Die eingefrorene Front


Ukraine Keine der beiden Seiten kann auf der gegenwärtigen Eskalationsstufe ihre Kriegsziele erreichen. Beide Seiten steuern auf eine weitere Eskalation zu.

Phasen eines Kriegs

Nach einem über Monate währenden Aufbau einer Drohkulisse und angesichts einer völligen Unbeweglichkeit der Position der Ukraine und der NATO, hatte sich Putin am 21. Februar 2022 entschieden, die abtrünnigen Donbass-Republiken in Teilen der Regionen Luhansk (LNR) und Donezk (DNR) völkerrechtlich als selbständige Staaten anzuerkennen. Am 24. Februar griffen dann Truppen der russischen Föderation die Ukraine von Norden, Süden und Osten aus an. Dieser, von Russland als militärische Spezialoperation bezeichnete Krieg verlief in den ersten Wochen für die russische Seite erfolgreich. Die Truppen drangen schnell bis an den Stadtrand von Kiew vor. Eine Einkesselung der Stadt war nicht auszuschliessen. Die russische Seite nahm auch sehr schnell das Atomkraftwerk bei Saporischschija, den Abzweig des Nord-Krim-Kanal aus dem Dnjepr-Stausee bei Nova Kachovka und die Stadt Cherson ein. Bereits am 2. März war die strategische wichtige Stadt Mariupol eingekesselt. Die ukrainische Seite nahm Verhandlungen auf. Am 5. März 2022 tötete der ukrainische Geheimdienst SBU einen der ukrainischen Verhandlungsführer, Denis Kireev, weil dieser angeblich ein Verräter war. Dieser Mord wurde im Januar 2023 vom Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyril Budanov, bestätigt. Budanov verteidigte Kireev allerdings gegen den Vorwurf des Verrats und behauptete, dieser habe vielmehr mit Informationen seiner russischen Kontakte zur Verteidigung von Kiew beigetragen. Diese erste Kriegsphase endete damit, dass es der russischen Seite nicht gelang, den Kessel um Kiew zu schliessen. Angesichts hoher eigener Verluste durch auf Kiewer Vororte gerichtetes ukrainisches Artilleriefeuer zo Russland Ende März 2022 den gegen Kiew gerichteten Stoßkeil zurück und gruppierte die Kräfte um. Daraus zog wiederum die ukrainische Seite den Schluss, nicht weiter verhandeln zu müssen. Sie entschloss sich, den Krieg in der Hoffnung auf einen eigenen Sieg weiterzuführen. Darin wurde sie von westlichen Partnern bestärkt. An diesem Punkt war der ursprüngliche russische Plan gescheitert.

Gleichwohl verblieb die militärische Initiative zunächst bei der russischen Seite. Diese scheiterte zwar damit, Mikolaiw einzunehmen oder zu umgehen und auf Odessa vorzustoßen. Im Übrigen konsolidierte sie jedoch ihre Anfangserfolge im Süden der Ukraine. Am 20. Mai 2022 kapitulierten die letzten ukrainischen Kräfte in Mariupol. Ab dem 18. April führte die russische Seite erfolgreiche Operationen in der Region Luhansk durch. Am 23. Mai fiel Lyman. Am 24. Juni 2022 gab die ukrainische Seite die strategisch wichtige Stadt Severodonetsk auf, am 3. Juli das benachbarte Lyssytschansk. Russland behauptete die vollständige Kontrolle über die Region Luhansk. Die russische Seite nahm die Kampfhandlungen nach einer operativen Pause am 16. Juli wieder auf. In der Folge konzentrierte sie die Angriffshandlungen auf die Region Donezk, mit den Zielen Soledar, Bachmut, Pisky, Marinka und Vuhledar. Sie kam jetzt nur noch langsam voran. Diese zweite Phase endete am 6. September 2022 mit der Einnahme von Kodema durch Wagner-Söldner. Obwohl zunehmend klar geworden war, dass der russische Mobilisierungsgrad nicht ausreichte, um die militärischen Ziele zu erreichen und obwohl sich die Kräfteverhältnisse sichtlich zugunsten der ukrainischen Seite änderten, bestand die russische Führung auf der Weiterführung des Kriegs mit dem Mitteln einer Spezialoperation und ohne Mobilisierung von Wehrpflichtigen.

Am 6. September 2022 begann die ukrainische Seite eine überraschende Gegenoffensive in einem Frontanschnitt in der Region Charkiw, der auf der russischen Seite nur dünn besetzt war. Die Offensive war überaus erfolgreich, vermutlich sogar über die ukrainischen und US-Erwartungen hinaus. Bereits am 10. September nahmen die ukrainische Truppen Kupyansk, das seit dem 27. Februar in russischer Hand gewesen war und etwa 90 Kilometer hinter der vorherigen Frontlinie gelegen hatte. Sie überschritten ohne größere Schweirigkeiten den Fluss Oskil und brachten die russischen Truppen südlich der Durchbruchstelle in schwere Bedrängnis. Ebenfalls am 10. September musste die russische Seite Isjum aufgeben. Am 1. Oktober fiel Lyman an die ukrainische Seite. Die ukrainischen Truppen führten die Offensive in Richtung Svatove und Kreminna fort. Noch vor diesen Städten wurden sie allerdings Anfang Oktober gestoppt. Der russische Rückzug verlief weitgehend geordnet. Zum Erstaunen ukrainischer und westlicher Beobachter führte die russische Seite während dieser gesamten Periode weiter Offensivoperationen in Richtung Soledar und Bachmut aus.

Parallel zu der Operation im Osten führte die ukrainische Seite einen Zermürbungskrieg gegen die russischen Nachschublinien für den russischen Brückenkopf auf der westlichen Seite des Dnjepr bei Cherson. Diese Angriffe wurden hauptsächlich durch US-amerikanische HIMARS-Systeme möglich. Am 9. November 2022 zog die russische Seite die Konsequenzen und gab Cherson und den rechtsufrigen Brückenkopf auf. Auch dieser Rückzug verlief geordnet und unter geringen Verlusten. Er stellte im westlichsten Frontabschnitt eine Verteidigungslinie entlang des natürlichen Hindernisses Dnjepr her und setzte dadurch erhebliche russische Truppenkontingente frei. Außerdem hatte die russische Führung sich als Antwort auf die ukrainische Gegenoffensive am 21. September zu einer Teilmobilmachung von Reservisten entschlossen.

Dadurch übernahm die russische Seite ab dem 12. November 2022 wieder die militärische Initiative. Bachmut und Soledar gerieten bald in schwere Bedrängnis. Am 16. Januar 2023 fiel Soledar. Am 22. Februar war Bachmut von Osten, Norden und Süden her abgeschnitten und damit in einer prekären Lage. Nach einer teilweise öffentlichen Auseinandersetzung ukrainischer Militärs über den Sinn einer weiteren Verteidigung Bachmuts traf die Führung Ende Februar die Entscheidung, die Stadt so lange wie möglich zu halten. Die für beide Seiten verlustreiche Schlacht um Bachmut dauerte bis zum 20. Mai 2023. Die ukrainische Führung räumte den Verlust am 22. Mai ein. Die hohen Verluste der auf russischer Seite kämpfenden Söldnergruppe Wagner führten zu offenen Auseiandersetzungen zwischen deren Chef Prigoschin und der russischen Militärführung. Nach dem Fall Bachmuts übergab die Wagner-Gruppe die Stellungen an Truppen der «Donezker Volksrepublik» und an reguläre russische Truppen. In dieser Periode kamen die Kampfhandlungen im Frontabschnitt bei Bachmut nahezu zum Erliegen. Auch in anderen Frontabschnitte war die Intensität der Kampfhandlungen vergleichsweise gering und es kam kaum noch zu Frontverschiebungen.

Während des Winters, etwa ab Anfang November 2022 bis Anfang März 2023, richtete die russische Seite ihre Luftangriffe mit Raketen und Drohnen hauptsächlich gegen die Energieinfrastruktur der Ukraine. Die Zerstörungen und wiederholten großflächigen Stromausfälle stellten die ukrainische Seite vor erhebliche Probleme. Insgesamt gelang es der Ukraine jedoch immer wieder, die Stromversorgung der Privathaushalte wiederherzustellen. Am 6. April gab die Ukraine an, sie könne nach einer sechsmonatigen Pause die Stromexporte in die EU wiederaufnehmen. Zu bemerken ist dazu allerdings, dass die EU vor allem im Winter Importbedarf gehabt hätte.

Ab etwa März 2023 richtete die russische Seite ihre Luftangriffe hauptsächlich gegen die ukrainische Luftverteidigung und gegen Waffen- und Munitionslager. Sie ging dazu über, Marschflugkörper von strategischen Bombern TU-95MS aus abzufeuern, die in sicherer Entfernung und Höhe über dem Kaspischen Meer kreisten. Zudem setzte sie eine große Zahl von billigen Kamikaze-Drohnen iranischer Bauart ein. Bisweilen räumen westliche Medien ein, dass diese Angriffe die ukrainische Luftverteidigung erheblich schwächen. Die ukrainische Seite behauptet standardmäßig, fast alle russischen Marschflugkörper, Raketen und Drohnen abzuschießen. Sie erklärt die erheblichen Schäden auf ukrainischer Seite durch herabfallende Trümmerteile. Vermutlich gilt es der ukrainischen Seite als Abschuss, wenn die Rakete oder Drohne von ihrem eigentlichen militärischen Ziel abgelenkt werden kann, unabhängig davon, ob ihre Sprengladung noch intakt ist.

Die ukrainische Seite hatte viel über eine eigene Großoffensive im Frühjahr 2023 geredet. Zu dieser Frühjahrsoffensive ist es nicht gekommen. Der Entschluss, Bachmut so lange wie möglich zu verteidigen, dürfte zu viele der Truppen gebunden haben, die eigentlich für eine Offesive aufgestellt worden waren. Dadurch erhielt die russische Seite die Möglichkeit, gestaffelte Verteidigungslinien hinter der Front auf- und auszubauen sowie die ukrainische Luftverteidigung abzunutzen.

Diese seit Anfang November andauernde dritte Phase des Kriegs ist mit dem inzwischen kompletten Abzug der Wagner-Söldner aus Bachmut zu Ende gegangen. In den kommenden Tagen beginnt die vierte Phase.

Die Ziele beider Seiten

Sowohl Russland als auch die Ukraine haben in der Anfangsphase des Kriegs vermieden, ihre jeweiligen Kriegsziele eindeutig zu benennen. Der russische Duma-Abgeordnete Konstantin Zatulin hat sie nun in Kürze ausformuliert, nur um zu konstatieren, dass bisher keines dieser Ziele erreicht worden sei. Es sei um «Entnazifizierung, Entmilitarisierung, die Neutralität der Ukraine und den Schutz der Einwohner der Volksrepubliken Donezk und Luhansk» gegangen. Er hat diese Gedanken auf einem Forum mit dem Namen «Was für eine Ukraine brauchen wir?» geäußert. Zatulin bemerkte: «Und in der Tat befinden wir uns in einer sehr schwierigen Situation. Eine Situation, die es erfordert, dass wir uns mobilisieren. Wir müssen nicht nur die Industrie, sondern das ganze Leben auf Krieg umstellen, um den Sieg zu erringen, von dem wir alle träumen. […] Am 24. Februar 2022 begannen wir mit dem, was als «besondere Militäroperation» bezeichnet wurde, obwohl es richtig gewesen wären, es von Anfang an als Krieg zu bezeichnen, weil es Krieg ist.».

Bezüglich der Kriegsziele sagte Zatulin dann: «Außerdem machen einige von ihnen keinen Sinn mehr. Zum Beispiel die «Neutralität der Ukraine». Welchen Sinn hat es, diese Forderung zu stellen? Im Moment keinen. Sie wird nicht mehr neutral sein, wenn sie bestehen bleibt. Und nun die Frage – da hier bereits gesagt wurde, dass «die Staatlichkeit der Ukraine nicht mehr besteht» – wird die Ukraine unter Selenskyj oder seinen Nachfolgern am Ende bestehen bleiben oder nicht?» Zatulin beantwortet diese Frage aus seiner Sicht so, dass diese Staatlichkeit bestehen bleiben wird und dass man der Ukraine etwas anbieten müsse.

Zatulin kam dann auf einen Waffenstillstand zu sprechen, also im Prinzip auf das (endgültige) Einfrieren der Frontlinie. «Aber können wir es uns wirklich leisten, das Feuer jetzt zu stoppen? Wenn wir das Feuer jetzt stoppen, wäre das die Niederlage des Plans, des Plans, der am Anfang stand… Und selbst wenn wir die Grenzen der Regionen Cherson, Saporoschje, Donezk und Luhansk erreichen – wird uns das genügen? Können wir danach vom Rest der Ukraine in Ruhe gelassen werden? Nein, natürlich nicht.» Zatulin forderte eine Neudefinition der Kriegsziele, so dass die Ukraine vom Zugang zum Schwarzen Meer abgeschnitten werde.

Dann sprach er etws Bemerkenswertes aus: «Die hohe Motivation der ukrainischen Armee kommt nicht von ungefähr. Sie entspringt der Überzeugung, dass wir der Aggressor sind. Dass wir angefangen haben. Dass wir in ihr Haus gekommen sind und sie zerstören.» Die russischen Meldungen, wie viele ukrainische Soldeten man wieder einmal getötet habe, würden nur der NATO in die Hände spielen, weil sie in der Ukraine Hass auf Russland schüren müssten. Erstaunlicherweise erkennt man, wenn man den ganzen Beitrag liest, dass Zatulin auf diesem Forum noch eine Stimme der Vernunft war. So bezeichnet er es zum Beispiel als Fehler, dass Russland am 21. Februar 2022 die Donbass-Republiken anerkannt habe. Das habe es der anderen Seite ermöglicht, Russland zu dämonisieren. Zatulin argumentiert weitgehend rational und genau das macht ihn so gefährlich. Er konstatiert, dass man sich nun eben in einer Einbahnstraße befände. Es sei daher müßig, die Fehler der Vergangenheit zu diskutieren. Am Ende bleibt, dass er einer erheblichen militärischen Eskalation und neuen territorialen Forderungen das Wort redet, ohne aber die Staatlichkeit der Ukraine in Frage zu stellen.

Zatulin gehört nicht zum inneren Führungszirkel Russlands. Er ist aber immerhin stelvertretender Vorsitzender der Kommission der russischen Staatsduma zu Fragen der GUS-Staaten. Auch russische Nationalisten diskutieren sehr laut über die Notwendigkeit einer Eskalation. Putins Option, den Konflikt entlang der gegenwärtigen Kontaktlinie einzufrieren, könnte in den kommenden Wochen und Monaten verloren gehen, weil die russische Öffentlichkeit das nicht mehr akzeptieren wird.

