Grenzen des Wachstums erneuerbarer Energien


Eine Frage der Zuverlässigkeit Der Wind weht, wo er will. Manchmal auch nicht.

Das Netz

Wenn wir die Perspektiven erneuerbarer Energien realistisch einschätzen wollen, müssen wir zuerst einige physikalische und technische Grundlagen klären. Nötig ist das deshalb, weil Naturgesetze nicht verhandelbar sind.

Elektroenergie wird an einigen Punkten erzeugt und an anderen Punkten verbraucht. Diese Punkte sind durch ein Stromnetz verbunden. Das Netz kann die Energie nur transportieren. Es speichert keinen nennenswerten Anteil davon. Die von den Erzeugern eingespeiste Energie muss deshalb zum gleichen Zeitpunkt von den Verbrauchern entnommen werden. Umgekehrt muss die von den Verbrauchern benötigte Energie zum gleichen Zeitpunkt von den Erzeugern bereitgestellt werden. Ich möchte hoffen, dass diese Dinge soweit inzwischen allen Spitzenpolitikern klar sind, auch denjenigen der Grünen. Weil Spitzenpolitiker Entscheidungen im Energiebereich treffen, hängt von solchem Verständnis die Zukunft der Gesellschaft ab.

Während das Netz keine Energie speichern kann, verliert es doch welche. Der Übertragungsverlust wird mit steigender Spannung geringer. Die meisten Erzeuger produzieren Wechselstrom und die meisten Verbraucher benötigen Wechselstrom. Aus diesen Gründen wird Strom derzeit fast ausschließlich mit Hochspannungs-Drehstrom-Leitungen transportiert. Diese verlieren etwa 10% der Leistung über 900 Kilometer. Um zu veranschaulichen, was das bedeutet, betrachten wir den Ersatz eines Braunkohlekraftwerks in Schwarze Pumpe (Lausitz, nahe Berlin) durch ein Solarkraftwerk in der Sahara. Die Entfernung beträgt etwas mehr als 9000 Kilometer. Der Anteil der Energie, die über diese Entfernung noch ankommt, ist die zehnte Potenz von 0,9. Das sind etwa 35%. Das Solarkraftwerk müsste also etwa die dreifache Menge an Strom erzeugen, die das stillzulegende Braunkohlekraftwerk erzeugt. Wegen der Infrastruktur- und Transportkosten würde sich der Strompreis mehr als vervierfachen. Über so lange Strecken lohnt es sich allerdings, Gleichstrom zu transportieren und ihn dann in Wechselstrom umzuwandeln. Der Verlust kann so im günstigsten Fall bis auf 3% je 1000 Kilometer verringert werden. Zusätzlich fällt dann ein einmaliger Umwandlungsverlust von etwa 3% an. Diese Technologie wird beispielsweise zur Verbindung einiger Offshore-Windparks mit dem Festland eingesetzt. In unserem Beispiel kämen so etwa 73% der in der Sahara erzeugten Elektroenergie in Schwarze Pumpe an. Demgegenüber ist eine Umwandlung in andere Energieträger für den Transport nicht konkurrenzfähig.

In einer langfristigen Strategie ist ein Transport von Elektroenergie über lange Distanzen eine mögliche Lösung. Sie würde wohl etwa zu einer Verdopplung des Strompreises führen (plus Inflation). Kurz- und mittelfristig gilt das allerdings nicht. Selbst nach einer politischen Entscheidung und internationalen Einigung würde der Aufbau einer solchen Infrastruktur mehr als ein Jahrzehnt beanspruchen. Wenn wir zunächst über einen Zeithorizont bis 2035 sprechen, können wir uns auf regionale Lösungen mit Transportwegen unter etwa 1000 Kilometern beschränken.

Energieerzeuger

Zunächst betrachten wir die Situation ohne Speicherung von elektrischer Energie. Dann muss immer noch alle Energie, die zu einem Zeitpunkt verbraucht wird, zum gleichen Zeitpunkt erzeugt werden. Deshalb sind Energieerzeuger attraktiv, deren Produktion dem Bedarf angepasst werden kann. Das ist für alle Kraftwerke gegeben, die fossile Energieträger verwenden. Auch Atomkraftwerke können das. Wasserkraftwerke können es, solange die Kapazität des oberen Stausees ausreicht. Bei den am meisten diskutierten erneuerbaren Energien, Solarstrom und Windkraft, kann hingegen in nur eine Richtung gesteuert werden. Eine Überproduktion lässt sich verhindern, indem man die Anlage abschaltet. Wenn aber der Lichteinfall zu gering ist oder eine Flaute herrscht, muss der Bedarf durch andere Energieerzeuger gedeckt werden.

Hat man keine hinreichend großen Speicherkapazitäten, so folgt daraus eine harte Wachstumsgrenze für diese erneuerbaren Energien. Es muss eine ausreichend hohe Kapazität an anderen Energieerzeugern vorgehalten werden, um den Bedarf auch dann noch decken zu können, wenn die Erzeugung von Solar- und Windenergie am Geringsten ist. Die anderen Energieerzeuger müssen dafür schnell genug hochgefahren werden können.

Schwankungen des Energieverbrauchs (rot), der konventionellen Energieerzeugung (blau) und der Erzeugung erneuerbarer Energien im den letzten 31 Tagen. Quelle: Agora Energiewende (adaptiert).

Die Solarkraft unterliegt einer Tag-/Nacht-Schwankung, einer witterungsbedingten Schwankung über mehrere Tage und in Mitteleuropa auch einer saisonalen Schwankung. Die Windkraft unterliegt ebenfalls der witterungsbedingten Schwankung über mehrere Tage und saisonalen Schwankungen. All diese Schwankungen muss der Mix anderer Energieerzeuger abfangen können. Der oben dargestellte Überblick über die vergangenen 31 Tage zeigt, dass vor allem die konventionellen Kraftwerke den Tagesgang und Wochengang im Energiebedarf ausgleichen.

Schwankungen des Energieverbrauchs (rot), der konventionellen Energieerzeugung (blau) und der Erzeugung erneuerbarer Energien über ein Jahr. Quelle: Agora Energiewende (adaptiert).

Betrachtet man die Entwicklung über ein ganzes Jahr, so erkennt man extreme Schwankungen in der Erzeugung erneuerbarer Energien, die oft auch schlagartig eintreten. Schnelle Einbrüche lassen sich besonders günstig mit Gaskraftwerken abfangen. Die deutsche Energiestrategie sah deshalb den Ausbau der Kapazität an Gaskraftwerken vor, um die steigende Fluktuation beim Ausbau erneuerbarer Energien zu kompensieren. Nur mit dieser Kompensation konnte main einen sehr hohen Anteil erneuerbarer Energien in kurzer Zeit anpeilen, ohne die Netzstabilität zu gefährden. Die Politiker haben der Bevölkerung noch nicht erklärt, dass diese Strategie am 24. Februar 2022 hinfällig geworden ist.

Beim Blick auf den Jahresgang stellt man fest, dass die Produktionsmenge erneuerbarer Energien nicht planbar ist. Das Wetter kann man nicht für die nächsten zwei Wochen vorhersagen. Genauso wenig kann man die Produktionsmenge erneuerbarer Energien für die nächsten zwei Wochen vorhersagen. Die Gründe sind die gleichen. Aus der Sicht eines Netzbetreibers sind Solarstrom und Windkraft vor allem unzuverlässig.

Energiespeicherung

Die Tagesschwankungen, Wochenschwankungen und Spitzen im Strombedarf waren bereits lange vor dem Aufkommen erneuerbarer Energien ein Problem. Ihnen durch eine Steuerung der Energieerzeugung zu begegnen, war mit konventionellen Kraftwerken möglich. Allerdings war das mit erheblichen Kosten verbunden. Deshalb wurde bereits sehr früh über Speicherlösungen nachgedacht.

Die klassische Lösung ist das Pumpspeicherwerk. Wenn die Energieproduktion den Bedarf übersteigt, verwendet man den Überschuss, um Wasser von einem unteren in einen oberen Stausee zu pumpen. Auf diese Art wandelt man die elektrische Energie in potentielle Energie um. Diese ist verlustarm und billig speicherbar. Wenn umgekehrt der Bedarf die Energieproduktion übersteigt, lässt man das Wasser wieder vom oberen in den unteren Stausee laufen. Dabei treibt es eine Turbine an, die elektrischen Strom erzeugt.

Diese Lösung ist nahezu perfekt, aber ihre Kapazität ist beschränkt. Man benötigt geografische Gegebenheiten, welche die Anlage nahe beeinander gelegener oberer und unterer Stauseen erlauben. Zudem muss der Höhenunterschied ausreichen, damit sich die Investition lohnt. Im Großen und Ganzen ist diese Lösung in Deutschland und der Schweiz inzwischen ausgereizt. Die deutsche Maximalleistung beträgt etwa 7 GW bei einer Kapazität von etwa 40 GWh. Diese Zahlen stammen von der deutschen Wikipedia und aus dem Jahr 2010. Angesichts der ständigen Diskussion über erneuerbare Energien ist es bezeichnend, dass aktuelle Information schwer auffindbar ist. Die Deutsche Energie-Agentur gibt 6.7 GW installierte Leistung an, mit der 9.6 GW Netto-Nenn-Leistung bereitgestellt werden könnten. Vergleicht man diese Zahlen mit den Abbildungen oben, so wird ersichtlich, dass Pumpspeicherwerke nur etwa 10% der deutschen Spitzenlast abdecken können. Deutlich wird auch, dass bereits beim jetzigen Ausbaustand der erneuerbaren Energien deren Erzeugung viel stärker schwankt als um 7-10 GW. Interessant ist noch eine andere Zahl, die sich ebenfalls bei der Deutschen-Energie-Agentur findet: 99% der weltweiten Stromspeicherkapazität wird derzeit von Pumpspeicherwerken bereitgestellt. Diese Technologie hat praktisch ein Monopol.

Die Schwankungen in der Erzeugung erneuerbarer Energien werden gegenwärtig nicht in nennenswertem Umfang durch Speicherung abgefangen. Quelle: Agora Energiewende (adaptiert)

Ohne eine Einführung anderer Speichertechnologien in großem Maßstab können bestehende konventionelle Kraftwerke nicht durch Anlagen gleicher Leistung auf der Basis erneuerbarer Energie ersetzt werden. Aus der Jahresgrafik wird ersichtlich, dass mehr als die dreifache Leistung an erneuerbaren Energien installiert werden müsste, um eines der zuverlässigen konventionellen Kraftwerke zu ersetzen. Diese Einschätzung ist vermutlich etwas zu optimistisch. Die bereits für die Solar- und Windstromerzeugung genutzten Standorte dürften im Durchschnitt günstiger sein als diejenigen, die in Zukunft erschlossen werden können. Bezüglich des Abschaltens von Atomkraftwerken und Kohlekraftwerken folgt daraus, dass die meisten durch andere konventionelle Kraftwerke ersetzt werden müssen. Diese neuen konventionellen Kraftwerke werden im Durchschnitt mit niedriger Kapazität laufen und daher teuer produzieren. Sie werden aber unbedingt benötigt, wenn es bei Flaute im Winter nicht zu Stromausfällen kommen soll.

Neue Speichertechnologien

Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG-Gesetz) ist in Deutschland in seiner ersten Version im Jahr 2000 in Kraft getreten. Bezieht man seinen Vorläufer mit ein, das Stromeinspeisungsgesetz vom 7.12.1990, so ist der Ausbau erneuerbarer Energien in Deutschland seit über 30 Jahren ein politisches Desiderat. Mindestens ebenso lange ist bekannt, dass Solar- und Windenergie unzuverlässig sind, dass also ein weitgehender Übergang zu erneuerbaren Energien nur mit hoher Energiespeicherkapazität möglich sein wird. Mindestens ebenso lange gibt es Forschungs- und Entwicklungsbestrebungen in diese Richtung. Was ist dabei bisher herausgekommen? Wenig.

Der aktuelle Stand lässt sich auf einer Seite kurz zusammenfassen, wahrscheinlich auch in wenigen Sätzen. Außer Pumpspeicherwerken ist keine Technologie auch nur einigermaßen wirtschaftlich und auf große Kapazitäten skalierbar. In Batteriespeicher ist auch aus anderen Gründen erheblicher Entwicklungsaufwand gesteckt worden. Die meisten Batterietechnologien sind daher bereits ausgereizt. Oft wird die Wirtschaftlichkeit von Batteriespeichern am Beispiel von Privathaushalten diskutiert, die selbst Solarstrom produzieren und diesen entweder einspeisen oder speichern. In diesem Fall ist die Speicherung bereits unwirtschaftlich, allerdings nicht um einen hohen Faktor. Die Bezugsgröße ist dabei die Differenz zwischen dem Strompreis für Privathaushalte von 0.32 €/kWh und der Einspeisevergütung von 0.08 €/kWh. Wenn Strom einen Preis von 0.24 €/kWh hätte, wäre Batteriespeicherung also immer noch unwirtschaftlich. An der Börse liegt der Strompreis bei um die 0.2 €/kWh.

Der weltweit größte netzintegrierte Batteriespeicher soll in Kupferzell (Baden-Württemberg) von der Fluence AG für den Übertragungsnetzbetreiber Transnet AG errichtet werden. Erstaunlicherweise war das Genehmigungsverfahren schwierig. Der Speicher soll eine Größe von 250 MWh (wie etwa 2500 der größten verfügbaren E-Auto-Batterien) haben und hat ein Investitionsvolumen von rund 200 Millionen Euro. Die Lösung ist allerdings nicht geeignet, um Schwankungen der Erzeugung über Wochen oder gar saisonal auszugleichen, sondern nur über Minuten oder Stunden.

Realistisch ist eigentlich nur eine chemische Speicherung in Form von Wasserstoff oder in Form synthetischer Treibstoffe. Für die Schweiz ergibt eine Überschlagsrechnung einen Bedarf von 116 Quadratmetern Solarfläche pro Kopf der Bevölkerung (unrealistisch) und einen Tag-Nacht-Speicher von 57 kWh/Kopf (um die 500 Schweizer Franken). Die Energiekosten würden dabei auf etwa das Anderthalbfache steigen (plus Inflation). Auf einen weiteren Haken an diesem Szenario komme ich weiter unten zu sprechen.

Heizenergie

Selbst wenn die Erderwärmung sehr viel schneller voranschreitet als erwartet, wird auch im Winter 2049/2050 in Deutschland und der Schweiz noch ein erheblicher Bedarf an Heizenergie bestehen. Das Leben hat sich auf diesem Planeten entwickelt als er viel wärmer war als heute. Die Evolution hat befunden, dass die optimale Temperatur für das Funktionieren eines menschlichen Organismus bei etwa 37°C liegt. Der Unterschied zur Außentemperatur wird zum Teil dadurch ausgeglichen, dass biochemische Prozesse Wärme erzeugen. Diese stammt aus der in Nahrungsmitteln enthaltenen Energie. Die optimale Umgebungstemperatur liegt für den menschlichen Körper bei etwa 20 bis 25°C. Ist sie geringer, so steigt der Energiebedarf des menschlichen Körpers – er heizt zusätzlich von innen. Dieses Heizen mit Nahrungskalorien ist keine ökologisch sinnvolle Lösung.

In Deutschland beträgt der Jahresbedarf an Heizenergie etwa 2000 Petajoule bei einem Gesamtenergieverbrauch des Landes von 2500 TWh. Die Heizenergie macht damit etwa 22% des gesamten Energieverbrauchs aus. Will man sie unter Verzicht auf fossile Energieträger bereitstellen, so steigt der Elektroenergiebedarf in den Monaten Dezember-Februar, in denen etwa 50% der Heizenergie verbraucht wird, um etwa 50%. Da in diesen Monaten nicht mehr, sondern weniger erneuerbare Energie erzeugt wird, müsste die nötige Heizenergie im Sommer erzeugt und gespeichert werden. In Schweizer Modellrechnungen erschien nur eine Untergrundspeicherung von Wasserstoff (25 Gotthard-Tunnel voll Wasserstoff bei 200fachem Atmosphärendruck) oder eine Speicherung in Form synthetischer Flüssigtreibstoffe annähernd realistisch. Dass man bis 2035 oder auch 2050 Wasserstoffspeicher im benötigten Umfang bauen wird, ist schon in der Schweiz ausgeschlossen, geschweige denn in Deutschland. Eine Umstellung auf synthetischen Flüssigkraftstoff ist zumindest bis 2035 ebenfalls unrealistisch. Zudem würden sich dadurch nach der Schweizer Modellrechnung die Energiekosten nicht auf das Anderthalb- sondern auf das Dreifache erhöhen.

Fazit

Eine CO2-neutrale Energieerzeugung bzw. einen kompletten Übergang zu erneuerbaren Energien wird es in der Schweiz, in Deutschland und in der EU weder bis 2035 noch bis 2050 geben. Die Technologien dafür stehen nicht zur Verfügung und können auch nicht so schnell für den nötigen Maßstab entwickelt werden. Selbst wenn es sie gäbe, könnten die Planungen, Genehmigungen und Investitionen nicht schnell genug erfolgen. Die zu erwartenden Preissteigerungen dürften politisch auch kaum durchsetzbar sein.

Ist das ein Problem? Man kann natürlich der Meinung sein, dass wir den CO2-Ausstoß unbedingt schnell drastisch verringern müssen, um die weitere Erderwärmung zu bremsen. Man kann aber auch der Meinung sein, dass dieser Planet zur Versorgung von perspektivisch 10 Milliarden Menschen zu kalt ist und nicht zu warm. Wenn man letzterer Meinung ist, favorisiert man eine Anpassung an die Erderwärmung anstelle einer Vermeidung.

Tatsächlich handelt es sich dabei nur um Meinungen. Wollte man auf wissenschaftlicher Basis feststellen, ob eine davon richtig ist und die andere falsch, dann müsste man Folgendes tun. Die für die Vermeidungsstrategie nötigen Ressourcen und die damit verbundenen indirekten Kosten und gesellschaftlichen Verwerfungen müsste man den nötigen Ressourcen, indirekten Kosten und Verwerfungen in der Anpassungsstrategie gegenüberstellen. Einen seriösen Vergleich dieser Art kann derzeit niemand leisten. Insofern ist die Entscheidung zwischen den beiden Meinungen eine Frage von Ideologie oder Glauben, nicht das Ergebnis einer rationalen Überlegung. In westlichen Ländern neigt die herrschende Ideologie zur Vermeidung. Böse Zungen behaupten, dass man hier das größere Absatzmarktpotential sieht.

In der Praxis scheitern allerdings viele Vermeidungsansätze oder leisten doch zumindest nicht annähernd das, was man von ihnen erwartet hatte. Im Jahr 2021 wurden in Deutschland 19.7% des Endenergieverbrauchs (Strom, Wärme, Verkehr) durch erneuerbare Energien abgedeckt. Laut den EU-Klimazielen soll dieser Anteil 2030 jedoch bereits 32% betragen. Das würde eine erhebliche Beschleunigung der Umstellung erfordern. Es wird nicht stattfinden.

Zu erwarten ist auch im Westen ein Mix aus Vermeidung und Anpassung, der sich in den nächsten Jahren eher in Richtung Anpassung verschieben wird. Die mediale Begleitung wird indessen noch lauter nach Vermeidung schreien.


282 Antworten zu “Grenzen des Wachstums erneuerbarer Energien”

  1. Sie weisen sehr richtig auf viele der Probleme hin, die eine CO2-Vermeidung erschweren.

    » …einen kompletten Übergang zu erneuerbaren Energien (Eine CO2-neutrale Energieerzeugung) wird es…weder bis 2035 noch bis 2050 geben. Die Technologien dafür stehen nicht zur Verfügung, sind nicht so schnell für den nötigen Maßstab zu entwickeln. Selbst wenn es sie gäbe, könnten die Planungen, Genehmigungen und Investitionen nicht schnell genug erfolgen.»

    Hier ein Link zu einem Artikel, der auf ein bisher weniger beachtetes Problem hinweist:

    Weder werden z.Z. genügend Metalle gefördert um die technischen Geräte zu bauen, die bei einer kompletten Umstellung auf nicht-fossile Energie benötigt würden, noch gibt es auf diesem Planeten genügend Vorräte von den meisten der für eine weltweite Umstellung benötigten Metalle:

    https://www.counterpunch.org/2022/08/23/is-there-enough-metal-to-replace-oil/

    • Vielen Dank für das Link. Diesen Beitrag kannte ich noch nicht.

      Ein Detailproblem in dieser Hinsicht ist mir bekannt. Wollte man tatsächlich eine Wasserstoffwirtschaft aufbauen, bei der erneuerbare Energien zur Wasserstoffherstellung benutzt werden, gäbe es derzeit nur eine hinreichend saubere und effiziente Elektrolysetechnologie dafür. Das ist die Protonen-Austausch-Membran-Wasser-Elektrolyse (englische Abkürzung PEMWE). Daran wird zum Beispiel auch in der Schwei am Paul-Scherrer-Institut geforscht.

      Für diese Elektrolyse gibt es wiederum nur einen Katalysator, der die sogenannte Ueberspannung von Wasserstoff an der Elektrode ausreichend verringert. Das ist Iridium. Man kann leicht berechnen, dass die Iridiumvorräte und bekannten Lagerstätten nicht ausreichen, um auf dieser Basis von fossilen Energieträgern zu einer Wasserstoffwirtschaft überzugehen. Eine wissenschaftliche (aber offen zugängliche) Untersuchung dazu ist im vorigen Jahr erschienen.

      Sie kommt aus Hannover. In den deutschen Medien hat man davon nichts gehört. Das Fazit ist, dass man nicht nur ein effizientes Elektrodenrecycling aufbauen müsste, sondern zusätzlich den Iridumgehalt der Katalysatoren verringern muss (bei sonst gleicher Effizienz). Sprich: Die Technologie ist noch nicht einsatzfähig oder zumindest nicht ausreichend skalierbar.

      So ist es mit vielen Technologien, die in den Medien als Hoffnungsträger herumgereicht werden. Ein kompletter Übergang von fossilen Energieträgern zu erneuerbaren Energien wird sicher irgendwann mal möglich (und nötig) sein, wenn unsere technologische Zivilisation überlebt. Aber eben nicht annähernd so schnell, wie die Politiker und Medien annehmen und der Bevölkerung weismachen wollen.

