Naher Osten Israel hat das Recht, sich zu verteidigen, auch massiv. Moralische und praktische Erwägungen setzen der Reaktion auf den Hamas-Überfall allerdings auch Grenzen.
An eye for an eye, it was all that filled their minds
And another eye for another eye till everyone is blind
«There were roses», Tommy Sands
Am 7. Oktober haben Hamas-Kämpfer die Grenze vom Gaza-Streifen nach Israel überwunden und dort eine große Zahl wehrloser Zivilisten, einschließlich Kinder, ermordet. Ein Teil von ihnen hat sich dort versteckt und in den Folgetagen weitere Angriffe unternommen. Parallel hat die Hamas Raketenangriffe gegen Israel geführt. Sporadisch kam es auch zu Raketenangriffen der Hisbollah gegen Ziele im Norden Israels.
Mittlerweile hat das israelische Militär die Lage nahe der Grenze zum Gaza-Streifen unter Kontrolle. Israel hat seinerseits Luftangriffe gegen Ziele im Gaza-Streifen geführt, die auch zivile Opfer zur Folge hatten. Außerdem hat Israel die Versorgung des Gazastreifens mit Wasser, Strom und Treibstoff eingestellt. Das einzige Kraftwerk im Gaza-Streifen hat den Betrieb aus Treibstoffmangel eingestellt. Im Folgenden analysiere ich die vermutlichen Strategien beider Seiten, die aus meiner Sicht vernünftigste Strategie Israels und wahrscheinlich Szenarien der weiteren Entwicklung.
Strategisches Kalkül der Hamas
Terror ist eine Kampfform, zu der in einem asymmetrischen Konflikt die deutlich schwächere Seite greift. Das Ziel ist dabei, den Gegner zu verunsichern, seinen Durchhaltewillen zu schwächen, oder ihn zu unbedachten Aktionen zu verleiten. Die Wirkung des Terrors wird durch die Verbreitung schrecklicher Nachrichten und Bilder verstärkt, an der sich häufig Medien auf der angegriffenen Seite beteiligen.
Der Angriff der Hamas auf Israel war ein reiner Terrorangriff. Die Hamas hat es in dieser Phase nicht darauf angelegt, israelisches Territorium zu erobern und zu halten. Dazu ist sie militärisch nicht in der Lage. Sie hat es auch nicht darauf angelegt, Israel militärisch zu schwächen. Auch dazu ist sie nicht in der Lage. Eine Verunsicherung der israelischen Gesellschaft ist der Hamas sicher gelungen, sie konnte aber nicht damit rechnen, dass der Durchhaltewillen Israels im Nahost-Konflikt durch diesen Angriff geschwächt wird – im Gegenteil. Das wesentliche Kalkül dürfte daher gewesen sein, Israel zu einer unbedachten Reaktion zu verleiten.
Der bisherige massive Gegenschlag Israels, einschließlich der Blockade des Gaza-Streifens wird zu einem gewissen Solidarisierungseffekt arabischer Bevölkerungen mit den Palästinensern im Gaza-Streifen führen. Die Hamas muss aber aus jahrzehntelanger Erfahrung wissen, dass es dadurch nicht zu einer wirksamen Unterstützung durch deren Regierungen kommt. Sie muss auch wissen, dass die Verluste auf palästinensischer Seite sehr groß sein werden. Ist die Führung der Hamas strategisch unfähig?
Die Angriffe vom vorigen Samstag waren keine Einzelaktionen von Psychopathen. Sie waren von langer Hand mit nahezu perfekter Geheimhaltung geplant worden, sie verliefen organisiert und sie waren gemessen an ihrem Ziel hocheffektiv. Die Führung, die diesen Angriff ins Werk gesetzt hat, ist verbrecherisch, aber sie ist nicht inkompetent.
Aus meiner Sicht ist es das wahrscheinlichste Ziel der Hamas gewesen, die israelische Führung zu einer Bodenoffensive auf den Gaza-Streifen zu verleiten. Auf diese Bodenoffensive wird die Hamas sich jahrelang vorbereitet haben. Die israelischen Truppen werden auf eine hocheffektive Verteidigung in schwierigen Terrain treffen. Wenn das israelische Militär eine Bodenoffensive führt, wird es schwere Verluste erleiden. Die Hamas-Kämpfer werden letztlich aufgerieben werden, es wird sich aber auf arabischer Seite ein Helden-Mythos um sie bilden.
Strategisches Kalkül Israels
In dieser Phase des Nahost-Konflikts hat die Hamas agiert, Israel muss reagieren. Israel war sichtlich unvorbereitet und überrascht. Weder der Auslandsgeheimdienst Mossad, noch der Inlandsgeheimdienst Schin Bet, noch der Militärgeheimdienst Aman scheint die Vorbereitung des Terrorangriffs bemerkt zu haben. Entsprechend gibt es keine Planung für eine Bodenoffensive im Gaza-Streifen. Diese muss erst geleistet werden. Sie ist von großen Unsicherheiten geprägt, denn wenn die Geheimdienste die Angriffsvorbereitungen nicht bemerkt haben, sind sie wahrscheinlich auch über die Verteidigungspläne und Stellungen der Hamas nur unzureichend informiert.
Die in dieser Lage vernünftigste Strategie Israels wäre es, die Grenze zum Gazastreifen unter sichere Kontrolle zu bringen und Raketenstellungen im Gazastreifen aus der Luft zu bekämpfen. Die Aktion der Hamas würde nach kurzer Zeit im Sande verlaufen. Die Verbrechen der Hamas würden das Bild dieser Phase des Nahost-Konflikts in der Weltöffentlichkeit bestimmen. Die israelischen Verluste würden begrenzt bleiben, nicht sich vervielfachen. Weil die Luftangriffe auf Raketenstellungen der Hamas im Gaza-Streifen unweigerlich auch zu zivilen Opfern führen, würde das Verlangen der israelischen Bevölkerung nach Rache wenigstens notdürftig befriedigt.
Unglücklicherweise werden derartige rationale Strategien fast niemals verfolgt. Politisch sind sie kaum umsetzbar. Die israelische Regierung wird sich dem Verlangen nach einer Bodenoffensive kaum entziehen können. Sie steht damit im Wesentlichen vor der gleichen Wahl wie die ukrainische Führung an der Südfront zu den russisch besetzten Gebieten. Sie kann entweder eine relativ verlustarme Offensive mit kleinen Kommandounternehmen führen oder eine verlustreiche Großoffensive. Aller Voraussicht nach wird sich die israelische Führung anders entscheiden als die ukrainische, nämlich für eine Großoffensive. Nach den bisherigen Verlautbarungen kann eine mit chirurgischen Aktionen geführte Offensive die Erwartungen der Öffentlichkeit nicht erfüllen. Mit der Großoffensive wird die israelische Führung in die von der Hamas gestellte Falle tappen.
Nun mögen die israelischen Sicherheitsstrukturen in den letzten Monaten oder Jahren nicht wachsam genug gewesen sein. Gleichwohl sind ihre Protagonisten hochintelligent. Sie verfügen über zu wenig Information, aber sie verfügen über mehr Information als ich. Die von mir angestellten Erwägungen haben israelische Verantwortliche mit Sicherheit auch angestellt. Sie werden aus politischen Gründen anders handeln, als ich das empfehlen würde, aber sie werden gemessen an den Umständen weder überstürzt noch inkompetent handeln.
Das dürfte der Grund für die Blockade des Gaza-Streifens sein. Das israelische Militär braucht Vorbereitungszeit und es muss während dieser Zeit dennoch erreichen, dass der Gegner möglichst geschwächt wird. Allein mit Luftangriffen wird das nur unzureichend gelingen. Das israelische Militär hat auch ein Interesse, dass möglichst viele Palästinenser aus dem Gaza-Streifen auf die Halbinsel Sinai fliehen. Die Präsenz vieler Zivilisten macht das Terrain noch unübersichtlicher, zumal nie klar ist, ob es wirklich Zivilisten sind oder zivil gekleidete Kämpfer.
Hier trifft sich das Interesse des israelischen Militärs mit demjenigen der israelischen Regierung. Auch wenn letztere es nicht ausspricht, dürfte sie eine Vertreibung der großen Mehrheit der Palästinenser aus dem Gaza-Streifen beabsichtigen. Nichts Anderes kann das Sicherheitsrisiko beseitigen, als das der Gazastreifen der israelischen Bevölkerung spätestens seit Samstag erscheint.
Für die ägyptische Regierung ist das ein Horrorszenario. Die ägyptische Regierung hat daher ein Interesse daran, den Gazastreifen so weit wie möglich zu versorgen, um eine humanitäre Katastrophe zu vermeiden. Kommt es zu einer solchen Katastrophe, wird sie sich der Aufnahme der Palästinenser nicht entziehen können. Die ägyptische Regierung wird in ihrem Bemühen aller Voraussicht nach scheitern. Auch in einem teilweise entvölkerten Gazastreifen wird die israelische Armee vermutlich erhebliche Verluste erleiden.
Vermutlicher Ausgang des Krieges
Die Hamas-Kämpfer haben weder die Ausrüstung noch die anderen Ressourcen, um den Gaza-Streifen dauerhaft gegen die israelische Armee zu verteidigen. Die israelische Armee wird aus politischen Gründen nicht in der Lage sein, sich nach einer «Strafaktion» zurückzuziehen, ohne dass die Hamas im Gaza-Streifen vollständig besiegt ist. Die israelische Regierung kann nicht zulassen, dass die Hamas nach diesem Krieg noch den Gaza-Streifen regiert. All das zusammen bedeutet, dass Israel den Gaza-Streifen dauerhaft besetzen muss. Auch deshalb hat sie ein Interesse, so viele Palästinenser wie möglich zu vertreiben und diesen hinterher die Rückkehr zu verwehren. Dennoch wird der besetzte Gaza-Streifen prekär bleiben. Die israelische Regierung wird kaum jemanden gewinnen können, dort zu siedeln.
Die arabischen Regierungen werden aufgrund dieser Ergebnisse ihre Bemühungen um eine Annäherung an Israel aufgeben müssen. Weil der Westen die Vertreibung der Palästinenser aus dem Gaza-Streifen, verbunden mit einer humanitären Katastrophe, zulassen und sogar rechtfertigen wird, werden arabische Regierungen entgegen ihren wirtschaftlichen Interessen auch gegenüber westlichen Ländern reservierter reagieren müssen. Der Westen seinerseits wird bezüglich seiner militärsichen und wirtschaftlichen Ressourcen weiter überdehnt. Nutznießer dessen werden Russland und China sein, schließlich auch Indien.
