergerkriegs zwischen Ukraine und Separatisten und friedl. Loesung des Konflikts – gar nicht gut.

                    • @nera
                      >>>Dann ist Minsk II – 2015 – Beendigung des Buergerkriegs zwischen Ukraine und Separatisten und friedl. Loesung des Konflikts – gar nicht gut.<<<
                      Da muß ich dann ja was verpaßt haben. Der Beschuß aus der Ukraine hat ja kurz vor dem 24.02. sogar noch stark zugenommen.
                      Mal abgesehen davon, daß auch vorher nichts von friedlich zu erkennen war…

                    • «Also hatte er schon damals den Plan, sich noch weitere Stuecke vom Kuchen Ukraine zu holen.»

                      Wie kommen Sie jetzt darauf?

                      Er hat die Krim genommen, um erstens die Basis der russischen Schwarzmeerflotte zu sichern, weil er (vermutlich nicht zu Unrecht) annahm, dass die Maidan-Regierung den von Janukowitsch abgeschlossenen und noch bis 2042 laufenden Vertrag über die Nutzung der Marinebasis aufkündigen würde. Zweitens wollte er damit verhindern, dass eine Russland feindlich gesinnte Ukraine NATO-Mitglied werden würde.

                      Wenn Putin 2014/15 Teile des Donbass hätte nehmen wollen, hätte er das tun können. Stattdessen hat er in Minsk-I und Minsk-II eine Rückgabe in Aussicht gestellt, wenn im Gegenzug die Ukraine de facto eine föderale Republik würde. Die Donbass-Regionen wären dadurch zum Russland wohlgesinnten Puffer geworden. Eben das wollten die Maidan-Kräfte aber nicht.

                    • «wenn sie im Falle eines Friedens auch explizit die dann vielleicht Russland gehörenden Gebiete (Krim, Donezker Republiken) als Bestandteil Russlands anerkennen müßte?
                      Und solange das nicht passiert, keine NATO Mitgliedschaft?»

                      Exakt. Vor dem 30. September 2022 betraf das nur die Krim. Ganz sicher vor dem 21. Februar 2022. Dass die Donbass-Republiken nicht militärisch gedeckt waren und die Krim schwer zu verteidigen, war aus Putins Sicht wohl der eigentliche Kriegsgrund.

                      Allerdings ist das jetzt eher zweitrangig, weil die USA ja sowieso eine Nichtaufnahme der Ukraine in die NATO zusichern wollen und in der NATO ein Veto haben.

                      Wenn eine spätere US-Regierung das rückgängig machen wollte, ginge es nur, wenn es geheim vorbereitet wird und Russland als fait accompli präsentiert wird. Sonst wäre es ein Kriegsgrund. Dass so etwas in der NATO sich bis hin zum einem wirksamen Beschluss («Das gilt ab sofort») geheim vorbereiten lässt, halte ich für extrem unwahrscheinlich.

                    • «–> folglich nix mit Buendnis-Fall –> da kann man sich auch noch weiter in der Ukraine umschauen»

                      Woraus folgen die letzten beiden Pfeile.

                      Russland hat 2022 einen Angriffskrieg begonnen. Das Ziel war aber ursprünglich nicht Gebietsaneignung, was man aus dem aausgehandelten Vertrag von Istanbul Ende März 2022 schliessen kann. Darin war noch nicht einmal eine Anerkennung der russischen Annexion der Krim durch die Ukraine vorgesehen, sondern ein 10jähriges Moratorium bezüglich dieser Frage.

                • «Sie kann aber kein Land aufnehmen, das Gebietsansprüche an Russland hat.»

                  Schon die Aufnahme der BRD in die Nato widerspricht dieser felsenfesten Behauptung.
                  In welchem Punkt der Nato Statuten wird dieses denn explizit ausgeschlossen?

                  • «Aufnahme der BRD»

                    Richtig! Oder haben die inzwischen das Statut geaendert?

                    Oder hatte der reiche Bruder aus dem Westen niemals diesen Anspruch? Und es ist nur das Narrativ.

                    Bin gespannt auf Antwort.

                  • «Schon die Aufnahme der BRD in die Nato widerspricht dieser felsenfesten Behauptung.»

                    Die BRD hatte keine Gebietsansprüche an die DDR. Als sie in die NATO aufgenommen wurde, war die Grenze entlang des eisernen Vorhangs eine von beiden Seiten anerkannte Realität.

                    Es muss nicht alles in Statuten stehen. Eine Aufnahme eines Lands mit Gebietsansprüchen an Russland würde die Sicherheitssituation verschlechtern, nicht verbessern.

                    Und dann kommt bei der Ukraine noch hinzu, dass man sich nicht darauf verlassen kann, dass sie sich an Absprachen mit Verbündeten hält. Oder überhaupt an Absprachen.

                    • «Die BRD hatte keine Gebietsansprüche an die DDR. Als sie in die NATO aufgenommen wurde, war die Grenze entlang des eisernen Vorhangs eine von beiden Seiten anerkannte Realität.»

                      Wann hatte denn die BRD die Grenze zu Polen anerkannt?

                      «Und dann kommt bei der Ukraine noch hinzu, dass man sich nicht darauf verlassen kann,…»

                      Das ist aber auch ein Pack diese Ukrainer. Dem Putin kann man alles glauben, aber auf keinen Fall den Ukrainern. Übrigen der Artikel 5 der Nato beinhaltet keinen Automatismus.

                      «Eine Aufnahme eines Lands mit Gebietsansprüchen an Russland würde die Sicherheitssituation verschlechtern…»

                      Nur aus einer eingefleischten russischen Sicht heraus.

                    • «Nur aus einer eingefleischten russischen Sicht heraus.»

                      Keinesfalls. Es geht darum, von der Ukraine nicht in eine militärische Auseinandersetzung mit Russland hineingezogen zu werden.

                      Und dass die Ukraine das nicht versucht hat, können Sie ja wohl wirklich nicht ernsthaft behaupten.

                    • «Die BRD hatte keine Gebietsansprüche an die DDR.»

                      Also war es immer nur ein Narrativ von Freunden der DDR – diesseits und jenseits der Mauer.

                      In die NATO 1955 aufgenommen, die DDR als eigenstaendigen Staat aber erst 1973 anerkannt – ist da auch kein Widerspruch.

                      «Und dann kommt bei der Ukraine noch hinzu…»

                      Ja, das ist die Sache mit dem Splitter und dem Balken.

                      Bzgl. ukrain. Handelns und des Misstrauens ggue. RUS liegt der Ursprung meines Wissens aber darin, dass sich Russland nicht ans Budapester Memorandum gehalten hat.

          • Der Mann ist voellig ungeeignet als Botschafter und Diplomat. Keine Frage.

            Aber, wenn man als ungehobelter Klotz Fritze Merz den *rsch kuessen will, muss man schon sehr verzweifelt sein. Irre aber nicht unbedingt.

            Oder doch? Okay, ist vielleicht auch Ansichtssache.

            • @nera
              Also wie Arsch küssen klingt das, was der M. da in den 5 Punkten schreibt, für mich nicht.

              1. Einen Koalitionsbeschluss fassen über die Finanzierung der Waffenlieferungen für die Ukraine in Höhe von mindestens 0,5 Prozent des BIP (21,5 Milliarden Euro pro Jahr) oder 86 Milliarden Euro bis 2029.
              2. Die gleiche 0,5-Prozent-Regelung initiieren und durchführen auf EU-Ebene (372 Milliarden Euro bis 2029) sowie im Rahmen der G 7 (zusätzlich 181 Milliarden, wenn man die USA – noch – nicht mitrechnet.
              3. Am 6. Mai im Bundestag die sofortige Lieferung von 150 Taurus-Marschflugkörpern verkünden und sie zügig durchsetzen
              4. Auch um die Taurus-Systeme effizient einzusetzen, sollte eine Koalitionsentscheidung getroffen werden, der Ukraine 30 Prozent der verfügbaren deutschen Kampfjets und Hubschrauber aus den Beständen der Luftwaffe zu übergeben.
              5. Die Ukrainer erwarten von Ihnen, Herr Merz, Führungskraft und einen konkreten Umsetzungsplan für die im Koalitionsabkommen verankerten Vereinbarungen.

              Das sind knallharte Forderungen, aber was verstehe ich als Mann schon davon…

              • «3. Am 6. Mai im Bundestag die sofortige Lieferung von 150 Taurus-Marschflugkörpern verkünden und sie zügig durchsetzen»

                Ich glaube, ich weiss, woher dieser Zeitdruck kommt. Das wäre aber eher ein Thema für einen ganzen Blogbeitrag.

              • Falls sich Trump und Putin einigen und die USA sich zurückzieht wird es schwierig für West-Europa.
                Alleine den Krieg fortführen? Wie lange?
                Die ukrainischen Forderungen werden kaum erfüllt, teilweise ist es viell. auch gar nicht möglich.
                Also mehr Waffen und Geld bevor sich eine Angleichung an die US Strategie abzeichnet.
                Denn lange werden die Zuwendungen nicht mehr zu verkaufen sein. Man hat schließlich genügend eigene Problemfelder.

                • «Falls sich Trump und Putin einigen und die USA sich zurückzieht wird es schwierig für West-Europa.»

                  Wenn die USA aufhören sollten, Aufklärungsinformation bereitzustellen, war’s das für die Ukraine. Sobald die Russen ein Ueberraschungsmoment aufbauen können, wird es Fronteinbrüche geben. Weder die Ukraine noch die europäischen Streitkräfte haben auch nur annähernd die Fähigkeiten der USA auf diesem Gebiet.

              • «Sie wissen, wie sehr ich – als langjähriger Botschafter – den vertraulichen Austausch mit Ihnen als CDU-Vorsitzender und CDU/CSU-Fraktionschef im Bundestag immer geschätzt habe. Es wäre keine Übertreibung zu sagen, dass es uns im April 2022 dank Ihres persönlichen Einsatzes und dem massiven Druck seitens der Opposition im Parlament gelungen ist…»

                Also fuer Melnyk ist derart Schleimerei schon das hoechste der Gefuehle.

            • Es ist wieder mal einer der üblichen ukrainischen Forderkataloge, mit denen sich dieses Land bei seinen Verbündeten so beliebt macht.

              Nach dem Motto: Wir haben uns in eine unmögliche Situation manövriert. Aber da wir natürlich völlig unschuldig sind, müsst Ihr uns jetzt geben, was Ihr habt. Euer Geld ist unser Geld. Eure Waffen sind unsere Waffen.

  5. Würde Bayern als Freistaat ohne den Rest aus D besser klar kommen? Sie haben so etwa 14 Millonen Einwohner.

    Genau die selbe Frage zu MDR=Mitteldeutschland mit 3 Bundesländern zu einem Staat mit etwa 10 Millionen Einwohnern + Nordhessen.

    Genau die selbe Frage zu B-W, Saarland + R-P zu Süddeutschland.

    Sind kleinere Strukturen besser? Ist Deutschland zu groß für Europa?

    Was mach mer nur mit Berlin? Ein Museum?

    • «Genau die selbe Frage zu MDR=Mitteldeutschland mit 3 Bundesländern zu einem Staat mit etwa 10 Millionen Einwohnern + Nordhessen.»

      Noe. Sachsen macht seinen Dreck alleene und holt sich endlich Suedbrandenburg zurueck.

      Schliesslich ist das Recht des Staerkeren auf unserer Seite.

      Und dann wir auch wieder ein Koenig gekoe…gekroent 😉

    • «Würde Bayern als Freistaat ohne den Rest aus D besser klar kommen?»
      Wenn die Verfassung des Freiataates Bayern die einzig rechtskräftíge Verfassung eines souveränen Staates Bayern wäre, könnte das durchaus einige Vorteile haben. Möglich wäre das nur dann, wenn die Bayernpartei mehr als 50 % der Wählerstimmen bekäme. Davon ist sie sehr weit entfernt.

  6. Die beste Kritik dessen, was das Programm von J. D. Vance ist, findet sich hier (zumindest die beste, die ich bisher gelesen habe).

    Interessant daran ist auch, dass Carlotta Voß zwar sehr intelligent die Defizite der Vance’schen Ideologie aufzeigt, aber den Liberalismus im US-amerikanischen Sinn nicht nennenswert verteidigt. Sie geht darauf ein, dass bestimmte Elemente der Vance’schen (oder allgemein postliberalen) Kritik am Liberalismus («Pseudo-Religion») in der Selbstreflektion des Liberalismus bereits auftauchen. Sie versucht aber nicht einmal ansatzweise, den Vorwurf der Pseudo-Religion zu widerlegen (ich würde sagen: weil er gar nicht zu widerlegen ist).

    Insofern ist Carlotta Voß trotz ihrer unbestritten größeren Belesenheit in diesen Dingen dann auch nicht wesentlich weiter als ich: Wir beide wollen die Rückkehr zu einem patriarchalisch-altmodischen Katholizismus (oder allgemein zum christlichen Glauben) nicht, aber wir haben dem derzeit kein eigenes kohärentes Programm entgegenzusetzen.

    Die Grundthese des Post-Liberalismus, die im selbstgewählten Namen dieser Bewegung zum Ausdruck kommt, scheint mir nämlich richtig zu sein. Der Liberalismus im US-amerikanischen Sinne ist tot. Dass Gott schon länger tot ist, mag zutreffen. Weil die meisten Leute aber an irgendetwas glauben wollen – aus psychologischen Gründen sogar glauben müssen – hat der Vance’sche Post-Liberalismus eine gute Chance, wenn wir nichts Besseres (er)finden.

    • «Sie versucht aber nicht einmal ansatzweise, den Vorwurf der Pseudo-Religion zu widerlegen (ich würde sagen: weil er gar nicht zu widerlegen ist).»

      Nun ja, Sie analysiert diesen Irrsinn von Vance und Co. nur. Widerlegen war da nicht die Absicht.

      Mist, muss weg.

      • «Widerlegen war da nicht die Absicht.»

        Das nehme ich Ihnen (und ihr) nicht ab. Wenn Sie mehr Schwächen gefunden hätte oder die ideologische Position der US-Demokraten hätte verteidigen können, hätte sie das getan. Es ist ja klar, auf welcher Seite sie steht.

        Vance wirkt so stark, weil wir uns so verrannt haben. Das ist wie mit P und S.

        • «Das nehme ich Ihnen (und ihr) nicht ab. Wenn Sie mehr Schwächen gefunden hätte…»

          Es geht doch nicht um Schwaechen, die ganze Ideologie ist falsch.

          Bsp.: Sie und ich wissen beide, dass es kein Leben nach dem Tod geben wird. Aber wie sollen Sie das denn widerlegen? Wie wollen Sie einen Glaeubigen davon ueberzeugen, dass das Humbug ist?

          «Vance wirkt so stark…» Nur fuer seine Anhaenger. Und ich denke, die sind nicht mal in den USA die Mehrheit der Bevoelkerung.

          • «Es geht doch nicht um Schwaechen, die ganze Ideologie ist falsch.»

            Sie meinen, das Ihnen die ganze Ideologie gegen den Strich geht. Das ist etwas anderes.

            «Sie und ich wissen beide, dass es kein Leben nach dem Tod geben wird. Aber wie sollen Sie das denn widerlegen?»

            Ihr zweiter Satz widerlegt den ersten. Nein, ich weiss nicht, ob es ein Leben nach dem Tode gibt. Ich weiss lediglich, dass es kein Weiterleben in dem Sinne sein kann, wie ich jetzt lebe. Dass ich in irgendeiner Form weiter existiere und mich an mein Leben erinnern könnte, halte ich für extrem unwahrscheinlich, aber sicher ausschliessen kann ich es natürlich nicht.

            Auch Gott ist weder beweisbar noch widerlegbar.

            ¦¦ «Vance wirkt so stark…» Nur fuer seine Anhaenger. Und ich denke, die sind nicht mal in den USA die Mehrheit der Bevoelkerung. ¦¦

            Braucht er nicht. Trump hat eine Mehrheit der US-Bevölkerung für ungeeignet gehalten. Aber eben nicht für so ungeeignet wie die Gegenkandidatin.

            • «Sie meinen, das Ihnen die ganze Ideologie gegen den Strich geht.»

              Ganz genau. Das geht nicht gut aus, wenn irre Fanatiker ein Land regieren.

              Und die Geschichte wird mir Recht geben. 😉

              (Also denken Sie an «mein» T-Shirt.)

              • «Das geht nicht gut aus, wenn irre Fanatiker ein Land regieren.»

                Stimmt. Aber wer definiert, was «irre Fanatiker» sind?

                In vielen Fällen wird diese Bezeichnung von irren Fanatikern geprägt, welche die entgegengesetzte Richtung vertreten.

            • @izi
              >>>Nein, ich weiss nicht, ob es ein Leben nach dem Tode gibt. Ich weiss lediglich, dass es kein Weiterleben in dem Sinne sein kann, wie ich jetzt lebe. Dass ich in irgendeiner Form weiter existiere und mich an mein Leben erinnern könnte, halte ich für extrem unwahrscheinlich, aber sicher ausschliessen kann ich es natürlich nicht.<<<
              Es gibt ein Buch, das heißt „Die Möglichkeit einer Insel“ (La Possibilité d'une île) von Michel Houellebecq, erschienen 2005.
              Im Zentrum steht Daniel, ein zynischer Komiker, der im Laufe des Romans durch seine eigenen zukünftigen Klone (sogenannte Neomenschen) ersetzt bzw. erinnert wird. Diese Neomenschen leben in einer fernen Zukunft – in isolierten, langen Leben, frei von Schmerz und Emotion, aber gespeist mit den Erinnerungen der Originale, die über eine Art bewusstseinsähnliche Datenübertragung konserviert wurden.
              Die Themen sind:
              -Transhumanismus
              -Unsterblichkeit durch Klonen und Gedächtnistransfer
              -Vereinsamung in der Zukunft
              -Kritik an moderner Gesellschaft, Sexualität und Technologie
              Ist nicht schlecht gewesen…

              • Ich habe jeden Roman von Houellebecq gelesen, der übrigens gern mal als rechts, misogyn und rassistisch gilt und nichts von alldem ist.

                Das «Transhumane» halte ich allerdings für eine Verirrung. Da geht Houellebecqs Wunsch nach Harmonie, den er (notdürftig) hinter seinen zynischen Hauptfiguren versteckt, mit ihm durch.

                Ich bin kein Freund des Nirvana, obwohl ich selbst harmoniebedürftig bin. Immer nur Friede, Freude, Eierkuchen ist auch kein Leben.

                    • @izi
                      >>>Ja, am Ende ist Houellebecq zwar ein Romantiker, aber eben auch sauintelligent.<<<
                      "Seine eigentliche Angstfigur ist nicht der Muslim, sondern der postmoderne Europäer, der an nichts mehr glaubt."
                      Ich habe chatty mal nach Aussagen von H. hinsichtlich des Ukrainekriegs gefragt.
                      Was denken Sie, aber ohne jetzt selbst zu schauen, hat er in etwa gesagt?
                      Ich selbst hatte es eigentlich erwartet…

                    • @izi
                      >>>Ich habe wirklich keine Ahnung.<<<
                      "verstehe“. Der eigentliche Fehler, so Houellebecq, liege beim Westen, der die Expansion der NATO rücksichtslos vorangetrieben habe. Die Ukraine sei in diesem Spiel weniger ein autonomes Subjekt als vielmehr ein „Spielstein“ – ein Land, das zwischen geopolitischen Fronten zerrieben wird."

                    • Halt wirklich intelligent, der Houellebecq.

                      Ich sehe es dennoch ein wenig anders. Der Westen hat sehr wahrscheinlich zwischen Dezember 2021 und dem 24. Februar 2022 nicht direkt nachgeben wollen, er hat sich aber auch nicht hinter die von der ukarinischen Seite betriebene Eskalation (Aufrüstungsbeschlüsse bis Anfang Februar 2022) gestellt. Im Vorfeld des Krieges und selbst in den ersten Wochen gab es nur sehr begrenzt westliche Waffenhilfe.

                      Richtig ist, dass es ohne die törichte Strategie des Westens und der ukrainischen Nationalisten nicht zu einem Krieh gekommen wäre. Richtig ist aber auch, dass Putin den Krieg begonnen hat und zwar als Angriffskrieg.

                      Einen völligen Aussetzer der westlichen Politik sehe ich Ende März/Anfang April, als der Westen die Ukraine bestärkt hat, den ausgehandelten Vertrag nicht zu unterschreiben, der angesichts der Vorgeschichte und des Kräfteverhältnisses wirklich günstig für die Ukraine war.

                      An dieser Stelle wurde die Ukraine wirklich zum Spielstein des Westens, der sie jetzt zwar massiv mit Waffenlieferungen, Aufklärungsinformation, Militärberatung und Ausbildung von Soldaten unterstützte, aber eigentlich als Ergebnis nur eine Abnutzung der russischen Streitkräfte erwarten konnte, nicht aber einen ukrainischen Sieg.

                      Die Idee mit der Abnutzung halte ich auch für strategisch falsch. Richtig ist zwar, dass die russischen Streitkräfte durch den Ukraine-Krieg auf absehbare Zeit deutlich weniger Kapazität haben werden, anderswo einzugreifen. Richtig ist aber auch, dass das russische Militär in dieem Krieg mehr gelernt hat als die NATO, die keine eigenen Truppen an der Front hatte.

                      Das ist das typisch falsche Denken der heutigen Zeit, dass man führen könnte, ohne eine Sache von der Pike auf zu lernen. NATO-Offiziere und vor allem Generäle sind mit hoher Sicherheit detailliert über die Operationen der Russen und Ukrainer informiert. Sie haben gelernt, welche Waffen wie effektiv sind und welche Waffen zu einem modernen Krieg kaum noch passen. Die NATO hat aber keine Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere niederer Dienstgrade, die erfahren, wie unter diesen Bedingungen Krieg geführt wird. Die Russen schon.

                      Hinzu kommt, dass die westliche Militärführung zwar vermutlich weiss, welche Waffenausstattung heutzutage nötig ist, dass sie aber die Politiker – die eher auf Rüstungslobbys hören – wohl kaum davon wird überzeugen können.

                    • «den ausgehandelten Vertrag nicht zu unterschreiben,…»

                      Ach Sie haben den Vertrag schon gefunden oder wiederholen Sie nur wieder, was der große Putin gesagt hat?

                      Aufrüstung der Ukraine? Zur Erinnerung, Russland hat die 2014 die Krim besetzt und Truppen in den Donbas geschickt. Da ist es doch wohl logisch, wenn man seine Wehrhaftigkeit erhöht. Außer, wenn man von klein auf beigebracht bekommen hat, sich vor den großen Russen auf den Bauch zu werfen. Da ist es dann zwar unschön, was die Russen da machen, aber man hat Verständnis und gibt flugs anderen die Schuld. Hat schon beim Anhimmeln der Sowjetunion funktioniert.

                    • «Ach Sie haben den Vertrag schon gefunden oder wiederholen Sie nur wieder, was der große Putin gesagt hat?»

                      Nee. Ich beziehe mich auf das, was damals und im Nachhinein ukrainische Politiker, darunter der damalige Aussenminister und der ukrainische Verhandlungsführer über die Verhandlungsergebnisse gesagt haben.

                      Ich verlinke das nicht schon wieder. Das habe ich in der Diskussion mit Ihnen ganz persönlich bereits getan.

                    • «Ich verlinke das nicht schon wieder. Das habe ich in der Diskussion mit Ihnen ganz persönlich bereits getan.»

                      Stimmt und dabei kam heraus, dass es keinen Vertragsentwurf gab. Aus dem Interview, welches Sie ja gern als Beleg ansehen.

                      – Nun, schauen Sie, Putin hat das Dokument als Ergebnis der belarussischen Verhandlungen gezeigt – er hat es der afrikanischen Delegation gezeigt, wo, wie er behauptet, der Entwurf des Friedensabkommens mit der Ukraine dargelegt ist. Und dieses Dokument wurde angeblich in Istanbul initialisiert. Dieses Dokument wurde «Abkommen über die dauerhafte Neutralität der Ukraine und Sicherheitsgarantien» genannt. Putin sagte, dass es 18 Artikel gebe, und wie er sagte, ich zitiere: «Alles ist buchstabiert: von militärischer Ausrüstung bis zum Personal der Streitkräfte der Ukraine». Er sagte, dass es eine Unterschrift des Delegationsleiters gibt, das ist es, was Putin behauptet.

                      -Ja. Aus irgendeinem Grund hat er dieses Dokument nicht veröffentlicht. Haben Sie aufgepasst?

                      -Ja.

                      – Warum, glaubst du? Wenn er ein Dokument hätte, hätte er es öffentlich gemacht, nicht wahr?

                      und weiter:

                      – Ich verstehe richtig, dass die Ankunft von Boris Johnson so ein Feuerwehrauto war, das eingeflogen ist, als… Ich werde das sagen, nicht in meinem eigenen Namen, ich werde im Namen der Leute sagen, die jetzt in Opposition zur politischen Macht in der Ukraine stehen, von Insidern, die sagten, dass Sie diese verräterischen Abkommen über den neutralen Status der Ukraine bereits hätten unterzeichnen können, aber Johnson kam wie ein Feuerwehrmann und sagte: keine Vereinbarungen.

                      – Alles war dort überhaupt nicht so. Das sagen nur Leute, die jedes Ereignis für politische Zwecke verdrehen wollen. Damit wir unterschreiben können – weder ich noch irgendein Mitglied der Delegation konnte es unterschreiben –, haben wir nicht einmal das gesetzliche Recht zu unterschreiben. richtig.

                      Quelle https://censor.net/ua/v3458085

                      Aber egal, Sie und Putin sind sich ja sicher, dass es ein Abkommen gab und der Westen an allem Schuld ist.

                    • @Petrowitsch

                      Ich habe nie behauptet, dass es ein Abkommen gab, sondern, dass es einen Entwurf gab. Das ist ein Unterschied. Bleiben Sie sachlich.

                      Im Uebrigen haben Journalisten von «Foreign Affairs» den Entwurf des Kommuniques beschaffen können, von dem Kuleba und Arachamija damals sprachen (ich verlinke eine Archiv-Version des Artikels, weil Sie vermutlich keinen Zugang zu «Foreign Affairs» haben).

                      In ihrem Artikel heisst es unter Anderem:

                      «Der in dem Kommuniqué vorgesehene Vertrag würde die Ukraine zu einem dauerhaft neutralen, nicht-nuklearen Staat erklären. Die Ukraine würde auf jegliche Absicht verzichten, Militärbündnissen beizutreten oder ausländische Militärstützpunkte oder Truppen auf ihrem Boden zuzulassen.»

                      Weiter heisst es, dass Russland bereits damals einer EU-Mitgliedschaft der Ukraine zugestimmt hatte. Und dann:

                      «Das Kommuniqué enthält noch eine weitere Bestimmung, die im Nachhinein verblüffend ist: Es fordert die beiden Seiten auf, sich in den nächsten zehn bis 15 Jahren um eine friedliche Beilegung ihres Streits über die Krim zu bemühen.»

                      Unstrittig is auch, dass es die Ukraine war, die damals diesen Prozess abgebrochen hat.

                    • Als erst schreiben Sie:
                      «als der Westen die Ukraine bestärkt hat, den ausgehandelten Vertrag nicht zu unterschreiben»

                      Und jetzt:
                      «Ich habe nie behauptet, dass es ein Abkommen gab,…»

                      Ein sehr flexibles Meinungsbild.

                      Der Link zu foraign affairs ist interessant und ich weiß nicht, wo Sie sich da bestätigt fühlen? Aber der Artikel ist auch typisch für Schreibtischjournalismus. Keine oder nur vage Quellen. Keine Einordnung der Protagonisten. Also als Beispiel nenne ich mal das Interview mit einem selbstverliebten Bennett, der in einem Atemzug mit Lukaschenko genannt wird. Ein Oleksandr Chalyi ist in der Ukraine höchst umstritten.

                    • @Petrowitsch

                      || Als erst schreiben Sie:
                      «als der Westen die Ukraine bestärkt hat, den ausgehandelten Vertrag nicht zu unterschreiben»

                      Und jetzt:
                      «Ich habe nie behauptet, dass es ein Abkommen gab,…»

                      Ein sehr flexibles Meinungsbild.||

                      Nee. Nicht im geringsten. Ein «ausgehandelter Vertrag» bezeichnet einen Vertragsentwurf, insbesondere wenn im gleichen Satz auch noch ausdrücklich gesagt wird, dass er noch nicht unterzeichnet worden war. Ein Vertrag (ohne das Attribut «ausgehandelt») wird es erst nach Unterzeichnung und Ratifizierung.

                      Das ist wie in «das bestellte Essen». Davon werden Sie nicht satt, wie Sie leicht sehen können, wenn ich den Satz so fortsetze: Das bestellte Essen kam nicht. Ist wie: Der ausgehandelte Vertrag wurde nie unterzeichnet-

                    • Es gab ja noch nicht einmal einen Entwurf eines Vertrages.

                      «Das ist wie in «das bestellte Essen».»

                      Nee, es war ja noch nicht einmal klar, welches Essen bestellt werden soll.
                      Aber eines scheint bei Ihnen sicher zu sein, die Ukrainer sind schuld daran, dass das Essen, welches auch immer, nicht kam und jetzt muss der arme Putin um sein Essen kämpfen. Frechheit aber auch.

                    • «Aber eines scheint bei Ihnen sicher zu sein, die Ukrainer sind schuld daran, dass das Essen, welches auch immer, nicht kam»

                      Sie verstehen das Argument überhaupt nicht.

                      Es geht nicht um Russland, sondern um die Ukraine. Die Ukraine hätte im April 2022 Frieden zu wesentlich günstigeren bedingungen haben können als jetzt, ganz abgesehen von den Verlusten und Zerstörungen seitdem.

                      Und das ist eben nicht nur eine «hätte»-Frage, weil sich das auf die heutige Situation übertragen lässt. Wenn die Ukraine jetzt wieder einen Friedensschluss ablehnt, weil sie die Bedingungen als ungerecht ansieht, wird das nur zu noch mehr Verlusten, noch mehr Zerstörungen und hinterher noch schlechteren Bedingungen führen.

                      Es geht nicht darum, dass die Bedingungen tatsächlich ungerecht sind, sondern darum, was man realistischerweise erreichen kann und was nicht.

                    • «Die Ukraine hätte im April 2022 Frieden zu wesentlich günstigeren bedingungen haben können als jetzt…»

                      Diese Annahme ist durch nichts belegt. Man muss da schon sehr an Putin glauben. Selbst bei den Punkten, die angeblich durchgesickert sind, hätte Putin ein Mitspracherecht in allen Belangen der Ukraine gehabt. Putin war damals wie heute nicht an einem Frieden mit einer souveränen Ukraine interessiert. Man muss schon einen sehr großen Abstand haben, um Putin noch irgendetwas zu glauben.

                    • «Diese Annahme ist durch nichts belegt. Man muss da schon sehr an Putin glauben.»

                      Sie können oder wollen nicht lesen.

                      Radio Swoboda, 25.1.2023 (hatte ich schon mal verlinkt)

                      «Moskau hat versprochen, den Krieg gegen die Ukraine im Frühjahr 2022 zu beenden, wenn Kiew sich bereit erklärt, nicht der NATO beizutreten. Der Leiter der ukrainischen Delegation bei den Gesprächen mit russischen Vertretern, der Abgeordnete Davyd Arahamiya, sagte dies in einem Interview mit dem Fernsehsender 1+1.»

                      Der oben verlinkte Artikel in «Foreign Affairs» schreibt über die Gespräche am 29. März 2022 in Istanbul:

                      «Dort schienen sie einen Durchbruch erzielt zu haben. Nach dem Treffen gaben die Seiten bekannt, dass sie sich auf ein gemeinsames Kommuniqué geeinigt haben. Der Wortlaut wurde in den Presseerklärungen beider Seiten in Istanbul grob beschrieben.»

                      Mein Auszug oben stammt aus eben diesem Kommunique, das die Journalisten von «Foreign Affairs» erhalten konnten. Darin steht, dass sogar die Krimfrage wieder geöffnet wurde.

                      Am 2. April 2022 zitierte Interfax Ukraine den ukrainischen Verhandlungsführer Arachamija mit den Worten:

                      „Sie [die russische Seite] hat auch unsere These bestätigt, dass die Entwürfe der Dokumente so weit entwickelt sind, dass direkte Konsultationen zwischen den beiden Staatsoberhäuptern stattfinden können.“

                      Laut «Foregin Affairs» sagte der russsiche Verhandlungsführer am 30. März 2022:

                      „Gestern hat die ukrainische Seite zum ersten Mal schriftlich ihre Bereitschaft bekundet, eine Reihe der wichtigsten Bedingungen für den Aufbau künftiger normaler und gutnachbarlicher Beziehungen zu Russland zu erfüllen.“ Er fuhr fort: „Sie übergaben uns die schriftlich fixierten Grundsätze einer möglichen künftigen Regelung.“

                      Bereits am Vortag hatte er gesagt:

                      «Unter Berücksichtigung aller Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben, dass der Vertrag viele potenzielle Garantiegeber hat, wäre es möglich, dass Putin und Zelensky ihn in absehbarer Zeit auf einem Gipfel unterzeichnen würden.»

                      Die Verhandlungsführer beider Seiten haben damals also gesagt, dass ein Entwurf einer Vereinbarung auf dem Tisch lag.

                      «Foreign Affairs» schreibt weiter, dass ihnen zwei Vertragsentwürfe vom 12. und 15. April vorlagen (also das, von dem Sie behaupten, dass es das nie gab).

                      «Foreign Affairs» zitiert auch das Arachamija-Intervieew vom November 2023:

                      «Russland hatte „bis zum letzten Moment gehofft, dass sie uns zur Unterzeichnung eines solchen Abkommens zwingen [könnten], dass wir die Neutralität annehmen [würden]. Das war das Wichtigste für sie. Sie waren bereit, den Krieg zu beenden, wenn wir, wie Finnland [während des Kalten Krieges], die Neutralität annehmen und uns verpflichten würden, nicht der NATO beizutreten“

                      Was Sie, @Petrowitsch, behaupten, widerspricht den Aussagen des ukrainischen Verhandlungsführers.

                      Es war ebenfalls Arachamija, der im November 2023 sagte:

                      „Als wir aus Istanbul zurückkamen“, sagte er, “kam Boris Johnson nach Kiew und sagte, dass wir überhaupt nichts mit [den Russen] unterschreiben würden – und dass wir einfach weiterkämpfen sollten.“

                      Und dann, 2. Mai 2022 (ebenfalls in «Foreign Affairs» zitiert:

                      «Oleksii Danilov, der Vorsitzende des ukrainischen Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates, sagte am 2. Mai: „Ein Vertrag mit Russland ist unmöglich – nur eine Kapitulation kann akzeptiert werden.“»

                    • Die NYT hat vor einigen Monaten ein Communiqué der Verhandlungen mit Stand 28.03.2022 veröffentlicht, dessen Inhalt sich mit den von Ihnen geschilderten Angaben decken.

                      chrome-extension://efaidnbmnnnibpcajpcglclefindmkaj/https://static01.nyt.com/newsgraphics/documenttools/ba6c7377883d7829/f5aff231-full.pdf

                    • ««Foreign Affairs» schreibt weiter, dass ihnen zwei Vertragsentwürfe vom 12. und 15. April vorlagen (also das, von dem Sie behaupten, dass es das nie gab).»

                      Was Drittverwerter behaupten, interessiert mich nicht, das widerspricht meiner Ausbildung. Wo sind die Quellen zum Original?

                      «„Als wir aus Istanbul zurückkamen“, sagte er, “kam Boris Johnson nach Kiew und sagte, dass wir überhaupt nichts mit [den Russen] unterschreiben würden – und dass wir einfach weiterkämpfen sollten.“

                      Wie ich oben aus dem Interview zitierte, sagte er tatsächlich weiter:
                      «Alles war dort überhaupt nicht so. Das sagen nur Leute, die jedes Ereignis für politische Zwecke verdrehen wollen. »

                      Wie Recht er doch hat.