    • Die zur Energiewende notwendigen Materialien sind vielfältig. Wie Sie schreiben z.B. auch die Metalle.
      Nehmen wir Kupfer. Zuwenig und teuer. Aber auch der Punkt, wie isoliere ich Leitungen spielt mit. Kein Erdöl mehr lautet die Forderung. Außer Hochspannungsleitungen müssen alle Leitungen isoliert werden mit unterschiedlichen Kunststoffen. Diese Posten bleibt, auch wenn wir Kupfer durch Aluminium ersetzen würden.
      Im Prinzip ginge Aluminium, nur müßten die Adern ca. doppelt so dick werden und man bekäme Nachteile bei den Materialeigenschaften. Doppelte Stärke beim Aluminiumleiter bedeutet auch einen Mehrverbrauch beim isolierenden Kunststoff.
      Der Aluminiumleiter muß dicker werden, da der Durchgangswiderstand um einiges höher ist und der Verlust entsprechend steigt bzw die max Temperatur des Leiters überschritten wird.
      Daher ist Kupfer in Bezug auf Preis und praxistauglichkeit der beste Werkstoff.
      Nicht zu vergessen die vielen Elemente die selten vorkommen, aber unbedingt gebraucht werden. Die Vorstufen bevor ein Betrieb überhaupt mit dem Bau einen Windanlage beginnen kann werden zuwenig berücksichtigt.

  2. So stelle ich mir Presseartikel vor. Daten, Fakten und die Auswirkungen beleuchten. Man hat Punkte zum Anfassen, um Für und Wider abzuwägen bzw zu diskutieren.
    Leider wird es so von Politik und Aktivisten nicht praktiziert und daraus können schwerwiegende Fehlentscheidungen resultieren. Auch die Bevölkerung wird auf einen evtl. falschen Pfad gelockt und es entstehen unhaltbare Erwartungen.
    Die Verbindung von politischen und naturwissenschaftlichen Problemfeldern erschwert mögliche Lösungen.
    Im Besonderen die Negierung physikalischer/chemischer Grundlagen. Insofern kommt es zu Forderungen die nicht, oder nur langfristig umsetzbar sind.
    Siehe die Forderung: Abschaltung von Kohle-, Öl, Gas-, Kernkraftwerken – SOFORT. KKW hat seine Problematik und liefert nicht viel zum Strommix. Die Abschaltung ist machbar. Nur sollte man das erst einmal kompensieren, bevor man an die tragenden Säulen geht, die nicht ersetzbar sind. Das wäre ein langfristiger Prozess dessen Verlauf noch ungeklärt ist.

    • Zu dem genannten Strompreis für Privathaushalte möchte ich anfügen, ich bezahle gerade ca. 50 cent kw/h. Die angenommenen 32 cent gibt es wohl nur noch bei Altverträgen die zur Zeit auslaufen. Das verschärft die allgemeine Lage nochmals. Da eine Umstellung von Privat und Gewerbe auf den alleinigen Energieträger el. Strom geplant ist, liegt die Herausforderung bei der angebotenen Menge UND beim zugehörigen Preis.
      Diskutiert wird meist die Deckung des derzeitigen Stromverbrauchs, davon sind wir noch sehr weit entfernt. Die Pläne gehen aber davon aus, auch Gewerbe und Industrie fast komplett auf el. Strom umzustellen. Dazu die gesamte private Heizung und die E-Mobile. Die Menge die dazukommen soll übertrifft den derzeitigen Strombedarf bei weitem.
      Daher sind Absichtserklärungen oder Forderungen diesbezüglich als unseriös zu bezeichnen, gerade weil auch noch naheliegende Zeiträume genannt werden.
      Die Kosten? Kaum zu beziffern. Wir kommen langsam in den Zeitraum, in dem Altanlagen wieder erneuert werden müssen. Es geht also nicht nur um die Zahl der geplanten zusätzlichen Neubauten, sondern auch um die Erhaltung des bestehenden Anlagen.
      Für eine große Windkraftanlage benötigt man ca. 6.000 Tonnen Beton. Dazu 200 bis 300 Tonnen Stahl, Kupfer usw. Der Ressourcenbedarf ist nicht unbeträchtlich. Auch das steckt in der Rechnung bezüglich Umweltfreundlichkeit. Daß man in diesem Zusammenhang gegen die energiefressende Produktion von Beton/Zement argumentiert konterkariert das Vorhaben, denn alleine für Deutschland werden noch zig Tausende Windräder benötigt. Rechnet man nun weltweit ergibt das eine enorme Dimension. Berücksichtigen muß man auch, daß es viele Länder gibt, in denen der benötigte Sand gar nicht zur Verfügung steht.
      Es besteht also noch viel Forschungsbedarf, um wirklich eine Energiewende zu schaffen die man als umweltfreundlich bezeichnen kann.

      • «Für eine große Windkraftanlage benötigt man ca. 6.000 Tonnen Beton. Dazu 200 bis 300 Tonnen Stahl, Kupfer usw. Der Ressourcenbedarf ist nicht unbeträchtlich.»

        Dabei bläst man übrigens erst einmal ziemlich viel CO2 in die Luft. Die Windräder mögen über ihre gesamte Lebensdauer eine bessere CO2-Bilanz haben, aber wenn man sehr schnell sehr viele baut, sind sie kurzfristig ein Treiber von CO2-Emissionen.

      • Also, jede Menge Schwierigkeiten, 8 Milliarden Menschen in eine technische Wunderwelt zu befördern, die kein CO2 produziert.

        Was folgt daraus? Viele Experten geben zu bedenken, dass nicht die Erderwärmung, sondern der Zusammenbruch des Ökosystems wegen der zerstörerischen Dominanz einer Spezies das No.1 Problem auf diesem Planeten ist.

        Müßte dann nicht die dringendste Frage sein, wie wir auf verträgliche Art und Weise auf eine Kopfzahl an „Homo Sapiens“ kommen könnten, die eine nachhaltige und umweltverträgliche Bewirtschaftung des Planeten ermöglichen würde?

        • Das ist natürlich das Grundproblem, aber das Nachdenken über mögliche Lösungen kann sehr schnell zu üblen Gedanken führen.
          Gehen wir einmal nicht nur von Deutschlnd aus, sondern weltweit mit den verschiedenen Gesellschaftsstrukturen und Denkweisen. Es gäbe die Möglichkeit wie China vorzugehen und die Kinderzahl wird auf 1 Kind beschränkt bei Androhung von Strafen. Oder ein freiwilliges Umdenken.
          Die in beiden Fällen zu lösenden Probleme wären die Tradition, Kinderwunsch, in ärmeren Ländern aufzubauendes Sozialsystem, Einbruch der Einzahler in Renten- und Krankenkassen, fehlendes Personal bei Pflege, Krankenhäusern, Betrieben.
          Die Übergangszeit wäre wohl mindestens 100 bis 200 Jahre bei optimistischen Annahmen.

          • …üble Gedanken…wenn es das Grundproblem ist, wird die Menschheit nicht umhin kommen, sich damit auseinanderzusetzen und zwar besser schneller als langsamer. Denn wenn es auf die lange Bank geschoben wird, werden die Umstände womöglich sehr schnell eine drastische und eher wenig verträgliche Reduktion bewirken.

            Es ist möglich, dass das dann eher akzeptiert wird, da es dann die «Sachzwänge» sind, auf die man keinen Einfluß nehmen kann.

            100 oder 200 Jahre werden die Supportsysteme meiner Meinung nach nicht mitmachen.

            • «100 oder 200 Jahre werden die Supportsysteme meiner Meinung nach nicht mitmachen.»

              Kommt darauf an, was sie mit Supportsystemen meinen. Der Planet und die Pflanzen- und Tierwelt werden sich anpassen, wie sie das in der Erdgeschichte immer getan haben, auch bei drastischeren Katastrophen, wie etwa Einschlägen von Asteroiden.

              Dass die Gesellschaften südlich der Sahara aber stabil sind und diese Menschenmassen versorgen können, ist sehr zweifelhaft. Es würde also zu einer Völkerwanderung in der Grössenordnung von zig Millionen kommen müssen oder es sterben Menschen in diesem Ausmass an Hunger und Kriegen.

              • >> Dass die Gesellschaften südlich der Sahara aber stabil sind und diese Menschenmassen versorgen können, ist sehr zweifelhaft. <<

                Es geht nicht nur um Gebiete südlich der Sahara. Die Desertifikation ist längst in Europa angekommen: In Spanien z.B. schreitet die Verwüstung munter voran. Weltweit kommen jedes Jahr 70.000 Quadratkilometer dazu – das entspricht der Größe Bayerns. Es finden sich noch weit höhere Zahlen, wenn von degradiertem Land die Rede ist: Land, dessen Fruchtbarkeit durch Verwüstung, Erosion oder Übernutzung abgenommen hat. Das bebaubare Ackerland zieht sich jedes Jahr um X-Kilometer nach Norden zurück habe ich neulich gelesen.

                Als ich neulich in Deutschland war, sah ich einen sehr interessanten Film über die beginnende Versteppung Deutschlands, einmal ein regenreiches Gebiet. Sehr empfehlenswert:

                https://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/videos/die-grosse-duerre-video-100.html

                Der Grundwasserspiegel sinkt europaweit teilweise dramatisch.

                • «Das bebaubare Ackerland zieht sich jedes Jahr um X-Kilometer nach Norden zurück habe ich neulich gelesen.»

                  Was ist X und wer hat das wie festgestellt?

                  Statistiken gibt es über die Nahrungsmittelproduktion, zum Beispiel von der FAO (einer UN-Unterorganisiation, die selbst kräftig Oeko-Lobbyismus betreibt).

                  Was ist 2000-2020 tatsächlich geschehen?

                  «Aus den jüngsten Statistiken geht hervor, dass die weltweite Produktion von Primärkulturen zwischen 2000 und 2020 um 52 Prozent auf 9,3 Milliarden Tonnen im Jahr 2020 angestiegen ist. Die Hälfte der weltweiten Produktion von Primärkulturen im Jahr 2020 entfiel auf vier einzelne Kulturen: Zuckerrohr, Mais, Reis und Weizen. Die weltweite Obstproduktion stieg zwischen 2000 und 2020 um 55 Prozent, während die Gemüseproduktion im gleichen Zeitraum um 65 Prozent zunahm.

                  Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)»

                    • So so, der Guardian behauptet, es sei in den letzten 40 Jahren ein Drittel des Ackerlandes verlorengegangen.

                      In diesem Zeitraum hat sich aber die Nahrungsmittelproduktion der Welt weit mehr als verdoppelt. Es gibt weniger Hunger, auch anteilig an der Weltbevölkerung, die stark gewachsen ist.

                      Könnte es vielleicht sein, dass in dieser Zeit zum Beispiel in der EU Ackerflächen absichtlich stillgelegt oder in Weideland umgewandelt wurden, um Ueberproduktionskrisen zu begegnen?

                    • iziti sagt:

                      «Es gibt weniger Hunger, auch anteilig an der Weltbevölkerung, die stark gewachsen ist.»

                      Das Bild kehrt sich aber gerade wieder um:

                      «Der Welthunger-Index 2022 zeigt eine weltweit dramatische Hungersituation auf. Die Welt steht vor einem schweren Rückschlag bei den Bemühungen den Hunger zu beenden…Es ist davon auszugehen, dass sich die Situation angesichts der sich überlappenden globalen Krisen noch weiter verschlechtern wird.»

                      https://www.welthungerhilfe.de/hunger/welthunger-index

                      (Also nicht der «Guardian»)

                    • Ja, die neue Hungerkrise hat nur nichts mit Umweltzerstörung oder Erderwärmung zu tun, sondern mit verfehlter Corona-Politik, mit verfehlter Sanktionspolitik und mit einem Krieg zwischen zwei grossen Getreiderzeugern.

                    • @ iziti

                      Ja gut, Sie bezogen sich nur auf den Acker.

                      Aber ist es den Betroffenen nicht egal aus welchen Gruenden sie hungern oder ihre Liebsten verhungern?

                      «Hat… mit verfehlter Corona-Politik, mit verfehlter Sanktionspolitik und mit einem Krieg…zu tun.»

                      Das denke ich auch. Bei nichts mit Umweltzerstoerung bin ich mir nicht sicher. (Eine Frage der Definition und der Relevanz.)

              • Supportsysteme:

                Dazu zählt alles, was es dem Menschen ermöglicht, auf diesem Planeten zu überleben. Die technische Zivilisation benötigt natürlich andere Supportsysteme als z.B. Menschen indigener Kulturen.

                Zu den unbedingt nötigen Supportsystemen zählt natürlich auch ein einigermaßen verträgliches Klima. Für die technische Zivilisation auch die Möglichkeit der Ausbeutung der zur Herstellung der technischen Geräte notwendigen Rohstoffe.

                Ob es dem homo technikus möglich sein wird, auf dem Planeten zu leben, nachdem Flora und Fauna weitgehend zerstört wurden, wird sich dann zeigen. Manche sind der Meinung, homo sapiens könne auch auf dem Mars existieren.

                • «nachdem Flora und Fauna weitgehend zerstört wurden»

                  Wie kommen Sie darauf? Sind Sie manchmal draussen in der Natur? Ich bin Outdoor-Typ in einem der am stärksten industrialisierten Länder der Welt und meine Eltern leben auf dem Dorf in einem anderen der am stärksten industrialisierten Länder der Welt. Ich weiss wirklich nicht, wovon Sie da sprechen.

            • Nun, «üble Gedanken» könnte man eine absichtliche Reduzierung der Bevölkerungszahlen nennen die nicht öffentlich werden und mit heute undenkbaren Maßnahmen durchgeführt werden. Da sind wir aber im Bereich der Verschwörungstheorien.
              Allerdings fällt systematische Unterlassung von Hilfen in betroffenen Ländern auch darunter.
              Die 100 und mehr Jahre wird man investieren müssen, da die heute lebenden Jungen ja weiter existieren und auf absehbare Zeit weitere Erdenbürger dazukommen. Die existenten Individuen können Sie ja nicht reduzieren, sondern nur den Zuwachs. Nimmt man nun die Lebenserwartung…..
              Es ist ja nicht anzunehmen, daß es weltweit in einigen Jahren eine Geburtenkontrolle gibt.
              Insofern bleibt sich darauf vorzubereiten und die Zahl von 10 Milliarden zu akzeptieren und versuchen mit humanen Mitteln gegenzusteuern.
              Aber es ist eine Illusion zu glauben, wir könnten in absehbarer Zeit größere Effekte erzielen.

          • Ich persönlich denke nicht, dass in den kritischen Regionen ein freiwilliges Umdenken absehbar ist oder dort politische Verhältnisse herrschen, die eine staatliche Kontrolle in absehbarer Zeit ermöglichen. Insofern ja, Zeithorizont eher 100 Jahre, wenn überhaupt.

            Einigermassen realistische Vorhersagen zur zukünftigen Entwicklung gibt es nur bis 2050, von der UN.

            Die interessanteste Grafik findet sich auf Seite 4, die entsprechende Tabelle auf Seite 5. In Afrika südlich der Sahara erwarten die UN nahezu eine Verdopplung der Bevölkerung zwischen 2022 und 2050. Das wird nicht gutgehen, wenn es eintrifft.

        • » Viele Experten geben zu bedenken, dass nicht die Erderwärmung, sondern der Zusammenbruch des Ökosystems wegen der zerstörerischen Dominanz einer Spezies das No.1 Problem auf diesem Planeten ist.»

          Diesen Zusammenbruch kann ich nicht ansatzweise erkennen. Ja, es gibt ein Artensterben. Auf systemischer Ebene, also für das Funktionieren der lokalen Ökosysteme ist das aber auf absehbare Zeit keine Gefahr.

          • Der Zusammenbruch der Ökosysteme zeigt sich z.B. in der Desertifikation. Wenn pro Jahr weltweit eine Fläche von Bayern zur Wüste wird, heißt das für mich, dass in dieser Größe lokale Ökosysteme zusammengebrochen sind. Die Böden verlieren ihre Fruchtbarkeit. Bebaubarer Boden verschwindet über 100 Mal schneller, als er durch natürliche Prozesse wieder aufgefüllt werden kann.

            Nehmen Sie das Beispiel des Erdüberlastungstages, der dieses Jahr bereits auf den 28. Juli fiel.

            Der Amazonas nähert sich seinem Kipppunkt, ab dem er mehr CO2 emittieren als speichern wird. Schätzungen zufolge könnte für das Erreichen des Kipppunktes ein Verlust von 20 bis 25 % der Walddecke im Amazonasbecken ausreichen.17 % sind bereits abgeholzt. Ein weiteres ziemlich großes Ökosystem, welches wir gerade zerstören.

            Wird ein Kipppunkt in einem natürlichen System wie dem Klima erreicht, kann das rasche Veränderungen in einem anderen System auslösen. Ein kaskadenartiger Zusammenbruch der Umwelt wird eintreten, wenn das empfindliche Netz des Lebens auseinanderbricht.

            Dem Planeten wird das nichts weiter ausmachen .

            Nun kann man einwenden, dass es sich auch in einer Wüste recht ordentlich leben läßt. Die Araber können das ja auch.

            • Noch etwas zum Thema Artensterben:

              Es ist eine Fehlannahme, dass der Klimawandel die Hauptursache für den Verlust der biologischen Vielfalt ist.

              Der Wildtierbiologe Joel Berger (Colorado State University) und der Evolutionsbiologe Andrew Dobson, (Princeton) haben die Frage des Klimas und des Artensterbens letztes Jahr in der Fachzeitschrift Conservation Letters aufgegriffen und warnen, dass «die Bedrohung der biologischen Vielfalt zunehmend durch die einzige kurzsichtige Linse des Klimawandels gesehen wird”, dass aber der Klimawandel nicht die Hauptursache für den Verlust der biologischen Vielfalt sei.

              Es wird prognostiziert, dass die Erwärmung der Atmosphäre in den kommenden Jahrzehnten ein wichtiger Faktor für das Aussterben von Arten sein wird, aber was die Arten heute vernichtet, sei die Fragmentierung und der Verlust von Lebensräumen, die Überjagung und der Raubbau, die Ausweitung der Landwirtschaft, die Umweltverschmutzung und die industrielle Entwicklung.

              Laut einer Studie (2022) des WWF ist es nicht der Klimawandel, der zwischen 1970 und 2018 zu einem Rückgang der gesamten Wildtierpopulationen um 69 Prozent geführt hat. Die Ursache sind zu viele Menschen, die den Ökosystemen zu viel abverlangen, oder die Überschreitung der biophysikalischen Tragfähigkeit der Erde durch den Menschen.

              «Das Meta-Problem, das wir im Auge behalten müssen», so der Ökologe William Rees, emeritierter Professor an der University of British Columbia ist der «ökologische Overshoot». Die moderne technisch-industrielle Kultur, so schreibt er, «verzehrt systematisch – sogar mit Begeisterung – die biophysikalischen Grundlagen ihrer eigenen Existenz». Rees beschreibt dies als einen bösartigen Prozess, die Menschheit als Krebs.

              Es gibt derzeit nirgendwo einen Plan, um das Aussterben, den Zusammenbruch der Artenvielfalt und den Verlust von Lebensräumen zu bekämpfen. Die düstere Realität ist, dass wir mit einem grünen Ausbau nicht das komplexe Netz des Lebens auf der Erde retten werden, sondern die besondere Lebensweise einer privilegierten, herrschsüchtigen Spezies, die für ihren Erfolg auf ein die Natur zerstörendes Netz technologischer Wunderwerke angewiesen ist.

              Dazu gibt es diesen sehr guten Artikel von Christopher Ketcham:
              Addressing Climate Change Will Not “Save the Planet”

              https://theintercept.com/2022/12/03/climate-biodiversity-green-energy/?utm_medium=email&utm_source=The%20Intercept%20Newsletter

              • «Überschreitung der biophysikalischen Tragfähigkeit der Erde»

                Wie genau berechnet man die «biophysikalische Tragfähigkeit» der Erde?

                Ich betreibe durchaus Biophysik, aber ich sehe keine Verbindung zwischen der Biophysik und dem Konzept, das sie ansprechen (wie viele Menschen sind konsistent mit dem Bestand der Erde als belebtem Planeten?).

                • >> Wie genau berechnet man die «biophysikalische Tragfähigkeit» der Erde? <<

                  Mit diesen Fragen befassen sich Viele. Genau wird man das sicher nicht errechnen können, denn die Tragfähigkeit wird wohl durch die Art der Ausbeutung eines Systems begrenzt.

                  Eine winzige Insel wie z.B. Sentinel Island in den Andamanen die von Menschen, seit den ersten Migrationen aus Afrika durchgängig bewohnt wird, könnte eine technische Zivilisation mit Bergbau und allem anderen was dazugehört wohl nur kürzeste Zeit tragen.

                  Für das Amazonas Gebiet gilt ähnliches. Tausende von Jahren konnte das Gebiet menschliche Zivilisationen tragen, aber eben nicht unsere Art der Zivilisation.

                  Für die Erde als begrenztes System gilt das Gleiche.

                  Unsere Zivilisation erkundet das gerade durch „trial and error“.

                    • iziti sagt:

                      «Ich finde da nirgends eine Angabe, wie gross die Bevölkerungszahl nun ist…»

                      maximale Tragekapazität:

                      «…mehr als die Hälfte aller Schätzungen zwischen 4 und 16 Milliarden rangieren.»

                      Allerdings ist das dazugehoerige Diagramm Mist, weil die Vertikalachse geht bis 1000 (Mrd.?) und da sind auch Eintraege – oder es ist das falsche Diagramm zur dazugehoerigen Ueberschrift. (Jedenfalls stimmen dort die Schaetzungen zum Text nicht ueberein.)

                      Jedenfalls 4 – 8 Mrd. sind schon mal falsch.

                      Und eine genaue Bevoelkerungszahl kann wohl niemand berechnen. Zu viele unbekannte Variablen in der Gleichung.

                      (Sie waren aber gestern Abend auf Krawall gebuerstet..)

                    • «…mehr als die Hälfte aller Schätzungen zwischen 4 und 16 Milliarden rangieren.»

                      Und ich schätze jetzt mal 100 Milliarden.

                      Schätzen kann man viel und Statistik über Schätzungen ergibt keinen Sinn.