Ethische Erwägungen
Angesichts der Geschehnisse des vergangenen Wochenendes hat Israel ein moralisches Recht auf eine massive Reaktion. Auch völkerrechtlich sind Luftangriffe auf Raketenstellungen im Gaza-Streifen gerechtfertigt, selbst wenn sie zu zivilen Opfern führen. Israel muss nicht dulden, mit Raketen beschossen zu werden, nur weil die Angreifer die Stellungen in Wohngebierten eingerichtet haben.
Weder völkerrechtlich noch ethisch gerechtfertigt ist die Blockade des Gaza-Streifens mit Abschneiden der Wasser-, Strom- und Treibstoffversorgung. Nicht gerechtfertigt ist die dadurch erwirkte Vertreibung der Palästinenser aus dem Gaza-Streifen.
In solchen Situationen wird gern vergessen, dass Verbrechen der einen Seite keine Verbrechen der anderen Seite rechtfertigen. Man wird so auch dem Terror nicht Herr, vielmehr legt man die Saat künftigen Terrors.
549 Antworten zu “Lande des Unheils”
Ich habe hier noch eine gute Stellungnahme der International EPR (ESR) Society (IES):
«Der IES ist solidarisch mit dem israelischen Volk, das das verheerende Trauma der Angriffe der Hamas, die den tragischen Verlust Tausender unschuldiger Menschenleben zur Folge hatten, ertragen musste. Diese Bürger leiden noch immer unter den Schrecken, die von Extremisten und ihren einflussreichen Hintermännern, deren oberstes Ziel die Vernichtung Israels ist, angezettelt wurden. Unser Mitgefühl gilt auch den Palästinensern, deren Leben von der Hamas ausgelöscht wurde und die leider als menschliches Schutzschild gegen die Verteidigungsmaßnahmen Israels benutzt werden.
Wir bringen unsere tiefe Enttäuschung über die Politiker zum Ausdruck, die entweder direkt oder indirekt Terroristen unterstützt haben, während sie selbst davon profitierten. Es ist entmutigend, mitzuerleben, wie manche Menschen vorschnell falsche Gleichungen aufstellen und heuchlerische Urteile fällen. Jede Nation hat das Recht, ihre Bürger zu verteidigen, wenn sie bedroht wird.
Gleichzeitig ist es eine schwerwiegende Fehlinterpretation, anzunehmen, dass das Eintreten für die Rechte des palästinensischen Volkes unvereinbar ist mit der Unterstützung der Sicherheit der Israelis, die von Raketenangriffen auf unschuldige Zivilisten bedroht sind. Die IES verurteilt den Terrorismus in all seinen Formen und jede Führung, die ihren Bürgern eine sichere Zukunft vorenthält.
Wir fordern die Weltgemeinschaft auf, sich diesem Thema mit Empathie, Demut und Verständnis zu nähern. Bevor man sich eine Meinung bildet, ist es wichtig, zuzuhören und zu lernen. Das IES ist bestrebt, Forschungsinitiativen zu unterstützen, die sowohl Israelis als auch Palästinensern zugute kommen, insbesondere solche, die ein gemeinsames Ziel verfolgen.»
Aus dem Englischen mit Hilfe von DeepL
EPR wie Excellent Performance Runners.
Yo, die ist gut. Vor allem gefaellt mir, dass hier auch die Ursache fuer die harten (und auch teils nicht im Einklang mit dem Voelkerrecht stehenden) Reaktionen Israels benannt wurde: «Unser Mitgefühl gilt auch den Palästinensern, deren Leben von der Hamas ausgelöscht wurde und die leider als menschliches Schutzschild gegen die Verteidigungsmaßnahmen Israels benutzt werden.»
Genauso ist es – und das kommt naemlich bei vielen anderen Statements zu kurz oder wird gleich unter den Tisch gekehrt.
Ich war an dem Text nicht beteiligt. Ich habe ihn nur heute früh bekommen und habe den Beiden, die ihn herumgeschickt haben, auch gleich zurückgeschrieben, dass ich ihn gut finde.
Genau das war meine Frage 😉
«Honest Reporting» wirft westlichen Medien vor, sich de facto zu Komplizen des Terrors gemacht zu haben. Darüber berichtet faz.net. Die Schlüsselstelle ist:
«Vier Fotografen benennt „Honest Reporting“, deren Bilder AP verwendet habe: Hassan Eslaiah, Yousef Masoud, Ali Mahmud und Hatem Ali. Eslaiah, der auch für CNN arbeite, habe die Grenze nach Israel überquert, Fotos von einem brennenden israelischen Panzer aufgenommen, von Männern, die in den Kibbuz Kfar Azza eindrangen, und von einem brennenden Haus im Kibbuz. Ein Video, das er selbst aufnahm, das inzwischen aber gelöscht wurde, zeigt Eslaiah vor dem brennenden Panzer. Ein anderes Bild indes zeigt ihn bei einer anderen Gelegenheit – mit dem Hamas-Führer und Planer des Massakers der Hamas, Yahya Sinwar. Zu sehen ist, wie Sinwar dem Fotografen einen Bruderkuss auf die Wange drückt.»
(offensichtliche Tippfehler im Text von faz.net habe ich korrigiert)
Gegendarstellung von der Frankfurter Rundschau:
https://www.fr.de/politik/keine-belege-fuer-vorwuerfe-gegen-fotografen-92667246.html
«Prüfungen der NYT hätten ergeben, dass der betreffende Fotograf an jenem Tag bloß getan hat, was Bildjournalisten immer tun: „die Tragödie zu dokumentieren, während sie geschieht.“
Ja, ja und sich vom Hamas-Führer und Planer des Massakers der Hamas, Yahya Sinwar ohne Abscheu, sondern mit laechelnden Gesicht einen Bruderkuss geben lassen.
Ist so verwerflich wie unser Verhalten, Staaten und Präsidenten als Freunde oder Partner zu bezeichnen die Hunderttausende Zivilisten auf dem Kerbholz haben.
Wir tun ähnliches auf vielen Gebieten. Wo kommt denn Kobalt her? Wir wissen alles darüber, seit Jahren. Und das ist noch viel …..
«Wir tun ähnliches auf vielen Gebieten.»
Ja – keine Frage. Und der unangefochtene Meister der Doppelmoral ist sicher derzeit Erdogan. (Aber zaehlt der eigentlich zum polit. «Westen»?)
«Und das ist noch viel …..»
Aehm genau …wie ging der Satz gleich weiter?
«Und der unangefochtene Meister der Doppelmoral ist sicher derzeit Erdogan.»
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/cartoons/greser-lenz-witze-fuer-deutschland-1294625/karikatur-greser-und-lenz-19273570.html
Dazu hatten Greser & Lenz eine gute Karikatur.
«(Aber zaehlt der eigentlich zum polit. «Westen»?)»
Erdogan ist ein Demokratieunfall. Die Türkei sollte aus geostrategischen Gründen in das westliche Lager eingebunden werden. Deswegen wurde sie schon 1952 in die NATO aufgenommen, während der Aufbauphase des Bündnisses und vor der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschlands. Die BRD wurde genau 10 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs am 9. Mai 1955 NATO-Mitglied, was die Bildung eines Ostblock-Militärbündnisses («Warschauer Vertrag») am 14. Mai 1955 zur Folge hatte. Die DDR war damals noch nicht wiederbewaffnet und trat dem militärischen Teil des «Warschauer Vetragsbündnisses» ers nach Gründung der Nationalen Volksarmee am 28. Januar 1956 bei.
Die logische Folge der Westintegration der Türkei wäre ihre Integration in die EU gewesen. Das scheiterte am Widerstand verschiedener EU-Länder und führte zur Abkehr einer Bevölkerungsmehrheit in der Türkei vom westlichen Wertesystem. Die Folge war die Wahl eines Präsidenten und einer Partei, die ihrer Ideologie nach nicht zum politischen Westen gehören.
Versuche des Westens, Erdogan wieder von der Macht zu verdrängen, scheiterten mehrfach. Umgekehrt kann sich Erdogan aber auch keinen völligen Bruch mit dem Westen leisten. In der Türkei wird sich wie in Russland die Frage stellen, wie es weitergeht, wenn die dominante Führungsperson abtritt oder stirbt.
In Russland tippe ich, wie schon mal gesagt, auf Igor Rudenja, derzeit Gouverneur der Region Twer. Bei der Türkei habe ich keinen blassen Schimmer.
Yo, die Karikatur trifft es. (Kannte ich nicht.) So meinte ich das auch. Und von Genozid toenen, dabei unter Strafe stellen, wenn in seinem eigenen Land nur mal das Thema Voelkermord gegen die Armenier angesprochen wird. Vom juengsten Bombardement der Kurden in Nordsyrien ganz zu schweigen.
Danke fuer den Geschichtsexkurs in Sachen Tuerkei nach Weltkrieg II.
Kann’s (noch) nicht sehen, aber Sie versuchen sich wohl nicht an der «Quadratur des Kreises» heute in Zueri?
«Kann’s (noch) nicht sehen, aber Sie versuchen sich wohl nicht an der «Quadratur des Kreises» heute in Zueri?»
Hmm, ich weiss nicht, was Sie meinen.
Yo, dachte ich mir schon. Da wo Sie (und im Prinzip auch ich) herkommen, hat das nur marginal Tradition.
Das meinte ich:
https://zurichcarneval.ch/wordpress/events/11-11/
Nee, ich habe einen Waldlauf gemacht. Am Nachmittag gab es noch einmal ein Zeitfenster fast ohne Regen und sogar mit ein paar Sonnenminuten. In diesem Zeitfenster waren alle Hunde und Pferde von Zürich-Nord im Wald.
Okay, dann war ja alles wie fast immer. Tja, das truebe Wetter hat mir eben die Sicht vernebelt.
…schlimmer.
Langsam fängt der Kittel an zu brennen.
Nachdem sich israelische Kriegsverbrechen mehren, man unverholen Kollektivstrafe anwendet, auch von Folter und Mißachtung der Regeln für Kriegsgefangene berichtet formiert sich die arabische Welt, die muslimische, der globale Süden, auch in Zusammenhang mit der Ukraine.
Man erkennt, Deutschland wieder zuletzt, daß der Schaden größer als der Nutzen wird. Die Taten der Vergangenheit liegen wieder auf dem Tisch und man wird viel zu tun haben diese wieder unter den Teppich zu kehren. Diesmal scheint es so, als würde das nicht mehr umfassend gelingen.