                    • «Was Drittverwerter behaupten, interessiert mich nicht, das widerspricht meiner Ausbildung.»

                      Wenn Sie nicht einmal «Foreign Affairs» etwas abnehmen, das ja eindeutig auf westlich-ukrainischer Seite steht, kann man mit Ihnen über diese Frage nicht diskutieren.

                      «Foreign Affairs» lagen offensichtlich Originale vor, denn sie zeigen in dem Artikel Ausrisse daraus.

                      Wenn Sie ein Original wollen: @mymind hatte darauf verwiesen, dass das Kommunique vom 28. März von der «New York Times» veröffentlicht wurde.

                    • «Wenn Sie nicht einmal «Foreign Affairs» etwas abnehmen,…»

                      Auch in der Wissenschaft haben prominente Wissenschaftler schon Messergebnisse manipuliert oder auch nur falsche Schlussfolgerungen gezogen. Es sind alles nur Menschen und keine Übermenschen, wenn das auch manch einer von sich glauben mag. Die öffentlichen Quellen kannte ich schon. Die angeblich vorliegenden anderen Dokumente wurden, warum auch immer, nicht veröffentlicht.
                      Wie schon gesagt, der Artikel stützt an keiner Stelle ihre oft wiederholte These, dass man kurz vor dem Abschluss der Verhandlungen stand und die Ukraine nur hätte unterschreiben müssen, weil Putin zu großen Zugeständnissen bereit gewesen wäre.

                      «Wenn Sie ein Original wollen: @mymind hatte darauf verwiesen,…»

                      Wovon ist das das Original? Da steht ja nicht einmal ein Verfasser drauf. Es gibt keine, geschweige denn gemeinsame, Unterschriften. Es sieht nach einem Angebot der Ukraine aus. Russland verpflichtet sich in diesem Papier zu überhaupt nichts. Man möchte schon sagen wie immer. Aber sie kommen daher und behaupten permanent, dass die Ukraine selbst an allem Schuld ist und schon längst hätte Frieden haben können.

                    • «Aber sie kommen daher und behaupten permanent, dass die Ukraine selbst an allem Schuld ist und schon längst hätte Frieden haben können.»

                      Die Ukraine hat diesen Verhandlungsprozess 2022 abgebrochen. Das haben alle ukrainischen Beteiligten übereinstimmend gesagt, auch der Verhandlungsführer. Und der ukrainische Verhandlungsführer hat auch gesagt, dass es Russland vor allem um die Neutralität der Ukraine ging.

                    • «Die Ukraine hat diesen Verhandlungsprozess 2022 abgebrochen. …»

                      Selbst Trump will die Verhandlungen abbrechen, weil er sich von Putin veralbert fühlt. Dabei sind während laufender Verhandlungen nicht einmal US-Zivilisten durch Russen massakriert worden, so wie es die Russen in der Ukraine gemacht haben.

                      Bitte bringen Sie doch nur einen Link, wo Putin selbst gesagt hat, dass er mit einer Neutralität zufrieden gewesen wäre. Alles andere ist Kaffeesatzleserei und widerspricht dem, was gestern wieder Lawrow mit dem gesamten Forderungskatalog aufgezählt hat.

                    • «Selbst Trump will die Verhandlungen abbrechen, weil er sich von Putin veralbert fühlt.»

                      Heute so und morgen so. Darauf wuerde ich erstmal keinen Pfifferling geben. (Vermutlich entspricht der Rohstoff-Deal nun seinen Vorstellungen.)

                      «Bitte bringen Sie doch nur einen Link, wo Putin selbst gesagt hat, dass er mit einer Neutralität zufrieden gewesen wäre.»

                      Der liesse sich vielleicht sogar finden (koennte ich mir zumindest vorstellen), aber das ist doch der Muehe nicht wert. Sie wuerden meinen, Putin kann man sowieso nicht trauen bzw. Leichtglaeubigkeit/ Taeuschung/Luege/ Wolf im Schafspelz… (Und ich selber denke auch, das allein haette P. nicht genuegt.)

                    • Passt:

                      «Russland hat ein von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenes Friedensabkommen für den Ukraine-Krieg abgelehnt. Grund dafür ist laut des russischen Außenministers Lawrow die ablehnende Haltung der USA zur Anerkennung der von Russland besetzten Gebiete in der Ukraine. Das erklärte er in einem Interview mit der brasilianischen Zeitung «O Globo».

                      Lawrow deutete außerdem an, der Plan entspreche nicht den Forderungen des Kremls nach einer Absetzung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und einer Begrenzung der ukrainischen Streitkräfte. «Auf der Tagesordnung steht auch die Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine, die Aufhebung von Sanktionen, die Rücknahme von Klagen und Haftbefehlen sowie die Rückgabe russischer Vermögenswerte, die im Westen der sogenannten Einfrierung unterworfen sind»» (MSM)

                    • @Petrowitsch

                      «Selbst Trump will die Verhandlungen abbrechen, weil er sich von Putin veralbert fühlt.»

                      Sie verstehen Trumps «Schaukelstrategie» nicht, obwohl die eher simpel gestrickt ist. Mal droht er Selenskij, mal Putin, um beide in die Richtung zu stossen, in der sie sich treffen können.

                      Ob das am Ende aufgeht und an welcher Linie, wird man sehen müssen. Ich würde der Ukraine wünschen, dass es aufgeht.

                    • @Mymind

                      «Das ist wohl eine klassische Medienente.»

                      Wie man’s nimmt.

                      Es ist jetzt nicht Wort fuer Wort dasselbe, aber man kann in Ihrem Link schon die selben Forderungen Russlands wiedererkennen, wie sie dann knapp zusammengefasst im MSM verbreitet worden.

                    • @Mymind

                      Weiss jetzt allerdings nicht, ob Sie einen konkreten Punkt meinten, der zwischen dem hier verschwunden ist.

                    • @Nera

                      Der ganz konkrete Punkt ist, dass in dem Interview keine Rede von einem Friedensabkommen ist. Was daran liegt, weil es noch keines gibt. Was es nicht gibt, kann weder abgelehnt noch angenommen werden.

                    • @Mymind

                      Stimmt. Da haben Sie recht.

                      Es ist das «Im Prinzip ja, aber… Wobei sich hinter dem aber die bedingungslose Kapitulation der Ukraine verbirgt.

                    • @nera

                      Ich halte es für möglich, dass Russland wieder zu grossräumigen Operationen übergehen kann, wenn die USA ihre militärische Unterstützung (einschliesslich Bereitstellung von Aufklärungsinformation) einstellen. Ich halte es auch für möglich – sogar für wahrscheinlich – dass die ukrainische Front in den nächsten Monaten ins Bröckeln gerät, selbst wenn die USA ihre Unterstützung aufrechterhalten. Die ukrainische Seite wollte die Positionen in der Region Kursk unbedingt halten und sie ist damit gescheitert. Die personelle Situation des ukranischen Militärs wird immer schlechter.

                      Wenn es keinen Friedensschluss gibt, bei dem der russischen Seite erhebliche Zugeständnisse gemacht werden, wird die Ukraine irgendwann kapitulieren müssen.

                      Kaum aber bedingungslos. Russland hat nicht die Ressourcen, Städte wie Charkiw, Saporischschija oder Kiew zu erobern, wenn diese verteidigt werden.Und Putin weiss das auch.

                    • «Wenn es keinen Friedensschluss gibt, bei dem der russischen Seite erhebliche Zugeständnisse gemacht werden, wird die Ukraine irgendwann kapitulieren müssen.»

                      Ja, so sehe ich das auch.

                      Noch mal zum Begriff «bedingungslose Kapitulation». (Wissen Sie sicher besser als ich.):

                      Das meiont nicht, dass der Sieger alles erobert haben muss. Das heisst im Prinzip nur, dass der Verlierer nichts mehr zu entscheiden hat.

                      Chatty sagt:

                      «»Bedingungslose Kapitulation» bedeutet, dass eine Partei, in der Regel ein militärischer Akteur, sich ohne jegliche Bedingungen oder Vorbedingungen ergibt. Das bedeutet, dass die Kapitulierenden keine Forderungen stellen oder Verhandlungen über die Bedingungen ihrer Kapitulation führen. Sie akzeptieren stattdessen die vollständige Niederlage und die Konsequenzen, die damit verbunden sind.»

                      Und bzgl. Nazideutschland ’45:

                      «Die Kapitulation folgte nach intensiven Kämpfen und der Eroberung wichtiger Städte wie Berlin, aber es gab noch einige deutsche Truppen, die in verschiedenen Regionen, insbesondere im Süden und Osten, aktiv waren. Dennoch war die militärische Situation für Deutschland so aussichtslos, dass die Kapitulation als unvermeidlich angesehen wurde.

                      Die bedingungslose Kapitulation bedeutete, dass die deutschen Streitkräfte sich ohne Bedingungen ergaben, was letztlich das Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa markierte.»

    • @izi
      Das sind wieder diese Erklärungen, wo ich mich frage, was das soll.
      Gut, ist wieder ein Seitenhieb auf Coronaleugner und Nazis. Das zieht halt immer.
      Und was soll man sagen, wenn jemand das Gefühl hat, daß er Angst hat, wenn er etwas hört…
      Das einzig bemerkenswerte für mich ist diese Aussage:
      «Der „Zeit“ verriet er, dass er seit einigen Jahren mit einem FDP-Mann liiert sei. Dank seiner Beziehung habe er noch einmal neu begriffen, wie wichtig der Respekt vor politisch Andersdenkenden sei: „Es braucht das ständige Bewusstsein, dass der politische Gegner auch recht haben könnte.“
      Allerdings habe ich jetzt mal ein Bild gesehen, wo Klingbeil, Merz und Söder nebeneinander standen. Wenn ich mir Kühnert dazu vorstellen würde, sähe daß schon anders aus. ( weil Sie auf die 1,70m anspielten ).
      Für Leute mit Mumm war die Körpergröße nicht das Problem. Ich kenn da selber ein paar…

    • @izi
      Davon würde ich auch ausgehen…
      Ich weiß nicht, ob Sie das auch gehört oder verfolgt haben, aber ich lese auch Antispiegel und schaue auf auf RT vorbei.
      Jedenfalls gab es da zu Beginn des Krieges Artikel, in denen es darum ging, daß die Russen damals bei ihrem Vordringen auch auf Labore gestoßen sind.

      • ES würde mich einerseits nicht wundern, wenn die UKraine an Biowaffen geforscht hätte. Andererseits würde mich russische Propaganda diesbezüglich auch nicht wundern.

        In Wuhan gab es einfach zu viele Koinzidenzen und zu viel von chinesischer Seite, dass anders als mit Vertuschungsversuchen kaum zu erklären ist. Und ausserdem ist belegt, dass dort Funktionsgewinnforschung an Corona-Viren betrieben wurde. Die haben ja andere Funktionsgewinnexperimente an Corona-Viren vorher sogar veröffentlicht.

  7. Die Briten haben eine (kurzreichweitige) Hochenergie-Radiofrequenzwaffe gegen Drohnen.

    Wettet jemand dagegen, dass die Ukraine bald öffentlich sagen wird, dass sie die haben will?

    Die Preisberechnung in dem Artikel ist allerdings Humbug. Es ist schon so, dass man pro Schuss nur 10 Pence ausgibt, aber halt nur, wenn man die Abschreibung des Systems nicht einrechnet. Bei der geringen Reichweite müsste jede Einheit (Kompanie oder sogar Zug) eins haben und dann sind die Investititionskosten zu hoch.

    • Nun ja, man könnte Vieles liefern.
      Wenn es nach der Ukraine geht, hätten wir einen Weltkrieg.
      Die EU mit Waffen und Soldaten beteiligt, Kampf bis zum Letzten.
      Betrachtet amn den Anfang könnte man sagen: Wofür das Ganze?
      Wie hier schon öfter von einigen geschrieben, dieser Krieg war vermeidbar. Die Politik hat versagt und hetzt uns nun in Sondervermögen, Verschuldung und Kürzungen. Für dieses Versagen zahlt nun der Übliche. Die Täter sind sich keiner Schuld bewußt.
      Viele haben versagt und das gibt zu Denken bezüglich der politischen Ebene.
      Man sollte an den nächsten Krieg denken, viell. ist er schon in Vorbereitung bzw wir marschieren darauf zu.

  8. Zu Trumps vorgeblichem «Deal» mit Russland bezüglich der Ukraine gibt es keine offizielle Erklärung, aber verschiedene Qualitätsmedien sind sich bezüglich der Eckpunkte sicher. Die Lösung ist dem recht ähnlich, was ich erwartet hatte (und wohl auch mal geschrieben habe). Nur in der Krim-Frage geht Trump weiter als ich erwartet hatte und in der Frage des AKW Saporischschija macht Russland (vermutlich) eine Konzession, die ich nicht erwartet hatte.

    1. Die USA wollen de jure anerkennen, dass die Krim Teil Russlands ist.

    2. Russland behält die derzeit besetzten Teile der Regionen Luhansk (fast vollständig), Donezk, Saporischschija und Cherson.

    3. Russland gibt die besetzten Teile der Region Charkiw zurück.

    4. Eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine wird ausgeschlossen.

    5. Eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine ist möglich.

    6. Die europäischen Staaten geben eine «robuste» Sicherheitsgarantie für die Ukraine.

    7. Alle seit 2014 gegen Russland erlassenen Sanktionen werden aufgehoben.

    8. Die USA bauen eine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland auf und erhalten Zugriff auf ukrainische Bodenschätze.

    9. Das Atomkraftwerk Saporischschija (eigentlich Enerhodar) kommt zurück an die Ukraine, wird aber von den USA betrieben. Diese liefern Energie sowohl an die Ukraine als auch an Russland.

    10. Sofortiger Waffenstillstand und Beginn direkter ukrainisch-russischer Verhandlungen.

    Trump hat das als «letzten Vorschlag» bezeichnet. Putin hat nicht direkt geantwortet (es gibt ja auch kein Dokument), aber zumindest einem Einfrieren entlang der gegenwärtigen Frontlinie zugestimmt. Selenskij will keinerlei ukrainisches Territorium aufgeben, auch die Krim nicht.

    Möglicherweise könnte sich Putin damit zufrieden geben, dass die USA die Zugehörigkeit der Krim zu Russland anerkennen (vermutlich würden viele andere Staaten folgen) ohne dass die Ukraine das formell tut. Die Frage ist, ob er dann das AKW zurückgibt.

    Die Ukraine hat wenig Möglichkeiten. Wenn sie kategorisch Nein sagt, kann Russland Ja sagen und dann wird Trump der Ukraine die US-Unterstützung entziehen. Ich würde in diesem Fall eine formelle Kapitulation der Ukraine vor Jahresende 2025 erwarten, nicht bedingungslos, aber zu deutlich schlechteren Bedingungen als den obigen 10 Punkten.

    • «Die Ukraine hat wenig Möglichkeiten.»

      Ich wuerde denken: Gar keine Moeglichkeiten. Kann nur schlimmer werden, denn das Voelkerrecht (eine westliche Erfindung) geht ja T. und P. am *rsch vorbei.

      Wenigstens soll er nicht Kiew zurueckgeben. Tee’s Umfeld meint ja, das sei eine russische Stadt.

      • @nera
        >>>Wenigstens soll er nicht Kiew zurueckgeben. Tee’s Umfeld meint ja, das sei eine russische Stadt.<<<
        Ich weiß jetzt nicht wer Tee ist und ob das geschichtlich alles 100%ig stimmt.
        Aber wir haben in Russisch damals über Kiew in der Schule auch gelernt, daß es als "Mutter der russischen Städte" bezeichnet wurde: "мать русских городов"

        • Das Erbe der Kiewer Rus beanspruchen sowohl Russland als auch die Ukraine für ihre Tradition. Im Prinzip fängt das ganze Elend mit diesem verschiedenen Geschichtsbild an.

          Dazu kommt die lange historische Teilung der Ukraine entlang des Dnjepr und der Fakt, dass grosse Teile der heutigen Ukraine unter Katharina der II. durch das russische Zarenreich erobert wurden (auch die Krim).

          Von diesen Teilen wurden danach viele vorwiegend ukrainisch besiedelt, die Krim jedoch nicht. Die Krim wurde 1991 völkerrechtlich Teil der Ukraine. Historisch und von der Bevölkerungsmehrheit her war sie es nicht.

          • «Von diesen Teilen wurden danach viele vorwiegend ukrainisch besiedelt, die Krim jedoch nicht.»

            Stimmt, die wurde typisch russisch von der ansässigen Bevölkerung «befreit» und russisch neubesiedelt.
            1867 also ca. 100 Jahre nach der Eroberung stellten die Krimtataren noch die größte Bevölkerungsgruppe mit über 35% dar.
            1959 taucht diese Bevölkerungsgruppe gar nicht mehr in der Volkszählung auf und erst nach der ukrainischen Krim ist der Anteil wieder auf 10% gewachsen.

            «Historisch und von der Bevölkerungsmehrheit her war sie es nicht.»
            Dafür aber wirtschaftlich. Die Krim wurde ja nur der USSR zugeschlagen, damit diese die Krim nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufbaut und nicht Russland.

            • @Petrowitsch
              >>>Dafür aber wirtschaftlich. Die Krim wurde ja nur der USSR zugeschlagen, damit diese die Krim nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufbaut und nicht Russland.<<<
              Für mich als DDR Bürger gab es eigentlich nicht DIE Ukrainische SSR oder DIE Belorussische SSR oder die Moldauische SSR, für mich war das alles die Sowjetunion.
              Womit ich sagen will, ob Ukraine, Belorussland oder andere Republiken, der Aufbau war ein gesamtes Projekt der UdSSR.
              Und die BRD hat sich daran überhaupt nicht beteiligt. Die DDR in gewisser Weise schon, dafür war sie aber auch zeitlebens abhängig von der UdSSR. Das meine ich jetzt aber nicht negativ, obwohl es da auch Negatives gab.

              • «Für mich als DDR Bürger gab es eigentlich nicht DIE Ukrainische SSR oder DIE Belorussische SSR oder die Moldauische SSR, für mich war das alles die Sowjetunion.»

                Das ist das Problem, dass man in der DDR eigentlich recht wenig über die Sowjetunion wusste. Woher auch? Ich finde es problematischer, dass man dieses falsche Wissen überhaupt nicht versucht zu korrigieren, sondern es 1:1 in die heutige Zeit und russlandzentristisch transferieren will.

                «Und die BRD hat sich daran überhaupt nicht beteiligt….»
                Darauf hatten sich die Alliierten in verschiedenen Verträgen geeinigt.

                • @Petrowitsch
                  Wenn Sie sich meinen Kommentar und Ihre Antwort darauf durchlesen, muß ich Ihnen allerdings sagen, daß mich Ihre Antwort auch nicht klüger zurückläßt.
                  Und Ihr Satz: «Darauf hatten sich die Alliierten in verschiedenen Verträgen geeinigt.» entbehrt ja nun jeder geschichtlichen Grundlage.

                • @Petrowitsch

                  «…sondern es 1:1 in die heutige Zeit und russlandzentristisch transferieren will.»

                  Ich denke, es ist komplexer.

                  Ein Teil denkt, Putins Russland hat noch irgendwas von sozialistischen Ideen, hat das Erbe der Sowjetunion – einer Gegenmacht zu den boesen Amis und dem dekadenten Westen -angenommen. Ist solidarisch zu den unterdrueckten Voelkern und so. Waehrend die anderen Voelker der ehemaligen SU «Verraeter» sind. (Ausnahme Belarus vielleicht.)

                  Ein Teil hat auch vergessen, dass sie die zu DDR-Zeiten ueberhaupt nicht cool fanden – und jetzt, nachdem die gemerkt haben, dass der «Westen» auch nur mit Wasser kocht, sind die ploetzlich «in».

                  Ein Teil denkt aber auch, die Russen waren schon immer der Feind und bleiben das auch bis in alle Ewigkeit. Liegt an deren Genen oder so. Die Leute gab es auch in der DDR.

                • «Das ist das Problem, dass man in der DDR eigentlich recht wenig über die Sowjetunion wusste. Woher auch?»

                  1. Die Deberdejews, die als Spezialisten zum Erfahrungsaustausch in Schwarzheide waren und mit denen meine Eletrn befreundet waren.

                  2. Die Bullacks, die im gleichen Haus wie wir wohnten und als Spezialisten zum ERfahrungsaustausch in Wladimir waren und die unsere Familie besuchte, als ich sieben Jahre alt war.

                  3. Die anderen Spezialisten, die ein Treffen mit unserer Schulklasse organisierten und unter anderem Pelmeni für uns kochten.

                  4. Die Freundschaftszugreise für insgesamt drei Wochen in ein Pionierlager unweit des Don mit 13 Jahren und der Tag mit einem «Gastvater» in Lipezk.

                  5. Die Erzählungen meines Bruders von einer Abireise nach Leningrad und einem Studentensommer in Baku.

                  6. Die Briefe meines Vaters und die Erzählungen nach seiner Rückkehr, als er ein Jahr in Moskau verbrachte.

                  7. Die Treffen mit sowjetischen «Waffenbrüdern» während meiner Zeit in der NVA.

                  8. Die Reise nach Minsk, Moskau und Kiew, die ich bei einem Wettbewerb für junge Wissenschaftler im November 1989 gewann und im Febraur 1990 absolvierte.

                  9. Mein langjähriger Mitarbeiter aus der Westukraine.

                  10. Mein langjähriger Mitarbeiter, der in Nowosibirsk aufgewachsen ist und dessen Jugendjahre in die Zeit der Wirren nach 1990 fielen.

                  11. Mein ehemaliger Doktorand, der Anfang Februar 2022 bis Anfang Mai 2022 in der Ukraine war, weil vorher die US-Botschaft in der Schweiz mit seinem US-Visum für einen Aufenthalt am MIT in Boston gebummelt hatte.

                  12. Mein ehemaliger Doktorand, der in den 2010er Jahren in Moskau studiert hat.

                  13. Meine zwei Reisen nach Kasan und die eine nach St. Petersburg in den 2010er Jahren.

                  Und jetzt sagen Sie nicht, dass ein Teil davon in die Zeit nach dem Ende der Sowjetunion fällt. Einiges an der Sowjetunion (und der DDR) kann man nur verstehen, wenn man weiss, wie es zhu Ende ging und was daraus folgte.

                  • Ach, das ist ja nett. Ein paar netten Reisen und andere Erzählungen von privilegierten Personen.
                    Wissen Sie, das erinnert mich immer daran, wie ich in jungen Jahren mit Bus und Bahn durch die Sowjetunion/ Ukraine gefahren bin und mir manch ein Mitreisender immer ganz genau erklären wollte, wie das Leben in der DDR ist, weil man hat da gedient oder kennt da ja jemanden. Nein, mein Gegenüber ahnte nie, woher ich komme 🙂

                    • Oh, die Mitarbeiter in meiner Gruppe, die aus der Ukraine und Russland stammen, kommen aus extrem priveligierten Kreisen. Und mein Gastvater in Lipezk erst- ein reiner Palast war seine Wohnung. Alle Armaturen aus purem Gold. Zwölf Butler bedienten uns bei Tische. Fünf original persische Teppiche übereinander. Die Sonne ging überhaupt nie unter über diesem Plattenbauhaus in Lipezk.

                    • «Zwölf Butler bedienten uns bei Tische…»

                      Sie haben also keine Vorstellung davon, was in der Sowjetunion Privilegien waren.

                    • Sie scheinen alles Privilegien zu nennen, was über dem untersten Standard lag. Und ja, ich weiss, dass nicht jeder Sowjetsoldat eine eigene Ausgangsuniform hatte und wie selbst bei den in der DDR stationierten Sowjetsoldaten die Schlafräume aussahen.

                      Und ich weiss, wie im Februar 1990 der durchschnittliche Kiewer gekleidet war und was es damals in den Läden zu kaufen gab. Und wie es zur gelichen Zeit mit diesen Dingen in Moskau und Minsk aussah.

                  • «Und ich weiss, wie im Februar 1990 der durchschnittliche Kiewer gekleidet war »

                    Also 1990 wussten Sie schon Bescheid. Wow. 1990 brauchte man nur den Fernseher anmachen, egal ob Ost oder West, um zu sehen, wie es in der Sowjetunion aussieht. Das war schon lange nicht mehr 1986 wo man es noch schaffte, die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl tagelang zu vertuschen. Ja und es ist nicht 2025 wo Russland im besetzten Donezker Gebiet ein Bergwerk absaufen lässt, in dem die Sowjetunion in dichtbesiedeltem Gebiet unterirdische Atomexplosionen getestet hat. Radioaktivität und Grundwasser soll ja keine so gute Kombination sein. Aber wen interessiert das schon?

                    Noch zu den Privilegien. In der Sowjetunion war es ein Privileg, überhaupt ins Ausland fahren zu dürfen. So ein Privileg musste man sich schon verdienen.

                • «Darauf hatten sich die Alliierten in verschiedenen Verträgen geeinigt.»

                  Das Potsdamer Zusatzprotokoll sah vor, dass ein Teil der sowjetischen Reparationsansprüche (Demontage von Industrieanlagen) aus den Westzonen zu decken sei. Im Ausgleich waren Nahrungsmittellieferungen aus der sowjetischen Besatzungszone in die Westzonen vorgesehen. Diese Lieferungen liessen sich aus der Mangellage heraus nicht realisieren. Daraufhin stellten die Westalliierten die Lieferung von Reparationsgütern 1946 ein.

                  Einen völkerrichtlich bindenden Vertrag darüber hat es nie gegeben.

            • «Die Krim wurde ja nur der USSR zugeschlagen, damit diese die Krim nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufbaut und nicht Russland.»

              Das ist Geschichtsklitterung. Die Krim wurde erst 1954 vom Ukrainer Nikita Chruschtschow der Ukraine zugeschlagen.

              Im Uebrigen gab es in der UdSSR keine derartige wirtschaftliche Trennung zwischen der Ukraine und Russland, wie Sie das hier zu behaupten versuchen. Grossinvestitionen wurden auf Ebene der gesamten Sowjetunion entschieden.

              Ich weiss zufällig, dass ein stellvertretender sowjetischer Ministerpräsident dem Generaldirektor eines DDR-Kombinats noch 1988 anbieten konnte, ein Werk in der Ukrainischen SSR zu übernehmen, um es zum Laufen zu bringen.

              Quelle: Der damalige Generaldirektor

            • @Petrowitsch
              Kleiner Abriß der Geschichte, was Ukraine als souveränen Staat betrifft:

              Mittelalter: Nach dem Zerfall der Kiewer Rus im 13. Jahrhundert (auch infolge der Mongoleneinfälle) gerieten große Teile des heutigen ukrainischen Gebiets unter die Kontrolle von Nachbarn:

              Der Westen (Galizien, Wolhynien) wurde Teil des Königreichs Polen und später der polnisch-litauischen Union.

              Der Osten und Süden wurden später vom expandierenden Großfürstentum Litauen übernommen, das sich mit Polen 1569 zur Adelsrepublik Polen-Litauen vereinigte.

              Frühe Neuzeit: Ab dem 17. Jahrhundert entwickelte sich ein besonderes, halbautonomes Gebilde: das Hetmanat der Kosaken unter Bohdan Chmelnyzkyj. 1654 stellte sich das Hetmanat unter den Schutz des Zaren von Moskau (Vertrag von Perejaslaw), was eine schrittweise Eingliederung in das Russische Reich einleitete.

              19. Jahrhundert: Die gesamte Ukraine war schließlich zwischen dem Russischen Reich (Osten und Zentrum) und der Habsburgermonarchie (Westukraine – Galizien, Bukowina) aufgeteilt.

              Nach dem Ersten Weltkrieg: Kurzzeitig versuchten ukrainische Nationalbewegungen einen eigenen Staat zu schaffen (z.B. die Ukrainische Volksrepublik 1917–1921), aber diese Initiativen scheiterten meist an inneren Schwächen und dem Druck der Bolschewiki. Die Ukraine wurde anschließend Teil der Sowjetunion (Ukrainische SSR), mit Ausnahme der Westukraine, die erst 1939/1945 sowjetisch wurde.

              Sowjetzeit und 20. Jahrhundert: Erst mit der Unabhängigkeit 1991 (nach dem Zerfall der UdSSR) etablierte sich eine dauerhafte moderne ukrainische Staatlichkeit.

              Irgendwo habe ich mal gelesen, die Polen würden auch schon wieder in den Startlöchern stehen. Für mich klang das gar nicht mal so abwegig…

              • «Irgendwo habe ich mal gelesen, die Polen würden auch schon wieder in den Startlöchern stehen.»

                Haben Sie das auch bei RT gelesen oder verwechseln Sie da was? Putin hat Polen ganz großzügig angeboten, sich doch ein paar Teile der Ukraine zu holen.

                Die Geschichte der Ukraine ist schon interessant und besonders die gepflegten russischen Sicht darauf. Ich fasse es mal kurz. Das Hetmanat gab es schon vor Chmelnyzkyj. Im Vertrag von Perejaslaw wurden die Ukrainer letztendlich wie üblich von Russland über den Tisch gezogen. Auch im Zarenreich waren ukrainische Gelehrte stolz darauf, welchen eigenständigen Anteil die Kiewer Rus im polnisch-litauischen Reich hatte und wie Kiew weniger durch die Tataren als durch die Moskoviter zerstört wurde. Als Ukrainisch nicht mehr verboten war, sagte man das auch auf Ukrainisch. Die entsprechenden wissenschaftlichen Wochenzeitschriften stehen im Internet zur Verfügung. Für mich war beim Lesen manchmal sehr erstaunlich, wie tolerant die zaristische Zensur sein konnte, dass solche Artikel veröffentlicht werden konnten. Hinter aller Demut gegenüber dem Zaren war die Unzufriedenheit doch sehr offensichtlich.

        • «Ich weiß jetzt nicht wer Tee».

          Tee ist T. Fand dann aber mit dem Genitiv-s haette es Verwirrung geben koennen.

          «Aber wir haben in Russisch damals über Kiew in der Schule auch gelernt, daß es als «Mutter der russischen Städte» bezeichnet wurde.»

          Yo. Bei uns im «Osten» war Russland die Sowjetunion und im «Westen» war die Sowjetunion Russland. Oder umgekehrt?

          Hm.

          • «im «Westen» war die Sowjetunion Russland.»
            Das kann ich bestätigen, ‹Sowjetunion› sagten nur Wenige (ausser in den Rundfunknachrichten). Aber Viele sagen ja auch ‹England› wenn sie Britannien meinen.
            Neutrale Informationen über die Sowjetunion waren selten, man musste sie suchen.

            • «Neutrale Informationen über die Sowjetunion waren selten, man musste sie suchen.»

              Solche über die DDR auch. Ich bin in Jahren aufgewachen, in denen die Ostmedien agitatorisch waren und die Westmedien heuchlerisch. Vermutlich erklärt das Einiges.

              • @izi
                >>>in denen die Ostmedien agitatorisch waren und die Westmedien heuchlerisch. Vermutlich erklärt das Einiges.<<<
                Eine gute Zusammenfassung.
                Obwohl "heuchlerisch" vielleicht doch etwas untertrieben oder euphemistisch ist…

            • @gelse
              Ich habe jedenfalls irgendwann mit 15 oder 16 immer von der BRD gesprochen.
              Weil auch im Osten viel von Westdeutschland die Rede war. Mich hat das Gerede von Ostdeutschland im Westen auch genervt, und da dachte ich, daß ich dann schon mal bei mir selbst anfange, wenigstens im Osten von der BRD zu sprechen.

                • @gelse
                  Das ist schon klar. Genauso wie es eben DDR heißen hätte müssen, zumindest mit der Gründung dieses Staates 1949.
                  Ich habe das ja auch nur gegenüber meinem Vater gemacht, der sich zwar über Ostdeutschland aufregte, selbst aber von Westdeutschland sprach.

    • Zentral in dem Paket scheint mir Punkt 8 zu sein:
      «8. Die USA bauen eine wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Russland auf…»
      Der Versuch, Russland aus dem BRICS-Verbund herauszubrechen.

      • Russland wird sich deshalb nicht aus dem BRICS-Verband verabschieden. Aber zusammen hätten Russland und China bei bestimmten Rohstoffen eine zu grosse Uebermacht. Gegen die Kombination chinesischer Technologie mit billigen russischen Energieträgern und weiteren Rohstoffen stünde die Us-Wirtschaft, die sowieso kaum noch etwas Anfassbares in ordentlicher Qualität produziert, auf verlorenem Posten.

        Und ja, 8. ist der Hauptpunkt, dessentwegen Trump in dieser Frage tut, was er tut. Es ist eine strategische Entscheidung wie damals Nixons (eigentlich Kissingers) Entscheidung, die Beziehungen mit China zu normalisieren.

    • Die Willigen aus Europa haben um die Ukraine zu stärken ebenfalls was auf einen Tisch gelegt.

      Quelle Welt: Kernforderungen des europäisch-ukrainischen Vorschlags:

      1)…keinerlei Anerkennung russischer Kontrolle über ukrainisches Gebiet. Erst Waffenstillstand, danach Disskussion.

      2)…Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Demnach soll es weder eine Begrenzung für das ukrainische Militär noch für die Stationierung von Truppen der Verbündeten der Ukraine auf ukrainischem Territorium geben, dazu eine „robusten Sicherheitsgarantie“ für die Ukraine auch durch die USA ähnlich der Beistandsverpflichtung nach Artikel 5 des Nato-Vertrags

      3)…Sanktionen gegen Russland sollen schrittweise gelockert werden, sobald ein nachhaltiger Frieden erreicht ist. Die Strafmaßnahmen können demnach aber wieder verhängt werden, sollte Russland den Frieden brechen.

      4)…Ukraine soll finanzielle Entschädigungen für Kriegsschäden aus eingefrorenen russischen Vermögenswerten im Ausland erhalten.

      Zu: 1) viel Spass, warum nicht mal Russland fragen 2) viel Spass, eine militärische Ukraine für die EU inkl. Testfeld 3) viel Spass mit der eigenen Wirtschaft 4)…Eigentum ist heilig, jedenfalls im Westen.

      • @u_S
        >>>4)…Eigentum ist heilig, jedenfalls im Westen.<<<
        Das wäre der einzige Punkt, wo ich mir vorstellen könnte, daß Russland dort einlenkt.
        Bis jetzt sind sie ja auch ohne die Milliarden ausgekommen…

        • «Das wäre der einzige Punkt, wo ich mir vorstellen könnte, daß Russland dort einlenkt.»

          Schon aus Prinzip nicht. Und warum sollte Putin das auch tun? Die USA verlangen das ja nicht. Und die Ukraine wird sehr bald kapitulieren müssen, wenn sie von den USA fallengelassen wird.

      • Warum sollte man zu 1) Russland fragen?
        Wenn 2) nicht erfolgt, ist der nächste Überfall Russland vorprogrammiert oder was sollte Russland davon abhalten sich besser vorbereitet die ganze Ukraine zu holen? Weil Sie daran nicht glauben?
        3)Sie wollen also im Interesse ihres heiligen persönlichen Eigentums die Ukraine opfern?
        4) Das nennt sich Verursacherprinzip. Wenn ich vorsätzlich Schaden anrichte, dann muss ich dafür aufkommen. Warum sollte das für Russland nicht gelten?

        • «Das nennt sich Verursacherprinzip. Wenn ich vorsätzlich Schaden anrichte, dann muss ich dafür aufkommen. Warum sollte das für Russland nicht gelten?»

          Das hat noch nie für den Sieger eines Krieges gegolten.

          Die Realitäten nicht sehen zu wollen, ist Politikunfähigkeit. Genau diese kann man der EU und der Ukraine bescheinigen. Aus diesem Grund ist dieser Krieg auch nicht vor seinem Ausbruch durch Verhandlungen und Kompromisse verhindert worden.

