Strompreis und andere Standortfaktoren


Anfrage an Blog Samstagern: Robert Habeck, Wirtschaftsminister der Bundesrepublik Deutschland, hat gesagt, der Strompreis in Deutschland sei auch nach dem endgültigen Atomausstieg gesunken. Stimmt das?

Antwort: Im Prinzip ja, nur liegt er 79% höher als im Nachbarland Polen.

Zu Jahresbeginn 2024 betrug der durchschnittliche Industriestrompreis in Deutschland 17.65 ct/kWh. Das sind 176.65 €/MWh. In Polen betrug er 423.41 Zloty/MWh. Das sind 98.46 €/MWh. Diese Zahlen kann man kritisieren. Der Strompreis für Industriekunden hängt von der Abnahmemenge und langfristigen Verträgen ab. Der um 79% höhere Strompreis für Industriekunden in Deutschland ist aber eher eine untere Grenze, wenn wir über kleine und mittlere Unternehmen reden.

Die Äußerung Habecks ist im Übrigen Rosstäuscherei. Zum Zeitpunkt des endgültigen Atomausstiegs in Deutschland befanden sich die Energiepreise immer noch auf einem erhöhten Niveau, das durch die Verwerfungen zu Beginn des Ukraine-Kriegs verursacht worden war. Sie sind seitdem weltweit gesunken. Nicht der absolute Strompreis ist für Exportunternehmen von Belang, sondern derjenige relativ zu anderen Ländern.

Aber wir können uns ja sicher einen höheren Strompreis zu Gunsten der Umwelt leisten, weil wir gegenüber Polen andere günstige Standortfaktoren haben. Wie etwa? Wie etwa?? Wie etwa???

Bereits 2023 haben 9500 Firmen mit mindestens einem deutschen Eigentümer in Polen produziert. Böse Zungen würden sagen, die Deutschen suchen wieder mal Lebensraum im Osten. Diesmal scheinen sie aber willkommen zu sein. Es ist vor allem das Industriekapital, das neuen Lebensraum im Osten sucht und dort willkommen ist. Bosch hat 2023 eine Investitionssumme von 250 Millionen Euro in ein Werk für Wärmepumpen in Polen gesteckt. Mercedes hatte Ende 2022 etwa eine Milliarde für die Produktion seines E-Transporters dorthin vergeben. Im Februar 2024 hat Miele bekanntgegeben, seine Waschmaschinenproduktion von Gütersloh (Nordrhein-Westfalen) nach Polen zu verlegen.

Die Firmen klagen nicht nur über den Strompreis. Es ist auch so, dass in Deutschland die Bürokratie überbordet. Ferner ist es kaum möglich, in einer nützlichen Frist einen neuen Industriestandort zu errichten, ohne dass die Lokalbevölkerung Sturm läuft und Umweltorganisationen Gerichte mit Einwänden überhäufen.

Der Rest dieses Beitrags wird noch unerfreulicher. Ich bin in einer Gegend aufgewachsen, die der polnischen Grenze sehr nahe liegt und in einer Zeit, in der nationale Stereotype zur Folklore zählten. Die Polen galten als faul und eher als Händler, denn als Produzenten. Das war schon damals ein Vorurteil. Auch in den Dörfern der Niederlausitz, wo man auf politische Korrektheit bis heute keinen Wert legt, würde das heute kaum noch jemand sagen. Fast alle hatten schon polnische Handwerker im Haus. Woher sollten sie auch deutsche bekommen?

Es ist allerdings nicht so, dass das nationale Stereotyp verschwunden wäre. Es hat sich nur umgekehrt. Die Unternehmensberaterin Ella Grünfeld hat dem «Focus» gegenüber gesagt: «Die deutsche Arbeitsmoral [ist] den modernen Anforderungen nicht gewachsen.» Weiter führte sie aus: «Ein [polnischer] Mitarbeiter fühlt sich persönlich verantwortlich und betroffen, wenn etwas im Unternehmen schiefläuft.» Sie meint damit, dass es in Deutschland im Allgemeinen nicht so ist. Das verwundert kaum. Selbst der Wirtschaftsminister fühlt sich nicht persönlich dafür verantwortlich, was in seinem Ressort schiefläuft.