Gaza sieht aus wie Deutschland nach dem Krieg nd Israel behauptete, keine Angriffe auf zivile Einrichtungen.
«Der israelische UN-Botschafter hat die Glaubwürdigkeit von Informationen zu Verletzten und Getöteten im Gazastreifen infrage gestellt. „Wer versorgt die UN mit diesen sogenannten Fakten? Stammen diese Informationen von unvoreingenommenen und unparteiischen Dritten?“, sagte Gilad Erdan am Freitag vor dem UN-Sicherheitsrat. „Die Antwort ist nein. Alle Informationen über die Situation vor Ort, die dieser Rat erhält, stammen von der Hamas und nicht von internationalen UN-Mitarbeitern in Gaza.“
Nun, gerade mußte Israel zugeben, man habe Hamas-Leute/200 erst jetzt identifiziert. Die angegebene Zahl an israelischen Opfern wurde reduziert.
Zur Hamas sagten UN Mitarbeiter, die Zahlen waren bisher immer verläßlich.
Mittlerweile wurden etwa soviele Gebäude zerstört wie man Hamas Mitglieder schätzt, ca. 25.000.
Der Westen hat nun das Problem, hinter Kollektivstrafen zu stehen. Bomben auf Krankenhäuser und Flüchtlingslager werden eher still durchgewunken.
Nun können das auch andere für sich in Anspruch nehmen. Und wieder fallen uns unsere Werte auf die Füße.
Der Kaiser ist nackt.
Vielleicht erleben wir den Bedeutungsverlust des Westens, das Ende der weltweiten Führungsposition. Es könnte auch vor einem Krieg mit China retten. Muß aber nicht, Abenteurer gibt es immer wieder.
Es gibt inzwischen auch Aussagen von israelischen Kibbuzim, das israelische Militär habe am 7. Oktober Häuser zerschossen, in denen sich Hamas-Terroristen zusammen mit Geiseln befunden hätten. Wenn das stimmt, ist ein Teil der israelischen Opfer der Reaktion des eigenen Militärs zuzurechnen.
Das macht die Aktionen der Hamas nicht besser, wirft aber weitere Fragen dazu auf, wie gut das israelische Militär eigentlich auf eine solche Situation vorbereitet war.
Es sollen 70 Geiseln sein die aufgrund der Bombardement zu Tode kamen.
Es ist wohl nicht die Vorbereitung, sondern seit vielen Jahren angewandte Taktik.
Meine Prognose trifft langsam ein. Ich habe geschätzt, 10 bis 20 mal soviele Tote wie in Israel. Zur Zeit sind wir bei 11.000, die UN schätzt höher.
Der Westen möchte sich auf die Schulter klopfen, als Verteidiger der Demokratie, des Rechtsstaates und der Menschenrechte. Dafür opfert er auch Tausende Unbeteiligte. Das entspringt nicht Humanismus oder Menschenrechte. Es sind nur Interessen, eigene Doppelmoral, Vorurteile.
Die Verteidiger Israels werden zu Tätern und berufen sich auf Werte die sie gar nicht vertreten.
«Meine Prognose trifft langsam ein.»
Sie wird diesmal zu niedrig liegen. Haaretz berichtet, dass die israelische Armee von einer Operation ausgeht, die noch Monate andauert. Die USA drängen wohl darauf, dass die Operation nur noch einige Wochen dauern soll. Selbst dann wäre aber mit einem starken Anstieg der Opferzahlen zu rechnen.
Netanjahu hat übrigens ein persönliches Interesse an einem langen Krieg. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass er nach dem Kriegsende die Macht verlieren wird.
Operationen ohne Licht, Strom und ohne Narkose haben wir aus Ukraine noch nicht gehört. Interessant wie gelassen die «uneingeschränkten» Unterstützer Israels das hinnehmen und weiter von «berechtigt» reden.
Das sagt viel über diese Menschen aus.
Die Palästinenser haben eben recht, wenn sie davon reden Menschen 2. Klasse zu sein. Nicht nur für Israelis sondern auch für viele im Westen. Kein Israeli wird deswegen vor ein Gericht kommen, egal was er getan hat. Der Freibrief gilt fast uneingeschränkt.
«Operationen ohne Licht, Strom.. haben wir aus Ukraine noch nicht gehört.»
Oh› doch (vielleicht auch ohne Narkose)!
https://de.euronews.com/2022/11/25/operationen-ohne-strom-in-ukrainischen-stadten
Uebrigens auch in Nordsyrien, dass die Tuerkei regelmaeszig bombadiert.
In Ihrem genannten Artikel steht:
«Chirurg Borys Todurow: «Wir werden jetzt den Stromgenerator anwerfen. Das dauert eine Weile. Aber so ist die Situation. Also freut euch, Russen heute, ein Kind auf dem Tisch und das Licht ist während der Operation komplett ausgegangen. Gut gemacht.»
Man hat nach dem Stromausfall mit Taschenlampe weiter gearbeitet.
Das ist wohl nicht vergleichbar. In Gaza gibts nicht mal für die meisten Diesel für die Generatoren.
Ich denek, das ist schon vergleichbar. Die russischen Angriffe gegen die Stromversorgung sind ebenfalls Kriegsverbrechen.
Sie gehen juristisch vor und das ist eher weniger relevant.
Sie vergessen die Menschen dabei.
Die Ukraine hat genug Kraftstoff, hat genügend Krankenhäuser die funktionieren, Verletzte wurden im Ausland behandelt. Und in der Ukraine sind nicht mehr als die Hälfte der Krankenhäuser betriebsunfähig und die restlichen im Katastrophenmodus.
Man muß nicht in den Pawlowschen Reflex verfallen, wenn das Wort Israel fällt. Israel geht genau so gewalttätig vor. Ich möchte gar nicht wissen, was Mossad alles auf dem Gewissen hat. Im übrigen haben wir es seit Jahrzehnten mit Rechtsbruch und Flüchtlingslagern zu tun, ebenso Angriffe auf Hilfsorganisationen und Flüchtlingszelten.
Auch Anschläge im Ausland.
Das macht die russischen Schläge gegen die (zivile) Stromversorgung in der Ukraine auch nicht besser.
Nach dem Angriff von militanten Siedlern:
Der Parlamentsabgeordnete Zvika Fogel von der Koalitionspartei „Jüdische Stärke“ bescheinigte den gezielten Angriffen auf Palästinenser*innen in Huwara einen „Abschreckungseffekt“. „Ein abgeriegeltes, abgebranntes Huwara: Das will ich sehen“,
Das geschah im West-Jordanland. Dort leben ca 500.000 Israelis in illegalen Siedlungen. Bürgerrechte haben die Palästinenser dort kaum. Die Unterstützer fanden das in Ordnung. Resolutionen? Reine Show. Gabs Sanktionen? Druck? Aber nein. Stattdessen einen Persilschein. Ein Selbstverteidigungsrecht wurde und wird als Angriff gewertet.
Wieso nicht in der Ukraine? Ah, da liegen unsere Interessen anders.
Was also soll der Unsinn mit Völkerrecht, Rechtsstaat, usw?
Unsere Wahrheit zimmern wir uns selbst.
«Jahrzehntelang habe die Welt den Palästinensern erzählt, dass sie Flüchtlinge seien, «selbst nach fünf Generationen noch», sagt die ehemalige Knesset-Abgeordnete Einat Wilf. »
Oh, Israelis fühlen sich nach 80 Generationen noch als Vertriebene aus dem «Heiligen Land».
Direkt vertrieben wurden hauptsächlich die Palästinenser.
» Seit dem 7. Oktober habe die WHO mehr als 250 Angriffe auf die Gesundheitsversorgung im Gazastreifen und im Westjordanland verifiziert, während es in Israel 25 Angriffe auf die Gesundheitsversorgung gegeben habe.»
«WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte, im Gazastreifen werde im Durchschnitt alle zehn Minuten ein Kind getötet. »
Die ehemalige Knesset-Abgeordnete Einat Wilf:
«Wenn die Juden oder – nach der Staatsgründung – die Israelis dabei sind zu verlieren, akzeptieren die anderen Mächte die arabischen Forderungen. Aber wenn die Juden oder Israel gewinnen, wird ein Waffenstillstand gefordert. Rufe nach einem Waffenstillstand sind nie unschuldig. Dahinter steht immer der Versuch, Israel am Vormarsch zu hindern.»
«Eins ist wichtig: Die Vorstellung, die Palästinenser seien ewige Flüchtlinge und hätten ein Recht auf Rückkehr, ist ein Symbol. Das eigentliche Problem ist, dass sie glauben, dass das jüdische Volk keinen Staat haben sollte. Die Vorstellung, ewige Flüchtlinge zu sein, ist lediglich das Mittel, um sicherzustellen, dass die Juden keinen Staat haben.»
«Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden viele neue Nationen gegründet. Die Palästinenser sind sicherlich ein Volk, aber sie sind keine Flüchtlinge. Von den fünf Millionen Palästinensern, die das UNRWA derzeit betreut, leben 40 Prozent in Jordanien und sind jordanische Staatsbürger. Weitere 40 Prozent leben im Westjordanland und im Gazastreifen. Das bedeutet, sie leben dort, wo sie auch nach einer Zwei-Staaten-Lösung leben werden. Es ist nicht nötig, sie als Flüchtlinge zu behandeln. Im Gegenteil: Die Menschen, die im Westjordanland und im Gazastreifen leben, müssen aufhören, sich als Flüchtlinge zu betrachten. Die Welt muss ihnen sagen, dass sie aufhören müssen, sich als Flüchtlinge zu betrachten, damit sie endlich dort eine Zukunft aufbauen können, »
Na, Israelis haben mit Palästinener viel gemeinsam.
Man sollte die Unterstützung von solchen Ideen mal überdenken.
Also die Geflüchteten sind anderer Staatsangehörigkeit. Hm, bei Juden ist das anders. Wenn man nicht ganz verblödet ist fällt einem etwas auf. Kein Wunder gibt es Demonstrationen.
«»Wenn sie solche Fehler macht, sind es vor allem die Bürger des Libanon, die den Preis dafür zahlen müssen. Was wir in Gaza tun, können wir auch in Beirut tun», warnt Gallant bei einem Besuch eines Armeestützpunktes an der Nordgrenze»
Widerspricht zwar dem Recht, aber das macht scheinbar auch nichts mehr.
Ist es nicht interessant, daß der «Wertewesten» auch zum Bruch des Völkerrechts/Kriegsrechts Waffen liefert?