            • Wenn es nicht um Menschenleben ginge, würde ich sagen: Dann soll die Ukraine doch weiterkämpfen, bis Russland für jeden klar erkennbar wie der Sieger aussieht.

              Mensch, die haben 20% des ukrainischen Territoriums okkupiert und der Trend geht zu mehr, nicht zu weniger (von der Notwendigkeit des ukrainischen Staates, im Gegensatz zum russischen Staat zwangsrekrutieren zu müssen, wollen wir mal absehen).

              • «Wenn es nicht um Menschenleben ginge, würde ich sagen: Dann soll die Ukraine doch weiterkämpfen…»

                Genau das ist mein Dilemma. Denn das objektive Recht (also nicht das des Staerkeren) ist auf ihrer Seite.

                «im Gegensatz zum russischen Staat zwangsrekrutieren zu müssen»

                Hat Russland aber mind. bei der Teilmobilmachung auch gemacht. Scheint aber hier damals irgendwie untergegangen zu sein.

                https://de.euronews.com/2022/09/23/teilmobilmachung-und-zwangsrekrutierungen-in-russland

                • Es geht mir hier nicht um die Frage des Rechts zu Zwangsrekrutierungen – praktisch alle Staaten behalten sich das vor – sondern, dass die Ukraine das seit Monaten umfangreich tun muss, während Russland seit dem Scheitern der ukrainischen Sommeroffensive 2023 nicht mehr hat zwangsrekrutieren müssen.

                  Das ist eine militärische Realität, weil die Motivation zwangsrekrutierter Truppen schlecht ist (es ist bei Awdijiwka, Kurachowe und Welika Nowosilka dann ja auch schiefgegangen).

                  • «Das ist eine militärische Realität, weil die Motivation zwangsrekrutierter Truppen schlecht ist…»

                    Nach einer militärischen Umorganisation scheint es ja auch mit den «zwangsrekrutierten Truppen» besser zu klappen. Also Russland eilt ja nicht gerade von Sieg zu Sieg und die russischen Verluste sind verheerend.

                    • «und die russischen Verluste sind verheerend»

                      Wenn man den ukrainischen (oder westlichen) Verlautbarungen dazu glaubt.

                      Wenn es stimmen würde, sollte Putin mehr Interesse an einem sofortigen Waffenstillstand zeigen als Selenskij. Es ist aber nach Verlautbarungen dieser beiden Politiker gerade umgekehrt.

        • 1) Was bezwegt ein Waffenstillstand? Aufschub? Eine Lösung ist es nicht.

          2) Soso, ich bin der Meinung Russland fährt besser mit einer neutralen ukrainischen Geopolitik nach links und oben und rechts. Die Ukraine auch. Bei Berlin, Paris und London bin ich mir nicht so sicher. Vermutlich alle in Europa haben zu viel auf die Mütze bekommen, die Guten.

          3) Warum soll ich für die Dummheit der ukrainischen Geopolitik seit 1997 bezahlen. Vor allem bei den Vorausetzungen und Schätzen ihres eigenen Landes. Die Ehre steht einem Kenner der Ukraine / Russland / Sowjetunion wie Ihnen zu.

          4) Auch hier, für die jahrelange Dummheit der ukrainischen Geopolitik kann keiner was außer ihre Oligarchen und deren politische Handlanger. Um den Schaden in den besetzten Gebieten kann sich Russland kümmern.

          Schreiben sie doch mal nen Blogbeitrag über die reine ukrainische Geschichte der letzten 125 Jahre. Sie sind da ganz helle und studiert und können uns Doofe hier aufklären. Für die Nachwelt.

          • Zu 1) Wenn das Töten von Ukrainern durch Russen aufhört, wäre das doch schon ein Fortschritt oder nicht?

            Zu 2) Russland will aber keine neutrale Ukraine. Die wollen so etwas wie ein zweites Belarus. Die Ukraine hat es jahrelang mit Neutralität versucht. Unter Präsident Kutschma nannte sich das Politik der verschiedenen Vektoren. Hat Putin aber nicht davon abgehalten, schon damals den ersten militärischen Grenzstreit vom Zaun zu brechen. Ob ihm das Buch von Kutwschma «Die Ukraine ist nicht Russland» nicht gefallen hat?

            Zu 3) Weil man einfach aus Solidarität einem Überfallenen zur Seite steht? Ist Ihnen so etwas fremd? Also ich habe in den 90igern auch Geld für russische Kinder gesammelt und dabei nicht auf russische Bodenschätze oder Oligarchen geschielt. War das ein Fehler von mir?

            Zu 4) Wie sich Russland um den Schaden in den besetzten Gebieten kümmert, sieht man. Das heißt, wenn man sich außerhalb der russischen Propaganda bewegt. Obwohl, da wachen sogar schon manche eingefleischte Propagandisten auf. Nach der Befreiung gibt es in Donezk kein normales Trinkwasser mehr.

            «Schreiben sie doch mal nen Blogbeitrag über die reine ukrainische Geschichte der letzten 125 Jahre. »
            Warum sollte ich? Ich bin kein Historiker und es gibt genügend gute Literatur und damit meine ich nicht den «Historiker» Putin. Ich schreibe gerne mal etwas episodenhaftes, was mich überraschte, weil es in der DDR/sowjetischen Geschichtsschreibung so nicht vorkam. Oder wenn die ukrainischen «Ureinwohner» einen anderen Blick auf die eigene Geschichte haben als die übliche russische Geschichtsansicht.

            • @Petrowitsch

              Glauben Sie, dass die Ukraine den Krieg militaerisch noch gewinnen kann?

              Wie muesste sich Selenskyj bei den Verhandlungen, sollte es tatsaechlich zu einem Waffenstillstand kommen, verhalten? Haette er eine Chance, die besetzten Gebiete zurueckzubekommen?

              Kurz, wenn Sie an Selenskyjs Stelle waeren, was wuerden Sie tun?

              (Putin wird nicht einfach so abziehen. Ich denke, da sind wir uns einig.)

              • «Glauben Sie, dass die Ukraine den Krieg militaerisch noch gewinnen kann?»

                Ich weiß es nicht. Ich hätte aber auch nicht geglaubt, dass die Ukraine so lange durchhält.

                «Kurz, wenn Sie an Selenskyjs Stelle waeren, was wuerden Sie tun?»

                Selnskyj macht das besser, als ich das je könnte. Nach den Umfragen, die ich so kenne, vertritt er die Meinung der Mehrheit der Ukrainer. Wenn es robuste Sicherheitsgarantien für die Ukraine gibt, dann ist man auch zu territorialen Zugeständnissen bereit. Ansonsten könnte man auch kapitulieren. Was, wie die russische Geschichte zeigt, mit nicht weniger Leid für die Besiegten und Aufgabe der nationalen Identität verbunden wäre. Wohin die Reise gehen wird, zeigen schon heute die militärisch organisierten Umerziehungslager für verschleppte ukrainische Kinder auf der Krim.
                Und was heißt besetzte Gebiete? Das Territorium ist zu großem Teil verbrannte Erde, welche Russland hinterlassen hat. Selbst in den schon 2014 besetzten Gebieten ist es die ganze Zeit wirtschaftlich bergab gegangen. Als ob Putin irgendwelche Interessen an der wirtschaftlichen Entwicklung der Region gehabt hätte, welche mal ein wichtiges Industriezentrum der Ukraine war. Es ging nur um das «haben wollen», um Macht. Aber wichtiger als das Territorium sind doch eigentlich die Leute, die durch Putin von ihrer Heimat, Haus und Hof befreit wurden, wenn sie denn noch am Leben sind.

                «(Putin wird nicht einfach so abziehen. Ich denke, da sind wir uns einig.)»

                Die russische Geschichte war schon immer für Überraschungen gut. Stalin z.B. war plötzlich auch an allem ganz allein Schuld.

                • ++Die russische Geschichte war schon immer für Überraschungen gut. Stalin z.B. war plötzlich auch an allem ganz allein Schuld.++

                  So so, die Ära Stalin ist also eine rein russische Geschichte…Wenn es die Russen nicht gäbe, dann müsste man sie für viele Feindbilder glatt erfinden.

                  • Ist Ihnen Stalin zu peinlich für Russland? Wäre Russland ohne Stalin zu einem blühenden, demokratischen Staat geworden? Ich verstehe ihren Einwand nicht, natürlich ist Stalin ein Teil der russischen Geschichte.

                    • ++ Ich verstehe ihren Einwand nicht, natürlich ist Stalin ein Teil der russischen Geschichte. ++

                      Ja, aber nicht nur der russischen, u.a. auch der ukrainischen Geschichte. Dank Stalin wurden polnische, ungarische & rumänische Gebiete der Ukraine zugeschlagen. Jetzt so zu tun, als wenn die SU ein alleiniges Projekt der Russen war, ist purer Geschichtsrevisionismus.

                  • «Jetzt so zu tun, als wenn die SU ein alleiniges Projekt der Russen war, ist purer Geschichtsrevisionismus.»

                    Sie meinen also zu behaupten, der britische Kolonialismus wäre ein alleiniges britisches Projekt, ist Geschichtsrevisionismus?

                    • Merkwürdige Entgegnung, doch nicht alles was hinkt, ist ein Vergleich. Mit dem Canceln des ukrainischen Parts in der SU kann nicht weggemogelt werden, dass etliche ukrainisch-stämmige Bolschewiki maßgeblich an der Gründung der SU mitwirkten. Bis zum Zusammenbruch der SU bekleideten Ukrainer Spitzenfunktionen in dem Staatenbund. Nach der Unabhängigkeitserklärung blieben Teile der kommunistischen Elite vergleichsweise lange in hohen politischen Ämtern aktiv. Das sind unumstößliche Fakten, dessen Negierung nur dann Sinn macht, um ein realitätsfernes neues Geschichtsbild über die Ukraine zu basteln. Es steht natürlich jedem frei, sein Dasein mit einer Lebenslüge auszustatten.

                    • @Petrowitsch

                      Können Sie mir mal auf die Sprünge helfen, welche Nationalität Dschugaschwilis Nachfolger hatte? Der mit dem Schuh auf dem Pult in der UN-Generalversammlung und der Wurst am Stängel? Ich komme gerade nicht darauf…

                    • @Mymind

                      «dass etliche ukrainisch-stämmige Bolschewiki maßgeblich an der Gründung der SU mitwirkten»

                      Hier sind die Geburstorte des Zentralkomitees der Bolschewiki zum Zeitpunt der Oktoberrevolution:

                      Lenin: Simbirsk (später Uljanowsk), Russland

                      Trotzki: Janowka, Governement Cherson, Ukraine

                      Stalin: Gori, Georgien

                      Sinowjew: Nowomyrhorod, Governement Cherson, Ukraine

                      Kamenew: nicht genau bekannt, absolvierte das Gymnasium in Tbilissi, Georgien, lernte dort Stalin kennen

                      Dzerschinski: Ozhyemblovo, Gouvernement Wilna, eher Polen, heute aber Belarus

                      Kollontai: nicht genau bekannt, ihr Vater entstammte einer ukrainischen Familie, deren Wurzeln bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgt werden können

                      Sokolnikow: Romny, Gouvernement Poltawa, Ukraine

                      Lomow (Oppokow): Saratow, Fäderationskreis Wolga, Russland

                      Bubnow: Ivanovo-Voznesensk, Gouvernement Wladimir, Russland

                      Urizki: Tscherkassy, Gouvernement Kiew, Ukraine

                      Swerdlow: Nischni Nowgorod, Russland

                      Jakowlewa: Moskau, Russland

                      In Bezug auf die Zusammensetzung der Bevölkerung im Zarenreich waren die Russen unter den Revolutionären unterrepräsentiert.

                    • @itzitiwab

                      «Ich komme gerade nicht darauf…»

                      Ich helfe Ihnen gerne weiter. Chruschtschow wurde in Russland als Kind russischer Eltern geboren. Also ist er Russe.

                      Aber die Reflexe der Freunde Russlands sind immer wieder amüsant. Wenn es um Stalin geht, dann waren die anderen auch nicht besser und eigentlich war Stalin ja gar kein Russe.

                      Wie gut, dass Hitler ja eigentlich Österreicher war, …

                      Und eigentlich ging es doch gar nicht um Stalin, sondern darum, dass es auch in Russland immer wieder zu überraschenden Wendungen kommen kann.

                  • «Und Stalin war meines Erachtens schon tot, bevor er an allem Schuld war.»

                    Glauben Sie, dass Putin ewig lebt? Stalin haben seine «treuen» Untergebenen ja letztendlich elendig verrecken lassen.

                    • «Stalin haben seine «treuen» Untergebenen ja letztendlich elendig verrecken lassen.»

                      Kennen Sie zufaellig die Zeitung: «Der Freitag»? Da wurde es bei einem Beitrag eines Foristen ueber den grossen Stalin am Rande mitdiskutiert. Einige meinten, der wurde ermordet. Vergiftet oder so. (Weiss nicht mehr genau.)

                      Gelesen hatte ich aber in irgendeinen deutschen «Propaganda»-Blatt, der war bei einem Saufgelage, ist in seinem Schlafgemach gestorben, weil er die schweren Folgen dessen nicht ueberlebt hat.

                      War ein tagelanger Kampf, aber seine «treuen» Untergebenen hatten Angst ihm zu helfen, weil ihn stoeren, konnte den Tod bedeuten. (So ungefaehr.)

            • *Ich schreibe gerne mal etwas episodenhaftes, was mich überraschte, weil es in der DDR/sowjetischen Geschichtsschreibung so nicht vorkam. Oder wenn die ukrainischen «Ureinwohner» einen anderen Blick auf die eigene Geschichte haben als die übliche russische Geschichtsansicht.*

              Wo im weiten Netz kann man das lesen?

              • «Wo im weiten Netz kann man das lesen?»

                Reicht Ihnen nicht, was Sie hier von mir lesen können, oder wollen Sie gute Literatur zu und über die Ukraine? Ich empfehle da den Schweizer Historiker Andreas Kappeler oder auch Andreas Umland (ein echter Ossi)

                • *Reicht Ihnen nicht, was Sie hier von mir lesen können…*

                  Mir war so, sie sind da beruflich beim Studium alter Unterlagen oder dem Reisen durch die Sowjetunion/Russland/Ukraine tiefer drinne als der doofe Rest hier.

                  *…oder wollen Sie gute Literatur zu und über die Ukraine?*

                  Danke für die Empfehlungen.

                  • «Mir war so, sie sind da beruflich beim Studium alter Unterlagen..»

                    Das hat mit beruflich nichts tun. Dank Internet muss man zum Lesen alter Journale nicht mal mehr das Haus verlassen. Wenn man mehrere Jahre in einem Land gelebt hat, dann bleibt auch das Reisen nicht aus.

                    Sie kennen sich doch auch ganz gut in Moskau aus und mit Vovan und Lexus dürfte die wenigsten hier etwas anzufangen wissen.

                    • Mit Ihnen und Oberst Zapf sind wir bestimmt schon drei von acht.

                      Und was Moskau betrifft sind es mit Ihnen, Oberst Zapf, Leutnant a.D. Itzi und meiner Wenigkeit schon vier von acht.

                      Bei Laibach, ähm Lemberg muss ich aber passen.

                    • @Nera

                      Kannten Sie Vovan & Lexus noch nicht? Die sind super, haben einiger westliche Politiker in den vergangenen Jahren Hops genommen, u.a. auch Johann Wadephul. Letzterer war davon ausgegangen, er telefoniere mit Andrij Jermak, dem Leiter des Präsidialamts der Ukraine. Das war im November 2024, einige Tage später fuhr Wadephul mit Merz in die Ukraine, traf sich auch mit Jermak, doch der Prank flog nicht auf. Auf der Rückreise von Kiew schickte er dann eine Textnachricht an den vermeintlichen Jermak & bedankte sich für die interessanten Gespräche. Vovan & Lexus spielten mit & natworteten, es gab noch weiteren Austausch bis nach Weihnachten, Johanns Weihnachtsgrüße inklusive.

                    • *Wenn Sie aber auch immer so geschwurbelt schreiben… 😉*

                      2:2 nach 2:0, ist die Magie der Walpurgisnacht schon vorbei?

                    • Was soll ich sagen? Tanz auf der letzten Rille.

                      Die Alten sind noch mal am Start. Und abgerechnet wird in San Siro. 😉

                      (Dazwischen kann man ja mit den Eisloewen feiern.)

                    • Den Torschützen zu urteilen ging das ja 4:2 aus))) Ist ja wie Manfred Pfeifer, der meinte wir haben heute 7 Tore erzielt und trotzdem 2:5 verloren. Musste er später zum Rapport, mit Parteirüge. 5 Torschützen waren nun mal Erfurter im Jenaer Dress.

                    • @Mymind

                      «Kannten Sie Vovan & Lexus noch nicht?»

                      Nee, noch nie von denen gehoert. Aber die scheinen ja richtige Frechdachse zu sein. 😉

                  • «Und was Moskau betrifft sind es mit Ihnen,…»

                    Mich können Sie von der Liste streichen. Ich war zwar mal in Moskau, aber auskennen tue ich mich dort nicht und besonders beeindruckt hat mich die Stadt auch nicht.

                    «Bei Laibach, ähm Lemberg muss ich aber passen.»

                    Ich verstehe nicht warum Sie veraltete Namen für verschiedene Städte in unterschiedlichen Ländern verwenden?

                    • Man wirbt und fährt nach Karlsbad, Franzensbad oder Marienbad, jedenfalls von Deutschland aus. Wer weiß wie Goethe und Schiller die Städte schon nannten.

                      Mit Serbisch, Ungarisch, Slowakisch, Kroatisch, Rumänisch und Russinisch hat die Vojwodina – Novi Sad sechs offizielle Sprachen.

                      Ich vermute (nee, ich habe es sogar gehört), eine Siebente ist 1945 weggefallen.

                      Lai-berg / Nürn-bach sind Textspiele.

                      Ich habe es nicht so mit Listen (außer so was wie Musiklisten vom Parocktikum oder Der Ball Ist Rund), aber wie Sie lesen müssen wir Mymind auf die Vovan-Lexus-Liste aufnehmen.

                    • «Man wirbt und fährt nach Karlsbad»

                      Auch dazu eine Geschichte. 1980 haben mein Bruder und ich eine Radtour von Schwarzheide nach Karlovy Vary gemacht. Nach einer Umletung, unerwartet vielem Auf un Ab, bei heissem Wetter und mit leeren Trinkflaschen stiessen wir auf der geplanten Strecke auf ein militärisches Sperrgebiet.

                      Wir drehten um und versuchten radebrechend den ersten Tschechen, den wir trafen, nach dem besten Weg nach Karlovy Vary zu fragen. Der antwortete auf Deutsch: «Ach Karlsbad, da fahren Sie noch 5 Kilometer weiter in diese Richtung und dann nehmen Sie rechts die alte Reichsstrasse.»

                    • «Man wirbt und fährt nach Karlsbad, Franzensbad oder Marienbad,…»
                      Die Region war mal vorwiegend deutschsprachig.
                      Aber es ist hier ja auch öfter von Mailand die Rede, (italienisch Milano, lombardisch Milan, lateinisch Mediolanum und davor irgendwie keltisch.)
                      Und die Italiener sagen nicht München, sondern Monaco.

                    • Mailand war mal ein Protektorat der Schweizer Eidgenossenschaft (Dezember 1512 bis 4. Oktober 1515). Der Friedensvertrag zwischen der Eidgenossenschaft und Frankreich (das danach Mailand kontrollierte) datiert auf den 29. November 1516. Auch damals ging es in Verhandlungen schon hin und her und es dauerte.

                    • «Und die Italiener sagen nicht München, sondern Monaco.»

                      So Gott will geht’s auch noch nach Monaco.

                    • Im Uebrigen gibt’s auch Orte, die sind international nur unter ihrem deutschen Namen bekannt – wegen der unvorstellbaren Verbrechen die da begangen worden: Ich sage nur Auschwitz.

                    • «Mailand war mal ein Protektorat der Schweizer Eidgenossenschaft»
                      Danach österreichisch («Habsburgisch). Aber die Bewohner waren, soweit mir bekannt, seit der römischenZeit Latein- und dann eben italienischsprachig . Die Verkürzung von «Mediolanum» zu «Milano» ist nachvollziehbar, von Milano zu Mailand aber eher nicht. Wahrscheinlich wollten die deutschspraigen Habsburger eben, dass es irgendwie deutsch klingen soll. Aber gut, Mailand ist immer noch besser als Novemberland 😉

                    • @izi
                      +++«Man wirbt und fährt nach Karlsbad»

                      Auch dazu eine Geschichte.+++
                      Ja, daß ist mir auch öfters in Tschechien passiert. Für mich ist es allerdings ein Unterschied, ob das ein Tscheche macht oder ein Deutscher die alten Bezeichnungnen verwendet.
                      Ich jedenfalls nehme die tschechische Bezeichnung.

                    • …der Monaco-Franze ist ein Münchner, der Grimaldini verdient mit Monaco sein Geld…

                    • @Robert Zapf

                      «Für mich ist es allerdings ein Unterschied, ob das ein Tscheche macht oder ein Deutscher die alten Bezeichnungnen verwendet.»

                      Da haben Sie schon recht. Ich nehme auch die tschechisches Bezeichnung. Noch wichtiger finde ich das in Polen, wo Breslau gleich nach Revanchismus klingt.

                      Es hat aber Grenzen. Ich kenne persönlich keinen Deutschen, der Praha sagt. Oder Warszawa.

              • Dazu habe ich eine Geschichte aus Dresden, etwa 1991. Wir waren in einem linken Szenelokal, dass von einem rechten Trupp mit Motorradhelmen und Baseballschlägern überfallen wurde. Ich verbrachte die Zeit, als sie drin waren unter dem Tisch. Sie blieben nicht lange, vermutlich weil sie dachten, es würde bald die Polizei kommen. Sie hatten es auch auf Angstmache abgesehen, nicht darauf, wirklich Leute zusammenzuschlagen. Man konnte das nur nicht wissen und die Situation hätte auch eskalieren können.

                Als sie abzogen gingen wir nach unten und vor die Tür. Einer von den Linken rannten dann schreiend und völlig unbewaffnet den Rechten mit den Motorradhelmen und Baseballschlägern hinterher.

                Aus Solidarität beistehen? Ich hätte gar nicht daran gedacht.

                • Ich finde diese Episode aus Ihrem Leben immer wieder schoen.

                  Nur der Vergleich hinkt ein klein wenig.

                  Schliesslich lag nach dem «Ueberfall» niemand tot auf dem Boden, schwer Verletzte gab es auch nicht.

                  Sonst haette einer bei der Polizei, einer im Krankenhaus angerufen (Telefon, nehme ich an, hatte der Laden, falls noch keiner ein Handy hatte). Und einer haette derweil «Erste Hilfe» geleistet.

                  Ich wuerde, das Geschehen in der Ukraine (falls ueberhaupt) eher mit Rostock-Lichtenhagen 1992 vergleichen. Nur eben nicht nur vier Tage und auch – mit viel Glueck – ohne Tote.

                  • «Sonst haette einer bei der Polizei angerufen»

                    Hatte jemand. Die kamen dann auch – zu spät.

                    «Schliesslich lag nach dem «Ueberfall» niemand tot auf dem Boden, schwer Verletzte gab es auch nicht.»

                    Was hat das damit zu tun, dass man nicht mit blossen Händen und ungeschützt versucht, Leute mit Motorradhelmen und Baseballschlägern zu verfolgen?

                    • «Was hat das damit zu tun…»

                      Na nueschts! Ich schrieb doch, ich denke Ihr Vergleich hinkt etwas. 😉

                      (Und Sie haben gut damit getan, nicht den Helden spielen zu wollen.)

  9. Da wir hier und da bei Systemfragen sind.
    Ob Kapitalismus/Marktwirtschaft oder Sozialismus, bei beiden kann man Vorteile finden. Die Extreme kennen wir, sie haben sich nicht bewährt.
    Alles mit dem Parameter «Geld» zu bewerten halte ich für falsch. Wir haben uns allerdings an den Satz gewöhnt, «Das lohnt sich nicht».
    Mit Geld und Vergleichbarem lebt es sich besser. Das ist eine alte Wahrheit und der extreme Mangel war immer eine starke Triebfeder danach zu streben und zu bewerten.
    Hat man es erreicht, hält die Sichtweise und das Handeln allerdings an. Oder man hat sie quasi «geerbt».
    Da Reichtum und Armut zusammenhängen ist es eine Gerechtigkeitsfrage. Damit tun wir uns recht schwer. Sie ist aber beim Menschen, aber auch manchen Tieren, zumindest teilweise, angelegt.
    Diese Frage wird entweder mit Konsum oder Gewalt zugeschüttet, denn sie ist schwierig zu handhaben und erfordert ein Denken in ungewohnten Gefilden.
    Wer mehr hat will mehr, das Umschalten schaffen die meisten nicht. Ich habe genug, wäre die logische Reaktion. Solange das nicht stattfindet, bleiben gewisse Probleme erhalten die sich mehr oder weniger auswirken.
    Dieser Prozess ist allerdings so langwierig, wenn überhaupt in der Masse erreichbar, daß eine direkte Forderung danach scheitern muß.

    • «Da Reichtum und Armut zusammenhängen ist es eine Gerechtigkeitsfrage.»

      Sicher. Aber eine sehr schwer zu beantwortende.

      Was ist das gerechte Gehaltsverhältnis, zwischen einer Tätigkeit, die eine lange Ausbildung erfordert und bei der jemand Verantwortung übernehmen muss (dafür aber in einem bequemen Büro oder sogar zu Hause sitzt) und einer Arbeit, für die man mit 18 Jahren fertig ausgebildet ist (oder nicht mal einen Schulabschluss braucht und keine Lehre).

      Ich denke, heute ist dieses Verhältnis zu hoch. Ich denke aber auch, dass es in der DDR zu niedrig war. Vermutlich war es in der BRD und der Schweiz einigermassen angemessen, solange der Realsozialismus noch existierte. Seitdem ist es stark gestiegen.

      Es ist allerdings auch ein Marktmechanismus. Deswegen sieht man im Profisport ähnliche Entwicklungen.

      Diskutieren wir es anhand einer Universität. Sie wollen eine weltweit erstklassige Universität betreiben. Wenn Sie das schaffen, kommen die begabten, intelligenten und arbeitswilligen Studentinnen und Studenten ganz von allein zu Ihnen. Den Professorinnen und Professoren müssen Sie ausserdem ein erstklassiges Gehalt zahlen.

      • Ein nach Qualifikation gestaffeltes Gehaltsverhältnis ist nicht das Problem, es hat auch nichts mit Reichtum zu tun. Besonders problematisch sind grosse Privatvermögen, die politische Macht verleihen. Auch Ansammlungen von kleineren Privatvermögen zu einem «Machtcluster», zum Beispiel in grossen Aktienkonzernen und «Schattenbanken» halte ich für sehr ungut.

        • Nee. Aber er etwas gelernt hat, ist hinterher produktiver.

          Im Uebrigen akzeptiert man für eine gewisse Zeit ein geringeres Einkommen, um später ein höheres zu erzielen. Dass so etwas geschieht, liegt im Interesse der gesamten Gesellschaft. Und wenn es später kein höheres Einkommen gibt, tun es nur ein paar Idealisten. Zu wenig für eine technologische Zivilisation.

          • Dem würde ich so nicht folgen.
            Was würden Sie antworten wenn der Chirurg Ihnen sagt, Ihre OP führen wir in in einem Raum durch, der seit 3 Monaten nicht gereinigt wurde.
            Die Putzfrauen machen eine Fortbildung um mehr zu verdienen.
            Ihr Argument höre ich auch von Ärzten. Ein paar Jahre länger lernen, um lebenslang das doppelte oder mehr zu verdienen. Das steht in keinem Verhältnis.
            Und das bei der häufig anzutreffenden Leistung. Meine Diagnosen im Laufe meines Lebens waren zu mehr als 50% falsch. Einige Male war meine eigene Diagnose besser und wurde vom Arzt so akzeptiert und in die Datenblätter eingetragen oder entsprechend operiert.
            Meine Ausbildung dauerte auch über 10 Jahre. Und ich habe gesehen, daß das meiste Geld mit der wenigsten Arbeit bezahlt wurde. Das höchste Honorar waren 7.500 für eine halbe Stunde. Das kann man nicht mehr rechtfertigen. Der Betrag war auch noch unter dem Üblichen und wurde quasi hinterhergetragen.
            Einkommen mit Leistung gleichzusetzen ist völlig abwegig.
            Haben Sie mal darüber nachgedacht, daß es Menschen gibt die nach der Arbeit Schmerzen haben? Oder daß ein Fliesenleger mit 50 kaputte Knie davongetragen hat die lebenslang vorliegen.
            Hier ist ein Dachdecker im Sommer wegen der Hitze auf dem Dach zusammengebrochen.
            Oder Leute die sich bei der Arbeit eine Asbestose geholt haben.

            Wie würden Sie diese bezahlen?
            Im Gegensatz zu Forschern die sich mit Kosmetikartikeln beschäftigen oder Ärzte mit falschen Diagnosen.
            Was sind Arbeiter wert, die dem Wissenschaftler ein Gebäude aufbauen und teilweise Mindestlohn bekommen? Sollte sie es lassen?

              • Das ist in der Schweiz.
                Hier sieht es anders aus. Es kann durchaus die Hälfte sein.
                Ich habe schon Fälle mitbekommen, da wurde der Lohn für ausländische Arbeitnehmer geprellt oder die Arbeitszeiten nicht eingehalten. Das sind keine seltenen Fälle.
                Rechnen wir zu Ihrem Beispiel die allgemeinen Kosten in der Schweiz sieht es wieder anders aus.
                Die Schweiz ist kein Beispiel, da sich dort durch die Finanzregelungen das Geld gesammelt hat, sonst würde es auch anders aussehen.

                • Da grenznah Wohnende gerne in Deutshland billiger einkaufen scheint das Gehalt nicht zu reichen.
                  Sie argumentieren immer aus einer kleinen Niesche heraus. Die Realität weiter gefasst sieht anders aus.
                  Viele Vermögende haben hier ihr Geld gemacht und wurden dann Schweizer. Das Geld liegt nun in der Schweiz.
                  Mit Geld war es schon immer leicht Schweizer zu werden, da man auf diese Leute besonderen Wert legte.
                  Auch hatte wohl jeder Diktator ein Konto in der Schweiz. Man half auch gerne, Gelder rechtswidrig in die Schweiz zu schaffen.
                  Es ist nicht mehr so, würden Sie argumentieren.
                  Nun, das wäre zu belegen, aber spielt nicht die größte Rolle.
                  Der Zinseszinseffekt und das Startvolumen ist ausschlaggebend.
                  Und vor Allem, das gebilligte asoziale Verhalten der Schweizer Banken in Bezug auf kriminelles Geld. Davon zehrt man heute noch.
                  Das war in der Schweiz besonders ausgeprägt.
                  Günstig, daß man Nummernkonten nutzen konnte um die Eigentümer zu verschleiern.

                  • «Da grenznah Wohnende gerne in Deutshland billiger einkaufen scheint das Gehalt nicht zu reichen.»

                    Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun.

                    Es ist übrigens wieder das gleiche Argument wie oben. Wer gleichwertige Produkte für weniger Geld bekommt, der kauft sie für weniger Geld.

                    • Nein, weil es ab einem gewissen Einkommen irrelevant ist. Da würde ich eher von verinnerlichtem Geiz sprechen.

                    • «von verinnerlichtem Geiz sprechen»

                      Dass es diesen gibt, erkenne ich an. Sogar dass er häufig vorkommt.

                      «Nein, weil es ab einem gewissen Einkommen irrelevant ist[, das gleichwertige Produkt billiger zu kaufen].»

                      Nee. Wieso soll ich irgendeinen Händler bereichern, der an verinnerlichtem Geiz leidet (oder nicht wirtschaften kann)? Das gesparte Geld spende ich lieber an UNICEF, das Rote Kreuz des Kantons Zürich oder die Patenschaft Berggemeinden.

          • @izi
            >>>Im Uebrigen akzeptiert man für eine gewisse Zeit ein geringeres Einkommen, um später ein höheres zu erzielen. Dass so etwas geschieht, liegt im Interesse der gesamten Gesellschaft. Und wenn es später kein höheres Einkommen gibt, tun es nur ein paar Idealisten. Zu wenig für eine technologische Zivilisation.<<<
            Ich selbst weiß für mich nur, daß mich irgendein späteres Einkommen bei meiner Entscheidung zu studieren überhaupt nicht interessiert hat. Die schwierige Entscheidung war nur, was ich studieren wollte. Ich spreche jetzt von meiner Zeit, also 1976.
            Es war eigentlich klar, daß jeder, der auf einer EOS war und erfolgreich Abitur gemacht hat, studieren wird. Deshalb gab es ja auch die "Beschränkungen" im Zugang auf eine EOS.
            Es wurde ja dann auch viel "gelenkt", was die Studienwahl betraf.
            Es gab für die, die nicht auf eine EOS konnten, auch später die Möglichkeit, im Betrieb, über Fernstudium weiter "aufzusteigen".
            Allerdings war es nicht so, daß ein Akademiker, also Professor an einer Hochschule, weniger verdiente als ein Arbeiter. Mal abgesehen von den Ausnahmen wie z.B. bei der Wismut, mit den Schnellvortriebsbrigaden oder anderen "Vorzeigebrigaden".
            Es gab allerdings diese riesigen Unterschiede, die es jetzt gibt nicht.
            Und selbst wenn es Millionäre gab, ich hörte bei der Armee mal, daß Krug nach seiner ersten Million den gesamten Fernsehfunk zum Schnaps eingeladen hätte, konnten die mit dem Geld eben auch nicht Grund und Boden kaufen. Krug wollte mal ein altes Schloß kaufen, was mehr oder weniger vergammelte, soll aber auch nicht genehmigt worden sein…
            Allerdings kann ich mich auch noch an ein Gespräch mit einem Uffz. damals in Zwickau an der U-Schule erinnern, der eigentlich auch studieren wollte, aber kurz vor der Entlassung mir erklärte, warum er es dann doch nicht täte.
            Der machte das wie Sie: 5 Jahre Studium mit dem Geld, dann Beruf mit dem Geld. Wenn er jetzt gleich dort anfängt, wo er hin wollte, würde er das, was er durch das Studium einbüßen würde, nicht wieder aufholen. Ich habe ihm zugehört, aber eigentlich hat es mich nicht interessiert.
            Aber vielleicht hatte er auch Recht. Ich weiß nicht mehr was er studieren wollte, und was er anstatt dann machte, vielleicht hat er es auch nicht getan, er wurde ja 1 Jahr vor mir entlassen (1978) und wir haben uns nie wieder gesehen…
            Ich kann mich nur an das Gespräch erinnern, weil es das erste Mal war, daß jemand mir seine Entscheidung nicht studieren zu wollen, mit Geld erklärte.

            • Ja, es gibt Studiengänge, da würde man bei einer reinen Geldbewertung nicht gut abschneiden. Es gibt aber auch Berufe die ausgeübt werden, die man nicht ergreifen sollte.
              Wir können von Glück reden, daß es «Dumme» gibt die das Friseurhandwerk erlernen und wir von dieser «Dummheit» profitieren können.
              Oder können Vermögende auf diese minderwertigen Berufe verzichten?
              Für mich wäre dieser Beruf wichtiger als die Entdeckung von Flechten auf einem Planeten in 7.000 Lichtjahren Entfernung.
              Wäre natürlich auch interessant, aber der nächste Kindergeburtstag ist wohl wichtiger.

                • Da hatte ich das Kopieren der Textstelle vergessen.

                  «Ich selbst weiß für mich nur, daß mich irgendein späteres Einkommen bei meiner Entscheidung zu studieren überhaupt nicht interessiert hat.»

                  Mit 17 oder 18 hat mich das auch nicht interessiert. Mutti und Vati haben mich ja damals ausgehalten.