Die Ziele der Ukraine dürften bekannt sein. Die Ukraine möchte das gesamte Territorium wiedererlangen, dass sie bis Ende Februar 2014 kontrollierte, einschließlich der Regionen Luhansk und Donezk in ihrer vollen Größe sowie der Krim. Zudem ist sie nicht bereit, mit Putin zu verhandeln. Die westlichen Ländern stützen diese Position (ohne sie für realistisch zu halten), abzüglich der Notwendigkeit einer Abdankung Putins.

Das Ziel der USA dürfte eine Schwächung der militärischen Macht Russlands und des russischen Einflusses in der Welt sein. Oberflächlich betrachtet sind die USA darin seit dem 24. Februar 2022 vorangekommen. Kommt es jedoch tasächlich zur Erweiterung der BRICS-Gruppierung zu einem großen Macht- und Wirtschaftsblock und kommt es zu einer weiteren militärischen Eskalation, bei der die ukrainischen Kräfte erheblich dezimiert werden, könnte sich die Situation auch für die USA umkehren.

Die militärischen Optionen beider Seiten

In einem Video-Interview mit dem Wall Street Journal hat der ukrainische Präsident Volodymyr Selenskyj betont, die Ukraine sei bereit für eine Großoffensive. Gleichzeitig hat er allerdings eingeräumt, dass eine solche Offensive ohne Luftüberlegenheit gefährlich sei. Der ukrainische Innenminister Ihor Klymenko hat am 3. Juni erklärt, dass die Ukraine alle neun Brigaden der «Offensiven Garde» gebildet habe und dass diese Formationen bereit seien, auf Befehl von Selesnkyj und des ukrainischen Oberbefehlshabers Valeriy Saluschnyj in die Kampfhandlungen einzugreifen.

Wird es also eine ukrainische Sommeroffensive geben? Einerseits wäre das aus ukrainischer Sicht notwendig, weil die Kriegsziele anders kaum erreichbar sind. Um die Unterstützung des Westens für das Ziel eines Siegfriedens aufrechtzerhalten, muss die Ukraine 2023 substantielle Geländegewinne erzielen. Mit einer Herbstoffensive wird das nicht zuverlässig zu erreichen sein, weil diese selbst nach anfänglichen Erfolgen noch immer im Schlamm steckenbleiben könnte. Andererseits hat Russland weiterhin eine drückende Luftüberlegenheit. Die ukrainische Seite hat keine ausreichende zahlenmäßige Überlegenheit bei Bodentruppen und keine Vorteile in der Bewaffnung ihrer Bodentruppen. Sich allein auf die bessere Kampfmoral zu verlassen, wäre sehr riskant.

Es stellt sich auch die Frage, wann eine ukrainische Offensive eröffnet werden sollte. Je länger man wartet, desto stärker sind die russischen Verteidigungslinien befestigt. Zudem sind die Wagner-Truppen dann wieder aufgefüllt und trainiert und stehen als flexible Reserve bereit, um Löcher zu stopfen oder Gegenangriffe zu führen. So, wie die russischen Luftangriffe derzeit verlaufen, bedeutet ein späterer Beginn der Offensive auch, dass die ukrainische Luftverteidigung schwächer ist. Mit einsatzfähigen westlichen Flugzeugen oder einer großen Zahl zusätzlicher Patriot- und IRIS-T SLM-Luftabwehrsysteme ist in diesem Sommer nicht mehr zu rechnen. Aus all dem scheint mir zu folgen, dass der günstigste Zeitpunkt für die Eröffnung einer ukrainischen Offensive 2023 bereits verstrichen ist. Jede weitere Woche, die gewartet wird, verringert die Erfolgsaussichten.

Umgekehrt hat Russland nicht die Kräfte für eine eigene Großoffensive. Im Grunde hat die russische Führung den Fehler vom Sommer 2022 wiederholt. Die durch eine Teilmobilmachung und die Aufgabe des Brückenkopfes um Cherson geschaffene relative Überlegenheit konnte nicht andauern. Die Ukraine war in der Lage, über den Winter neue Truppen aufzustellen und auszubilden. Wenn diese Truppen nicht für eine Großoffensive aufgespart oder eingesetzt werden, kann die Ukraine sehr wahrscheinlich weitere Offensivversuche der russischen Seite stoppen. Die russische Seite kann daher ihre Kriegsziele ohne Eskalation nicht erreichen, sofern die ukrainische Seite keine schweren Fehler macht.

Ein möglicher schwerer Fehler wäre die Eröffnung einer ukrainischen Gegenoffensive, die nach moderaten Anfangserfolgen steckenbleibt oder sogar zurückgeworfen wird. In einem solchen Szenario wären die ukrainischen Verluste so viel größer als die russischen, dass die russische Seite vermutlich wieder offensivfähig würde. Zudem würden Anfangserfolge einer ukrainischen Offensive der russischen Führung einen gesichtswahrenden Weg zur allgemeinen Mobilmachung und zum Übergang auf eine Kriegswirtschaft erlauben. Ich denke nicht, dass die Ukraine und der Westen einer solchen Eskalation genug entgegensetzen könnten.

Die politischen Optionen beider Seiten

Mit Verzweiflungstaten, wie etwa Freischärler-Angriffen auf russisches Territorium, dem Einräumen von Terroranschlägen auf Zivilisten in Russland und gezielten Drohnenangriffen auf zivile Ziele in Moskau, gefährdet die Ukraine die Unterstützungsbereitschaft des Westens. Sollte es bei den US-Wahlen 2024 zu einem Machtwechsel hin zu den Republikanern kommen, so wird sehr wahrscheinlich gegen Anfang 2025 die politische Unterstützung der ukrainischen Maximalforderungen durch den Westen abebben. Diskussionen dazu sind bereits im Winter 2023/24 zu erwarten. Mit diesen Zeithorizonten muss die ukrainische Politik rechnen.

Die günstigste ukrainische Strategie hängt davon ab, ob Putin eine weitere Eskalation anstrebt und nur auf einen Vorwand dafür wartet, oder ob Putin diesen Krieg einigermaßen gesichtswahrend möglichst bald beenden will. Im zweiten Fall könnte die ukrainische Politik, bei schriller Behauptung des Gegenteils in der Öffentlichkeit, auf ein Einfrieren der gegenwärtigen Kontaktlinie und ein Ende der Luftangriffe hinarbeiten. Viel mehr kann die Ukraine realistischerweise nicht erreichen. Falls Putin allerdings eskalieren will, um wenistens einen Teil der ursprünglichen russischen Kriegsziele zu erreichen, hat die ukrainische Führung nur die Wahl zwischen zwei Übeln. Sie kann Putin den Vorwand für die Eskalation liefern. Momentan sieht es so aus, als ob die ukrainische Führung das tun wird. Oder sie kann versuchen, die Verantwortung für den nächsten Eskalationsschrift Russland zuzuschieben. Wenn Russland dann allerdings militärische Erfolge erzielt, wäre das ohne vorherigen Versuch einer eigenen Offensive der ukrainischen Bevölkerung schwer zu vermitteln.

Aus russischer Sicht ist eine weitere Eskalation eigentlich unabdingbar. Zatulin ist nur der erste aktive Politiker gewesen, der das so klar ausgesprochen hat. Die jetzige Kontaklinie belässt Donezk in einer prekären Situation. Zudem würde ein Einfrieren des Konflikts es der Ukraine ermöglichen, ihr Militär weiter auszubauen und dann unter günstigeren Bedingungen die Kampfhandlungen wiederaufzunehmen. Die russische Seite muss im Sommer 2023 auf die bisher unerfüllten Kriegsziele hinarbeiten. Ohne russische Großoffensive ist keines dieser Ziele erreichbar und eine Großoffensive hat ohne vorherige allgemeine Mobilmachung kaum Erfolgsaussichten.

Fazit

Beide Seiten sind mit dem bisherigen Kriegsverlauf unzufrieden. Sie sind nicht bereit, sich entsprechend dem tastächlichen Kräfteerhältnis auf Bedingungen zu einigen, unter denen der Krieg beendet werden kann. Beide Seiten haben ein objektives Interesse daran, die Lage weiter zu eskalieren. In den kommenden Wochen ist daher wieder mit intensiven Kampfhandlungen zu rechnen. Angesichts der Kräfteverhältnisse werden diese Kämpfe kaum zu großräumigen Gewinnen einer den beiden Seiten führen. Sie haben jedoch das Potenzial, eine russische Generalmobilmachung auszulösen.


302 Antworten zu “Die eingefrorene Front”

  1. Passend zu diesem Blogbeitrag argumentiert in der NZZ Eliot A. Cohen, ehemaliger Berater im US-Außenministerium unter Condoleezza Rice (2007-2009, George W. Bush Administration), der einzige Zweck der westlichen Unterstützung der Ukraine könne sein, Russland eine massive Niederlage zuzufügen. Ein ukrainischer Sige allein wäre nicht ausreichend.

    Das erfordere keinen Marsch auf Moskau (Cohen erkennt an, dass das in der Geschichte «selten eine gute Idee war»). Auch ein wehrloses und zerstörtes Russland sei keine Notwendigkeit. Jedoch müsse «das Bewusstsein der Niederlage fest in den Köpfen der russischen Führung und der russischen Bevölkerung verankert werden.»

    Cohen fährt fort:

    «Die Ukraine muss bei ihren bevorstehenden Gegenoffensiven nicht nur Erfolge auf dem Schlachtfeld erzielen, sie muss auch weit mehr als einen geordneten Rückzug der Russen nach Waffenstillstandsverhandlungen zustande bringen. Brutal ausgedrückt: Sie muss es schaffen, dass russische Soldaten massenhaft fliehen, desertieren, Offiziere erschiessen, gefangen genommen werden oder umkommen. Die russische Niederlage muss in ein unmissverständlich grosses, blutiges Durcheinander münden.»

    «Um ein Ende herbeizuführen, sollte der Westen mit äusserster Dringlichkeit alles bereitstellen, was die Ukraine benötigt, einschliesslich Langstreckenraketen, mit denen die Kertsch-Brücke zwischen der Krim und dem russischen Festland zerstört werden kann, sowie Streumunition, welche russische Kampffahrzeugverbände und Infanterie zu vernichten imstande ist.»

    Cohen hatte zuvor (2001) bereits einen von den USA herbeigeführten Regimewechsel im Iran versucht herbeizuschreiben. Er ist einer der Architekten des US-Kriegs gegen den Irak. Glenn Greenwald beschrieb ihn 2007 als einen «Extremisten, Neokonservativen und Kriegstreiber, wie es nur geht».

    • Dieses Bewußtsein muß auch fest in den Köpfen der US-Amerikanischen Führung verankert werden.
      Hm, liege ich da falsch? Nach meinen Erfahrungen eher nicht.
      Sicher möchte man im Westen die Vorherrschaft aufrecht erhalten. Mit Geld oder mit Druck. Beides scheint mittlerweile an ihre Grenzen zu stoßen. Geld wird knapper, Druck wird immer mehr mit Gegendruck beantwortet.
      Auf freundschaftlicher Basis wird es auch schwieriger, wenn das Gegengeschäft nicht ausgeglichen ist.
      Die Nachkriegsordnung löst sich langsam auf, international gesehen. Die Kriegstreiber werden nach meiner Meinung auch noch die Reste beseitigen. Ja, ich glaube, man kann es schon als eine Zeitenwende bezeichnen.
      Jede Generation hat scheinbar ihr Päckchen zu tragen, mit erstaunlicher Regelmäßigkeit.

    • neben cohen hat auch ex general petraeus ins gleiche horn geblasen, der UKR alles geben und die offensive wird ein erfolg – vom 31.5. :

      https://kyivindependent.com/retired-us-general-petraeus-this-is-ukraines-own-greatest-generation/

      er summarisiert wie izitiwab, aber eine völlig andere richtung mit viel hurrah, die UKRs können alles und RU ist am ende, sein optimismus ist mir unerträglich.
      er ist seit jahren vorsitzender von KKR Global Institute – die «analysen verkaufen», ferner partner bei KKR – einer grossen investment firma mit mehr als 250 mrd $ an aktiva…

      de facto ein lobbist der usa und sich selbst!

      • Nun ja, wer als ehemaliger Top-General am 2. Juni sagt, dass der Boden noch nicht trocken genug ist, um mit 60-Tonnen-Panzertechnik durchs Gelände zu fahren, hat entweder seit seiner aktiven Zeit sehr viel vergessen oder will die Leser irreführen.

      • hab petraeus interviews und kommentare über ukraine kurz überflogen – ich glaube,
        er lobbyiert für die ukraine….

        auch ein buch geschrieben – Conflict: The Evolution of Warfare from 1945 to Ukraine October, 2023

        • Das bedeutet, dass dieses Buch erst am 17. Oktober 2023 erscheinen soll. So schnell, wie heutzutage Bücher geschrieben und produziert werden, muss das eher als Ankündigung gelten. Der Teil über neuere Konflikte, wie den Ukraine-Krieg ist vermutlich noch nicht geschrieben.

          Er muss sich aber schon mal in der Oeffentlichkeit zeigen, damit sich das Buch hinterher auch verkauft.

          • wenn die falsche seite gewinnt, dann kann er das buch gleich schreddern.
            er soll ja ein grund gegeben haben warum er nach ca. 1 jahr in irak als oberkommandierender abgelöst werde – betrayeus wurde er beschimpft. dann hochbefördert (nicht wg. talenten) zum cia-chef und gescheitert über eine mätresse.

            ich hoffe er berät die UKR nicht militärisch weder in taktik noch in strategie!

  2. Wir haben noch das Problem wie der Westen aus der Sache herauskommt.
    Die USA könnte nach den Wahlen das Interesse verlieren. Europa müßte sich dem anpassen. Ohne Gesichtsverlust und in Anbetracht der kommenden Konfrontation mit China ein schwieriges Unterfangen.
    Weitermachen bis zum letzten Mann birgt natürlich auch einige Risiken. Man muß es hier verkaufen und die Wirkung auf andere Länder ist auch nicht zu verachten.
    Klar, war abzusehen, wenn man die Dinge zu Ende denkt. Die Suche nach dem Notausgang wird wie erwartet schwierig. Ob man ihn jetzt schon sucht glaube ich nicht. Man will noch etwas erreichen.
    Vielleicht wird es ein zufälliges Ereignis richten das einen Ausweg ermöglicht.