Nee, nicht mehr. Ist eigentlich schon seit ich denken kann gaengige Praxis. Sobald es den eigenen Interessen entspricht, werden die hohen moralischen Maszstaebe ganz schnell mal unter den Teppich gekehrt und maximal mit Bedauern und Notwendigkeit begruendet.
Was Israel betrifft, taeuschen Sie sich aber. Die Bevoelkerungsmehrheiten fast aller Laender der Welt legen die Maszstaebe gegenueber denen viel hoeher an als bei allen anderen Laendern. (Ausnahme: beim Hegemon ist es aehnlich.) Auch was die Regierungen betrifft. Sieht man ja bei den vielen UN-Resolutionen. Im Prinzip gibt es nur zwei Ausnahmen, die Israel letzlich alles durchgehen lassen. Zum einen Deutschland, zum anderen die USA – und Zweitere ist eben Vetomacht.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/995237/umfrage/laender-mit-den-meisten-verurteilungen-durch-den-un-menschenrechtsrat/
«Was Israel betrifft, taeuschen Sie sich aber. Die Bevoelkerungsmehrheiten fast aller Laender der Welt legen die Maszstaebe gegenueber denen viel hoeher an als bei allen anderen Laendern.»
Das trifft zu.
Daraus folgt übrigens auch, dass in der Zukunft keine erneute Verurteilung des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine durch die UN-Vollversammlung mehr zu erwarten ist. Die Mehrheit würde der Westen organisieren müssen und westliche Diplomaten würden bei einem solchen Versuch nur ausgelacht werden.
Die Resolutionen legen nahe, daß es besonders viele Verstöße gab.
Berücksichtigen Sie, diese hatten keine Wirkung.
Bei höheren Ansprüchen würde ich widersprechen. Es gibt wenige Länder die Recht so leicht brechen oder andere ganz davon ausschließen. Kollektivstrafen sind eher üblich, 1 Hamas Mitglied als Mieter im Haus berechtigt das Haus zu sprengen mit allen anderen Unbeteiligten.
Palästinenser auf israelischem Gebiet oder Arbeiter aus West-Jordan-Land haben nicht die gleichen Rechte. Wer als Demokratie und Rechtsstaat gelten will muß anders handeln.
Höhere Ansprüche sind das nicht. Wollte Israel in die EU würde das nicht möglich sein.
Diese Aussage verrät tatsächlich eine Denkweise, die nach internationalen Standards als verbrecherisch gelten muss.
Das sollte wohl eine Drohung, an die Hisbollah gerichtet, sein.
Hier der ganze Text:
https://www.n-tv.de/politik/Gallant-droht-Hisbollah-Beirut-koennte-wie-Gaza-enden-article24525552.html
Nichtsdestotrotz verbrecherisches Denken – richtig.
Hmm, da kenne ich noch einen, der so redet: Putins Sprachrohr Medwedew.
«Putins Sprachrohr Medwedew.»
Medwedew ist der hässliche Rüpel, den Putin bei Bedarf aus der Puppenkiste holt und dann wieder bis zum nächsten Mal darin verschwinden lässt.
Ich halte übrigens Putin für um kein Deut besser als Netanjahu. Militärisch werden sich beide weitgehend durchsetzen, weil die Kräfteverhältnisse nun mal so sind.
«Der israelische Kommunikationsminister, Shlomo Karhi, hat die Blockade des der Hisbollah nahestehenden arabischen Fernsehsenders Al Mayadeen angeordnet. Dies berichtet die Nachrichtenseite Haaretz. Demnach erfolgte die Anordnung nach einem Beschluss des israelischen Kabinetts. Alle Redaktionsbüros des Fernsehsenders im Westjordanland werden geschlossen.»
USA ist mittlerweile auch in den Krieg involviert. Man beschießt Ziele in Syrien. Es sollen Hisbollah Stellungen sein.
Iran wird sich wohl nicht direkt einmischen, da es eine Gelegenheit wäre den Iran anzugreifen. Das steht ja immer noch aus.
Die Drohung der Türkei diesbezüglich ist wohl auch nur Säbelrasseln, da es ein Krieg gegen NATO Partner wäre.
Israel hat mitgeteilt, man hat an das größte Krankenhaus Kraftstoff geliefert. Es handelt sich aber um 300 Liter. Nach Hamas reicht das für 30 Minuten, der Klinikchef meint, 15 Minuten. Der Kraftstoff wurde nahe der Klinik abgestellt, aber durch den Beschuß traut sich niemand das Gebäude zu verlassen.
Der Kraftstoff war wohl nur für die Presse gedacht. Man weiß wieviel Energie eine Klinik mit zur Zeit 600 Patienten und 1200 Flüchtlingen braucht. Da läuft kein Notstromdiesel vom Handwerker.
Ja, der Kraftstoff in Kanistern war wohl nur für die Presse gedacht.
Mit 300 L Diesel können sie etwa 24 Stunden lang 120 kW erzeugen, wenn Sie ein gutes Aggregat haben.
Pro Krankenhausbett rechnet man im Normalbetrieb mit 7 MWh pro Jahr, das sind durchschnittlich 0.8 kW. Sie können mit 300 L Diesel also maximal 150 Betten normal betreiben. Al Shifa hat, je nach Angaben, 500 bis 1500 Betten (Haaretz, aber hinter Bezahlschranke, WHO laut BBC: 700 Betten), bräuchte also im günstigsten Fall mehr als 1000 L Diesel pro Tag. Bei schlechteren Aggregaten und 1500 Betten können es leicht auch 5000 L sein – wenn sie überhaupt Notstrom haben, um alles zu betreiben. Die 300 L reichen vielleicht einen Tag für die Intensivbetten
Danke für die zusätzlichen Infos.
Ich gehe davon aus, das Krankenhaus und andere laufen im absoluten Überlastungsmodus, zusätzlich die Flüchtlinge im Haus. Dafür ausgelegt sind Notstromdiesel normalerweise nicht und daher vermute ich, diese/r müßte mit maximaler Leistung laufen. Möglich ist auch, daß es nicht das energiesparendste Modell ist, insofern dürfte der Kraftstoffverbrauch erheblich sein.
Israel kennt diesen technischen Zustand und daher gehe ich von bewußter Propaganda aus.
Anzumerken wäre, das Patientenspektrum hat sich gewandelt, insofern sind viele Maßnahmen gehäuft und der Aufwand erhöht.
Kein Wunder starben bereits Patienten durch den reinen Stromausfall. Beatmung, Frühchen, Dialyse. Glück, daß man nicht auch noch auf Akkus im Keller angewiesen war.
Oben hatte ich geschrieben:
«Netanjahu hat übrigens ein persönliches Interesse an einem langen Krieg. Es ist ziemlich wahrscheinlich, dass er nach dem Kriegsende die Macht verlieren wird.»
Mit dieser Einschätzung bin ich nicht allein. Alon Pinkas baut diesen Gedanken in Haaretz zu einer ganzen Analyse aus.
Pinkas war 2000-2004 Generalkonsul Israels in New York City und Stabschef zweier israelischer Außenminister.
Pinkas erwähnt in seinem Artikel übrigens – die Fabel vom Skorpion und dem Frosch. Er erzählt sie nicht, sondern nennt sie «unausweichlich», was darauf hindeutet, dass er von allen Lesern erwartet, dass sie diese Fabel kennen.
Ja, Ihre Version der Fabel (d.h. den juedischen Witz) kennen wir ja mittlerweile auch.
«…Der Frosch quakt: «Das ist doch völlig idiotisch. Jetzt gehen wir beide unter.» Sagt der Skorpion: «Willkommen im Nahen Osten!»»
Ich würde wetten, dass Pinkas diese Version auch kennt.
Ja, scheint logisch. Zum einen stand er davor innenpolitisch dermaszen unter Druck, dass der Krieg ihm sehr gelegen gekommen sein muss (Koennte wetten, dass da schon wieder VT’s im Netz kursieren.) Zum anderen ist er Realist genug, dass er weiss, dass man den Krieg nicht in sechs Tagen glorreich gewinnen konnte.
Koennte allerdings auch nach hinten los gehen: alle Geiseln (ausser den paar, die freigelassen wurden oder befreit worden sind) tot, tausende tote israel. Soldaten, Ziel nicht erreicht, das Ansehen der Weltgemeinschaft voellig dahin, voellig isoliert in der arab. Welt und dann noch zeruettetes Verhaeltnis mit dem Hegemon usw.)
Aber vielleicht ihm egal, zumindest koennte er die Macht noch ein bisschen laenger behalten.
(Weiss leider nicht, was nun im Haaretz-Artikel – ueber den Anriss hinaus – stand.)
«Koennte wetten, dass da schon wieder VT’s im Netz kursieren»
Die Wette haben Sie schon gewonnen.
Das ist aber auch keine Kunst. Man kann gar keine so blöde VT erfinden, dass nicht schon jemand anders sie verbreitet hat.
Klar, konnte man sich denken. (Muss den Artikel noch uebersetzen.)
Dennoch – versuchen Sie nicht meinen messerscharfen Verstand zu relativieren.
Hach, den kann ich ja gar nicht lesen! Aber bei Roger Waters kann ich mir das gut vorstellen. (Und nichts gegen die Mukke von Pink Floyd.)
Es wird etwas Treibstoff nach Gaza geliefert. Israel hat aber nur die Genehmigung erteilt, diesen ausschließlich für UN LKWs zu verwenden. Krankenhäuser sollen nichts erhalten.
In der Stadt Rafah im Süden sind aufgrund des Treibstoffmangels alle Wasserpumpen ausgefallen. Ebenso die Entsalzungsanlage und die Kläranlage.
Die meisten Einwohner in Gaza incl. Kliniken haben kein sauberes Wasser mehr.
Nach den neuesten Aussagen eines Pressesprechers des israelischen Militärs würde ich vermuten, man lügt.
Im Süden soll es Nahrung geben, Wasser, es soll sicher sein und medizinische Versorgung. Das ist eine Lüge, denn Israel hat selbst den Süden bombardiert, wohin man die Leute geschickt hat. Dazu gab es zuerst keine Hilfstransporte und später zuwenig.
Auch die bisherigen «Beweise» sind eher als lächerlich zu bezeichnen. Israel muß gehörig mehr finden um seine Maßnahmen zu legitimieren.
Israel fordert die nach Süden geflüchteten nun auf auch diesen zu verlassen und Richtung Meer zu ziehen.
Die Unterstützer bekommen wie erwartet langsam Probleme mit ihren Werten und Argumentation. Eigentlich hätte man diese Erfahrung haben können.