Es gibt noch einen weiteren Grund, warum es deutsche Unternehmen nach Polen zieht. Das ist die hervorragende Infrastruktur. Ich reise recht viel. Wie jeder moderne Mensch greife ich häufig mit dem Smartphone auf das Internet zu. In Deutschland seltener, weil es da häufig nicht geht. Wenn in der Schweizer Bahn mein Internet versagt, bin ich in einem der kurzen Tunnel, die noch nicht ausgerüstet sind oder in einem sehr engen Tal. In Deutschland passiert das in immer wieder auf offener Strecke, auch schon mal zwischen Dresden-Flughafen und Dresden-Neustadt. Und deutsche Züge tun auch seltener das, was man von Zügen erwartet: Fahren und am Besten noch pünktlich.

Wenn die letzte Firma Deutschland verlässt, möge sie bitte das Licht ausschalten.


39 Antworten zu “Strompreis und andere Standortfaktoren”

  1. «In Deutschland passiert das in immer wieder auf offener Strecke, auch schon mal zwischen Dresden-Flughafen und Dresden-Neustadt.»

    Ach – wenn’s nur das waere. Die Strecke fahre ich fuer gewoehnlich zur Arbeit mit der S-Bahn, wenn die nicht gerade mal wieder ausfaellt.

    Allerdings muss ich sagen, ist in den letzten Monaten besser geworden.

  2. Es ist beliebt bei Preisen die nützliche Chronologie zu beachten. Sicher sind die Preise etwas gesunken. Von einem extremen Niveau.
    Fachleute meinen allerdings, durch Netzentgelte wird er wieder steigen.
    Zum Preishöchststand habe ich neue Verträge abschließen müssen. Von Habek habe ich da nichts gehört und mußte zwangsläufig bezahlen.
    Die Politik kam zu spät und auch noch mit den falschen Maßnahmen, wie meist.
    Ich kenne viele Unternehmen die die Produktion oder Teile davon verlagern. Von autark werden redet plötzlich keiner mehr.
    Chips brauchen wir, dazu schenkt man Intel 10 Milliarden. Ist ja auch ein bedürftiges Unternehmen. Derweil gehen Andere in die Pleite, denen 10.000 fehlen.
    NUR, Intel scheint nun gar keine Chips für die Autoindustrie produzieren zu wollen.
    Dazu kommt, man zieht bestimmte Industriezweige an, nur werden ihre Produkte hier bald nicht mehr benötigt.
    In den letzten Jahren sind wir noch abhängiger geworden, obwohl genau das verhindert werden sollte.
    Wer nicht weiterdenkt bekommt eben nur die Verpackung, ohne Inhalt.

  3. MDR Thüringen heute morgen nach den Drohnen auf Israel: Gestern Abend ist ein ICE auf dem Weg nach München bei Erfurt liegengeblieben. Technischer Deffekt. Nach 3 Stunden konnte ein Ersatzzug herangeführt werden. 5 Feuerwehren der Umgebung halfen beim umsteigen. Dauerte noch ein mal etwa eine Stunde. Nachfolgende Züge mussten umgeleitet werden, was zu 30minütigen Verspätungen führte. Dazu kamen Rettungsdienste um Kreislaufschwächen der Passagiere zu behandeln.

    Warum kosten öffentliche Bauvorhaben immer mehr als vorher geplant? Lieg es an den vielen Planern, der Koordination, den Vorschriften die sich wiedersprechen, der Ausschreibung oder den Sonderwünschen mitten im Bau? Ach so, keiner ist dabei, der den Hut auf hat. Also den Oberhut. Nie. Und Fehler gibt es nicht, die könnten Geld kosten.

    Mark Hollis – Talk Talk: Bevor du zwei Noten spielst, lerne erst einmal eine Note zu spielen – und spiele keine Note, bevor du nicht einen guten Grund dafür hast.