    Über den Zustand der ukrainischen Armee weiß man nicht viel. Die Möglichkeiten könnten schon begrenzt sein. Ausländische Waffen bringen nur etwas, wenn man auch das Personal dafür hat. Die Frontlinie ist lang und der Zermürbungsprozess ist wie immer eine Frage der Zeit.
    Hat das so laufen müssen? Wie schaffen es immer wieder psychisch auffällige an entscheidende Positionen zu kommen?
    Würden diese selbst an den Kampfhandlungen beteiligt, könnte man das als Anfang einer Therapie bezeichnen und so manche Katastrophe würde nicht stattfinden.

    Denn entschieden über Krieg und Frieden wird oben, geführt wird er unten. Wie schon immer. Nur manchmal sind die Befehlshaber selbst mit in den Krieg gezogen. Vielleicht würde es helfen, dies als Bedingung einzuführen. Gut, hat früher auch nicht so gut funktioniert, aber viell. wären dann die Kriege schneller beendet.

    • Um dem Westen zu zeigen, daß man in eine erfolgreiche Armee bzw Führung investiert, muß man Vorstöße zeigen. Es scheint aber so zu sein, daß diese eher kleiner ausfallen.
      Bei größeren Aktionen rechne ich eigentlich damit, daß Russland vermehrt die Luftwaffe einsetzt. Diese kam für einen «normalen» Krieg, nach meiner Meinung, wenig zum Einsatz.
      Ich vermute mal, man setzte mehr auf den Bodenkampf, um nicht zu sehr zu eskalieren und um damit die Waffenlieferungen aus dem Westen geringer zu halten.
      Denn bei Kriegen in den letzten Jahrzehnten hat man flächig mit der Luftwaffe bombardiert und die Bodentruppen geschont. Diese Möglichkeit hätte bestanden. Auch Bachmut wäre statt einem Häuserkampf leichter einzunehmen gewesen.
      Zumindest für den Laien wirft das Fragen auf. Schonung der Flotte, Reaktionen des Auslandes, Fehleinschätzung?
      Wie es mit der ukrainischen Armee tatsächlich aussieht erfahren wir nicht von der Ukraine, sondern durch die Reaktionen des Westens. Inwieweit er Vertrauen hat in die Kampfkraft, ob er liefert, ob er Verhandlungen ins Spiel bringt, von früheren Zusagen abrückt.

      • «Um dem Westen zu zeigen, daß man in eine erfolgreiche Armee bzw Führung investiert, muß man Vorstöße zeigen.»

        Die müssen dann aber auch klappen, wenigstens begrenzt. Wenn das russische Verteidigungsministerium nicht gelogen hat, ist dieser Vorstoß schon im Ansatz steckengeblieben.

        Russland hat vermutlich an diesen Frontabschnitten schwache Besetzung nur vorgegaukelt und die ukrainische Seite ist in eine Falle getappt.

    • diese raids, punktuelle überfälle sehen eher aus wie search & destroy einsätze aus, danach immer rückzug, auch die angriffe bei belgorod sehen danach auch.
      seit märz 23 gibt es auch einige videos davon, da sich die front nicht zugunsten UKR verschoben hat, sind sie eher erfolglos.
      ich hoffe, dass es nicht die ukr. version des us-krieges in vietnam ist – body-count erfolge an die führung zu melden als pr-strategie.

      eine offensive ohne den feind vorher weichzuklopfen mit artillerie, gleitbomben, cruise missiles etc?

      • «sehen eher aus wie search & destroy einsätze aus, danach immer rückzug»

        Diese Taktik ist ja bei den gegenwärtigen Kräfteverhältnissen und russischeen Verteidigungsstellungen auch nicht falsch. Allerdings dürften die Rückzüge jeweils nur Plan B zu sein, wenn der Durchbruch nicht gelingt. Die russische Seite tut das übrigens auch immer wieder.

        Daraus wird aber noch keine Großoffensive. Es geht da eher darum, die Anfangsbedingungen für eine solche zu verbessern.

        • vielleicht haben UKR gar keine absicht tiefer einzufallen, denn sinnvoll ist diese taktik als ablenkung, wenn irgendwo nahe der kontaktlinie (25km?) logistischer aufbau stattfindet – für die offensive – ohne von russen gestört zu werden. hab aber meine zweifel, dass es doch eine pr-nummer ist.

          • Als PR-Nummer oder Ablenkung ergäbe das nur dann Sinn, wenn die Ukraine sich bereits fest entschlossen hatte, weder den Dnjepr noch den Stausee zu forcieren.

            Bilder von der Vorgeschichte in den letzten Tagen legen übrigens nahe, dass es doch ein Ermüdungsbruch war.

            • im norden oder osten haben die UKR beim durchbruch kein «leverage»/druckmittel – ich seh keinen substanziellen!
              den süden teile ich in west und ost-süden – im westen wäre eine amphibische landung denkbar, die logistikkette ist dann aber immer angreifbar, weil statisch und meines wissens haben sie keine erfahrung damit (als ablenkung teuer – später aber durchaus machbar!). so bleibt nur der blitzkrieg zum asovsee – viele hobbystrategen und experten sehen dies so – leverage ist dann maximal, sogar herr keusch 😉 – er schlug aber die zerstörung der kerch-brücke erst nach androhung/ende der operation russich. umzug von der krim.
              wahrscheinlich würde die einnahme von melitopol ausreichen. es bleibt aber die frage, warum können UKR schneller durch befestig. anlagen als die ruskies…

              hab allerdings den verdacht, zelenski spielt absichtlich auf zeit – wohlwissend um die verluste, er ist im mrz/april 22 fast eingeknickt – nun macht er auf churchill – schwere natodrohnen mit satlink en masse wären aber «wunderwaffen».

              ermüdungsbruch beim höchststand der wassersäule, auch weil vor einem monat hat UKR die schleusen im oberen verlauf geöffnet haben und die ruskies haben nix gemacht – klingt sehr ambivalent, UKR kann von offensive ablenken, ruskies halten den westteil der südflanke für paar wochen frei…in paar jahren wissen wir bescheid.

              übrigens bei den damm-videos waren auch am tag explosionen zu sehen – navalminen mit wenigen kiloladung, die an den ufern explodieren.

              • Nun ja, von der Frontlinie bis zum Asowschen Meer sind es an der schmalsten Stelle so etwa 90 Kilometer Luftlinie – und an der schmalsten Stelle liegt am Asowschen Meer Mariupol.

                Im Gegensatz zu Kupyansk ist der russischen Seite auch im Vorfeld klar, dass ein solcher Durchbruch strategisch vorteilhaft für die ukrainische Seite wäre. Alles offenes Feld, keine nennenswerten Waldstücke. Im Gegensatz zu dem Gebiet westlich von Kupyansk auf ukrainischer Seite keine gedeckten Bereitstellungsräume.

                Es wäre vermutlich (relativ gesehen) aussichtsreicher gewesen, die Krim direkt an der Landenge abzuschneiden. Das ist für die kommenden paar Wochen aber gerade schwieriger geworden.

              • «UKR kann von offensive ablenken»

                Nun ja, oder von der Unmöglichkeit einer erfolgreichen Offensive.

                Militärisch würde eine ukrainische Aktion gegen den Staudamm eigentlich nur Sinn ergeben, wenn die Ukraine überhaupt keine Großoffensive mehr plant und dafür eine Begründung braucht. Wenn die Ukraine hofft, in den kommenden Wochen größere Gebiete zurückzuerobern, ist der Bruch des Staudamms jedenfalls ungünstig für sie.

  3. Das BW-Beschaffungsamt fordert mehr Munition, mehr Produktionsstätten. Damit zuverlässig große Mengen schnell beschafft werden können.
    Ausgerechnet dieses Amt mit 10.000 Mitarbeitern fordert etwas.
    Auf einmal soll etwas schnell gehen, nachdem man sonst teilweise Jahre für die Beschaffung gebraucht hat. Milliarden wurden verschwendet oder nicht zielgerecht eingesetzt.
    Wenn man es nicht einmal schafft, laut Presse, Unterhosen für Soldaten zu bestellen wundert einen nichts mehr.
    Es geht von falschen Bestellungen, fehlenden Ersatzteilen bis hin zu mangelhaftem Gerät das man stillschweigend akzeptiert.
    Immerhin geben wir ca. 50 Milliarden aus, das ist im internationalen Vergleich gar nicht so wenig.

    • «Immerhin geben wir ca. 50 Milliarden aus, das ist im internationalen Vergleich gar nicht so wenig.»

      In der Tat nicht. Russland hat 2021 66 Mrd. US-Dollar ausgegeben. Man muss natürlich berücksichtigen, dass die Preise für einen Teil der Dinge dort niedriger sind, aber das deutsche militärische Beschaffungswesen ist extrem ineffizient.

      Das pöhse China gibt übrigens weniger als 2% des Bruttosozialprodukts für das Militär aus (1.74%, USA: 3.74%, Zahlen von 2020).

      • Nachdem die Kosten/ Nutzen Rechnung so schlecht ausfällt und man an völliges Versagen denken muß, gäbe es noch einen ungeklärten Punkt der das relativieren könnte. Daß im BW Budget Kosten für andere Dinge versteckt sind, die man nicht öffentlich machen will.
        Wäre in einer Demokratie eine durchaus fragliche Vorgehensweise. Aber auch nicht ungewöhnlich.

        • Ich glaube auch in diesem Fall eher an Inkompetenz als an eine Verschwörung. Ich glaube sogar, dass die deutsche Regierung zu inkompetent zu einer Verschwörung ist.

          Dass die hohen Kosten mit (unterschwelliger) Korruption zu tun haben, ist allerdings nicht völlig auszuschliessen.

          • Man muß dabei nicht an Verschwörung denken.
            Ich meine eher Waffenhilfe, Gelder für die US Basen hier, versteckte Subventionen usw.
            Denn irgendwohin müssen die 50 Milliarden ja gehen. In Ersatzteile oder Kleidung für die Truppe scheinbar eher nicht.
            Oder Förderung der deutschen Rüstungsindustrie indem man Material kauft und bei Mängel nicht reklamiert sondern neu bestellt?

            • «Oder Förderung der deutschen Rüstungsindustrie indem man Material kauft und bei Mängel nicht reklamiert sondern neu bestellt?»

              Man reklamiert ja sogar, aber die Verträge sind leider, leider so gemacht, dass man kein Geld zurückbekommt. Ob das Inkompetenz oder verdeckte Korruption ist, lässt sich eben nicht nachweisen.

      • wobei die amis besch….n:
        es fehlen die ausgaben für pensionen/krankenversicherung für veteranen und unterhalt/modernisierung der atomwaffen, ca 500 quer und fremdfinanz. basen ausserhalb von usa, satelliten+nachrichtendienstliche etats mit bezug zum militär ….etc… mit 1500 mrd $ ist man näher an der wahrheit.

        in 2000-er jahren gab des den witz – wann war der vietnamkrieg am teuersten – eben in einem der 2000er jahre …wg der ausgaben für die veteranen des vietnamkrieges

        • Ich nehme allerdings an, dass andere Staaten auch so budgetieren. Die deutschen (und russischen) Kosten für Afghanistanveteranen dürften sich kaum im Budget der Budeswehr oder der russischen Streitkräfte finden.

  4. In einem heute erschienenen Artikel in Foreign Affairs argumentiert Samuel Charap (RAND Corporation), dass die USA sich Gedanken machen müssen, wie sie diesen Krieg zu Ende bringen. «Unabhängig davon, wie viel Territorium die ukrainischen Streitkräfte befreien können, wird Russland weiterhin in der Lage sein, eine ständige Bedrohung für die Ukraine darzustellen. Das ukrainische Militär wird auch in der Lage sein, die von den russischen Streitkräften besetzten Gebiete des Landes zu gefährden – und militärischen und zivilen Zielen in Russland selbst Kosten aufzuerlegen.»

    Diese Einschätzung teile ich. Charap fährt dann fort: «Die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten stehen also vor einer Entscheidung über ihre künftige Strategie. Sie könnten versuchen, den Krieg in den kommenden Monaten auf ein Verhandlungsende hin zu lenken. Oder sie könnten dies erst in Jahren tun. Wenn sie sich entscheiden zu warten, werden die Grundlagen des Konflikts wahrscheinlich die gleichen sein, aber die Kosten des Krieges – menschlich, finanziell und anderweitig – werden sich vervielfacht haben.» Ich teile auch diese Einschätzung.

    Charap bringt dann ein Argument an, das ich bereits am 25. Februar angebracht hatte: «Selbst wenn Kiew über alle Erwartungen hinaus erfolgreich wäre und die russischen Truppen zum Rückzug über die internationale Grenze zwingen würde, würde Moskau nicht unbedingt den Kampf einstellen.» Das sind sogar fast meine Worte von damals: «Nehmen wir an, dass ich mich irre und die ukrainischen Streitkräfte mit westlicher Waffenhilfe über alle Maße erfolgreich operieren. […] Hat die Ukraine dann den Krieg gewonnen? Keineswegs. Aus welchem Grunde sollte Russland bei diesem Zwischenstand den Krieg beenden?» Die Koinzidenz ist nicht weiter erstaunlich. Diese Überlegungen liegen auf der Hand. Wenn irgendein Sicherheistpolitiker sie noch nicht angestellt hat, ist das nur als Verdrängung zu erklären.

    Charap diskutiert dann die militärischen Probleme beider Seiten und konstatiert: «Diese Einschränkungen auf beiden Seiten deuten stark darauf hin, dass keine der beiden Seiten ihre erklärten territorialen Ziele in den kommenden Monaten oder gar Jahren mit militärischen Mitteln erreichen wird.» Das wiederum ist fast ein Echo meiner Argumentation im gegenwärtigen Blogbeitrag.

    Zur Perspektive eines noch über Jahre andauernden Kriegs bemerkt Charap: «Die Ukraine würde vom Westen wirtschaftlich und militärisch nahezu vollständig am Leben gehalten werden, was für die westlichen Länder letztlich zu Haushaltsproblemen und für ihre Streitkräfte zu Bereitschaftsproblemen führen würde.» Die parallel verlaufende Schwächung Russlands, argumentiert er, würde diese Kosten nicht rechtfertigen.

    Es gibt aber doch einen Punkt, in dem ich Charap nicht zustimme. Er schreibt: «Selbst wenn sie es wollten, könnten die westlichen Regierungen der Ukraine – oder Russland – keine Bedingungen diktieren.» Natürlich kann der Westen der Ukraine Bedingungen diktieren. Das ganz offen zu tun, würde freilich einen unerträglichen Gesichtsverlust mit sich bringen. Aber hinter den Kulissen ist es möglich, denn die Ukraine hängt vollständig von westlicher Finanz-, Wirtschafts- und Waffenhilfe ab, solange dieser Krieg andauert.