Das Vorgehen ist auch in Israel kontrovers. Der vorherige Generalstaatsanwalt, Avichai Mendelblit, schreibt beispielsweise in Haaretz:
«Die Tatsache, dass die Hamas Menschen an der Evakuierung hindert, entbindet Israel nicht von der Verhältnismäßigkeit und von Vorsichtsmaßnahmen, um Schaden von der Zivilbevölkerung abzuwenden», sagt er. «Wenn die andere Seite Kriegsverbrechen begeht, gibt das keine Legitimation, [die Regeln] zu verletzen.»
Und
«Ich höre, dass ‹es uns egal ist, was dort passiert› oder dass ‹wir eine Atombombe auf Gaza werfen müssen›. All diese Aussagen passen nicht nur moralisch nicht zu uns, sie sind eine außerordentliche Dummheit».
sowie
«Unser Blut ist heiß und die Trauer und der Kummer sind immens; ich spüre diese Emotionen jeden Tag. Aber am Ende muss der Krieg mit dem Kopf und nicht mit dem Bauch geführt werden. Wir bekennen uns zu den Regeln des Völkerrechts, denn auch in unserer schwierigen Situation sind wir Teil der Völkerfamilie. Wenn wir uns an die Regeln halten, können wir die Kriegsuhr länger laufen lassen.»
Mendelblit ist ein ehemaliger Militär und sicher keine Friedenstaube. Er hält es aus praktischen Gründen für falsch, wie Israel diesen Krieg führt.
«Wenn wir uns an die Regeln halten, können wir die Kriegsuhr länger laufen lassen.»
Das merkt man an diesem Satz. Damit fängt er seine Ausführung teilweise wieder ein.
«Wenn wir uns an die Regeln halten, können wir die Kriegsuhr länger laufen lassen.»
Ja – den Satz verstehe ich auch nicht. Richtig uebersetzt?
Es kann doch nicht das Ziel der israel. Bevoelkerung («wir») sein, den Krieg moeglichst lange am laufen zu halten.
Doch, das ist das Ziel. Bevor sich stärkerer Widerstand regt möchte man durch Gaza durch sein. Auch anderswo.
Solange man sich auf die juristischen Regelungen beziehen kann indem man sie einhält, können die Widerständler sich nicht darauf berufen.
So kann man Zeit gewinnen für einen längeren Krieg.
«Es kann doch nicht das Ziel der israel. Bevoelkerung («wir») sein»
«Wir» ist die Führungselite, besonders die militärische. Die wollen nach dem Hamas-Überfall schon möglichst lange Krieg führen und wissen, dass das mit der Zeit immer schwieriger werden wird, ohne extremen aussenpolitischen Schaden für Israel anzurichten. Mendelbit ist für einen langen Krieg, weil auch er die Hamas möglichts weitgehende reduzieren will, aber er denkt, dass zu viele zivile palästinensische Opfer das verunmöglichen werden.
Israel hat es ja in der Hand, diesen Krieg zu beenden.
Ja, sicher. (Russland auch bzgl. der Ukraine.) Aber das machen die Staerkeren im allgemeinen nicht.
Problem ist: Das wuerden Hamas und alle anderen Terrororganisationen als grossen Sieg verbuchen. Zudem wuerde der Zulauf wahrsch. die Zahl der getoeteten «Widerstandskaempfer» erheblich uebersteigen.
Die wuerden das immer wieder tun. (Ich meine Israel angreifen ohne Ruecksicht auf Zivilisten und ohne Ruecksicht auf zivilisiertes Morden.)
Und ja (lieber Albatros), dass was Israel gerade veranstaltet sind schwere Kriegsverbrechen und es ist mit nichts zu rechtfertigen.
Im Prinzip gibt es keine Loesung. (Der Skorpion hat keine Wahl.)
Heute gab’s ja wieder mal eine wertlose (wenngleich bindende, aber bei Nichteinhaltung sicher folgenlose) UN-Resolution vom Sicherheitsrat bzgl. «humanitaerer Pausen». Ergebnis: 12 x ja, 3 Enthaltungen (UK, USA – und erstaunlich Russland).
https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/un-sicherheitsrat-nahost-106.html
Möglicherweise gab es ja eine Abmachung hinter den Kulissen, dass die USA nur dann kein Veto einlegen würden, wenn Russland sich auch enthalten würde. Dafür stimmen konnten die USA aus Rücksicht auf Israel nicht, sie wollten aber sicher auch ungern zusammen mit Grossbritannien die einzigen Verhinderer sei. Sie wollten sicher auch nicht, dass eine Resolution durchkommt, für die Russland stimmt und bei der sie sich enthalten.
Hmm, erscheint mir nicht logisch.
Warum sollten die USA ein Veto einlegen, wenn sie doch vor kurzem eine aehnliche Resolution bei der UN eingebracht hatten?
Und dann kann ich mir schlicht nicht mehr vorstellen, dass Russland mit den USA irgendwelche Abmachungen macht, solange Sleepy Joe am Ruder ist.
«Und dann kann ich mir schlicht nicht mehr vorstellen, dass Russland mit den USA irgendwelche Abmachungen macht»
Finden Sie?
Man darf in der Diplomatie nicht nur auf die Lautsprecherdurchsagen der Politiker hören. In den Hinterzimmern laufen ganz andere Dinge ab.
«In einem Vorstoß, der darauf abzielt, die jahrelang festgefahrene Diplomatie umzukehren, hat die Regierung Biden am Freitag versucht, die Verhandlungen mit Russland und China über die nukleare Rüstungskontrolle ohne Vorbedingungen neu zu beleben.» (aus Ihrem Link)
Nur, dass das eben nicht dieser Freitag war, sondern der 2. Juni – und wie man sieht, hat das (jedenfalls bzgl. Russlands) nichts gebracht.
https://www.rnd.de/politik/ohne-russland-sinnlos-nato-partner-setzen-ruestungsabkommen-aus-CNFYZWSWXJK3NJS6LLODWGPXHM.html (Monate spaeter)
Nun ja, aber am 2. Juni war doch schon alles so verfahren wie jetzt.
Die reden auf mittlerer Ebene scon miteinander. Alle paar Monate telefonieren sogar die Verteidigungsminister(!).
Ja, die Rache Israels wird die Zahl der Gegner enorm erhöhen. Militärisch ist nichts zu erreichen und es verwundert, daß man das nicht versteht.
Aus dieser unveränderlichen Sackgasse kommt man nicht heraus, wenn man nicht neue Wege geht und einen gerechten Ausgleich sucht.
Wie immer dieser Krieg ausgeht, der nächste wird wohl folgen.
Hamas ausrotten ist geistiger Dünnpfiff. Selbst wenn sie nicht mehr existieren würde, gibt es eine neue Organisation unter neuem Namen. Die jetzigen Abläufe werden mehr Gegner schaffen als vor dem Krieg.
Ich bin sicher, da kommt man nur durch einen wirklich großen Wurf heraus der völlig anders geartet sein muß als alles bisherige.
Bisher ist die Wagenburg Mentalität noch vorherrschend mit einzelnen Vorstößen. Zielführender wäre sich in den Gegner hinein zu versetzen und seine Motivation zu verstehen. Diese Motivation muß verändert werden so daß Gewalt sinnlos wird. Ohne Gewalt zu seinem Recht kommen ist entscheidend für die Art der Auseinandersetzung.
Dazu muß zum Beispiel die Hamas weg und die illegalen Siedlungen. Die «Gefangenschaft» der Palästinenser muß beendet werden, ein Staat gegründet, Wahlen, Selbstversorgung, Arbeitsplätze, Entschädigung usw.
Ein großer Wurf, vielleicht irgendwann einmal.
Wieso empfaengt man heute in Berlin eigentlich einen Antisemiten, Genozid-Leugner, Terroristen-Freund, Kriegsverbrecher und Kurdenmoerder? Reicht das immer noch nicht – anders als bei Russland – die Tuerkei mit Sanktionen zu ueberhaeufen und alle Beziehungen abzubrechen?
Wie sieht’s denn da mit der Staatsraeson aus?
Flüchtlingsabkommen, NATO Mitglied, viele türkischstämmige im Land, Ost-Grenze der NATO gegen naher Osten, Behinderung einer weiteren Annäherung an Russland.
Interessen eben, da spielt Anderes keine Rolle. Außer ein einflußreicher Staat sagt uns wie wir uns zu verhalten haben.
@Albatros hat eigentlich schon alles gesagt. Auch unter den Verbrechern sind eben die Einen gleicher als die Anderen.
«Dem Vorschlag zufolge sollen Gerichte verpflichtet werden, die Todesstrafe gegen jeden zu verhängen, der wegen der Tötung eines israelischen Staatsbürgers in einer nationalistischen Tat verurteilt wird. Der Straftatbestand sei demnach erfüllt, wenn «die Tat durch ein rassistisches Motiv erfolgt» und wenn dies «mit dem Zweck, den Staat Israel und die Wiedergeburt des jüdischen Volkes in seinem Heimatland zu verletzen» geschehe.»
Hm, Israel übt sich in Rassismus.
Ebenso, «Wiedergeburt». Auf Kosten der Palästinenser die ein aktuelleres Recht in Anspruch nehmen können? Wenn Recht auf einen Zustand vor 2000 Jahren basiert möchte ich mal die allgemeine Rechtsauffassung verschiedener westlicher Staaten sehen.
Israel sieht sein Recht als höher stehend als das der Palästinenser.
Wenn Israel ein Existenzrecht geniest, mit welcher Begründung verweigert man es den seit 2000 Jahren dort lebenden?
Ein Existenzrecht leitet sich nach meiner Meinung von dem der Anderen ab. Nur in diesem Fall kann man auf Frieden hoffen.
Das Thema möchte keiner behandeln, weil man sehr schnell in Erklärungsnöte gerät, die eigene Rechtsauffassung in Gefahr kommt und es im Prinzip unmöglich ist über Israel normal und ehrlich zu diskutieren.
Auch die UN möchte gerne den status quo beibehalten, auch wenn die Situation der Palästinenser ihren Statuten widerspricht.
«Dem Vorschlag zufolge sollen Gerichte verpflichtet werden, die Todesstrafe gegen jeden zu verhängen…»
«Die Einführung der Todesstrafe für Terrorismus ist ein Wunschprojekt der radikalen Partei Otzmah Jehudit (Jüdische Stärke), dem Koalitionspartner von Premierminister Benjamin Netanyahus Likud-Partei.»
aber:
«Die Generalstaatsanwältin Israels, Gali Baharav-Miara, hatte das neue Gesetzesvorhaben kritisiert und als verfassungswidrig bezeichnet. Außerdem könne das Gesetz nicht auf das Westjordanland ausgedehnt werden, weil israelisches Recht dort bisher gar nicht gelte.» (tagesschau.de)
Hoffe nicht, dass man das ernst nehmen muss.