    Beschwert sich der polnische LKW-Fahrer beim deutschen LKW-Faher über den rumänischen LKW-Fahrer der ihm die Preise/Löhne kaputtmacht. Lacht der deutsche LKW-Faher und sagt zum Kollegen, vor zwanzig Jahren warst Du das bei mir.

    Warum hat man in der DDR nur bis 4 von 50zig für das direkte Abitur gefunden. Dazu kamen noch junge Menschen, die Beruf mit Abitur wählten. Trotzdem gab es genug Lehrer und Ärzte vor Ort. Und andere wurden Hausmeister um am Wochenende Musik zu machen. Was läuft da heute schief?

    Justin o’Sullivan, New Model Army: Wir sind eine demokratische Band. Jeder darf sich einbringen. Aber ich entscheide was wie auf Platte kommt.

    Nerrazzurra, sie wohnen in Bunte Republik Neustadt? War mal ein cooler Ort, Allaunstraße und so.

    • Ja, war mal ’nen cooler Ort. Inzwischen gentrifiziert. Und nix mehr mit «Bunter Republik.» Zuviel Kommerz. Man waehlt aber – glaube ich – immer noch Gruen.

      Und nein. War zwar mein Traum, aber ich wohne im «Neubau» WBS 70, Zwei-Raum-Wohnung, Balcone an der Grenze zwischen Gruna und Seidnitz. Miete ertraeglich. Man hat sich dran gewoehnt.

      Bezog sich nur auf die S-Bahn-Linie 2 Pirna – Dresden-Flughafen. Wenn ich Lust habe zu latschen, steige ich in Bhf. Reick ein. Ansonsten mit Strassenbahn Mitte oder Neustadt.

        • Oh, oh, da jemand wie ich am Donnerstag um 20:15 Uhr «Welt» geguckt. War das nicht nahezu verboten?

          Und ja, es heisst Gehacktes. Und Mario Voigt ist ein doofer Streber und ich möchte die Kreide-Firma besitzen, bei der Björn Höcke einkauft.

          • Nee, natuerlich nicht! (Musste arbeiten.) Und fuer «nahezu verboten» hatten die sich da schon Tage vorher gar nicht mehr eingekriegen koennen als haetten die den Jackpot geknackt.

            «Und Mario Voigt ist ein doofer Streber…»

            Tschuldigung – muss ich schmunzeln. Klingt wie ein mittelmaesziger, fauler Schueler, der neidisch auf den schlauen schaut.

            Waren Sie ein Streber?

            • «Waren Sie ein Streber?»

              Entscheiden Sie selbst! Der Kommentar in der Abschlusszeitung (10. Klasse) über mich lautete:

              «Gehe meinen alten Hobbys noch nach: Schlafen und Lesen. Aber morgen verkaufe ich meine Schulbank; ich schlafe dann auf meiner großen Klappe!»

              • Waaaas?!! Soll ich das so verstehen, dass Sie die meiste Zeit im Unterricht geschlafen haben und wenn Sie mal munter waren gleich die grosse Klappe hatten? 😉

                Um mir ein fundiertes Urteil zu erlauben muesste ich allerdings noch Ihre Kopfnoten sehen, d.h. wenigstens die in Mitarbeit, Fleiss und Betragen.

                • «Soll ich das so verstehen, dass Sie die meiste Zeit im Unterricht geschlafen haben»

                  Ich habe meine Deutschlehrerin damit zur Weißglut getrieben, dass ich mich demonstrativ gelangweilt habe. Hin und wieder hat sie mich dann aufgerufen und fast immer hat das, was ich mit halbem Ohr gehört hatte, noch für eine brauchbare Antwort gereicht. Der Unterricht war wirklich stinklangweilig.

                  Die große Klappe hatte ich in den Pausen.

                  Mein Zeugnisheft ist 1993 einem Umzug meiner Eltern zum Opfer gefallen, als ich gerade in Japan war. Nur das Reifezeugnis ist überliefert und da gab es keine «Kopfnoten» mehr. Ich könnte also das Blaue vom Himmel herunterlügen.