    Zum Schluss macht Charap einen Vorschlag, dem ich wiederum nur zustimmen kann. Die westlichen Staaten sollten untereinander und mit der Ukraine über eine Lösung reden, bei der die territorialen Forderungen der Ukraine erst einmal nicht erfüllt werden. Desweiteren sollten die USA einen diplomatischen Kanal mit Russland eröffnen, in dem über diesen Krieg geredet wird, auch wenn anfangs noch nicht über einen Waffenstillstand geredet werden kann.

    • «Die westlichen Staaten sollten untereinander und mit der Ukraine über eine Lösung reden, bei der die territorialen Forderungen der Ukraine erst einmal nicht erfüllt werden.»

      Halte ich fuer eine Illusion – solange Selenskyj der Ober-Chef bleibt. Erst heute wieder durch den Mainstream-Ticker gelaufen: «Russland wird Krieg verlieren» (S. in einer Video-Botschaft) Da ist kein Platz fuer Verhandlungen ueber auch nur den Verlust von einem Millimeter «ukrainischer Erde».

  5. Nun, diese Situation war schon lange abzusehen. Man hätte sich gar nicht in diesen Zustand bringen müssen. Denken wir an die NATO Erweiterung mit Basen in der Ukraine. Es existierte keine Notwendigkeit damit eine Konfrontation zu riskieren. Und die war zumindest sehr wahrscheinlich.
    Sogenannte Fachleute hätten dies erkennen müssen. Wenn sie es haben, noch schlimmer.

    • Ja, die Situation war abzusehen. Nun, wo sie eingetreten ist, muss man allerdings irgendwie weitermachen. Ich denke, der Vorschlag von Charap, den man ja anfänglich auch niederschwellig und nichtöffentlich umsetzen kann, wäre ein sinnvoller Anfang.

      • Ja, das ist das Problem. Man hat sich in diese Situation gebracht und muß nun weiterkommen. Da alle gerade auf Krieg, Rüstung usw gebürstet sind findet man schwer jemanden, der über seinen Schatten springt. Deswegen sollte man eben möglicht nie in eine solche Situation kommen. Und sie war ja vermeidbar.
        Es wird wohl Leute geben die entsprechende Ideen haben, nur sitzen diese eben nicht an den Schaltstellen. Gut, würden sie es, wäre es vielleicht auch nie soweit gekommen.
        Es ist schon frustrierend, daß die Protagonisten, die das Ganze angezettelt haben, nun nicht mehr weiterwissen und die anderen keinen Einfluß haben.
        Man sitzt vor einem sich weiter forcierenden Scherbenhaufen und alles was den Akteuren einfällt ist mehr Waffen.
        Und wir hier analysieren, entwickeln Ideen. zermartern uns den Kopf und müssen doch eher hilflos zusehen, wie sich die Dinge verschlechtern.
        Es zeigt wieder einmal, wenn man den falschen Leuten den Lauf der Geschichte überläßt, muß man mit Überraschungen rechnen die nicht immer angenehm sind. Und häufig ist das auch vorab erkennbar. Da nehme ich Deutschland nicht aus.

  6. wieder mal ein Militärexperte in den medien – François Heisbourg – französischer Sicherheitsexperte:
    zwei leckerbissen : Österreich müsse seine Neutralität überdenken
    und
    die Ziele der beiden Seiten sind so konträr, dass es nicht anders gehen wird: Es muss einen Sieger geben, der seine Kriegsziele erreicht, und einen Verlierer…

    https://www.derstandard.at/story/3000000172840/militaerexperte-heisbourg-das-ende-eines-imperiums-zu-akzeptieren-ist-sehr-schwierig

  7. Institute for the Study of War:

    «Russische und ukrainische Offizielle signalisieren den Beginn der ukrainischen Gegenoffensive. Das ISW kann diese Signale zum jetzigen Zeitpunkt nicht bewerten. […] Der ISW beobachtete eine Zunahme der Kampfhandlungen in verschiedenen Sektoren der Frontlinie, will aber keine Spekulationen über die Absicht, das Gewicht oder den Schwerpunkt der ukrainischen Gegenoffensiven anstellen.»

    Die ukrainische Seite behauptet ein (begrenztes) Vorrücken im Raum Bachmut. Dazu bemerkt das ISW: «Der ISW hat keine visuellen Bestätigungen für ukrainische Vorstöße in der Bakhmut im Zusammenhang mit diesen begrenzten Offensiven am 5. Juni gefunden.»

    Südfront:

    «Geolokalisierte Aufnahmen, die am 4. und 5. Juni veröffentlicht wurden, zeigen, dass die ukrainischen Streitkräfte wahrscheinlich südwestlich von Velyka Novosilka und bis zu 1,5 km nordwestlich von Storozheve (5 km südwestlich von Velyka Novosilka) vorgerückt sind.» Zusammen mit den Behauptungen des russischen Verteidigungsministeriums zu zurückgeschlagenen Angriffen noch etwa 10 Kilometer weiter südwestlich, deutet das tatsächlich auf einen (steckengebliebenen) Durchbruchsversuch hin.

    militaryland.net ist seit dem 31, Mai nicht mehr aktualisiert worden. Vielleicht ist Jerome in den Ferien.

    • Ach – Jerome (oder Jérôme?) heisst der. Ich denke mal, selbst wenn der in den Ferien waere, haette der Typ doch seinen Laptop dabei. Er wird ja wohl nicht direkt (d.h. physisch) von der Front berichten.

      • Früher hat er sich mal Jérôme genannt, was andererseits auch ein Pseudonym gewesen sein kann.

        Soweit ich weiss, ist militaryland.net eine Ein-Mann-Show. Der will auch mal Ferien haben. Ich werde vom 10. bis 24. Juni hier auch keine Zeile schreiben.

            • Danke fuer die beiden Antworten.

              Was Sie betrifft ist zwar na ja…suboptimal, aber da muss ich wenigstens nicht 15 Tage lang mir mein Hirn zermartern, welcher der 1000 Gruende nun zutrifft, dass hier der Chefredakteur schweigt. D.h. hoffentlich dann nicht danach, obwohl sich dann die Moeglichkeiten auf ein Minimum reduzieren.

              Nicht falsch verstehen, ich goenne Ihnen das durchaus… aber wenigstens ’ne Postkarte waere wohl nicht zuviel verlangt 😉

          • Ja, wirkt etwas unsouverän.

            An anderer Stelle hiess es, die Russen hätten die Sprengung so chaotisch vorbereitet, dass Teile ihrer bereitgestellten Militärtechnik überschwemmt wurde.

            ISW gestern:

            «Die Sprecherin des ukrainischen Einsatzführungskommandos Süd, Natalia Humenyuk, erklärte, dass die russischen Streitkräfte ihre Truppen am Ostufer (linkes Ufer) des Dnipro evakuieren müssen, da die nachfolgenden Überschwemmungen das von den Russen besetzte Ufer des Flusses unverhältnismäßig stark betroffen haben.»

            «Am 6. Juni veröffentlichtes Filmmaterial zeigt angeblich russische Truppen, die sich aus überfluteten Stellungen zurückziehen, was darauf schließen lässt, dass diese Truppen nicht auf die Überschwemmungen vorbereitet waren, die durch die Zerstörung des KHPP-Damms entstanden.»

            • Na ja, ich nehme an, es ist Jerome mit dieser Sache so gegangen wie mir.

              Im ersten Moment dachte ich auch, dass «Cui bono?» recht deutlich auf die rusische Seite hindeutet. Ich war nicht ganz so unvorsichtig wie Jerome, mich da völlig festzulegen.

              Dann kam mehr Information herein. Zur Zeit halte ich einen Ermüdungsbruch des schon beschädigten Damms für am Wahrscheinlichsten, gefolgt von einer ukrainischen und dann erst einer russischen Aktion. Nichts davon würde ich völlig ausschließen.

              So, wie Jerome auf die Diskussion unter seinen Berichten von Tag 468 reagiert, dürfte es ihm wohl ähnlich gehen. Wenn er wirklich fest an die russische Schuld an dem Dammbruch glauben würde, würde er argumentieren. Er ist doch sonst so betont sachlich.

              • «Er ist doch sonst so betont sachlich.»

                Ja. Allerdings, wenn sein Herz so an der Ukraine haengt und er ja jetzt dieses ganze Leid der Menschen sieht (gab’s vorher auch schon, aber irgendwann ist es auch genug), dann ist es egal ob es ein Ermuedungsbruch war oder die Russen oder vielleicht doch die Ukrainer waren.

                Haetten die Russen den Krieg nicht begonnen, waere es auch nicht zu dieser Katastrophe gekommen. Wissen Sie ja.

  8. Der Staudamm bei Nova Kachovka ist (teilweise) gesprengt worden. Beide Seiten beschuldigen sich gegenseitig und tatsächlich ist in diesem Fall die Interessenlage nicht völlig klar. Ein gezielte teilweise Sprengung könnte auch für die russische Seite von Vorteil sein.

    • Die aktuelle Meldung dazu heisst:

      «Nach einer schweren Explosion am wichtigen Staudamm im südukrainischen Nowa Kachowka ist das angrenzende Wasserkraftwerk nach Angaben beider Kriegsparteien zerstört. Es sei «offensichtlich», dass eine Reparatur nicht möglich sei, sagte der russische Besatzungsbürgermeister Wladimir Leontjew am Dienstag im russischen Staatsfernsehen. Auch der ukrainische Kraftwerksbetreiber sprach von einer kompletten Zerstörung der Anlage.» (tagesschau.de)

      Katastrophale Situation. Und keiner will’s gewesen sein.

      • Könnte auch mit dem Krim Kanal zusammenhängen. Die Wasserversorgung nach Süden, Richtung Krim.

        Auch die Überschwemmungen wären ein Grund, um die Ukraine am Vorstoß Richtung Krim zu behindern.

        Beide Seiten hätten einen Vorteil, allerdings auch einen Nachteil.

        • Zumindest im «kollektiven Westen» weiss man schon genau bescheid, dass es die poehsen Russen waren.

          «Die Beschädigung des Damms sei etwas, «das zu der Art und Weise passt, wie Putin diesen Krieg führt».» Olaf Scholz

          Erinnert mich irgendwie an die Pipeline-Sprengungen.

          • «Erinnert mich irgendwie an die Pipeline-Sprengungen.»

            Das Argument von Scholz ist in der Tat idiotisch. Wenn man aber «Cui bono?» fragt, würde ich diesmal eher auf die Russen tippen, falls der Damm nicht als Spätfolge früherer Beschädigungen gebrochen ist.

            • «…würde ich diesmal eher auf die Russen tippen»

              Also gut, wer immer das war (wenn keine Spaetfolge frueherer Beschaedigungen), hat damit tatsaechlich ein Verbrechen neuer Dimension begangen. Da ist mir das «wem nuetzt das» scheissegal.

              Mir ging es hier weniger darum, was Scholz (oder andere «westliche» Staaten) sagt, sondern das dies mal wieder, auf die Russen festgelegte, Beschuldigungen im voraus und ohne jegliche Beweise sind.

        • «Auch die Überschwemmungen wären ein Grund, um die Ukraine am Vorstoß Richtung Krim zu behindern.»

          Nun ja, flussabwärts wird das Ufer des Dnjepr an den meisten Stellen ziemlich weiträumig überschwemmt. Es geht dann wieder zurück, aber der Boden ist für längere Zeit stark aufgeweicht. Den Dnjepr flussabwärts von Nova Kachovka zu forcieren, wird erheblich erschwert. Damit wird dieser zu einem besseren natürlichen Hindernis, das einen ganzen Frontabschnitt vor einer Gegenoffensive schützt.

          Erstaunlicherweise gilt Ähnliches oberhalb des Dammes. Der Wasserpegel des Stausees sinkt, aber dieser wird natürlich nicht leer. Es wird an beiden Ufern stark aufgeweichter Boden freigelegt. Das Forcieren wird auch dort erst einmal erschwert.

          Einen ukrainischen Vorteil sehe ich kaum. Der Krim-Kanal kann eventuell in Mitleidenschaft gezogen sein, aber das hilft akut sehr wenig.

          Dennoch kann man nicht sicher schließen, dass Russland den Damm gesprengt hat. Die ursprüngliche Zerstörung der Straßenbrücke und Beschädigung der Eisenbahnbrücke über den Staudamm geht auf das ukrainische Konto (3. September 2022). Nach dem Rückzug vom rechten Dnjepr-Ufer hat dann die russische Seite am 11. November 2022 weitere Zerstörungen angerichtet, wohl auch an einem Teil des Damms. Es ist denkbar, dass der Damm nach all dem so stark beschädigt war, dass er ohne weitere Sprengung gebrochen ist. Luftbilder aus den letzten Tagen legen das sogar nahe.

      • «Welche Vorteile wären dies? Welche für die Ukraine?»

        Siehe Antwort auf @Albatros oben. Das Forcieren des Dnjepr wird entlang des gesamten Frontabschnitts erschwert, in dem die russischen Kräfte auf dem linken und die ukrainischen Kräfte auf dem rechten Ufer stehen. Oberhalb des Stausees wird es kaum einen Effekt geben, aber oberhalb des Stausees stehen die russischen Kräfte auch nicht am linken Ufer des Dnjepr.

  9. «Den USA lagen einem Medienbericht zufolge drei Monate vor dem Anschlag auf die Nord-Stream-Pipelines detaillierte ukrainische Pläne für einen Angriff auf die Erdgasleitungen vor. Wie die «Washington Post» unter Berufung auf durchgestochene Informationen auf Discord berichtet, wurden die Einzelheiten des Plans von einem europäischen Geheimdienst zusammengetragen und im Juni 2022 an den US-Dienst CIA übergeben. »
    Hm, ist von Ntv. Also vorsicht.
    Werde mal weiter recherchieren bevor ich das glaube.
    Würde zu einem Text passen, den ich hier heute geschrieben habe.

  10. «Drei Monate vor der Bombardierung der Nord-Stream-Erdgaspipeline durch Saboteure erfuhr die Regierung Biden von einem engen Verbündeten, dass das ukrainische Militär einen verdeckten Angriff auf das Unterwassernetz geplant hatte, bei dem ein kleines Team von Tauchern eingesetzt wurde, das direkt dem Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte unterstellt war.
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    Einzelheiten über den Plan, über die bisher nicht berichtet wurde, wurden von einem europäischen Geheimdienst gesammelt und im Juni 2022 an die CIA weitergegeben. Sie liefern einige der bisher konkretesten Beweise, die die ukrainische Regierung mit dem möglichen Angriff in der Ostsee in Verbindung bringen, den US-amerikanische und westliche Beamte als dreisten und gefährlichen Sabotageakt gegen die europäische Energieinfrastruktur bezeichnet haben.