Bei der Hamas-Regierung im Gazastreifen ist die Todesstrafe allerdings Realitaet.
Nun, nach den vermeintlichen Terroristen, wie die Presse schreibt, den Unschuldigen die ermordet wurden gibt es sehr wohl eine massenhafte Todesstrafe die Israel praktiziert. Nur eben ohne Gerichtsurteil.
Man fliegt ins Nachbarland und wirft Bomben ab, man meint ein Hamas Mitglied hält sich gerade in einem Haus auf usw.
Tausende wurden so getötet und wenn derjenige doch nicht in dem Haus war aber 12 Unbeteiligte, was solls. Sind dafür Strafen verhängt worden? Hat man international etwas unternommen?
Man hat auch wiederholt Flüchtlingslager bombardiert, ohne Gerichtsurteil, ohne daß man Hamas Leute erwischte.
Nach deutschem Recht ein Verbrechen.
Redet man sich nun damit heraus, es geht nicht um einzelne Terroristen sondern um Krieg gelten die zugehörigen Regeln. Gegen diese wurde aber auch verstoßen.
Etwa wie bei Guantanamo. Die Gefangenen sind weder Kriminelle noch Kriegsgefangene, sondern Terroristen. Die kommen im amerikanischen Recht aber eigentlich nicht vor. So hat man Regelungen umgangen um verbotene Folter oder Gefangenschaft ohne Gerichtsurteil zu rechtfertigen.
Wir reden dabei um Länder die unsere Freunde sind, zum Westen gehören. Die wir uneingeschränkt unterstützen.
Im Libanon hat man vor Jahren Rot Kreuz Zelte mit Kreuz auf dem «Dach» bombardiert. Hatte das Folgen? Nein. Ähem, nach allgemeiner Lesart wäre das ein Angriff gewesen, auf ein anderes Land. Wie nannte man das bei Russland?
Die Hamas gibt es kaum noch, außen wenn man davon ausgeht, die meisten der z.Z. 11.500 Toten waren gar keine.
Die 4.500 Kinder waren sicher keine.
Bei Russland wird fast über jedes einzelne Kind berichtet, bei 4.500….man liefert weitere Waffen und…die Palästinenser sind ja selbst schuld.
Eine bequeme Haltung. Nach den letzten Jahren kann man sagen, für einen toten Israeli sterben 10 bis 20 Palästinenser. Unser Mitleid gilt ausschließlich den Israeli. Ich glaube, das sehen Palästinenser anders.
Und dafür braucht es keine Todesstrafe, man wendet sie einfach an.
Ja, Sie bohren an der richtigen Stelle.
Ist aber auch kein Alleinstellungsmerkmal Israels oder des Westens – und ist auch keine Rechtfertigung.
«Ich sitz in meiner Kutsche auf dem Brandenburger Tor,
Ich dresche auf die Gäule ein, es geht keinen Meter vor.
Ich werd das hier nicht ändern…» (R.G.)
So it is.
«Ein Existenzrecht leitet sich nach meiner Meinung von dem der Anderen ab.»
Nein, da bin ich anderer Meinung. Aus objektiver Sicht kann man niemanden das Recht auf Existenz verwehren, weil man «das Pech» hat, dass es fuer einen selber nicht verwirklicht wird.
Ich verstehe Sie ja, dass es fuer die Palaestinenser noch nie gut gelaufen ist und die immer Spielball anderer Maechte waren, allerdings existiert nun mal Israel seit mittlerweile wieder mehr als 75 Jahren in dieser Region. Das ist Fakt und wird sich auch nicht mehr aendern, es sei denn alle arab. Staaten verbuenden sich nochmal (muessten die aber mind. eine Grossmacht Russland oder China dabei haben, die sie mit Waffen unterstuetzt) zu einem richtig grossen Krieg gegen Israel. Ich wuerde denken, das wuerde dann mit Sicherheit WK III.
Iran hatte ich vergessen. Die waeren – wenn’s gegen Israel geht – immer dabei. Dort tickt ja schon die Countdown-Uhr fuer das zionistische Gebilde.
Link vergessen:
http://www.eslam.de/begriffe/i/israel-restzeituhr.htm
Hm, erst waren es 2.000 Jahre auf die man sich beruft, nun reichen 75 Jahre.
Wie ist es bei den Palästinensern? Die sind seit 75 Jahre Vertriebene. Bei diesen sagt man: Ihr habt keine Rechte, es ist schon 75 Jahre her.
Clever. Also Fakten schaffen und man hat recht. So ist wohl auch die illegale Siedlungspolitik gedacht. Nach 75 Jahren gehört das West-Jordan Land uns.
Hm, Die DDR wurde auch nach zig Jahren noch als «unser» betrachtet. Ist zwar nicht vergleichbar, aber die Jahre scheinen relativ zu sein.
Ab wann ist eine Vertreibung verjährt? Oder eine staatliche Enteignung?
«Ab wann ist eine Vertreibung verjährt?»
Na ja, denken Sie mal an die deutschen Ostgebiete… (Ich meine die in den Grenzen von 1937.)
Die Geschichte wird von den Siegern geschrieben.
Nein – ich meine, es koennte dort tatsaechlich nur eine Zwei-Staaten-Loesung geben und hoffentlich dann auch Frieden, wenn man als Grundvoraussetzung erstmal den schon existierenden Staat Israel anerkennt. Denn um eine Loesung zu erreichen, kommt man an Israel nicht vorbei.
Das erfordert einen großzügigen Ausgleich. Ein Schadenersatz für Unrecht.
Das Angebot: Wir schenken euch das Restgebiet, pfercht euch zusammen, lebt in einem Staat der kaum lebensfähig ist……hm, was für ein Angebot. Mit Recht hat das wenig zu tun.
Mit dem Stärkeren ja. Nur, sind wir auch bereit das universell anzuerkennen? Oder kommt sofort die Doppelmoral wenn es um andere Länder geht?
Wenn es um das Recht des Stärkeren geht, der militärischen Durchsetzungsfähigkeit bekommen wir nicht nur in der Ukraine ein Argumentationsproblem.
«Wenn es um das Recht des Stärkeren geht, der militärischen Durchsetzungsfähigkeit bekommen wir nicht nur in der Ukraine ein Argumentationsproblem.»
Das Argumentationsproblem ist noch das Geringste. Auch dort gilt das Recht des Stärkeren und der Stärkere ist Russland. Wenn der Westen und die ukrainische Führung das noch ein paar Jahre hinziehen (können), verliert die Ukraine noch mehr von ihrem Staatsgebiet.
https://de.wikipedia.org/wiki/Fatah
Die Palästinesische Befreiungsorganisation (PLO) hat bereits 1993 im Rahmen des Friedensprozesses von Oslo das Existenzrecht Israels anerkannt. Jassir Arafat hat das unterzeichnet und 1994 zusammen mit Jitzchak Rabin und Shimon Peres den Friedensnobelpreis erhalten.
Ein Jahr später wurde Jitzchak Rabin durch einen israelischen Nationalisten ermordet. Der vollständige Untersuchungsbericht zu diesem Mord ist bis heute nicht veröffentlicht worden.
Vom 11. Juli bis 25. Juli verhandelten in Camp David der israelische Premierminister Ehud Barak, der US-Präsident Bill Clinton und Jassir Arafat über den zweiten Schritt des Friedensprozesses, die Gründung eines palästinensischen Staates. Barak war aber kein Rabin. Die Verhandlungen endeten ergebnislos. Auch die Nachfolgeverhandlungen vom 21. bis zum 27. Januar 2001 in Taba (Ägypten) endeten ohne Übereinkunft.
Barak bestand für Israel darauf, dass 10% des Westjordanlandes israelisches Staatsgebiet würde. Es handelte sich um Siedlungen mit mindestens 85% jüdischen Einwohnern. Dafür hätte Israel Gebiet im Negev zur Verfügung gestellt, Barak bestand aber auch auf exterritorialen Straßen zu all diesen Siedlungen, die das Westjordanland in einen Flickenteppich verwandelt hätten. Israel war auch nicht bereit, den Palästinesnern in der Frage Ostjerusalems entgegenzukommen.
Das Scheitern des Friedensprozesses 1993-2001 ist ganz eindeutig Israel zuzurechnen.
«Das Scheitern des Friedensprozesses 1993-2001 ist ganz eindeutig Israel zuzurechnen.»
Da bin ich anderer Meinung. Das ist mir zu schwarz-weiss, und ich habe es etwas anders in Erinnerung.
Hatte da auch einen guten Artikel dazu gelesen. Finde den aber jetzt nicht, und die ich finde sind dann auch wiederum schwarz-weiss von der anderen Seite.
Also, ehe ich Quatsch erzaehle, lasse ich es da mal lieber.
Das Westjordanland gehört den Palästinensern. Punkt. Und ein erheblicher Teil von Ost-Jerusalem auch.
Solange Israel das nicht anerkennt, ist Israel nicht im Recht. Daraus folgt nicht, dass die Palästineser im Recht wären. Dass beide Seiten Unrecht haben, kommt recht häufig vor. Es ist sozusagen der Normalfall.
«Das Westjordanland gehört den Palästinensern. Punkt. Und ein erheblicher Teil von Ost-Jerusalem auch.»
Klare Worte, aber sagen Sie das nicht mir. Ich habe nie das Gegenteil behauptet und falls doch…halte ich es mit Adenauers beruehmtesten Satz.
Es gibt durchaus jüdische Israelis, die das auch so sehen. Es ist aber keine Mehrheitsmeinung in Israel.
Na dann kann man auch nicht über ehemaliges Siedlungsgebiet als Argument reden. Ist ja noch länger her und wäre damit in Ordnung.
Die Antwort ist einfach. Es gilt das Recht des Stärkeren. Und ja, man kann durch Vertreibung und Besiedlung Tatsachen schaffen. Das Problem des Sudentenlands und das Problem (Ober)schlesiens, sie wurden auf diese Art gelöst.
«Aus objektiver Sicht kann man niemanden das Recht auf Existenz verwehren, weil man «das Pech» hat, dass es fuer einen selber nicht verwirklicht wird.»
Es geht zwar nicht direkt um die Existenz, aber es ist die Argumentation des Siegers, der aktiv die Existenz der Palästinenser bedroht.
