Auch das war 2023


Jahresrückblick Die Jahre der Stagnation sind in Deutschland vorbei. Das war bereits die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist: Es geht nicht bergauf.

2. Januar Bei der Sonntagsfrage zur Deutschen Bundestagswahl kommt die CDU/CSU auf 28.4%, die SPD auf 19.8%, die FDP auf 7.1%, die Grünen auf 18.1% und die AfD auf 14%. Die anderen Parteien liegen jeweils unter 5%. Mit 45% Wählerzuspruch für die Ampel-Koalition und 42.4% für die potentielle Opposition würde eine Neuwahl die Regierungskoalition bestätigen. Die etablierten Parteien (Union, SPD, FDP, Grüne) vereinigen insgesamt 73.4% der potentiellen Wählerstimmen auf sich. Das sind knapp drei Viertel.

3. Januar Ein Liter Diesel kostet durchschnittlich 1.85 €. Agrardiesel ist 21.48 Cent billiger, kostet also etwa 1.64 €.

16. Januar Die ukrainische Seite räumt ein, die Stadt Soledar in der Donbass-Region verloren zu haben.

24. Januar Der Stromverbrauch in Deutschland beträgt 1579 GWh. Davon werden 1231 GWh von konventionellen Kraftwerken bereitgestellt. Das sind 78%. Erneuerbare Energien tragen 285 GWh bei. Das sind 18%. Der Rest wird importiert.

30. Januar Zwei Klimakleber der «Letzten Generation» verpassen einen Gerichtstermin in Stuttgart. Es stellt sich heraus, dass sie aus touristischen Gründen nach Thailand geflogen waren. Später äußern sie sich in der «taz». Schuld ist die Politik. «Es muss aber auch Aufgabe der Politik sein, für das Klima schlechte Entscheidungen, wie die unsere, zu verhindern und in gute zu lenken.»

24. Februar Von 1.1 Millionen ukrainischen Flüchtlingen in Deutschland haben 125’000 eine Beschäftigung aufgenommen.

13. März Die Ko-Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, gibt auf einer Pressekonferenz ihrer Partei der interessierten Öffentlichkeit Ernährungstipps.

1. April Haushaltskunden in Deutschland zahlten im Grundversorgungstarif durchschnittlich 47.89 Cent pro Kilowattstunde Strom. Ein Jahr vorher waren es noch 35.7 Cent gewesen.

21. April Die seit 1922 geltende Befreiung landwirtschaftlicher Fahrzeuge von der Kfz-Steuer soll ab 2024 wegfallen.

25. Mai Die «New York Times» räumt ein, dass die Stadt Bachmut im Donbass gefallen und nun unter russischer Kontrolle ist. Die ukrainische Seite wird das nicht offiziell bestätigen, obwohl es durch geolokalisiertes Bildmaterial belegt ist. Die englischsprachige Wikipedia wird es bis zum Jahresende vermeiden, den Fall von Bachmut einzugestehen.

4. Juni Die lang angekündigte Frühjahrsoffensive der ukrainischen Streitkräfte beginnt. Das «Institute for the Study of War» beschreibt die Operationen des ersten Tages so: «Die ukrainischen Streitkräfte führten am 4. Juni lokale Bodenangriffe durch und erzielten Berichten zufolge begrenzte taktische Erfolge im westlichen Gebiet Donezk und im östlichen Gebiet Saporischschja.» Dieser Tenor wird sich als prophetisch für das Ergebnis der gesamten Offensivbemühungen erweisen.

6. Juni Der Kachowka-Staudamm am Dnjepr bricht, vermutlich infolge von Sprengsätzen, die im Damm gezündet wurden. Dadurch ist die russische Seite zu Beginn der ukrainischen Gegenoffensive vor Aktionen an der Dnjepr-Front sicher. Umgekehrt ist auch die ukrainische Seite vor russischen Entlastungsangriffen an dieser Front sicher.

19. Juni Der US-amerikanische Konzern Intel soll für den Bau einer Chipfabrik in Magdeburg eine Subvention von 9.9 Milliarden € erhalten.

23. Juni Der Chef der «Gruppe Wagner», Jewgeni Prigoschin, zettelt eine Rebellion gegen die russische Militärführung an. Er gibt während eines Marschs auf Moskau mangels Unterstützung regulärer Einheiten auf und geht ins belarussische Exil.

5. Juli Der Stromverbrauch in Deutschland beträgt 1423 GWh. Davon werden 428 GWh durch konventionelle Kraftwerke bereitgestellt. Das sind 30%. Erneuerare Energien tragen 1093 GWh bei. Das sind 77%. Der Überschuss muss exportiert werden.

20. Juli Der Klimaforscher Hans-Joachim Schellnhuber hatte 2019 ein Inlandsflugverbot gefordert. Nun wird bekannt, dass er unbedingt innerhalb eines halben Tages von Postdam zu einem „Zukunftsforum“ des bayerischen Schreinerhandwerks in München und zurück musste. Es war ganz wichtig, dass er dort einen Vortrag hielt und an einer Podiumsdiskussion teilnahm, die Familie war aber auch wichtig. Da ist er halt geflogen.

23. August Der AfD-Politiker Robert Sesselmann wird im Kreis Sonneberg (Thüringen) als erster Landrat seiner Partei vereidigt. Jewgeni Prigoschin, der unvorsichtigerweise zu Verhandlungen in Moskau gewesen war, wird beim Absturz eines Flugzeugs der «Gruppe Wagner» nach einer Explosion an Bord getötet.

26. September Das Bündnis Sahra Wagenknecht wird mit dem Zweck einer Parteigründung als Verein registriert. Das wird dazu führen, dass die Partei «Die Linke» im Bundestag den Fraktionsstatus verliert und sich deren Chancen weiter verringern, bei den Bundestagswahlen 2025 noch einmal in den Bundestag zu kommen.

7. Oktober Hamas-Kämpfer aus dem Gaza-Streifen überfallen benachbarte Gemeinden in Israel, richten ein Massaker an und nehmen Geiseln. Später wird sich herausstellen das der isarelische Geheimdienst Hinweise auf einen bevorstehenden Überfall ignoriert hatte. Israel wird mit einem massiven Angriff auf den Gaza-Streifen antworten, der noch höhere Opferzahlen unter der Zivilbevölkerung zur Folge haben wird.

1. November Der ukrainische Oberbefehlshaber, Walerij Saluschnyj, konstatiert in einem Interview mit dem britischen «Economist» eine Pattsituation im Krieg mit Russland. Ein zugehöriger Aufsatz erklärt, wie Saluschnyj zu dieser Ansicht gelangt ist und was nötig wäre, um aus dieser Situation wieder herauszukommen. Diese Bedingungen erscheinen unerfüllbar.