                      Ist ja auch erstaunlich, dass der Mittelwert der Schätzungen gerade dort liegt, wo wir absehbar bald sein werden, finden Sie nicht?

                    • zum Kommentar direkt darueber

                      «Schätzen kann man viel und Statistik über Schätzungen ergibt keinen Sinn.»

                      Ja, in dem Fall ist das wie Wahrsagen. Aber was sollte denn der «arme Joerg» bei seiner Doktorarbeit anderes als Schaetzungen zu diesem Thema schreiben? (Ich hoffe, er hat die Pruefung bestanden.)

                      Ich schaetze uebrigens auch 10 Mrd. Mit Sicherheit nicht 100 Mrd. (Falls Sie fragen: Das sage ICH). Wenn man auch noch weiter in die Hoehe (und Tiefe) und da auch Gemuese usw. anbauen kann, wuerde wohl schon viel eher die Infrastruktur zusammenbrechen. Finden Sie nicht?

                    • «Aber was sollte denn der «arme Joerg» bei seiner Doktorarbeit anderes als Schaetzungen zu diesem Thema schreiben?»

                      Tja, was er schreiben sollte, um in Stuttgart einen Doktortitel in den Sozialwissenschaften zu bekommen, weiss ich nicht.

                      Ich weiss aber so einigermassen, wie wirkliche Wissenschaft geht. Wenn man über etwas keine sichere Aussage machen kann, dann sagt man das. Wenn man keine Aussage machen kann, die irgendeinen Wert hätte, macht man keine Aussage. In keinem Falle täuscht man vor, dass man etwas wüsste, was man nicht weiss.

                      Wenn das in den Sozialwissenschaften anders sein sollte, sollte man für die Sozialwissenschaften getrennte Hochschulen haben. Eine Hochschule fühlt sich entweder intellektueller Redlichkeit verpflichtet oder eben nicht.

                  • «Mit diesen Fragen befassen sich Viele.»

                    Das ist keine Antwort. Ich habe nicht nach «Wer» gefragt, sondern nach «Wie». Es gibt aus meiner Sicht keine auch nur annähernd intellektuell haltbare Art, so etwas zu berechnen. Das Problem ist hochkomplex und hängt von Anpassungen und Technologien ab, die heute noch gar niemand voraussehen kann.

                    • Ganz richtig, berechnen läßt sich das leider nicht. Zu viele Unbekannte. Aber wir sehen sehr deutlich, wie unsere Art des Wirtschaftens den Planeten ruiniert, finde ich. Ozeanvermüllung und -Versauerung, Klimakatastrophe, Artentod, Ökozid. Ich las gerade das Wort vom «Terrazid»:

                      https://tomdispatch.com/terracide-and-the-terrarists/?utm_source=TomDispatch&utm_campaign=1c4e63bb33-EMAIL_CAMPAIGN_2021_07_13_02_04_COPY_01&utm_medium=email&utm_term=0_1e41682ade-1c4e63bb33-309092641#more

                    • >> Anpassungen und Technologien ab, die heute noch gar niemand voraussehen kann. <> Die Omega-Phase beschleunigt den Ruin, wird das, was eigentlich noch zu retten wäre, unter sich begraben.

                      Das Kennzeichen eines Systems in der Omega-Phase ist, dass es keine Konzeption einer qualitativ anderen Zukunft gibt. Es gibt nur mehr oder weniger vom Bekannten, aber nicht etwas außerhalb der gegenwärtigen Struktur. Die Protagonisten handeln und planen in der Annahme, dass die Gegenwart so ist, wie sie nun einmal ist, dass keine wirkliche Alternative besteht und dass deswegen nichts anderes übrigbleibt, als eben weiterzumachen wie bisher, nur mit noch mehr Energie und Entschlossenheit, immer weiter hinein, immer schneller, immer mehr. <<

                      Aus: Philipp Blom „Das große Welttheater – 2020."

                      Als Beispiel sei der zerstörerische Abbau von Lithium genannt: Im Irrglauben, den CO2 Ausstoß wesentlich verringern zu können, indem man auf die Batterientechnologie setzt, werden neue, gewaltige Zerstörungen in die Wege geleitet. Oder, wie schon erwähnt, die tausenden von Tonnen Zement für Windkraftanlagen.

            • Nehmen wir es mal neutraler. Der Mensch macht das, wozu die Natur ihn geschaffen hat. Er hat sich im Gegensatz zu manchen anderen Arten behaupten können. Wenn man die «Natur» mal als handelnde Instanz vermenschlicht sieht. Tatsächlich arbeitet die Natur nach dem Zufallsprinzip und dem Erfolg.
              Kipppunkte sind so ein Ding. Nach welcher Richtung kippt es? Was in Strümpfelbach ein Nachteil wäre würden Kanadier begrüßen.
              Es geht um unseren derzeitigen Standpunkt in dieser Situation den wir erhalten wollen. Unabhängig von Natur oder anderen potentiellen Nutznießern einer Veränderung.
              Die Probleme sind aber klar, nur nicht auf 1 Faktor zu beschränken. Materialverbrauch, Energie, CO2, Bevölkerungszahl usw.
              Der Amazonas ist im Prinzip nur ein Einmalspeicher. Was er gebunden hat setzt er schon immer auch wieder frei. Ein Kreislauf. Durch Abholzung verringern wir den Speicher, aber er hat nie immer mehr gespeichert. Der Speicher kann nur erhalten werden, nicht vergrößert.
              Für die Sauerstoffproduktion ist er weniger relevant. Man muß der Bevölkerung Einkommensmöglichkeiten bieten, die weitere Abholzung unnötig machen.

            • «Wenn pro Jahr weltweit eine Fläche von Bayern zur Wüste wird»

              Weltweit gibt es 1.407 Milliarden Hektar Ackerland. Insgesamt für Landwirtschaft genutzt werden 4.924 Milliarden Hektar. (Quelle: Wikipedia).

              Bayern hat eine Fläche von 70’550 Quadratkilometern. Das sind 7.055 Millionen Hektar. Wenn Ihre Zahl stimmt (Quelle?) sind das 0.5% der als Ackerland genutzten Fläche. Da aber wohl kaum Ackerland zu Wüste wird, sondern eher Steppe, ist die Bezugsgrösse (schlimmstenfalls) das Agrikulturland. Dann reden wir von 0.14%.

              Was Wüstenbildung genau ist, dafür gibt es über 100 verschiedene Definitionen (Quelle: ebenfalls Wikipedia)

              In jedem Fall ist aber klar, dass sie nicht unumkehrbar ist. Für die Wiederurbarmachung gibt es sogar einen Fachbegriff, Farmer-managed natural regeneration.

        • «…wie wir auf verträgliche Art und Weise auf eine Kopfzahl an „Homo Sapiens“ kommen könnten,
          die eine nachhaltige und umweltverträgliche Bewirtschaftung des Planeten ermöglichen würde?»

          Da bin ich ganz pessimistisch. M.M.n. geht das nur mit diktaturischen Masznahmen oder es kommt demnaechst zu einer Katastrophe apokalyptischen Ausmaszes, die die Bevoelkerung praktisch auf einen Schlag signifikant reduziert.

          Beides kann ich mir nicht wuenschen.

          • Hm, diktatorische Maßnahmen würden bedeuten, ich fordere für etwas, das in meinem Ermessen liegt, eine Diktatur die mich dazu zwingt.
            Oder ich stülpe Anderen eine Diktatur über, falls sie diesem Beispiel nicht folgen.
            Schwierig, das haben wir China doch schon vorgeworfen. Auch stellt sich die Frage, wo endet diese selbstgewollte Diktatur? Aber fürs erste ist das egal, die Frage stellt sich weltweit nicht in Bezug auf die Bevölkerungsreduzierung.
            Zur Zeit geht es eher um Problemstellungen mit kürzeren Zeithorizonten. Ich nehme an die werden uns nicht nur bis 2030 oder 2050 beschäftigen.

            • «Schwierig, das haben wir China doch schon vorgeworfen.»

              Ja – und so wuerde es nur gehen (bzgl. 1-Kind-Politik und nicht nur da.)

              Wir haben China auch seine repressiven Masznahmen ganz zu Beginn in Bezug auf das Corona-Virus (Dezember ’20, Jan. ’21) vorgeworfen. Danach haben wir das nicht viel anders gemacht. (Auch dann noch, wo klar war, dass die mehr schaden als nutzen)

              Um mich nicht miszzuverstehen: Ich bin entschieden dagegen, aber perspektivisch werden wir das ohne eigene Reduzierung nicht ueberleben – und fast niemand wird das aus Gruenden der Vernunft tun. Oder wir reisen durch den Weltraum und suchen uns einen neuen Planeten – in hundert Jahren (!), wie Stephen Hawking das sagte.

                • Im Prinzip ja, aber es ist eben keine «schoene» Loesung. Die Meisten werden verhungern. Die Reichen (und ihre Dienerschaft) muessen sich nur gut genug abschotten. Drumherum geht’s dann Jeder gegen Jeden. Kampf ums Dasein. Nennt man das nicht Sozialdarwinismus?

                  Auch das Problem «Klimawandel» ist selbstregulierend. (Falls die Temperaturen dann doch zu hoch oder zu niedrig ausfallen, dann eben bis zum Aussterben der Menschheit.)

                  Letzlich loesen sich alle Probleme irgendwie selbst.

                  • «Falls die Temperaturen dann doch zu hoch oder zu niedrig ausfallen, dann eben bis zum Aussterben der Menschheit.»

                    Eher unwahrscheinlich. Aber ich habe dazu eine Frage von Max Frisch (aus Fragebogen, Suhrkamp, 1988. Es ist die erste im Buch:

                    «Sind Sie sicher, dass Sie die Erhaltung des Menschengeschlechts, wenn Sie und all Ihre Bekannten nicht mehr sind, wirklich interessiert?»

                    Die zweite Frage ist:

                    «Warum? Stichworte genügen.»

                    Haben Sie darauf eine Antwort? Ich eigentlich nicht.

                    • Erste Frage:

                      Nee, ist mir Rille. (Wenn ich tot bin, bin ich tot. Da interessiert mich nichts mehr.)

                      Zweite Frage stellt sich wohl dann nicht.

                      Und wer auf Frage eins mit «Ja» antwortet, kann wohl Frage zwei nicht schluessig beantworten.

                      Oder er ist eben religioes und glaubt an die Unsterblichkeit der Seele oder so.

    • Ich bin an sich auch kein großer Freund der Kernkraft. Man sollte möglichst keine Abfälle produzieren, um die sich künftige Generationen bis in 10000 Jahren kümmern müssen. Am Ende ist es aber eine Abwägung zwischen verschiedenen Methoden der Energierzeugung, von denen jede auch Nachteile hat. Wenn man das seriös macht, kommt eigentlich immer ein Mix aller möglichen Technologien als Optimum heraus, nicht der Ausstieg aus einer oder mehreren Technologien.

      • Ich denke auch, wir benötigen noch eine schwer absehbare Zeitspanne den Energiemix. Ob man Kernkraft dazunimmmt ist vielleicht weniger relevant. Ich nehme an, da könnte man kompensieren. Nur der Widerstand gegen alle konventionellen Erzeugungsarten ist zur Zeit noch realitätsfremd.
        Wirkung nicht ohne Nebenwirkung. Ich bin kein Gegner von Windkraft, aber man sollte auch die Gegenrechnung berücksichtigen, nicht nur da Endergebnis und dabei auch die Volatilität mit einbeziehen. Es ist eben nicht zielführend, wenn ich im Sommer eine Unmasse Energie erzeugen kann, ohne daß sie gespeichert wird. Ich habe demzufolge im Winter trotzdem einen Mangel. Die immer wieder präsentierten Jahresleistungen gehen an der Realität vorbei. Das geht bei Weizen, Kunststoff oder Kaugummi, nicht aber bei el. Strom.
        Trotzdem tauchen solche Meldungen immer wieder in der Presse auf oder werden als Argument genannt. Man fragt sich schon, ob relativ viele bei der Physikstunde regelmäßig auf der Toilette waren.

  3. Am 09.12. wars ja besonders schlecht mit den alternativen Stromerzeugern. Wenn man sich anschaut, wer den mit Abstand größten Anteil der Erzeugung stemmt, ist es schon mehr als abenteuerlich die sofortige Abschaltung zu fordern.

  4. Der Text wurde immer schmaler und teilweise wurde Text verschluckt, als ich auf «antworten» schrieb. Darum hier noch einmal zu der «Omega-Phase»:

    >> …Anpassungen und Technologien ab, die heute noch gar niemand voraussehen kann. <<

    Die Suche nach neuen Technologien und der Glaube, diese könnten aus dem Schlamassel, den Technologien angerichtet haben, herausführen, erinnert mich an die "Omega-Phase".

    Der Klimawissenschaftler Hans Joachim Schellnhuber hat diesen Begriff, aus der Wirtschaft entlehnt. Die Omega-Phase ist eine Phase des extremen und ruinösen Niedergangs, in der ein Betrieb, der in Schwierigkeiten geraten ist, versucht, seine Probleme zu lösen, indem er genau das intensiviert, was er bisher getan hat: Produktivität, Innovation, Sparmaßnahmen, Stellenabbau, Preisdruck, Werbung — alles mehr, schneller, radikaler.“

      • Ich habe ihn für einen hochbegabten Physikprofessor und hochangesehenen Klimaforscher gehalten.

        Eines der Kippunkt-Szenarien, die er prognostizierte ist die Veränderung der El Niño-Southern Oscillation. Dieses Jahr wird womöglich das dritte La-Niña-Jahr in Folge werden.

        • «Ich habe ihn für einen hochbegabten Physikprofessor und hochangesehenen Klimaforscher gehalten.»

          Man muss wissenschaftliche Publikationen, die auf harter Evidenz beruhen, und politische Aussagen, die auf persönlicher Meinung beruhen, sauber auseinanderhalten.

          Das tun heute leider viele nicht mehr. Die Skepsis gegenüber eigenen Resultaten und Annahmen, die in der Forschung Pflicht ist, wird einfach ausgeschaltet, wenn man mit der Oeffentlichkeit kommuniziert. Aus meiner Sicht ist das unwissenschaftlich. Man darf nicht, um mit Laien zu kommunizieren, einfach die Unsicherheiten der eigenen Ergebnisse und Einschätzungen ausblenden. Wie viel Schaden so etwas anrichtet, haben wir gerade in der Corona-Krise gesehen.

            • «Finden Sie, dass Ihre Äußerung, Schellnhuber sei ein Apokalyptiker, sehr wissenschaftlich ist?»

              Jemand kann sogar Nobelpreisträger sein und politisch Stuss reden (es gibt Beispiele) oder ein sehr guter Physiker und dabei extremer Pessimist sein oder extremer Optimist oder eben ein Apokalyptiker. Das schliesst einander nicht aus.

              Was Schellnhuber mathematisch kann, sagt nichts darüber aus, ob er in gesellschaftlichen Fragen balancierte Aussagen macht.

              Wenn ich

  5. >> …nachdem Flora und Fauna weitgehend zerstört wurden»

    Sie antworteten:
    >> Wie kommen Sie darauf? Sind Sie manchmal draussen in der Natur? Ich bin Outdoor-Typ in einem der am stärksten industrialisierten Länder der Welt und meine Eltern leben auf dem Dorf in einem anderen der am stärksten industrialisierten Länder der Welt. Ich weiss wirklich nicht, wovon Sie da sprechen. <<

    Das Problem mag Ihr Alter und die „shifting baselines“ sein.

    Wenn man es nicht anders kennt, hält man den „Ist-Zustand“ für normal. Vor etwas über hundert Jahren blieben Segelschiffe auf dem Ozean in Fischschwärmen stecken. Heute undenkbar.

    Vogelpopulationen in Europa: Rückgang in 40 Jahren 20 %.

    https://www.europeanscientist.com/de/umwelt/extremer-20-rueckgang-bei-europaeischen-vogelbestaenden/

    Insektensterben:
    Große Aufmerksamkeit erregte im Oktober 2017 eine Studie aus Krefeld. Im Schnitt ging die Menge – genauer: die Biomasse – der Insekten, die an 60 Orten vor allem im Rheinland in ihre Netze flogen, binnen 27 Jahren um etwa drei Viertel zurück:

    https://www.bund.net/themen/tiere-pflanzen/tiere/insekten/bedrohung/

    Dem älteren Autofahrer kann das aufgefallen sein: In meiner Jugend wurden an den Tankstellen erst mal die Scheiben und die Scheinwerfer gesäubert. Heute fehlt an vielen Tankstellen die dafür benötigten Utensilien weil sie nicht mehr benötigt werden.

    Ich lebe seit über 40 Jahren in der Natur, auf einem Segelschiff in tropischen Gewässern und erlebe hautnah das Sterben der Korallen, das Fischsterben, die Vermüllung des Ozeans, die drastische Vermehrung der Lebebewesen die nicht zu den Wirbeltieren gehören (Quallen und z.B. Tintenfische) da die zunehmende Versauerung des Ozeane (Abnahme des pH-Wertes des Meerwassers) die Knochenbildung der Wirbeltiere (Fische etc) erschwert.

    Zerstörung des Regenwaldes: Pro Jahr werden 158.000 Quadratkilometer – also etwas weniger als die Hälfte von Deutschland (356.000 km2). Pro Minute macht das 42 Fußballfelder!

    Ich könnte so weitermachen, aber Sie scheinen es vorzuziehen, diese Entwicklung der Flora und Fauna-Zerstörung durch den Menschen zu ignorieren.

    • ZU dem Thema der «Shifting Baselines» hat der Journalist J.B. MacKinnon 2013 ein sehr unterhaltsames und lehrreiches Buch veröffentlicht:

      The Once and Future World – Nature As It Was, As It Is, As It Could Be

      • In der Erdgeschichte hat es – bis jetzt – noch nie eine Spezies gegeben, die ein Massenaussterben in die Wege geleitet hat.

        Ich finde, wie viele (tausende) von Wissenschaftlern, dass die von Menschen gemachte Umweltzerstörung (incl. Vogel und Insektensterben)ein Ausmaß erreicht hat, welche das zur Zeit bestehende Leben auf dem Planeten gefährdet.

        Vielleicht haben Sie schon einmal die Warnung der Wissenschaftler zur Kenntnis genommen? Zuerst 1997:

        https://www.ucsusa.org/sites/default/files/attach/2017/11/World%20Scientists'%20Warning%20to%20Humanity%201992.pdf

        und wieder 2017:

        https://www.scientistswarning.org/2017/11/13/scientists-warning-2nd-notice-2017/

        In der deutschen Version fehlen leider die Schaubilder, die in der französischen oder holländischen Ausgabe zu sehen sind.

        • «In der Erdgeschichte hat es – bis jetzt – noch nie eine Spezies gegeben, die ein Massenaussterben in die Wege geleitet hat.»

          Das ist demonstrabel falsch. Die Cyanobakterien haben, nach unserem besten Wissen, als erste Lebewesen oxygene (sauerstofferzeugende) Photosynthese betrieben. Das war ein extremer Evolutionsvorteil, sie haben sich explosiv vermehrt. Die anderen Lebewesen haben damals aber keinen Sauerstoff vertragen. Der war für sie ein Giftgas. So etwas gibt es heute noch in Nischen (obligat anaerobe Bakterien).

          Die Große Sauerstoffkatastrophe war das wahrscheinlich größte Massenaussterben der Erdgeschichte.

          Für Apokalyptiker heilsam ist auch die Darstellung der Aussterbensrate über die Erdgeschichte. Wir befinden uns ganz rechts in dieser Darstellung, wo die Werte so niedrig sind.

          • Das ist richtig.

            Ich bezog mich auf das Phanerozoikum. Die dramatischen Entwicklungen des Präkambriums hatte ich dabei nicht im Schirm.

            Dass wir uns in einem Eiszeitalter befinden und es auf der Erde die meiste Zeit sehr viel wärmer war, ist kein Grund, finde ich, dass der Mensch da verändernd eingreifen sollte.

            • «Dass wir uns in einem Eiszeitalter befinden und es auf der Erde die meiste Zeit sehr viel wärmer war, ist kein Grund, finde ich, dass der Mensch da verändernd eingreifen sollte.»

              Es ist nicht unbedingt ein Grund. Es relativiert die Panikmache um die Erderwärmung aber doch erheblich.

              Die Frage ist eben nicht, ob es 2, 3, 4 oder auch 8 Grad wärmer wird. Bei all dem bliebe der Planet habitabel, er würde sogar insgesamt lebensfreundlicher. Die Gesamtproduktion an Biomasse würde steigen.

              Die Frage ist nur, ob der Anstieg so schnell ist, dass eine Vermeidung oder Bremsung gegenüber einer Anpassung die günstigere Alternative ist. Ich sehe nicht, dass das irgendjemand auch nur annähernd belegt hätte. Angesichts der riesigen Kosten der Vermeidung ist es nicht einmal plausibel.

              • Ich schrieb Eingangs, dass ich die Erwärmung auch nicht für das vordringliche Problem halte. Die Säugetiere haben sich wunderbar entwickelt nachdem die Dinos ausgestorben waren und da war es 10-15 Grad wärmer als heute. Auch viele Ozeanbewohner wie Fische und andere Seetiere haben Warmzeitalter und Aussterbeereignisse gut weggesteckt.

                Prinzipiell bin ich aber der Meinung dass der Mensch nicht über genügend Hirn – Weitsicht – verfügt, um mit Erfolg in riesige Systeme eingreifen zu dürfen. Seine Aktionen gingen in der Regel schief (Kaninchen nach AUS etc.)

                Das menschengemachte Aussterben der Arten und der durch die Ausbreitung des Menschen auf der Erde induzierte Ökozid werden erheblich größere Probleme bereiten als die Erwärmung die allerdings zu großen Verteilungskämpfen (Ressourcen und Land) führen wird.

                Die Erwärmung ist nicht mehr aufzuhalten, das menschengemachte Artensterben wäre es schon.

                • «Prinzipiell bin ich aber der Meinung dass der Mensch nicht über genügend Hirn – Weitsicht – verfügt, um mit Erfolg in riesige Systeme eingreifen zu dürfen.»

                  Und wofür halten Sie die gegenwärtigen Pläne der Politiker zur ökologischen Weltbeglückung dann?