Was ist mit dem UN Beschluß? Ist dieser nicht nichtig, da nur der Vorteil für Israel umgesetzt wurde? Und welches Recht gestehen Sie den Vertriebenen zu die enteignet wurden damit Juden einen Staat bekommen? Hätten nicht die «Gerechten» eigenes Staatsgebiet abtreten müssen, anstatt besetztes Gebiet von Anderen zu verschenken?
War es nicht so, daß der sogenannte Wertewesten die Juden loswerden wollte und sich keiner bereitfand alle aufzunehmen?
Ist es nicht Kolonialismus fremdes Gebiet als Verfügungsmasse zu betrachten, die Leute zu enteignen mit der Begründung, wir haben dort etwas vor?
Hessen und NRW entvölkern, einen Roma Staat gründen? Nein, diese haben das nicht gefordert, weil sie nie einen bekommen würden.
Aber hätten sie nicht das Recht? Wenn nicht, wieso?
Hätten die Nachfahren des Volkes, das vor den jüdischen Glaubensgemeinschaften dort siedelte und vertrieben oder bekämpft wurden heute noch Ansprüche die man diskutieren könnte?
«Aus objektiver Sicht kann man niemanden das Recht auf Existenz verwehren, weil man «das Pech» hat, dass es fuer einen selber nicht verwirklicht wird.»
Da bin ich anderer Meinung. Das Existenzrecht eines israelischen Staates impliziert das Existenzrecht eines palästinensischen States. Das ist übrigens sogar die offizielle Position der USA (Zweistaatenlösung).
Ich denke, Sie haben mich miszverstanden. (Doch, doch.)
Es ging jetzt nicht nur um Israel. Sondern mehr allgemein. Staaten, die existieren, existieren nun mal. Aendern kann man das nur mit Krieg.
Ansonsten klingt das wie nach Kindergarten. «Weil ich keinen Staat bekomme, darfst du auch keinen haben.» (Koennen Sie auch fuer Staat was kindgerechtes einsetzen wie Plueschbernhardiner)
«Das Existenzrecht eines israelischen Staates impliziert das Existenzrecht eines palästinensischen States.»
Nun ja, wenn man die UN-Resolution von 1947 nimmt hat sich Israel daran gehalten. Dass es mit Palaestina damals nichts wurde, liegt einzig und allein an den arab. Nachbarn.
Ob dann Israel ohne diesen ersten Angriffskrieg gegen sich spaeter Teile palaest. Territoriums besetzt haette, darueber kann man hoechstens spekulieren.
«Ansonsten klingt das wie nach Kindergarten. «Weil ich keinen Staat bekomme, darfst du auch keinen haben.»»
Ich denke nicht, dass Menschen so im Allgemeinen dem Sandkastenalter entkommen. Sie verlernen nur, sich hinterher wieder zu vertragen.
Dazu Erich Kästner:
«Böse und hässliche alte Leute
waren als Kinder fast tadellos.
Nette und reizende Kinder von heute
werden später kleinlich und groß.
…
Jeder Charakter ist durch Zwei teilbar,
da Gut und Böse beisammen sind.
Doch die Bosheit ist unheilbar,
und die Güte stirbt als Kind.»
Das Gedicht «Genesis der Niedertracht» ist an diesem Punkt wirklich zu Ende. ‹tschuldigung. Es ist vom gleichen Autor wie:
«Es gibt nichts Gutes.
Außer man tut es.»
Yo.
«Die ersten Menschen waren nicht die letzten Affen.»
Stammt aus einem Gedicht, dessen Volltext unter Woken verpönt ist (enthält das N-Wort). Allerdings: Woke können vermutlich mit dem ganzen Kästner nichts anfangen.
Nein. Die arabischen Staaten haben dagegen gestimmt.
Zusätzlich hat Israel die UN Vereinbarung gebrochen und Angriffskriege geführt.
Desweiteren mit terroristischen Methoden die Palästinenser unterdrückt.
Wie würden Sie reagieren, wenn Sie für Ihre mickrige Landwirtschaft wochenlang einen Brunnen graben und jemand kommt und ihn sprengt? Oder kurz mal das Wasser sperrt?
Oder einfach eine Rakete schickt mit der unüberprüfbaren Begründung, in diesem Haus ist ein Hamas Mitglied zugegen?
Oder ein Mord in internationalen Gewässern?
«Die arabischen Staaten haben dagegen gestimmt.»
Das ist richtig.
Aber der UN-Resolution wurde in der Mehrheit zugestimmt.
«Resolution 181 (II)
33 Staaten stimmten für die Resolution, darunter die UdSSR, die USA und Frankreich. 13 stimmten dagegen, darunter die sechs arabischen Mitgliedsstaaten. 10 enthielten sich der Stimme, darunter Großbritannien und die Republik China.
Abstimmungsergebnisse im Detail Für den Plan stimmten (33): Australien, Belgien, Bolivien, Brasilien, Costa Rica, Dänemark, Dominikanische Republik, Ecuador, Frankreich, Guatemala, Haiti, Island, Kanada, Liberia, Luxemburg, Neuseeland, Nicaragua, Niederlande, Norwegen, Panama, Paraguay, Peru, Philippinen, Polen, Schweden, Sowjetunion, Südafrika, Tschechoslowakei, Ukraine, Uruguay, Venezuela, Vereinigte Staaten und Weißrussland.
Gegen den Plan stimmten (13): Afghanistan, Ägypten, Griechenland, Indien, Iran, Irak, Jemen, Kuba, Libanon, Pakistan, Saudi-Arabien, Syrien und die Türkei.
Der Stimme für oder gegen den Plan enthielten sich (10): Argentinien, Äthiopien, Chile, El Salvador, Honduras, Jugoslawien, Kolumbien, Mexiko, die Republik China und das Vereinigte Königreich.
Thailand (Siam) blieb der Abstimmung fern.»
(https://de.wikipedia.org/wiki/UN-Teilungsplan_für_Palästina)
(Frage am Rande an den Experten: War damals Weissrussland gar keine sowjetische Republik?)
Dass die arabischen Staaten dagegen gestimmt haben, rechtfertigt keinen Angriffskrieg.
Alles das was Sie danach schreiben und hinterfragen, ware vielleicht so nicht passiert, wenn sich beide «Parteien» an den Teilungsplan gehalten haetten.
«Frage am Rande an den Experten: War damals Weissrussland gar keine sowjetische Republik?»
Weissrussland und die Ukraine hatten schon zu Sowjetzeiten eigene Sitze in der UN. Das hatte Stalin bei der Jalta-Konferenz so durchgesetzt, um mehr Stimmen für die Sowjetunion zu haben. Die offizielle Begründung waren die schweren Verluste dieser beiden Sowjetrepubliken im 2. Weltkrieg. Litauen war übrigens zunächst auch im Gespräch. Ganz am Anfang wollte Stalin Site für alle Sowjetrepubliken, aber weder die USA noch Großbritannien hätten dem zugestimmt, wenn sie jeweils nur eine Stimme gehabt hätten. Die Gründungsmitglieder der UNO stimmten der Aufnahme von Weißrussland und der Ukraine als eigene Mitglieder am 20. April 1945 in San Francisco zu. Großbritannien erwirkte übrigens eine ähnliche Regelung für seine «Dominien», was den Briten durch den Zerfall ihres Konolialreichs aber nichts nutzte. Der Sowjetunion bis 1990 schon.
faz.net, wo die Kommentarfunktion beerdigt worden zu sein scheint, schreibt, dass Erdogan wenig Respekt für Scholz gezeigt habe.
Ich halte wenig von Erdogan, aber das war auch wirklich ein schwierige Aufgabe.
«Dabei schien das Gespräch mit Scholz laut Berliner Regierungskreisen durchaus streckenweise konstruktiv verlaufen zu sein.»
So, so…
Na ja, mich haette eher erstaunt, wenn die Kommentarfunktion nicht ausgeschaltet worden waere.
«Na ja, mich haette eher erstaunt, wenn die Kommentarfunktion nicht ausgeschaltet worden waere.»
Ich meine generell. Vielleicht existiert sie noch hinter der Bezahlschranke, aber ich habe schon lange keinen Beitrag vor der Bezahlschranke gesehen, der noch Kommentare gehabt hätte.
So kennen Sie also «Ihre Zeitung»: Das wichtigste wird nicht gelesen 😉
https://www.faz.net/aktuell/leserdebatte/faz-net-stellt-den-diskussionsbereich-um-und-startet-leserdebatte-19253790.html
In der Tat. Ich könnte dort diskutieren – wenn ich wollte – warum Donald Trump in Colorado zu den Vorwahlen bei den Republikanern antreten darf.
Ja gut, aber wollen Sie damit sagen, zu den grossen Themen, die die Menschheit bewegen, etwa nicht?
Ich fürchte, ja, das will ich damit sagen.
Nicht dass ich Kommentarspalten bei der FAZ sehr ergiebig fände. Aber es sagt etwas aus, wenn sie reduziert werden.
Ich fuerchte, das hatte ich vermutet.
Ja, das sagt etwas aus – und es ist allgemein mittlerweile gaengige Praxis in unseren Leidmedien.
(Wenn Sie mal Lust haben, und es Ihnen nicht zu viel wird, koennten Sie auch mal einen Beitrag unter der Rubrik «Neusprech» schreiben. Ich bin sicher, da wuerde Ihnen sofort ein fundierter Beitrag einfallen.)
Vielleicht. Eigentlich wäre heute der «Schnitzler-Preis» dran gewesen, Die Shortlist erwies sich aber als Rohrkrepierer. Bei Jan Böhmermann und Georg Restle kann ich Ähnlichkeiten zu Sudel-Ede feststellen, aber schon bei Anja Reschke ist das fragwürdig. Bei Markus Lanz und Dunja Hayali ist es absurd.
Hayali passt dieser Klientel einfach wegen ihrer Meinung nicht, ist aber eine Journalistin, die mit Vertretern andere Meinungen offen diskutiert. Ich bin auch in einigen Fragen anderer Meinung als Hayali, aber dass sie in dieser Shortlist erscheint, disqualifiziert die Idee des Schnitzler-Preises.
Nee, machen Sie ruhig! Ich will Ihnen da gar nicht reinreden. Das waere ja dann eigentlich «Wahrheit» – oder weil es sich als «Rohrkrepierer» erwies, dann doch besser «Ueberfluss».