6. November Der Adjutant des ukrainischen Oberbefehlshabers, Major Hennadij Tschastjakow, wird durch einen Sprengsatz getötet, der sich in einem Geburtstagsgeschenk an ihn befunden hatte.

15. November Das Bundesverfassungsgericht erklärt den 2. Nachtragshaushalt 2021 für nichtig. Insbesondere verbietet es die Umwidmung einmal geschaffener Sondervermögen und ihre Streckung über mehrere Jahre. Damit zerstört es einen Grundpfeiler der Finanzpolitik der Ampel-Koalition.

1. Dezember Der Stromverbrauch in Deutschland beträgt 1603 GWh. Davon werden 1184 GWh von konventionellen Kraftwerken bereitgestellt. Das sind 74%. Erneuerbare Energien tragen 161 GWh bei. Das sind 10%. Der Rest musste importiert werden.

13. Dezember Unter den Ukraine-Flüchtlingen der Altersgruppe von 25 bis 59 Jahren beträgt die Erwerbsquote 19%. In der deutschen Gesamtbevölkerung beträgt sie in dieser Altersgruppe 85%.

14. Dezember Die Steuererleichterung von 21.48 Cent pro Liter für Agradiesel soll ab 2024 wegfallen. Wegen der erhöhten CO2-Steuer wird Agrardiesel insgesamt um 23 Cent pro Liter teurer.

17. Dezember Der von der AfD aufgestellte parteilose Politiker Tim Lochner wird zum Oberbürgermeister der Stadt Pirna (Sachsen) gewählt.

23. Dezember Die Stadtwerke Frankfurt/Main geben für 2024 eine Preissteigerung bei Strom um 32% bekannt.

28. Dezember Bei der Sonntagsfrage zur Deutschen Bundestagswahl kommt die CDU/CSU auf 32.0%, die SPD auf 14.7%, die Grünen auf 13.8% und die AfD auf 21.6%. Die anderen Parteien liegen jeweils unter 5% (FDP 4.9%). Mit 28.5% Wählerzuspruch für die Ampel-Koalition und 53.6% für die potentielle Opposition würde eine Neuwahl die politische Landschaft völlig verändern. Die etablierten Parteien (Union, SPD, FDP, Grüne) vereinigen insgesamt 65.4% der potentiellen Wählerstimmen auf sich. Das sind knapp zwei Drittel.


103 Antworten zu “Auch das war 2023”

  1. «Mit 28.5% Wählerzuspruch für die Ampel-Koalition und 53.6% für die potentielle Opposition würde eine Neuwahl die politische Landschaft völlig verändern.»

    Leider nein. Da Sie von einer Wahlumfrage ausgehen, duerfen Sie schon noch die 4,9 % der FDP bei der Ampel dazurechnen (auch wenn die bei der Neuwahl rausfallen wuerden.) Also 33,4 %.

    Dann die Opposition… CDU und AfD zusammen? Meiner Ansicht nach steht im BT noch die Brandmauer (und wird es auch nach der Neuwahl bleiben.) Also dann nur 32 bzw. 21,6 %. (Die Linke hatte ja schon vorher das rote Tuch geworfen.)

    Bei einer tatsaechlichen Neuwahl werden vermutlich zwei der drei Ampelparteien mitregieren. Also CDU – rot/ gruen. Was soll sich da gross veraendern? Und es gaebe noch das BSW – die grosse Unbekannte. Die waeren zweifelslos ein Gewinn, aber ich vermute nicht, dass die ueber 10% kommen. Und sie waeren auch Einzelkaempfer gegen die Regierung.

    Wo ist der huebsche Song oder das Zitat, dass Sie immer vor den eigentlichen Beitrag stellen? (Oder war ich jetzt zu schnell?)

    Summa summarum: Ampel vs. CDU 33,4 : 21,6 (Den anderen Vergleich erspare ich mir.)

    • «duerfen Sie schon noch die 4,9 % der FDP bei der Ampel dazurechnen (auch wenn die bei der Neuwahl rausfallen wuerden.) Also 33,4 %»

      Nee. Die Koalition wird im Bundestag gebildet. 4.9% ist natürlich noch so nahe an 5%, dass die FDP auch reinkommen könnte. Aber das werden die in den nächsten Monaten schon hinbekommen, dass es nicht mehr so knapp ist.

      «Summa summarum: Ampel vs. CDU 33,4 : 21,6»

      Wie kommen Sie jetzt auf diese Zahlen?

      • Nee, nee, nee – Sie vergleichen hier eine Wahlprognose mit den jetzigen Verhaeltnissen. Und da ist die Ampel noch am Ruder. (Auch wenn man den Eindruck hat, die FDP macht die Opposition in der Regierung.)

        «Wie kommen Sie jetzt auf diese Zahlen?»

        War natuerlich ein Test, ob Sie wirklich genau lesen und nicht nebenbei der Silvesterkarpfen verspeisst wird 😉

        Ich meinte: Ampel (mit den 4,9% der FDP) gegen CDU (32%) oder Ampel gegen AfD (21,6%) gemaess dem Ist-Zustand. (d.h. 28.12.23)

    • «Dann die Opposition… CDU und AfD zusammen? Meiner Ansicht nach steht im BT noch die Brandmauer (und wird es auch nach der Neuwahl bleiben.)»

      Das hilft den Ampel-Parteien nix. Die CDU/CSU würde ja zum Beispiel beim Budget nicht aus Solidarität mit einer Ampel-Minderheitsregierung stimmen. Wenn jetzt neu gewählt würde, müsste entweder die SPD oder die Grünen mit der Union koalieren und das als Juniorpartner unter Merz. Genau deshalb will Merz Neuwahlen.

        • «Aber die polit. Landschaft hat das nicht grundlegend veraendert.»

          Das ist ein Zwei-Schritt-Prozess. Wenn es noch einmal eine GroKo gibt, dann wird sie so versagen, wie jetzt die Ampel. Und dann ist da nix mehr. Macron traf auch auf ein zerfallenes Parteiensystem und war die Rettung vor dem Front National. Jetzt nähert sich Macrons Zeit dem Ende. Sieht jemand die nächste Rettung vor Marine Le Pen irgendwo am Horizont?

    • Tja, da meint er ja das Selbe wie Sie. Aber was schlaegt er denn vor, um das zu verhindern statt nur davor zu warnen? Grundlegende Politik-Aenderung sehe ich da nicht.

      Schlussfolgerung im Artikel (nicht von ihm):

      «Deshalb sei es gefährlich, den Rechten «einfach mal eine Legislaturperiode» das Regieren zu überlassen, sagte der 48-jährige Neumann, der Professor für Sicherheitsstudien am Londoner King’s College ist.»