                  Unsere technologische Zivilisation ist ein Riesensystem, dass sich (als System) nicht durch menschliches Design entwickelt hat, sondern durch eine im Wesentlichen ungesteuerte Entwicklung. Dieses System nach den Vorstellungen einiger Leute mit maximal doppeltem durchschnittlichem menschlichem IQ (die wenigstens liegen im IQ auch nur über 150, Schellnhuber vielleicht gerade noch) drastisch und sehr hastig umzubauen, wird sehr wahrscheinlich fatal enden.

                  • Ich finde, es ist ein großer Unterschied, ob Menschen mit ihrem aufgeblasenen technischen Apparat in das funktionierende Ökosystem der Erde eingreifen und es durch dieses Eingreifen, wo immer es passiert, zerstören, oder ob Menschen in der Erkenntnis, dass ihre technische Zivilisation ungeheure zerstörerische Qualitäten entfaltet hat, beginnen, ihr selbstgeschaffenes System zu überdenken und zu begrenzen.

                    Umbau endet fatal sagen Sie…fatal für wen oder was?

                    • «Umbau endet fatal sagen Sie…fatal für wen oder was?»

                      Ich fürchte, ein überhasteter Umbau wird für sehr viel mehr Menschen fatal (tödlich) enden als es ein einfaches «Weiter so» täte, von einem sehr behutsamen Umbau mal ganz abgesehen.

                      Unsere technologische Zivilisation, so wie si eist, kann auf diesem Planeten 8 Milliarden Menschen tragen. Es ist ohne Zweifel so, dass die vorindustrielle Wirtschaftsweise das nicht gekonnt hätte. Ich sehe keinen Grund für die Annahme, dass eine nachindustrielle Wirtschaftsweise annähernd so viele Menschen auf diesem Planeten unterhalten könnte.

                      Was wird dann mit dem Rest?

                    • Die technologische Zivilisation hat den Menschen zu einer Massenvernichtungswaffe für den Rest der Lebewesen auf dem Planeten entwickelt.

                      Für eine gewisse Zeit wird der Planet womöglich 8 bis 10 Milliarden Menschen in einer Entwicklungsstufe tragen können, die dem der „entwickelten“ Länder entspricht.

                      Da aber bereits Abfallprodukte des Lebensstils der „reichen“ 1,5 Milliarden die Artenvielfalt gefährden, braucht es nicht viel Phantasie, sich auszumalen, was passiert, wenn alle 8 Milliarden sich „entwickelt“ haben werden.

                      Sollte es den Menschen der technischen Zivilisation gelingen, eine Lebensweise zu entwickeln, die die Luft atembar, das Wasser sauber und das Land fruchtbar erhält und genügend Raum für die Entfaltung einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen läßt, dann haben sie eine Zukunft.

                      Bisher wurden gesunde Wälder, Flüsse und Meere zur Erhaltung „höheren“ Lebens auf dem Planeten gebraucht. Ob es ein Überleben auch ohne das geht, erkundet der Mensch gerade.

                      Wie haben es die Bewohner kleiner Inseln geschafft, über tausende von Jahren ihr Biotop zu nutzen ohne es zu zerstören?

                      Ein weiter so wird tödlich für die Artenvielfalt und damit am Ende auch für unsere Spezies sein.

                    • «Sollte es den Menschen der technischen Zivilisation gelingen, eine Lebensweise zu entwickeln, die die Luft atembar, das Wasser sauber und das Land fruchtbar erhält und genügend Raum für die Entfaltung einer Vielzahl von Tieren und Pflanzen läßt, dann haben sie eine Zukunft.»

                      Wie schon gesagt, gehen Sie einfach mal in Deutschland in die freie Natur. Oder in den USA. Oder in Japan. Oder schnorcheln in der Nähe von Cairns, Australien.

                      Es gibt sehr viele Theorien, nach denen Industrialisierung und saubere Luft, sauberes Wasser und Artenvielfalt nicht vereinbar seien. Sie halten nur allesamt einer experimentellen Ueberprüfung nicht stand.

      • «Warum sollte die Welt so bleiben, wie sie mal war?»

        Richtig.

        «So etwas hat es in der Erdgeschichte nie gegeben.»

        Richtig.

        Wenn ein Tier ausstirbt, kommt eben ein anderes. Wenn die Dinosaurier nicht ausgestorben waeren, haette es den Menschen nie gegeben.

        Technik-Freaks haben eben einen anderen Blick auf die Welt als Apokalyptiker.

        Alles gut.

        • «Technik-Freaks haben eben einen anderen Blick auf die Welt als Apokalyptiker.»

          Obwohl ich Säbelzahntiger und Mammuts sehr cool finde (so lange sie mir nicht in freier Wildbahn begegnen). Aber es lebt eben nichts ewig, nicht mal Arten.

          • Saebelzahntiger und Mammuts fand ich auch mal cool – wegen der Stosszaehne. Spaeter sind’s dann reale Tiere geworden, die noch existieren. Zum Glueck gehoert der Isegrim wieder zu Deutschland.

            Ja, nichts lebt ewig. Zum jetzigen Artensterben (in Ihrer verlinkten Darstellung ganz rechts) halte ich mich mal vornehm zurueck.

            • Es gibt zweifellos gegenwärtig ein Artensterben und zweifellos ist die Menschheit eine der Ursachen.

              Daraus folgt nur eben nicht, dass dieses Artensterben für uns als Art bedrohlich wäre. Es folgt auch nicht, dass wir etwas Unethisches tun. Wie jedes Artensterben schafft auch dieses Platz für neue (modernere) Arten. Das coole Zebra und die coole Giraffe gäbe es eben auch nicht, wenn es noch immer die Saurier gäbe.

                • Zum Bienensterben drei Antworten: Erstens steht dort nicht, dass die Menschen aussterben. Zweitens steht dort nicht einmal, dass die Bienen aussterben werden. Da wird nur über eine «Was -wäre-wenn»-Schätzung gesprochen – was würde passieren, wenn sie aussterben würden. Drittens nimmt die Studie an, dass es überhaupt keine Anpassungen in den Anbaumustern gäbe usw. Es ist eine apokalyptische Milchmädchenrechnung, deren erste Voraussetzung nicht annähernd belegt ist, auch wenn die Publikation in Lancet erschienen ist.

                  Die milchmädchenhochgrechneten 1.42 Millionen zusätzlichen Todesfälle pro Jahr wären bei 8 Milliarden Menschen und einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 71 Jahren überigens gar nicht so leicht überhaupt statistisch nachzuweisen.

                  • Na gut. Das war ja auch nur eine zaghafte Anfrage. (Eigentlich die falsche Rubrik.)

                    Mir ist schon klar, dass die spekulativen 1,4 Mio Toten nur ein (political incorrect) «Fliegenschiss» sind – fuer unsere Art nicht bedrohlich, aber eben auch nicht Null.

                    Wollte eigentlich nur mal Ihre Meinung wissen. Wahrscheinlich haben wir hier im hochentwickelten «Westen» sowieso ein schiefes Bild von den Problemen, die es wirklich gibt – und die man auch beheben kann.

                    • Man soll die Bienen schon schützen, sie sind sehr nützlich.

                      Es gibt aber in den Medien – und selbst in wissenschaftlichen Zeitschriften – ein Filter, das alle Schwarzmalereien bezüglich der Auswirkungen von Technologie und Industrialisierung begünstigt und das Gegenteil zurückdrängt. Diese dunkelgrauen Brillengläser werden auf die Dauer dazu führen dass die technologische Zivilisation an die Wand gefahrhen wird mit sehr nachteiligen Folgen für die Menschheit.

  6. Ich habe noch so eine hübsche Grafik: Klima in den letzten 500 Millionen Jahren.

    Verdammt kalt gerade. Zuletzt ging auch der Trend immer nach unten, so dass ein absolutes Temperaturminimum bevorzustehen schien.

    Oder die letzten 400’000 Jahre, nach der Grafik weiter oben alles eine Kaltperiode, aber zyklisch. Es ging da schon mehrfach sehr steil nach oben, dann flachtes es ab und ging wieder abwärts. Ziemlich Schwankungsbreite auch.

    Hübsch ist auch noch diese Darstellung der University of California at Santa Cruz. Wenn das so weitergeht, erreichen wir 2100 die Temperatur des jüngsten Klimaoptimums, das ein Maximum während des Miozäns (einer andauernden Kälteperiode) war. Dieser Planet war schon mal 15°C wärmer als jetzt.

    Eigentlich eine gute Idee, den Planeten zu heizen, der in letzter Zeit so ungewöhnlich kalt geworden ist.

    • «Eigentlich eine gute Idee, den Planeten zu heizen.»

      Was sagen eigentlich Ihre Verwandten, Bekannten, Freunde und Kollegen (d/w/m) zu Ihrer abweichenden Meinung bzgl des hiesigen Mainstreams. Oder ist das in Ihrem Umfeld die Mehrheitsmeinung?

  7. «Oder ist das in Ihrem Umfeld die Mehrheitsmeinung?»

    In meinem Umfeld insgesamt vielleicht nicht, aber in meiner Verwandtschaft stehen die meisten den unausgegorenen ökologischen Weltbeglückungsplänen kritisch gegenüber.

    Der grösste Teil meines anderen Umfelds, so er meine Meinung kennt, ist allerdings an rationale Argumentationen gebunden. Solange das so ist, ist meine Meinung und meine Kritik an mangelnden wissenschaftlichen Belegen für die Mainstream-Meinung nicht so leicht zu attackieren.

    • Ja, in meiner Verwandtschaft ist das aehnlich und auch unter den KollegInnen (wenn es ueberhaupt mal Thema ist). Allerdings habe ich noch nie jemand gehoert, der es fuer eine gute Idee haelt, den Planeten zu heizen.

      Hab› mal wieder in Ihren alten Beitraegen rum gewuehlt. Und da scheint es ja ein cooles Maerchen (in vier Teilen) zu geben: «Die Erde – Ein Wintermaerchen». Mal seh’n, ob ich das in den Weihnachtsfeiertagen mal durchlesen kann.

      Viel Spass noch beim Skifahren!

  8. >> Wie schon gesagt, gehen Sie einfach mal in Deutschland in die freie Natur. Oder in den USA. Oder in Japan. Oder schnorcheln in der Nähe von Cairns, Australien. <> Es gibt sehr viele Theorien, nach denen Industrialisierung und saubere Luft, sauberes Wasser und Artenvielfalt nicht vereinbar seien. Sie halten nur allesamt einer experimentellen Ueberprüfung nicht stand. <<

    Eine etwas frivole Äußerung angesichts des gerade laufenden Experiments und seiner offen liegenden Resultate:

    Das Barrier Reef z.B. hat seit 1995 die Hälfte seiner Korallen verloren. Es erlebte 3 Massenbleichen in 5 Jahren…aber die hatten natürlich überhaupt nichts mit den Abfallprodukten menschengemachter industrieller Aktivitäten auf der Erde zu tun.

    • Seit über 40 Jahren – auch auf meiner Weltumsegelung – tauche und schnorchle ich in den Korallenriffen der Weltmeere und habe mit eigenen Augen feststellen können, wie die Zerstörung der Artenvielfalt und der Grundlagen des Lebens auf diesem Planeten durch die industrielle Zivilisation des Menschen voranschreitet.

      Manche Menschen können das nicht erkennen, manche Menschen wollen das nicht sehen.

      Einen sehr guten Überblick über die Lebensgrundlagen (CO2 Kreislauf etc) und die Veränderung des Lebens auf der Erde gibt das von dem USamerikanischen Paläontologen Prof. Peter Ward veröffentichte Buch:

      Peter D. Ward & Joe Kirschvink – 2015 – Eine neue Geschichte des Lebens – Wie Katastrophen den Lauf der Evolution bestimmt haben

      Das katastrophale Massenaussterben beschränkt sich nicht auf die großen Vögel und Säugetiere, die in einer ersten Phase der Ausbreitung der Hominiden zum Opfer fielen: Die durch die industrielle Zivilisation eingeläutete zweite Phase konzentriert sich derzeit auf Pflanzen, Vögel und Insekten, und verwandelt die alten Wälder des Planeten in Felder und Großstädte.

      • «verwandelt die alten Wälder des Planeten in Felder und Großstädte»

        Das haben die Griechen schon in der Antike getan, wenn auch eher Felder und Schiffe.

        Die Antike und der Wald

        Die Zwischenüberschriften sind:

        Bevölkerungswachstum führt zu verstärkter Waldrodung

        Wälder für Flotten abgeholzt

        Ausbeutung der Natur als Prinzip

        Wälder als Brennholz für römische Bäder

        Trotz Raubbau relativ geringe Unmweltschäden

        • >> trotz Raubbau relativ geringe Umweltschäden <> Dort, wo die Wälder abgeholzt wurden, erodierte der Boden, der nun seinen natürlichen Schutz verloren hatte. Die fruchtbare Erde wurde durch den Ackerbau schnell ausgelaugt und vom Regen weggespült, eine verkarstete Steinwüste blieb zurück. <> Die wirtschaftlichen Aktivitäten des Römischen Reiches hatte erhebliche und dauerhafte negative Auswirkungen auf die biologische Vielfalt des Mittelmeerraums. Viele Pflanzen- und Tierarten sind während der Kaiserzeit im Mittelmeerraum ausgestorben. Extensive Landwirtschaftz beschleunigte die Wüstenbildung. Plinius berichtet, dass der letzte bekannte Silphiumstängel – niemand weiss genau, was das war – der in der Cyrenaika gefunden wurde, dem Kaiser Nero «als Kuriosität» geschenkt wurde. Die berühmten Balsambäume von Iudaea/Palaestina waren am Ende der römischen Ära ausgestorben. Myrrhe und Weihrauch wurden in riesigen Mengen importiert, so dass diese Bäume in Südarabien «vom Aussterben bedroht» waren. Die Beschaffung von Tieren für die römischen Amphitheater verdrängte größere Säugetiere, Reptilien und Vögel aus den für Berufsjäger und Fallensteller zugänglichen Gebieten. Sie erschöpften die Jagdgründe Nordafrikas, wo Elefanten, Nashörner und Zebras ausstarben. Nilpferd und Krokodil verschwanden vom unteren Nil. Die Löwen wurden im westlichen Kleinasien. Tiger verschwanden aus Armenien und Hyrkanien im nördlichen Iran, den nächstgelegenen Quellen zu Rom. Auch die Artenvielfalt der Meeresfauna ging zurück. Neue Methoden, die im westlichen Mittelmeer eingeführt wurden (z. B. nächtlicher Fischfang, Thunfischbeobachtungsstellen, die so genannten Thynoskopeia, Reusen usw.), führten vielerorts zur Überfischung. Der riesige weiße Zackenbarsch (Epinephelus aeneus), der bis zu drei Meter lang und 600 Kilogramm schwer werden konnte, ist im Mittelmeer fast ausgerottet. Auch die Murex, die rote Koralle und die Schwämme wurden in industriellem Maßstab gefischt und starben in großen Gebieten aus. <<

    • «Das Barrier Reef z.B. hat seit 1995 die Hälfte seiner Korallen verloren.»

      Dort wird es den Korallen zu warm. Haben Sie sich mal überlegt, dass durch die Erderwärmung andere Teile des Ozeans für Korallen und die tropische Artenvielfalt bei Meerestieren überhaupt erst habitabel werden? Waren Sie mal in sehr kalten Meeresteilen schnorcheln?

      • Gut möglich, dass Korallenriffe in Gegenden umziehen, die ihnen klimatisch besser passen. Immerhin haben die Korallen auch die letzten Massenaussterbeereignisse überlebt.

        Dann sollten wir aber wirklich kräftig CO2 rausblasen, die Antarktis wartet auf ihre Korallenriffe. Meiner Meinung nach kann es nur schief gehen, wenn der Mensch in das System Erde so stark eingreift wie er das seit der Industrialisierung tut. Die Schäden, die Rom hinterlassen hat sollten eher eine Warnung sein.

        • «Die Schäden, die Rom hinterlassen hat sollten eher eine Warnung sein.»

          Es gibt keinen Grund, warum Italien und Spanien genau so aussehen sollten, wie vor den Zeiten des Römischen Reichs oder warum der untere Teil der Alpen bewaldet sein sollte (wie er das vor der menschlichen Nutzung war). Die Alpen sind eine Kulturlandschaft und gerade deshalb sehen sie so interessant aus, wie zum Beispiel auch die terrassierten Reisfelder in Asien.

          Wölfe fressen Hasen, Menschen betreiben Landwirtschaft und Industrie. Die Welt ist so eingerichtet.

            • Nun ja, ich bin kein grosser Freund von Städten in den Alpen, wie etwa Davos oder St. Moritz. Bei Zermatt allerdings, obwohl das auch verbaut und zu touristisch ist, werde ich schwach.

              Geheimtipp: Französische Alpen in der Nähe des Mercantour-Nationalparks. Der müsste auch Sie begeistern (wegen der Wölfe). In einen Nationalpark, finde ich, gehören sie auch.

              In Graubünden hatten sie übrigens 1650 ihr Wappentier ausgerottet (den Steinbock). Der wurde aber wieder angesiedelt, ironischerweise durch das Schmuggeln italienischer Kitze. Inzwischen gibt es wieder ein paar Tausend (in der gesamten Schweiz etwa 16’000).

              • «Wappentier ausgerottet» Ja, das ist nun leider einmal so, die kann man nicht zu Veganern umerziehen. (Hunde schon) Aber schoen, dass es wieder Steinboecke gibt.

                «Geheimtipp: Französische Alpen – Mercantour-Nationalpark»

                Ja, klingt super. War da mal in der Naehe wandern.
                https://de.wikipedia.org/wiki/Ligurische_Grenzkammstraße

                «Bei Zermatt allerdings…werde ich schwach.»

                Na ja – keine Ahnung. Habe gehoert, die Stadt ist nur was fuer ganz Reiche. (Also Leute wie Sie (-;)

                «Wappentier ausgerottet» Ja, das ist nun leider einmal so, die kann man nicht zu Veganern umerziehen. (Hunde schon)

                • ««Wappentier ausgerottet» Ja, das ist nun leider einmal so, die kann man nicht zu Veganern umerziehen. (Hunde schon)»

                  Ach so, das ist ein Missverständnis. Es geht auf meine Kappe, der Text legt wirklich nahe, dass es die Wölfe waren. Den Steinbock hatten 1650 aber die Bündner Jäger ausgerottet.

                  Zermatt: Die billigste Uebernachtung für eine Person wäre zum Beispiel am 1./2. Juli für 58 Franken zu haben (allerdings Jugendherberge, 8-Bett-Schlafsaal). Das billigste Einzelzimmer für 89 Franken, das billigste Doppelzimmer für 148 Franken. Berchtesgaden ist billiger, aber superreich muss man in Zermatt auch nicht sein.

                  • Zermatt: Okay. Mir hat das Einer gesagt, der war vor Jahrzehnten paar mal dort. Und ihm hat’s eben gar nicht gefallen. (Lauter reiche Touristen). Kann aber auch Frust gewesen sein, weil er eigentlich wg. des Matterhorns in der Gegend war und beim Besteigen auf halber Strecke wg. schlechten Wetters wieder umgedreht ist.

                    «Den Steinbock hatten 1650 aber die Bündner Jäger ausgerottet.»

                    Wusste ich’s doch: An allem Unheil ist der Mensch schuld – und nicht nur der Calvinismus.

                    • Heu – etwa auch schon frei?

                      Tja, das bestaetigt mich nur, dass Fleiss (neben anderen «Tugenden») allgemein ueberbewertet wird.

                      Um was ging’s denn – warn’s die Hoerner?

                    • Das Fleisch dieser Tiere ist schmackhaft. Sie stammen von den gleichen Urahnen ab wie die Ziegen. Manche behaupten sogar, die Ziegen seien einfach nur die domestizierte Zuchtform der Steinböcke.

  9. Wie man seit Kurzem liest, ist die deutsche Autoindustrie auf dem chinesischen Markt auf dem Rückzug. Die Absatzzahlen sind mehr als bescheiden.
    Dazu wollen vermehrt deutsche Zulieferer China beliefern um zu überleben.
    Das E-Auto wird wohl für Deutschland ein Flopp.
    Die Verkehrswende ein großes Problem für die Fahrzeugindustrie.
    Man hat zuviel zugleich wollen und zu schnell. Vergessen wurde, für die Energiewende, Umwelt usw wird gewaltiges Geld benötigt und irgendjemand muß es verdienen und dafür ausgeben können. An den Mindestlohnerhöhungen erkennt man, wer bezahlen soll. Aber mittlerweile geht es langsam auch an den Mittelstand. Siehe Heizungsgesetz.
    Eine langsame Politikerkaste und übermäßig burokratische Verwaltung sollte sich nicht an 10 Problemfeldern gleichzeitig versuchen.
    China wurde unterschätzt. Als ich vor min. 20 Jahren behauptet habe, China wird auf dem Automarkt Fuß fassen und dann wird es eng, hat man gelacht. Die Zeit verging schnell und China hat alleine zuhause einen gewaltigen Markt.
    Ärmere Länder wollte man kaum bedienen, das wird nun China mit billigeren Fahrzeugen übernehmen. Indien hat auch schon Entwicklungen im Billigsektor am Markt und verkauft größere Stückzahlen.
    China geht nun auch Richtung Mittelklasse, kratzt an der Oberklasse. Das wird nicht spurlos an westlichen Autobauern vorbeigehen. Ich schätze, eine größere Anzahl an Marken wird aufhören zu existieren. Dazu gehören auch gut bezahlte Arbeitsplätze. Die sollen dann ja Windräder bauen oder bei der Digitalisierung helfen. Das ist so ein unsinniger Wunschtraum.
    Wäre es gerade nur die Autoindustrie könnte man sagen….aber der Problemkreis ist größer.
    Man sollte wohl einige Dinge verschieben, denn den Krieg hat man ja mit seinen Auswirkungen auch noch an der Backe.

    • Na aber, nicht so schwarz sehen.

      Wegen des Klimawandels will man in Deutschland doch sowieso die Autoindustrie schrotten. Zumindest die, die nicht mit der Zeit gehen.

      Und die Alternativen sind schon auf dem Vormarsch. Vor kurzem hat auf dem Firmengelaende, wo ich arbeite, BMW uns ein Wassserstoff-Auto vorgestellt.

      https://www.faz.net/aktuell/technik-motor/elektromobilitaet/bmw-ix5-hydrogen-wasserstoff-antrieb-in-serienproduktion-18725164.html

      Stay with Ukraine 😉 – und alles wird gut.