                  Gemeint ist damit, dass ich damals gar keinen Begriff davon hatte, was es bedeutet, den eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten und welche Konsequenzen mehr oder weniger Einkommen hat.

                  Wenn man ein Heiliger ist, kann man alle wesentlichen Erfahrungen in der eigenen Hütte machen. Da ich allerdings keiner bin, muss ich mich für einige Erfahrungen, die ich für erstrebenswert halte, in der Welt umtun. Und das kostet halt Geld.

        • «Sie meinen damit, für Profs. ist das Gehalt das Wichtigste, sonst kommen sie nicht?»

          Sagen wir so: Ich bin in erster Linie von Konstanz an die ETH gewechselt, weil das wissenschaftliche Umfeld, die Ausstattung mit Instrumenten und die Forschungsfinanzierung besser waren.

          Aber wenn alles andere gleich gewesen wäre, wäre ich auch wegen des deutlich besseren Gehalts gewechselt. Und umgekehrt dürfen Sie sich die Frage stellen, ob in einer Familie mit Kindern die Ehefrau oder der Ehemann das privat finanziell schlechtere Angebot einer Universität annehmen würde, weil dort die wissenschaftlichen Standards höher wären.

          • Letzteres habe ich gleichbedeutend schon gemacht.
            Sind die Bedingungen gleich….ich denke die Einkommen wären auch hier für Profs hoch genug um damit ganz anständig leben zu können.

            • «Sind die Bedingungen gleich….ich denke die Einkommen wären auch hier für Profs hoch genug um damit ganz anständig leben zu können.»

              Sicher. Ich hatte ein gutes Auskommen in Konstanz. Aber bei sonst gleichen Bedingungen für weniger Geld zu arbeiten, ergibt nun wirklich keinen Sinn. Das kann man tun, wenn man einen anderen Grund hat, der mit der Arbeit nichts zu tun hat. Sonst ist es einfach dumm.

              • Dumm .
                Da sollten sich Millionen ja direkt beleidigt fühlen und so mancher teurer Forschung das Geld streichen.
                Die Putzfrau des Instituts könnte auch sagen, wenn meine Arbeit so wenig wert ist könnt ihr selbst die Reinigung übernehmen.
                Es würde auch heißen, wer nicht nach dem höchsten Profit strebt kann als geistig minderbemittelt bezeichnet werden.
                Dann gehöre ich auch dazu.
                Und bin froh, nicht alles gemacht zu haben, nur weil es etwas mehr Gewinn bringt.
                Immerhin ist ja gerade diese Überberwertung von noch mehr Geld eines der größten Probleme die die Menschheit hat.
                Vor Allem, wenn man schon ein gutes Auskommen erreicht hat.
                Für dieses Mehreinkommen müssen Andere hart arbeiten und Verzichten damit es für Wenige möglich ist.

                • «Dumm.»

                  Nee, «dumm» ist schon richtig. (Jedenfalls in dieser Welt.)

                  Aber auch fuer mich war Geld nie das Ausschlaggebende (wenn es auch mit weniger zum «guten» Leben reicht.) Also kein Grund waehrend der Wendewirren mein Glueck im «Westen» zu versuchen.

                  Andere Faktoren sind mir da wichtiger. Und einiges hat auch mit der Arbeit zu tun. Also, ob ich mich da wohlfuehle, usw.

                • @Albatros
                  <<<Das kann man tun, wenn man einen anderen Grund hat, der mit der Arbeit nichts zu tun hat. Sonst ist es einfach dumm.<<<
                  Gut, das mit dem "dumm" klingt jetzt erst mal nicht so optimal. Aber er schrieb ja auch, "wenn es einen anderen Grund hat, der mit der Arbeit nichts zu tun hat"…
                  Das sieht eben mit Familie oder auch anderen sozialen Sachen, die ja auch entscheidend sein können, anders aus.
                  Wenn das aber eben nicht eine Rolle spielt, denke ich schon, daß das die Normalität in akademischen Kreisen ist.
                  Zumindest bei denen, die ich kenne, und noch viel jünger sind, ist das so.

                    • Na ja, ist auch nicht logisch.
                      Ich würde sonst viele «Dumme» kennen. Auch sehr erfolgreiche, wenn man nicht nach dem maximalen Gewinn bewertet.
                      Es gibt eben Menschen, für die Geld bzw mehr Geld nicht alles ist.

                  • Normalität viell. schon, ja.
                    Aber dumm sicher nicht.
                    Wäre es dumm auf die Gesamtbevölkerung bezogen, würde der Laden zusammenbrechen.
                    Dumm wäre in die Altenpflege zu gehen, Friseursalon eröffnen usw.
                    Lassen wir die «Dummen» mal alle die Arbeit niederlegen, mal sehen wieviel die Besserverdienenden oder Vermögenden bezahlen würden für diese vermeintlich ausreichend bezahlten Tätigkeiten.
                    Selbst putzen, selbst Altenpflege, …
                    Kanalarbeiten, Akkord, Straßenbau, Abriss, Böden legen, …
                    Es gibt eine Menge substanzieller Berufe die weit besser bezahlt werden sollten als so manche «höhergestellte» Tätigkeit.
                    In Gesprächen mit «Besserverdienenden», regelrecht Reichen und Unternehmern habe ich festgestellt, daß man relativ häufig auf «niedriger» stehenden Berufen oder Vermögen herabsieht.
                    Man würde diese Berufe nicht nur wegen dem Geld nicht ausüben, sondern auch aus Bequemlichkeit.
                    Viele würden es wohl mangels Durchhaltevermögen nicht durchstehen.

                    • Sie diskutieren alle eine ganz andere Frage.

                      Noch einmal: Es geht darum, ob jemand bei sonst gleichen Bedingungen für weniger Geld arbeitet.

                      Warum in aller Welt sollte das jemand tun?

                    • «…ob jemand bei sonst gleichen Bedingungen für weniger Geld arbeitet.»

                      Okay. Die Annahme ist nur theoretisch. Aber selbst wenn es irgendwo gleiche Bedingungen gaebe fuer mehr Lohn/ Gehalt, wuesste man es ja nicht vorher.

                    • Man weiss nie etwas vorher, aber man muss sich immer für irgendetwas entscheiden.

                      Die ganze Diskussion fing damit an, dass man eine erstklassige Universität nur betreiben kann, wenn man erstklassige Gehälter bezahlt.

                      Die Situation bei Berufungen ist paradox. Die meisten Leute, die eine Professur haben wollen, finden nur sehr schwer eine (das ging mir auch so). Wer allerdings schon eine hat und erfolgreich ist, den (oder die) wollen plötzlich andere Universitäten auch. Mal ein Departement an einer Spitzenuniversität geleitet? Headhunter-Firmen scheinen Listen zu führen. Die Anfragen, ob man Interesse habe, schlagen durchaus plausible Stellen vor.

                      Die Situation ist so, dass man am Anfang der Laufbahn verzweifelt versucht, überhaupt etwas zu finden. Viele Bewerber konkurrieren um wenige Stellen. Wenn man aber an einer Spitzenuniversität eine Stelle besetzen will, kann man trotz vieler Bewerbungen schon mal in Verlegenheit kommen. Oder man verliert jemanden an eine andere Universität, den oder die man gern halten würde.

                      Zwar ist der Grund meistens nicht das Gehalt, aber man kann sich eben auch nicht leisten, niedrigere Gehälter (bezogen auf die Kaufkraft) anzubieten als die Konkurrenz.

                    • Danke, noch mal fuer die Erklaerungen.

                      Ist ja bei Spitzenfussballspielern auch so. Nur wenige koennen dem Ruf des Geldes widerstehen, weil die an dem Klub «haengen», oder was weiss ich.

                      Ist ja auch menschlich.

                  • «Wenn das aber eben nicht eine Rolle spielt, denke ich schon, daß das die Normalität in akademischen Kreisen ist.
                    Zumindest bei denen, die ich kenne, und noch viel jünger sind, ist das so.»

                    Wenn Sie die Frage betrachten, ob man eine wissenschaftliche Laufbahn des Geldes wegen anstrebt oder dann mit den gleioche Fähigkeiten in der Wirtschaft nicht viel mehr Gehalt hätte, dann haben Sie Recht.

                    Srum ging es mir aber nicht. Die Frage ist, ob eine Spitzenuniversität Professoren hohe Gehälter zahlen muss. Und ja, das muss sie, weil sie um den gleichen Talentepool mit anderen Spitzenuniversitäten konkurriert.

                    Mit meinem persönlichen Verhältnis zu Geld hat das übrigens nichts zu tun. Es geht aber auch bei mir nicht so weit, dass ich die gleiche Ware irgendwo teurer kaufen würde als anderswo oder die gleiche Arbeit irgendwo für weniger Geld machen würde als anderswo.

                    • Ich hatte geschrieben: «Aber bei sonst gleichen Bedingungen für weniger Geld zu arbeiten, ergibt nun wirklich keinen Sinn.»

                      Was ist an diesem Satz sooooooo schwer zu verstehen?

                      Ich habe wirklich den Eindruck, dass @Albatros und Sie versuchen, mir das Wort im Mund umzudrehen.

                    • @nera
                      >>>Finden Sie auch?

                      Okay. Ich bin wohl eine Nervensaege.<<<

                      Och, jetzt nicht dikschn. War doch nicht böse gemeint. 😍

                      Zwei habe ich noch vom Olaf:
                      Frauen im Krieg Teil 2
                      https://www.youtube.com/watch?v=yAYj0qvbyaA

                      und Die Waffen einer Frau
                      https://www.youtube.com/watch?v=d3GkPHELhDQ

                      Ich habe den Olaf mal in Dresden abseits der Bühne gesehen und fast nicht erkannt. Das ist für meine Begriffe ein richtig schöner Mann.
                      Wie der das hinkriegt, wie ein Heimkind auszusehen, ist mir seitdem umso schleierhafter. Der braucht bestimmt viel Zeit in der Umkleide…

                    • @Albatros

                      Das ist sehr nett von Ihnen. Mir ging es aber nicht darum, ihm irgendwie einen Vorwurf zu machen.

                      Ich war nur ueberrascht, verbluefft, verwundert und hatte ihn auch ein bisschen missverstanden.

                    • Oberst Zapf a. D.

                      «Och, jetzt nicht dikschn.»

                      Dikschn tun nur Maenner. (So jedenfalls meine bisherige Erfahrung.)

                      Im Ernst: Mein Kommentar sollte Nachdenken ausdruecken.

                      Den Olaf mag ich auch. Der ist fuer mich auch im Pullunder «schoen». Oder gerade deswegen 😉

                      (Mein Vater trug auch staendig bei Familienfesten einen, fand das irgendwie besonders schick. Und nannte den Westover.)

                    • @nera

                      «Okay. Ich bin wohl eine Nervensaege.»

                      Nee. Wenn ich nach der zweiten mehr als 24-stündigen Flugreise innerhalb von sechs Tagen nicht zu nerven bin, ist es mit Ihrer Effektivität als Nervensäge wohl nicht so weit her.

                    • Ich wollt’s eigentlich nicht sagen:

                      Aber da haben Sie gleich zweimal die denkbar unguenstigste Flugroute genommen und sind ein Klimmasuender vor dem HERRN (und jetzt auch vor seinem direkten neuen Stellvertreter) 😉

                    • «Dikschn tun nur Maenner. (So jedenfalls meine bisherige Erfahrung.)»

                      Dass es bei Männern häufiger vorkommt und im Mittel anhaltender ist, würde ich einräumen.

                      Dass es ohne Y-Chromosom gar nicht gehen soll, ist ein wenig überzeichnet.

                    • «Aber da haben Sie gleich zweimal die denkbar unguenstigste Flugroute genommen und sind ein Klimmasuender vor dem HERRN»

                      Der HERR glaubt nachweislich nicht an konstante klimatische Bedingungen oder die Vermeidung von Naturkatastrophen.

                    • @Nera

                      «Aber da haben Sie gleich zweimal die denkbar unguenstigste Flugroute genommen»

                      Das hat natürlich auch einen Grund. Zwischen einem Osterbesuch bei meinen Eltern und dem Konferenzbeginn in Nara war das die Verbindung, die passte.

                      (Dass ich voriges Jahr gleich zweimal unangenehme Erfahrungen mit der Swiss/Lufthansa gemacht habe und die jetzt bei kritischen Terminen meide, wenn das geht, ist eine andere Frage. Der Werbespruch von Thai ist «Smooth as Silk» und ich kann das nur bestätigen).

                    • @nera

                      «sind ein Klimmasuender»

                      Glauben Sie eigentlich auch, dass solche Fernflüge nicht stattfinden, wenn ein paar Einzelne eine andere Route buchen? Oder dass das Flugzeug deutlich weniger Kerosin verbraucht, wenn eine Person weniger drin sitzt?

                    • Zweimal nein.

                      Ich sehe die ganze Klimapolitik mittlerweile aehnlich wie Sie. Man kann nicht alles rueckgaengig machen, das erst die Menschheit dazu befaehigt hat, ueberhaupt ueber solche wichtigen Fragen nachzudenken. Und spez. Flugzeuge ermoeglichen es auch Leuten mit kleineren Einkommen mal die «ganze» Welt zu sehen und fremde Kulturen kennenzulernen.

                      Wuerde allerdings nicht so weit gehen, dass es mit der Erderwaermung event. mehr Vorteile als Nachteile gaebe. Mein Argument waere dann der Dorfteich, in dem die Kuh dann trotzdem ersoffen ist.

                      Und das waren wohl rhetorische Fragen 😉

                    • «Wuerde allerdings nicht so weit gehen, dass es mit der Erderwaermung event. mehr Vorteile als Nachteile gaebe.»

                      Das ist schwer zu berechnen. In erster Näherung schätze ich ab, dass es eine Periode gibt, in der es wegen der Turbulenzen und der nötigen Anpassungsinvestititionen mehr nachteile als Vorteile gibt. Im neuen Gleichgewicht sollte es mehr Vorteile geben.

                      Das Leben ist nun mal entstanden, als der Planet noch wärmer war. Für unsere Biochemie ist der Planet im Mittel zu kalt. Er hat in wärmeren Perioden deutlich mehr Biomasse produziert. Daher kommen ja die fossilen Rohstoffe.

                      Die Argumentation ist aber wenig fruchtbringend, weil Klimawandelvermeidung offensichtlich nicht funktioniert. Man sollte zwar weiterhin einen Teil der Ressourcen in den Ersatz fossiler Brenn- und Rohstoffe stecken, schon weil die endlich sind. Aber man sollte deutlich mehr Ressourcen als bisher in Klimwandelanpassung und «Gewinnmitnahme» stecken. Anpassung ist deshalb ein gutes Geschäft, weil man mehr an Schaden vermeidet als man investiert. Gewinnmitnahme bringt mehr ein, als man am Anfang als Investition hineinsteckt.

                      Diese sinnvolle Strategie wird derzeit dadurch behindert, das viele Leute, gerade auch Akademiker, aus pseudoreligiösen Gründen gegen eine rationale Kosten-Nutzen-Abwägung auftreten. Leute schauen halt lieber fasziniert auf ihre Feindbilder als nachzudenken.

                    • «Zwischen einem Osterbesuch bei meinen Eltern…»

                      Klar, da war doch was. Und dann sind sie vom Provinzflughafen in Klotzsche gestartet…

                    • «vom Provinzflughafen in Klotzsche»

                      Wenn Sie das schon so sagen…

                      Aber die Sicherheitskontrolle geht dort sehr schnell (kein Betrieb, schon gar nicht am Ostersonntagabend).

                    • @nera

                      «Direktsprünge»

                      Ich brauche ja nur den einen. Und Klimarettung hin oder her: Versuchen Sie mal, Ostern (oder Weihnachten) ein Nachtzugticket Zürich-Dresden und zurück zu bekommen. Ich bin sogar bei einer Reise Mitte März schon daran gescheitert.

                  • «Wenn Ihnen jemand 50 oder 100 Euro anbietet, nehmen auch Sie die 100 Euro.»
                    Als Vermutung lasse ich das gelten.
                    Wäre es flächendeckend so, würde der Laden nicht funktionieren.
                    Habe ich genug, würde ich für mehr Geld nicht mal umziehen.
                    Mein Lebenszweck ist nicht immer mehr Geld zu sammeln. Leider ist das «immer mehr» nicht selten und eine der Geiseln der Menschheit.
                    Den Rachen nicht voll zu bekommen ist ja auch nicht als Erfolg zu werten, obwohl es leider als solcher bezeichnet wird.
                    Da bin ich wohl doch etwas Idealist. Und es ist gut, daß es noch Andere gibt.
                    Ausgeprägte Idealisten haben die Menschheit doch recht häufig weitergebracht und zum Glück haben sie weniger auf den monetären Gewinn geachtet.

                    • «Mein Lebenszweck ist nicht immer mehr Geld zu sammeln. Leider ist das «immer mehr» nicht selten und eine der Geiseln der Menschheit.»

                      Da gebe ich Ihnen schon Recht. Lau-dse: «Wer des Genügens Genügen kennt, hat immer genug.»

                      Nur kann man mit diesem Prinzip keine Gesellschaft führen, wie Experimente ergeben haben. Dazu Rainald Grebe:

                      «Liebe 68er, es tut mir sehr leid
                      Ich weiß, ihr wart auch da,
                      aber nicht in der Mehrheit, in der Mehrheit.»

  10. @Robert Zapf
    «Der Beschuß aus der Ukraine hat ja kurz vor dem 24.02. sogar noch stark zugenommen.»

    Woher haben Sie die Information? Ist das wieder RT, denen Sie ja auch so einfach die Bio-Labore in der Ukraine abgekauft haben?

    Die baltischen Staaten als Wadenbeißer zu bezeichnen, finde ich typisch Großdeutsch oder typisch russische Welt.

    • @Petrowitsch
      >>>Woher haben Sie die Information? Ist das wieder RT, denen Sie ja auch so einfach die Bio-Labore in der Ukraine abgekauft haben?<<<
      Ich kaufe überhaupt niemand einfach irgendetwas ab. Ich lese Informationen und versuche diese zu verarbeiten. Deshalb meine FRAGE an @Jeschke.
      Allerdings lese ich nicht nur Informationen aus unseren Massenmedien.

      "Insbesondere zwischen dem 16. und 18. Februar 2022 verzeichnete die OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) eine massive Zunahme von Waffenstillstandsverletzungen"

      Darauf bezog ich mich. Und ja, es wird wieder von beiden Seiten anders bewertet…

      • Sie bezogen sich aber explizit auf den Beschuss aus! der Ukraine. Im OSZE Bericht steht davon nichts. Also woher wissen Sie, dass die Ukrainer die Schuldigen sind?

        «Und ja, es wird wieder von beiden Seiten anders bewertet…»

        Was ist die Grundlage ihrer Bewertung, obwohl es doch an Informationen mangelt?

        • Es wird Zeit, daß das Thema Ukraine vom Tisch kommt.
          Der Druck sich irgendwie zu einigen wird steigen.
          Es gibt viele andere Brennpunkte die wichtig sind und wegen der Ukraine völlig vergessen werden. Auch viele Projekte, Problemstellungen geraten völlig ins Abseits.
          Die Ukraine ist nicht die Welt und wir retten die Welt nicht über die Ukraine.
          In Gaza hatten wir bis jetzt ca. 6000 getötete Kinder. Wen interessiert das?
          In Brasilien wurden ganze Dorfgemeinschaften eliminiert.
          Hochtechnisierte Fischfangflotten, Plastik in den Meeren, Medikamente im Abwasser, um nur einige zu nennen.
          Diese Felder sind international relevant und von großer Tragweite.
          Dafür brauchen wir die Ressourcen die momentan in der Ukraine versinken.

  11. Neues zur Brandmauerpolitik:

    Bei den Gemeinderatswahlen in Wien hat die FPÖ (jenseits der Brandmauer) ihr Ergebnis von 7.1% auf 20.4% gegenüber 2020 fast verdreifacht und ist jetzt zweitstärkste Partei. Die ÖVP (diesseits der Brandmauer) ist von 20.4% auf etwa 9.6% abgestürzt.

  12. Hm, plötzlich waren mehrere GW (Gigawatt, 1 GW=1 Milliarde Watt) weg.
    In Spanien, Portugal und Teilen von Frankreich.
    Ursache unbekannt.
    Es gibt Spekulationen, die Solarstromerzeugung hängt damit zusammen.

    • @u_S
      >>>Es gibt Spekulationen, die Solarstromerzeugung hängt damit zusammen.<<<
      In der SZ ist zu lesen:
      "Kurz vor dem Stromausfall war die Solarstromerzeugung in Spanien von 19 auf 5 Gigawatt eingebrochen, das zeigen öffentlich zugängliche Daten."

      https://www.sueddeutsche.de/wissen/stromausfall-spanien-portugal-ursachen-li.3243866

      Eine plötzliche und lokal begrenzte Temperaturschwankung könnte die Leitungsfähigkeit einer ganzen Reihe Stromleitungen verändert haben, wodurch die Frequenz aus dem Takt gerät. Das berichtet unter anderem The Guardian.
      Auch von Cyberattacken ist die Rede…
      Vieleicht wars wieder der Russe.
      Sehr schön fand ich auch die Nachricht, daß die Ukraine Hilfe angeboten hat.

      https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/stromausfall-in-spanien-und-portugal-energieminister-der-ukraine-bietet-hilfe-an-li.2320301

      • «Sehr schön fand ich auch die Nachricht, daß die Ukraine Hilfe angeboten hat.»
        Ja, ist wohl als ukrainischer Witz zu sehen.
        Eine Attacke schließen bisher die Spanier aus.
        Nicht jeder Defekt im Westen muß ein russischer Angriff sein. Aber Defekte eignen sich gut für Propaganda.
        Generell gibt es schwierige Steuerungsanforderungen, wenn Solar im Spiel ist.
        Die Volatilität bei Solarstromerzeugung ist besonders schwer zu handhaben, da im Endergebnis eines vorliegen muß: Zu jedem Zeitpunkt muß genau soviel Strom erzeugt werden wie gerade nachgefragt. Ist das nicht der Fall, ergeben sich gravierende physikalische Probleme bis zum Totalausfall oder Material-/Geräteschäden.
        Eine Quarzuhr wird z.B. durch die 50Hz des Stromnetzes gesteuert.
        Ansonsten geht sie falsch, was im privaten Bereich zu vernachlässigen ist, aber nicht bei Zeitsteuerungen in der Industrie. Da kann es je nach Anwendung zu Problemen kommen.
        Leider ist Spanien schwach an das Verbundnetz Europas angebunden, daher kann schwer ausgeholfen werden.
        Es ist aber eine großdimensionierte Leitung in Planung oder schon im Bau.
        Ist eben alles etwas kompliziert, die Sache mit dem Strom.

          • @Albatros
            Auf Appolut analysiert Varenholt die Sache:

            https://apollo-news.net/spanien-blackout-wegen-energiewende-prof-fritz-vahrenholt-im-gespraech/

            Ist für viele Schwurbelei. Ich allerdings finde seine Erklärungen nachvollziehbar.
            Vor einer Überproduktion von Solarstrom, vor allem von den nicht regelbaren Dach- und Balkonanlagen wird auch in Dt. in diversen Medien schon seit langem gewarnt.
            Und in Spanien scheint die Ableitung nach Frankreich nicht geklappt zu haben, und dann schaltet sich die Photovoltaik in ganz Andalusien ab, um Schaden zu vermeiden…

            • Danke für den Link.
              Die Klärung ist relativ wichtig, da wir weiter ausbauen und wissen sollen, auf was wir uns einlassen.
              Immerhin kann das in Deutschland nicht so schnell passieren. Aber man weiß nie.

                  • Das ist auch richtig. Die Wahrscheinlichkeit ist geringer. Aber wenn man Photovoltaik weiter ausbaut und keine externe oder dynamische Regelung verpflichtend macht, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Wahrscheinlichkeit so hoch sein wird wie sie jetzt in Spanien oder Portugal war.

                    • Ja, die Wahrscheinlichkeit wird sich erhöhen. Sollte der Trend rückläufig werden beim privaten Solarausbau gäbe es auch Probleme.
                      Die private Erzeugung ist eben schwieriger zu regeln, wer, wann wieviel.
                      Es kann eben jeder abschalten, wenn er will.

                    • «Es kann eben jeder abschalten, wenn er will.»
                      Ich denke, dass Abschalten von Stromerzeugern, die im laufenden Betrieb keinen Rohstoff verbrauchen und nichts emittieren für die schlechteste Lösung. Überproduktion sollte zwecks Speicherung abgeschöpft werden. Das ist natürlich mit Kleininseltechnik nicht zu machen. Aber das Schreckgespenst «Dunkelflaute» ist kein Gespenst, es könnte uns ja wirklich mal heimsuchen.

                    • Hat es schon. Ich glaube es waren ca 25% die aus dem Ausland zugeliefert werden mußten.
                      Es ist nicht gesagt, daß das immer möglich ist.
                      Insofern haben Sie recht, es müssen dafür Lösungen her, vor allem, wenn weiter ausgebaut wird.

                    • «sollte zwecks Speicherung abgeschöpft werden»

                      Speichertechnik ist der Engpass. Das ist seit mehr als zehn Jahren bekannt und daran wird auch viel gearbeitet. Im Moment gibt es noch keine Lösungen, die auch nur annähernd so wirtschaftlich wären, dass die breite Bevölkerung die nötigen Preiserhöhungen akzeptieren würde.

                      In bestimmten Nischen lohnt es sich, aber flächendeckend und einschliesslich der Energie, die im Winter zum Heizen nötig ist, wie es für das Ziel «Net zero 2050» nötig wäre, sehe ich keine Lösung, auch nicht am Horizont. «Net zero 2050» ist eine Illusion, die zu Fehlinvestitionen führt.

                    • @izi
                      +++«Net zero 2050» ist eine Illusion, die zu Fehlinvestitionen führt.+++
                      Das ist genauso eine Illusion, wie es damals
                      «Zero Covid» war.
                      «Zero Covid» wollte man dann allerdings mit der Impfpflicht erreichen, was aber auch damals schon aus Schwurblerkreisen als illusorisch dargestellt wurde. Immerhin hat man aber eine Impfquote von 75% gehabt.
                      Was sich alles noch als Langzeitschäden herausstellen kann, wird wahrscheinlich nicht kommuniziert werden.
                      Sollten wir allerdings eine 75%ige Energiegewinnung aus Photovoltaik und Wind haben, ohne daß erst einmal die Übertragungsnetze vollkommen neu aufgestellt sind, und auch immer mehr größere Kraftwerke abgeschaltet werden, sehe ich sehr wohl einen Kollaps voraus.
                      Mal abgesehen von den Kosten für die Industrie und deren Schwächeln…

                    • Wir haben noch keinen guten Ersatz für Wasser gefunden. Den müssen wir «bauen».
                      Wasser mit Überschuß hochzupumpen und bei Bedarf wieder abwärts zu leiten zu den Generatoren ist relativ einfach.
                      Aber ein Pumpspeicherkraftwerk ist quasi nur ein «Akku». Er kann nur 1 mal Leistung liefern, danach braucht man etwas mehr als die vorher abgegebene Leistung um wieder das Wasser hochzupumpen, «den Akku zu laden».
                      Ersatz wäre eine chemische Lösung wie bei bekannten Akkus, oder eine Masse wie Beton/Gestein oder Metall das man anheben und senken kann.
                      Metall wäre natürlich zu teuer.
                      Diese Anlagen sind z.Z. ausreichend dimensioniert zu teuer.
                      Das Wasser eines Speicherkraftwerks zu ersetzen erfordert ein großes Volumen und technischen Aufwand um es zu heben bei «Aufladung».
                      Es wird wohl in ferner Zukunft ein chemischer Speicher werden. Vorstellen kann ich mir nur noch ein Speicher mit Gestein, das man hocherhitzt um später wieder Dampf zu erzeugen. Eine Theoretische Möglichkeit wäre auch ein Stirling Motor.
                      Ansonsten lassen sich Wasserspeicher nur in Schweden, Norwegen in größerem Ausmaß errichten.

                    • @Robert Zapf

                      ««Zero Covid» wollte man dann allerdings mit der Impfpflicht erreichen»

                      Ich frage mich immer noch, wie viele von denen, die den Impfdruck (und eine Impffpflicht in bestimmten Berufen) so offensiv vertreten haben, eigentlich wussten, dass das gar keine «sterile» Impfung war. Mit anderen Worten haben die Impfstoffentwickler nie behauptet oder getestet, dass die Impfung eine Weiterverbreitung verhindert oder unwahrscheinlicher macht. Sie hat nur die Schwere des Verlaufs beeinflusst.

                      Leute wie Merkel oder Lauterbach müssen das gewusst haben, von den Virologen und Chefs irgendwelcher Medizinerorganisationen und Akademien ganz abgesehen.

                      Ich traue all diesen Leuten seitdem nicht mehr über den Weg. Es hat sich auch noch keine(r) von denen entschuldigt (ausser vielleicht dem Schweizer Verantwortlichen, der wenigstens eingeräumt hat, dass man überzogen hat).

                    • @Albatros

                      «ein chemischer Speicher»

                      Na gut, was der Doktorand aus der gestrigen Prüfung da getestet hat (es gibt eine Pilotanlage neben unserem Chemiegebäude), kann ich schon sagen, weil es veröffentlicht ist.

                      Das Prinzip ist, aus der überschüssigen Elektroenergie Wasserstoff zu machen, der aber in den nötigen Mengen sehr schwer zu speichern wäre. Stattdessen reduziert er mit dem Wasserstoff Eisenoxid (im Sommer). Im Winter, wenn mehr Energie gebraucht wird und weniger erneuerbare Energie anfällt, leitet man heissen Wasserdampf auf den Speicher und bekommt (einen Teil) des Wasserstoff(s) zurück.

                      Die Verluste im Gesamtprozess sind relativ hoch und die attraktive Idee, ganz normales Eisenerz als aktive Substanz zu benutzen, funktioniert derzeit noch nicht (gut genug). Zur Zeit ist es also noch nicht wirtschaftlich, solche Speicher zu bauen. Sie sind aber näher an Wirtschaftlichkeit dran, als die meisten anderen Speicherkonzepte (ausser Pumpspeichern), über die geredet wird. Bei Pumpspeichern sind halt nicht so viele geeignete Plätze vorhanden und die, die es in der Schweiz noch gibt, möchte man ungern fluten.

                    • „Aber ein Pumpspeicherkraftwerk ist quasi nur ein «Akku». Er kann nur 1 mal Leistung liefern, danach braucht man etwas mehr als die vorher abgegebene Leistung um wieder das Wasser hochzupumpen, «den Akku zu laden“.
                      Der Wirkungsgrad der Pumpspeicher ist ca. 80 %, Lithiumionenakku bis 90%. Aber der Pumpspeicher ist bei überschaubarem Wartungsaufwand ist sehr viel haltbarer als der Li-Akku und deswegen im 100-Jahresvergleich dem Li-akku weit überlegen.
                      „…oder eine Masse wie Beton/Gestein oder Metall das man anheben und senken kann.“ Festköperhubspeicher, eine Alternative zu Wasserhubspeichern (Pumpspeicher) dort, wo das Geländeprofil für Pumpspeicher nicht geeignet ist, zum Beispiel in der norddeutschen Tiefebene. Wahrscheinlich sind auch FK-Hubspeicher haltbarer als chemische Speicher.

                    • „Bei Pumpspeichern sind halt nicht so viele geeignete Plätze vorhanden…“
                      Ich vermute, die Schweiz hat ihre Pumpspeicher nie vom Netz genommen. In der BRD wurden mal per Gesetz die laufenden Pumpspeicher von ‚Speicher‘ zu ‚Verbraucher‘ umdefiniert. weswegen sie für die Entnahme aus dem Netz EEG-Umlage bezahlen mussten und damit unrentabel wurden (die “Ampel“ hat das idiotische Gesetz wieder zurückgenommen und es waren noch nicht alle Anlagen demontiert, immerhin).
                      Pumpspeicher können ab einer Höhendifferenz von 200 m wirtschaftlich arbeiten, das heisst das mitteleuropäische Geländeprofil zeigt ein hohes, bislang ungenutztes Potential. Wobei auch hier zu entscheiden wäre: Einsparpotentiale tabulos intensiv suchen und nutzen, oder Verzicht auf Landschaftschutz. Das sollte wenigstens mal diskutiert werden.
                      Zu überlegen wäre aber auch ob wirklich jede Komponente eines Systems für sich „wirtschaftlich“ arbeiten muss, wenn das Gesamtsystem mindestens kostenneutral arbeiten kann.
                      Für die Zukunft, in Anbetracht zu erwartender weiterer Tendenz zu heiss-trockenen Sommern wären eventuell Überdachtung der Speicherbecken zwecks Vermeidung von Verdunsrungsverlusten und Veralgung des Wassers sinnvoll. Das erhöht zwar die Anfangsinvestition, könnte aber angesichts der sehr langen Betriebsdauer der Anlagen in einer 100-Jahre-Kalkulation durchaus vertretbar sein. Und die Überdachungen können begrünt werden, wodurch das Landschaftsbild weniger gestört wäre.
                      „…die attraktive Idee, ganz normales Eisenerz als aktive Substanz zu benutzen…“
                      Der steigende Lithiumpreis führt eben zur Suche nach Alternativen.

                      Wasser ist übrigens ein spezielles Thema: Niederschläge sind mit zunehmender Tendenz räumlich und zeitlich ungünstig verteilt (Trockenheit und Überschwemmungen). Wahrscheinlich wird ein landesweites Wasserleitungsverbundnetz mit Speicherkomponenten irgendwann alternativlos werden. Es wäre dann zu überlegen, wie Wasserversorgung und Stromerzeugung sinnvoll integriert werden können. Der Gedanke kam mir, weil in die grosse Wasserleitung vom Alpenrand (Mangfallquellgebiet) nach München Turbinen eingebaut sind, die als Nebenprodukt der Trinkwasserversorgung ein bisserl Strom liefern.

                    • @izi und gelse
                      Es gibt mittlerweile auch schon den Wahnsinn der «Stromvernichtung» in bzw. durch Pumpspeicherwerke.
                      Vor allem in Österreich und der Schweiz:
                      Chatty sagt:
                      «Ja, was du beschreibst, ist eine kritische Praxis, die in der Energiewirtschaft tatsächlich beobachtet werden kann – eine Art energetischer «Bypass» von Pumpspeicherwerken, der vor allem durch Verwerfungen im Strommarkt und fehlende Netzkapazitäten entsteht. Der Kern des Problems liegt dabei im überschüssigen deutschen Solar- oder Windstrom, der zu bestimmten Zeiten nicht sinnvoll verwendet oder gespeichert werden kann – und trotzdem vergütet werden muss.

                      Was passiert konkret?
                      Stromüberschuss in Deutschland (z. B. durch Sonne an Feiertagen oder windige Nächte).

                      Dieser überschüssige Strom wird zu Negativpreisen oder mit hohen Zuschlägen „vermarktet“ – teils über 200 €/MWh, wie du richtig sagst.

                      Österreichische Pumpspeicherwerke nehmen diesen Strom auf, allerdings nicht immer zur eigentlichen Stromerzeugung:

                      Wasser wird hochgepumpt, aber nicht sinnvoll zur Erzeugung genutzt.

                      Oder es wird gar kein Strom erzeugt, sondern das Wasser fließt durch das System, ohne die Turbinen anzutreiben, um die technischen Bedingungen zu simulieren.

                      Das Ziel ist nicht Energiegewinn, sondern das Abgreifen der negativen oder übervergüteten Einspeisevergütung.

                      Warum ist das möglich?
                      Das Strommarktdesign (besonders im Day-Ahead-Markt) erlaubt solche Preisverzerrungen.

                      Netzengpässe in Deutschland verhindern, dass der Strom intern verteilt oder gespeichert wird.

                      Die EEG-Vergütung wird unabhängig vom realen Nutzen gezahlt – Hauptsache, der Strom wird „abgenommen“.