      • Wenn ich mich einmischen darf.
        In einer echten Demokratie sind einem teilweise die Hände für manche Lösungen gebunden. Sonst wäre es keine.
        Die AFD in verantwortlichen Positionen zu prüfen halte ich für einen Irrweg. Klar, es hat was und würde sie entzaubern. Aber manches läßt sich dann schwer rückabwickeln, manche Existenzen wären irreparabel zerstört.
        Es könnten sich selbstverstärkende Prozesse bilden.
        Es bleibt wohl nur, daß die Bevölkerung sich bemerkbar macht, Entscheidungen einfordert, die Arbeitsverweigerung nicht zuläßt.
        Gut, eine Demonstration ist eingepreist, dann müssen es eben Hunderte Demonstrationen sein. Beschwerden, Klagen vor Gericht, Parteiaustritte, Widerstand bei Parteimitgliedern usw.
        Alles andere würde in Gewalt enden und was dabei herauskommt wäre unberechenbar.
        Sicher ist nur, weiter zusehen wird keine Lösungen befördern.
        Bis zur Wahl ist noch Zeit, es kann sich noch einiges tun.

        • «Wenn ich mich einmischen darf.»

          Immer und ausdruecklich erwuenscht.

          Schon oefters mal gesagt, aber dennoch: Meiner Meinung nach kommt man mit Parteiverboten nicht weiter. Die Leute sehen das, dass man diese Diskussion und ueberhaupt, in dem man immer auf die AfD zeigt, dazu nutzt, um nichts an der eigenen vermurxsten Politik aendern zu muessen. Und im Osten ist halt die Hemmschwelle niedriger, die trotzdem oder gerade deshalb zu waehlen, um den Etablierten mal so richtig in die Suppe zu spucken.

          «Bis zur Wahl ist noch Zeit, es kann sich noch einiges tun.»

          Wirklich? Nun gut, die FDP verbleibt erstmal in der Ampel. (Bestaetigt meine These: Es wird doch nicht so heiss gegessen wie gekocht, wenn es auch zuvor stark gebrodelt hat.)

          https://www.wiwo.de/politik/deutschland/mitgliedervotum-knappe-mehrheit-der-fdp-mitglieder-fuer-verbleib-in-der-ampel/29579758.html

          • Ich glaube auch, ein Verbot wäre kontraproduktiv.
            Gegen einzelne Personen kann man ja auch mit anderen Mitteln vorgehen, bei üblen Aussagen und Machenschaften.
            Die gesamte AFD setzt sich aber nicht nur aus Leuten wie Höcke zusammen. Der Protestanteil muß abgeschöpft werden. Mit diesen Leuten kann man noch reden. Denen müssen Angebote gemacht werden. Der Neo-Nazi-Kern ist nicht erreichbar. Dieser wäre allerdings auch relativ klein. Mit dem kann/muß man leben.
            Im übrigen, sollte die AFD verboten werden gründet man eben eine neue Partei.

          • In der Tat, 18.9% der Mitglieder der FDP haben sich für den Verbleib in der Koalition ausgesprochen. Das sind 13613 Hanseln.

            Demokratisch korrekt, weil so viele FDP-Mitglieder gar keine Meinung geäußert haben. Als Willensbekundung und Unterstützung durch die Basis ist es aber doch etwas dünn.

        • Das sehe ich sehr ähnlich. Es ist eine Parteiendemokratie und eine repräsentative Demokratie. Die Parteien wollen Macht ausüben, also haben sie auch eine Verantwortung. Wenn sie die nicht oder zu stümperhaft wahrnehmen, muss die Bevölkerung ihnen auf die Füße treten, bis sie wieder seriös arbeiten.

          Allerdings scheint es nach geschichtlichen Erfahrungen so zu sein, dass Parteien schwer reformierbar sind. Die sind naturgemäß als stabile Machtstrukturen angelegt. Die etablierten Politiker der etablierten Parteien werden versuchen, ihre Macht und ihre Positionen auch parteiintern zu verteidigen.

          Deshalb geht es nur über alternative Parteien. Dass da nur die AfD zur Verfügung steht, ist das Verhängnis. Es braucht wohl Neugründungen, nicht nur durch Wagenknecht. Ich denke, Deutschland würde zum Beispiel auch etwas wie die Grünliberale Partei der Schweiz gut tun.

          • «Es braucht wohl Neugründungen, nicht nur durch Wagenknecht.»

            Ich glaube, das bringt nichts, wenn die nicht eine schillernde Person wie die Wagenknecht als Aufhaenger haben, die dann auch von den Medien ordentlich gehypt wird (und je negativer umso besser). Kleinstparteien haben wir eigentlich schon genug.

      • Er meint wohl, man könne sich nicht darauf verlassen, dass die AfD einfach abwirtschaften wird und ihren «Zauber» verliert, wenn sie mal regiert.

        Da könnte er mittlerweile Recht haben. Ein Gegenmittel kennt er aber scheinbar auch nicht. Das einzige Gegenmittel wäre, dass die etablierten Parteien ihr Verhalten ändern, beginnen, auf kompetenten Rat zu hören, kompetente Leute anziehen und in Führungspositionen bringen und an der Realität orientiert regieren.

  2. Die russische Seite hat am Geburtstag von Stepan Bandera (1. Januar) einen erfolgreichen Drohnenangriff gegen das Roman-Schuchewitsch-Museum in Bilohorsch (nahe Lwiw) ausgeführt. Das Museum ist niedergebrannt. Quelle: UNIAN

    Bandera und Schuchewitsch waren im 2. Weltkrieg Nazi-Kollaborateure. Schuchewitsch war einer der Verantwortlichen für ein Massaker an Zehntausenden Polen in Wolhynien und Ostgalizien im März/April 1944.

    Gleichwohl ist ein Museum kein militärisches Ziel und der nächtliche Angriff, der keine zivilen Opfer gefordert hat, ist durch das Kriegsrecht nicht gedeckt.

    • Dieser Angriff im Raum Lwiw war Teil einer massiven Welle von russischen Drohnen- und Raketenangriffen auf die Ukraine am Nachmittag des 31. Dezember und in der Neujahrsnacht. Quelle: UNIAN

      Aller Wahrscheinlichkeit nach war die Angriffswelle vom 29. Dezember hauptsächlich gegen die ukrainische Luftwaffe und Luftverteidigung gerichtet und damit eine Vorbereitung für weitere Angriffswellen. Die russische Seite scheint mittelfristig die Luftherrschaft über der Ukraine anzustreben. Sollte ihr das gelingen, wird in der Folge die Frontlinie durch die Ukraine nicht mehr zu halten sein.