      • Interessant ist diese Entwicklung.
        Für einen größeren Markt kommt sie wohl zu früh. Wasserstoff hat einige Nachteile, aber blenden wir diese mal aus.
        Die Energie dafür wird schon mehrfach verplant und das geht nicht auf. Mehr Wohnungen, mehr E-Aotos, Bahn, LKW, Heizungen, Industrieprozesse usw, dazu stillgelegte Kraftwerke, Kohle, Öl, Gas weg. Ein gewisser Widerspruch ist erkennbar.

        • Gerade gelesen:

          «Dieses Jahr wachsen alle großen Volkswirtschaften – außer Deutschland. Selbst Putins Russland hängt die Bundesrepublik ab, so der Weltwährungsfonds.» («SZ»- sueddeutsch)

            • «Na ja, so viele Wenden wie wir macht sonst keiner.»

              Wenn die Aussenministerin halt den Unterschied zwischen 180 und 360 Grad nicht kennt, muss man sich nicht wundern, dass die Regierung insgesamt nicht begreift, dass man sich bei sehr vielen Wenden im Kreis dreht.

                • Dafür wird gut bezahlt. Es wird ihr egal sein.
                  Gerade lese ich: Wir werden die Klimaziele bis 2030 verfehlen.
                  An diese Diskussionen erinnere ich mich und frage mich auch: Wozu hat man diese Wortgefechte geführt?
                  Lange bin ich der festen Überzeugung, es wird so laufen. Man hat Diskussionen mit sogenannten Ökos geführt ohne zu erkennen, es war eigentlich sinnlos. Es scheint daran zu liegen, wir nehmen die «Dorfdeppen» zu ernst. Im Prinzip haben wir eine Menge Schaden erreicht, nichts gelöst. Vielleicht nur der AFD Wähler zugetrieben.
                  Mittlerweile bringen uns Minderheiten das Einmaleins bei und selbst wenn die falsche Rechenweise erkannt wird geht es trotzdem auf Irrwegen weiter.
                  Zur Not sucht man eben neue Themen.
                  Ein Glück, daß ein Staubsauger nun einen schwächeren Motor hat und weniger Strom verbraucht. Ich kenne nur keinen, der das an seinem Verbrauch bemerkt hat.
                  Tipp der Grünen: Eine schwächere Bohrmaschine kaufen, spart Strom.
                  Tipp der Ökos: Mit 4 Teelichtern die Wohnung heizen. Dumm nur, daß die EU die Dochtlänge/Durchmesser reduziert hat, sprich die Flammenhöhe.
                  Wohnungen hermetisch abriegeln, wegen Wärmeverlust. Aber ausgiebig lüften wegen Schimmel.
                  Was ist eigentlich mit unserem Bildungssystem los? Die Relativitätstheorie können einige dozieren, aber beim Schalter drehen oder Lüften braucht man eine App die einem Handlungsanweisung gibt.
                  Ja, es gibt schon CO2 Messgeräte die einem sagen, wann gelüftet werden sollte. Vielleicht noch in Verbindung mit einem Hygrometer, der gefühlten Temperatur…..und der Bauer in den Anden fragt sich, ob hier immer mehr Deppen leben.
                  Habe ich zu sehr überspitzt?
                  Ich befürchte allerdings, daß man mich heute beim nächsten Treffen wieder bestätigt. Da hilft auch nicht, wenn man etwas mathematisch belegen kann.

                  • «Wir werden die Klimaziele bis 2030 verfehlen.»

                    «Eines der zentralen Probleme sieht der Expertenrat darin, dass die Effekte emissionsmindernder Technik durch Wohlstandszuwachs und Wirtschaftswachstum aufgefressen werden.»

                    https://www.zdf.de/nachrichten/politik/klima-politik-gutachten-100.html

                    Na ja, da wissen wir ja wo der Hebel angesetzt werden muss. Und erste Erfolge zur Schrumpfung der Wirtschaft wurden schon erzielt. Notfalls (wie in Irland) noch paar Kuehe aus der Landschaft «entnehmen».

                    (Mist, das war ein alter Link. Das Zauberwort heisst E-Mobilitaet.)

                    • Nun ja, das Wort der Experten würde ich teilweise anzweifeln.
                      Wir bauen Wärmepumpen ein, dazu isolieren wir. Je nach Fall benötigen wir für viele Jahre dafür jede Menge Material und Energie. Das muß verrechnet werden.
                      Der Bau von Windrädern ist erst einmal auch so zu sehen.
                      Dazu psychologische Effekte und wir haben das erwartete Ergebnis.
                      Dazu braucht man keine Experten. Das zeigt eher auf, wie unfähig diese sind. Blasen ins Horn der Regierung und vergessen einfachste Regeln.
                      Gerade haben wir ein Minus-Wachstum. Mancher begrüßt das. Für die vielen Wünsche brauchen wir aber enorme Summen. Bei den Ärmeren ist bald nichts mehr zu holen, der Mittelstand wird ins Visier genommen. Das ist allerdings gefährlicher als die Ärmeren zu belasten.
                      Im Prinzip bräuchten wir eine gewaltige Verschuldung. Das ist allerdings kein Null-Summenspiel. Bei den Dimensionen auch nicht einfach zu bewerkstelligen.
                      Wie ich schon im Freitag schrieb, es kann wie geplant nicht funktionieren und zur Zeit sieht man es immer deutlicher.
                      Wenn jetzt erst die Fachleute kommen ist das eindeutig zu spät und insofern braucht man diese Leute nicht zwingend.

                    • «Wenn jetzt erst die Fachleute kommen ist das eindeutig zu spät und insofern braucht man diese Leute nicht zwingend.»

                      Das ist einerseits richtig, andererseits ist Schadensbegrenzung aber auch nicht verkehrt.

                    • Na ja, wenns schon die Spatzen von den Dächern pfeifen, der Schaden schon da……dann kommt ein Experte und beschreibt die aktuelle Situation.
                      Habe da schon öfter lachen müssen. Da war selbst ich teilweise schon Jahre früher dran und das manchmal als Sachfremder. Manches ist eben so einfach, daß man nur mit Allgemeinwissen weiter kommt.
                      Häufig stelle ich eine gewisse Feigheit bei Fachleuten fest, die Allgemeinwissen oder auch Fachwissen negieren und eher schauen woher der Wind weht. Das führt zu Schaden.

                      Mal ein Beispiel
                      Eine Glühbirne gibt Wärme ab. Wir nehmen mehr Rohstoffe usw in Kauf und montieren LED.
                      Die Rechnung lautet nun: Geringerer Stromverbrauch, xy mal 365 Tage, macht xx Energieeinsparung.
                      Jetzt haben wir aber eine Heizperiode von ca 6 Monaten. In der Wohnung ist ein Themostat installiert. Was macht er, wenn eine Glühbirne weniger Wärme abgibt? Er schaltet früher auf Heizen. Denn er gleicht ja die Lampen-Wärmeabgabe aus mit Strom, Öl, Gas.

                      Wo sind die Fachleute, die die allgemein propagierten Werte halbieren aufgrund dieses Effektes?
                      Welcher Fachmann hat die Infrarotstrahlung und ihre Wirkung auf Festkörper/Mensch thematisiert?

                      Da dieser Rechenfehler die Einsparung ca halbiert ergibt sich ein anderes Bild. Zuzüglich die Rohstoffe, Abfälle, Entsorgung den neuen Leuchtmittel.
                      Ich spreche mich nicht per se gegen LED aus, nur die Begründung dafür ist ideologisch gefärbt und physikalisch nicht haltbar.
                      Es kommt darauf an, wofür man was einsetzt.
                      Daß mittlerweile eine Lampe mit Leuchtmittel weggeworfen wird bei Defekt oder Nichtgefallen kommt noch obendrauf.

                    • Die Glühlampenverbote der EU sind mindestens so sehr dem Lobbyismus der Leuchtmittelindustrie zuzuschreiben wie der Blauäugigkeit der Umweltaktivisten. Die Experten waren ja vielleicht gar nicht blöd, nur gekauft. Eine erhebliche Preissteigerung bei Glühlampen hätte sich nicht durchsetzen lassen. LED-Lampen haben eine höhere Gewinnspanne.

                      Es gibt allerdings durchaus Fälle, in denen sich der Ersatz von Glühlampen durch LEDs unzweifelhaft gelohnt hat. Dazu gehört Beleuchtung im Freien, wie auch etwa meine Fahrradbeleuchtung (hält viel länger und ermöglicht Standlicht).

                    • Mit Elektroheizungen verhält es sich ähnlich. Da fehlen die Informationsquellen die der Werbung Paroli bieten.
                      Beispiel:
                      Eine 50 Jahre alte Elektroheizung, ohne Ventilator, leistet 1KW (1000 Watt).
                      Nun kommt die Werbung mit: Modernste Technik, Energiesparend 1kw.

                      Gespart ist nichts, denn 1kw würde z.B. innerhalb 1 Stunde (1kwh) den Raum um 5 Grad erwärmen. Da die gesamte elektrische Energie in Wärme umgesetzt wird ist es vollkommen egal wie alt die Heizung ist, es kommt darauf an, welche Leistung sie hat, in diesem Fall 1000W.
                      Ebenso Schwachsinn die Aussage: Energiesparende Heizung, da nur 400W. Bedeutet in der Praxis nur, die Heizung muß länger laufen um auf die gleiche Temperatur zu kommen wie die mit 1000W.
                      Es ist nur entscheidend, wieviel Energie ich in einen Raum pumpe. Wärmeverlust nach außen lasse ich mal weg.
                      Es gibt noch ein paar Unterschiede wie Lufttemperatur, Objekttemperatur, Strahlung. Aber es geht ja ums Prinzip.

                      Hier spielt die Werbung eine entscheidende Rolle beim Abverkauf von Waren, die physikalisch das Versprochene gar nicht halten können.
                      Würde es den öffentlichen Sendern wirklich um Information gehen, könnte man in solchen und ähnlichen Bereichen Aufklärung betreiben.
                      Wäre natürlich ungünstig für das vorherrschende Wirtschaftsprinzip.
                      Das bedeutet aber nicht, es gäbe keine tatsächliche Neuentwicklungen die stärker angewendet werden sollten. Nur schwimmt der Verbraucher in Wahrheit und Lüge und kann immer schwerer eine vernünftige Entscheidung treffen.

                    • «Eine 50 Jahre alte Elektroheizung, ohne Ventilator, leistet 1KW (1000 Watt).
                      Nun kommt die Werbung mit: Modernste Technik, Energiesparend 1kw.»

                      Wenn die neue Heizung eine Wärmepumpe ist, sieht das aber doch anders aus. Die 50 Jahre alte Elektroheizung hat dafür reichlich 1 kW Elektroenergie verbraucht (fast genau 1 kW). Die moderne Wärmepumpe hat eine Jahresarbeitszahl von 4.0 und verbraucht daher im Durchschnitt über das Jahr gerechnet nur 0.25 kW.

                      Wie geht das? Der Wirkungsgrad liegt bei 400%. Das klingt realsozialistisch, ist aber solide Thermodynamik. Wärme ist ungeordnete Teilchenbewegung, Arbeit ist geordnete Teilchenbewegung. In Wärmekraftmaschinen (Wärmekraftwerk, Verbrennungsmotor) liegt der Wirkungsgrad daher immer unter 100%, es gibt notwendigerweise Abwärme. Der Trick ist dann, die hohe Temperatur Th so hoch wie möglich zu machen und die Abwärmetemperatur Tn so niedrig wie möglich. Der Wirkungsgrad ist maximal 100%·(Th – Tn)/Th (Carnot-Zyklus).

                      Lässt man den Zyklus jetzt rückwärts laufen, kehrt sich der Wirkungsgrad um. Man muss mit Kelvin-Temperaturen rechnen. Wenn Sie 22°C (275 K) in der Wohnung haben wollen, im Boden aber -3°C sind, ist der Carnot-Wirkungsgrad 100%·275/25 = 1100 %. Sie kännen also in der Technik gegenüber dem idealen Carnot-Zyklus noch eine Menge verlieren, um eine Jahresarbeitszahl von 4.0 zu erreichen.

                    • Ja, bei der Wärmepumpe liegt die Sache anders.
                      Ich habe mich nur auf reine E-Direktheizung beziehen wollen.

                  • Ich kenne hochintelligente Wissenschaftler(innen), die sich Sorgen wegen des hohen CO2-Austosses durch wissenschaftliche Konferenzen machen. Kommt dann der Vorschlag, eben weniger Konferenzen zu veranstalten, lehnen sie das aber ab. Stattdessen soll die Konferenzverpflegung bitte vegetarisch sein.

                    Es scheint bisweilen wirklich hoffnungslos zu sein.

                    • «Stattdessen soll die Konferenzverpflegung bitte vegetarisch sein.»

                      Beim evangelischen Kirchentag war das ja auch schon so. Und im Prinzip ist das ja hier och nuescht andres.

                      Jetzt kommen Sie aber etwas spaet zum Fruehstueck. Hoffentlich ist da nicht schon der Rettich aus.

                    • Wußte nicht, daß Konferenzteilnehmer signifikant viel zu sich nehmen, daß vegetarisches Essen etwas ausmacht.
                      Eine Stulle mitbringen würde vielleicht noch mehr einsparen. Knäckebrot würde z. B. den Kerosinverbrauch senken.

                    • «Wußte nicht, daß Konferenzteilnehmer signifikant viel zu sich nehmen, daß vegetarisches Essen etwas ausmacht.»

                      Nee, man kompensiert mit der Differenz zwischen vegetarischer und normaler Verpflegung bei der gesamten Konferenz nicht einmal einen Transatlantikflug eines Teilnehmers, zumal ja in den Pausen und selbst beim Konferenzdinner keine halbpfündigen Steaks serviert werden und das neumodisch-vegane Zeug ziemlich aufwändig produziert wird. Es handelt sich um Religion, nicht um Wissenschaft.

                  • ’ne Bemme, wenn’s da die exotischsten vegetarischen und veganen Speisen (praktisch fuer lau) gibt? Und stellen Sie sich mal vor, man packt sein Butterbrot am Tisch zwischen all› den Kollegen aus…

                    • Oh, muss weiter nach rechts. War ’ne Antwort fuer @Albatros. Webmaster – bitte zurechtruecken!

                      Tja, so hoch sind nicht einmal meine Privilegien, dass ich das könnte. Der Webmaster

                    • «praktisch fuer lau»

                      Praktisch schon, aber irgendwer bezahlt ja.

                      Ich habe tatsächlich mal bei einer Konferenz sehr gut und nicht so aufwändig vegetarisch gegessen (obwohl es dort auch Fleisch gegeben hätte) – das war in Indien. Die CO2-Bilanz dürfte des Fluges nach Bangalore wegen aber trotzdem verheerend gewesen sein.

                    • Huch!

                      Da hat sich jemand in meinen Kommentar eingeschlichen und gibt sich faelschlicherweise als Webmaster aus.

                • Wenn es der einzige Fauxpas gewesen wäre, wäre das natürlich unfair. Aber da war das Speichern von Strom im Netz, der Kobold in den Autobatterien, der «bacon of hope», «„Ich bin noch tief berührt von meinem Besuch in Yad Vashem“ – und im nächsten Slide zu einem Urlaubs-Foto vom Meer: „Aber nun kommt endlich wieder die Sonne raus.“» usw. usf.

                  • Musste erstmal das Lineal ansetzen.

                    AB ist also damit gemeint.

                    Stimmt schon, etwas zu viel des Doofens. Trotzdem spielt auf der Anti-Establishment-Seite (bzw. alternativen Medien) auch der Faktor: «Frau» eine Rolle. Und ehrlich gesagt, ich bin da ja auch nicht «besser».

                    • «Trotzdem spielt auf der Anti-Establishment-Seite (bzw. alternativen Medien) auch der Faktor: «Frau» eine Rolle.»

                      Sind Sie sicher? Wenn George W. Bush wieder mal «hat einen gucken lassen», gab es ja auch jede Menge Häme.

                      Dass in den alternativen Medien und auf der Anti-Establishment-Seite auch Leute unterwegs sind, die Frauen für irgendwie minderbegabt halten, will ich gar nicht bestreiten. Dass allerdings insgesamt in der Oeffentlichkeit Frauen bei Fehlern schlechter wegkommen als Männer, das würde ich schon anzweifeln.

                    • «Sind Sie sicher?»

                      Nee, jetzt nicht mehr. Sleepy Joe wird ja auch bei jedem Aussetzer zur Sau gemacht und auf der anderen Seite wieder der Trumpel.

                      Vielleicht bin ich da doch etwas den MSM aufgesessen. Event. zu viele Filme mit poehsen Maennern gesehen.

    • Und Sie meinen, es handele sich um einen verdeckten Hinweis, obwohl die Ukraine in dem kurzen Artikel doch mit keinem Wort erwaehnt ist?

      Bildinschrift lautet uebrigens: «Rathaus von Bremen. Der Stadtstaat hat die höchsten Schulden pro Kopf.

      • Na ja, es gibt zwei Möglichkeiten. Entweder war das keine Absicht, dann hat der-/diejenige, die das Bild ausgewählt hat, wenig Ahnung vom Job. Man darf in diesem Genre mit einem BIld keine Assoziation wecken, die man nicht beabsichtigt. Oder es war Absicht, denn passen tut es ja schon.

            • Aber, aber. Der Leser will ja zum aktuellen Schuldenstand auch ein aktuelles Bild. Und vielleicht hat ja auch der Vogel ein Faehnchen im Schnabel.

              Apropos Vogel. Fliegt denn der Kranich schon wieder seiner Zeit voraus, oder geniessen Sie gerade das Nachtleben in dem Kaff (freilich – «nicht ohne meinen Laptop»)?

              • Schnell noch eine Berichtigung, bevor Sie in vielleicht 3, 4 h aufwachen. (nachtraeglich korrigieren und manipulieren kann ich hier ja leider nicht…)

                Muss mich im Halbschlaf irgendwie verrechnet haben und dachte, Sie stehen schon kurz vor der Mitternachts-Zeithorizontalen.

                Tja, Hochmut kommt vor dem Fall.

                • Na schön. Dachte schon, Sie hängen noch paar Tage dran, weil es dort so megacool ist.
                  Wie auch immer, wenn Sie auf Ihrer Insel mit drei Bergen (mindestens!) ankommen, haben Sie schon mal acht Stunden extra verloren.

                  Sorry, eigentlich wollte ich doch nur einen guten Flug wünschen!

                    • Stimmt schon. Und ja, Sie sind hoeflich.

                      Aber Sie wissen ja auch wie das ist: Hat man am Anfang des Monats noch’ne Menge Geld in der Tasche, ist zum Monatsende fast nichts mehr uebrig. Da ist es wenig troestlich, dass man das Geld doch schon in den ersten drei Tage ausgegeben hat.

                      Na gut, trifft fuer mich (zum Glueck) nicht zu und fuer Sie schon gar nicht.

                    • Während so einer Flugreise lässt es sich leichter konzentriert arbeiten als im eigenen Büro. Insofern gewinne ich heute eher Zeit, zumal ja Wochenende ist (die habe ich allerdings in der vergangenen Woche auch schon in Telluride im Freien ausgegeben).

                    • «Insofern gewinne ich heute eher Zeit…»

                      Tja, neuer Beitrag oder nicht – das ist hier die Frage.

        • Ich glaube, darauf nimmt man keine Rücksicht mehr. Ich habe bei Artikeln in denen es um Luftverschmutzung/Schadstoffe ging auch schon häufig Kühltürme o.ä.gesehen die ja Wasserdampf abgeben. Hauptsache «Rauchfahne».

            • Ja, ja, wir müssen einen richtig grossen Vulkan überzeuen, richtig heftig auszubrechen, dann ist so viel Staub in der Atmosphäre, dass sich die Erde sehr schnell um mehr als 2 Grad abkühlt.

              Zumindest würde das die Frage klären, ob Erderwärmung oder Erdabkühlung die schlechtere Alternative ist.

              • Das könnte ja tatsächlich geschehen, nur eine Frage der Zeit.
                Bei dem Thema stört mich besonders die Grundlage der Berechnungen.
                Temperaturerhöhung bezogen auf die vorindustrielle Zeit, genauer ab Beginn der Aufzeichnungen, ca. 1850-1880.
                Damals hatte man mit einer Kälteperiode zu kämpfen. Diese möchte man eigentlich nicht wiederhaben. Es wird aber suggeriert, dieses damalige Klima wäre das «richtige», das anzustrebende.
                Es geht mir nicht um Klimawandel, sondern um die Referenzdaten. Eine Kaltzeit zu nehmen verfälscht das Ergebnis. Das würde anders gerechnet bedeuten: Wir haben eine Erwärmung, aber geringer als die publizierten Daten.
                Dazu kommt natürlich, die damalige Datenerfassung war bei weitem geringer als heute. Aber das lasse ich mal außen vor, da schwer einzuschätzen in der Auswirkung.
                Es ist schon grenzwertig, wenn der Mensch versucht das Klima «einzustellen» wie ein Thermostat. Man hat gewisse Restrisiken die keiner quantifizieren kann.
                Gewisse Maßnahmen sind sicher notwendig und wünschenswert, aber es läuft doch sehr chaotisch ab und nicht unbedingt zielführend.

                • Die Wissenschaft hinter den Klimamodellen ist lange nicht so gut, wie der Oeffentlichkeit suggeriert wird. Keines der Modelle kann auch nur bis 1850 rückwärts extrapolieren (oder von den Daten von 1850 bis heute). Die Parameter sind in einem relativ engen Zeitraum angepasst worden und vernachlässigen alle anderen Effekte ausser CO2. Im Grunde macht man die Modellannahme, dass jegloiche Aenderungen der letzten drei Jahrzehnte vom CO2 kommen. So einfach ist die Sachlage aber nicht.

                  Senst wenn man diese Modellannahme trifft und nur verschiedenen Modelle vergleicht, die nach bestem Wissen aufgestellt wurden, gehen die Vorhersagen sehr viel weiter auseiander, als dass man seriös Unterschide zwischen einem «1.5-Grad-Ziel» und einem «2- Grad-Ziel» diekutieren könnte. Die Klimajugend und ihre erwachsenen Unterstützer glauben, die wissenscaftliche Basis sei sehr viel solider als sie wirklich ist. Das wurde ihnen von interessierten Wissenschaftlern (oder eher Wissenschaftspolitikern) so eingeredet.