                      In Österreich oder der Schweiz gibt es Pumpspeicherwerke mit freier Kapazität – sie nehmen den Strom an, auch wenn keine eigentliche Stromproduktion geplant ist.»

                    • «Wahrscheinlich sind auch FK-Hubspeicher haltbarer als chemische Speicher.»

                      Unrealistisch. Eine Ueberschlagsrechnung zeigt, dass so keine nennswerten Energiemengen gespeichert werden können. Versuchen Sie mal, die Masse (eine Tonne pro m³) im Speicherbecken eines Pumpspeicherwerks mit irgendwelchen Gewichten zu realisieren. Selbst wenn Sie schon sehr tiefe Schachte haben, wie etwa aus dem Steinkohlenbergbau, lässt sich da nichts Sinnvolles machen.

                    • Wie itzi auch schon schrieb, Massespeicher mit Gewichten sind wenig nützlich.
                      Ich habe es angeführt als Möglichkeit Energie zu speichern. Es gibt einige Verfahren, allerdings stehen immer die Kosten, der Platz oder die Durchführbarkeit im Raum.
                      Pumpwerke wären sicher eine gute Lösung, nur braucht es eben Gefälle und einen See oben und unten. Da wir dicht besiedelt sind und auch Straßen ein Hindernis wären ist es nur in geringem Maße möglich weiter auszubauen.
                      Schaut man sich die bisherigen Werke und ihre pot. Leistung an wären sehr viele weitere notwendig um den Bedarf zu decken.
                      Die Proteste von Umweltschützern und Anwohnern gab es schon und würden massiv ansteigen.
                      Auch müßte der Strom von Norden nach Süden kommen um in bergigem Gelände gespeichert zu werden.
                      Je nach Boden müßte man viell. sogar den Seegrund abdichten.
                      Norwegen wäre wohl die bessere Lösung.
                      Daher vermute ich, eine Lösung, wenn auch sehr schwierig, wird wohl aus dem chemischen Bereich kommen.
                      Durch die notwendigen Dimensionen wird es eine teure Angelegenheit. Gefragt sind Lösungen mit günstigen Materialien und einfachem Produktionsprozess.
                      Das wird dauern, daher sollte man eher an eine Zwischenlösung denken.
                      Es wird ja viel in diese Richtung geforscht, aber das braucht Zeit und manchmal ergibt sich die Lösung aus Zufall.

                    • „Eine Ueberschlagsrechnung zeigt, dass so keine nennswerten Energiemengen gespeichert werden können.“
                      Schon klar, die mögliche Ladekapazität ist nicht mit Pumpspeichern vergleichbar. Ich hatte lediglich die Haltbarkeit geschätzt. Aber ich stecke so nicht so tief in der Materie dass ich sagen kann ob FK-Hubspeicher sinnvoll in ein Speichernetz integriert werden können oder nicht.

                    • „…die Kosten…“
                      Die sind immer in Bezug auf die Betriebsdauer zu sehen. Hab das neulich mal am Beispiel Schuhe ausgeführt: Die billigen Schuhe sind pro Schuh-Jahr teurer als die teureren Schuhe.

                      „Da wir dicht besiedelt sind und auch Straßen ein Hindernis wären ist es nur in geringem Maße möglich weiter auszubauen.“
                      Auch für schon vorhandene Speicherseen wurden Siedungen überflutet und die Leute umgesiedelt, zum Beispiel am Sylvensteinsee in den bayerischen Alpen oder am Schluchsee im Schwarzwald. Deswegen empfehle ich den Mut zur frechen Frage: „Entscheidet euch: Wollt ihr lieber über Braunkohleabbau streiten oder über Speicherseen?“

                      „Norwegen wäre wohl die bessere Lösung.“ Weil das norwegische Wasserkraftpotential den Eigenbedarf übersteigt wurde schon ein Plan zur HGÜ-Leitung von Norwegen nach BRD entwickelt. Kostet halt auch erst mal Geld.

                    • «Deswegen empfehle ich den Mut zur frechen Frage: „Entscheidet euch: Wollt ihr lieber über Braunkohleabbau streiten oder über Speicherseen?“

                      Das ist richtig. Man kann gegen Kohleabbau sein, gegen Atomkraftwerke, gegen Gaskraftwerke und auch gegen Windräder. Aber nicht gegen all das zugleich (zumindest nicht, wenn man auf einem Computer oder Smartphone schreibt).

                    • «Sie hat nur die Schwere des Verlaufs beeinflusst.»
                      Auch darüber könnte man streiten: Ungefähr zeitgleich mit dem Anlaufen der Impfkampagne gab es auch die Nachricht, dass die «delta»-Variante im Durchschnitt mildere Krankheitsverläufe erzeugt als die Vorgänger. Und Omikron mildere als Delta.

                    • || «Sie [die Corona-Impfung] hat nur die Schwere des Verlaufs beeinflusst.»

                      Auch darüber könnte man streiten»||

                      Ich habe damals die israelischen Daten dazu analysiert (aus meiner Sicht, der einzige mir bekannte Datensatz von allen während der Pandemie erhobenen, der überhaupt etwas taugte). Die erste Analyse hatte bereits gezeigt, dass schwere Verläufe unter Geimpften seltener waren, die zweite hat die Notwendigkeit der Auffrischungsimpfung belegt.

                      Ich halte diese Analysen auch aus heutiger Sicht für gültig. Die Daten hielten allen Konsistenzüberprüfungen stand und die Aussagen waren statistisch valide.

                      Es war kein Schwarz-weiss-Effekt. Auch Geimpfte sind gestorben oder hatten schwere Verläufe. Aber die Impfung von Risikogruppen, darunter sehr alten Leuten (über 70), war sicher sinnvoll und hat Leben gerettet.

                      Bei der Impfung von Leuten, die keiner Risikogruppe angehörten, ist das eine andere Frage.

                      Wenn ich einen ausreichend grossen Datensatz einschliesslich Erfassung der Nebenwirkungen hätte, könnte ich sehr wahrscheinlich zeigen, dass die Impfung junger Männer (16-25) im Mittel schädlich war. Aus sehr guten Gründen sind Datensätze einschliesslich systematischer Erfassung der Nebenwirkungen aber nicht erhoben worden.

                    • @izi
                      >>>Aus sehr guten Gründen sind Datensätze einschliesslich systematischer Erfassung der Nebenwirkungen aber nicht erhoben worden.<<<
                      Vorsicht, Vorsicht!
                      Da kommen wir hier in Dt. ganz schnell auf glattes Eis!
                      Aber als Schweizer geht das durch…

                    • «Aber als Schweizer geht das durch…»

                      Ich habe während der Pandemie auch die Schweizer Datenerhebung mehrfach und ziemlich scharf kritisiert. Wenn ich es richtig interpretiere, gab es nur eine Konsequenz, und die war aus meiner Sicht eher unbedeutend. Ich weiss nicht einmal definitiv, dass überhaupt geschehen ist, was mir da zugetragen wurde.

            • «dann schaltet sich die Photovoltaik in ganz Andalusien ab, um Schaden zu vermeiden…»

              Das kann durchaus passiert sein. Jeder Wechselrichter hat einen Schutz gegen Netzparameter (Frequenz, Spannung), die ausserhalb seiner Spezifikationen liegen. Die Schutzeinrichtung trennt die Anlage in Millisekunden vom Netz. Da die meisten Anlagen genau die gleichen Spezifikationsgrenzen haben, kann das leicht auch grossflächig passieren. Modernere Anlagen werden dynamisch gesteuert oder der Netzbetreiber kann eingreifen, aber es kommt darauf an, wie viele Anlagen welcher Art am Netz hängen.

              Das Netz hat zuerst einen Ausreisser nach «zu viel Angebot» und Millisekunden später einen nach «zu wenig Angebot». Wenn der Ausschlag nach unten zu gross ist, bricht es halt zusammen.

              Wenn es das war, was geschehen ist, dürften das inzwischen die Energieunternehmen und die Regierungen von Spanien und Portugal auch wissen. Sie machen nur den Palmström und schliessen messerscharf, dass nicht sein kann, was nicht sein darf.

              Wenn es rauskommt, wäre es eine europaweite politische Katastrophe. Bei den Erneuerbaren haben sich sehr viele Politiker sehr weit aus dem Fenster gelehnt.

              • «Wenn das herauskäme», ja, da gibt es viele Interessen dies zu kaschieren.
                Infragestellung, der Solaranlagen und des Ausbaus, Nachrüstungen für alle privaten Anlagen, fragliche Rentabilität, Vorsorge durch Speicher und per Internet abschaltbare Anlagen.
                Es ist eben ein Problem gegenüber Kraftwerken, daß jederman Strom einspeisen kann oder auch nicht, Wolken in kurzer Zeit die Leistung drosseln, viele teilweise verschiedene Anlagen steuern und beeinflussen.Das unter einen Hut zu bekommen ist schwer.
                Der Laie denkt sich, einspeisen und die Sache ist erledigt.

                • «fragliche Rentabilität»

                  Ich leite heute Nachmittag eine Doktorprüfung. Der Doktorand hat unter anderem (im Zusammenhang mit seiner Arbeit zu Energiespeichertechnik) die Rentabilität von Solarpanels auf Privatdächern in der Schweiz ohne Zwischenspeichertechnik untersucht. Hintergrund sind die Strompreisschwankungen. Das Ergebnis ist, dass Solar auf Hausdächern in der heutigen Form (ohne Subventionen) nicht rentabel ist.

        • @u_S
          Auf einer schönen Photovoltaikschwurbler gefunden:

          https://www.dasgelbeforum.net/index.php?id=666963

          Klingt für mich zwar nicht so, aber was oder wer bin ich schon…
          «Wenn aber „nicht jetzt wichtige regulatorische Weichen im Energiemarkt gestellt werden, steht im allerschlimmsten Fall überhaupt kein Strom mehr zur Verfügung“. Grund hierfür ist Enpal und 1Komma5° zufolge die Einspeisung aus ungeregelten Photovoltaik-Anlagen – gemeint sind solche mit weniger als 100 Kilowatt außerhalb der Direktvermarktung. Es werde „immer mehr Strom durch kleine Photovoltaik-Anlagen erzeugt, die die Einspeisevergütung erhalten und nicht gesteuert werden. Im Juli dieses Jahres waren es bereits 60 Gigawatt.“

          Auf dieses dringende Problem haben bereits mehrere Fachleute hingewiesen, unter anderem Lion Hirth, Professor für Energiepolitik sowie Gründer und Geschäftsführer des Beratungsunternehmens Neon in einem Beitrag für pv magazine, ebenso Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group. An einem Tag mit hoher Solarstromerzeugung und geringem Verbrauch – etwa an Ostern, Himmelfahrt oder Pfingsten – könnten Extremwerte für negative Strompreise entstehen, unter Umständen gäbe es trotzdem keine „Markträumung“ – der Strom bliebe also im Netz. Im allerungünstigsten Fall, schreibt etwa Leon Hirth, reicht dann die zwangsweise Abschaltung von Erzeugern nicht mehr aus, und es bliebe nur noch die Abschaltung ganzer Verteilnetze. Zwar bedeute dies „keineswegs automatisch einen flächendeckenden Ausfall des Stromsystems (Blackout), jedoch steigt die Gefahr einer schwerwiegenden Störung in einem derart gestressten System stark an. Dies muss unbedingt vermieden werden.“

          Die gemeinsame Erklärung von Enpal und 1Komma5° warnt, wenn auch nicht ganz so differenziert, vor genau dieser Situation. Im schlimmsten Fall müsse der Verteilnetzbetreiber „gezielt Regionen vom Stromnetz trennen“, und der Erklärung zufolge werde dieses Szenario „von Experten bereits an Ostern oder Pfingsten 2025 für möglich gehalten“.

          • Vor Jahren dachte ich schon, es wird Schwierigkeiten geben, wenn jeder Strom erzeugen kann, ohne daß man direkten Zugriff hat wie auf ein Kraftwerk.
            Da es auch wichtig ist, wo Strom erzeugt wird und wieviel ergibt das Probleme und es ist z.Z. nicht regelbar.
            Denn die Leitungen und die all. Technik müssen auf den hohen Stromtransport ausgelegt werden.
            Das gleiche entsteht, wenn die E-Mobilität wie von manchen gewünscht, großen Erfolg gehabt hätte.
            Die Zuleitungen müssen dafür ausgelegt werden. Es gibt Grenzen, wieviele gleichzeitig laden können.
            Da immer schneller geladen werden kann, mit höheren Stromstärken, erhöht sich auch diese Problematik.
            Stünden an Raststätten 20 oder 40 LKW plus PKW die gleichzeitig laden, kann man den Energiebedarf berechnen und jede Raststätte bräuchte neue Zuleitungen. Dazu natürlich die entsprechende Anzahl an Parkplätzen,
            Sollte man in Kupfer legen, wird der Preis für das Metall natürlich anziehen. Zuzüglich Erdleitungen oder Masten, Raststätten liegen ja meist etwas abgelegen.
            Durch Arbeitszeiten oder Urlaub würde der Bedarf dort sehr schwanken.
            Spannungsschwankungen kann man Zuhause mit einem Multimeter gut messen. Je nach Ort steigt und sinkt die Spannung zu gewissen Zeiten.

  13. *Miersch sieht «große Rückendeckung von der Basis*

    84,6 Prozent der Mitglieder votierten dafür, wie der Parteivorstand mitteilte. 56 Prozent der Mitglieder beteiligten sich an der Abstimmung.

    Ein Sieg wie Trump also ein trumpistischer Sieg.

  14. Der Party-Sing-Sang «Deutschland den Deutschen, Ausländer raus» fällt unter Meinungsfreiheit, die Anti-Werbung *Impfen macht frei* unter Volksverhetzung.

    Was stimmt hier in der Wichtung nicht mehr?

    • «Was stimmt hier in der Wichtung nicht mehr?»

      Also gut – ich klaere da mal auf 😉

      «Deutschland den Deutschen, Ausländer raus» 𝘪 𝘴 𝘵 Meinungsfreiheit, auch wenn es mir persoenlich auch nicht gefaellt. (Im Prinzip sagt das adaequat T. auch.)

      *Impfen macht frei* ist, wortwoertlich genommen, falsch. Im speziellen Fall ist es aber ein Vergleich, der schiefer ist als jedes Bild von @izi ueber Arbeit.

      https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/3str46824-bgh-impfen-macht-frei-volksverhetzung

      • Wie ich es verstanden habe, ist «Impfen macht frei» deshalb Volksverhetzung, weil es mehr als nur eine Anspielung auf «Arbeit macht frei» über dem Tor von Auschwitz war. Derjenige, der verurteilt wurde, hat tatsächlich ein Bild des Tors von Auschwitz mit dem veränderten Spruch benutzt und das ist definitiv nicht mehr im Rahmen der Meinungsfreiheit in Deutschland.

        In den USA würde die Meinungsfreiheit das noch decken, aber es wäre auch dort noch abgrundtief geschmacklos und pietätlos.

      • Vielleicht wäre es mal ganz gut, wenn unsere ausländischen Mitbürger zwei Wochen die Arbeit niederlegen. Geht ja nicht, verstößt gegen das Vertragsrecht.

        Es müsste gerechterweise möglich sein, diesen Mist mit ner Erziehungsmaßnahme zu kontern.

        Wichtung halt.

      • @nera
        Habe mal gegoogelt, was so von 2021-23 von Politikern in Bezug «Impfen und Freiheit», von sich gegeben wurde:
        -Söder
        «Eine Impfung sei der einfachste Weg, mit Corona umzugehen und Freiheit zu erlangen»

        https://www.spiegel.de/politik/deutschland/markus-soeder-zu-corona-massnahmen-wer-die-freiheit-liebt-sollte-sich-impfen-lassen-a-9c67747a-e605-4477-ae99-b64ea22d474c

        -Lauterbach
        «Die Freiheit gewinnen wir durch die Impfung zurück.»

        https://www.zeit.de/politik/deutschland/2022-01/impfpflicht-debatte-bundestag-live

        Dann gab es auch den Impsong: «Baby laß uns impfen, Du und ich wir zwei, Baby laß uns impfen, endlich sind wir frei…»

        Bei mir kamen da auch dieselben Assoziationen hoch. Aber das Impfen im Verbindung mit Freiheit war ja für einen «guten Zweck».
        Und etwas vergleichen hat auch nichts mit gleichsetzen zu tun.
        Für mich war das ein sehr drastischer Vergleich mit finsteren Zeiten.
        Aber ich habe die Leute irgendwie verstanden, weil ich es auch so fühlte.
        Und eigentlich hätte es auch Söder und Lauterbach klar sein müssen, in welchen Zusammenhang ihre Äußerungen über Impfen und Freiheit gebracht werden können.
        Ich jedenfalls hatte diesen Zusammenhang sofort im Kopf…

        • «Habe mal gegoogelt, was so von 2021-23 von Politikern in Bezug «Impfen und Freiheit», von sich gegeben wurde:»

          Ja, kann mich erinnern. Ausgemachter Schwachsinn. Man wollte damit unglaublichen Druck auf Zweifler und Verweigerer ausueben. Das praegenste Beispiel war fuer mich Joshua Kimmich. Wochenlang fertiggemacht, bis der dann eingeknickt ist.

          Ich hatte damals ’ne Arbeitskollegin, die hatte wirklich Angst vor der Impfe, hat dem Druck auch lange widerstanden. Aber wohnte halt nicht in einer Grosstadt wie ich, wo man dann eben auch noch Sonntag (wir gingen damals jeweils 12 h inc. Pausen 3 Tage hinternander Tag/Nacht-Wechselschicht arbeiten) nach 19.00 Uhr ein Zertifikat bekommen konnte. Also hatte die dann irgendwann nachgegeben – und noch zusaetzl. Aerger mit ihrem Freund bekommen.

          «Bei mir kamen da auch dieselben Assoziationen hoch.»

          Okay. Ich hatte mich damals auch ueber JEDEN «Widerstaendler» und Spaziergaenger gefreut. Nachdem der Spuck vorbei ist (hoffentlich!) sehe ich das aber differenzierter.

          «Und etwas vergleichen hat auch nichts mit gleichsetzen zu tun.»

          Ich denke schon, dass genau das die schaerfsten Corona-Leugner (gab’s auch) und mancher VT-Freund tat. (Ich selber vermute auch heute noch eine zwar zufaellige, aber guenstige Gelegenheit dahinter, mal auszutesten, wie weit man die Demokratie aushoehlen kann, ohne das man die Mehrheit der Bevoelkerung verliert.)

          • *Pandemie der Ungeimpften*

            Druck – aber gewaltig. Und die AG haben sich teilweise gewaltig einspannen lassen. Andere wiederum fanden Wege für ihre Mitarbeiter.

            Nee – das war nicht schön und man sollte nicht vergessen wer wann was gesagt hat.

  15. „Bildung statt Bomben“: Schüler protestieren gegen Stand der Bundeswehr an Fachschule in Gotha und erhalten Schulverweis. Der Vorfall war in der Staatlichen Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr in Gotha.

    Die Staatlichen Fachschule für Bau, Wirtschaft und Verkehr in der ehemaligen Residenzstadt Gotha ist übrigens so ein typischer Bernhard-Vogel-Zusammenschiss. War doch die Baugewerbeschule die älteste Bauingenieurschule Deutschlands. Der Bernhard, dieser schwarze Vogelimport aber erweiterte das Portfolie für seine Hauptresidenz Erfurt, so das die Bauingenieure in Erfurt landeten und für die Baufachschule nur der Techniker(Westerfindung) übrig blieb und zeitnah mit der Transportschule zusammengelegt wurde.

    Alte Geschichten.

    • «„Bildung statt Bomben“: Schüler protestieren gegen Stand der Bundeswehr an Fachschule in Gotha und erhalten Schulverweis.»
      Bildung ist Luxus, Bomben sind Staatsräson.

      • Der «Schulfrieden» ist eben ein höheres Gut als der gemeine Frieden.

        Man kann nur hoffen, dass sich potentielle künftige Schüler bewusst gegen eine Institution mit einem derart engstirnigen Lehrkörper entscheiden.

    • Ich wundere mich eigentlich, dass die Präsenz der BW bzw. deren Werbemaßnahmen in Schulen nicht mehr Protest erzeugt. Zu meiner Schulzeit hatte die BW bei der Mehrheit der Schüler keinen tollen Ruf, solche Werbestände wären undenkbar gewesen.

          • Damals kamen auch die von der NVA (welchen Rang die hatten, weiss ich nicht mehr) ab und zu mal direkt in die Schule mit wohlwollender Zustimmung der Lehrer und warben fuer den Beruf. Wehrkundeerziehung gab’s auch.

            Aber das war ganz was anderes. Und in Russland ist es wiederum was anderes.

      • «Ich wundere mich eigentlich, dass die Präsenz der BW bzw. deren Werbemaßnahmen in Schulen nicht mehr Protest erzeugt.»
        Die Zeitenwende marschiert mit festem Schritt…

        • Stimmt schon. Andererseits war meine Schulzeit noch zu Zeiten des Kalten Kriegs I, am Feinbild hat es nicht gefehlt. Allerdings war die Friedensbewegung sehr aktiv, darunter etliche Lehrer. Dann gab es noch die Nachwirkungen der Entspannungspolitik von Brandt. Fast alle Jungs, die ich kannte, haben den Wehrdienst verweigert. Wir haben noch zusammen an den Begründungen getüftelt.

          • Das habe ich (Jahrgang 1949) auch so erlebt. Damals war noch die Erinnerung an den katastrophalen 2. Weltkrieg frisch. Ich habe noch die «Kriegskrüppel» und die Ruinen gesehen.
            Die Kriegsdienstverweigerung (kurz KDV) war normal.
            Heute wird die Kriegsertüchtigung hochgejubelt und wir singen: «Die Rüstung hoch, die Reihen fest geschlossen, die Zeitenwende marschiert mit festem Schritt…»

            In Görlitz, hörte ich, sagen Viele: «Dass Alstom den Waggonbau an KNDS verkauft, die dort Panzer bauen wollen, ist ein Glücksfall. Damit bleiben tarifliche Arbeitsplätze erhalten, während eine einfache Schliessung des Werks für Görlitz den wirtschaftlichen Ruin bedeiten würde.» Dass kann man, so übel es auch ist, psychologisch gesehen verstehen: Arbeitslosigkeit wäre keine attraktive Alternative. Und für die Kriegstüchigkeit ist das ja dringend nötig: Russland hat ca. 9000 Panzer, während die europäischen NATO-Staaten ohne USA nur 48 000 Panzer haben, also völlig wehrlos sind wenn der Wladi kommt.

              • Wenn es um Kampfpanzer (battle tanks) geht, haben Sie recht. Die NATO hat nach neuesten Zahlen 11’500, von denen 4’640 auf die USA, 2’238 auf die Türkei und 1’813 auf Griechenland entfallen. Polen hat 800, alle anderen liegen unter 300, Deutschland noch vor Grossbritannien oder Frankreich. Es handelt sich um einsatzfähige Fahrzeuge, nicht um eingelagerte.

                Allerdings beträgt die Zahl einsatzfähiger russischer Kampfpanzer nach den besten derzeit verfügbaren Quellen nur 2’000. Das von @gelse angegebene Verhältnis ist also realistisch. Das tatsächliche Verhältnis ist leicht höher zugunsten der NATO.

                  • Yo, in der Mathepruefung darf so ein Lapsus mit US-Panzern natuerlich nicht passieren. Aber in der Eile des Gefechts…muss doch nicht an die grosse Glocke gehangen werden.

                    Und @gelse: Muss denn immer ueber Panzer geredet werden? Lass uns doch lieber ueber den Taurus spekulieren.

                    • «Muss denn immer ueber Panzer geredet werden?»
                      Nicht immer. Aber wenn man über Waggonbau Görlitz spricht und an wen die Fa. Alstom den Betrieb verhökert kommt man automatisch auf Panzer.

                    • (Menschenskind, nochmal. Ich wollte es wieder gradebiegen. Und jetzt machen Sie den Anfaengerfehler gleich noch mal.

                      Gelse sprach von 48’000 ohne US-Zeugs. Sie sprachen von 11’500 incl. der US-Panzer.

                      Also 11’500 minus 4’640 = 6’860

                      8’860 : 2’000 entspricht 3,43 : 1 -> gerundet 3 : 1.)

                    • «Aber fragen Sie ruhig, wenn Ihnen die Grundrechenarten nicht mehr so geläufig sind.»

                      Was nutzen einem die Grundrechenarten, wenn man die Aufgabenstellung nicht versteht?

                      Vielen Dank an @Nerazurra für die ausführliche Erklärung.

                    • @Petrowitsch

                      Hi. (Die Luft scheint rein zu sein.)

                      Da wir uns so gut «verstehen», duerfen Sie auch gern «Nera» schreiben. Aber Sie koennen selbstverstaendlich auch foermlich bleiben. 😉

          • «Entspannungspolitik von Brandt»

            Ach die guten alten Zeiten. Unter Brandt betrugen die Militärausgaben ca. 3,5% des BIP heute will man 2% erreichen.

            «Fast alle Jungs, die ich kannte…»

            Hmmm, Bundeswehr in den 70ern fast 500000 Mann, heute höchstens 200000 Mann.

            • @Petrowitsch
              Die groben Zahlen, was Nato und Russland hinsichtlich der Stärke betrifft, werden so schon stimmen. Oder haben Sie wieder andere?

              Willy Brandt regierte in einer Phase starker Ost-West-Konfrontation. Trotz seiner Ostpolitik blieb die militärische Integration in die NATO zentral – mit relativ hohen Verteidigungsausgaben.
              Der Mann war eben widersprüchlich.
              Unter Brandt gab es ja auch den sogenannten «Radikalenerlass».
              Und dass es in der Zeit eben auch viele Wehrdienstverweigerer gab, obwohl die BW bedeutend größer war, ändert doch nichts an der Tatsache.
              Auch die Friedensbewegung war damals eine stärkere Kraft.
              Ich weiß manchmal nicht so recht, was Sie hier sagen wollen.
              Keiner spricht hier generell für ein Land oder eine ganze Bevölkerung, außer Ihnen in Bezug auf die Ukraine.
              Und Sie selbst können doch eigentlich auch nur für max. 0,001% der derzeitigen ukrainischen Bevölkerung sprechen, wenn ich mal davon ausgehe, daß Sie wirklich 300 Menschen persönlich kennen würden.
              Und was sagt das statistisch aus?

              • «Oder haben Sie wieder andere?»

                Aber gerne.
                «Die Militärausgaben in Russland übertreffen einer Studie zufolge inzwischen alle europäischen Verteidigungshaushalte zusammen…
                Nach Kaufkraftparität, bei der berücksichtigt wird, welcher Warenwert mit welcher Währung zu kaufen ist, überstiegen die russischen Ausgaben in Höhe von kaufkraftbereinigt 462 Milliarden US-Dollar sogar die der europäischen Länder (457 Milliarden US-Dollar). »
                https://www.manager-magazin.de/politik/verteidigung-von-europa-russland-investiert-mehr-in-ruestung-als-europa-a-85878196-3ff7-403e-9078-a601f1ab0cc6

                «Willy Brandt regierte in einer Phase starker Ost-West-Konfrontation.»

                Gab es zu der Zeit einen Krieg, wie ihn Russland in der Ukraine führt? Die Spannungen können doch heute nicht größer sein. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass die Sowjetunion dem Westen ständig mit atomarer Vernichtung gedroht hätte. Heute ist das ganz normale, tägliche Rhetorik russischer Propaganda. Aber die «Friedensbewegung» bekommt das ja damals wie heute wieder nicht mit.

                «Keiner spricht hier generell für ein Land oder eine ganze Bevölkerung, außer Ihnen in Bezug auf die Ukraine.»

                Wie kommen Sie darauf, dass ich für die gesamte Ukraine sprechen würde? An welchen Stellen weiche ich denn ihrer Meinung von der Mehrheitsmeinung der ukrainischen Bevölkerung ab? Was sagt RT dazu?

                • Wenn man will, dass die russischen Verteidigungsausgaben gross aussehen, nimmt man Kaufkraftparität (und lässt das NATO-Mitglied mit den höchsten Ausgaben mal nonchalant weg).

                  Wenn man will, dass die USA (noch) das grösste Bruttoinlandsprodukt aller Staaten haben, rechnet man nicht kaufkraftbereinigt (sonst ist es nämlich China).

                  • «und lässt das NATO-Mitglied mit den höchsten Ausgaben mal nonchalant weg»

                    Wie Selenskyj mal zum Ärger von Trump sagte, da ist ja auch ein schönes Meer dazwischen.

                    «Wenn man will, dass die USA (noch) das grösste Bruttoinlandsprodukt aller Staaten haben,…»

                    Macht Putin doch auch so, wenn er belegt, dass Russland schon alle überholt hat.

        • Warten wir ab, vielleicht formiert sich eine neue Friedensbewegung.
          Noch sieht es nicht danach aus, aber es braucht Zeit, auch dafür.
          Erstmal ist Rechtsruck angesagt, wenn er nicht so weit läuft, arbeitet er für die Gegenbewegung.

    • War heute in Gotha, zum Thüringentag.

      Nebenbei: 1 mal sprach ich am Stand der besagten Faschschule mit einer Lehrerin, 1 mal am Stand der Brommbeere mit deren Pressesprecher und kam auch auf das Thema. Was in der Prese steht ist richtig, aber nur ein Teil der Wahrheit. Also das Ding zieht höchste Kreise bis ins Ministerium für Bildung oder so, heißt Skandal. Was wirklich passiert ist, ist eben nicht nur das Plakat vorm Stand (was angeblich gar nicht das Problem war, ob drinne oder draußen, auch für die BW vor derem Stand nicht, weil Meinung), das was im Vorfeld passierte und im Nachgang eskalierte steht nirgendwo in der Presse. Es hat auch keiner mit den Wahrheiten richtig rausgerückt, die Lehrerin darf nicht zum Schutz der Schule und zum Schutz der Schüler, der Pressesprecher nicht will wegen falscher Gerüchte bzw. was im Bildungsministerium passiert.. Die Schule wird derweil mit Hassmails der Antifa überzogen. Glücklich ist keiner. Für die einen haben die Schüler überzogen, für die anderen die Direktorin.

      Am Ende ist es so. Keiner weiß was genaues aber alle haben das richtige Urteil für sich parat. Das ist das wahre Leben.

      • «Keiner weiß was genaues aber alle haben das richtige Urteil für sich parat. Das ist das wahre Leben.»

        Das kommt daher, wenn man nicht offen sagt, was passiert ist. Wenn Schule und Ministerium das nicht tun, stinkt die Sache auch für mich.

        Ausschluss vom Unterricht ist eine harte Sanktion. Wenn man das tut, muss man eine ausreichen de Begründung geben können. Ich habe noch keine gelesen.

        Wenn es dem Lehrkörper nicht gefällt, dass ich (und andere) ihn für engstirnig halten, sollen sie sich erklären.

        • *Das kommt daher, wenn man nicht offen sagt, was passiert ist.*

          Ja. So ist das in der Demokratie. Nur keinen Fehler machen. Und wenn man ihn macht nur zugeben, was schon bekannt ist. Oder den Olaf machen.

        • «Das kommt daher, wenn man nicht offen sagt, was passiert ist. Wenn Schule und Ministerium das nicht tun, stinkt die Sache auch für mich.»

          Ich bezweifle, dass Sie so einfach glauben würden, was die Schule sagen würde. Ihnen haben doch schon ein paar Triggerwörter von einem, wie man jetzt sieht, schlecht recherchierenden Journalisten gereicht und ihr Meinungsbild war fertig.

          • «wie man jetzt sieht, schlecht recherchierenden Journalisten»

            Woran sieht man das jetzt? Der Fakt ist ja immer noch der gleiche. Niemand bestreitet den Unterrichtsausschluss und dass der Grund ein Protest gegen einen Bundeswehrstand auf einer Kontaktmesse war.

            «Ich bezweifle, dass Sie so einfach glauben würden, was die Schule sagen würde.»

            Komnt drauf an, wie. Wenn jemand vor der Kamera spricht, sehe ich schon, ob er/sie ehrlich ist oder bullshittet. Die meisten Politiker bullshitten die meiste Zeit. Komischerweise können sie auch anders, was man bei einigen merkt, wenn es mal eine «Homestory» gibt.

            • «Komnt drauf an, wie. Wenn jemand vor der Kamera spricht, sehe ich schon, ob er/sie ehrlich ist oder bullshittet.»

              Also Ankläger und Richter in einer Person. Recht hat der, der ihrer Meinung ist?

                • «Können Sie nicht erkennen, ob jemand authentisch spricht oder ausweichend?»

                  Wenn ich mich in einer Sache nicht auskenne, gilt für meinen Gegenüber erstmal die Unschuldsvermutung, selbst wenn ich Zweifel habe. Wenn ich Zweifel habe, bin ich in der Bringschuld diese Zweifel zu belegen.

                  • «Wenn ich Zweifel habe, bin ich in der Bringschuld diese Zweifel zu belegen.»

                    Dem ist nicht so. Wenn die Direktorin einer Fachschule eine schwerwiegende Entscheidung trifft, muss sie auf Nachfrage gute Gründe für diese Entscheidung angeben können. Und es ist das Recht von Journalisten, in einem solchen Fall nachzufragen.

            • «Der Fakt ist ja immer noch der gleiche. »

              Scheinbar sind ja nicht alle Fakten bekannt, wie @u_S schrieb:
              «Was in der Prese steht ist richtig, aber nur ein Teil der Wahrheit.»

              • «Was in der Prese steht ist richtig, aber nur ein Teil der Wahrheit.»

                Und daraus schliessen Sie, dass der Journalist nicht sauber recherchiert hat? Offenbar will den Rest der Wahrheit ja auch jetzt noch niemand an die Oeffentlichkeit gelangen lassen. Was kann der Journalist dafür, wenn ihm etwas verschwiegen wurde?

                Tut mir leid, noch einmal. Wenn der Lehrkörper sich ungerecht angegriffen fühlt, soll er den Rest der Wahrheit öffentlich machen.

                • «Was kann der Journalist dafür, wenn ihm etwas verschwiegen wurde?»

                  Ich glaube, so etwas nennt sich Recherche.

                  «Wenn der Lehrkörper sich ungerecht angegriffen fühlt, soll er den Rest der Wahrheit öffentlich machen.»

                  Ich nehme an, Sie wissen genauso gut wie ich, dass das im Rahmen der Fürsorgepflicht sehr komplex sein kann.

                  • «Ich glaube, so etwas nennt sich Recherche.»

                    Da glauben Sie etwas Falsches. Man recherchiert so gut man eben kann. Wenn man dabei angelogen wird oder wenn einem etwas verschwiegen wird, dann fällt das auf die Gesprächspartner zurück, nicht auf den Journalisten.

                    Das wäre nur anders, wenn die ursprüngliche Darstellung unplausibel oder in sich inkonsistent gewesen wäre, oder wenn der Journalist überhaupt nur eine Seite hätte zu Wort kommen lassen. Er hat aber die Argumente beider Seiten angebracht.

                    «Ich nehme an, Sie wissen genauso gut wie ich, dass das im Rahmen der Fürsorgepflicht sehr komplex sein kann.»

                    Die Direktorin hat eine scharfe Disziplinarmassnahme verhängt, aber nicht mehr. Die betroffenen Schüler und eine Teil der anderen Schüler fanden das überzogen. Das macht sehr wahrscheinlich, dass Fürsorgepflicht hier nur ein vorgeschobenes Argument ist. Wenn die jungen Leute etwas getan haben, was die Massnahme in dieser Schärfe rechtfertigt, darf das auch die Oeffentlichkeit wissen, nachdem der Fall nun ohnehin schon in die Oeffentlichkeit gelangt ist.