    • Ja, die Russen nehmen es mit der Entnazifizierung der Ukraine sehr ernst. Da kann schon mal ein Museum – entgegen des Kriegsrechts – zerstoert werden. War ja zu vermuten, dass sich da zu Silvester/Neujahr und dann noch nachts keine Menschen aufhalten.

  3. Das ist die Qualität der Argumentation der ukrainischen Präsidentschaft:

    «Der ukrainische Präsidentenberater Michail Podoljak betrachtet Russlands Drohungen mit weiteren Angriffen gegen die Ukraine als pure Prahlerei. Denn eigentlich sei Russland „schon längst tot». Doch sei sich der Kreml dieser Tatsache noch nicht bewusst, sagte das Mitglied von Präsident Wolodomyr Selenskyjs Beraterstab am Neujahrstag in Kiew. „Manchmal, wenn der Mensch stirbt, weiß er das nicht, aber er ist tot. Und genau das ist der Fall mit Russland – es ist bereits tot, aber es versteht dies noch nicht ganz»» Quelle: faz.net

    Aha. Wenn ich mal tot bin, werde ich das zuerst noch nicht ganz verstehen. Interessantes Konzept.

    Noch interessanter ist, dass dem nur manchmal so ist. Es gibt also Menschen, die sterben und dann sofort wissen, dass sie tot sind.

    Und irgendwer muss Podoljak von diesen beiden Sorten (Un)toter berichtet haben. Der Mann hat paranormale Fähigkeiten. Normale Fähigkeiten wären bei einem Präsidentenberater nützlicher.

    • Hatte ich an anderer MSM-Stelle gestern auch schon gelesen und war leicht irritiert.

      Realitaetsverlust koennte man meinen. Wahrscheinlich war da der Wunsch der Vater des Gedankens. Allerdings wenn er davon als Berater auch S. ueberzeugt, kann das noch schlimmere Folgen fuer die Ukraine haben als so wie so schon.

      «Wenn ich mal tot bin…»

      Dann hoffe ich doch, dass Sie als KI weiterschreiben und Ihr Ableben nicht weitlaeufig im Netz verbreiten. (Allerdings wenn ich schon vorher abgetreten bin, ist mir das dann auch Wumpe.)

    • Gutes Neues Jahr erst ein mal, auch an die anderen Mitleser und Mitschreiber.

      Nun nicht ganz so schlimm, da nicht im Krieg gege das Böse: Man ist dann nicht insolvent, man produziert nur nicht mehr. Oder so ähnlich. Der Mann, der von Wirklichkeit umgeben in einer Unterhaltungssendung von und mit Sandra Maischberger. Er ist Wirtschaftsminister der BRD geblieben.

    • Die Umfrage ist auf https://civey.com/ einsehbar (man muss ein ganzes Stück herunterscrollen). 3003 Teilnehmer, Civey nennt die Qualität «hoch».

      AfD 37.6%
      CDU 33.3%
      Linke 7.5%
      Grüne 6.9%
      SPD 3.5%
      Freie Wähler 2.6%
      FDP 0.6%

      Damit hätte die AfD keine absolute Mehrheit, aber schwarz-grün wäre nur als Minderheitsregierung gegen AfD und Linke möglich.

      Hier wäre BSW als Partei eher kontraproduktiv, weil es dazu führen könnte, dass nur noch AfD, CDU und Grüne in den Landtag kommen. Momentan hätte dann zwar schwarz-grün eine Mehrheit, aber die Gefahr, dass dem im September nicht mehr so ist, ist recht hoch.

      Civey ist als On-line-Umfrage mit Selbstauswahl der Teilnehmer möglicherweise von etwas geringerer Qualität als die Umfragen anderer Institute. Aber ein Warnschuss ist das allemal.

  4. Heute empfohlen: Es war schon 2019, aber man erfährt ja nie was aus der Zeitung: Hans Modrow, Wolfgang Schäuble, die Einheit und der Westen:

    https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/absurditaet-und-arroganz-was-wolfgang-schaeubles-wirken-im-einigungsprozess-den-ddr-buergern-brachte-li.2172298

    Die Berliner Zeitung ist aber auch komisch anders geworden)))

    Im Osten haben die Menschen nach 1989 wieder mehr zu verlieren, deswegen wohl viel AFD. Und die Linke aus SPD und Sahra gibt es nicht wirklich, nicht in der Stadt und schon gar nicht auf dem Land. Kann sich jemand erinnern, SED-Mitglieder aufnehmen-igitt. Wobei ich folgendes nicht kapiere. Die AFD ist eine Elitepartei aus dem Westen, sieht man mal vom Chrupalla ab. Ich musste schon damals mit dem Kopf schütteln, als das Volk 1990 sang. Kommt die DM nicht, kommen wir zu ihr. Es kam der Euro)))

    • Schade. Am 21.12. klang das noch wie eine Urlaubspause zwischen den Jahren.

      «Zusammenfassung des Tages 665 ist die letzte Zusammenfassung, die in diesem Jahr veröffentlicht wird. Es könnte eine weitere Zusammenfassung geben, falls sich die Lage für die Verteidiger in Awdijiwka verschlechtert, aber ansonsten ist für die kommenden Weihnachtsfeiertage keine weitere Zusammenfassung geplant. Ich möchte mich bei all unseren Besuchern bedanken, die unsere Zusammenfassungen bis zum Jahr 2023 gelesen haben.»

      Spielen sicher neben des enormen zeitl. Aufwands auch die schlechten Aussichten der Ukraine bzgl. Kriegsverlaufs mit.

    • Man wird sich noch einiges einfallen lassen um Gelder verfügbar zu machen.
      Einige Vorhaben erfordern ein gewaltiges Kapital.
      Nicht nur vom Staat, der ja gerne mit «uneingeschränkt» vorprescht und nicht weiß, was das bedeutet. Wobei, wenn es um Geld geht sind die Bürger der Staat.
      Wie gut etwas funktioniert ist relativ. Gasknappheit, haben wir gemeistert. Keiner sagt dazu, wie hoch die Kosten gestiegen und welche Probleme für ärmere Länder entstanden sind.
      Vor ein paar Tagen lese ich, die alternativen Energieerzeuger haben über 50% des el. Stroms erzeugt. Wie rechnet man da eigentlich?
      Wenn ich z.B. Überschuß habe und verschenken muß hat man nichts davon. Würden alle so arbeiten, an wen verschenkt oder verkauft man?
      Ich lese ganz andere Zahlen, wenn man den tatsächlichen Verbrauch bzw die Erzeugung nimmt. Da scheint mir schöngerechnet zu werden.
      Selbst 50% IM JAHR wären eine unsinnige Angabe, wenn man 1 Woche lang nur 5% mit Alternativen decken könnte. Was man gerne unterschlägt, nur die im Augenblick erzeugte Strommenge zählt für die Netzstabilität. Sollte laut Physikunterricht ja klar sein. Heute verbrauchen, morgen erzeugen funktioniert relativ schlecht.
      Der Ausbau, die Speicherung, die Netze werden den Haushalt sprengen oder die Bürger/Wirtschaft müssen weitere Steigerung der Kosten übernehmen.
      Ich sehe einige Posten, die «Sondervermögen» notwendig machen werden. Man wird sich die Begründungen schon noch einfallen lassen.
      Ich glaube allerdings, wenn man regulär vorgeht, mit Schuldenbremse und rechtskonform, wird einiges so wie geplant nicht kommen. Sonst kreist der Pleitegeier recht tief über uns.