                  Ja, mehr CO2 in der Atmosphäre führt in erster Näherung zu einer Erwärmung. Ja, wir beobachten derzeit eine Erwärmung und gleichzeitig einen Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Ja, es ist sehr wahrscheinlich, dass ein Zusammenhang besteht.

                  Und nein, weder die Menschheit noch die Welt wird dadurch untergehen, auch wenn man alles laufen liesse.

                  • «Und nein, weder die Menschheit noch die Welt wird dadurch untergehen, »
                    Nicht mal dadurch?
                    Ich sage ja, die Menscheit ist die Geisel des Menschen.
                    Man sollte die Menschheit abschaffen, damit wir endlich Ruhe haben.

                    • «Man sollte die Menschheit abschaffen, damit wir endlich Ruhe haben.»

                      Och, Mensch Albatros! Wenn wir tot sind, ist die Menschheit fuer uns doch sowieso nicht mehr existent sowie alles andere auch. Es gibt ’ne Menge Menschen, die wollen leben – in Frieden und ohne Not. Lassen wir die doch einfach versuchen, noch ’ne bessere Welt hinzubekommen.

                      Und ausserdem, wer ist denn «man»?

                    • So hatte ich es auch gedacht, aber sicher war ich mir eben nicht. Der Nachteil halt, wenn man ueber Internet und nicht von Angesicht zu Angesicht kommuniziert. (Smiley haette da geholfen 😉 )

                  • «Ja, wir beobachten derzeit eine Erwärmung und gleichzeitig einen Anstieg der CO2-Konzentration in der Atmosphäre. Ja, es ist sehr wahrscheinlich, dass ein Zusammenhang besteht.»

                    Da es wahrsch. einige wie Sie (und viell. @Albatros) gibt, die der Zusammenhang nicht in absoluter Gaenze einleuchtet – hier gibt’s die Beweise ;-):

                    https://www.klimafakten.de/meldung/wo-finde-ich-die-studie-die-den-zusammenhang-von-kohlendioxid-und-klimawandel-beweist

                    • Ich möchte nicht behaupten, es gäbe gar keinen CO2 Einfluß.
                      Ich bemängle in erster Linie folgende Punkte:
                      Wie groß ist der menschliche Einfluß gegenüber den natürlichen?
                      Welche anderen Faktoren mit größerem Einfluß gibt es?
                      Die Aussagen von Fachleuten und Presse, die Wetter als Klima verkaufen und nicht die natürlichen Ereignisse von der Menge der Gesamtereignisse abziehen, um ein Resultat zu bekommen.
                      Der Vergleich der heutigen Temperatur mit einer Kaltzeitmessung.
                      Der Lösungen und der genannten Zeitrahmen innnerhalb dessen man etwas bewerkstelligen will.

                      Da fehlen mir einfach die schlüssigen Erklärungen dazu.

                    • Ei, ja, der muss das wissen. Er hat Journalistik und Philosophie (letzteres als Nebenfach) studiert. Die Einschätzung der Zuverlässigkeit und Genauigkeit von physikalisch basierten grossen Computermodellen gehört praktisch zu seinen Kernkompetenzen.

                    • Ah ja, wusste doch, dass mir der Typ irgendwie bekannt vorkommt.

                      Ich denke der Klimawandel ist unbestritten. Gab’s ja schon immer. Ich denke aber nicht, dass der Mensch einen signifikanten Einfluss darauf hat, wie sich das Klima zukuenftig entwickeln wird.

                      Grundsaetzlich: Haette es den techn. Fortschritt und die Industrialisierung nicht gegeben, waere die Menschheit vielleicht schon ausgestorben. Zumindest waeren wir weniger.

                      Hmm – anders betrachtet, gebe es dann wohl das Problem mit den exponentiellen Bevoelkerungswachstum nicht.

              • «…richtig grossen Vulkan überzeu(g)en»

                Klar, hatten wir doch schon 1991 mit dem Pinatubo. (Die Aelteren werden sich erinnern.)

                Nun weiss ich nicht in welcher Groessenskala der Vesuv einzuordnen ist, aber der ist doch laengst schon ueberfaellig.

                Im erwaehnten «Freitag»-Beitrag heisst es:

                «‹Trotz der Vorteile für die menschliche Gesundheit könnte die Verringerung der Schwefelemissionen in einer nachhaltigeren Welt die Erwärmung der Arktis im Jahr 2050 um 0,8 °C im Vergleich zum Zeitraum 1995 – 2014 verstärken und damit die Klimavorteile der Treibhausgasreduzierung zunichtemachen›, schrieben Forschende in einer im letzten Jahr veröffentlichten Studie im Fachmagazin Communications Earth & Environment.»

                Und am Ende klingt die Schreiberin des Artikels doch ein wenig ratlos:

                «Wegen der Luftverschmutzung sterben jährlich rund 6,7 Millionen Menschen, die Klimaerwärmung hat das Potenzial, die Menschheit auszulöschen. Die Welt ist kompliziert – es tut mir leid.»

                (War jetzt verdeckte Werbung fuer den «Freitag». Ich hoffe, es ist nicht aufgefallen.)

                • Ja, kompliziert. Daher bin ich in diesem Bereich bei einfachen Antworten skeptisch.
                  Gerade wenn es um Einzelaspekte geht.
                  Millionen sterben wegen Luftverschmutzung. Millionen wurden gerettet durch Diesel-Krankenwagen.
                  Sicher muß man gegen Schadstoffe in der Luft etwas tun, aber so total wie es manche sehen ergeben sich Schwierigkeiten und teilweise auch Nachteile.

                • Ob das nun Werbung für den Freitag war, müsste man diskutieren.

                  Ich kann die Dame beruhigen: Die Klimaerwärmung hat selbst am oberen Rand der Modelle und ohne irgendwelche Aktionen zur CO2-Reduzierung bei Weitem nicht das Potenzial, die Menschheit auszulöschen.

                  Wie sollte das denn gehen? Unsere Körpertemperatur beträgt 37°C, der Organismus kann sogar noch etwas kühlen, wenn die Umgebung wärmer ist als das. Wenn die Erde wärmer wird, regnet es im Durschnitt mehr (das sagen auch alle Klimamodelle vorher). Trinkwasser ist also, weltweit gesehen, kein Problem. Im Durchschnitt wird es auch mehr, nicht weniger für die Landwirtschaft geeignetes Land geben. Natürlich sind die Effekte lokal unterschiedlich und werden daher den (ohnehin vorhandenen) Migrationsdruck etwas verstärken. Aber im Mittel ist eine Erderwärmung eben vorteilhaft, nicht nachteilig für die Biosphäre (einschliesslich der Menschheit).

                  Bezüglich der Biosphäre ist das auch belegt. Man muss sich nur mal deren Produktivität in wärmeren Erdzeitaltern ansehen. Woher kommen denn die fossilen Brennstoffe überhaupt? Doch davon, dass die Biosphäre in wärmeren Zeiten der Atmosphäre CO2 entzogen und den enthaltenen Kohlenstoff in Form organischer Verbindungen in der äussersten Schicht der Erdkruste abgelagert hat.

                  • Sie meinen also, ich habe hier unvorteilhaft Werbung fuer den «Freitag» und die Autorin betrieben? Na, wenn das so ist, eigne ich mich dann doch nicht fuer die Werbebranche. Schade, eigentlich.

                    «Aber im Mittel ist eine Erderwärmung eben vorteilhaft, nicht nachteilig für die Biosphäre (einschliesslich der Menschheit).»

                    Sicher. Allerdings: „Der Dorfteich war im Durchschnitt einen Meter tief, und trotzdem ist die Kuh ersoffen“.

                    Nee, keine Kritik wirklich nicht 😉 Fiel mir dazu nur gerade ein.

                    • Das ist auch eine Moeglichkeit.

                      Sorry, hatte Sie vorhin gar nicht gesehen. Aber hineinmogeln geht ja nicht 😉

                    • Das mit dem Durchschnitt und der Kuh ist schon ein Problem. Wenn Sie in der Sahel-Zone oder auf einem flachen Pazifik-Inselchen wohnen, ist die im Durchschnitt vorteilhafte Erderwärmung für Sie eine Katastrophe.

                      Wenn Sie ihren Kindern Anteile an den Liftanlagen eines Skigebiets vererben wollen, ist sie auch unangenehm.

                      Das ändert aber nichts daran, dass man die Welt nicht anhalten kann. Die Idee, man könne mit Konferenzen, Propaganda und internationalen Abkommen die Temperatur auf diesem Planeten steuern, ist nicht sonderlich intelligent und ein Zeichen von Hybris. Wenn etwas zu gross ist, um es zu kontrollieren, muss man sich daran anpassen.

                    • Ja, das meinte ich damit. Es ist – in welche Richtung sich das Klima auch entwickeln wird – immer fuer eine m.M.n. nicht unbedeutende Anzahl von Menschen von Nachteil bis lebensgefaehrlich. Und niemand will sie dann in den Laendern, die vom Klimawandel profitieren, haben. „Survival of the Fittest“.

                      Na Gott-sei-Dank gab’s keine Bruchlandung, keinen Abschuss und auch keine Entfuehrung 😉

                      Mit den Eltern schon telefoniert?

                    • «Na Gott-sei-Dank gab’s keine Bruchlandung, keinen Abschuss und auch keine Entfuehrung»

                      Ich glaube an Statistik (vielleicht sollte ich mir heute «Homo faber» im Fernsehen anschauen).

                      In jedem Fall mache ich (und machen garantiert auch Sie) eine Menge Sachen, die deutlich gefährlicher sind als fliegen.

                    • «Homo Faber»

                      Sollten Sie unbedingt (nochmal)angucken – laeuft auch erst ’ne 20 min. Habe nicht gewusst, dass der heute laeuft (seit «tausend» Sender senden, kenne ich das Programm nicht mehr) – und jetzt auf 3sat gefunden.

                      Hab› den mal vor Jahren gesehen.So eine richtige traurige Geschichte. (Buch immer noch nicht gelesen.)

                    • «Ich habe das Buch schon mehrfach gelesen. Der Film ist aber auch recht gut.»

                      Na immerhin. Und der Film ist also auch nicht ganz schlecht 🙁

  10. Wenn wir mal Aussagen der Wissenschaft übenehmen, haben wir es mit langwierigen, zähen Prozessen zu tun. Das heißt, wenn wir sofort alles Mögliche – auch ethisch/ökonomisch – fragwürdiges – unternehmen, die Erwärmung wird noch zunehmen und länger anhalten.
    Das bedeutet aber praktisch, die Anpassung muß parallel oder sogar noch vor umsteuernden Maßnahmen erfolgen.
    Immer noch herrscht die Meinung vor, wenn wir dies oder jenes unternehmen vermeidet man die !,5 Grad und danach geht es wieder Richtung 1880.
    Das wird nicht der Fall sein, auch wenn wir davon ausgehen, CO2 ist der entscheidende Faktor. Und das ist nicht so sicher wie man glaubt.
    Es wird Gewinner und Verlierer geben, wie bei jeder bisherigen Klimaänderung. Daß es nur Verlierer gibt ist relativ unwahrscheinlich.

    • «Immer noch herrscht die Meinung vor, wenn wir dies oder jenes unternehmen»

      Ich denke, es gibt keinerlei Grund zu der Annahme, dass ein ausreichender Anteil von Menschen sich zugunsten anderer (oder gar zukünftiger) Menschen freiwillig zu Einschränkungen für sich selbst bereit erklärt.

      Bei den Oeko’s funktioniert das nur deshalb, weil die meisten von Ihnen reich sind und sich trotzdem einen hohen Wohlstand leisten können und bereit sind, für «Ich bin beser als die Anderen» zu zahlen. Das ist kein Modell, das für die Mehrheit der Menschheit funktionieren kann.

      Die Idee, man könne dem Klimawandel mit «social engineering» begegnen, lässt sich angesichts der Menschheitsgeschichte nicht rechtfertigen.

      Ja, man muss sich anpassen. Man kann trotzdem Technologien entwickeln und einführen, die das Problem begrenzen, nur muss man das eben mit Blick auf die Kosten (jeder Art) tun. Und man muss vor allem die vorhandenen Ressourcen vernünftig zwischen solchen Vermeidungsbestrebungen und (unbedingt nötigen) Anpassungsmassnahmen aufteilen.

      Das werden die Politiker schon noch begreifen (falls Ihnen dann noch jemand vertraut).

        • ««Penny» will die Preise wg. Umweltkosten anheben. Das finde ich ja mal ’ne richtig geile Idee.»

          Ich kann sagen, was ich tun würde, wenn ich Penny-Kunde wäre. Ich würde während dieser Zeit in einem anderen Supermarkt einkaufen.

          Das ist nur rational. Wer das Geld hat und sich gute Ware leisten will, findet in den meisten gegenden Hofläden oder Aehnliches. Ich war lange nicht mehr in einem Edeka, aber früher gab es auch dort höherwertige und daher teurere Produkte.

          Ich weiss nicht, ob ich dann hinterher zu Penny zurückkehren würde. Oft ist es nur Gewohnheit, in welchem Supermarkt man einkauft. In der Schweiz ist man Migros-Kind oder Coop-Kind. Ich habe mich 1993 selbst als Migros-Kind sozialisiert. Dann kam die Corona-Krise und der örtliche Migros-Verkaufsstellenleiter war ein Corona-Autokrat. Im örtlichen Coop waren die Dinge entspannt. Ich kaufe noch heute häufiger im örtlichen Coop ein als in der Migros.

          • Soll ja nur ein Experiment sein – paar Produkte und nur eine Woche. Ich fuerchte nur, wenn das die Leute halbwegs mitmachen, ziehen die anderen nach und es wird Standard.

            Klar, gute Lebensmittel haben ihren Preis. Aber die Leute muessen sich das auch leisten koennen. (Und jetzt noch die Inflation.)

            Heute auch ein schoenes Erlebnis: Wollte beim Baecker einkaufen, aber die wollten mein Bargeld nicht. (Nur Kartenzahlung moeglich.) War mein Weg also umsonst.

            • Die ARD-Tagesschau hat gestern berichtet, Penny glaube selbst nicht daran, dass viele Leute zu dem Preis kaufen. Man habe extra Waren gewählt, die haltbar seien und dann hinterher noch (zum billigen Originalpreis) verkauft werden könnten.

              In der Schweiz sind Lebensmittel, im Vergleich zu Industriewaren, teurer als in Deutschland. Insbesondere gibt es kein Billigfleisch. Das verschiebt dann übrigens die relative Attraktivität von Fisch und Fleisch, das heisst, hier wird mehr Fisch verkauft und entsprechend ist das Fischangebot besser.

              Hier sind aber auch die Löhne deutlich höher, einschliesslich des Mindestlohns.

              Die ARD hat übrigens gleich nach der Meldung über Penny eine Meldung gebracht, nach der sich in Deutschland viele Leute nicht jeden zweiten Tag eine Fisch- oder Fleichmahlzeit leisten könnten und auch keine gleichwertige vegetarische Mahlzeit. Es soll sich um 10 Millionen handeln.

              Entweder ist da einem Journalisten aufgefallen, dass etwas nicht zusammenpasst und die Reihenfolge der Meldungen war so Absicht. Oder halt nicht.

          • Alles gut! Inzwischen ist der Beitrag ja aus der Mediathek geloescht worden.

            «Hätte der Reporter verstanden, dass er eine Kollegin vor sich hat, hätte er ihre kurze und spontane Reaktion niemals in den Beitrag aufgenommen. Ich bitte darum, das zu respektieren. Fehler passieren, zumal unter Zeitdruck in der aktuellen Berichterstattung…Hannah Mertens, die junge Radiokollegin, die hier von BILD völlig zu Unrecht als angebliche Tagesschau-Moderatorin (die sie nicht ist) mit Betrugsabsicht an den Pranger gestellt wird, hat diesen Fehler absolut nicht zu verantworten.» S. Brandenburg

            Nichtsdestotrotz steht das sicher stellvertretend fuer die Meinung der meisten Penny-Kunden.

            • Ja, ja, die wussten natürlich nicht, dass es eine ARD-Angestellte war. Und Hannah Mertens wusste natürlich auch nicht, dass so etwas anrüchig ist (sie wird die Aufschrift auf dem Mikrofon ja wohl erkannt haben). Da sie keine Moderatorin ist, wäre es normalerweise ja auch nicht aufgefallen.

              Die Tagesschau hatte eine negative und eine positive Meinung. Nach Umfragen ist das Meinungsbild zu der Penny-Aktion 9:1 negativ.

              • Nee, das sind doch bei der ARD alles investigative Journalisten. Der wird das undercover gemacht haben.

                «Nach Umfragen ist das Meinungsbild zu der Penny-Aktion 9:1 negativ.»

                Wieso wundert mich das nicht?

  11. Ja, mit etwas Geld im Hintergrund kann man sich besondere Artikel leisten. Nicht unbedingt hat das dann etwas mit Umweltschutz zu tun. Oberflächlich ja, weitergedacht nicht.
    Es gibt Materialien, die mittlerweile auf Wasserbasis beruhen und durch den schnellen Zerfall die Abfallmenge vervielfacht hat.
    Konservierungsmittel, igitt. Nun schimmeln eben schnell z.B. Wandfarben. Was übrigbleibt kann man gleich entsorgen.
    Lichtechtheit bei Materialien, z.B. auch bei Verkehrsschildern, ist ein Problem geworden.
    Die Verarbeitung ist teilweise katastrophal, manches Ergebnis hätte vor 30 Jahren keiner akzeptiert. Das beschleunigt den Austausch durch die unansehliche Optik.
    Es gibt einiges das ich so beobachte und als eher Umweltverschmutzung und Qualitätsverschlechterung bezeichnen muß. Man hätte auch weniger negativ wirkende Verbesserungen vornehmen können.
    Weniger, aber dafür Besseres. Haltbarer, besser in der Funktion. Das geht häufig. Ist ersteinmal teurer, ja. Wenn man allerdings unbrauchbaren Nippes wegläßt ergibt sich freies Budget und die bessere Haltbarkeit kann sich langfristig rechnen.
    Dazu kommt das positive Erlebnis, wenn etwas gut funktioniert.
    Teilweise ist das auch bei billiger Ware der Fall. Der Preis ist nicht unbedingt ein aussagekräftiger Faktor.
    Ein gewisser Verzicht ist durchaus möglich und wäre positiv – nach meiner Meinung – zu sehen. Nur die «Rettung der Welt», große CO2 Einsparungen, kann man sich in Deutschland, aber auch in der EU davon nicht erhoffen. Die Welt ist etwas größer, die Voraussetzungen in den «Restländern» sehr unterschiedlich.

    • «Weniger, aber dafür Besseres.»

      Das war mal Usus in der Schweiz. Im Vergleich zu Deutschland ist es das noch immer, im historischen Vergleich aber kaum mehr.

      Die meisten Oeko-Initiativen sind wie vegetarisches Essen auf Konferenzen statt weniger oder kleineren Konferenzen. Bringt praktisch nichts, fühlt sich aber gut an. Es will ja niemand echte Opfer bringen, schon gar nicht die Leute, die das Geld haben.

      • «…oder kleineren Konferenzen»

        Ich bin auch der Meinung, Ihre letzte in Telluride haette man gut auf zwei bis max. drei Tage verdichten koennen. Problem waere aber dann wohl die Motivation bzgl. der langen Anreise vieler Teilnehmer wg. so kurzem Aufenthalt gewesen.

        • Wenn ich wählen müsste, hätte ich lieber eine nicht so dichte Konferenz mit doppeltem Zeitabstand als eine der üblichen dichten mit dem jetzigen Zeitabstand. Die Diskussionen sind ganz anders, wenn es weniger Material pro Tag ist und man hat parallel Zeit, seine E-Mail und administrative Vorgänge zu Hause (das geht heutzutage elektronisch) abzuarbeiten, ohne das parallel zum Konferenzprogramm zu tun.

          • Klar. Verstehe ich.

            Das ist aber gegen den Trend. Es wird ja schon ueber die 4-Tage-Woche diskutiert. Klingt auch erstmal gut. Allerdings bei gleicher Wochenarbeitszeit kommt das fuer den Einzelnen einer Arbeitsverdichtung (ueber den Tag gerechnet) gleich. Vorteil: Zeitersparnis Arbeitsweg und Fahrkosten (Auto), falls man nicht ohnehin das Privileg des «Homeoffice» hat.

            Im Prinzip entspricht das meinem Schichtmodell (sogar noch einen Tick schlechter). Allerdings ist man (falls man nicht mehr ganz so jung ist) nach den drei/vier Tagen fix und fertig.

            • Ich denke, die Befürworter denken nicht an gleiche Wochenarbeitszeit. Die wollen nur noch 4/5 der zeit arbeiten, bei gleichem Lohn.

              Ich denke auch, dass man für das Privileg des Home-Office bezahlen sollte. Das ist nur fair. Es gibt ja Berufe, wo das gar nicht möglich ist. Die müssen dann halt besser bezahlt werden und die Home-Office-Berufe schlechter, damit es am Ende wieder aufgeht.

              Im Zweifel braucht die Gesellschaft die Nicht-Home-Office-Berufe und könnte auf die Home-Office-Berufe weitgehend verzichten. Man muss nur mal genauer nachdenken, was wichtiger ist, Boiler-Reparieren oder Web-Design. Krankenpflege oder Landschaftsarchitektur. Supermarkt-Regale einräumen oder die nächste Werbekampagne vorbereiten.

              • „Ich denke auch, dass man für das Privileg des Home-Office bezahlen sollte.“

                Entweder sind Sie wiedermal besonders nett, ich hab’s mal wieder missverstanden oder es ist ironisch gemeint 😉

                Wer wuerde denn dann noch Homeoffice machen? Im Gegenteil: Da fallen Stromkosten an, Platz braucht man auch, meistens nutzt man auch den eigenen Computer und muss die anderen quengelnden Familien-Mitglieder noch im Schach halten, Telefonate usw. (Muss ich Ihnen ja nicht erzaehlen.) Kurz: Fuer viele bedeutet es mehr Stress.