                    Das ist keine Verletzung der Fürsorgepflicht. Vielmehr kann man argumentieren, dass die Behauptung, man komme einer Fürsorgepflicht nach, wenn man die Gründe der Entscheidung nicht offenlegt, den jungen Leuten zusätzlich zu den bekannten Fakten etwas unterstellt, das man nicht präzisieren und belegen will. Das wiederum halte ich für sehr problematisch.

      • Danke fürs Nachfragen!

        «Was wirklich passiert ist, ist eben nicht nur das Plakat vorm Stand …»

        Wenn man bedenkt, wie vorsichtig Schulen und Behörden im Spannungsfeld aller möglichen und unmöglichen Interessengruppen agieren müssen, hätte mich das auch gewundert.

  16. Der Rohstoffvertrag zwischen den USA und der Ukraine beinhaltet keine Verpflichtung der Ukraine, bisherige Militärhilfen zurückzuzahlen. Weitere Militärhilfe wird allerdings als US-Investition in den gemeinsam finanzierten und kontrollierten Fonds gezählt.

    Offiziell wird ein 50:50 Stimmrecht über den Fonds verkündet. Fragt man bei peprplexity.ai nach, wie das funktionieren soll, wenn ess uneinigkeit zwischen den Seiten gibt, erfährt man dann:

    «Obwohl die Vereinbarung die gleichberechtigte Partnerschaft betont, besteht der Verwaltungsrat des Fonds aus 5 Mitgliedern: 2 ernennt die Ukraine, 3 ernennen die USA.»

    Diese Information lässt sich allerdings nicht gegenrecherchieren. Wir müssen uns da ganz auf Mustafa Nayeem verlassen.

    • «„Bildung statt Bomben“: Schüler protestieren gegen Stand der Bundeswehr an Fachschule in Gotha und erhalten Schulverweis.»
      Bildung ist Luxus, Bomben sind Staatsräson.

      • Wusst’s ich doch schon gestern frueh, dass Sie dem Euromaidan-Aktivisten und anscheinend seit Juni 2024 im Zoff mit S. stehenden afghan./ukrain. Journalisten micht trauen.

        «If the United States decides to acquire these resources for ourselves, we will given first choice to either acquire them or designate the purchaser of our choice.»

        Fragt sich nur wie das funktionieren soll, wenn es (Achtung!) grundsaetzlich Uneinigkeit zwischen den Seiten gibt. Bedeutet also Uneinigkeit (d.h. 3:3), die Sache ist vom Tisch?

        • «Fragt sich nur wie das funktionieren soll, wenn es (Achtung!) grundsaetzlich Uneinigkeit zwischen den Seiten gibt.»

          Das frage ich mich auch. Es ist bekannt, dass man Entscheidungsgremien so organisieren muss, dass eine Entscheidung fällt. Im US-Senat zum Besipiel hat die Vizepräsidentin oder der Vizepräsident bei Stimmengleichheit den Stichentscheid.

  17. Donald Trump hat nach 100 Tagen im Amt einen Zustimmungswert von 39-44% in der Bevölkerung, je nach Umfrage. Das gilt als der seit Ende des 2. Weltkriegs niedrigste Zustimmungswert nach 100 Tagen im Amt.

    Friedrich Merz hat laut dem neuesten ZDF-Politbarometer vor der Kanzlerwahl einen Zustimmungswert von 38%.

    • Da scheint die Einschätzung mal gut zu funktionieren.
      Meine Erwartungen bei Merz sind auch niedrig, bei Trump noch niedriger.
      Beim US amerikanischen Bekannten/Freundeskreis höre ich Pessimismus und Angst um den Job.
      Der neue Vertrag mit Panama scheint ja ein Unding zu sein. Muß ich mal näher recherchieren.
      Da ja die Parteienbindung abgenommen hat, müssen wir in Zukunft sicher mit stärkeren, überraschenden Ausschlägen rechnen.
      Ich würde sagen, immer mehr müssen das kleinere Übel wählen. Das Vertrauen schwindet immer mehr und das hat Folgen.
      Vielleicht eine natürliche Abnutzungserscheinung, die Zeit nach dem 2.WK und die Wiederaufbauphase war eine besondere Situation. Man hätte früher gegenhalten sollen.

    • @izi
      Ja, sind verrückte Zeiten, aber wie gesagt, meiner Meinung nach schon länger…
      Aber wir feiern uns mit solchen Werten als sichere Demokratie, die erfolgreich gegen den Faschismus kämpt, und über dem Ozean bricht sich der neue Faschismus Bahn.
      Wir machen alles richtig in Europa, während die andere Seite…
      Die Töne aus den USA, was die Einstufung betrifft, sind aber auch nicht ohne…

        • @izi
          Ja, hatte ich jetzt gar nicht mit auf dem Schirm, aber heute in den Nachrichten gehört. Und wo kommen die Stimmen her?
          Von den Konservativen.
          Langsam glaube ich wirklich, daß da ein größerer Plan dahinter ist.
          So richtig klar ist er mir aber nicht.
          Soll ganz Europa nach Rechts rucken?

          • Hoffnung ueber’m Ozean: Dank Trump gewinnt in Kanada ueberraschend der Trudeau-Ersatz und ebenso (mittlerweile gealterte) Global Young Leader Mark Carney die Neuwahl.

            «Soll ganz Europa nach Rechts rucken?»

            Hoffnung auch da: Habe gerade gelesen, der fesche Victor sitzt auch nicht mehr fest im Sattel. Hat aber noch ein knappes Jahr Zeit, sich was einfallen zu lassen.

            • «Dank Trump gewinnt in Kanada ueberraschend der Trudeau-Ersatz»

              Mag sein. Aber im Gegensatz zu Trudeau ist Carney nicht (mehr) woke. Er schwimmt auch im Gegensatz zu seinem Vorgänger nicht auf der Grünen Welle. Dazu perplexity.ai (auf meine gezielt gestellte Frage, ich kannte den Fakt schon, nur die Einzelheiten nicht):

              «Mark Carney hat als kanadischer Premierminister mit Wirkung vom 1. April 2025 die bundesweite Kohlenstoffsteuer für Verbraucher, die gemeinhin als „Kraftstoffsteuer“ bezeichnet wird, abgeschafft. Diese Entscheidung wurde an seinem ersten Tag im Amt, dem 14. März 2025, durch eine Ratsverordnung getroffen, die unmittelbar nach der Vereidigung seines Kabinetts unterzeichnet wurde. Mit diesem Schritt wurde die seit 2019 geltende Kohlenstoffsteuer für Verbraucher abgeschafft, während der Kohlenstoffpreis für große industrielle Emittenten weiterhin in Kraft bleibt.»

              Das ist übrigens die Gegenrichtung zur deutschen Koalition, die normale Verbraucher weiterhin belasten und die Industrie entlasten will.

            • «der fesche Viktor sitzt auch nicht mehr fest im Sattel»

              Das wurde doch schon vor der letzten Wahl behauptet.

              Sollte es wirklich eng werden, kann er es ja immer noch mit der Methode Bukarest/Istanbul/Paris versuchen.

              • @izi
                >>>Sollte es wirklich eng werden, kann er es ja immer noch mit der Methode Bukarest/Istanbul/Paris versuchen.<<<
                Ich habe aber den Verdacht, daß diese Methode nur in eine Richtung funktioniert, zumindest was die mediale Begleitung dieser Art betrifft.
                Eine Einbahnstraße sozusagen…
                PS: in Istanbul gibt es wohl doch noch keinen
                "Regime change"? Oder lag es am Erdbeben?

    • Mehr als 2400 h Trump (keine Lust fuer ’ne genaue Zahl) – und immer noch kein Frieden in der Ukraine.

      Yo – Trump war nur mal so ’ne Idee.

      Nun wuerde es aber wirklich mal Zeit, einen Mann (m/w/d) vom Fach ranzulassen.

  18. Das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) hat die AfD als gesichert rechtsextremistisch eingestuft.
    Bisher war die AfD aus Sicht des Verfassungsschutzes ein Verdachtsfall. Jetzt stuft der Geheimdienst die Partei als gesichert rechtsextremistisch ein. Das Gutachten veröffentlicht die Behörde nicht. Die AfD-Chefs Weidel und Chrupalla kündigten juristische Konsequenzen an.

    Quelle: Welt

    Der Kampf gegen die AFD soll woll auf eine andere Ebene gehoben werden. Wenn es hilft…ich bin da skeptisch.

      • @u_S
        DieReichinneckistjaallerersteSahne.DashatsiewirklichdenDaumendrauf.VonderkannmanmitSicherheitnocheinigeserwartenimBT.HoffentlichbekommtaberauchmalderMerzseinFettweg,oderdieSPD.

            • @izi
              >>>Nicht, dass ich dieser gesichert antidemokratischen Person eine Träne nachweinen würde.<<<
              Sie wollen wohl in nächster Zeit gar nicht mehr nach Dt. kommen 😅

                    • «Ich plädiere auf mildernde Umstände.»

                      Tuerlich. Fuer Sie immer.

                      «Die dünne Höhenluft…»

                      Das Problem ist, wenn Sie (fast) immer ohne Begleiter in der Gegend rumgurken, kann man sich schon Sorgen machen.

                      PS: Chur – Arosa. Ich vermisse da die eigenen Fotos.

                    • «Ich vermisse da die eigenen Fotos.»

                      Es war nicht sonnig. Die Ausblicke sind zwar sehr schön, auch ohne Sonne, kommen dann aber in Fotos nicht so gut rüber.

                • @izi
                  >>>Wieso? Pfingsten ist sie ja ganz gewiss nicht mehr Innenministerin.<<<
                  Das wird hoffentlich so sein.
                  Aber die Gesetze werden ja immer noch gelten.
                  Und Ihre Äußerung betrifft doch bestimmt §188, und Mitglied des BT wird sie ja noch sein…
                  Und in der Auslegung solcher Gesetze ist man ja ziemlich offen…😊

                  • Das wirft ein interesssantes juristisches Problem auf. Zum Tatzeitpunkt hatte ich eine schweizerische und deutsche Doppelstaatsbürgerschaft. Wenn ich nun die deutsche zurückgeben und mit meinem Schweizer Pass in Deutschland einreisen würde, dürfte mich die deutsche Justiz nach §188 verfolgen? Und wie würde sich die Schweizer Botschaft verhalten?

                    Fragen über Fragen.

                    • @izi
                      >>>Zum Tatzeitpunkt hatte ich eine schweizerische und deutsche Doppelstaatsbürgerschaft.<<<
                      Wie Sie ja schreiben: "Tatzeitpunkt".
                      Da hilft dann das Zurückgeben auch nicht…
                      Aber irgendwann gibt es bestimmt "Verjährung".
                      Bis dahin heißt es "Vorsicht" oder gute Rechtsanwälte 😊

            • „Heute ist alles Politik und hängt mit ihr zusammen, von dem Leder an unserer Schuhsohle bis zum obersten Ziegel am Dache, und der Rauch, der aus dem Schornstein steigt, ist Politik und hängt in verfänglichen Wolken über Hütten und Palästen, treibt hin und her über Städten und Dörfern.“
              ―Gottfried Keller

                • @Oberst Zapf (mit oder ohne Rente)

                  Oh, da bringen Sie mich in Verlegenheit 😉

                  Vielleicht rechts von Ihnen sollte immer noch ’ne Menge leerer Platz sein?

                  Hm, hoffe Sie verstehen das nich misz.

              • «ist Politik und hängt in verfänglichen Wolken über Hütten und Palästen»

                Gut ausgedrückt und seitdem zeitlos, obwohl das schon lange her ist.

                Damals haben die Hochstapler wenigstens noch ihre eigenen Kleider genäht, als auf Kosten des Steuerzahlers hohe Rechnungen an Visagisten und Friseure zu begleichen.

                (der dürfte verschleiert genug sein, um Paragraph 188 zu umgehen)

              • Schon klar, dass die regekmaeszigen Attacken gegen die groesste Oppositionspartei die Gesellschaft eher mehr spaltet als eint und vermutlich kontraproduktiv ist.

                Anderseits sind das keine Unschuldslaemmer und tragen eine gehoerige Mitschuld an ser Sache, wie Sie – in anderen Faellen – immer so schoen sagen.

                Und schon gar nicht haben sich die da ueberm grossen Teich, in die inneren Angelegenheiten von EU-Laendern einzumischen. So wie die (und Sie) sich das umgekehrt auch verbitten.

                • «Anderseits sind das keine Unschuldslaemmer und tragen eine gehoerige Mitschuld»

                  Ich mag die Vogelschisser wirklich nicht. Und wenn der Verfassungsschutz meint, es sprenge die Meinungsfreiheit, von «Umvolkung» zu reden, dann soll man gegen die Einzelpersonen, die das tun, gerichtlich vorgehen. Ich persönlich glaube, dass man keine Chance hat, das gerichtlich zu verbieten und dann kann es auch nicht als Begründung für die Feststellung gelten, eine ganze Partei sei «gesichert rechtsextrem».

                  Dar ich als «Passschweizer» eigentlich sagen, dass der Begriff «Passdeutscher» nicht verboten sein sollte, wenn er Menschen bezeichnet, die deutsche Staatsbürger geworden sind, ohne sich zu integrieren? Darf man sagen, dass es so etwas gibt und dass das ein Problem ist? Oder ist das schon rechtsextrem?

                  Kurz, ich bin dafür, gegen AfD-Politiker vorzugehen, wo sie Grenzen überschreiten, die in geltenden Gesetzen definiert sind. Was nicht verboten ist, ist in einem Rechtsstaat jedoch erlaubt – auch beim Politisieren.

                  Den Meinungsraum über die bestehenden gesetzlichen Regelungen hinaus einzuschränken, um die Opposition zu schwächen, ist antidemokratisch. Heute trifft es die AfD. Wenn man das geschehen lässt, wird es morgen andere Opposition treffen.

                  Falls man glaubt, die gesetzlichen Regelungen genügen nicht, muss man entsprechende Gesetze machen. Was allerdings in dieser Hinsicht am 3. April 2021 mit Paragraph 188 getan wurde und wie die Ampel-Regierung das dann benutzt hat, halte ich persönlich für nicht grundgesetzkonform.

  19. Stimmt schon. Andererseits war meine Schulzeit noch zu Zeiten des Kalten Kriegs I, am Feinbild hat es nicht gefehlt. Allerdings war die Friedensbewegung sehr aktiv, darunter etliche Lehrer. Dann gab es noch die Nachwirkungen der Entspannungspolitik von Brandt. Fast alle Jungs, die ich kannte, haben den Wehrdienst verweigert. Wir haben noch zusammen an den Begründungen getüftelt.

      • Den Fall Sergei Sternenko (Teilnehmer am Massaker in Odessa und unter Selenskij Inlands-Geheimdienstchef in Odessa) kannte ich noch nicht. Er passt aber zu dem, was über den Inlands-Geheimdienst SBU aus den Jahren seit den Maidan-Ereignissen bekannt ist. Die kennen nichts (und bringen ja auch schon mal einen Top-(Doppel-)Agenten des eigenen Militärgeheinmdienstes um.

      • «Ich weiß nicht, ob Ihnen der Name «Rainer Rupp» etwas sagt.
        Vielleicht auch bekannt unter «Topas».»

        Heute ist er als strammer Kremlpropagandist bekannt. Sieht man auch wieder an seinem Artikel.
        Wie Wikipedia zu berichten weiß:

        «2023 erhielt Rupp den Orden „Für die Offiziersehre“ der „Offiziere Russlands“, einer 300.000 Mitglieder zählenden Organisation von Mitarbeitern des russischen Militär- und Sicherheitsapparats. Der Historiker Hubertus Knabe bezeichnete aufgrund solcher Kontakte ehemaliger MfS-Kader mit den „Offiziere Russlands“ das „Ministerium für Staatssicherheit quasi als Kampfreserve Putins in Deutschland“.»

        Wie kommt man darauf, solche Informationsquellen ernst zu nehmen?

        • @Petrowitsch
          Warum soll ich einen ausgewiesen erfolgreichen ehemaligen Agenten als Quelle nicht erst nehmen?
          Zumindest wird er mehr Durchblick haben, als irgendwelche Journalisten aus Europa.
          Aber Sie können ja auch gern die NYT lesen.
          Rupp bezieht sich ja darauf in seinen Anmerkungen.

          • «Zumindest wird er mehr Durchblick haben, als irgendwelche Journalisten aus Europa.»

            Warum sollte er?
            Er wurde als Stasimitarbeiter im Verschleiern, Lügen und Täuschen im Dienste der Partei ausgebildet und nicht dafür objektiv zu berichten. Da müsste schon ein sehr seltener Sinneswandel stattgefunden haben. Dass dem nicht so ist, sieht man auch seinen Artikeln an.

            Übrigens alles was Ihnen nicht passt als «irgendwelche Journalisten aus Europa» zu disqualifizieren finde ich sehr «mutig».

    • Nee, nee, nee – das ist (nicht nur) Ihre VT.

      S. hat eine ganz andere:

      «Wir wissen nicht, was Russland an diesem Tag tun wird. Es könnte verschiedene Maßnahmen ergreifen, wie Brände, Explosionen, und uns dann die Schuld zuzuschieben» (ARD)

      Juengste Aeusseren darauf von P.’s Propagandaminister ( „kann niemand garantieren, dass der 10. Mai für Kiew kommen wird“) kann man aber so interpredieren, dass Russland Kiew vernichten will. (Freilich, der hetzt viel und gern gegen Ukra und den kollektiven Westen.)

      https://www.berliner-zeitung.de/news/selenskyj-raet-von-russland-reise-zum-9-mai-ab-wir-uebernehmen-keine-verantwortung-li.2321623

      • In diesem Zusammenhang hat S. noch erwähnt, dass die Ukraine keine Verantwortung für das übernehmen kann, was in Russland passiert (was denn?) & dass keine Garantien gegeben werden können. Dass er sich überhaupt in dieser Weise zum Gedenktag 9. Mai äußert, der ja auch mal in der Ukraine eine Bedeutung hatte, spricht alles andere als für ihn. Er ist & bleibt ein mieses A……ch. Man kann getrost davon ausgehen, dass alles was er P. bzw. den Russen vorwirft, von ukrainischer Seite bereits durchgeführt wurde.

        • «Man kann getrost davon ausgehen, dass alles was er P. bzw. den Russen vorwirft, von ukrainischer Seite bereits durchgeführt wurde.»

          Das würde ich nicht so sehen. Allerdings vermute ich, dass es nur daran liegt, dass die ukrainische Führung nicht die Ressourcen dafür hat.

        • «Er [Selenskij] ist & bleibt ein mieses A……ch.»

          Nun ja, wenn man so eine starke Meinung von jemand hat, ist es immer schwierig dessen Handeln oder dessen Gruende dafuer richtig zu beurteilen.

          Geht mir ja selber auch so.

          • Zum einen kommt die ´starke Meinung´ nicht von ungefähr, zum anderen braucht es keine starke Meinung über S., um gewisse Äußerungen ohne wenn & aber als das zu bewerten, was sie sind. Diese sind nicht einzig dem Frust über den russischen Angriffskrieg zuzuschreiben, er hat sich bereits vor dem 24.02.2022 unangemessen über russischstämmige Bürger geäußert. Vor einigen Wochen erzählte er, dass ihn der Hass auf Russen aufrecht hält. Nun droht er verhohlen mit einem Attentat in Moskau an einem der, nicht nur für die RF, wichtigsten Gedenktage, an dem mehrere Staatsoberhäupter in der Stadt erwartet werden. Dieser Mann & mit ihm leider viele Ukrainer sind vom Hass zerfressen. Wer dieses noch toleriert, sollte mal seinen ethischen Kompass überprüfen.

            • «er hat sich bereits vor dem 24.02.2022 unangemessen über russischstämmige Bürger geäußert. Vor einigen Wochen erzählte er, dass ihn der Hass auf Russen aufrecht hält.»

              Mich würde wundern, wenn Sie diesmal ihre Meinung belegen könnten. Ansonsten brav die russische Propaganda wiederholt.

        • «Man kann getrost davon ausgehen, dass alles was er P. bzw. den Russen vorwirft, von ukrainischer Seite bereits durchgeführt wurde»

          Ach ja, woran denken Sie denn da?

        • «Er ist & bleibt ein mieses A……ch. »

          Sie finden also die 30 Tage Waffenstillstand, die Selenskyj vorschlägt, viel mieser als die 3 Tage, welche Putin anbietet? Interessant!

              • Yo, das versteh› ich auch nicht. Vor allem, weil S. es schon mehrmals «bedingungslos» (falls die «Propaganda» stimmt) vorgeschlagen hat. Und dort der 9. Mai mit dabei waere.

                • «Yo, das versteh› ich auch nicht.»

                  Also, warum Putin die 30 Tage nicht will, verstehe ich militärisch schon. Sie wären in der gegenwärtigen Situation vorteilhafter für die Ukraine als für Russland. Genau deswegen schlägt Selenskij das ja auch vor.

                  Die Situation ist so: Russland schlägt direkte Verhandlungen «ohne Vorbedingungen» vor, also ohne dass es vorher einen Waffenstillstand gibt.

                  Die Ukraine besteht auf einem 30-tägigen, verlängerbaren Waffenstillstand als Vorbedingung für direkte Verhandlungen.

                  Beide Seiten wollen so die für sie günstigere Verhandlungsposition herstellen. Wenn sie beide darauf bestehen, wird es allerdings gar keine Verhandlungen geben, obwohl für beide Länder ein Kriegsende vorteilhaft wäre.

                  Das Zeitfenster wird sich irgendwann schliessen. Im Prinzip müssten die USA einen Kompromiss zwischen beiden Positionen vorschlagen und ihren Rückzug aus den Vermittlungsbemühungen androhen, wenn nicht beide Seiten annehmen.

                  Wenn ich Rubio wäre, würde ich (im Einvernehmen mit Trump) 14 Tage Waffenruhe ab dem 8. Mai vorschlagen mit einer zunächst 14-tägigen Verängerung, falls es in den ersten Gesprächen zu einer Einigung über die grundlegenden Punkte kommt. Der wichtigste grundlegende Punkt ist die Formel «Land für Frieden».

      • Selenkijs Aeusserung geht noch weiter: Die UKraine könne nicht für die Sicherheit ausländischer Besucher garantieren, die an den Siegesfeierlichkeiten teilnehmen würden.

        Das mag keine unverhohlene Drohung sein, aber es ist eine verhohlene.

        «Juengste Aeusseren darauf von P.’s Propagandaminister»

        Die Einen sind da nicht besser als die Anderen. Das wiederum ist eine Drohung, KIew massiv anzugreifen, falls die Ukriane während der Siegesfeierlichkeiten Moskau angreift oder dort einen Anschlag verübt. Es besteht kein Zweifel, dass die russische die Luftverteidigung von Kiew massiv überlasten und in der Folge jedes Ziel in Kiew treffen kann, wenn sie diese Eskalation will und eine entsprechend grosse Zahl ballistischer Raketen und Hyperschallraketen einsetzt.

        Dadurch würde Kiew nicht untergehen, aber weitere Friedensbemühungen wären danach aussichtslos.

        Ich persönlich wäre nicht überrascht, wenn die UKraine versuchen würde, während der Siegesfeierlichkeiten Moskau mit Drohnen anzugreifen oder dort einen Anschlag zu verüben. Es passt ins bisherige Muster.

        Umgekehrt kann man nicht ausschliessen, dass Russland eine «false flag»-Operation durchführt, falls Putin entschieden hat, nicht auf eine Verhandlungslösung sondern auf Kapitulation der Ukraine zu setzen.

        Laut ISW (und einigen anderen Quellen) bereitet Russland eine Sommeroffensive vor. Die Parade am 9. Mai könnte dazu dienen, «die Instrumente zu zeigen». Danach würde die Ukraine entweder weitgehend auf die russischen Forderungen eingehen (nämlich so weit, wie die USA das befürworten) oder grössere Frontdurchbrüche riskieren.

        • ++Umgekehrt kann man nicht ausschliessen, dass Russland eine «false flag»-Operation durchführt…++

          Sie meinen, Putin hat vor, Xi in einen Bunker zu geleiten, so wie man das u.a. mit der Eule in Kiew gemacht hat? You made my day 🙂

        • Ein Angriff auf die Parade wäre fatal.
          S. möchte wohl ausländische Besucher abschrecken, denn seine Äußerung bedeutet: Wir könnten angreifen und nehmen keine Rücksicht.
          Natürlich wäre auch ein eigener Geheimdienstangriff möglich, auch keine Seltenheit.
          Man sieht, wie fragil die Situation ist.
          Wir haben nach meiner Meinung zur Zeit nicht die Politiker, die zu dieser Situation passen.
          Man sollte vorsichtig agieren und im Gespräch bleiben. Trump hat immerhin Bewegung gebracht. Teilweise fragwüdige, aber immerhin direkte Gespräche.

          • Was man vor allem sieht ist, dass sich der Zwerg in Kiew völlig überschätzt & zu hirnverbrannten Äußerungen hinreißen lässt. In den EU-Hauptstädten äußerte sich nur Robert Fico dazu, nannte Selenskyjs Bemerkungen inakzeptabel & bemerkte: „Es ist ein großer Ausdruck von Respektlosigkeit, wenn man einem Land, das den größten Anteil am Sieg über den Faschismus hatte und die größten Opfer brachte, sinngemäß mitteilt: Feiert nur, wir schicken euch vielleicht eine Drohne rüber. So etwas gehört nicht in die moderne Politik“.

        • «Selenkijs Aeusserung geht noch weiter…»

          Ja (darauf hatte auch schon kurz zuvor @mymind hingewiesen), hatte ich auch schon bei den MSM gelesen. Allerdings hielt ich es fuer logisch, dass ein Staat nicht fuer die Sicherheit eines anderen Staates garantieren kann und er in dem Fall nur seine Bedenken mitgeteilt hat. Also nicht unbedingt bedeutungsschwer.

          «Das mag keine unverhohlene Drohung sein, aber es ist eine verhohlene.»

          Auslegungssache. Aber P. laesst ja mittlerweile auch jeden Tag Kiew (die Hauptstadt der Ukraine) aus der Luft angreifen.

          «…falls Putin entschieden hat, nicht auf eine Verhandlungslösung sondern auf Kapitulation der Ukraine zu setzen.»

          Hat er das nicht schon laengst? Und passt das nicht viel besser ins bisherige Muster?

          • «Hat [P] … nicht schon laengst [auf eine ukrainische Kapitulation statt auf eine Verhandlungslösung gesetzt]? Und passt das nicht viel besser ins bisherige Muster?»

            Wie man’s nimmt. Er hätte ja nicht mit den USA verhandeln müssen, wenn er T am Ende brüskieren will. Das dürfte nach Verhandlungen politisch einen höheren Preis haben, als wenn P von Anfang an klare Bedingungen an die Ukraine gestellt hätte, statt «Verhandlungen ohne Vorbedingungen» anzubieten.

            Politik ist natürlich immer mindestens doppelbödig. Es ist möglich, dass P hofft, durch die Verhandlungen das westliche Lager noch weiter zu zersetzen als es ohnehin schon zersetzt ist.

          • ««…falls Putin entschieden hat, nicht auf eine Verhandlungslösung sondern auf Kapitulation der Ukraine zu setzen.»
            Hat er das nicht schon laengst? Und passt das nicht viel besser ins bisherige Muster?»

            Dass so gut wie alles in der Ukraine seit April 2020 auf eine Kapitulation der Ukraine als wahrscheinlichsten Ausgang zuläuft, liegt bisher allein daran, dass Selenskyj und die europäischen NATO-Staaten sich militärisch und diplomatisch völlig irrational positionieren und verhalten. Die ukrainische Verfassung, Gesetze und Präsidialdekrete blockieren weiterhin jede andere praktische Lösung als eine Kapitulation der Ukraine.

            Seit Dezember 2019, als der letzte Versuch Minsk II doch noch umzusetzen fehlgeschlagen war, ist jede Art von neuen Waffenstillständen sinnlos geworden. Es läßt sich damit keinerlei Verkürzung, Eindämmung der Kriegshandlungen mehr erreichen. Der Westen fährt immer noch die Minsk II-Strategie, wie sie von Holland und Fr. Merkel offengelegt wurde.
            Es ist die NATO, die sich diesen Krieg erarbeitet hat und ihn, jetzt nur mehr z. T., noch weiterführen will!
            (https://petraerler.substack.com/p/uber-marsianer-kindergarten-und-das/comments)

        • „‘Die Ukraine könne nicht für die Sicherheit ausländischer Besucher garantieren, die an den Siegesfeierlichkeiten teilnehmen würden.‘
          Das mag keine unverhohlene Drohung sein, aber es ist eine verhohlene.“
          Ja. Die BRD kann nicht für die Sicherheit ausländischer Besucher in Österreich garantieren. Das verlangt auch niemand. Wie wäre es zu interpretieren wenn die BRD-Regierung das trotzdem sagen würde, ohne dass jemand danach gefragt hat?

    • «Jüngste Aeusserungen von Selenskij …»

      Wo ist das Problem? Russland hat doch nach dem Angriff auf Sumy mit vielen zivilen Opfern auch gesagt, dass auch feiernde Soldaten in einer Großstadt ein legitimes militärisches Ziel sind. Man hat sich auch nicht davon abhalten lassen, dass Palmsonntag, ein Feiertag in der Ukraine und Russland, war.
      Auf ausländische Gäste hat Putin auch noch nie Rücksicht genommen. Selbst der UN Generalsekretär, der zu Friedensverhandlungen erst nach Moskau und dann nach Kiew gereist war, musste in Kiew vor russischen Luftangriffen in Sicherheit gebracht werden. Wo war da der Aufschrei?

      • Ach, das Spektakel mit dem obligatorischen Raketenalarm mit anschließendem Geleitschutz in einen Bunker bei Gästen, die in Kiew nicht sonderlich ernst genommen werden.

        Die Vergleiche, die Sie anstellen, sind allgemein äußerst fragwürdig.

        • Ja, habe ich auch bemerkt.
          Pünktlich zum Besuch eines hochrangigen Gastes gab es Luftalarm mit entsprechender Kamerabegleitung.
          Die anwesenden Ukrainer und das Kamerateam waren sehr entspannt. Schien eine Pflichtübung zu sein. Propaganda zum Auftakt der Gespräche für die ausländischen TV Zuschauer.
          Es stößt auch sauer auf, wie die Ukraine – auch mit Lügen – versucht, die EU und viele andere Staaten in den Krieg hineinzuziehen.
          Wäre es nach der Ukraine gegangen hätten wir einen direkten 3. Weltkrieg mit über 30 beteiligten Nationen.

            • «Und sie war seit Herbst 2021 sichtbar.»

              Hmm…sehe gerade, Sie haben Feierabend, aber vielleicht koennen Sie mir morgen auf die Spruenge helfen:

              Was war denn da fuer ein Ereignis im Herbst 2021? Die 2. Welle (Covid), ja. (Und Sie forderten eine angemessene Reaktion.) Aber das meinen Sie doch bestimmt nicht?

                • Danke!

                  Spontan wuerde ich sagen: «Der Wiederaufbau der russischen militärischen Drohkulisse gegen die Ukraine» – Seh’n Se!

                  Aber Sie sehen das vermutlich ganz anders als ich. Da muss ich wohl noch mal in Ihren Analysen nach dem Ursprung dieses Krieges nachlesen.

                    • «Der Wiederaufbau der russischen militärischen Drohkulisse gegen die Ukraine…»
                      Ein halbes Zitat kann anders interpretiert werden als das Ganze:
                      «Der Wiederaufbau der russischen militärischen Drohkulisse gegen die Ukraine nach Selenskijs Aufrüstungsentscheidungen im Sommer 2021.»
                      Übrigens gab es auch Anfang 2022 Berichte über zunehmende Anggiffe der ukrainischen Armee auf die «Donbass-Republiken». Beides kann als Provokation aufgefasst werden, und man kann der russischen Regierung vorwerfen dass sie sich provozieren liess, aber nicht, dass sie unprovoziert die Ukraine angegriffen hätte.

                    • Yo, Gelse. Dir entgeht aber auch nueschts 😉

                      Aber der Hausherr sprach davon, dass sie [d. i. «die Mutter aller Probleme» – nera] seit Herbst 2021 sichtbar war.

                      S.’s Aufruestungsentscheidungen gab’s im Sommer.

                    • «S.’s Aufruestungsentscheidungen gab’s im Sommer.»

                      Natürlich durfte die Ukraine völkerrechtlich gesehen aufrüsten und Russland durfte völkerrechtlich gesehen (UN-Charta) nicht deswegen einen Angriffskrieg beginnen. Ich habe nie Gegenteiliges behauptet.

                      Der Fehler liegt darin, anzunehmen, es sei immer vernüftig, alles zu tun, was man eigentlich dürfte und auch gern tun würde. Es gibt Dinge, die dann trotzdem zu eigenen Ungunsten ausgehen. Wenn das vorhersehbar war – und das war es in diesem Fall – muss man von Dummheit reden.

                      Und niemand ist verpflichtet, den Pinscher zu verteidigen, der gegenüber der Bulldogge die Zähne gefletscht hat (nur damit der keine Demutsgeste machen muss, um in Ruhe gelassen zu werden).

                  • @nera
                    Manchmal verstehe ich Sie nicht.
                    Ja, Russland hat diesen Krieg gegen die Ukraine begonnen, aber nicht einfach so, weil Putin Selenski auf den Geist ging.
                    Es gab jahrelange Vorgeplänkel.
                    Der Krieg wäre vermeidbar gewesen, er wurde billigend in Kauf genommen.
                    Es geht um Interessen.
                    Allerdings war mir fast klar, daß Putin eingreifen wird, als am 20. oder 21. Februar gesagt wurde, daß die Einwohner der Donezker Republiken Russen werden. Bis dahin wollte Putin das nicht, aus Gründen.
                    Da habe ich gedacht, ach du Scheiße, was passiert als nächstes.
                    Der Beschuss der Region ging weiter bzw. wurde nochmals verschärft.
                    Das war damals die «röteste» aller roten Linien seitens der Russen.
                    Es kam von Seiten des Westens nichts und der Krieg begann.
                    Das verstehe ich bis heute nicht. Hat man wirklich geglaubt, Rußland läßt weiter zu, daß in den Gebieten dann «russische Staatsbürger» sterben?

                    • «Ja, Russland hat diesen Krieg gegen die Ukraine begonnen, aber nicht einfach so, weil Putin Selenski auf den Geist ging.»
                      Ich ging schon früher davon aus, dass die Auflösung des Warschauer Paktes mit der NATO-Osterweiterung zu beantworten aus russischer Sicht eine Provokation war (wer nicht provozieren wollte hätte andere Regelungen gefunden). Russland reagierte defensiv und ich fragte mich, wie lange das gutgehen kann, denn die Provokationen werden nicht aufhören. Na ja, heute wissen wir es ja.
                      Auf den ukrainischen Rohstoffen sitzt entweder Russland oder die USA oder die Beiden teilen sich den claim.

                      Auf jeden Fall wird es einen «eisernen Vorhang» durch den westlichen Zipfel des eurasischen Kontinentes geben. Die EU ist der ökonomische Verlierer, ich denke, aus der US-Perspektive ein «Baueropfer». Wir sollten uns allmählich fragen, wie wir damit umgehen wollen: Den absteigenden Ast, auf dem wir sitzen, gleich ganz absägen? Oder eine neue Position in der globalen Blockkonfrontation suchen?

  20. Ach, das Spektakel mit dem obligatorischen Raketenalarm mit anschließendem Geleitschutz in einen Bunker bei Gästen, die in Kiew nicht sonderlich ernst genommen werden.

    Die Vergleiche, die Sie anstellen, sind allgemein äußerst fragwürdig.