    Die Berichte des europäischen Geheimdienstes wurden über die Chat-Plattform Discord verbreitet, angeblich von Jack Teixeira, einem Mitglied der Air National Guard. Die Washington Post erhielt eine Kopie von einem von Teixeiras Online-Freunden.

    Der Geheimdienstbericht basierte auf Informationen, die von einer Person in der Ukraine stammen. Die Informationen der Quelle konnten nicht sofort bestätigt werden, aber die CIA teilte den Bericht im vergangenen Juni mit Deutschland und anderen europäischen Ländern, so mehrere mit der Angelegenheit vertraute Beamte, die unter der Bedingung der Anonymität sprachen, um sensible Geheimdienstoperationen und diplomatische Gespräche zu besprechen.
    Die hochspezifischen Details, zu denen auch die Anzahl der Agenten und die Angriffsmethoden gehören, zeigen, dass die westlichen Verbündeten seit fast einem Jahr eine Grundlage für den Verdacht hatten, dass Kiew an den Sabotageakten beteiligt war. Diese Einschätzung hat sich in den letzten Monaten noch verstärkt, als deutsche Ermittler der Strafverfolgungsbehörden Beweise für den Bombenanschlag fanden, die verblüffende Ähnlichkeiten mit dem aufweisen, was die europäischen Dienste der Ukraine vorwerfen.

    Beamte in mehreren Ländern bestätigten, dass die auf Discord veröffentlichte Zusammenfassung der Informationen genau das wiedergibt, was der europäische Dienst der CIA mitgeteilt hat. Die Post erklärte sich bereit, den Namen des europäischen Landes sowie einige Aspekte des mutmaßlichen Plans auf Bitten von Regierungsvertretern zurückzuhalten, die sagten, die Veröffentlichung der Informationen würde Quellen und Operationen gefährden.

    Ukrainische Beamte, die bisher eine Verwicklung des Landes in den Nord-Stream-Angriff bestritten haben, reagierten nicht auf Bitten um einen Kommentar.

    Das Weiße Haus lehnte es ab, einen detaillierten Fragenkatalog zu dem europäischen Bericht und der mutmaßlichen ukrainischen Militärverschwörung zu kommentieren, einschließlich der Frage, ob US-Beamte versucht haben, die Durchführung der Mission zu verhindern.

    Auch die CIA lehnte eine Stellungnahme ab.

    Am 26. September verursachten drei Unterwasserexplosionen massive Lecks in den Pipelines Nord Stream 1 und 2, so dass nur eine der vier Gasleitungen des Netzes intakt blieb. Einige Beamte der Biden-Administration vermuteten zunächst, dass Russland die Schuld für das trug, was Präsident Biden einen vorsätzlichen Sabotageakt» nannte, und versprachen, dass die Vereinigten Staaten mit ihren Verbündeten zusammenarbeiten würden, um genau herauszufinden, was passiert ist. Angesichts des nahenden Winters schien es, als habe der Kreml beabsichtigt, den Energiefluss zu unterbrechen, ein Akt der «Erpressung», wie einige führende Politiker sagten, um die europäischen Länder einzuschüchtern, damit sie ihre finanzielle und militärische Unterstützung für die Ukraine zurückziehen und von weiteren Sanktionen absehen.

    Zelensky drängte privat auf mutige Angriffe innerhalb Russlands, wie ein Leck zeigt

    Beamte der Biden-Administration räumen inzwischen privat ein, dass es keine Beweise gibt, die eindeutig auf eine Beteiligung Moskaus hindeuten. In der Öffentlichkeit wichen sie jedoch Fragen nach den möglichen Verantwortlichen aus. Europäische Beamte in mehreren Ländern haben im Stillen die Vermutung geäußert, dass die Ukraine hinter dem Angriff steckt, sich aber dagegen gesträubt, dies öffentlich zu sagen, weil sie befürchteten, dass eine Beschuldigung Kiews das Bündnis gegen Russland spalten könnte. Bei Zusammenkünften von europäischen und NATO-Entscheidungsträgern haben sich die Beamten an einen Rhythmus gewöhnt, wie ein ranghoher europäischer Diplomat kürzlich sagte: «Reden Sie nicht über Nord Stream».

    Die europäischen Geheimdienste machten deutlich, dass es sich bei den potenziellen Angreifern nicht um böswillige Agenten handelte. Alle Beteiligten unterstanden direkt General Valery Zaluzhny, dem ranghöchsten Militäroffizier des Landes, der damit beauftragt wurde, damit der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky nichts von der Operation erfährt, so der Geheimdienstbericht.

    Zelensky aus der Sache herauszuhalten, hätte dem ukrainischen Staatschef eine plausible Möglichkeit gegeben, die Beteiligung an einem kühnen Angriff auf die zivile Infrastruktur zu bestreiten.
    In der nachrichtendienstlichen Zusammenfassung heißt es, dass die ukrainische Militäroperation aus noch unklaren Gründen «auf Eis gelegt» wurde. Die Ukrainer hatten geplant, die Pipeline im Anschluss an eine große alliierte Marineübung (BALTOPS) anzugreifen, die vom 5. bis 17. Juni 2022 stattfand, so der Bericht.

    Nach Angaben der deutschen Strafverfolgungsbehörden, die den Nord-Stream-Anschlag vom September untersuchten, stimmen jedoch wichtige Details dieser Operation mit dem früheren Plan überein.

    So sagte die ukrainische Person, die den europäischen Geheimdienst im Juni informierte, dass sechs Mitglieder der ukrainischen Sondereinsatzkräfte unter falscher Identität ein Boot mieten und mit einem Tauchfahrzeug auf den Grund der Ostsee tauchen wollten, um dann die Pipeline zu beschädigen oder zu zerstören und unerkannt zu entkommen. Zusätzlich zum Sauerstoff wollte das Team auch Helium mitnehmen, das für besonders tiefe Tauchgänge empfohlen wird.

    Die deutschen Ermittler gehen nun davon aus, dass sechs Personen mit gefälschten Pässen im September eine Segelyacht mieteten, sich von Deutschland aus einschifften und Sprengstoff anbrachten, der die Pipelines durchtrennte, so die mit den Ermittlungen vertrauten Beamten. Sie gehen davon aus, dass es sich bei den Tätern um erfahrene Taucher handelte, da die Sprengsätze in einer Tiefe von etwa 240 Fuß angebracht wurden, also in einem Bereich, in dem Helium nach Ansicht von Experten hilfreich wäre, um die Konzentration aufrechtzuerhalten.

    Die Ermittler haben Sprengstoffreste, die an der Pipeline gefunden wurden, mit Spuren verglichen, die in der Kabine der Yacht Andromeda gefunden wurden. Und sie haben ukrainische Personen mit der Vermietung des Bootes über eine Scheinfirma in Polen in Verbindung gebracht. Die Ermittler vermuten auch, dass mindestens ein Angehöriger des ukrainischen Militärs an der Sabotageaktion beteiligt war.

    Mehrere deutsche Medien hatten zuvor über die mutmaßliche Beteiligung des ukrainischen Militärangehörigen berichtet.

    IAEO-Chef treibt Plan zur Sicherung von Kernkraftwerken in der Ukraine voran

    Das Komplott vom Juni unterscheidet sich in einigen Punkten von dem Anschlag vom September. Der europäische Geheimdienstbericht stellt fest, dass die ukrainischen Agenten einen Anschlag auf die Nord Stream 1-Pipeline planten, erwähnt aber nicht die neuere Nord Stream 2-Pipeline. Der Geheimdienstbericht besagt auch, dass sich die Saboteure von einem anderen Ort in Europa aus auf den Weg machen würden, nicht von Warnemünde, einer deutschen Hafenstadt an der Ostsee, wo die Andromeda gemietet wurde.

    Die CIA zweifelte zunächst an der Glaubwürdigkeit der Informationen, unter anderem weil die Quelle in der Ukraine, die die Details lieferte, noch keine verlässlichen Informationen geliefert hatte, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten. Der europäische Dienst, ein vertrauter Partner der USA, hielt die Quelle für zuverlässig.

    Doch trotz aller Vorbehalte, die die CIA möglicherweise hatte, übermittelte die Behörde die Informationen vom Juni an ihre Kollegen in Deutschland und anderen europäischen Ländern, so die Beamten. Der europäische Dienst teilte sie auch mit Deutschland, sagte eine Person. Mitarbeiter des deutschen Nachrichtendienstes informierten Ende Juni Gesetzgeber in Berlin, bevor sie nach Deutschland reisten.
    Trotz der Aufhebung der von Trump verhängten Sanktionen gegen die Erdgaspipeline von Russland nach Deutschland als Versuch, die Wogen zwischen den USA und Berlin zu glätten, hatte die Regierung Biden lange Zeit Bedenken gegen Nord Stream gehegt und vergoss keine Tränen über das Ende des Projekts im September.

    Nach monatelangem Druck aus Washington stoppte die deutsche Regierung die endgültige Genehmigung von Nord Stream 2 nur wenige Tage vor dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine im Februar 2022. Dies überraschte viele amerikanische und europäische Beamte, die befürchtet hatten, Berlin würde Russland als Energiequelle zu wichtig finden, um die Beziehungen abzubrechen. Zum Zeitpunkt des Angriffs war die Pipeline intakt und bereits mit 300 Millionen Kubikmetern Erdgas vollgepumpt worden, um sie betriebsbereit zu machen.

    Fast einen Monat vor dem Bruch stoppte der russische Energieriese Gazprom den Durchfluss von Nord Stream 1, Stunden nachdem die Gruppe der sieben Industrienationen eine bevorstehende Preisobergrenze für russisches Öl angekündigt hatte – ein Schritt, der sich negativ auf die Staatskasse des Kremls auswirken sollte.

    Offiziellen Angaben zufolge würden sich die Kosten für die Reparatur der Pipelines auf Hunderte von Millionen Dollar belaufen.
    Während US-Geheimdienstmitarbeiter den europäischen Berichten zunächst skeptisch gegenüberstanden, sind sie seit langem besorgt über aggressive Operationen der Ukraine, die den Krieg zu einem direkten Konflikt zwischen Russland und den Vereinigten Staaten und ihren NATO-Verbündeten eskalieren könnten.

    Im Februar dieses Jahres, am Vorabend des ersten Jahrestages des Krieges, erklärte sich der ukrainische Militärgeheimdienst «auf Wunsch Washingtons» bereit, geplante Angriffe auf Moskau zu verschieben, wie aus einem anderen Geheimdienstdokument hervorgeht, das auf Discord veröffentlicht wurde. Dieser Vorfall veranschaulicht eine umfassendere Spannung, die während des gesamten Krieges bestanden hat: Die Ukraine ist bestrebt, den Kampf in Russlands Heimatgebiet zu führen, wird aber von den Vereinigten Staaten manchmal zurückgehalten.

    Beamte in Washington und Europa haben die Ukraine für Angriffe außerhalb ihres Territoriums ermahnt, die ihrer Meinung nach zu weit gingen. Nachdem im August in der Nähe von Moskau eine Autobombe Daria Dugina tötete, die offenbar ihrem Vater galt – einem prominenten russischen Nationalisten, dessen Schriften dazu beigetragen hatten, die Darstellung des Kremls über die Ukraine zu prägen -, erklärten westliche Beamte, sie hätten Zelenski deutlich gemacht, dass sie Agenten seiner Regierung dafür verantwortlich machten. Der Angriff wurde als Provokation empfunden und barg das Risiko einer scharfen russischen Reaktion, so die Beamten.

    Die Ukraine hat weiterhin Angriffe innerhalb Russlands durchgeführt, darunter Drohnenangriffe auf einen Flugplatz und auf Ziele in Moskau, die von US-Beamten mit Kiew in Verbindung gebracht wurden.

    Samuel Oakford, Isabelle Khurshudyan, Michael Birnbaum und Greg Miller haben zu diesem Bericht beigetragen. »

    Übersetzt mit http://www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)

    https://www.washingtonpost.com/national-security/2023/06/06/nord-stream-pipeline-explosion-ukraine-russia/

    • «Drei Monate vor der Bombardierung der Nord-Stream-Erdgaspipeline durch Saboteure erfuhr die Regierung Biden von einem engen Verbündeten, dass das ukrainische Militär einen verdeckten Angriff auf das Unterwassernetz geplant hatte…»

      Falls das nicht wieder die xte VT-Variante ist, die gerade jetzt rausgekramt wurde (warum auch immer), waere es reichlich skrupelos gewesen, wenn dann Sleepy Joe seelenruhig weiter die Ukraine unterstuezt und zudem dann spaeter noch die Russen beschuldigt.

          • «…dass die Nordstream-Sprengungen russisches Werk waren.»

            Na ja, im MSM hies es dazu:

            «Kurz nach den Explosionen fiel der Verdacht auf Russland, da sich ein solcher Anschlag in das Bild der hybriden Kriegsführung gegen den Westen fügen würde. Mutmaßungen von Experten zufolge hätte der Kreml die Anschläge auf die damals stillgelegten Pipelines nutzen können, um öffentlich seine Fähigkeiten zu demonstrieren, die kritische Infrastruktur der Nato anzugreifen – und gleichzeitig Strafzahlungen verhindert, obwohl der russische Staatskonzern Gazprom entgegen laufender Verträge die Lieferungen über Nord Stream 1 einstellte.» (t-online)

            Auch der «Planzensprengstoff»-Experte schloss Russland nicht kategorisch aus.

            Mindestens zwei VT’s («die Russen warn’s») gab’s auch.

            «Wieso?»

            Vorab, von der neuen Theorie halte ich erstmal auch nicht viel.

            Aber falls es stimmt, dass die USA und Deutschland von den Plaenen wussten und nichts dagegen getan haben, wirft das schon ein sehr schlechtes Licht auf diese. Mitwisserschaft von einem terroristischen Akt ist schon starker Tobak.

            Dazu Mitwisserschaft Deutschland:

            «In Deutschland ist diese bei schweren Verbrechen unter den Voraussetzungen des § 138 StGB als Nichtanzeige geplanter Straftaten strafbar und dort mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder Geldstrafe bewehrt.»