      • «Vor ein paar Tagen lese ich, die alternativen Energieerzeuger haben über 50% des el. Stroms erzeugt.»

        Getreu dem (russischen) Sprichwort: Der Dorfteich war im Durchschnitt ein Meter tief. Trotzdem ist die Kuh ersoffen.

        «Selbst 50% IM JAHR wären eine unsinnige Angabe, wenn man 1 Woche lang nur 5% mit Alternativen decken könnte.»

        Eben. Deshalb habe ich zwei Wintertage mit geringem Anfall erneuerbarer Energien und einen Sommertag mit besonders hohem Anfall gewählt. Es gibt auch Wintertage mit hohem Anfall. Man muss aber Grundlastkraftwerke vorhalten, die im Minimum des Anfalls erneuerbarer Energien den ganzen Rest der Last abdecken können. Dieses Vorhalten kostet Geld. Der Aufwand dafür (wie auch der Aufwand für den Rückbau von Windrädern und Solaranlagen) muss zu den Kosten erneuerbarer Energien hinzugerechnet werden.

          • Auch das trägt zu den Kosten erneuerbarer Energien bei. Zur Zeit passiert das noch selten. Aber wenn sie weiter ausgebaut werden und es zu diesem Zweck Garantiepreise für Produzenten gibt, muss irgendwer bei Ueberschuss die Differenz zahlen.

            Selbst wenn man keinen Garantiepreis hat, muss vermutlich Energievernichtungswerke bauen, die man bei Bedarf anschalten kann, weil man Lieferanten erneuerbarer Energien auch nicht beliebig herunterregeln kann.

            • Ihr letzter Absatz:
              Abschalten wurde schon angedacht. Ist jedoch sehr schwierig. Bei privaten Anlagen besonders.
              Die Krux, Anlagen zu bauen die immer wieder abgeschaltet werden kosten trotzdem und erhöhen den Preis pro Einheit.
              Den Prozentsatz an Solar/Wind zu erhöhen wird auch immer teurer, je näher man 100% kommt.
              Hat man an guten Tagen 100% erreicht, liegt man an schlechten viell. bei 20%. Um auch an schlechten Tagen den Bedarf zu decken braucht man also 5 mal mehr Windanlagen die an besseren Tagen stillstehen.
              Um Speicher kommt man nicht herum, wenn der gesamte Bedarf so gedeckt werden will.
              Die Technik dafür und die Kosten sind noch immer ungeklärt, die Kosten werden wohl noch unterschätzt.
              Da die ökonomischen Daten zur Zeit nicht gut aussehen, ist das Umfeld für große Vorhaben denkbar schlecht. Günstig ist noch, daß die Nachbarstaaten nicht das gleiche machen wie wir und bei Dunkelflauten aushelfen können. Eine Vorbildfunktion sieht aber anders aus.
              Bedenklich sind die gegenläufigen Effekte die ausgelöst werden. Manches muß leichter werden, also mehr Einsatz von Kunststoffen/Erdöl. Mehr technische Bauteile die wiederum Ressoucen nötig machen und Wartung und Müllaufkommen erhöhen.
              Ein experimentelles Energiesparhaus habe ich einmal im Detail kennengelernt. Nicht nur, daß es für den Durchschnitt unbezahlbar war, es war regelrecht überladen mit Computersteuerungen, Stellmotoren, Sensoren usw.
              Ich möchte nicht wissen, wie groß der Aufwand der Wartung ist und ob der Besitzer die Haustechnik noch halbwegs im Griff hat.

  5. In der NZZ hat sich der Bundeswehr-Generalleutnant Andreas Marlow (indirekt) zu den ukrainischen Verlusten geäussert:

    «Von den 200 000 professionellen Soldaten, die es im Februar 2022 gab, ist die überwiegende Zahl inzwischen gefallen, verwundet oder befördert. Die überwiegende Zahl der ukrainischen Frontsoldaten heute sind Zivilisten oder bestenfalls Reservisten»

    Marlow leitet die Ausbildung ukrainischer Soldaten in Deutschland. Er hat Afganistan-Einsatzerfahrung.

  6. Aktuelle Stimmungslage:

    Robert Habeck wurde gehindert, das Land zu betreten, nach einem Ferienausflug auf eine Halig. Ca. 100 Bauern fanden sich zum Protest ein. Die Bauern wollten das er sich der gesamten Menge stellt (3 Mann auf einer Fähre waren ihnen zu wenig), sein Sicherheitsdienst hatte was dagegegen. Man diskutiert in den Parteizentralen oder Ämtern über die Medien wie weit Protest gehen darf.

    BK Olaf Scholz war in Gummistiefeln unterwegs, in Begleitung der Bundesministerin Umweltschutz etc. Steffi Lemke und Sachsen-Anhalt-MP Haseloff im Flutgebiet Mansfelder Land, Sachsen-Anhalt. Der Empfang durch den Pöbel/das Volk war nicht sehr nett, so dass auch ARD/ZDF es erwähnten. Das Mansfelder Land besteht übrigens aus einem harten Menschenschlag, da hatte man zu DDR-Zeiten nichts zu lachen, so als Fremder.

    Die ARD ist großartig.

    https://www.ard.de/die-ard/aufgaben-der-ard/ARD-Selbstverpflichtung-100/

    Nun ja, ab und zu gibt es bestimmt was großartiges in der ARD zu sehen.

    Der Sommerurlaub ist weit weg. Ich geh jetzt einkaufen und schau mal die Preise an.

      • Mit drei abgeordneten Bauern hätte Habeck gesprochen. Aber mit hundert aufgebrachten Bauern zu reden, dafür hatte er nicht genug Sicherheitsleute dabei.

        Das Video (bei Bild) sieht übriogens nicht nach Gewalt aus. Die Bauern bewegen sich zwar auf der Landebrücke auf das Schiff zu, aber nicht im Sturmschritt oder mit Knüppeln.