              • Ja, die Abschlusszeitung.
                Das klebt einem am Schuh wie Schifferscheiße;-)
                Bei mir wurde geschrieben: «Was ist der Unterschied zwischen dem lieben Gott und dem lieben Wolf-Dietrich?
                Der liebe Gott weiß alles und der liebe Wolf-Dietrich weiß alles besser.»
                Habe ich auch irgendwann mal meiner Frau erzählt, war auch nicht die glücklichste Entscheidung in meinem Leben…

        • Im katholischen Eichsfeld gibt es den Feldkieker, kann ich nur empfehlen, man sagt dort Mettwurst zum Hack, da hat der Sachsenmario aus Jena keine Chance)))

          Zur Bratwurst gibts nen Längengrad und nen Breitengrad. Im Nordosten, also ab Jena nennen die die Dinger Roster.

          Ein Hackklops aus Thüringen oder Bulette aus Berlin ist in Franken ein Fleischküchle oder Fleischpflanzel. Gibts dort mit Stampf bzw. Kartoffelbrei.

          Mal schauen ob der MDR das Dreierduell hinbekommt, mit Regionalthemen ohne Wurst + Katja Wolf als Dessert.
          Adjudanten sind dann Mayer-Kemmerich-Grün.

          • Danke fuer die Aufklaerung!

            Und die Neustadt: «Die Linke» und so lag auch immer gut. «Gruen» war meiner gefuehlten Meinung nach dort aber hipper. Inzwischen gibt es aber auch «Dissidenten» (2 Ex-Gruene + einer von der Piraten- und einer von der Partei. Gibt aber schon wieder Zoff zwischen denen.)

    • «Bunte Republik Neustadt? War mal ein cooler Ort, Alaunstraße und so.»

      Oh ja. Ich war zwar nie ein Szenetyp, aber das war definitiv cool. Ich war tatsächlich auf dem ersten «Bunte Republik Neustadt»-Fest (zugegeben, mich hat jemand mitgeschleppt).

    • @Nerrazzurra-Danke. Ich dächt die hätten damals links gewählt – na gut, lange her.Späte Jugenderinnerung.

      @Itziwab-war dort auch nur in den 90zigern zu Gast – aber nie bei der Party, hab aber mal drei Wochen in ner Wohnung von ner Freundin gelebt mit Toilette halb-unten und Waschbecken in der Küche und zum Duschen sind wir irgendwo um die Ecke in ein Volksbad gegangen.Im Winter wäre ich dort erfroren.

      • «hab aber mal drei Wochen in ner Wohnung von ner Freundin gelebt mit Toilette halb-unten und Waschbecken in der Küche und zum Duschen sind wir irgendwo um die Ecke in ein Volksbad gegangen.»

        Ich länger, aber meine Freunde waren sehr patent und haben eine Dusche installiert. Die Ofenheizung nicht zu vergessen.

  4. polen ist wirtschaftlich beliebt, weil sie in 90-ern einfach das HGB kopiert haben, eher das deutsche system übernahmen, als das angel-sächsiche. nach dem beitritt zur eu bestimmt brüssel die wirtschaftsgesetze.
    kosten für buchhaltung sind auch viel niedrieger. abbvie hat in 2015 grosse teile der buchhaltung nach pl ausgelagert, auch philips – bereits 2010, ist aber ein tochter-unternehmen, – ich kenne das jemand, daher diese info.
    lohngefälle war schon immer ein anziehungspunkt für mittlere und grosse firmen. unter tusk wird auch die polit. einstellung gegenüber deutschland eher freundlicher werden.
    dies hängt aber auch ein wenig von der entwicklung in ua-ru ab.