            • Ich vermute stark, solche Mitwisserschaft gibt es häufig aus der Natur der Sache heraus.
              Es gibt jede Menge Geheimdienstleute die eine Masse an Informationen sammeln. Diese sind nicht öffentlich. Sollte man nun etwas Brisantes erfahren und es veröffentlichen würde man unter Umständen seine Quelle verraten.
              Zusätzlich ist es ja günstig, der Gegner weiß nicht was man selbst weiß. Manche Information kann man ja z.B. auch später mal benutzen.
              Die Sicht der Geheimdienste ist ja eine völlig andere als die der Bevölkerung. Letztere möchte wahrheitsgemäß informiert werden. Erstere hat ein Interesse die Informationen interessengebunden einzusetzen, gegebenenfalls zu verändern oder zu verschweigen.
              Also gibt es bei jeder Information zuerst die Überlegung, was nützt uns, was wollen wir bezwecken, was wollen und was können wir publik machen.
              Für den Bürger sind Geheimdienstinformationen nicht viel wert, da man keine Kontrolle über den Wahrheitsgehalt hat.
              In den letzten Kriegen konnten wir ja Erfahrungen sammeln, wie es mit verläßlichen Informationen bestellt ist.
              Der Bürger wird da eher am Nasenring durch die Manege gezogen.

            • «Vorab, von der neuen Theorie halte ich erstmal auch nicht viel.»

              Ich auch nicht. Denkbar ist, dass die USA es im Einvernehmen mit der Ukraine und unter Zuhilfenahme ukrainischen Personals getan haben. Kaum denkbar ist, dass die Ukraine selbst über die Möglichkeiten für eine solche Aktion (Aufklärung, Planung, unentdeckte Durchführung) verfügt hat.

              • «Ich auch nicht.»

                Das war zu erwarten. Wenn man sich einmal auf eine festgelegt hat (also die von Hersh), muessen dann logischerweise alle die da noch kommen moegen falsch sein.

                Ja, die von Hersh ist schon die Plausibelste. Problem ist nur, dass man da die Richtigkeit (falls es denn so ist) nie beweisen wird, weil es nicht im Interesse bestimmter Leute liegt.

                • Bei bestimmten Staaten darf eine unangenehme Information nie öffentlich werden, sonst drohen Konsequenzen. Ob belegt oder nicht, was nicht soll kann auch nicht sein.
                  Denkbar, daß einige schon wissen wer dafür verantwortlich ist, aber aus verschiedenen Gründen wird dieses Information in der Schublade verschwinden.
                  Es muß jemand sein, der auch bei Enttarnung kaum etwas zu befürchten hätte. Entweder zu mächtig oder die Aktion war im Interesse der Mächtigen.
                  Der Iran war es sicher nicht, sonst hätten wir dort schon einen Angriffskrieg.

                  • «Denkbar, daß einige schon wissen wer dafür verantwortlich ist, aber aus verschiedenen Gründen wird dieses Information in der Schublade verschwinden.»

                    Ganz sicher wissen das einige. Die Ausfuehrenden werden das ja nicht einfach so mal getan haben. Schliesslich handelt es sich ja nicht um die Sprengung eines Bankautomaten.

                    Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass das je richtig aufgeklaert wird.

                    Wenn’s Russland gewesen waer, wuessten wir es schon laengst. Oder die haetten das eben so schlau gemacht… Nee, die waren’s nicht. Ich bin ja nicht von Sinnen 😉

                    • Es kommt vielleicht in Zukunft wieder aus der Schublade, wenn diese Information zur Durchsetzung gewisser Interessen gebraucht wird. Aber zur Zeit ist das nicht denkbar. Man müßte es ja auch so steuern, daß es gerade erst entdeckt wurde. Ungünstig wäre zu sagen, wir haben es von Anfang an gewußt und geschwiegen.

                    • Okay, vielleicht.

                      Wenn es mal wieder zu einer Zeitenwende kommt und die Staaten sich neue Buendnisse suchen. Aus Freunden werden Feinde… Hmm.

              • und unter zuhilfenahme der polen – die auch eine riesenfreude haben, den spin weiterzudrehen und jetzt dem scholz eine bombe unterm hintern zu platzieren, er hätts gewusst, weil die amis geblöckt haben, vom ukr. plan.

                • Es gibt einige, die ein Interesse am weiterköcheln des Krieges haben. Endlich kann man als Gutmensch für Krieg sein und es geht auch noch in die gewünschte Richtung.
                  Eine Kremel-Propagandistin hat für ihre Meinung gerade 900 € Strafe zu bezahlen. Ein Gericht fand ihre Ausführung Russland zu verteidigen falsch. Es befand, es liegt ein Kriegsverbrechen vor und die Leugnung wäre strafbewehrt.
                  Elena Kolbasnikova organisierte eine russlandfreundliche Demo und bezeichnete die NATO als den Agressor. Sie würde ein Verbrechen billigen.
                  Nun, diese Argumentation könnte man auch problemlos auf die USA anwenden, das wäre belegbar. Eine Strafe gab es damals dafür nicht.
                  Als Bürger bedeutet das, meine Meinung muß die richtige, offizielle sein, sonst drohen Geldstrafen. Man muß eine Meinung ja nicht billigen, aber eine Bestrafung sollte doch in diesem Falle ausbleiben. Denn Foltergefängnisse der USA haben wir ja auch problemlos durchgewunken. Und diese waren auch nicht rechtkonform.
                  Mal so, mal so nennt man Doppelmoral.

                  Vielleicht haben wir es langsam mit einer gewissen Hysterie zu tun.

                  Hm, aufpassen was man sagt und schreibt scheint wieder angesagt zu sein.

  11. korrektur meinerseits – hab den CinC der AFU Valerii Zaluzhnyi für vermisst erklärt, der war vom optischen radar für paar wochen abgetaucht, dann ein wenig glaubwürdiges video und paar statische bilder…sorry falscher verdacht – er war am tisch heute wg. des dammbruchs beim National Security and Defense Council of Ukraine – ergänzend der GRU-chef Kyrylo Budanov war auch da, der wurde nicht von mir für tot erklärt.

  12. militaryland.net

    Belgorod-Front (Russland):

    «Das russische Freiwilligenkorps und die Freie Russische Legion haben einen Teil der Siedlung Nowaja Tawolschanka erobert und halten sie. Die russische Armee ist nicht in der Lage, einen nennenswerten Gegenangriff zu starten, um die Oppositionskräfte zurückzudrängen.»

    Avdiivka:

    «Die Soldaten der 59. motorisierten Brigade eroberten die verlorenen Stellungen südöstlich der Siedlung Nevelske zurück.»

    Südfront bei Donezk:

    «Die ukrainischen Streitkräfte rückten auf die Siedlung Storozheve südlich von Velyka Novosilka vor.»

    «Ukrainische Truppen drangen in das Dorf Novodarivka ein und befreiten es höchstwahrscheinlich auch.»

    «Die ukrainische Armee führte einen Aufklärungseinsatz in Richtung Rivnopil durch. Sie verloren mehrere Fahrzeuge und zogen sich auf ihre ursprünglichen Stellungen zurück.»

    Letzeres ist die Bestätigung der Verlautbarung des russischen Verteidigungsministeriums über den zurückgeschlagenen Angriff. Das Video ist jetzt geolokalisiert.

    Details finden sich hier.

  13. «Wassermassen fluten die Region, in der auch das größte Atomkraftwerk Europas liegt.»
    Wenn man diese Pressemeldung liest, könnte man auf die Idee kommen, das Kraftwerk könnte überflutet werden. Nur liegt es im Norden, das Wasser steigt dort nicht sondern sinkt.

    • Nun ja, meine Meinung über die durchschnittliche Qualität im deutschen Journalismus ist vermutlich bekannt. Da wird sehr schnell mal was hingeschrieben, was dem Journalisten gut zu klingen scheint.

      Entweder kennt man den Journalisten/die Journalistin schon von vorhergehenden Arbeiten und weiss, dass man vertrauen kann, oder man muss gegenrecherchieren. Wenn man nicht gegenrecherchieren kann und die Person nicht kennt, ignoriert man die Information besser. Von dem, was man gegenrecherchiert, ist weniger als die Hälfte unverzerrt und wahr.

      Ich recherchiere nur in der Politik und bei Wissenschaftsartikeln gegen und bei Politik nur dann, wenn die Artikel neue Information enthalten und mich das Thema auch interessiert. Die vollständige Statistik mag also etwas besser ausfallen. Allgemein kann man aber den Massenmedien nicht vertrauen.

      • Ich stelle solche Fehlleistungen häufiger fest. So häufig, daß ich Vorsatz vermuten muß.

        Im Bereich Physik, Chemie und Technik wird es auch recht wild. Da könnte man wenigstens Unwissenheit unterstellen.

  14. Für die Hypothese, die ukrainische Seite habe den Damm gesprengt, gibt es einen Lackmustest. Wenn sie in den nächsten Wochen, etwa bis Herbst, eine Offensive im Gebiet des vorherigen Stausees versucht, dann wahrscheinlich schon. Wenn nicht, dann wahrscheinlich nicht.

    • Ich habe mittlerweile einige Versionen gelesen. Wie immer natürlich «die anderen waren’s».
      Dazu andere Meldungen, wie: Der Stausee hatte einen um 2 Meter höheren Stand als üblich durch verstärkten Zufluß.
      Die Sperrtore haben nicht mehr funktioniert, man wollte durch eine kleine Sprengung den Damm entlasten durch erhöhten Abfluß.
      Jemand aus der Verwaltung eines Ortes meinte, es gab keine Explosion, die Anwohner bemerkten eine Art kleines Erdbeben. Die Explosionen kamen anschließend durch mitgerissene Minen.
      Durch Beschädigungen im Laufe des Krieges war der Damm vorgeschädigt.

      Nun ja, es ist einiges möglich. Es zeigt auch, Kriege werden immer unkalkulierbarer durch die Anwesenheit großtechnischer Anlagen. Wasserversorgung, Internet, Handelsströme, Strom-,Gas-, Kohleversorgung, Medikamente.
      Durch technische Abhängigkeiten sind Kriege nicht mehr so führbar wie vor zig Jahren. Besonders in halbwegs industrialisierten Ländern.
      Kohle die von Güterzügen herunterfällt aufklauben wie nach dem 2.WK ist nicht mehr. Und wenn alles am Strom hängt, hängt eben alles am Strom. Dann ist eben auch der Aufzug «out of order». Das Handynetz platt, Internet tot, Züge stehen, die el. Türöffner ohne Funktion. Und Büros ohne Lüftung. Man baut ja gerne Fenster ein, die sich nicht öffnen lassen.
      Die Abhängigkeiten haben sich gesteigert und Störungen sind immer schwieriger zu handhaben.

    • mit logik zur wahrheit?

      aber ich wollt folgendes sagen, wenn UKR sich zum amphibischen angriff / querrung vorbereitet hat und so eine operation kann schlecht versteckt werden, hätten sie dann nicht im vorfeld angefangen die russkies zu beschuldigen, den damm sprengen zu wollen?

      hab ein gerücht gelesen, dass stoltenberg zelenski gesagt haben soll, wenn UKR verliert, kein NATObeitritt, aber ich bezweifle, dass dies auch für die öffentlichkeit wäre.

      • Nun ja, es wurde sehr viel versprochen, bis hin zum eigenen Ruin. Ich denke mal, so einiges wird nicht, oder in verringertem Umfang zum Tragen kommen.
        Alleine der Wiederaufbau und die geplante Aufrüstung würden Hunderte Milliarden betragen.
        Auch gestreckt müßte das über neue Schulden finanziert werden.
        Da auch für andere Vorhaben viele Milliarden in den nächsten Jahren fällig werden, wird man diesbezüglich sicher noch einiges relativieren.

      • «wenn UKR sich zum amphibischen angriff / querrung vorbereitet hat und so eine operation kann schlecht versteckt werden»

        Nun ja, sie hatten die Operation Richtung Kupyansk im vergangenen Herbst so gut verdeckt vorbereitet, dass der russische Generalstab ganz böse auf dem falschen Fuß erwischt wurde.

        Eigentlich glaube ich nicht, dass sie wirklich vorhatten, den Dnjepr unterhalb des Staudamms zu forcieren. Die Operation hätte schon ohne Staudamm kaum Erfolgsaussichten gehabt und wenn es geklappt hätte, hätte die russische Seite eben durch Zerstörung des Staudamms hinreichend lange jeden Nachschub abschneiden können.

        Aber die russische Seite konnte nicht ganz sicher sein. Jetzt ist sie erst einmal für ein paar Wochen ganz sicher. Das Ueberschwemmungsgebiet dürfte sich nun wirklich nicht in einer Angriffshandlung queren lassen.

        • «Jetzt ist sie erst einmal für ein paar Wochen ganz sicher.»

          Ach, kann ich da herauslesen, dass Sie sich jetzt auch ganz sicher sind, dass es kein Ermuedungsbruch war, sondern doch die Russen?

          • Nein. Ich würde mich wirklich in keine Richtung festlegen wollen. Es ist auch ziemlich schwer abzuschätzen, wie sich die Bedingungen für eine Forcierung des Dnjepr langfristig ändern.

            Wenn ich als russischer Generalstäbler so skrupellos gewesen wäre, denn Damm als Waffe einzusetzen, hätte ich jedenfalls gewartet, bis die ukrainische Dnjepr-Forcierung läuft und sie sogar mit ersten Truppen das linke Ufer erreicht gehabt hätten. Dann hätte ich gleichzeitig gesprengt und meinen Truppen den Befehl zu schnellen Rückzug vom Dnjepr gegeben.

  15. Institute for the Study of War:

    «Die Zerstörung des Staudamms des Wasserkraftwerks Kakhovka (KHPP) verändert die Geographie und Topographie des Frontabschnitts von Kherson im Süden der Ukraine erheblich. Nahinfrarotbilder (NIR), die am 7. Juni um 4.00 Uhr morgens aufgenommen wurden, zeigen, dass die Überschwemmungen die vorbereiteten russischen Verteidigungsstellungen am östlichen (linken) Ufer des Flusses Dnipro stark beeinträchtigen – insbesondere die russischen Stellungen der ersten Linie in Hola Prystan und Oleshky. Verschiedene Quellen berichten, dass Oleshky, Hola Prystan, Kozacha Laheri und Dnipryany fast vollständig überflutet sind und der Wasserstand in einigen Gebieten die Höhe eines einstöckigen Gebäudes erreicht hat.»