    • Perfekt. Gehört zur ARD nicht auch zufällig auch der rbb mit Gevatterin Patricia Schlesinger? Egal.

      Der rbb hat übrigens Dienstfahrzeuge, auf denen «Watch local» steht. Dazu ist mir einfallen: «If you want that people do so, better write your messages in their local language.»

    • Hey, das ist unmenschlich! Sie koennen doch nicht fordern, weil irgendso ein Militaerexperte (Im Gegensatz zu Keupp spricht der aber wenigstens nicht vom Sieg der Ukraine Ende Februaer, sondern, dass es vielleicht Ende 2024 wieder besser aussieht.) eine krude Hypothese aufstellt, dass der «Westen» deswegen die Militaerhilfe einstellt und deswegen (kursiv) weitere Tausende von Menschen sterben und Staedte zerstoert werden, falls sich die These doch als richtig erweist und die Ukrainer nicht sofort kapitulieren (oder es nicht duerfen).

      • Ich fordere das ja nicht. Die Hypothese ist nur wirklich so krude, dass ich nicht widerstehen konnte, etwas dazu zu schreiben.

        Natürlich würde es auf der ukrainischen Seite ein paar Leute geben, die bis zum bitteren Ende weiterkämpfen würden. Nur käme das bittere Ende in diesem Fall sehr schnell.

        • Ich bin ja ganz Ihrer Meinung. Ich wollte mich nur mal in die Denkweise der anderen Seite hineinversetzen. Also, die meinen, man muesste der Ukraine alles liefern, was die benoetigen, weil sonst die Russen wie die Barbaren ueber das Land herfallen und alles in Grund und Boden bomben wuerden. Und sowieso der «Westen», insbesondere Deutschland mit seiner zoegerlichen Haltung (obwohl wir lt. Infografik nach den USA der – mit Abstand zu Platz 3 – zweitgroesste Unterstuetzer im Bereich Waffen und Ausruestung sind) Schuld sind, dass die Ukraine nicht laengst schon den Krieg gewonnen hat.

          https://de.statista.com/infografik/27275/ruestungs-und-waffenhilfezusagen-von-regierungen-an-die-ukraine/

          • Ja, merkwürdig, daß Deutschland fast schon an den Pranger gestellt wird von Staaten, die selbst nur einen Bruchteil der deutschen Gelder zur Verfügung stellen.
            Den deutschen Anteil muß man gesamt sehen. Deutsche Direktzahlungen und Gelder, die über die EU geleitet werden. Deutschland als Hauptnettozahler trägt einen erheblichen Teil der EU Ausgaben. Zuzüglich viele Milliarden durch Gasstopp und andere Verwerfungen.
            Man sollte sich nicht nötigen lassen und verstecken muß man sich schon gar nicht.
            Die Hilfen übersteigen schon das Haushaltsdefizit und haben somit bereits kräftige Auswirkungen.
            Die Flüchtlingekosten darf man auch dazuzählen.
            Man spricht nicht gerne über diese Punkte um nicht Widerstand zu fördern.
            Auch die Bauernproteste stehen damit in Zusammenhang. Viele, die nicht so laut schreien, werden allerdings nicht so beachtet bzw haben nicht diesen Status.
            Daher werden manche geschont, andere stärker belastet. Meist die, bei denen eh wenig zu holen ist.
            Laut Baerbock werden wir liefern, bis wir selbst bankrott sind. Das kann nicht die weitere Vorgehensweise sein.

            • «Laut Baerbock werden wir liefern, bis wir selbst bankrott sind.»

              Das hat sie aber sicher nicht so gesagt? Es käme auch darauf an, ob wir hier über finanziellen oder intellektuellen Bankrott reden. Wenn es um intellektuellen Bankrott geht, dann liefern wir auch darüber hinaus noch.

            • A.B. bekam von S. hoechstpersoenlich den ukrainischen Verdienstorden fuer ihren «persoenlichen bedeutenden Beitrag». Auch Panzer-Toni und die Olle von der FDP bekamen Orden. Sie erhielten die dritte Stufe des Ordens Jaroslaw der Weise.

              Das wird diese bestaerken, Deutschlands Bankrott weiter voranzutreiben.

              Die hoechste Stufe erhielt uebrigens u.a. der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman.

              https://www.rnd.de/politik/selenskyj-ehrt-baerbock-mit-ukrainischem-verdienstorden-KPXXSGHA7FORBKJUTWJIXNOLDM.html

              • «Sie erhielten die dritte Stufe des Ordens Jaroslaw der Weise.»

                Das gilt für Baerbock. Ist das nicht eher eine Beleidigung?

                Der albanische Ministerpräsident hat auch die höchste Stufe bekommen.

                Andererseits: Baerbock in einem Satz mit «weise» ist der Ehre schon zuviel.

                • Na deswegen erhielten die «unseren» ja auch nur die dritte Stufe.

                  Um die hoechste Stufe zu erhalten, muesste man schon jemand sein, der wenigstens die Befugnis hat, veranlassen zu koennen, dass unangenehme Journalisten zerstueckelt werden.

                  Durch welche herausragenden Faehigkeiten zeichnet sich denn der albanische Ministerpraesident aus?

                  • «Um die hoechste Stufe zu erhalten, muesste man schon jemand sein, der wenigstens die Befugnis hat, veranlassen zu koennen, dass unangenehme Journalisten zerstueckelt werden.»

                    Da wächst zusammen, was zusammen gehört. Der ukraninische Geheimdienst verübt ja ebenfalls Mordanschläge auf Intellektuelle, auch wenn es dann mal schiefgeht und die Tochter trifft.

          • In der gegenwärtigen Situation ist es so, dass bei einem völligen Stopp westlicher Waffenhilfe Russland nehmen könnte, was es nehmen will, also den Rest der Oblaste Luhansk, Donezk, Saporischschija und Cherson, vermutlich auch die Oblaste Mikolajiw und Odessa und möglicherweise Charkiw. Das würde ab diesem Punkt noch etwa ein bis zwei Jahre dauern. Die dann noch verbleibende Restukraine wäre, insbesondere nach dem verlorenen Krieg mittelfristig kein militärischer Machtfaktor mehr.

            Andersherum kann der Westen auch mit der besten verfügbaren Waffenhilfe und der (ungeeigneten) Ausbildungshilfe der NATO für das ukrainische Heer nicht erreichen, dass die Ukraine noch einmal zu so großräumigen Operationen fähig wird, wie sie für das Wiedererlangen der besetzten Territorien nötig wären.

            Es geht hier nur noch um die Bedingungen, zu denen die Ukraine diesen Krieg verliert. Je länger der Westen und die ukrainische Präsidentschaft die Augen vor diesem Umstand verschließen, desto schlechter werden die Bedingungen ausfallen.