  5. hier im schwarzwald tapezieren alle unternehmen ihre dächer und passende seite wände mit solarpanels – 450w für 90 euro einzelpreis – wenn sie 1000er abnehmen – 60€ pro stück.

    nur die highendpanels kosten über 100+, doppelseitig schon 130+.

    ich gehe davon aus, meistens für eigenbedarf. es ist ein jammer, dass die elektrolyse von h2o mit paar zusatzgeräten nicht gleich «günstig und dauerhaft» methanol herstellen kann.

    • Ich nehme an, Wasserstoff ist gemeint.
      Der Effekt wird vielleicht etwas überschätzt.
      1kW nur in gutem Zustand und bei vollem Sonnenschein.
      Die Regelung wird zum Problem. Schnelle Wetterwechsel, Wolken, destabilisieren das Netz.
      Ich hoffe mal, daß nicht einfach an einen Stromkreis angeklemmt wurde, sondern die teurere Verbindung gewählt wurde.
      1 Stromkreis, 16A. Danach spricht die Sicherung an. Balkonzellen direkt an dien Stromkreis führt Leistung zu, z.B. 2kW. Entnehme ich aus dem Stromkreis zuviel, sagen wir 5kW, spricht die Sicherung nicht an.
      Über diese laufen ja nur 3kW.
      Die Leitung würde dabei durchbrennen.
      Bei Billiglösungen, gerade im privaten Bereich anscheinend ein Problem.
      Ich nehme mal an, man wird bald gesetzliche Regelungen einführen, um Anlagen per Internet zu steuern, gegebenenfalls abzuschalten.
      Das Netz wird sonst zu volatil solange keine größere Speicherung vorhanden ist.

    • «dass die elektrolyse von h2o mit paar zusatzgeräten nicht gleich «günstig und dauerhaft» methanol herstellen kann»

      Daran wird gearbeitet. Rechnen sie mit mindestens einigen Jahrzehnten, ehe das in brauchbarem Maßstab und mit brauchbarer Effizienz funktioniert. Dass Ihr «Dachgarten» den Treibstoff für Ihr Auto produziert, werden Sie vermutlich nicht erleben.

      • ich lese methanol – ahne fusionsreaktor 😉

        aber ich meinte das nicht zu hause und purer wasserstoff ist «relativ schlecht in der handhabung», es müsste ja eh an einem hauptverteiler im stadtteil erfolgen, wasserlyse läuft gut mit ca. 95° grad. die städte haben genug kompost+bioabfall um dies zu vergassen, co2/co abscheiden und im sommer mit wasserstoff per kat zur methanol verarbeiten.
        methanol kann in einer gasturbine(strom) eingesetzt werden, die wärme und abgase können eine dampfturbine(strom) antreiben und schon hat man 60% + effizienz, falls wärme benötigt sogar 80%. eine kleine fantasie beim mittagsschlaf!

  6. Am 9. April 2024 haben die «Klima-Seniorinnen» vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) gegen die Schweizerische Eidgenossenschaft einen Prozess gewonnen, nachdem sie wegen ungenügender Klimaschutzmaßnahmen geklagt hatten. Das würde ihre Gesundheit gefährden.

    Die Schweiz wurde durch den Juristen Alain Chablais vertreten, der damit am 9. April einen Prozess vor dem EGMR verloren hat.

    Am 17. April 2024 wurde Alain Chablais zum Richter des EGMR gewählt.

    Quelle: NZZ

    Honi soit qui mal y pense.

  7. Nun ja, da kann man bloss zurufen: „Nur die allerdümmsten Kälber wählen ihren Metzger selber“.

    Und ueberhaupt: Der Menschenrechtsgerichthof verlangt doch nur, die Naturgesetze zu aendern.

    • «westdeutsche-flachzangen-haben-sich-mit-buschzulage-in-hoechste-stellen-gebeamt»

      Nicht nur in Sachsen. Das Phänomen war auch in Brandenburg zu beobachten.

      Als ich nach einer Professur gesucht habe, habe ich mich damals auf jede ausgeschriebene Physikochemie-Professur in Deutschland (und auf ein paar Physikprofessuren) beworben. Auf eine nicht – diejenige an der Brandenburgischen Technischen Universität in meiner Geburtsstadt Cottbus. In diese Institution wollte ich wirklich nicht, obwohl ich da nahe bei meinen alternden Eltern gewesen wäre.