    • «Ach, das Spektakel…»

      Diese peinlichen Argumente kenne ich aus der russischen Propaganda. Dumm nur, dass der russische Generalstab selbst über Raketenangriffe auf Kiew an diesem Tag berichtete.
      Sie können ja auch den Angehörigen der an diesem Tag getöteten Journalistin Wira Hyrytsch erklären, dass das alles nur ein Fake für ausländische Gäste war.

      https://de.wikipedia.org/wiki/Wira_Hyrytsch

      «Zwei starke Explosionen erschütterten am Donnerstag, den 28. April 2022 gegen 20.00 Uhr Ortszeit das Zentrum von Kiew, kurz nach einem Treffen zwischen UN-Generalsekretär António Guterres und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj»

      Mehr Details dazu in einem Dokumentarfilm https://youtu.be/C2iJM97gPYw

      Fragwürdig finde ich eher diese bedingungslose, alle Fakten ignorierende Solidarität mit Putin!

  21. @Petrowitsch
    >>>Fragwürdig finde ich eher diese bedingungslose, alle Fakten ignorierende Solidarität mit Putin!<<<
    Sie verstehen wahrscheinlich etwas falsch.
    Ich selbst habe überhaupt keine Lust noch am Ende meines Lebens in einen Krieg hineinzugeraten, der nicht mein Krieg ist.
    Was ist daran nicht zu verstehen?
    Die Ukraine kann machen, was sie will. Aber bitte ohne eine Beteiligung von Deutschland.
    Das ist ein Krieg der Ukraine.
    Von mir aus können sie ihn auch Verteidigungskrieg gegen einen Agressor nennen.
    Das ändert für mich an der ganzen Konstellation gar nichts.
    Der Krieg wäre vermeidbar gewesen.
    Es war nicht gewollt.
    Nun müssen die Ukrainer sehen, wie sie klarkommen.
    Von mir aus kann Dt. auch alle ukrainischen Männer ausweisen, damit sie ihr Land verteidigen.
    Aber seltsamer Weise geschieht das nicht.
    Wir liefern lieber Waffen, verschulden uns bis über beide Ohren und riskieren selbst, in den Konflikt hineingezogen zu werden.
    Wofür? Daß die Ukraine unsere Werte verteidigt?
    Das, was ich aus der Ukraine 2014 und später gesehen habe, sind nicht meine Werte.
    Ich finde es schlimm, daß sich ein Volk so mißbrauchen läßt. Aber darin haben wir Deutschen ja Erfahrung.
    Ich selbst habe 0-Bock auf diese ganze Scheiße. Und ich schreibe das aus und wiederhole es nochmals: Scheiße!!!
    PS.
    Es tut mir leid, sollte ich hier Gefühle verletzt haben.

    • «Ich selbst habe überhaupt keine Lust noch am Ende meines Lebens in einen Krieg hineinzugeraten, der nicht mein Krieg ist.»

      Ist doch klar. Ich auch nicht. Mir waere es am Liebsten, wenn der sofort vorbei waere und Russen und Ukrainer (wieder?) friedlich nebeneinander leben koennten. Und irgendwann sich auch versoehnen wuerden.

      So, die Wunschvorstellung. Aber seien wir ehrlich: Es ist doch – jedenfalls bei mir so – weil man Angst vor den Folgen fuer sich selber und/oder seine Lieben hat. Und was wo anders passiert, tut einem max. ein bisschen leid. Vielleicht engagiert man sich gegen den Krieg, vielleicht spendet man sogar etwas ans «Rote Kreuz» oder andere Hilfsorganisationen, wo man meint, die helfen damit denen, die am meisten leiden. Kurz: Hauptsache mir passiert das nicht. Und das ist menschlich.

      «Der Krieg wäre vermeidbar gewesen.»

      Was mir fehlt, ist die Wut auf Putin. Der haette den von Anfang an vermeiden koennen – ganz egal, ob die Ukraine mit etwas einverstanden ist, was er will oder nicht. Was waere dann passiert? Haette die Ukraine Russland angegriffen? Waere doch idiotisch gewesen – oder?

      «Von mir aus kann Dt. auch alle ukrainischen Männer ausweisen, damit sie ihr Land verteidigen.»

      Wie passt das jetzt zusammen? Leute, die vor Krieg fliehen einem, Ihrer Meinung nach, verbrecherischen Regime ausliefern, damit der Krieg noch laenger anhaelt?

      • @nera
        >>>Wie passt das jetzt zusammen? Leute, die vor Krieg fliehen einem, Ihrer Meinung nach, verbrecherischen Regime ausliefern, damit der Krieg noch laenger anhaelt?<<<
        Na ja, wir lieferen ja nun Waffen, damit der Krieg länger dauert. Ich wollte ja nur mal auf die ganze Perversität dieser Debatte hinweisen.
        Und da die Waffen, die wir liefern, immer noch von Menschen bedient werden müssen, sehe ich in meiner Forderung eher nicht den Widerspruch.
        Und warum sollte ich Wut auf Putin haben?
        Putin hat sich meiner Meinung lange bemüht, den Konflikt nicht zu eskalieren.
        Die Eskalation ging von ukrainischer Seite aus, mit maßgeblicher Unterstützung aus den USA.
        Wut habe ich maximal auf unsere Politiker.

        • «Putin hat sich meiner Meinung lange bemüht, den Konflikt nicht zu eskalieren.»

          Putin hat vorgestern in einem Interview gesagt, dass er sich 8 Jahre lang auf den Angriff auf die Ukraine vorbereitet hat. Er hat es nur nicht schon 2014 gemacht, weil damals Russland sicherheitspolitisch, militärisch und wirtschaftlich zu schwach war.

          Wie hier öfters angemerkt wurde, hat die Ukraine erst 2021 einen Kurs zur Erhöhung seiner Verteidigungsbereitschaft eingeschlagen.
          Ich werde nie verstehen, warum Russland hier so vehement als armes Opfer dargestellt wird.

      • «Was waere dann passiert? Haette die Ukraine Russland angegriffen? Waere doch idiotisch gewesen – oder?»

        Die Ukraine hätte den Donbas und die Krim angegriffen (24.3.2021, Staatliche Strategie zur Deokkupierung und Reintegration der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol), daraufhin hätte Russland/Putin ebenfalls militärisch eingreifen müssen. Die Frontlinie verliefe dann aktuell etwas anders, vermutlich weiter östlich; aber vielleicht wäre die Ukraine auch schon bis zum Dnjepr völlig zerstört und russisch besetzt.

        • «Die Ukraine hätte den Donbas und die Krim angegriffen (24.3.2021, Staatliche Strategie zur Deokkupierung und Reintegration der Autonomen Republik Krim und der Stadt Sewastopol),..»

          Wo steht da was von einer militärischen Rückeroberung?

      • *Was mir fehlt, ist die Wut auf Putin.*

        Ich wohne in Deutschland, BRD. Da sollte ich doch mehr WUT haben auf Merkel und CO, Zitat die Ukraine aufrüsten, MINSK-2 vor die Wand laufen lassen, Bukarest 2008, jetzt nicht aber nach mir die UA in die Nato. Oder Robert, wie er 2016 oder so von einem grünen Parteitag aus rief: Mit mir wird es kein Nordstream geben, das garantiere ich Dir, Putin der Du mich noch nicht kennst. Oder ACAB, die beste Außenministerin die Deutschland je hatte. Oder Olaf, der Nichterklärer, der meint Putin hat ihm am langen Tisch angelogen. Kann sein, aber vielleicht hat Putin ihm und Macron im ZImmer dahinter auch gesagt, diesen Möchtegerneuropäer, er kann ihnen nicht mehr vertrauen.

        Noch was zu Nordstream, Energieader, die Deutschland nicht mehr braucht und dafür die AFD bekommt und den inneren Frieden angreift. Es war ein Anschlag, auch auf deutsche Infrastruktur. Auf Deutschland. Schweigen im Walde, Ermittlung so geheim und es verläuft langsam im Sande. Betrachte ich das von Vietnam aus, kann ich nur sagen. PfuDeibel Deutschland, du GROSSMAUL – ein Land welches keine Interesse hat wer ihm die Infrastruktur wegsprengt. Das ist kein Land mit Stolz, das ist ein Bückling, ein Untertan wie ihn Heinrich Mann beschrieb.

        OK – war nur Meinungsbeitrag.

        Wir haben ja bald den 8.Mai. Deutschland, du hast Dich bis heute nicht selber vom Faschismus befreit, und das wirst Du den Schneeniggern und Asiaten von Osten nie verzeihen. Deswegen hast Du die ANTIFA und die AFD und Beutel mit FCKNZS etc, oder was auch immer…

        • «MINSK-2 vor die Wand laufen lassen,..»

          Sie meinen den Vertrag, den Putin keine Minute eingehalten hat?

          «Es war ein Anschlag, auch auf deutsche Infrastruktur.»

          Deutschland war kein Aktionär von Nordstream. Schröder zählt doch bestimmt nicht für Deutschland?
          Wie hatte Deutschland eigentlich vorher sein Erdgas aus Russland bekommen? Nordstream 2 war ja noch nicht einmal zugelassen, geschweige denn in Betrieb.

          Die Welt lachte (oder weinte) eher über ein Deutschland, welches sich von Putin am Nasenring vorführen ließ.

          • «Deutschland war kein Aktionär von Nordstream.»

            Wie war das noch einmal mit der halben Wahrheit?

            Die Uniper war an Nordstream II mit einem Darlehen von 695 Millionen Euro beteiligt. Zusammen mit den erwarteten Zinsen hat Uniper Anfang März 2022 eine Gesamtsumme von 987 Millionen Euro abgeschrieben. (Quelle: Handelsblatt )

            Ja, und wer hat Uniper hinterher aufgrund des Ukraine-Krieges mit einem Aufwand von insgesamt 23 Milliarden € retten müssen? Richtig, der deutsche Staat.

      • „Was mir fehlt, ist die Wut auf Putin.“
        Mir fehlt sie nicht. Ich kann Wut empfinden auf jemand der mir persönlich etwas Ungutes getan hat, z. B. mich verletzt oder bestohlen.* Hätte ich Wut auf Putin, Macron, Trump oder den Fürsten von Liechtenstein, dann wäre ich auf eine Agitation hereingefallen, die einen unemotional-nüchternen Blick auf die Lage behindern will.

        *Aber auch dann wäre es sinnvoll, den Wutanfall verpuffen zu lassen um die Lage weniger von starken Emotionen beherrscht beurteilen und danach handeln zu können.

        • Ich weiss, ich bin in dem Fall Gesinnungsmensch. (Aber beim Irakkrieg 2003, Afghanistan-Krieg 2001 oder Jugoslawien/Kosovo 1999 war es dasselbe.) Also ich habe die Wut schon.

          Weil der Herr Putin DIESEN Krieg gar nicht erst haette lostreten brauchen. Und niemand sonst haette die Macht dazu gehabt.

          Ich muss den Kleenen nicht halbtot schlagen, weil der nicht macht, was ich fuer richtig halte.

          Und sei es nur aus Vernunftgruenden.

          • «Weil der Herr Putin DIESEN Krieg gar nicht erst haette lostreten brauchen. Und niemand sonst haette die Macht dazu gehabt.»

            Putin hätte bestenfalls zuwarten können bis die Ukraine beginnt ihren Beschluss vom 24.3.2021 militärisch in die Tat umzusetzen, was militärisch einen großen Nachteil für Russland und die separatistischen Gebiete bedeutet hätte.
            Die Macht diesen Krieg zu verhindern hatten 1. die USA, 2. die NATO, 3. die Ukraine und erst an 4. Stelle Russland. Es besteht kein Zweifel, dass der stetige Ausbau der NATO-Bedrohung gegen Russland, nicht zuletzt durch Trump 1, in diesen Krieg geführt hat. Putins Haltung in dieser Konfrontation war bis zum Dez 2021 defensiv; die Ukraine, ohne Krim, könnte noch bestehen hätte der Westen und die Ukraine nach „Vernunftgruenden“ gehandelt.

            • «die Ukraine, ohne Krim, könnte noch bestehen hätte der Westen und die Ukraine nach „Vernunftgruenden“ gehandelt.»

              Die Ukraine könnte sogar noch mit Krim bestehen, wenn der Westen 2013/2014 nicht eine derart konfrontative Politik betrieben hätte.

            • Ach Glenn. Wenigstens verstehen Sie, auf was ich hinaus will. Ansonsten scheint mich ja hier niemand zu verstehen. (Ausser der Hausherr und @Petrowitsch, der freilich von der anderen Seite kommt.)

              «Putin hätte bestenfalls zuwarten können bis die Ukraine beginnt ihren Beschluss vom 24.3.2021 militärisch in die Tat umzusetzen.»

              Ja. Er haette abwarten muessen! Muessen, muessen, muessen!!!

              Vielleicht haetten die das nie gemacht. Vielleicht haetten auch nur die Ressourcen oder die Verbuendeten gefehlt. Vielleicht waeren dann auch Wahlen gewesen. Und man haette andere gewaehlt. Vielleicht haette man auch noch mal verhandeln koennen. Oder sonstwas.
              Wir wissen es nicht.

              Aber mir geht’s jetzt auch nicht, um was waere wenn.

              Als Pazifist bzw. jemand der den Scheiss-Krieg hasst, sollte man dafuer sein, das ein Krieg gar nicht erst begonnen wird – ohne Ansicht der Person. Und klar, wenn man’s nicht verhindern kann, sich dafuer einsetzen, dass der ganz schnell endet.

              Und Putin ist auch nur ein ganz gewoehnlicher Machtpolitiker (wie leider viele). Ohne Ruecksicht auf Menschenleben verfolgt der nur seine eigenen Interessen. Dem ist auch das Schicksal der «einfachen» Leute im Osten der Ukraine Wurscht! Glauben Sie’s mir oder nicht.

              Was hat der denn erreicht mit dem Krieg? Die wohl schon seit laengerem nicht mehr sehr freundlichen Beziehungen zwischen Russen und Ukrainern sind jetzt auf dem absoluten Nullpunkt. (Ausnahmen gibt’s vermutl. bei den proruss. Ukrainern.) Das wir Jahrzehnte dauern, bevor sich das wieder einrenkt. Lange Zeit «neutrale Staaten» sind in die NATO getrieben worden. Misstrauen und Russophobie haben in Europa zugenommen. Milliarden fuer die Ruestung, Diskussionen ueber die Wiedereinfuehrung der Wehrpflicht usw. oder dass die auf das guenstige Gas aus Russland verzichten und sich die Pipeline ohne Konsequenzen fuer die Taeter sprengen lassen – das waere ohne diesen Krieg, hier in Deutschland gar nicht moeglich gewesen.

              Na gut. Dann gute Nacht.

              • «Vielleicht haetten die das nie gemacht. Vielleicht haetten auch nur die Ressourcen oder die Verbuendeten gefehlt.»

                Das nehme ich auch an. Es handelte sich von Seiten der Ukraine um passiv-aggressives Verhalten, das sehr wahrscheinlich nicht in die Tat umgesetzt worden wäre. Allerdings hätte ich für den 21. Februar 2022 noch Verständnis aufbringen können, wenn es dabei geblieben wäre.

                • Danke.

                  Na ja, es hat halt jeder seine Gruende (und ich will auch niemanden in Abrede stellen, dass der/ die davon ueberzeugt ist, dass das «gute» sind), warum man das bei P. anders sieht als bei «westlichen Kriegern».

                  • Mein Grund für die Akzeptanz des 21. Februar 2022 ist im Grund derjenige, den der damalige ukrainische militärische Oberbefehlshaber im Frühjahr 2021 genannt hatte. Eine militärische Lösung des Donbass-Problems durch die ukrainische Zentralregierung hätte zu viele zivile Opfer gefordert.

                    Dieses Argument für die Entscheidung vom 21. Februar hat Putin allerdings am 24. Februar 2022 selbst zunichte gemacht.

                    • Ja, da hat er die Volksrepubliken Donezk und Luhansk als souveraene Staaten anerkannt und entsendete Truppen dahin.

                      Vielen Dank nochmal fuer Ihre Erklaerung.

    • «Von mir aus kann Dt. auch alle ukrainischen Männer ausweisen, damit sie ihr Land verteidigen.»
      Ich denke, dass Solidarität mit ALLEN Kriegsdienstverweigerern kein Fehler ist.

      „Und da die Waffen, die wir liefern, immer noch von Menschen bedient werden müssen, sehe ich in meiner Forderung eher nicht den Widerspruch.“
      Der Krieg braucht nicht nur Leute, die töten, sondern auch Leute die getötet werden. Niemand würde von allen Menschen verlassene Geisterstädte bombardieren, oder?

      • @gelse
        >>>Ich denke, dass Solidarität mit ALLEN Kriegsdienstverweigerern kein Fehler ist.<<<
        Das denke ich doch eigentlich auch.
        Und ich will auch keine Kriege.
        Eigentlich würde ich auch keine Armee mit sinnlosen Ausgaben haben wollen.
        Aber Sie können es ja selbst lesen, es sind sehr viele Relativierungen in meinen Sätzen.
        Ich bin eigentlich ein sehr friedlicher Mensch, aber ich hatte selbst Situationen, wo ich vor Wut gekocht habe und selbst handgreiflich wurde.
        Nichts blutiges, aber eben doch physisch, und ich bin nicht stolz darauf.
        Wir haben damals als Jugendliche in der Schule gelernt, daß diesem "kaputtalistischen" System die Kriegsnotwendigkeit innewohnt.
        Und was ist seit 1990 in Europa passiert? Es hat 10 Jahre gedauert, dann ist Dt. mit den Grünen in den ersten Krieg gezogen.
        Weitere 20 Jahre und Dt. zieht wieder mit den Grünen zwar nicht direkt in einen Krieg, aber wo sind die Grenzen?
        Und was ist in der Zeit im Rest der Welt passiert? Ohne daß der Russe direkt beteiligt gewesen wäre?
        Irak, Syrien, Libyien, Gaza?
        Und wenn ich sehe, wie Europa aufrüstet, wird mir schlecht vor dem, was dann vielleicht folgen wird, auf alle Fälle wird es nicht friedlicher werden😫

  22. «Ich selbst habe überhaupt keine Lust noch am Ende meines Lebens in einen Krieg hineinzugeraten, der nicht mein Krieg ist.»

    Sie sind der Meinung, dass das, was der Ukraine passiert ist, Ihnen nie passieren könnte?

    «Das, was ich aus der Ukraine 2014 und später gesehen habe, sind nicht meine Werte.»

    Warum erst 2014? Kannten Sie die Ukraine vorher nicht? Die russische Propaganda schießt doch seit spätestens 2004 (Orange Revolution) gegen die Ukraine.

    «Es tut mir leid, sollte ich hier Gefühle verletzt haben.»

    Keine Sorgen, mittlerweile fördern solche Posts nur noch meinen Sarkasmus.
    Ist Ihnen aufgefallen, dass in ihrem flammenden Beitrag gegen den Krieg und gegen die Ukraine, nicht ein einziges Mal das Wort Russland oder Putin vorkommt?

    • @Petrowitsch
      «Sie sind der Meinung, dass das, was der Ukraine passiert ist, Ihnen nie passieren könnte?»
      Wenn Sie mit «Ihnen» Deutschland meinen, ja natürlich. Und je mehr Waffen wir liefern, desto mehr lassen wir uns in diesen Krieg, und es ist eben nicht «unser» Krieg, hineinziehen. Eigentlich sind wir schon längst Kriegspartei geworden.
      Und Sie denken jetzt, daß ich da auch noch laut «Hurra» rufen muß?

      «Warum erst 2014? Kannten Sie die Ukraine vorher nicht? Die russische Propaganda schießt doch seit spätestens 2004 (Orange Revolution) gegen die Ukraine.»
      Natürlich habe ich mich mit der Ukraine auch schon vor 2014 beschäftigt.
      Timoschenko, Juschtschenko, Oligarchen, Korruption, das alles habe ich auch mitbekommen. Damals sogar Deutschland.
      Das es dort aber derart extreme Nazis gab, war mir allerdings nicht so geläufig. Das kam dann wirklich erst mit dem Maidan.

      «…nicht ein einziges Mal das Wort Russland oder Putin vorkommt?…
      Ich schrieb von Agression, wen könnte ich wohl gemeint haben?
      Brauchen Sie wirlich Ihre Triggerwörter?
      Nun gut: Von mir aus können sie ihn auch Verteidigungskrieg gegen Putin oder Russland nennen.

      Allerdings würde MICH eher interessieren, wie Sie zu meinem Vorschlag stehen, die ukrainischen Männer zwecks Kriegsdienst in die Ukraine zurückzuschicken. Oder finden Sie das solidarisch oder patriotisch, andere für sich sterben zu lassen?

      • «Timoschenko, Juschtschenko, Oligarchen, Korruption, das alles habe ich auch mitbekommen.»

        Na dann wissen Sie ja alles Wesentliche über die Ukraine.

        «Das es dort aber derart extreme Nazis gab, war mir allerdings nicht so geläufig. Das kam dann wirklich erst mit dem Maidan.»

        Die gibt es in der Ukraine ja auch erst, seit dem Putin davon schwafelt.

        «Oder finden Sie das solidarisch oder patriotisch, andere für sich sterben zu lassen?»

        Wenn es ums Sterben geht, dann weigere ich mich jemandem Vorschriften machen zu wollen.

        • || «Das es dort aber derart extreme Nazis gab, war mir allerdings nicht so geläufig. Das kam dann wirklich erst mit dem Maidan.»

          Die gibt es in der Ukraine ja auch erst, seit dem Putin davon schwafelt. ||

          Nee. Das war in der Berichterstattung von den Maidan-Demonstrationen ab etwa Januar 2014 offensichtlich. Auch in der Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland.

          Und es geht weiter zurück. Schauen Sie mal hier. Der militärische Kommandeur des Maidan, Andrij Parubij, war einer der Gründer der «Sozial-Nationalen Partei der Ukraine» und gehörte ihr bis 2004 an.

          Ueber das Asow-Bataillon, das bis in die Anfangsphase des Kriegs 2022 als Symbol die Wolfsangel der SS-Division «Das Reich» trug, finden Sie hier einen Bericht der französischen Le Monde.

          • » hier einen Bericht der französischen Le Monde…»

            Das ist kein Bericht der Le Monde.

            Also in Deutschland ist die zweitstärkste Partei im Parlament gesichert rechtsradikal. Der Erfolg dieser Partei wird damit verharmlost, dass es ein Sammelbecken von Unzufriedenen ist.

            In der Ukraine haben die Unzufriedenen für eine kurze Zeit auch Rechtsradikale nach oben gespült, ohne dass diese jemals eine parlamentarische Macht dargestellt hätten. Außerdem hat man diese Tendenzen recht gut eingehegt. Trotzdem sind für die Kremlapologeten in der Ukraine alles Nazis.

            Übrigens hat sich Putin immer mal wieder unter Beifall selbst als größter Nationalist Russlands bezeichnet.

            Ansonsten immer wieder nett, wie systematische Kriegsverbrechen Russlands gegen einzelne Fälle auf ukrainischer Seite aufgewogen werden.

            • Na gut, wenn sie sekundäre Links nicht mögen, dann halt Wikipedia.

              «Beobachter sind sich weitgehend einig, dass das Asow-Bataillon bei seiner Gründung im Frühjahr 2014 mit neonazistischem und rechtsextremem Gedankengut in Verbindung stand, auch durch die Verwendung von Symbolen und die politischen Assoziationen und Äußerungen seiner Führer und Kader.»

              Und zur Wolfsangel, dem Symbol des Asow-Bataillons 2014-2022, können Sie ebenfalls in der Wikipedia nachsehen.

              Das Original von «Le Monde» ist halt hinter der Paywall und bei den Archivversionen bekommen Sie ein Cookie-Fenster.

  23. «In einem Fall hat Correctiv (sicher nicht russlandfreundlich) derartige Behauptungen widerlegt.»

    Ich glaube Sie haben wieder etwas nicht verstanden. Im Bericht von Correctiv geht es um angeblichen Organhandel durch die Ukraine. Es geht nicht um Opfer durch russische Folter.

    Warum sollte die Ukraine lügen wenn man internationale Untersuchungen fordert?

    Aber nett, wie Sie von der Ermordung einer Journalistin ablenken.

  24. mal ausnahmsweise on-topic:

    Der französische Premierminister gibt ein vernichtendes Urteil über die Finanzlage des Landes und seine Wirtschaftskraft ab. Er will die Bevölkerung in einem Referendum über Sparmassnahmen abstimmen lassen, benötigt dazu aber die Initiative des Präsidenten Macron.

    Ich halte Bayrons Idee für sinnvoll. Man muss den Leuten erklären, wie die Lage ist, was die Alternativen sind und sie dann selbst abstimmen lassen. Anders wird sich das Vertrauen nicht wiederherstellen lassen.

  25. Die Meinung der relativen Mehrheit bei den rumänischen Präsidentschaftswahlen hat sich durch die Winkelzüge bei der Erstauflage auch nicht geändert. Die erste Runde hat ein rechter Kandidat mit ähnlichen Ansichten wie der damalige Sieger gewonnen. Er hat nur einen anderen Namen.

    Man wird sich wohl nicht trauen, das gleiche Spel noch einmal zu spielen und wird es diesmal auf die Stichwahl ankommen lassen müssen.

    • Der rechte, EU-kritische Kandidat George Simion hat 40.5% der Stimmen erhalten. In der Stichwahl wird er gene den pro-europäischen Bürgermeister von Bukarest, Nicusor Dan (20.9%) antreten. Der zweite pro-EU Kandidat, Crin Antonescu von der Regierungskoalition erzielte 20.3%. Allerdings ist sich das pro-EU Lager in einem schmutzigen Wahlkampf derart gegenseitig an die Kehle gegangen, dass die Antonescu-Stimmen bei der Stichwahl vermutlich nicht durchgängig an Dan gehen werden.

      • @izi
        Ja die Stichwahl kann dann noch «lustig» werden…
        Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, daß man so «plump» wie beim ersten Mal vorgeht.
        Allerdings hat es damals ja auch geklappt.
        Von daher ist alles möglich.

  26. Kann man schon sagen: » Die Palästinenser haben fertig»?
    Nachdem ein Plan beschlossen wurde, Gaza dauerhaft zu besetzen und die Bevölkerung umzusiedeln scheint die Angelegenheit erledigt.
    Die umfassende Hilfe für die Palästinenser ist auf dem Höhepunkt.
    Ein NGO Schiff mit Hilfsgütern wurde durch eine Drohne in Brand gesetzt.
    In Israel ist man der Meinung, es gibt genug Nahrungsmittel in Gaza. Sicher auch Medikamente, Strom und Wasser.
    Obwohl Leute im Müll nach Lebensmittel suchen und welche sterben, weil man sie nicht operieren kann.
    Die Humanisten haben erfolgreich Solidarität geübt.

    • @Albatros
      >>>Kann man schon sagen: » Die Palästinenser haben fertig»?<<<
      Ich befürchte, daß es so ist.
      Es wird wahrscheinlich Millionen Flüchtlinge geben. Wer die aufnehmen will oder auch kann, ich habe keine Ahnung.
      Jedenfalls ist ein Großisrael geplant.
      Aber erstmal krepieren die dort einfach und es interessiert fast niemanden.
      Es ist absolut schlimm. Die Einzigen, die das noch interessiert sind Linke und BSW.

      • Nachdem wieder eine Ausweitung des Angriffs geplant ist, gibt es immer weniger die noch flüchten müssen. Die Letzten könnte schon Zypern aufnehmen.
        Können sich Palästinenser auch in 2.000 Jahren auf ihren ehemaligen Wohnsitz berufen und die Israelis vertreiben? Mit internationaler Unterstützung?

  27. «Mit Grönland könnte etwas passieren. Ich will ehrlich sein.»

    Das meinte Trump bezüglich militärischer Gewalt um Grönland zu erobern.
    Immerhin schloß er dies gegenüber Kanada aus.
    Was werden wir dann tun?
    Uneingeschränkte Solidarität mit Grönland, Waffen, Soldaten, Marine, Luftwaffe oder einfach zuschauen wie bei Gaza?
    Ich vermute Letzteres.
    Es kommt nur darauf an, ob Trump will.

    https://www.tagesspiegel.de/internationales/international-trumps-gronland-fantasie-erneute-drohung-mit-militargewalt-13637110.html

    • «Uneingeschränkte Solidarität mit Grönland, Waffen, Soldaten, Marine, Luftwaffe oder einfach zuschauen wie bei Gaza?»
      Grønland/Kalaallit Nunaat ist, wie die Färöer, eine autonome Provinz des Königreichs Dänemark.
      Wenn also «etwas paassiert» kann die dänische Regierung nicht einfach zuschauen, es wäre eine Einladung an die USA sich nach Belieben Land anzueignen. In Dänemark, aber auch in ganz Europa wenn das einfach zuschaut.Wer hätte dann noch Vertrauen die Regierung?*

      Und: Dänemark ist NATO-Mitglied. Wenn die anderen europäischen Staaten ein dänisches Hilfeeruchen ignorieren würden wäre das das Ende der NATO.

      Die grönländische Regierung könnte eine Volksabstimmung über die Zugehörigkeit Grönlands durchführen. Alles Weitere würde aus der demokratischen Entscheidung folgen.

    • «Uneingeschränkte Solidarität mit Grönland, Waffen, Soldaten, Marine, Luftwaffe oder einfach zuschauen wie bei Gaza?
      Ich vermute Letzteres.»

      Ganz sicher. Nicht einmal Dänemark würde auch nur eine Patrone verschiessen.

      • @izi
        >>>Ganz sicher. Nicht einmal Dänemark würde auch nur eine Patrone verschiessen.<<<
        Trotzdem gehört das Gebiet zu Dänemark und Dänemark ist NATO.
        Aber ich glaube auch nicht, daß T. das machen würden. Eher durch die Hintertür…

          • @gelse
            Was dort besprochen wird, werden wir es je erfahren?
            Ich meine nur, daß die Grönlandsache von T. entweder nur eine Nebelkerze ist, um von anderen wichtigen Sachen abzulenken oder wenn ernst gemeint, nicht über eine militärische Intervention geschieht.
            Das ist für mich allerdings zur Zeit alles auch sehr nebensächlich.
            Wichtig für mich ist, was sich in der Ukraine abspielt…

            • «…nur eine Nebelkerze…»
              Das denke ich nicht. Hinter dem Gerangel um Gebietsanspüche in der Arktis stecken massive Rohstoffinteressen, sich aufgrund des Klimawandels öffnende Schifffahrsrouten und ein bisserl Militärstrategie.
              Schaut man sich die von mir oben verlinkte Karte (Draufsicht auf die Arktis) an, dann fällt auf, dass Russland mit seiner langen nordsibirischen Küste einersteits und Kanada & Dänemark via Grönland andererseits geografisch dominant sind. Die USA haben ausser dem bisserl Alaska am Rand nichts.

              Übrigens wollte der Präsident Truman 1946 schon mal Grönland kaufen, was die dänische Regierung aber ablehnte. Die derzeitige US-Regierung greift also eine alte Idee wieder auf. Diesmal würde aber ein Kompromiss nicht darin bestehen, dass die US-Army ihre alten Stützpunkte wieder aufbaut. Es geht um mehr: Drill, baby drill…

            • Ich vermute stark, Grönland wird noch sehr wichtig werden. Siehe Alaska.
              Wegen Erwärmung und dadurch besserer Nutzbarkeit des Landes, Rohstoffe, strategischer Wert, Einwanderung, Süßwasser.

            • «Wichtig für mich ist, was sich in der Ukraine abspielt…»
              Für die Rüstungsaktien ist das von vorrangigem Interesse, ja. Nach der partiellen Aufhebung der Schuldenbremse gibt es da viel Luft nach oben…

            • «wenn ernst gemeint, nicht über eine militärische Intervention geschieht»

              Trump will unter Druck verhandeln. Es ist allerdings interessant, wie Dänemark regaiert, wenn die Ukraine, Russland, und China (in verschidenen Fragen) sich jeweils diesem Druck entziehen. Im 2. Weltkrieg hat das (damals neutrale) Dänemark gegen die deutsche Besetzung nur protestiert. Gewehrt hat es sich nicht.

  28. @gelse
    Wenn das die Grönländer aber ohne die ausdrückliche Genehmigung Dänemarks machen würden, wäre das doch so ähnlich, wie es die Donbassrepubliken oder die Krim gemacht haben.
    Also irgendwie nicht völkerrechtskonform, oder?

    • «Also irgendwie nicht völkerrechtskonform, oder?»
      Ja, irgendwie oder so. Und demokratiegefährdend. Aber Dänen&Grönländer sehen das nicht so verbissen. Grönöand ist auch schon 1982 per Plebiszit aus der EG ausgetreten, also kein EU-Mitglied. Und die Dänen haben (hier völlig undenkbar) per Volksabstimmung den €ure abgelehnt.
      Es gibt Leute, die sagen, geografisch gesehen, gehöre Grönland eher zu Amerika als zu Europa. Aber wenn, dann eher zu Kanada als zu USA:
      https://de.wikipedia.org/wiki/Gr%C3%B6nland#/media/Datei:Greenland_on_the_globe_(Greenland_centered).svg
      Aber es geht nicht um Geografie, sondern wieder mal um Erdöl und -Gas. Und Seltenerderze.

      • «Aber wenn, dann eher zu Kanada als zu USA»

        Das kann man auch anders sehen:

        «Grönland wurde um etwa 2400 v. Chr. erstmals besiedelt. Die ersten Siedler entstammten der Denbigh-Kultur, die mit Ausgangspunkt Alaska in der nordamerikanischen Arktis lebten.»

        Quelle: Wikipedia, Geschichte Grönlands

        Geografisch ist Grönland allerdings tatsächlich eine Kanada vorgelagerte Insel. Nur neigen die Kanadier offenbar nicht dazu, ein Aequivalent zu Trump zu wählen.

        • «Nur neigen die Kanadier offenbar nicht dazu, ein Aequivalent zu Trump zu wählen.»
          Das nicht. Aber eine Zusammenarbeit der Arktis-Anrainer Kanada und Dänemark/Grönland wäre logisch.

  29. Prominente warnen: Ukraine-Debatte wiederholt Corona-Fehler
    In einem offenen Brief, der unter anderem in der Wochenzeitung Die Zeit veröffentlicht wurde, haben zahlreiche Prominente vor Fehlern im öffentlichen Diskurs um den Ukraine-Krieg gewarnt und mehr Meinungsfreiheit eingefordert. Sie sehen Parallelen zur Corona-Pandemie und fordern eine sachlichere und demokratischere Debatte.

    Unterzeichnet wurde der Brief von Schriftstellerin Juli Zeh, die Philosophin Svenja Flaßpöhler, die Rechtswissenschaftlerin Elisa Hoven, der Philosoph Robert Pfaller, der Soziologe Hartmut Rosa und die Rechtswissenschaftlerin Frauke Rostalski.

    https://www.telepolis.de/features/Prominente-warnen-Ukraine-Debatte-wiederholt-Corona-Fehler-10369707.html

  30. Am 18. März war ein zunächst auf 30 Tage befristetes, aber verlängerbares Moratorium für gegenseitige russische und ukrainische Angriffe auf Anlagen der Energieinfrastruktur in Kraft gesetzt. Die USA hatten das vermittelt. Das Moratorium umfasste ausdrücklich Angriffe auf Ölraffinerien, Pipelines, Atomkraftwerke, Stromerzeugungs- und -übertragungsanlagen.

    Anlässlich eines gestrigen Angriffs der Ukraine auf ein Umspannwerk in der Region Kursk möchte ich darauf hinweisen, dass dieses Moratorium nicht verlängert wurde.

    Weiter in Kraft ist hingegen das Moratorium, das die Sicherheit der zivilen Schiffahrt im Schwarzen Meer absichern sollte und Angriffe auf See verbietet. Gegen dieses Moratorium haben meines Wissens beide Seiten auch bisher nicht verstossen.

  31. Nachdem die Front bis auf die Region Kursk im März fast zum Stillstand gekommen war, nimmt das Vorrücken der russischen Truppen seit dem Auslaufen des Energieinfrastrukturmoratoriums langsam wieder an Fahrt auf. Auch gestern ist die russische Seite laut DeepStateMap wieder vorgerückt.