    «Die Zerstörung des KHPP-Damms beeinträchtigt die russischen Militärstellungen am Ostufer des Flusses Dnipro. Das Hochwasser hat viele russische Feldbefestigungen der ersten Linie zerstört, die das russische Militär zur Verteidigung gegen ukrainische Angriffe einsetzen wollte. Die rasche Überflutung hat wahrscheinlich dazu geführt, dass sich das russische Personal und die militärische Ausrüstung aus den russischen Hauptkonzentrationspunkten in Oleshky und Hola Prystan zurückziehen mussten. Die russischen Streitkräfte hatten diese Stellungen zuvor genutzt, um die Stadt Cherson und andere Siedlungen am westlichen (rechten) Ufer von Cherson zu beschießen. Die Sprecherin des ukrainischen Operationskommandos Süd, Nataliya Humenyuk, erklärte, dass die russischen Streitkräfte ihr Personal und ihre militärische Ausrüstung zwischen fünf und 15 Kilometern aus dem Überschwemmungsgebiet verlagert haben, wodurch die russischen Streitkräfte nicht mehr in Artilleriereichweite einiger Siedlungen am westlichen (rechten) Ufer des Dnipro liegen, die sie zuvor angegriffen hatten.»

    • Wenn man das liest, koennte man denken, die Staudamm-Sprengung war der Auftakt zur Sommeroffensive.

      Aber erstens ist es anders und zweitens als man denkt. (Oder so aehnlich.)

      • «Wenn man das liest, koennte man denken, die Staudamm-Sprengung war der Auftakt zur Sommeroffensive.»

        Das Bemerkenswerte ist, dass die Aussagen alle von ukrainischen Stellen oder vom ukrainefreundlichen ISW kommen.

  16. soros möchte auch dass UKR gewinnt – vom 6.6. @
    https://www.project-syndicate.org/commentary/can-democracy-survive-polycrisis-artificial-intelligence-climate-change-ukraine-war-by-george-soros-2023-06

    bestes stücke:
    Das Ende des Krieges in der Ukraine wird ein positiver Schock für die Welt sein. Dies könnte eine Gelegenheit für Biden sein, die Spannungen zwischen den USA und China zu verringern…

    Die russische Armee hat sich als Papiertiger erwiesen, schlecht geführt und durch und durch korrupt.

    Ich glaube, der Gegenangriff wird erfolgreich sein. Das Ziel wird die Halbinsel Krim sein, die Heimatbasis der russischen Marine. Durch die Zerstörung der bereits beschädigten Landbrücke zu Russland könnte die Ukraine einen strategischen Vorteil in eine strategische Belastung verwandeln, denn die Krim hat kein Wasser. Wenn die Landbrücke zerstört ist, wird die Krim in Bezug auf die Wasserversorgung von der Ukraine abhängig sein.

    • deepl ist schon der hammer, die haben sich aus einer bussness-letter-übersetzungsklitsche hochgearbeitet – früher bekannt als Linguee… die wissensdatenbank dann mit AI/KI abgekocht…
      voila – deepl ist da 😉

  17. militaryland.net

    Belgorod-Front (Russland)

    «Russische Nachrichtenreporter erreichten das Zentrum von Nowaja Tawolschanka und deuteten an, dass sich die russischen Oppositionskräfte über die Grenze zurückgezogen haben oder nur noch einen kleinen Teil der Stadt kontrollieren.»

    Nördlich von Bachmut:

    «Die ukrainischen Streitkräfte rückten in Richtung des Dorfes Berkhivka vor und überquerten den Sharabarivka-Teich.»

    Südöstlich von Velyka Novosilka:

    «Die ukrainischen Streitkräfte haben die Siedlung Novodonetske befreit.»

    «Die ukrainischen Truppen versuchten ebenfalls, weiter südlich von Novodonetske vorzudringen, verloren jedoch einen Mastiff MRAP und zogen sich zurück.»

    Südfront:

    «Die ukrainischen Streitkräfte rückten südlich und südöstlich von Mala Tokmatschka [Tippfehler korrigiert – izitiwab] vor. Die Angriffsgruppe erlitt einige Verluste, aber die ukrainische Armee gewann dennoch neuen Boden.»

    Insgesamt scheint es so, dass die ukrainische Seite die militärische Initiative übernommen hat. Von einer Großoffensive kann jedoch noch nicht geredet werden. Das Tempo und Ausmaß der Offensivbestrebungen ist nicht größer als dasjenige der russischen Bestrebungen im Winter.

    • Was Mala Tokmatschka betrifft, so äussert das ISW sich zu dieser Offensivbemühung so:

      «Russische Quellen berichteten am späten Abend des 7. Juni, dass Elemente ukrainischer Brigaden, die kürzlich mit westlicher Ausrüstung ausgestattet wurden, einen Angriff südwestlich von Orichiw in der westlichen Oblast Saporischschja starteten. Mehrere russische Milblogger behaupteten, dass ukrainische Kräfte entlang der Linie Mala Tokmachka-Polohy angriffen, um die russische Verteidigungslinie zwischen Robotyne und Verbove (beide etwa 15 km südöstlich von Orichiw) zu durchbrechen. Russische Quellen bestätigten, dass die ukrainischen Streitkräfte die erste Verteidigungslinie in diesem Gebiet durchbrachen, die von Elementen des 291. und 70. motorisierten Gewehrregiments (42. motorisierte Gewehrdivision, 58. kombinierte Armee, Militärbezirk Süd) und der 22. und 45. separaten GRU-Brigade gehalten wurde, berichteten jedoch, dass es diesen russischen Elementen gelang, einen Gegenangriff zu starten und die ukrainischen Streitkräfte schließlich auf ihre ursprünglichen Positionen zurückzudrängen. Verfügbare geolokalisierte Kampfaufnahmen deuten darauf hin, dass begrenzte ukrainische Kräfte die N08 Polohy-Voskresenka überquert haben, aber russische Quellen deuten darauf hin, dass russische Kräfte die ukrainischen Kräfte wahrscheinlich in Richtung Orikhiv zur Frontlinie zurückgedrängt und die verlorenen Stellungen wieder eingenommen haben.»

  18. Mittlerweile stelle ich eine sich steigernde Kriegseuphorie gerade in den sozialen Netzen fest.
    Eine gewisse Laienhybris greift da um sich.

    «Unser Leopard, überlegen….russischer Schrott. Denen zeigen wir’s, wenn erst unsere Jets kommen, lächerlicher Militärhaushalt gegenüber der NATO, wenn wir erst richtig loslegen. Russland versagt komplett, bedroht die ganze Welt, usw»

    Ähnlichkeiten wie teilweise beim Fußball, aber auch wie im Computerspiel. Wenn Leute Krieg nie begriffen haben, kommt es leicht zu einer gewissen Großmäuligkeit. Wie beim Fußball 30 Millionen Trainer haben wir hier 30 Millionen Generäle. Ahnung vom Militär haben die wenigsten und wenn um die Ecke ein Reifen platzt sitzen sie sofort im Keller.
    Es hat sich wirklich nicht sehr viel verändert, daher muß man auch mit gewissen Wiederholungen rechnen.
    Manche möchten gleich die BW in Marsch setzen. Etwas fassungslos macht einen das schon. Bildung scheint nicht geholfen zu haben. Die Presse hat da stärkeren Einfluß. Später beruft sie sich natürlich auf die «unabhängige, neutrale» Berichterstattung. Skrupelloses Vorgehen um ein Geschäft zu machen kann man Teilen der Presse sicher vorwerfen. Auf potentielle Folgen hatte man dann im nachhinein natürlich keinen Einfluß. Verantwortung kennt die Presse kaum.
    Insofern habe ich Bedenken, ob sich das Ganze nicht weiter aufschaukelt und die Großmäuligen die Richtung bestimmen.

    • «Unser Leopard, überlegen….russischer Schrott.»

      Ich bin nicht einmal sicher, dass die Ukraine mehr Leopard-2 hat als die russische Seite T-14 Armata. Ich würde dem britischen Geheimdienst nicht so ohne Weiteres glauben, dass die T-14 nicht einsatzbereit sind. Dazu hat dieser Geheimdienst in Sachen Ukraine-Krieg schon zu viel Fehlinformation gestreut. Insgesamt sind die Wikpedia-Seiten zu Panzern in den letzten Monaten und Wochen deutlich zugunsten westlicher Panzer geändert worden, auf wessen Veranlassung auch immer.

      Eine balancierte Einschätzung zu Leopard-2 versus T-90M findet sich hier.

  19. Der erste deutsche Leopardpanzer wurde anscheinend zerstört. Das wird in Russland Wellen schlagen. Deutsche Panzer fahren wieder gegen Russland. Das wird Erinnerungen wecken und evtl. die Kampfbereitschaft erhöhen.
    Auch wenn es in der Ukraine stattfindet, die Folgen der ca. 30 Millionen Toten in Russland sind dort in jeder Familie präsent.
    Bei der Rekrutierung wird das helfen und den Krieg am Laufen halten.
    Falls doch noch eine Generalmobilmachung kommt, muß der Westen reagieren, wenn er seine Versprechungen halten will. Nur, wie würden solche Reaktionen aussehen?
    Nur mehr Waffen wird dann kaum noch reichen.
    Die Notbremse wurde immer höher gehängt, umso schwieriger dann noch heranzukommen.

    Die neue Nachricht, China würde eine Abhöranlage in Kuba bauen wurde von USA dementiert. Ich dachte schon, da macht man ein neues Faß auf.
    Die Überfütterung der Bürger mit Nachrichten wird wohl genutzt, um so manche Regelung unter dem Radar durchzuquetschen. Fällt wohl erst nach dem Krieg auf, was zwischenzeitlich «organisiert» wurde.

      • Es wurde gestern(?) berichtet, Russland hätte Leoparden abgeschossen. Veröffentlicht wurden aber Fotos von zerstörten Mähdreschern. Verwechslung der Fotos oder Propaganda.
        Die sehen durch das Rohr aus der Entfernung ähnlich aus.

            • So etwas passiert im Krieg. Der Flakpanzer, auf dem ich ausgebildet wurde (Schilka ZSU 23-4) hatte keine Freund-Feind-Kennung. Deshlab wurden wir speziell in «Flugzeugerkennung» ausgebildet. Ich habe sogar mal für einen sehr einfachen Ausbildungssimulator selber Flugzeugsilhouetten für diesen Zweck «zusammengepixelt».

              Ich glaube bis heute nicht, dass ich im Gefecht hätte zwischen einer amerikanischen F-15 und einer russischen MiG-25 am Himmel hätte unterscheiden können.

              Peinlich ist allerdings die Leistung im Verteidigungsministerium vor der Bildfreigabe. Den Journalisten von RT würde ich in dem Fall den Vorwurf nicht machen. Es ist für Laien erst deutlich zu sehen, wenn man schon darauf hingewiesen wurde.

              • «Es ist für Laien erst deutlich zu sehen, wenn man schon darauf hingewiesen wurde.»

                Stimmt, das waere bei mir als «Leo» durchgegangen.

                Und wenn Sie geschrieben haetten: «Nee, das ist doch ganz klar ein Pamzer. Sieht doch jeder.», dann haette ich das ohne weiteres geglaubt. (Allerdngs nicht, wenn Sie mir das als Auto haetten verkaufen wollen.)

                • Habe gerade «Ihre» Schilka im Original als Ausstellungsmodell gesehen. Vier (allerdings mickrige Kanonenrohre und tatsaechlich einen Spaten (und eine Zweimann-Handsaege) an der Seite.

                  So richtig **heiss. Pardon, aber ich kann nun mal solchen Kriegsspielzeugen nichts abgewinnen.

                  • «So richtig **heiss. Pardon, aber ich kann nun mal solchen Kriegsspielzeugen nichts abgewinnen.»

                    Ich habe das Ding damals als «tödliche Konservenbüchse» bezeichnet. Die 23-mm-Kanonen sind gefährlicher, als man denken würde. Auf nicht zu weite Entfernung durchschlagen die Granaten die Panzerung eines Truppentransporters (Schützenpanzer oder Schützenpanzerwagen) oder einer anderen Schilka. Die Sowjetarmee hat sie in Afghanistan besonders in Gebirgstälern im Erdkampf eingesetzt (höherer Anstellwinkel der Waffen).

                    Einem Kampfpanzer hingegen kann man bestenfalls die Kette zerschiessen. Der ist dann zwar manövrierunfähig, aber er dreht dann einfach seinen Turm in die Richtung der Schilka und bläst die mit einem Schuss aus.

                    • Yo, inzwischen bin ich auch ein bissschen schlauer. Die hatten gestern (bzw. grossteils stand das Zeug auch schon vorgestern da) massenweise Kriegsgeraet angekarrt («Armeemuseum»). Da waren u. a. Schilka und Gepard gegenuebergestellt und ein Experte (im Internet bekannt als «@gepardtatze») hat erklaert.

                    • «Da waren u. a. Schilka und Gepard gegenuebergestellt»

                      Da gewinnt der Gepard, weil er einfach das modernere System ist. Allerdings hat die Sowjetunion die Schilka bereits ab 1982 durch die 2K22 Tunguska abgelöst. Der Übergang auf Tunguska war auch für die NVA geplant, aber bis 1989 noch nicht konkretisiert worden. Ein Grund für den geplanten Übergang war, dass die inzwischen vestärkten US-Erdkampfflugzeuge A-10 den 23-mm-Granaten eben doch standhalten konnten, nicht aber den panzerbrechenden 30-mm-Granaten der Tunguska. Ausserdem war erkannt worden, dass man Flak unbedingt mit kurzreichweitigen Boden-Luft-Raketen kombinieren musste.

                      Das aktuelle russische System ist 96K6 Panzir. Die Bundeswehr hat nach Ausserdiensstelkung des Gepard derzeit gar kein Flak-System mehr, die US Army meines Wissens auch nicht. Durch Beobachtung des Ukraine-Kriegs hat man aber erkannt, dass man wieder eins braucht. Geplant wird die Beschaffung des Oerlikon Skyranger von Rheinmetall (ja, Oerlikon ist ein Stadtteil von Zürich und Rheinmetall sitzt auch dort). Dieses System ist moderner als Panzir und hat auch einen Hochenergielaser als zusätzliche Bewaffnung zur Maschinenkanone und Raketen. In der Bundeswehr wird es frühestens 2026 verfügbar sein. Skyranger ist noch in keiner Armee eingeführt. Angeblich sind zwei Stück (wohl eher Prototypen) an die Ukraine geliefert worden. Die deutsch-südafrikanische kurzreichweitige Cheetah-Boden-Luft-Rakete (6 bis 10 km Reichweite) kann in Skyranger-Systeme integriert werden.

                    • Danke fuer die ganzen Informationen. Musste erstmal den vielen Links folgen.

                      Fuer Rheinmetall laeuft’s ja richtig gut. Und demnaext eine Pulverfabrik in Grossenhain. Daran kann auch ein event. ablehnender Buergerentscheid nichts aendern.