        • Jedenfalls sind die Bevölkerungen der Ostblockländer, die keinen großen, reichen Bruder hatten, im Durchschnitt besser gefahren. Nicht, was den absoluten Lebensstandard angeht, aber was die Zufriedenheit angeht, schon.

          • Da würde mich doch mal interessieren, warum das so ist. Slowenien zum Bsp. ist so groß wie Thüringen, hat so viele Einwohner, ist aber nicht von Sachsen, Franken, Bayern, Anhaltinern, Hessen und Untersachsen umzingelt.

            Von Polen sagt man, der Staat habe nur 40 Millionen Einwohner, aber weitere 30 Millionen Bienen im Ausland.

            Das Baltikum hat auch sehr viele Einwohner verloren, trotzdem ist es dort irgendwie IT-Technisch fortschrittlicher.

            Tschechei ist wie Austria, jeder hat eine 2-Millionen-Hauptstadt.

            War die Ukraine eigentlich reicher als Russland? Immerhin doppelt so groß wie die BRD-NEU.

            • «War die Ukraine eigentlich reicher als Russland?»

              Ganz im Gegenteil. Die Ukraine ist von den ehemaligen Sowjetrepubliken eine derjenigen, die sich nach 1991 am schlechtesten entwickelt haben, obwohl sie eine vergleichsweise bessere industrielle Basis, erhebliche Bodenschätze und hervorragende Bedingungen für die Landwirtschaft hatte. Die wichtigste Ursache war eine Korruption, die selbst im Vergleich zu anderen ehemaligen Sowjetrepubliken extrem war. Das Misstrauen zwischen den Landesteilen und das Hin- und Herwogen der Regierungen zwischen westwärtsgewandt und ostwärtsgewandt haben auch beigetragen.

              Aus der Ukraine sind schon vor 2014 viele junge Leute weggegangen, wenn sie irgendeinen Weg dazu gefunden haben.

              Die Entwicklung des russischen Bruttoinlandsprodukts (BIP) seit 1992 finden Sie hier.

              Diejenige in der Ukraine hier. Vor 1992 war der Lebensstandard in beiden Ländern praktisch gleich. 1992 betrug das Verhältnis beim BIP 3.23. Bei der Bevölkerung betrug es 2.87, die Ukraine war also sogar etwas reicher. Dreissig Jahre später im Jahr 2022 betrug das Verhältnis beim BIP 11.2 zugunsten Russlands. Bei der Bevölkerung betrug es 3.64. Die Ukraine hat prozentual mehr Einwohner verloren, aber pro Kopf war sie 2022 auch viel ärmer als Russland. Und das hat wenig mit 2014 zu tun, da war das auch schon so.

              • *Vor 1992 war der Lebensstandard in beiden Ländern praktisch gleich. *

                Tja, da liegt die Ukraine doch so schön am scharzen Meer, hatte die Krim und Odessa, ein Kaffeehaus mit Lemberg und mit Kiew eine der größten Städte Europas mit Fluss und doch wurde nichts daraus gemacht…

                Also hat Russland trotz einer Staatspleite 1998 ab da eine bessere Entwicklung genommen.

                Noch eine Frage: Als die Sowjetunion sich auflöste, hat Russland die Atomwaffen übernommen, die sollen zum Ende in 4 Republiken stationiert gewesen sein. Die Sowjetunion hatte auch Auslandsvermögen, Auslandsschulden etc.

                Wie haben die das aufgelöst/aufgeteilt? Russland soll ja als Nachfolger der Sowjetunion auch den Rest der Schulden an die USA / Unterstützung 2.Weltkrieg abbezahlt haben. Will jetzt nicht sagen, dass sich da einige einen schlanken Fuß gemacht haben…

                Wie hat diese Dinge die DDR aufgelöst bzw. geregelt? Waren ja Volksschulden oder Volkseigentum.

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