    Ich halte die Friedensbemühungen der Trump-Regierung für gescheitert. Nach dem 9. Mai ist wahrscheinlich eine Eskalation zu erwarten.

  32. Der Friedrich ist im 1. Wahlgang gescheitert.
    Ei der Daus.
    Das hätte ich jetzt zwar nicht gedacht, aber verwundlerlich ist es nicht gänzlich.
    Na ja, es gibt ja noch ein paar zusätzliche Wahlgänge.
    Solange bis es halt passt 😂🤣😅
    Deutschland im Jahr 2025…

      • @nera
        >>>…Und heute erstmal kein weiterer Wahlgang. Sondern lange Gesichter…<<<
        Na, als Wahrsagerin sind Sie nicht geeignet 😁
        15.15 Uhr der nächste Versuch…

                • @izi
                  Die Linke ist für weitaus weniger damals als «verfassungsfeindlicher Verdachtsfall» eingestuft worden…
                  Aber vielleicht ist jetzt die Meinungsfreiheit auf der linken Seite weitergehend als auf der rechten Seite.
                  Der Unvereinbarkeitsbeschluß zur Linken ist heute ja auch gefallen.
                  Also in manchen Sachen war das ja schon fast «revolutionär».
                  Ich würde auf alle Fälle mal einen professionellen Lippenleser engagieren. Es kamen viele Bilder, wo sich Abgeordnete in der Pause unterhielten. Das waren bestimmt Sätze dabei, die nicht öffentlich werden sollten.
                  Auch das Grinsen von Scholz zur Seite der CDU hatte was…

                    • Ich denke nicht. Die Linke hat einen Teil der Protestwähler gegen Merz an sich gezogen. Dadurch ist sie wiedererstarkt. Jetzt hat sie genau diesem Merz Hand geboten. Das war ein taktischer Fehler. Wenn sie darauf aufbauen, wird es ein strategischer.

                    • Das lag an meiner inhomogegen Inforamationslage: Linnemann hatte noch gestern gesagt, dass die Unvereinbarkeit weiter gölte. Ich hatte Robert deswegen so verstanden, das das «UV-Urteil» neu «gefällt» worden sei. Wodurch die PdL wieder Bodenhaftung bekäme (auf ihrem Programm). Ein Missverständnis.

                      Es scheint da keine Einigkeit in der CDU zu geben.
                      Ich denke aber eh, dass die PdL auf längere Sicht wieder zwischen Opposition und Anbiedern an die Kapitalparteien mäandern und versickern wird.

                • „Ist das nicht grundgesetzwidrig (Artikel 14)?“
                  Art 14.1: „Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.“
                  Es sind nicht Eigentumsarten definiert, das ist erst in Artikel 15 der Fall:
                  „Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt, in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft überführt werden. Für die Entschädigung gilt Artikel 14 Abs. 3 Satz 3 und 4 entsprechend.“
                  Aus 14.2 und 15 lässt sich ableiten, dass das GG eine privatkapitalistische Wirtschaft nicht zwingend vorschreibt. Mit Nichtbeachtung von 14.2 (gemeinwohlschädliche Anwendung des Eigentums) kann eine Enteignung gemäss Art. 15 begründet werden.
                  Die Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“ konnte nicht verboten werden weil sie GG-konform war.

                    • Eine Enteignung nach Art 15 GG ist kein Kauf. Es wird ausdrücklich auf 14.3 verwiesen:

                    • Eine Enteignung nach Art 15 GG ist kein Kauf. Es wird ausdrücklich auf 14.3 verwiesen:
                      «Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen.»
                      Interessen der Allgemeinheit begrenzen die Höhe der Abfindung. Es gilt also nicht ein geschätzter Verkaufswert des Enteigneten, sondern lediglich eine Abfindung, die dem Allgemeininteresse nicht zuwiderläuft. Soweit Eigentum gemeinwohlschädlich eingesetzt wurde (EIN Beispiel: Umweltschäden, die den Staatshaushalt und/oder Krankenkassen belasten) , wäre dies auf die Entschädigung anzurechnen. Auch wenn sie dadurch gegen null tendiert. Wer gegen Artikel 15 Kaufsummen anführt, die ausser Privatkonzernen niemand aufbringen könnte, argumentiert nicht GG-konform.

                    • «Es gilt also nicht ein geschätzter Verkaufswert des Enteigneten, sondern lediglich eine Abfindung, die dem Allgemeininteresse nicht zuwiderläuft.»

                      Wie soll das funktionieren?

                      Enteignen wir mal SAP (Business-Software). Das ist das deutsche Unternehmen mit der grössten Marktkapitalisierung. Diese beträgt 262 Milliarden Euro. Zum Marktpreis kaufen wollen Sie nicht. Das heisst, Sie müssen ein Gesetz machen, mit dem SAP als Aktiengesellschaft aufgelöst und in Staatsbesitz überführt wird und die Aktionäre mit irgendeinem «gerechten» Abschlag auszahlen. Wer bestimmt diesen?

                      Und was wird geschehen? Keine andere deutsche AG wird mehr Kapital aufnehmen können. Die deutschen Börsen werden gemieden. Wegen der Enteignung der Amundi Asset Management wird Frankreich drohen. Wegen der Enteignung der Capital Research & Management und der Fidelity Management & Research die USA. Die USA können im Gegenzug die deutsche Goldreserve enteignen.

                      Niemand, in Worten Niemand, wird hinterher in Deutschland ein Softwareunternehmen oder ein anderes Hochtechnologieunternehmen gründen. Wer eine gute Idee hat, wird ins Ausland verschwinden.

                      SAP wird fortan «gerechte» Löhne zahlen. Die besten MItarbeiter werden eine andere Vorstellung davon haben, was gerechte Löhne sind. Sie werden die Firma verlassen. Das gilt auch für die fähigsten Manager auf allen Ebenen.

                      Nach kurzer Zeit wird SAP nur noch das wert sein, was der deutsche Staat den Aktionären gezahlt hatte und noch etwas später nicht einmal mehr das.

                      Man das das Spiel natürlich auch mit allen Unternehmen gleichzeitig spielen. Dann braucht man aber eine sehr starke Armee und ausserdem muss man die sehr hohe Mauer vorher bauen.

                  • @gelse
                    >>>Die Initiative „Deutsche Wohnen & Co. enteignen“<<<
                    Sie konnte zwar nicht verboten werden, hat aber für die Mieter in Berlin auch nichts gebracht…
                    Vielleicht hätte das für manche Mieter etwas bringen können:
                    BGH, Urteil vom 24. März 2004 – Az. VIII ZR 295/03
                    Aber dort wurde nun höchstrichterlich für den Vermieter entschieden:
                    In diesem Urteil hat der BGH entschieden:

                    Eine abweichende tatsächliche Wohnfläche von mehr als 10 % unter der im Mietvertrag angegebenen Fläche stellt einen Mietmangel dar, der zur Minderung der Miete berechtigt.
                    Eine Abweichung unterhalb der 10 % wird nicht als Mangel anerkannt – selbst wenn die Angabe im Mietvertrag höher war.

                    Diese Entscheidung wurde seitdem in der Rechtsprechung vielfach bestätigt und ist als sogenannte „10-Prozent-Grenze“ oder „Wohnflächenabweichungstoleranz“ bekannt geworden.

                    Ich würde mir da keine großen Hoffnungen machen, was eine Enteignung gemäss Art. 15 betrifft.

                    • Es kann es wirklich nicht um «grosse Hoffnungen» gehen, die wurden und werden enttäuscht. Aber das ist kein Grund, beliebten Irrtümern zuzustimmen: Das GG schreibt eine Privatprofitwirtschaft («Kapitalismus») nicht zwingend vor, sie überwinden zu wollen ist also nicht GG-widrig. Und Enteigungen gemäss Artikel 15 erfordern nicht die Bezahlung eines (für Nichtkapitalisten unbezahlbaren) Marktpreises, das wäre ein Kauf, der nichts mit dem Art. 15 zu tun hat.

                      Und, weil das sicher in dem Zusammenhang auch wieder kommt: Eine gesellschaftliche Weiterentwickung aus dem erlebten Spätkapitalismus mit all seine Problemen für den nichtreichen Teil der Bevölkerung wäre keineswegs eine «DDR 2.0», denn Fehler sind nicht dazu da um sie zu wiederholen, sondern um aus ihnen zu lernen.

                    • «Eine gesellschaftliche Weiterentwickung aus dem erlebten Spätkapitalismus mit all seine Problemen für den nichtreichen Teil der Bevölkerung wäre keineswegs eine «DDR 2.0», denn Fehler sind nicht dazu da um sie zu wiederholen, sondern um aus ihnen zu lernen.»

                      Nur zu, ich höre. Wie will man es denn machen. Verschiedene Modelle sind versucht worden:

                      Sowjetunion
                      DDR
                      Albanien
                      Jugoslawien
                      Kuba
                      Nordkorea
                      China (vor der Rückkehr zum Kapitalismus)
                      Chile (unter Allende)
                      Nikaragua (1979 und danach bis zu etwa 49% der Gesamtwirtschaft enteignet)
                      Baath-Partei-Sozialismus in arabischen Ländern
                      Simbabwe (Bodenreform 2000, vom Lebensmittelexporteur zum Importeur mitz Hun gersnöten)

                      Ich finde, das Experiment ist unter den verschiedensten Bedingungen reproduzierbar. Sozialismus funktioniert nicht.

                    • «Sozialismus funktioniert nicht.»
                      Ich würde das vervollständigen wollen.
                      Die meisten Länder haben Kapitalismus und nur in relativ wenigen funktioniert es, wenn man den wirtschaftlichen Erfolg mißt. Abzuziehen wäre, den Teil des Erfolges, der mit Billigarbeitern in armen Ländern erbracht wird.
                      Nehmen wir GB ohne Kolonien, Deutschland ohne Export, USA ohne Machtausübung, Sklaven, Schulden.
                      Man kann Systeme nicht nur im ökonomischen Sinne bewerten. Dazu sind sie zu unterschiedlich.
                      Kuba als boykottiertes Land ist auch nicht frei in seien Entscheidungen.
                      Könnten wir uns Bananen, Kaffee und Tee leisten, wenn ein deutscher Bauer sie ernten würde?

                    • «Könnten wir uns Bananen, Kaffee und Tee leisten, wenn ein deutscher Bauer sie ernten würde?»

                      Na vielleicht ist es genau das, was den Kapitalismus leider alternativ los.

                      Izi hat das meiner Meinung nach auch am Beispiel «Enteignen» hervorragend zu Ende gedacht.

                      Selbst wenn das westliche System im Niedergang ist (was ich nebenbei bemerkt, bezweifle), sind die Alternativen z.B. China (sowieso) und Russland (aber ja doch!) auf kapital. Produktionsweise aufgebaut.

                      Hm, keine Zeit mehr, weiter auszufuehren. Muss mich sputen 😉

                    • Alternativlos ist er nicht.
                      Nur für die, die davon profitieren.
                      Man sieht ja, laufend müssen Gerichte und Staat eingreifen, mit Hilfsgeldern, Rettungen, Verhinderung von kriminellen Aktivitäten usw.
                      Mußte dem Kapitalismus nicht immer eine gerechte oder ethisch vertretbare Handlungsweise abgetrotzt werden, teilweise mit vielen Toten? Freiwillig gibt es nichts.
                      Natürlich ist der Kapitalismus in manchen Gebieten ökonomisch erfolgreicher, weil er die Leute stärker unter Zugzwang setzt. Oder entsprechend ausbeutet, um Gewinne zu realisieren.
                      Haben wir deswegen so unnütz viele billige Klamotten, weil wir hier Kapitalismus haben oder weil man die Ärmeren ausbeutet für 1-2 Euro die Stunde? Die Preise lassen sich nur durch billige Arbeitskräfte halten. Deren Situation soll auch nicht substanziell verbessert werden, sonst hätten wir ein Problem und mehr Ärmere.
                      Die Abfälle haben wir dann wieder diesen Leuten/Ländern zugeschoben.
                      Es kämpfen nicht Bezos und vergleichbare gegeneinander, sondern die Angestellten die sich mit dem Betrieb, mit dem Besitzer identifizieren sollen.
                      Wie mit ehemaligen Königen oder Heerführern.
                      Geändert hat sich diesbezüglich nicht viel. Sieht nur besser aus.
                      Viele Abholzbetriebe im Amazonasgebiet sind z.B. gar keine brasilianischen Unternehmen. Und italienische Tomaten häufig aus China. Mit dem Aufkleber «italienisch» kann man höhere Preise durchsetzen. China ist meines Wissens der größte Tomatenproduzent der Welt. Und Italien verkauft mehr davon als dort wachsen kann.
                      So wird Kapitalismus auch erfolgreich.
                      Es ist nicht so einfach in der Betrachtung von Systemen. Außer man mißt nur Geld und manche Staaten/Gruppen.

                    • «Könnten wir uns Bananen, Kaffee und Tee leisten, wenn ein deutscher Bauer sie ernten würde?»

                      Könnten die Bananen- und Kaffeeproduzenten selbst die Smartphones herstellen, die sie haben? Oder die haltbaren LKWs mit sparsamen Motoren, die sie für den Transport der Ernte brauchen? Und wovon würden sie leben, wenn wir ihre Produkte nicht kaufen würden? Würden sie dann besser oder schlechter leben als jetzt? Wenn besser, warum produzieren sie derzeit Bananen bzw. Kaffee für uns?

                    • «Alternativlos ist er nicht.»

                      Mit dem Kapitalismus ist es wie mit der Demokratie: Das schlechteste System – bis auf alle anderen, die bisher ausprobiert worden sind.

                    • „Enteignen wir mal SAP“
                      Warum wäre gerade SAP ein Spitzenkandidat für Enteignung im Interesse des Gemeinwohles?

                      „das Experiment“
                      Das erste ‚Experiment‘, im Krieg entstanden, im Blutbad geendet: Commune de Paris
                      Das zweite Experiment: Entstanden in einem industriellen Schwellenland auf niedriger Schwelle, Versuche, es mit Militärgewalt zu beenden scheiterten. Der erste Versuch lief also, mit Anfängerfehlern behaftet, z. B. Übernahme der alten Staatsmachtstruktur und einer Agrarpolitik, die zu inneren Konflikten und Versorgungsengpässen führte.
                      Das dritte Experiment, in Deutschland nach dem Ende des Krieges: Per Militärgewalt verhindert.
                      Spätere Versuche, vor Allem in ehemaligen Kolonien, wurden durch die Sowjetunion unterstützt, was allerdings auch zur Übernahme deren Fehlentwicklungen führte.

                      Keimzellen eines Neuen findet man kaum dort, wo versucht wird, alte schimmlige Schläuche mit neuem Discountwein zu füllen. Eher in wenig auffälligen Fässchen, zum Beispiel Betriebsstrukturen der Produktionsmittel in Mondragón oder Landgemeinden in Lateinamerika, die nicht nur sich selbst, sondern auch ihre Region versorgen können. Regionale Versorgung so weit wie möglich scheint mir ohnehin günstiger zu sein als ständige Handelsstreitigkeiten auf dem Weltmarkt. Das werden wohl irgendwann auch die Chinesen lernen, auch wenn dort zur Zeit wohl noch die Übernahme des kapitalistischen Handelsimperialismus als Mutter aller Lösungen gilt.
                      Das ist die Kurzversion, dem Format geschuldet nur mit Mut zur grossen Lücke machbar.

                    • «Regionale Versorgung so weit wie möglich scheint mir ohnehin günstiger zu sein als ständige Handelsstreitigkeiten auf dem Weltmarkt.»

                      Klingt vernünftig. Das mit den Kooperativen ist ja auch nicht verboten. Im Osten Deutschlands haben auch einige LPG nach der Wende weitergemacht.

                      Es scheinen nicht so viele Leute so leben und arbeiten zu mögen.

                    • Nun, an LKW wird mehr verdient als an Kaffee.
                      Wieso sie diese Produkte herstellen? Weil den meisten das Land nicht gehört und man ihnen nur einen Bruchteil des Gewinns bezahlt.
                      So leicht kann man sich nicht distanzieren.
                      Die Spritzmittel wurden aufgedrängt, ohne präzise Informationen darüber. Den Einsatz schreiben die Großgrundbesitzer vor.
                      Deren Preise beeinflussen die Preise der freien kleinen Bauern.
                      Zudem unterstützen wir gerne Diktatoren, wenn sie nützen.

                    • «Es scheinen nicht so viele Leute so leben und arbeiten zu mögen.»

                      Yo, das ist das Dilemma. Dieses Mustermodell entstand ja schon zu Francos Zeiten (und da hatte der noch fast 20 Jahre zu diktieren)…

                      Kann man auch positiv sehen, dass es sich mit einigen Modifikationen schon fast 70 Jahre inmitten des kaputtalistischen System gehalten hat, bald solange wie die Sowjetunion. (Und im Unterschied dazu und zur DDR-LPG: Anscheinend ohne Zwang.) Also ein Erfolgsmodell.

                      Nun kann man sich aber fragen, warum das sich nicht weltweit in Masse durchgesetzt hat, wenn man bedenkt, dass die Ausgebeuteten um ein vielfaches mehr sind, als die Ausbeuter.

                      Oder ist es dazu noch zu frueh?

                    • «Den Einsatz schreiben die Großgrundbesitzer vor.
                      Deren Preise beeinflussen die Preise der freien kleinen Bauern.»

                      Sie meinen, die Wirtschaftsweise der kleinen, freien Bauern ist gegenüber derjeniger grosser Betriebe zu teuer.

                    • «Oder ist es dazu noch zu frueh?»

                      Nee. Das Modell entspricht der menschlichen Psychologie nur eines kleinen Anteils der Bevölkerung. Und die mittlere menschliche Psychologie ändert sich nicht über die Jahre.

                      Die zweite Schlacht des Sozialismus ist nie geschlagen worden, weil sie sich nicht gewinnen lässt.

                    • @izi
                      >>>Die zweite Schlacht des Sozialismus ist nie geschlagen worden, weil sie sich nicht gewinnen lässt.<<<
                      Für einen Wissenschaftler eine sehr gewagte Behauptung 🤔
                      Klingt ja schon fast nach "absuluter Wahrheit". Die es doch aber eigentlich nicht gibt, oder?
                      Aber schön, daß Sie Renft verlinkt haben…
                      Waren zu Ostzeiten neben Biebl und Kerth meine Lieblingsmusiker.

                    • «Für einen Wissenschaftler eine sehr gewagte Behauptung»

                      Die menschliche Psychologie scheint sich nicht geändert zu haben, seit das Alte Testament geschrieben wurde. Es haben sich über die Jahrtausende auch verschiedene Institutionen über mehr oder weniger lange Zeiträume darin versucht, die Menschen an ihre Ideale anzupassen. Die Katholische Kirche ist ein herausragendes Beispiel.

                      Die Ergebnisse sind reproduzierbar. Nach so vielen Experimenten bildet ein Wissenschaftler eine Theorie. Auch wissenschaftliche Theorien können revidiert werden. Dafür braucht es dann aber schon sehr überzeugende Gründe.

                      Nicht, was für die Möglichkeit des «Neuen Menschen» vorgebracht wird, überzeugt. Die Bewegung der Woken zielt ja auch auf einen Neuen Menschen ab. Das überzeugendste Argument gegen diesen Bewegung (wie gegen die historischen Bewegungen solcher Art) ist das Verhalten ihrer eigenen Vertreter.

                    • «Sie meinen, die Wirtschaftsweise der kleinen, freien Bauern ist gegenüber derjeniger grosser Betriebe zu teuer.»
                      Zum Teil auch das.
                      Es gibt aber viele andere Möglichkeiten die kleineren Bauern zur Aufgabe zu zwingen und für die großen Landbesitzer zu arbeiten oder eben gar keine Arbeit mehr zu haben.

                      Man kann einem Exporteur 5 Millionen Einheiten verkaufen unter der Auflage, von kleineren Konkurrenten nichts mehr zu beziehen. Gibts auch in Industrieländer.
                      Oder eine Auflage durchzusetzen, die nur ein großer Produzent erfüllen kann.
                      Politischer Einfluß.
                      Zwangsmaßnahmen um das Land der kleineren Anbieter zu bekommen.
                      Preisabsprachen.
                      Handelsverträge international.
                      Schließen von Warenannahmezentren in bestimmten Gebieten incl. Aufkauf der Einrichtung.
                      Behinderungen bei der Wasserentnahme bzw Zuteilung, Abnahme des Grundwasserspiegels.
                      Und Vieles mehr.

                    • «Und Vieles mehr.»

                      Sie haben Recht. All das gibt es.

                      Ich kaufe auch Fairtrade-Waren, wenn die Qualität stimmt (dem ist nicht in allen Produktkategorein so und in manchen wieteren Kategorien nicht bei allen Anbietern), obwohl sie teurer sind. Mir ist aber bewusst, dass das eine freiwillige Spende ist, so wie ich etwa für UNICEF, das Internationale Komitee des Roten Kreuzes oder die Patenschaft Berggemeinden spende (Letzteres aus sehr ähnlich Gründen). Ich bin reich und kann mir das leisten. Nicht jede(r) kann das.

                    • Mache ich ebenso.
                      Schlechte Ware nehme ich auch nicht.
                      Ich informiere mich vorher über die Organisation und ob Mauschelverträge mit Großgrundbesitzer bekannt geworden sind.
                      Oder ob das Siegel unter fragwürdigen Kriterien vergeben wird.
                      Die Preiszusammensetzung muß auch nachvollziehbar sein. Nicht daß die Organisation hier das meiste daran verdient.
                      Es gab mal die Sache mit Bananen, die nur noch aus bestimmten Ländern in die EU kommen dürfen.
                      Frankreich wollte erreichen, daß nur noch Bananen aus ehem. Kolonien den hießigen Markt erreichen. Ich weiß nicht, was daraus geworden ist.
                      Schlecht für die Bauern in anderen Ländern, die dadurch evtl. ihre Existenzgrundlage verlieren.
                      FairTrade Produkte sind sicher eine gute Richtung, wenn auch noch der Umfang lange nicht genügt.
                      Der Anfang war allerdings durch zu schlechte Qualität gekennzeichnet.
                      Wenn ich an die ersten Kaffeesorten denke. Die habe ich auch nicht mehr gekauft.
                      Damit konnte man sich nur die Füße waschen.

                    • «Frankreich wollte erreichen, daß nur noch Bananen aus ehem. Kolonien den hießigen Markt erreichen. Ich weiß nicht, was daraus geworden ist.»

                      Frankreich hat sich da bezüglich der EU nicht durchgesetzt.

                      Aber falls Sie mal in Frankreich sind, schauen Sie sich mal dort in einem Supermarkt um. Es wird Ihnen auffallen, dass Frankreich noch Ueberseegebiete hat, in denen Bananen angebaut werden.

          • Nun, strammes Programm.

            Morgen Paris wa, dann ma am 08.Mai der verflixten Niederlage von Opa vor 80zig Jahren Gedenken und am Freitag nach Kiew zur heiligen Salbung der Ukraine, oder ist dort aus Sicherheitsgründen abgesagt? Da musste halt mit demokratischer 2/3-Mehrheit der Altversifften + FCKNZS gegen die Neuversifften + FCKATIFA der Tagesplan geändert werden. Man hats nicht leicht als Kanzler der DEUTSCHEN, aber ab 11. Mai dürfte er denne mal mit seinen Leuten loslegen.

                • Mille grazie!

                  «War aber knapp.»

                  Ich zitiere mal da unseren Sportsfreund aka @u_S:

                  «…die schönsten Siege waren aber die mit den 2-4 Sekunden vor Schluss – vor allem wenn es um einen Titel ging.»

                  War zwar noch nicht der Sieg in der 93. Minute und auch nicht nur paar Sekunden, aber der Abgrund war schon weniger als einen Schritt entfernt.

                  Yo, es war ein historisches Ereignis. Es war ein Spiel von epischen Ausmaszen. Es war ein Jahrhundertspiel! Es war unglaublich! Es war Bezos Gratisangebot jede Sekunde wert und den halben Tag geopferten Urlaub. Ein Moment, wo man jedes Leid der Welt vergisst…

                  So, Flasche leer. Ich habe fertig 😉

                • Och› da isser ja! Wenn man vom… 😉

                  Auch Ihnen herzlichen Dank!

                  Monaco, Monoco, wir fahren nach Monaco!

                  In des Kaisers Reich. Und geh’n dem Soeder auf den Geist.

            • «am Freitag nach Kiew zur heiligen Salbung der Ukraine, oder ist dort aus Sicherheitsgründen abgesagt?»

              Ich bin eigentlich nicht so schreckhaft, aber diesen Freitag würde ich nicht nach Moskau oder Kiew reisen. Das Risiko mag überschaubar sein, aber nur für Symbolpolitik würde ich es nicht eingehen.

      • Er hat ja noch Chancen.
        Ich denke, es war ein Denkzettel bei der ersten Wahl.
        Neuwahlen wären sehr ungünstig für die beiden Parteien. Ebenso für Deutschland.
        Er ist nun mal unbeliebt, aber man ist auch in Zugzwang.
        Ungemach überall, das birgt erfahrungsgemäß ein gewisses Risiko auf vielen Feldern.
        Ich bin da etwas beunruhigt, wenn ich an die nächsten Jahre denke.
        Alleine Gaza ist ein Faß. Bei Trump muß man mit Allem rechnen. Kürzungen werden soziale Unruhen befördern. Handelskriege erhöhen die Preise und sorgen für Konflikte und Unwägbarkeiten. An die heißen Kriege traut man sich kaum noch ran. Bürokratieabbau bedeutet eine Zunahme. Und viele andere, bekannte Probleme die immer noch auf dem Tisch liegen. Mit Geld läßt sich nicht mehr viel zukleistern.
        Nach derzeitigem Stand könnte man auch sagen:»Die Politik hat fertig».
        Es war ein jahrelanger Prozess und nun kommen die Defizite geballt zum Tragen.
        Ich glaube nicht, daß Merz der Heilsbringer ist. Auch international zeichnet sich keine Verbesserung ab.
        Daher denke ich, man muß in Ruhe agieren um diese Zeit ohne großen Schaden zu überstehen.

    • «Das hätte ich jetzt zwar nicht gedacht»

      Ich war nicht überrascht. Nachdem im öffentlich-rechtlichen Fernsehen die Frage mit dem ersten Wahlgang schon vorab idskutiert wurde (zum Beispiel heute im Frühstücksfernsehen) und sogar Merz selbst sich dazu schon geäussert hatte, war mir klar, dass es bekannte Abweichler geben musste. Nur nicht, wie viele.

  33. «Der rechtsextreme israelische Finanzminister Bezalel Smotrich hat eine vollständige Zerstörung des Gazastreifens und Vertreibung der Einwohner in Aussicht gestellt. »
    Tja, Völkermord und keinen interessierts.
    Nun ja, mit welchem Argument will man Putin entgegentreten?
    Das große Gefängnis wird geleert, wer bleibt umgebracht. Gaza sieht schlimmer aus als Deutschland nach dem Krieg.
    Care-Paket? Nee.
    Sanktionen? Nee.
    Heuchler und Mittäter.

      • Dann hat sich das mit den Werten erledigt.
        Und Putin? Kann man vergessen.
        Wer einmal die Bilder aus Gaza genau angeschaut hat sieht eine Trümmerwüste, die es so in der Ukraine nicht gibt.
        Unverständlich, weshalb die die «freien, demokratischen und rechstsstaatlichen Länder» nicht nur beide Augen schließen, sondern sogar Solidarität und Unterstützung zusagen.
        Eine Diskussion über Völkerrecht, Kriegsrecht ist doch müßig. Israel greift andere Länder an, erschießt Ärzte und Sanitäter, Bomben auf Flüchtlingelager, läßt Zivilisten verhungern und verdursten……ja, 1.200 Tote durch Terroristen, aber auch 50.000 tote Palästinenser. Incl. 6.000 tote Kinder (waren wohl auch Terroristen).
        Als Rache 40 mal mehr getötete Palästinenser müßte doch wohl genügen.
        Scheinbar nicht. Hätte es eine Auswirkung, wenn Israel alle 2 Millionen Palästinenser tötet? Selbst da kann man sich nicht sicher sein.
        Der Form halber wohl eher ein Protestschreiben, das vorgedruckt in der Schublade liegt. Ohne Einschreiben.

  34. Chef Mucic: «Menschen ein Zuhause zu bieten, geht mit einer hohen Verantwortung einher.»

    Wirklich nett der Mensch von Vonovia.
    Die Firma hat ihren Gewinn um 14% gesteigert.
    Besitzt ca. eine halbe Million Wohnungen im Verkehrswert von ca. 80 Milliarden.
    Ich hoffe, den Mietern geht ein Dankesschreiben zu, die zu dem Gewinnsprung verholfen haben. Wirklich nett, die Mieter.

    • Das finde ich sehr gut. Sie reisen als Mini-Delegation von EU-Abgeordneten mit 3 weiteren Kollegen aus Tschechien, Slowakei & Zypern. Es ist schade, dass sich nicht mehr Abgeordnete bereit fanden mitzufahren. 5 von 720 ist eine reichlich magere Substanz von Abweichlern der fatalen EU-Politik. Es wird sicherlich mehr von ihnen im EU-Oarlament geben, aber nicht jeder hat wohl den Mut für diese Geste.

      Bzgl. Kiew kann ich mir einen Empfang für diese 5 nicht vorstellen. Eher deren Aufnahme in die Mirotworez-Liste.

  35. Sevim Dagdelen & Klaus Ernst werden an einem Empfang in der russischen Botschaft in Berlin teilnehmen. Das wird den BSW-Bashern wieder Futter für ihre Hetztiraden geben, aber sollen sie doch machen, Schluss mit der Rücksichtnahme auf die Reaktion von Idioten.

  36. Der schweizer Rüstungskonzern Ruag versucht nun wieder das Neutralitätsgebot zu umgehen, um Panzer, die in Italien stationiert sind, an Deutschland zu liefern.
    Dies hatte man schon einmal angedacht, wurde aber gestoppt. Damals sollten diese Panzer an die Ukraine geliefert werden.
    Nun versucht man, diese als Ersatzteillager für die Ukraine zu nutzen. Ist zwar das gleiche, nennt sich aber nun anders.

    • @Albatros
      Muß jetzt wahrscheinlich auch gemacht werden, weil der Ukraine langsam auch die Panzer ausgehen.
      Die werden das aber bestimmt hinkriegen.
      Solange alles mit den EU-Regeln übereinstimmt, sehe ich da keine Gefahr.
      Dort, wo Massenmord und Genozid herrscht, schaut man weg, um sich umso mehr auf die wichtigen Dinge konzentrieren zu können…

  37. Der Deutsche Verfassungsschutz hat bezüglich der Einstufung der AfD als «gesichert rechtsextremistisch» gegenüber dem Verwaltungsgericht Köln eine Stillhaltezusage abgegeben.

    Bis zur Entscheidung des Gerichts in der Hauptsache wird die AfD nun wieder als «Verdachtsfall» geführt. Das hat Konsequenzen für die Beobachtungsmöglichkeiten des Verfassungsschutzes. Das Gutachten, das die ursprüngliche Entscheidung begründete, hält der Verfassungsschutz weiter unter Verschluss.

    • @izi
      >>>Das Gutachten, das die ursprüngliche Entscheidung begründete, hält der Verfassungsschutz weiter unter Verschluss.<<<
      Und was ist mit dem, was netzpolitik.org schon am 03.02.25 geleakt hatte?
      Irgendwie ist Dt. auch auf dem Gebiet der Judikative Entwicklungsland oder Bananenrepublik…

      https://netzpolitik.org/2025/verdachtsfall-rechtsextremismus-wir-veroeffentlichen-das-1-000-seitige-verfassungsschutz-gutachten-zur-afd/

      Nach diesem Gutachten sollte ja AfD schon vor der BTwahl als gesichert rechtsextrem eingestuft werden. Wurde dann aber nicht gemacht, erst danach, als letzte Amtshandlung der von Ihnen als usw. 😂 bezeichneten Person.

      • Nun ja, das ist das vorhergehende Gutachetn zur Einstufung asl «Verdachtsfall». Das ist so eine Art Treppe. 1. Stufe: Prüffall. 2. Stufe: Verdachtsfall. 3. Stufe: Gesichert rechtsextrem.

        Das Gutachten zu dritten Stuffe bleibt unter Verschluss. Was, wie schon gesagt, kaum gehen wird, wenn es in Köln zur Hauptverhandlung kommt.

        Wie schon mehrfach gesagt: Ich bin scharf gegen die AfD. Aber wie die Regierenden versuchen, gegen die AfD vorzugehen, ist derart stümperhaft, dass es nur der AfD hilft.

  38. In den Nachdenkseiten heute ein für meine Begriffe sehr guter Beitrag über den Ukrainekrieg:

    https://www.nachdenkseiten.de/?p=132626

    „Wir gaben der Ukraine genug Waffen, um zu bluten, nicht um zu gewinnen“ – so lautet die Überschrift eines aktuellen Artikels der britischen Zeitung The Sunday Times. In dem Beitrag kommt der ehemalige CIA-Einsatzleiter für Europa und Eurasien zu Wort.

    • ¦¦ „Wir gaben der Ukraine genug Waffen, um zu bluten, nicht um zu gewinnen“ ¦¦

      Militärisch betrachtet, ist das richtig. Nachdem man sich Anfang-Mitte April 2022 entschlossen hatte, dass die Ukraine auf Sieg weiter Krieg führen solle, hätte das bestenfalls funktionieren können, wenn der Sieg schnell gekommen wäre. Einen Abnutzungskrieg gewinnt nie der kleinere der beiden Gegner.

      Nun war Biden prinzipiell nicht derjenige, der so etwas konnte, aber das war in dem Fall ein Glücksumstand. Eine Eskalationsstrategie gegen Russland hätte Russland mit einer Gegeneskalation beantwortet. Wie hätte das ausgehen sollen?

  39. Es wird immer demokratischer.
    Waffenlieferungen Richtung Ukraine sollen in Zukunft nicht mehr unbedingt öffentlich werden.
    Wie sich der Souverän dann noch eine Meinung bilden will wäre fraglich.

    • Das ist nur durch das Konstrukt nach oben offener Verteidigungsausgaben möglich, aus denen dann auch noch Kosten beglichen werden können, die gar keine Verteidigungskosten sondern aussenpolitische Kosten sind. Es gibt ja keine Bündnisverpflichtungen gegenüber der Ukraine. Daher sind Waffenlieferungen an die Ukraine keine Verteidigungsausgaben.

      Normalerweise müsste das Parlament all solche Ausgaben genehmigen. Wenn das in Zukunft nicht mehr der Fall sein sollte, wäre das eine Umgehung der Gewaltenteilung zwischen Exekutive und Legislative.

      • Nun, besonders die Geheimhaltung ist störend.
        Man versucht anscheinend, Widerstände zu verhindern, indem man der Bevölkerung Informationen über Ausgaben bzw Waffenlieferungen vorenthalten möchte.
        Immerhin betrifft das Kürzungen und Schulden, die die Bevölkerung tragen muß.
        Kein gutes Beispiel für einen demokratischen Staat.

    • Das US-Vorgehen gegen Südafrika hat vorrangig eine geopolitische Dimension _ BRICS+, gute Beziehungen zur RF & CH, Klage gegen Israel usw. Südafrika wäre gut beraten, die Landreform nach vernünftigen wirtschaftlichen Aspekten zu gestalten sowie Landbesitz an jene schwarze Bevölkerung zu erteilen, die Erfahrung in der Bewirtschaftung mitbringen. Dabei können natürlich Coaching-Programme hilfreich sein.

      Was die ausreisefreudigen, weißen Südafrikaner betrifft, handelt es sich sicherlich nicht um den vermögenden Teil. Letztere leben gut abgesichert hinter hohen Mauern & wissen sich vor Gewalt & Kriminalität, die tatsächlich ein riesiges Problem darstellen, zu schützen.

Schreiben Sie einen Kommentar