            Gute Strategen würden überlegen, wie die Situation derzeit aus russischer Sicht ist und auf welcher Basis Russland daher geneigt sein könnte, sich zu einigen. Dann müsste man mit einem geringeren Angebot als diesem in die Verhandlungen einsteigen und versuchen, Russland so wenig Zugeständnisse zu machen, wie eben möglich.

            Das funktioniert nur so lange, wie die Ukraine wenigstens den Stellungskrieg aufrechterhalten kann. Wenn die Front stark in Bewegung geraten sollte, hätte Russland keinen Grund mehr, zu verhandeln, ehe es entweder alle gewünschten Territorien besetzt hat oder die Front wieder zum Stillstand gebracht werden kann.

            • Da haben Sie wohl recht.
              Wie ich früher schon schrieb, man hat sich in eine Situation manövriert, aus der es kein gutes Entkommen gibt.
              Die USA und NATO haben mit dem Feuer gespielt, haben die Eskalation riskiert und verloren. Egal wie der Krieg endet, diese Vorgehensweise hat viel gekostet und verursacht. Man hätte keine NATO Basen in der Ukraine gebraucht und Russland wäre mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht einmarschiert.

              Ein wichtiges Pfund für die Verhandlungen wäre eine Absage an US oder NATO Präsenz in der Ukraine. Das wurde immer wieder von Russland thematisiert und wäre sicher bei Verhandlungen im Interesse Russlands.
              Mit der Brechstange wird sicher kein gutes Ergebnis zu erreichen sein.
              Es macht auch keinen Sinn, den Krieg fortzuführen bis der Osten oder Westen «fertig hat». Zuviel Leid und zu hohe Kosten.

              • «Haette Russland kein Interesse daran, nicht gleich die ganze Ukraine zu annektieren»

                Nein. Aus dem gleichen Grund, aus dem in Israel die wenigsten den Gazastreifen annektieren wollen (Bibi wohl schon). In der West- und wohl auch in der Zentralukraine hätte man ein andauerndes Sicherheits- bzw. Terrorproblem. Nach dem 2. Weltkrieg hat die Sowjetunion das mit sehr harter Hand gelöst, aber da hat sich die Situation auch nur von einer Besatzung zu einer anderen verändert.

                Es gibt in Russland sicher auch Leute, welche die Ukraine mit Polen entlang der Grenzen von vor dem 2. Weltkrieg teilen wollen. Trotz großmäuliger Behauptungen, die Ukraine gäbe es historisch eigentlich gar nicht, dürfte Putin nicht zu dieser Fraktion gehören. Er baut nur eine Kulisse auf, vor der er dann seine eigentlichen Pläne als ein großzügiges Einlenken seinerseits verkaufen könnte.

  7. Ab einem gewissen Punkt muß man fragen, ist das unser Krieg?
    Man wirft alles in die Bresche mit fadenscheinigen Begründungen und der Angstförderung, erzählt gleichzeitig, wir sind nicht in den Krieg involviert.
    Diesen Spagat wird man nicht mehr lange durchhalten.
    Sonderhaushalte sind nicht wegen Flut oder anderen Ereignissen nötig.
    Man hat nur manche umstrittenen Zahlungen in den Haushalt genommen und die allgemein akzeptierten Sonderausgaben nach außen verlagert. Ein alter Trick.
    Wer ist schon gegen eine besondere Behandlung von Flutfolgen, Israelhilfen, Sturmschäden usw? Mit dieser Taktik wird Widerstand gebrochen.

    • «Ab einem gewissen Punkt muß man fragen, ist das unser Krieg?»

      Das hat Baerbock nun aber wirklich schon beantwortet. Ja, es ist unser Krieg. Wir haben nur keine geeigneten eigenen Truppen und wollen diejenigen, die wir haben, nicht in den Tod schicken. Deswegen lassen wir die Ukrainer kämpfen, mit zunehmend schlechterem Ausbildungsstand ihrer Truppen.

      • So hat sie das benannt?
        Also nicht nur Hilfe sondern schon direkt Kriegführender.
        Na ja, ist nicht mein Krieg. Die Vorgeschichte hält mich davon ab. Hätte nicht so ablaufen müssen.

        • Originaltext Baerbock vor knapp einem Jahr bei einem EU-Gipfel in Strasbourg (24. Januar 2023):

          «wir führen einen Krieg gegen Russland und nicht gegeneinander.»

          Quellen: SZ, ZDF

          Hätte eigentlich in meinen Jahresrückblick gehört. Man vergisst halt manchmal etwas.

  8. Haaretz stellt die Frage:

    «Wird die vorsätzliche und systematische Zerstörung von Häusern und grundlegender Infrastruktur bald rechtlich als Verbrechen gegen die Menschlichkeit definiert werden – und was bedeutet das für Israel?»

    Ich denke, kein deutsches MSM würde wagen zu implizieren, dass die israelische Armee systematisch und vorsätzlich Häuser und grundlegende Infrastruktur zerstört, obwohl das offensichtlich der Fall ist.

  9. https://www.rnd.de/politik/nato-und-ukraine-berufen-ausserordentliches-treffen-nach-massiven-russischen-angriffen-ein-DUBBXGYNAZMLNASQBFIIC6BEU4.html

    *Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba schrieb zu dem außerordentlichen Treffen auf der Plattform X (ehemals Twitter), eines der zentralen Themen werde die Stärkung der Luftverteidigung der Ukraine sein. „Ein wichtiges Zeichen der euro-atlantischen Einheit ….“*

    Hört sich an als ob im letzten Monat mehr kaputt gegangen ist als das was man uns immer im TV zeigt.

    • Glaubt man southfront.press, so waren die massiven russischen Luftangriffe um Neujahr herum hauptsächlich gegen den militärisch-industriellen Komplex der Ukraine und gegen Flugfelder der ukrainischen Luftwaffe gerichtet und ziemlich erfolgreich.

      In Charkiw soll es (wieder einmal) das Malyschew-Panzerwerk getroffen haben. Die Zerstörungen in der Mayak-Waffenfabrik in Kiew sollen durch Bilder belegt sein. Weitere Ziele waren Munitionslager, Treibstofflager und getarnte militärische Einrichtungen. Insbesondere die ukrainische Drohnenproduktion wurde angegriffen.

      Unabhängig davon, für wie glaubhaft man Southfront hält, sind zwei Dinge klar. Erstens sind die Angriffe in diesem Winter nicht wie im vorigen haupsächlich gegen die Energieversorgung gerichtet. Zweitens ist es Russland mehrfach gelungen, die Luftverteidigung von Kiew zu überlasten, die von der Ukraine im Frühjahr 2023 (zu Lasten anderer Landesteile) in einen respektablen Zustand versetzt worden war.