                „…könnte auf die Home-Office-Berufe weitgehend verzichten.“

                Mir ist schon bewusst, dass es auch Berufe gibt, da ist es durchaus angebracht und sogar effektiver. Wenn ich die Moeglichkeit haette, wuerde ich auch sofort „zuschlagen“.

                • «Wer wuerde denn dann noch Homeoffice machen?»

                  Nach meinen Beobachtungen werden die Leute wirklich nicht zum Homeoffice gezwungen, ganz im Gegenteil. Viele Firmen (und auch die Administration der ETH) hatten eher Probleme, Leute nach der Corona-Krise aus dem Homeoffice zurückzuholen.

                  Dass man auf die Home-Office Berufe verzichten könnte, ist natürlich etwas provokativ. Es ist aber doch so, dass man im Notfall eher ohne die Homeoffice-Berufe auskommen könnte, als ohne die anderen.

                  • Der Bedarf an bestimmten Berufen/Tätigkeiten kann man leicht erkennen, wenn man die sichtbaren und unsichtbaren Leistungen betrachtet, die man selbst oder ein Betrieb benötigt um die wichtigsten Felder abzudecken.
                    Essen, Trinken, Energie, Beförderung, Reinigung, Pflege, Wohnung, Medikamente, Gesundheit, Transporte, Maschinen/Geräte…
                    Das meiste am Bedarf wird tatsächlich durch direkte Anwesenheit bewerkstelligt.
                    Nicht zu vergessen die Verwaltung, die tatsächlich großteils von zuhause aus erledigt werden kann.
                    Die Tätigkeiten die im Home-Office erledigt werden können haben allerdings einen guten Zuwachs, der nicht gerade notwendig wäre. Telefonverkauf, übermäßige Bürokratie, Spam usw.
                    Gerade wenn es etwas komplexer wird oder Absprachen/Meinungsaustausch erforderlich sind, ist immer ein direkter Kontakt von Vorteil. Das haben zumindest nicht wenige Firmen erfahren. Telefon oder online ist da nur ein minderwertiger Ersatz. (aus eigener Erfahrung)

            • Ich würde sagen, das kann man nicht allgemeingültig lösen.
              In einem Beruf ist manches möglich, im anderen schwer machbar. Das kann sogar im selben Beruf variieren.
              Die Arbeit weiter verdichten geht in vielen Berufen nur noch mit negativen Auswirkungen. Zeitdruck hat auf viele große und kleine Entscheidungen meist negativen Einfluß. Das können nur manche Zeitgenossen, die unter Druck sogar besser arbeiten können. Im kreativen Bereich gibts das teilweise.

              Könnte man die Bürokratie verringern, hätten die Leute mehr Zeit sich auf die eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren. Das würde der Qualität zugute kommen.
              Aber in Zeiten des Arbeitskräftemangels, der vielen finanziellen Belastungen die man sich auferlegt hat ist die Diskussion wohl zum falschen Zeitpunkt losgetreten worden. (Belastungen die UNS auferlegt wurden)

              • Der zunehmende Arbeitskräftemangel in Deutschland, ein Phänomen, dessen Auswirkungen ich aus DDR-Zeiten kenne, hat mehrere Ursachen.

                Erstens ist die in den Arbeitsprozess eintretende Generation kleiner als die austretende. Dagegen lässt sich, ausser durch gesteuert Migration, nichts machen.

                Zweitens nimmt der Anteil ungelernter Jugendlicher, die also weder einen Beruf- noch einen Studienabschluss haben, zu. Er liegt jetzt schon bei einem Sechstel. Prominente Vertreter dieser Gruppe sind Kevin Kühnert, Ricarda lang und Paul Ziemiak (Generalsekretär des CDU-Landesverbandes Nordrhein-Westfalen). Die meisten Vertreter dieser Gruppe sind nicht prominent. Viele davon tragen nicht oder nur wenig zum Wohlergehen der Gesellschaft bei.

                Diese beiden Effekte gibt es in der Schweiz übrigens nicht.

                Drittens will die neu in den Arbeitsprozess eintretende Generation weniger arbeiten als die austretende. Das äussert sich in einem höheren Anteil von Teilzeitarbeit. Diesen Effekt gibt es in der Schweiz auch.

                Die Vier-Tages-Woche ist ein Versuch, denjenigen, die lieber in Teilzeit arbeiten möchten, ein höheres Gehalt zukommen zu lassen.

                • «Der zunehmende Arbeitskräftemangel in Deutschland, ein Phänomen, dessen Auswirkungen ich aus DDR-Zeiten kenne…»

                  Empfand ich eigentlich nicht so. Ganz im Gegenteil, ich haette gedacht, dass – zumindestens in den Produktionsbetrieben – mehr Leute beschaeftigt waren als noetig gewesen waeren. (Musste ja jeder irgendwo untergebracht werden, damit es keine Arbeitslosen gibt.)

                  Allerdings beschraenkte sich meine Arbeitserfahrung nur auf kurze Zeit – und dann in einer Konstruktionsabteilung als techn. Zeichner. Also
                  nur vom «Hoeren-Sagen». (Den Genderquatsch lasse ich jetzt mal weg, nachdem sich vor kurzem) der Rat fuer Rechtschreibung gegen Gendersternchen & Co ausgesprochen hat.)

                  • «ich haette gedacht, dass – zumindestens in den Produktionsbetrieben – mehr Leute beschaeftigt waren als noetig gewesen waeren»

                    Tja, das war eben die Dialektik, wie man damals sagte. Einerseits gab es wirklich Leute, auch in Produktionsbetrieben, die nicht so intensiv arbeiteten. Andererseits fehlten aber an anderen Stellen tatsächlich Leute.

                    Ich habe im Januar 1990 im Dico-Werk in Dresden gearbeitet. Wenn die Wende nicht gekommen wäre, hätten wir in diesen Wochen zur Reserveausbildung bei der NVA gemusst. Als das ausfiel, aber das Semester halt so geplant war, hiess es, wir sollten in die Produktion gehen, dort würden Arbeitskräfte fehlen.

                    Das war keine eigentliche chemische Produktion, sondern Konfektionierung (Mischen von Grundprodukten zu Spezialprodukten). Ich habe dort Wachs zur elektrischen Isolierung gemacht und Feuerkitt, als der Quartalssäufer, der das eigentlich tat, eben mal wieder seine Phase hatte. Bitumenlösung (zum wasserdichten Versiegeln) habe ich in Fässer abgefüllt, wenn Bommel zu besoffen war, um das zu tun (Bommel soff immer, aber die Menge schwankte. Wenn es besonders schlimm war, spritzte er die Bitumenlösung auch schon mal in den Nachbargarten).

                    Der Werkleiter wollte uns am Liebsten dabehalten. Das hätte sowieso keinen Sinn mit dem Fertigstudieren, jetzt mit der Wende. Der Feuerkitt-Quartalssäufer wollte Honecker aufhängen. Wir haben dem Werkleiter gesagt, dass wir die Wende nicht in Gang gesetzt hätten, aber die Gewinner sein würden und der Quartalssäufer einer der Verlierer. Das kam auch so.

                    Allerdings habe ich damals gedacht, dass das Dico-Werk den Bach runtergehen würde. Das habe ich dem Werkleiter zwar wohlweislich nicht gesagt, aber ich war mir ziemlich sicher. Es sind dann ja auch viel DDR-Chemie-Betriebe geschlossen worden.

                    Das Dico-Werk aber nicht. Die hatten wohl Patente auf ihre Produkte und für die Produkte gab es Absatz. Erst 2005 verlor Dresden diese Produktion (sie zog nach Dortmund).

                    • Das ist ja ’ne lustige Geschichte – zum Quieken. Solche aehnlichen habe ich uebrigens auch von anderen in anderen Betrieben gehoert.

                      Das Dico-Werk sagt mir nichts. Bin aber auch erst paar Jahre nach der Wende nach Dresden gezogen. Ueberraschenderweise (Ihr Link!) wohne ich ziemlich in der Naehe und komme da immer vorbei, wenn ich vom Bahnhof Reick (hin und wieder Alternativroute) zur Arbeit fahre.

                    • «So sieht’s jetzt da aus»

                      Schick. Nun, das Verwaltungsgebäude und die Räume, wo wir das Wachs und den Feuerkitt gemacht haben, sahen eigentlich für damalige Verhätnisse 1990 ganz OK aus. Und es stank im DICO-Werk im Januar 1990 nicht so, wie im September 1990 beim Henkel-Werk in Düsseldorf. Da wurde mir schon während der paar Minuten übel, in denen ich da zwei Wochen lang täglich mit dem Rad vorbeifuhr.

                      Aber das DICO-Aussengelände hatte Bommel halt gründlich versaut. Da wurde man auch an den Witz erinnert:

                      Was macht Erich Honecker mit der Videokamera auf dem Schrottplatz?

                      Er dreht einen Heimatfilm.

              • Natürlich produzieren und verbrauchen wir auch viel Tand, den niemand wirklich braucht und es gibt viele Bullshit-Jobs (David Graeber), die niemand machen müsste.

                Insofern ist die kleinere jüngere Generation nicht das eigentliche Problem. Der Begriff Fachkräftemangel ist deshalb präziser als Arbeitskräftemangel.

                Das Problem liesse sich mittelfristig wohl dadurch lösen, dass man in den Berufen besser bezahlt, in denen wirklich für die Gesellschaft nötige Arbeit geleistet wird. Das sehe ich aber nicht kommen. Diese Leute haben keine politische Lobby.

                • «Das Problem liesse sich mittelfristig wohl dadurch lösen, dass man in den Berufen besser bezahlt, in denen wirklich für die Gesellschaft nötige Arbeit geleistet wird.»

                  Richtig. Und das muessen dann auch nicht ueberall dann gut ausgebildete Fachkraefte sein, die bspw. Regale in Supermaerkten einraeumen, Waren verpacken oder das Klo putzen. Wie das mit Gas-Gerd’s Agenda 2010 im grossen Umfang moeglich wurde.

                • Da bin ich Ihrer Meinung.
                  Es gibt Jobs die gesellschaftlich und bei der Entlohnung weit «unten» angesiedelt sind. Ohne die allerdings Substanzielles nicht funktionieren würde.
                  Mein Beispiel:
                  Würde man sich in einem OP operieren lassen, wenn der Arzt meint, wir haben ihn zwar 3 Wochen nicht gereinigt, aber ………
                  Finanzjongleure ziehen eine Unmenge Geld ab und dieses muß ja von anderen erarbeitet werden. Insofern kann man sagen: Leistung lohnt sich nicht unbedingt.
                  Der psychologische Effekt ist sicher beträchtlich und der Wille gute Arbeit zu leisten wird torpediert.
                  Es gab mal eine britische Studie bei der Putzfrauen unter den ersten 3 Plätzen waren die gesellschaftlich den höchsten Nutzen hatten.
                  Banker, Makler, Steuerberater waren ganz hinten in der Liste.

                  • Ausserdem sind Putzfrauen grundehrlich. Die haben ja Schlüssel für alles und es kommt nie etwas weg und es entstehen nie Kopien vertraulicher Dokumente.

                    Aber sebst die öffentliche Hand nimmt immer das billigste Reinigungsunternehmen. Wenn das wechselt, wechseln nicht die Putzfrauen im Gebäude, wohl aber deren Kleidung (und möglicherweise deren Bezahlung).

  12. Nachrichten von ntv, ohne Bezahlschranke.
    Kritische Entwicklung im Bereich KI und letztendlich Überwachung:
    https://www.n-tv.de/politik/politik_person_der_woche/Alexander-Blania-will-mit-Worldcoin-Menschen-verifizieren-article24297512.html

    Getreideschiffe durch NATO eskortiert:
    https://www.n-tv.de/politik/Drei-Frachter-ignorieren-russische-Schwarzmeer-Blockade-article24297283.html

    Die Macht von Oligarchen, hier Musk:
    https://www.n-tv.de/wirtschaft/Elon-Musk-verklagt-Forscher-article24297816.html

    Wir schwimmen gerade in Problemen. Manche haben das Potential uns viele Jahre zu beschäftigen und große Auswirkungen auf die gesellschaftliche Entwicklung zu haben.
    Langsam werde wir in den Bereich Schadensbegrenzung gedrängt, agieren können wir kaum noch, wenn man an KI bzw Überwachung denkt.

    • «agieren können wir kaum noch, wenn man an KI bzw Überwachung denkt»

      Das sehe ich gelassener. Ich habe mich zu DDR-Zeiten nicht von der Stasi irre machen lassen, warum jetzt von der KI? Man kann in etwa abschätzen, wie weit man gehen kann, ohne dass es sicht für die Machthaber lohnt, einzugreifen. Und es hat wenig Sinn, weiter zu gehen, Ueberwachung oder nicht.

  13. Ja, bei KI wird es noch etwas dauern. Ich sehe allerdings jetzt schon Probleme die unter dem Radar laufen.
    Das Einkaufsverhalten wird immer transparenter für interessierte Organisationen und Firmen. Wer hat wann, wo, was gekauft.
    Mit der Maut weiß ich, wer, wann, wo unterwegs war. Mit Handydaten ebenso.
    Massenhaft Kameras mit teilweiser Gesichtserkennung.
    Dossiers über Personen die enorm umfangreich sind und bis ins Kindesalter zurückreichen können. Unlöschbar.
    Austausch von Daten, legal und illegal, international.

    Es gibt viele Anwendungsbereiche die meist gar nicht bekannt sind. So mancher Akteur hat eben kein Interesse, daß diese Machenschaften öffentlich werden bzw Einfluß auf bestimmte Entscheidungen hatte.
    Diese Prozesse verstärken sich Jahr um Jahr und ein Ende ist nicht absehbar und unwahrscheinlich.
    Das hat Einfluß auf das persönliche Verhalten der einzelnen Person, die schon mit 15 darauf achten muß, wie derzeitige Aktivitäten 40 Jahre später zur Sprache oder Auswertung kommen.
    Trotzdem reden wir von Freiheit und so weiter.
    Die besteht nicht einmal bei Google, wenn ich eine Anfrage stelle und erwarte, daß sie unabhängig von meiner Person erfolgt.
    Man stelle sich vor, jeder Käufer des Brockhauses bekommt ein anderes Exemplar mit auf ihn zugeschnittenem Inhalt, ohne daß der Kunde das Ziel dahinter erkennen kann.
    Der Brockhaus wir dann im Laufe der Zeit immer wieder getauscht mit verändertem Inhalt.
    Klingt merkwürdig, aber so stellt sich die heutige Situation dar.

    • Das ist so. Man kann dem allerdings weitgehend ausweichen, wenn man unbedingt will. Es ist möglich, anonym zu surfen, man kann noch bar zahlen und muss keine Kundenkarte haben, es ist nicht verboten (ausser bei Demonstrationen), sein Gesicht in der Oeffentlichkeit unkenntlich zu machen.

      Das ist nur alles sehr unbequem und fast niemand tut es daher.

      «Das hat Einfluß auf das persönliche Verhalten der einzelnen Person, die schon mit 15 darauf achten muß, wie derzeitige Aktivitäten 40 Jahre später zur Sprache oder Auswertung kommen.»

      Wer sich einschüchtern lässt, gehört nicht in eine Führungsposition.

      • Da wäre ich etwas anderer Ansicht.
        Ja, es gibt einige Ausweichmöglichkeiten. Nur werden diese immer beschwerlicher und nach und nach fällt wieder eine weg.
        Ein junger Mensch ist noch keine Führungspersönlichkeit und es wollen auch die meisten keine werden bzw hätten nicht die Fähigkeiten. Trotzdem achten schon viele darauf, ihr Verhalten «digitalgerecht» zu gestalten.
        Die Problematik besteht alleine schon darin, daß die Mehrzahl die Möglichkeiten, die Praktiken nicht kennt und daher zuviel Vertrauen aufbaut. Es ist sehr mühsam, teilweise unmöglich diesbezüglich auf dem Laufenden zu bleiben.
        Diese Erfahrung mache ich bei vielen Leuten mit denen ich direkt oder indirekt zu tun habe. Daher vermute ich auch, diese Entwicklung wird weitergehen bis in Regionen die man nicht mehr als «gesund» bezeichnen kann. Na, ist schon heute recht grenzwertig.

        • «Nur werden diese immer beschwerlicher und nach und nach fällt wieder eine weg.»

          Sehe ich genauso. Es wird immer mehr, was man nur noch machen kann, wenn man ein Smartphone oder Internet-Zugang hat. Bsp. Corona-App (Gut, haette ich sowieso nicht gemacht, aber vom Prinzip her…) Oder noch ganz frisch: Da wollte ich mir mit jemanden durch die Felsenstadt Adršpach (Tschechien) wandern. Kommen zur «Kasse» und da wird gesagt, die sei ausgebucht und sowieso muss man das online machen. Oder kommste zum Baecker, willst nur ein halbes Brot kaufen. Steht da: «Nur Kartenzahlung moeglich.» Derlei Beispiele gibt’s unendlich.

          Und nicht nur Jugendliche stellen auch noch die peinlichsten ganz privaten Momente ins Netz – mit Fotos und Adresse.

          • Die corona App hatte ich auch nicht. Habe ich für Unsinn gehalten.
            Sie haben schon recht. Handy defekt oder weg, die zugehörigen Probleme lernt man dann erst kennen.
            Ich versuche mich da weitgehend unabhängig zu machen. Aber manches geht nur noch so.

          • «Es wird immer mehr, was man nur noch machen kann, wenn man ein Smartphone oder Internet-Zugang hat.»

            Ich könnte meinen Beruf ohne Smartphone praktisch nicht mehr ausüben (Multifaktor-Authorisierung bei einigen Applikationen, die ich zwingend benutzen muss).

            • Multifaktor-Authorisierung habe ich auch vermehrt am Halse. Wenn das noch zunimmt werden Regelungen von 1990 teilweise wieder interessant um Zeit und Ärger einzusparen.
              Wenns klappt, klappts. Wenn nicht wirds absurd. Dann kann man nur noch mit Muscheln bezahlen oder muß versuchen beim Bundespräsidenten ein neues Passwort zu bekommen.
              Da frage ich mich, wie 80 jährige damit noch klarkommen oder ob die meisten Diverses an die Kinder delegieren müssen. Wer keine hat bekommt ein Problem.

        • «Daher vermute ich auch, diese Entwicklung wird weitergehen bis in Regionen die man nicht mehr als «gesund» bezeichnen kann. Na, ist schon heute recht grenzwertig.»

          Das stimmt schon. Wir stammen aber auch aus einer verwöhnten Zeit. Die meiste Zeit der Menschheitsgeschichte wurden die meisten Leute unwissend gehalten. Während der Zeit der Wohlstandsexplosion konnten die Herrschenden etwas laxer sein und dann kam noch das Internet, mit dessen Informationsmöglichkeiten die staatlichen Restriktionen eine ganze Zeit lang nicht mithalten konnten und das die Wirkung von Propaganda ziemlich dämpfte.

          Jetzt wird halt die übliche Kontrolle wiederhergestellt.

      • «Der Feuerkitt-Quartalssäufer wollte Honecker aufhängen.»

        Suffkopp Bommel haette es wahrsch. heutzutage im Suff seinen Suff-Freunden ueber WhatsApp (o.ae.) geschrieben. Der Staat haette dann ’ne terroristische Vereinigung gewittert, die einen Umsturz planen. Bei genauerer Befragung seiner Kollegen, waere rausgekommen, dass der «kleene» Jeschke bei der Arbeit immer mit dem zusammengehangen hat… Tja, wat nu?

          • Ja, das sowieso. Die ganze Bande incl. der studierten Rotzloeffel 😉

            Aber mir ging’s eigentlich darum: «Man kann dem allerdings weitgehend ausweichen, wenn man unbedingt will.» (Datenueberwachung)

            Stimmt eben nicht unbedingt. Kann ganz schnell gehen, dass man unverschuldet fuer Dinge verantwortlich gemacht wird, mit denen man nicht das geringste zu tun hat.

            «Die verlorene Ehre der Katharina Blum» kennen Sie sicherlich. (damals noch ohne Handy & Smartie)

            • Es kann sogar noch eine Steigerung geben.
              Durch falsche Daten können Situationen entstehen, bei denen enormer Druck bis zum Ruin einer Person entsteht, ohne daß die Person dies als Ursache erkennen kann.
              Daten werden verdeckt gebraucht, führen zu Entscheidungen, werden aber nicht als Grund benannt. Auch weil es teilweise illegal wäre, diese Daten in dieser Form zu benutzen.
              Ich denke nicht, daß hier jemand weiß, welche Daten über sich selbst wer besitzt und wer sie schon für irgend eine Entscheidung benutzt hat.
              Alleine eine Verwechslung kann ein Leben ruinieren. Das aufzuklären ist fast ein Unding, heute schwerer als zu analogen Zeiten.
              Lese ich mir im Netz xy durch, bestelle ich 123 haben diese Informationen in Sekunden 500 Organisationen/Firmen. Diese verkaufen wiederum weltweit an Tausende andere Interessenten. Und das wäre nur der «offizielle» Teil der Geschichte.
              Dazu muß man keine Verschwörungstheorie stricken oder in Panik verfallen. Das ist mittlerweile ganz normal, die Leute lassen das sogar ausdrücklich zu oder können es gar nicht verhindern.
              Leider bleibt diese Entwicklung nicht stehen, sondern weitet sich aus und wird immer mehr verfeinert. Wir steuern im Namen der Freiheit und der Menschenrechte Richtung chinesischer Verhältnisse. Aber anders begründet und zum Wohle des Einzelnen.

  14. Eine Kundenkarte ist im Prinzip veraltet. Die meisten Daten entstehen im Netz, da kaum noch umgangen werden kann. Da liegen auch Daten vor, was man vor 10 Jahren gekauft oder wieder getauscht hat. Diese Daten werden ausgewertet und evtl. weiterverkauft.
    Wer, weshalb, welche Daten besitzt ist nicht mehr nachvollziehbar. Negative Auswirkungen auf das Individuum kaum zu erkennen, da man nicht weiß welche Faktoren zu einer Entscheidung führten.
    Die Branche ist schon viel weiter als allgemein bekannt. Schon eine Vermeidungsstrategie kann Aufschluß geben über eine Persönlichkeit und zum Nachteil gereichen.
    Daher auch der bekannte Satz: Ich habe doch nichts zu verstecken.
    Natürlich hat jeder etwas zu «verstecken». Nur möchte man eben nicht als verdächtig erscheinen.
    Ich lese solche Dinge öfter mal im Netz, wenn es um Datenspeicherung oder Überwachungspraktiken bzw Datenauswertung geht.