Georg Restle und Anja Reschke kenne ich (vom Namen her) gar nicht. Bei Dunja Hayali bin ich Ihrer Meinung. Bei Marcus Lanz habe ich in letzter Zeit mal ab und zu nach der Spaetschicht reingehoert. Den finde ich aber auch nicht besonders preiswuerdig. Jan Boehmermann kenne ich zwar vom Aussehen her, aber eigentlich nur durch die wenig positive Beurteilung – vornehm ausgedrueckt – gelegentlich bei Ihnen und von der Freitagscommunity.
Wen haben Sie denn nominiert – oder waren Sie da auch wieder nicht berechtigt (wie beim Nobelpreis)?
Ich hatte niemanden nominiert, aber Jan Böhmermann mit der unsäglichen Schönbohm-Geschichte wäre mein Kandidat gewesen.
Man nutzt eben die neue Stärke. Was in Syrien läuft müßte von der NATO eigentlich verurteilt werden, ebenso von der EU. Aber da sind beide Augen zu, die eigenen Interessen sind wichtiger.
Nur sollte man dann andere Länder nicht über Menschenrechte, Rassismus oder Rechtstaatlichkeit belehren.
«Nur sollte man dann andere Länder nicht über Menschenrechte, Rassismus oder Rechtstaatlichkeit belehren.»
Das nimmt dem Westen international auch niemand mehr ab. Westliche Regierungen versuchen, eine moralische Attitüde an den Tag zu legen, aber sie machen sich damit nur lächerlich.
Nun ja, die eigene Bevölkerung glaubt das. Und somit lassen sich Waffen, Krieg und Rechtsbruch bzw gewähren lassen leichter umsetzen.
Der eigenen Bevölkerung ist die Moral herzlich egal, zumindest dem größten Teil. Der eigenen Geldbeutel ist ihnen aber nicht egal.
Würde ich nicht sagen.
Nicht umsonst waren/sind große Teile der Gesellschaft für Waffenlieferungen usw.
Das geht nur, wenn die Leute vom Sinn überzeugt sind oder hinter einer Sache stehen.
Das läßt sich steuern. Ja, in gewissen Grenzen.
A tötet einen Agenten – grauenhaft.
B tötet einen Agenten – der hats verdient, dieser «Spion».
Nachdem nun eine in einem Schulgebäude untergebrachte UN-Einrichtung getroffen wurde, wirken die israelischen Behauptungen unglaubwürdig, dass sich unter angegriffenen Gebäuden Hamas-Stützpunkte befinden. Quelle: EuroNews
Wir stehen uneingeschränkt……..und sind Mittäter.
«Uneingeschränkt» ist immer falsch.
Zu Schulen:
Dutzenden Schulen im besetzten Westjordanland droht der Abriss. Laut israelischen Behörden wurden sie illegal gebaut. Die EU, die viele Schulen finanziert hat, hält das für einen Verstoß gegen internationales Recht.
https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-westjordanland-abriss-schulen-101.html
https://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.israel-beschiesst-un-schule-die-vereinten-nationen-sind-entsetzt.ac3175a5-a0d5-4f06-8ec4-0f6a32316968.html
https://www.tagesschau.de/ausland/bethlehem-zerstoerte-schule-100.html
Nur weil es Israel ist Terror zu akzeptieren, gleichzeitig woanders zu verurteilen ist scheinheilig und das geht seit zig Jahren so.
Natürlich sind generell die Palästinenser schuld, eine schmierige und menschenverachtende Argumentation.
Der tägliche Terror Israels ist massenhaft dokumentiert oder sogar allgemein bekannt.
Juden mit Israel gleichzusetzen ist wohl der Fehler.
Israel ist ein Land. Juden üben eine bestimmte Religion aus oder berufen sich auf Abstammungslinien. Allerdings nur mütterlicherseits, wenn man es genau nimmt.
Entschuldigen sich Christen, wenn ein christliches Land ein muslimisches angreift? Eher nein.
Muslime aller Länder sollen das aber im umgekehrten Fall.
Liegt hier ein logischer Fehler vor oder kommt wieder das Argument: Was der eine darf, muß nicht auch dem anderen zugesprochen werden?
Würde jeder deutschen Rechtsprechung zuwider laufen. Meistens.
Der US-Präsident Joe Biden hat israelischen Siedlern im Westjordanland wegen «extremistischen» Angriffen auf Palästinenser mit US-Visasperren gedroht. Quelle: Reuters
Was für eine Drohung. Und wohl eine leere dazu.
Hätte schon mit mehr Gegenargumenten gerechnet. Etwas dürftig für fundierte Meinungen.
Das scheinen Palästinenser allgemein auch bemerkt zu haben.
https://www.telepolis.de/features/Israels-Armee-in-Gaza-Operieren-ohne-Narkose-9532415.html
https://www.telepolis.de/features/Israels-Aktion-in-Schifa-Krankenhaus-in-Gaza-Neue-Tote-wenig-Klarheit-9531344.html
https://www.telepolis.de/features/Massenausweisung-im-Krieg-Unternehmen-in-Israel-moechten-Inder-statt-Palaestinenser-9406688.html
https://www.telepolis.de/features/Wie-der-Israel-Krieg-den-Handel-zwischen-Indien-und-Europa-abwuergt-9362495.html
https://www.telepolis.de/features/Kritik-an-Steinmeier-Rede-Wer-von-der-Hamas-weit-weg-ist-kann-sich-kaum-distanzieren-9357482.html
https://www.telepolis.de/features/Robert-Habeck-und-die-Grundrechte-Wie-rassistisch-ist-der-Vizekanzler-9355244.html
Werbung fuer telepolis? 😉
Da hätte ich Möglichkeiten das besser und subtiler zu betreiben.
Unterschaetzen Sie mal die Reichweite nicht!
ich meinte das etwas anders
Ich habe gerade gerade den Artikel von Ihrem letzten Link durchgelesen.
Man mag ja zu Robert Habeck stehen wie man will und bestimmte Passagen der Rede scheinen juristisch angreifbar, aber dem Rassismus vorzuwerfen, halte ich fuer weit hergeholt. Das kenne ich eigentlich nur in aehnlicher Weise von den «Woken».
Um mich nicht misszuverstehen: Es gibt auch viele gute Artikel von telepolis. Habe da frueher mal oefters dort gelesen.
Wenn ich etwas für lesenswert halte, bedeutet das selbstverständlich nicht, daß ich zu jedem Wort stehe.
Man kann mir aber auch mitteilen, welche Quellen gewünscht oder akzeptiert sind.
Akzeptiert ist hier alles, was keine Hetze ist. Ich halte Habeck nicht für einen Rassisten. Allerdings kommt der Begriff gar nicht ursprünglich von Telepolis. Er geht auf ein Zitat aus einem Spiegel-Artikel zurück, dessen Autor der ehemalige Bundesrichter Thomas Fischer ist. Fischer schrieb am 6. November: «Die Aufforderung an Muslime, sich aktiv vom Antisemitismus zu distanzieren, ist im Kern rassistisch konnotiert und sachlich nicht gerechtfertigt».
Ich denke, dass Fischer hier nicht zu weit geht. Habeck hat mit dieser Aufforderung und der unterschwelligen Drohung, die Muslime sollten sonst keinen Schutz mehr genießen, selbst eine rechtsstaatliche Grenze überschritten. Man kann sich schon auf den Standpunkt stellen, dass «die Muslime sollen» einen rassistischen Einschlag hat.
Es ist natuerlich naiv zu glauben, man koennte jeden Muslim (zumal, dass duerfte ja gar nicht abgefragt werden wg. Religionsfreiheit – oder?) mit diesem Bekenntnis konfrontieren und damit Antisemiten rausfischen. Wird ja niemand von sich aus sagen, er sei Antisemit.
«…dass «die Muslime sollen» einen rassistischen Einschlag hat.»
Na ja, wenn man vom VS-Bericht ausgeht gibt es drei Hauptformen: rechtsextremen, linken und islamischen. Und darauf nimmt der Habeck in seiner Rede Bezug.
Nun ja, ich bin von der Kompetenz des VS nicht so stark überzeugt, gerade was Muslime angeht, nicht (siehe NSU).
Mir scheint, es gibt auch außerhalb der Gruppen Rechtsextreme, Linke und Muslime mitunter Antisemitismus. Die «jüdische Weltverschwörung» dürfte immer noch die am weitesten verbreitete Verschwörungstheorie sein.
Ja eben – und besonders im arabischen Raum:
«Trotzdem lebt der Mythos von der jüdischen Weltverschwörung weiter – bis heute. Momentan erleben die Protokolle der Weisen von Zion in der arabischen Welt eine neue Hochblüte. Und machen Stimmung gegen Israel und den Zionismus. „Die Protokolle der Weisen von Zion sind in der arabischen Welt weit verbreitet“, sagt der deutsche Historiker Wolfgang Benz gegenüber der WZ. „Der Taxifahrer in Kairo kennt sie genauso wie der Bauer in Syrien.“ Auf Buchmessen vertreiben Verlage die Schrift. In Buchhandlungen stehen Ausgaben des Pamphlets im Schaufenster.
Pünktlich zum Ramadan 2002 strahlte das ägyptische Fernsehen die erste Folge der Telenovela „Reiter ohne Pferd“ aus. Die 41-teilige Serie stellt die Juden als hinterhältig und verschwörerisch dar. Sie basiert auf den Protokollen der Weisen von Zion. „Im Iran, Ägypten, Syrien und dem Libanon wurde und wird sie bis heute gezeigt“, sagt Benz.»»
https://www.wienerzeitung.at/a/die-ewige-legende-der-juedischen-weltverschwoerung
Vom VS halte ich auch nicht viel, aber ich denke der Habeck – als Staatsdiener – wird sich darauf bezogen haben – im Einklang mit seiner «gefuehlten» Wahrnehmung.
Ich halte Habek auch für keinen Rassisten.
Nur diesen Satz hielt ich für moralisch wie juristisch falsch und er sollte ihn zurücknehmen.
Gegenbeispiel: In Angola sollen sich alle Christen aktiv von dem Rassismus in USA distanzieren, oder…..
Den Text von Fischer kannte ich. Habe der Einfachheit halber dann einen anderen Link benutzt.
«Nur diesen Satz hielt ich für moralisch wie juristisch falsch und er sollte ihn zurücknehmen.»
Ja.
Pardon, wenn das miszverstaendlich war.
Das ist mir schon klar.
Ansonsten, was Sie fuer lesenwert finden, interessiert mich natuerlich auch, wenn Sie es verlinken. (Und wenn ich es schaffe, lese ich das auch.) Und da habe ich eben nur den Rassismusvorwurf im Artikel und nicht Sie kritisiert.
Sollte nur ein Feedback sein.