      • Man kann nicht ausschließen, dass auch mal eine Hyperschallrakete abgeschossen werden kann. Das kommt darauf an, wie das Luftverteidigungssystem in Bezu auf die Anflugroute positioniert ist. Etwas vereinfachte Erklärung: Kommt die Hyperschallrakete genau von vorn, dann nutzt es ihr wenig, so schnell zu fliegen.

        Das Bild belegt die Behauptung allerdings nicht sonderlich gut und es ist auch verdächtig, dass die ukrainische Seite sagt, sie habe «den Gefechtskopf neutralisiert», wo jeder sagen würde, man habe die Hyperschallrakete abgeschossen.

        Da hantiert jemand ungeschützt mit einem Kran mit einem Gefechtskopf, der normalerweise den Sprengsatz enthält. Ich weiß nicht, was für Zünder ein Kinshal-Gefechtskopf hat (und ob nur einen), aber so würde ich mit einem intakten Gefechtskopf nicht umgehen. Das sieht eher so aus, als würde eine Gefechtskopfattrappe geborgen, von einem der vielen Scheinziele, die Russland bei diesen Angriffen eingesetzt hat.

        • Denkbar ist übrigens auch, dass die Ukraine diese Meldung verbreitet, um eine «News-Story» der letzten Tage zu konterkarikieren, in der es um die Unfähigkeit der ukrainischen Luftverteidigung, die (viel ältere und langsamere) Ch-22 Burja abzuschiessen (hier ist die n-tv-Version dieser Geschichte).

          Diese Geschichte wiederum ging auf eine Äußerung des Sprechers der ukrainischen Luftwaffe, Juri Ihnat, im ukrainischen Fernsehen zurück. Der hatte gesagt, dass von den 300 von Russland auf die Ukraine gefeuerten Ch-22 noch keine einzige abgefangen werden konnte. Die neueste Version der Ch-22 braucht kein Radar mehr, um ihr Ziel zu finden und ist im Anflug ein ballistisches Projektil, also auch kein Wärmeziel. Ich würde vermuten, dass die Präzision nicht sonderlich gut ist, aber wenn man etwas Großes angreift, wie eine ganze Fabrik oder ein militärisches Flugfeld, wird man meistens etwas treffen.

          • Nachdem die Artillerie in diesem Krieg eine große Rolle spielt steht und fällt die Ukraine ja mit der Funktionsfähigkeit dieser Waffengattung.
            Wie lange dauert eigentlich die Ausbildung der benötigten Soldaten und kann die Ukraine diese überhaupt mittelfristig gewährleisten?
            Ist der Munitionsnachschub das einzige Problem, oder hat man auch einen Mangel an Bedienpersonal?
            Das wäre ja entscheidend für Überlegungen eine andere Lösung zu suchen, als immer mehr Leute und Munition aufs Feld zu werfen die evtl. nicht ersetzbar sind.
            Ich weiß, solche Rechnungen entbehren nicht einer makaberen Komponente, aber Krieg ist eben so.

            • «Wie lange dauert eigentlich die Ausbildung der benötigten [Artilleristen] und kann die Ukraine diese überhaupt mittelfristig gewährleisten?»

              Das kommt darauf an, wie hoch die Personalverluste durch Gegenbatteriefeuer sind. Dazu habe ich keine verlässlichen Informationen, Die Verluste unter Artilleristen sollten eigentlich nicht so hoch sein, wie bei der Infanterie.

              Man kann eine solche Ausbildung jedenfalls nicht in sechs Wochen machen. Wenn ich einen kürzlich in der NZZ veröffentlichen Artikel richtig interpretiere, fürt die NATO in Deutschland sechswöchige Grundausbildungskurse mit ukrainischen Rekruten durch, die praktisch ohne Ausbildung ankommen. Das ist eigentlich sinnlos, könnte aber bedeuten, dass die ukrainische Militärführung von einer NATO-Ausbildung auf höherem Erfahrunsgniveau nichts mehr hält. Das würde sich mit meiner Einschätzung decken, dass die NATO-Kampfweise im Ukraine-Krieg versagt, weil die Kräfteverhältnisse nicht gegeben sind, unter denen sie funktionieren kann.

              Wenn Sie mit einem Rekruten anfangen, brauchen Sie erst einmal sechs Wochen allgemeine Grundausbildung und dann je nach vorherigem Bildungsniveau drei bis sechs Monate Artillerieausbildung. Die Artilleristen müssen danach in einem modernen Krieg mit modernen Waffen effektiv kämpfen können. Ein großer Anteil der Ausbildung sind allerdings keine Gefechtsdienstübungen. Von den Gefechtsdienstübungen ist nur ein geringer Anteil an Schießübungen zu leisten. Die Schießübungen in der Ukraine durchzuführen, empfiehlt sich nicht, weil der Schießplatz bald von den Russen aufgeklärt und die Ausbildung dann angegriffen würde.

              Ein weiteres Problem ist, dass man erfahrene Ausbilder braucht, die auf dem aktuellen Stand der Kriegsführung sind (elektronische Kriegführung, russische Taktikten des Gegenbatteriefeuers). Wenigstens in den letzten Ausbildungswochen muss man das den Leuten beibringen. Solche Ausbilder sind knapp, weil man sie eigentlich an der Front braucht.

    • So ein Mist. Wollte mich schon morgen ganz frueh von der Arbeit abmelden. Einzige Hoffnung noch: Das der Lokfuehrer eigenmaechtig die Fahrt nicht antritt.

      Also jetzt ab Mittwoch. Puh. Drei Tage sehen, wie man kommt. Nichtsdestotrotz hoffe ich natuerlich, die GDL zieht das durch (zusammen mit den Bauern). Persoenliche Opfer muessen halt gebracht werden, wenn’s der grossen Sache dient.

    • «Die GDL nimmt Rücksicht auf Sarah Wagenknecht…»

      Da hatten die Lokfuehrer Ihren Streik verschoben, und die Bauern uebten auf den Strassen Karate. Da ploetzlich kam es ueber Telefon: Deutschlands letzter Kaiser ist tot…

  10. Zimmer im Bereich Paris gefunden. Ca. 900 für 18m2. Günstig.
    Was für eine Arbeit und verlorene Lebenszeit.
    Wenn der Markt versagt, muß der Staat eingreifen. Besonders hier. Wieso baut der Staat nicht selbst Wohnungen und vermietet? Wäre für den Staat billiger und die Mieter.
    Hm, wäre dann keine Umverteilung von unten nach oben mehr.
    Im neuen Jahr wird diese Lage wohl kritischer, da der Bedarf stärker als das Angebot wächst und die Preise schon zu hoch sind.

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