      • «Wenn Wladimir Putin, der russische Präsident, ganz Europa erpresse – energiepolitisch, war gemeint – , dann solle man zusehen, dass man auf andere, bewährte Energiequellen setzt – von bewährten Partnern…Und ‹bewährt› hatten sich aus Sicht des polnischen Premierministers Atomenergie und die USA.» Quelle: ARD

        Und Polen hat die Kohle.

        • Man kann sicher sagen, dass sich die erneuerbaren Energien nicht bewährt hatten, zumindest nicht als einzige Energieform und nicht für die Grundlast.

          Diese Erkenntnis ist aber bei vielen deutschen Bundespolitikern immer noch nicht angekommen.

          • Die Grünen möchten ja einen subventionierten Industriestrompreis.
            Ist das die Angst vor den Folgen ihrer eigenen Forderungen?
            In der Vergangenheit war man strikt gegen günstigen Industriestrom.
            Wobei von diesem nur die Großindustrie profitiert. Was ist mit kleineren Betrieben? Die haben anscheinend das Geld.

            • «Wobei von diesem nur die Großindustrie profitiert.»

              Die Großindustrie kann die Produktion ins Ausland verlagern und ist bereits daran, das auch zu tun. Die kleineren Betriebe können das nicht und die Bürger können die hohen Strompreise auch nicht vermeiden.

              Die Grünen wollen die hohen Kosten ihrer Form der Energiewende denjenigen aufbürden, die sich nicht wehren können.

              • Einige Betriebe werden gehen, einige klappern nur weil es zum Handwerk gehört.
                Die Produktion wird auf jeden Fall teurer werden und damit ergeben sich Probleme im In- und Ausland.
                Aber auch hiesige Kunden müssen mehr bezahlen und an anderer Stelle einsparen. Produkte könnten auch minderwertiger werden, da man versuchen wird, energieintensive Prozessschritte einzusparen oder zu minimieren.
                Einsparungen sind sicher möglich, aber alles hat seine Grenzen und Zeit wird eben auch benötigt.
                Nachdem man in Zukunft fast alles auf Strombasis betreiben möchte, ist man auch von dieser einen Energie abhängig. Das schafft naturgemäß immer Probleme.
                Es ist immer wieder verblüffend, wie JETZT sofortige Umstellungen gefordert werden, aber der Zubau von Alternativen – Solar und Wind – um das 5 bis 10 fache erst in Zukunft stattfinden kann. In eher weiterer Zukunft.
                Es wird auch immer der Fehler(?) gemacht, nur den Stromverbrauch zu sehen.
                «Die Hälfte oder mehr des Stromverbrauchs wurde von Alternativen gedeckt».
                Allerdings ist bei diese Rechnung Heizung, Kraftstoff und Industrieprozesse nicht enthalten. Sonst wäre das Ergebnis ein ganz anderes.
                Nicht zu vergessen die Lebensdauer von Windrädern und Solarzellen. Man geht von ca. 25 Jahren aus. Dann entstehen Kosten für die Neubeschaffung.
                Wie sich Klimaänderungen auf die Stromerzeugung auswirken wird man sehen. Stärkere Bewölkung wirkt sich auf Solarzellen natürlich durch verminderte Leistung aus. Schnee deckt die Zellen ab.
                Es wird also dauern, bis man das heute gewünschte wirklich erreicht.

    • Möchte noch hinzufügen, bei den «Alternativen» war eine Menge Biogas dabei. Das wird hauptsächlich durch Anbau von geeigneten Pflanzen erzeugt mit Dieseleinsatz. Evtl. Dünger und Agrarchemie.
      Das also müßte man wieder abziehen.
      Auch Wasserkraft ist stark volatil und Speicherwerke können nur 1 mal «entladen» werden. Danach brauchen sie Energie (el.Strom) um wieder «geladen» zu werden.

      Diese Einschränkungen werden zu wenig berücksichtigt von den Ökos. Da ist immer alles sehr einfach, aber die Physik spielt eben auch noch mit.
      Physik ignorieren hilft nicht, die können wir nicht verändern.

      • Die Ausbaumöglichkeiten bei Wasserkraft und Pumpspeicherwerken sind eben auch begrenzt. Das Sommer-Winter-Problem (mehr Produktion erneuerbarer Energien im Sommer, mehr Energieverbrauch im Winter) kann durch Pumpspeicherwerke nicht gelöst werden. Die dazu nötige Kapazität ist völlig illusorisch.

      • Stichpunkt Duenger:

        «Seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine hat Deutschland seine Beziehungen zu Russland eingefroren – sowohl politisch als auch wirtschaftlich. So bezieht Deutschland offiziell kein Gas mehr aus Russland. Doch ZEIT-Recherchen haben ergeben, dass Landwirte immer mehr russischen Dünger importieren. Dabei ist das «nichts anders als veredeltes Gas», wie die Geschäftsführerin des deutschen Düngemittelherstellers SKW Piesteritz, Antje Bittner, der ZEIT sagte. Ihr Vorwurf: Der Import von russischem Dünger sei unmoralisch. Außerdem schade er der deutschen Wirtschaft. Deutschland ist nicht das einzige europäische Land, das russischen Dünger importiert: Der Anteil des russischen Düngers am europäischen Verbrauch stieg in nur einem Jahr von sechs auf 23 Prozent.»

        (Quelle: zeit de – «Finanzieren deutsche Landwirte den Krieg in der Ukraine?» – Podcast)

        • «Der Import von russischem Dünger sei unmoralisch.»

          Sagt die Geschäftsführerin des deutschen Düngemittelherstellers SKW Piesteritz.

          Sie hat aber einen Punkt mit dem zweiten Teil ihrer Bemerkung, dass er der deutschen Wirtschaft schade. Die Bundesregierung hat durch den politisch gewollten Wechsel von billigem russischen auf teureres Erdgas aus anderen Quellen die Witschaftlichkeit der deutschen Düngemittelindustrie deutlich verschlechtert, vermutlich entscheidend verschlechtert. Die BASF hat eine ihrer beiden Ammoniakanlagen in Ludwigshafen stillgelegt. Die andere dürfte wohl nur noch deshalb betrieben werden, weil der Verbundstandort Ammoniak benötigt.

          Es ist nur keine attraktive Alternative, nun auch noch den Düngemittelimport einzustellen. Das würde wiederum die Konkurrenzfähigkeit der deutschen Landwirtschaft verringern und Lebensmittel (weiter) verteuern.

          All das hätte man vorher wissen können.

              • Ok, also keine Direktimporte.
                War nicht auch der direkte Handel mit Nicht-EU-Ländern untersagt? Das wäre ein ziemlicher Affront gegen arme Länder die dringend günstigen Dünger benötigen. Könnte auch BRICS geholfen haben.
                Bei einer Konfrontation mit China würden wir das anders sehen.
                Da würde man trotz Krieg den Handel außen vorlassen und eine Trennung Krieg/Handel propagieren. Denn Russland liefert Rohstoffe und dem Endverbraucher ist egal woher die Industrie ihre Materialien bezieht.
                China liefert Endprodukte, Konsumartikel. In diesem Bereich bekommt der Kunde es ab dem ersten Tag zu spüren.

  15. Professor Markus Roth, TU Darmstadt, möchte bis 2038 ein Fusionskraftwerk ans Netz bringen. Zur Demonstration.
    Das halte ich für sehr ambitioniert.
    Alleine das Genehmigungsverfahren, der Bau, und bisher ist das Verfahren nur 2 mal gelungen. Allerdings für eine sehr kurze Zeit.
    Selbst wenn es zur Marktreife käme, wieviele Länder können sich diese Anlagen in absehbarer Zeit leisten? Man kann auch nicht damit rechnen, daß in kurzer Zeit Firmen zur Verfügung stehen die überall auf der Welt solche Projekte realisieren könnten.
    Man sollte weiterforschen, aber ansonsten das Thema erstmal in der aktuellen Diskussion ausblenden.

    • Kernfusion ist von der Theorie her ja eine feine Sache und es wird immer wieder von Durchbruechen berichtet.

      Aber allein wie lange man schon am ITER werkelt (von den Kosten ganz zu schweigen)… Naja ’25 soll er wohl fertiggestellt sein, um am Durchbruch zu forschen.

      ‹Ne schnelle Loesung als Alternative zu Kohle/Kernspaltung/Gas… ist das sicherlich nicht.

        • Na da geht’s ja. Ich kenne den Witz noch mit 50 Jahren.

          «Den Witz von der ‹Fusionskonstante› kennt inzwischen fast jeder: Egal, wann man die Fachleute fragt, es dauert immer ’40 bis 50 Jahre›, bis derartige Kraftwerke Strom liefern werden.»

          • Ich kenne das auch schon seit zig Jahren. Und immer wieder: Bald gibt es ja Kernfusion.
            Man ist immer noch im Bereich Grundlagenforschung. Wie zündet man, wie erhält man das Plasma bzw die «Verbrennungsreaktion». Man ist da im Sekundenbereich.
            Unbekannt ist, wie lange die Materialien die Temperaturen aushalten. Das entscheidet aber über die Kosten. Sollte es funktionieren, der Energiegewinn realisierbar sein, aber die Anlage nicht lange funktionsfähig bleiben, wäre es unwirtschaftlich. Das wird der erste Testreaktor zeigen. Den wird man aber nicht nur 1 Jahr testen. Insofern sind Zeitpläne mit Vorsicht zu geniesen.
            Es gibt Fortschritte, aber es gibt auch viele Einzelpunkte die gelöst werden müssen. Die Presse steigt bei jedem Einzelerfolg wieder ein und unterschlägt, wieviele Probleme bis zu Marktreife noch zu lösen sind. Das weckt Erwartungen die in absehbarer Zeit nicht erfüllbar sind.
            Die Forschung läuft auf sehr hohem Niveau, man arbeitet an den Grenzen des Möglichen. Das wird kein Kohlekraftwerk, technisch gesehen. Nur die Temperatur, die Zündung zu erreichen ist noch lange nicht das Ende der fahnenstange.

            • Es fliesst allerdings gegenwärtig auch sehr viel Geld in Fusionsforschung. Ein Kollege von mir profitiert davon. Das Plasma wird mit hohen Magnetfeldern zusammengehalten und damit das wirtschaftlich ist, muss man wohl Hochtemperatur-Supraleiter benutzen. Deswegen gibt es auf dem Gebiet inzwischen viele Anbieter. Mein Kollege braucht solches Material für eine andere Anwendung, für die niemand so viel Geld in die Entwicklung stecken würde.

              Ich profitiere übrigens in ähnlicher Weise von der Entwicklung der Kommunikationstechnik, weil das obere Frequenzband von 5G ein Mikrowellenband ist, das wir verwenden und die billigen, sehr guten und sehr breitbandigen Komponenten im unteren Frequenzband für die Weiterverabeitung unserer Signale hervorragend geeignet sind.

  16. Alle 16 Bundesländer fordern nun in Brüssel einen verbilligten Strompreis. Die Mitglieder sollen selbst die Höhe der Subventionen festlegen dürfen.
    Scholz und Lindner stellen sich gegen die Forderung.
    Es ist das Erwartete eingetreten und um das vorher zu erkennen mußte man kein Spezialist auf diesem Gebiet sein.
    Die grüne Energiewende ist auf der schiefen Bahn und nun soll es der Bürger retten. Nicht gerade neu diese Verfahrensweise.
    Welcher Betrieb bleibt, welcher geht wird sich zeigen. Nur die die gehen, werden nicht zurückkommen.
    Betriebe müssen aber nicht unbedingt gehen, sie verlegen evtl. nur die Produktion mancher Erzeugnisse ins Ausland.
    Wie war das nochmal? Autark werden, von x und y unabhängig werden. Das Gegenteil scheint eher der Fall zu sein.
    Beim höchsten oder mit höchsten Strompreis in der EU stellen wir alles mögliche auf Strombasis um. Gehen an Kohle, Öl, Gas und welch ein Wunder, der Staat muß retten was zu retten ist.
    Beim Bürger der ja für die Rente privat ansparen soll hat das mittlerweile einen Teil der Absicherung aufgefressen.
    Nicht nur Strom, Gas, auch Treibstoff und Inflation halfen mit. Und nun neue Heizungen, Leitungen und Rohre. Fassadenisolierungen und evtl. ein neues Dach.
    Mal sehen bei wem die Rentenvorsorge dafür reichen wird.

      • Verständlich.
        Nachdem bei der Ammoniakproduktion/Dünger Gas ein großer Kostenfaktor ist und eine Produktion aus Flüssiggas keinen Sinn macht, kann man nur so reagieren.
        Vielleicht beziehen wir auch einmal Dünger aus diesem Werk.
        Hm, unabhängig von China. So geht das also.
        Wie hat man sich das in der Politik vorgestellt? Dünger aus el. Strom?

        • «Vielleicht beziehen wir auch einmal Dünger aus diesem Werk.»

          Ja. Wir deindustrialisieren Deutschland. Gut fuers Klima. Und holen uns dann die Produkte von sonstwo teuer (event. sogar billiger) zurueck. Schlecht fuers Klima.

        • «Wie hat man sich das in der Politik vorgestellt? Dünger aus el. Strom?»

          Dünger ist sowieso pöhse, weil nicht Bio. Viehwirtschaft ist auch pöhse (CO2 und Methan). Dung aus Viehställen un d Gülle fallen also auch nicht an. Wir betreiben demnächst Vierfelderwirtschaft in der folgenden Weise: Ein Jahr Lupinen, die untergepflügt werden (Stickstoffdüngung durch Knöllchenbakterien, Elektrotraktoren zum Pflügen oder Ricarda Lang mit dem Handpflug). Zwei Jahre Anbau von Feldfrüchten, Urdinkel und Linsen. Linsen sind eine Hülsenfrucht und haben Knöllchenbakterien. Ein Jahr ruht der Boden: Unkraut für die Artenvielfalt der Insekten. Keine Herbizide, keine Pestizide.

          Das übertragen wir dann auf die Weltbevölkerung, was den CO2-Ausstoss erheblich verringern wird, weil diese dadurch notwendigerweise sehr schnell abnehmen wird.

  17. Der Schweizer Nationalrat ist einer Minderheitsmeinung aus der Kommission für Umweltplanung, Raumplanung und Energie gefolgt und hat zwar eine Solarpflicht für Neubauten mit mehr als 300 Quadrametern anrechenbarer Dach- und Fassadenfläche beschlossen, nicht aber den weitergehenden Kommissionsvorschlag umgesetzt, das auch auf kleinere Bauten und grössere Umbauten auszuweiten. Quelle: Watson

    Bereits am Sonntag hatte die Bevölkerung des Kantons Wallis den «Solarexpress» gekippt, ein Vorhaben der Walliser Kantonalregierung zum beschleunigten Bau grosser Solarkraftwerke in den Alpen. Bei einem Referendum sprachen sich 53.94% der Abstimmungsteilnehmer dagen aus (Beteiligung 35.72%). Quelle: Blick

    Die NZZ kommentiert das so, dass sich die Energiewende in der Schweiz im Kreis drehe. Ich würde es so kommentieren, dass ein gewisser Realismus einkehrt, was sinnvoll ist und was nicht und wie schnell das Ganze gehen kann.

  18. Premier Sunak weicht wohl die britischen Klimaziele auf. Verbrennerverbot erst ab 2035, Gasheizung und Wärmepumpen sollen auch weniger staatlichen Vorschriften unterliegen.
    Man fürchtet die extremen Kosten. Na ja, man knabbert ja auch noch am Brexit.

      • «Und was ist die Besonderheit von Hannover?»

        Dass ein Flugzeug zwischen Hannover und Hamburg nach dem Start nicht einmal die Reiseflughöhe erreicht, ehe der Pilot wieder zur Landung ansetzen muss.

        Allerdings scheint das eine Falschmeldung gewesen zu sein. Flüge zwischen Hannover und Hamburg wären nicht nur sinnlos, es scheint so etwas derzeit als Direktflug wirklich nicht zu geben.

  19. Eine «Strompreissenkung wurde beschlossen. Etwa 2% für Unternehmen. Das ist nicht ausreichend, wenn man bedenkt, der Preis liegt immer noch um das 3fache höher als z.B. in USA.
    Im Jahr 2022:
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/13020/umfrage/strompreise-in-ausgewaehlten-laendern/

    Eine neuere Ausstellung:
    https://de.globalpetrolprices.com/electricity_prices/

    Das betrifft auch den Bau von Anlagen im erneuerbaren Sektor und wirkt preistreibend. Solarmodule oder Windkraftanlagen lassen sich nun mal in USA, China usw billiger produzieren und insofern ist man natürlich abhängig vom Weltmarktpreis. Bei Solar konnten wir ihn nicht halten, bei Windanlagen wird man sehen.
    Da wir uns auf eine Energieform verlassen wird z.B. auch der Nahverkehr teurer. Auch weil der Strombedarf steigt durch Ausstieg aus anderen Energieformen. Der Zuwachs an Bedarf steigt dadurch schneller als der Zubau an neuen Anlagen.
    Durch Einsparungen werden sich viele Bereiche verändern. Manche Produkte werden weniger produziert, teurer, weniger eingesetzt. Das kann auch sehr sinnvolle Produkte betreffen.
    Nehmen wir Stahl, gut wieder zu verwerten. Aus Gewichtsgründen nimmt man Kunststoff und wollte eigentlich den Einsatz von Plastik senken. Produkte werden also nicht nach
    Sinnhaftigkeit bewertet, sondern nach Energieeinsatz.
    Das kann dann Haltbarkeit, Sicherheit, Handhabung, Verbrauch usw betreffen.
    Es wird wohl eine Herausforderung hier eine sinnvolle Auswahl zu treffen, welche Arbeitsschritte oder Produkte man wählt um Einsparungen vorzunehmen.
    Daß das umfassend gelingt ist wohl eher Wunschdenken und wird noch für viel Gesprächsstoff sorgen.

    • «Produkte werden also nicht nach
      Sinnhaftigkeit bewertet, sondern nach Energieeinsatz.
      Das kann dann Haltbarkeit, Sicherheit, Handhabung, Verbrauch usw betreffen.»

      Es gibt schon Leute, die versuchen, Gesamtrechnungen zu machen. Bei uns am Departement macht das eine Gruppe für chemische Prozesse, am Paul-Scherrer-Institut wird es für Energiestrategien gemacht.

      Allerdings ist das bei so komplexen Zusammenhängen nicht einfach. Zum Teil sind auch die Unsicherheiten der Eingabedaten gross oder es fehlt an Eingabedaten, die man eigentlich bräuchte, um so etwas seriös zu rechnen.

      Es ist trotzdem sehr viel besser, überhaupt Gesamtrechnungen zu machen, als einfach den feuchten Finger in den Wind zu halten und danach die technologische Gesellschaft navigieren zu wollen.

      Ich denke allerdings, es ist wie bei den meisten Problemen, Die Politiker wollen es eigentlich gar nicht so genau wissen.

      • Einfach ist es sicher nicht. Macht man es nicht ist es allerdings bedeutend komplexer, da die Auswirkungen diametral dem erwünschten Ergebnis zuwiderlaufen können.
        Beispiel Piesteritz (zwischen Leipzig und Berlin). Firma SKW.
        Man produziert Ammoniakfolgeprodukte wie Dünger.
        Die Anlagen laufen bei 50%, Strom ist zu teuer, dazu der Gasimport.
        Dünger bezieht man verstärkt aus Russland und anderen Ländern und eigentlich wollte man Abhängigkeiten verhindern. Auch wenn das unmöglich ist, ob man von Gas abhängig ist oder Folgeprodukten ist eigentlich irrelevant. Die Energiewende tut ein übriges und zeigt wie man diesbezüglich getäuscht hat. Denn man konnte es vorhersehen.
        Die Kosten sind aus dem Ruder gelaufen, der Energieeinsatz wird in andere Länder verlagert und wir haben uns zum Negativbeispiel in diesem Sektor entwickelt.
        El. Energie muß eben zuerst erzeugt werden und dann verbraucht, nicht umgekehrt.
        Das Netzentgeld steigt übrigens nächstes Jahr um 10%. Nicht die letzte Steigerung, denn die Netze müssen weiterhin stark ausgebaut werden.

        • «Das Netzentgeld steigt übrigens nächstes Jahr um 10%. Nicht die letzte Steigerung, denn die Netze müssen weiterhin stark ausgebaut werden.»

          Wenn man mehr erneuerbare Energien will, ist das unvermeidlich, weil sich dadurch die Orte der Energieproduktion von denjenigen der energieintensiven Industrien entfernen. Das muss man übrigens auch in eine ehrliche Gesamtrechnung einbeziehen, das es ja ebenfalls Umweltfolgen hat, CO2-Emissionen erzeugt usw.

          Die ganzen Umstellungskosten, finanziell wie indirekt, sind bei einem schnellen Übergang höher, weil man die Netze dann so planen muss, wie die Verteilung der Industrien jetzt ist. Mittel- unmd langfristig ändert sich aber auch die Verteilung und die Art der Industrien und da bekannt ist, wohin die Reise geht, ändert sie sich im Mittel in der Richtung, die zum Beispiel die Netzausbaukosten verringern wird.

          Hinzu kommt, dass die Technologien noch in Entwicklung sind, die man für die Umstellung braucht. Forciert man die Umstellung zu stark, so wird man Technologien dafür einsetzen, die sehr viel schlechter sind als das, was man bei etwas langsamerem Tempo nutzen könnte.

          Am Ende wird man an den gegenwärtig von der Politik gesetzten (und völlig aus der Luft gegriffenen) Zielzeitpunkten sowieso scheitern. Die Idee, man müsse ehrgeizige Zeile setzen, damit überhaupt etwas geschähe, ist falsch. Der ganze Prozess läuft in Wissenschaft, Technologieentwicklung und Unternehmen sowieso bereits auf Hochtouren.

          Das Scheitern an unrealistischen Zielen wird teuer sein und es wird die Unterstützung in der breiten Bevölkerung verspielen.

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