                  • «Pulverfabrik in Grossenhain»

                    Na ja, die Munition kann ja nicht in der Schweiz produziert werden, wenn man sie in der Ukraine verschiessen lassen will.

                    Neutralität heisst: Waffen in der Schweiz entwickeln, in Deutschland produzieren und in der Ukraine im Kriegseinsatz testen. Das Kapital ist so ein scheues Reh.

    • «Der erste deutsche Leopardpanzer wurde anscheinend zerstört.»

      Es ist im Video nicht extrem gut zu erkennen, aber es sieht schon danach aus. Ein Traktor ist es jedenfalls nicht gewesen.

      Es war auch zu erwarten, dass das irgendwann passiert. Allerdings scheint es nicht eine Panzerabwehrwaffe im «Nahkampf» gewesen zu sein, sondern eher ein Artillerietreffer. Der Rest der Kolonne wirkt nicht wahnsinnig gut taktisch ausgebildet. Die hatten eher noch Glück, dass nicht mehr passiert ist.

      • Die beste Erklärung scheint Forbes zu haben. Die russische Seite hat eine (oder mehrere) Drohnen zur Feuerleitung und Beobachtung der Treffer eingesetzt. Wenn die Russen tatsächlich Artilleriefeuer über Drohnen auf Panzer richten können (technisch kein Problem, muss man nur erst einmal implementiert haben), sind Angriffswellen mit Panzern extrem verwundbar. Die Artillerie reicht einfach viel weiter als eine Panzerkanone. Mit alter Technologie war nur die Trefferwahrscheinlichkeit sehr gering.

          • Ja, das geht mit entsprechenden Geschossen schon länger. Die entsprechenden 155-mm-Krasnopol-Geschosse (20 km Reichweite) gibt es in den russischen Streitkräften schon seit 1986. Inzwischen gibt es auch ein kleineres Kaliber (Kitolov-2M, funktioniert ebenfalls mit beweglichen Zielen, Reichweite 12 km, Leopard-2-Kanonen-Reichweite maximal 5 km). Das Ziel muss dafür durch einen darauf gerichteten Laserstrahl markiert werden. Früher hat man das durch einen vorgeschobenen Artilleriebeobachter gemacht. Das sollte aber auch mit einer Drohne gehen.

            • geparden sind wohl nicht da, schlechte aufklärung, womöglich auch fallen, wenn späher vorgerückt sind. aber bei dem bewuchs ist eben ein angriff eher schlecht.

              wie schon früher gesagt, diese raids mit kleinen gruppen sind taktisch unklug. da sie teueres westlichens gerät dabei haben, sind es wohl keine ersatztruppen…daher wahnsinn.

              • «aber bei dem bewuchs ist eben ein angriff eher schlecht»

                Praktisch die gesamte Südfront besteht aus solchem Gelände.

                Die Russen haben 2022 auch hohe Verluste an Panzern gehabt (mehr Stück als der Westen an die Ukraine liefern will). Mir ist nicht klar, wieso die Ukraine und der Westen denken, dass sie das vermeiden können.

                Es ist auch schlecht aufzuklären. Die Drohne kann irgendwo im Gelände auf dem Boden plaziert gewesen und erst aktiviert worden sein. Die Artillerie ist hinter der nächsten Verteidigungslinie. Sie kann sich auch bewegt haben.

                Offenes Feld und eine gestaffelte Verteidigung und dann ist der Gegner noch luftüberlegen. Man geht da nicht zur Offensive über.

                • mit bodensensoren könnten die russkies das gelände überwachen, zeit hatten sie genug es einzurichten. auch deren passives artillerie-ortungssystem penicilin wäre in der lage schweres gerät mit mittlerer geschwindigkeit zu orten.
                  aber ehrlich gesagt, in frühjahr veröffentlichte bilder der russischen v-gräben hätten mich auch glauben lassen, die sitzen dahinter – nicht bereits davor .

                  wenn aber die UKR drohnen nicht fliegen können – aber russische milit. drohnen schon, ist es eine lücke im rennen um die waffenhochheit.

            • Wenn gerade neben mir ein Panzer von einem gelenkten Artilleriegeschoss getroffen wurde, würde ich gewiss nicht stehenbleiben. Was ist die Wahrscheinlichkeit, dass gerade dort und so dicht Minen liegen und was ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Laserpunkt in der nächsten Minute auf meinem Panzer ist?

              Das gilt ähnlich für Panzerabwehrlenkraketen. Wo eine eingeschlagen ist, wird mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit noch eine einschlagen.

              Im übrigen legt mich eine Panzermine in den meisten Fällen nur lahm (Kette kaputt), aber zerstört nicht den Raum, in dem meine Leute sitzen. Ein Artilleriegeschoss tut das schon.

                • «die truppentransporter werden einer panzermine nicht begegnen wollen»

                  Das ist allerdings richtig.

                  «aber vielleicht war es überraschung, dort feindkontakt zu bekommen»

                  Ich denke schon. Sie waren sich vermutlich sicher, dass es dort keine vorgeschobenen Artilleriebeobachter gibt. Mit der Drohne haben sie wohl nicht gerechnet.

  20. anne applebaum ist sehr wortgewandt, beherscht die kunst der auslassung meisterlich und sitzt auch an der quelle der pol.-ukr- beziehungen seit den 90-ern, sie ist mit dem pol. ex-aussenminister sikorski verheiratet. ende mai hat sie ein cohen-ähnliches stück geschrieben, russland muss verlieren, ukra werden siegen.
    aber am 8.6. ist sie bescheidener geworden – sie schreibt für den atlantic, übernimmt es dann bei sich:
    https://www.anneapplebaum.com/2023/06/08/ukraines-counteroffensive-has-begun-its-goals-are-not-merely-military/
    da ist keine siegessicherheit mehr, eher hoffnung, und mit
    «Der wahre Zweck der Gegenoffensive der Ukraine – Kiew muss den Russen zeigen, dass es sich nicht lohnt, den Krieg zu führen.» – spielt sie wohl auf einen abnutzungskrieg, aber sie müsste es besser wissen, dass die UKR hier keine oberhand haben kann.

    • Ich denke, die US-Militärexperten wissen sehr gut, dass es keine erfolgreiche ukrainische Großoffensive geben wird, wenn die russische Seite keine katastrophalen Fehler macht. Leute, die nahe genug dran sind, und dazu dürfte Anne Applebaum gehören, werden es mindestens ahnen.

  21. Das ISW diskutiert die Verluste der Ukarine an (auch westlichem) schwerem Gerät ziemlich ausführlich. Diese Diskussion ist in einem im Wesentlichen defensiven Ton gehalten. Diese Verluste würden durchaus nicht bedeuten, dass die ukrainische Offensive dabei sei zu scheitern. Ich denke, man kann daraus schließen, dass die ukrainische und westliche Seite vom Ausmaß der Verluste überrascht sind.

    Desweiteren scheinen die russischen Kräfte an der Ostfront weiter die Initiative zu haben, obwohl es lokale ukrainische Offensivbemühungen gibt.

    Das ISW gibt im gestrigen Lagebericht keinerlei durch geolokalisiertes Bildmaterial bestätigte Frontverschiebungen bekannt.

    (und damit endet meine Arbeit in diesem Blog bis zum 25. Juni).

  22. «Das erste Abschneiden der Leopard 2 hat sicher enttäuscht, war aber zu erwarten. Im Krieg werden an der Front auch gute Systeme zerstört. Mythische Vorstellungen von unwiderstehlichen Wunderwaffen und angeberische Formulierungen, wie das die russischen Panzer nur ein «lecker Fressen» für die deutschen Großkatzen darstellen, liebt das Publikum, doch sie sind falsch.»
    https://www.stern.de/digital/technik/ukraine–leopard-2-abgeschossen—so-schnell-endet-der-traum-der-wunderwaffen-33543550.html

    An diesen Vorstellungen über den Leopard hat die Presse stark mitgeholfen. Nun die Relativierung und «das war doch klar». Ziemlich schäbig dieses Verhalten.
    Rheinmetall lobt das feedback bezüglich des oder der Leopar Panzer.
    Stiftung warentest für Militärgerät hat begonnen.

      • Es gibt häufig einen Punkt, an dem die Presse umschwenkt. Jetzt natürlich noch nicht, ist auch ein fließender Prozess.
        Läßt das Interesse nach, berichtet man einfach das Gegenteil und hat damit wieder neue Sensationen.
        Wir schreiben ihn rauf, dann wieder runter.

              • Ja,die taz hat sich verändert.
                Heute muß man sich die guten, informativen Artikel aus verschiedenen Quellen zusammensuchen. und die Anzahl an falschen Informationen hat sich gewaltig erhöht.
                Viele Journalisten verstehen auch vom jeweiligen Gebiet zuwenig, um darüber detailierte Artikel zu schreiben.
                Jeder kann sich mal irren oder etwas ungeschickt ausdrücken. Aber das ist nicht der Punkt. Es geht um grobe, wenn nicht beabsichtigte «Fehler» und Falschdarstellungen. Wäre die sogenannte 4. Gewalt unwichtig für die öffentliche Meinung könnte man darüber hinwegsehen. Wenn allerdings die manipulative Wirkung ein so hohes Maß erreicht, muß man die Gefahren ernst nehmen.

                • prinzipiell kommt es häufiger vor, dass bei negativen gefühlen wg. einer aussage/berichts sich leute beschweren und weil jeder erfolgreich sein will mit der beschwerde, wird jetzt öfter der ideologische knüppel knüppel geholt. aber dazu kommen die bots/trolle und die bezahlten «agenten».
                  das wird eher mehr als dass es wieder zivilisierter werden könnte!
                  bsp: einer der ziemlich nüchtern berichtet über den krieg ist oberst reisner vom öster. heer, einer der wenigen d-sprachigen – der muss mittlerweile vor jedem neuen bericht versichern, dass er nicht «pro-putin» sei.

                  antwort des westens ist fake-news verhindern/zensieren/löschen oder neue gesetze mit abkühlenden effekten auf publikationen entgegen der «linie». auch hier eskalationspotential zu mehr!

                  wäre es nicht leichter allen wirtschaftlich tätigen «quellen» als auch politikern zur wahrheit zu verpflichten?

                  • «wäre es nicht leichter allen wirtschaftlich tätigen «quellen» als auch politikern zur wahrheit zu verpflichten»

                    Ich glaube, das funktioniert so leicht nicht. Zum einen muesste man dann eine uebergeordnete Stelle oder Referenzquelle oder so haben, die die Wahrheit kennen bzw. an der man messen kann, was Wahrheit ist – zum anderen ist Wahrheit nicht immer zum Vorteil sowohl der einen als auch der anderen.

                    • dieses weiter wie bisher wird aber nicht besser werden
                      und es nützt der regierung und den geldsäcken!

  23. «Die Gesamtverluste der ukrainischen Streitkräfte in den genannten Gebieten innerhalb eines Tages beliefen sich auf bis zu 300 Soldaten, 9 Panzer, darunter 4 Leoparden, und 11 Schützenpanzer, darunter 5 amerikanische Bradley…», sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Samstag.»

    Wenns stimmt wären das schon hohe Verluste. Bemerkenswert gerade die Leopard Panzer, die man so hoch gelobt hat und nun relativ einfach zerstören konnte. Falls das so weitergeht wird man sich beim Hersteller nicht gerade freuen.
    Meist liefert man ins Ausland die 2. Wahl an Waffen. Sollten die nun nicht genügen ist man gezwungen das Neueste zu schicken. Das würde bei Verlust aber dem Gegner Informationen liefern.

    • das könnten ablenkungsattacken oder test-überfälle sein – was noch im hintergrund passiert, berichtet keine seite – bis 20.6. denke ich wird sich der nebel klären – denn bei der rate der vernichtung geht der UKR die puste aus – sofern nicht ein überraschender durchbruch kommt.

      persönlich hätte ich aber angenommen, UKR würde nicht dazu die besten und bekanntesten westgeräte nutzen! denn das sieht nach schlechter kampf-eignung der gerätschaften und schlechter west-ausbildung der UKR-truppen! hab den vorwurf schon gelesen NATO kann nur COIN, weil sie dies nur seit den 60-ern macht : https://de.wikipedia.org/wiki/Aufstandsbek%C3%A4mpfung

      und die medien warten bei solchen schlechten nachrichten, die schlechteren berichten von UKR siegen…

      • » – denn bei der rate der vernichtung geht der UKR die puste aus – »

        Keine Ahnung…vielleicht. Bisher wird ja nur bis in jede Einzelheit und Tag fuer Tag aktualisiert berichtet, was die Russen an Verlusten haben:

        Soldaten (getötet oder verwundet): 215.640 (+980)
        Panzer: 3926 (+17)
        Gepanzerte Kampffahrzeuge: 7631 (+24)
        Artilleriesysteme: 3736 (+19)
        Unbemannte Flugkörper / Drohnen: 3300 (+37)
        Mehrfach-Raketenwerfer: 601 (+1)
        Fahrzeuge und Treibstofftanks: 6461 (+33)

        Quelle: Generalstab der Ukraine vom 11. Juni 2023

  24. Taz lese ich selten, Freitag gar nicht mehr. Viele Artikel nehme ich nur als Anregung, bei Wichtigem nochmal zu recherchieren. Nicht selten erfährt man dann etwas völlig anderes.
    Aus einem IST wird ein VIELLEICHT, aus Millimeter werden Zentimeter, aus Billionen werden Milliarden, aus dem Skandal wird eine Banalität.
    Sensationen und Übertreibungen bringen jeden Tag Klicks, am nächsten Tag sind die Themen vergessen, neue Schlagzeilen werden gefunden oder kreiert.
    Werbung muß verkauft werden. Man kann bei manchen sagen, hier gibts Werbung mit etwas journalistischem Inhalt als Zugabe.
    Gerade bei Themen wie Krieg, Rechtstaatlichkeit, Politik usw werden Meinungen gebildet die enorme Auswirkungen haben können. Daher sehe ich eine große Verantwortung bei den Medien, der sie aber immer weniger gerecht werden.
    Je nach Thema kann das extreme Folgen haben.
    Teilweise sehe ich Privatleute, die dieser Verantwortung und dem notwendigen Informationsgehalt gerechter werden.
    Ein Teil der Journalisten verkommt zu Verkäufern von Werbung. So drastisch muß man es vielleicht ausdrücken.

      • Man ist sehr abhängig geworden. Von der Werbung bzw den Werbetreibenden, der Politik, den Klickzahlen.
        Auch die Konzentration der Medien hilft mit, einheitliche Standpunkte zu setzen.
        Gut, es gibt heute mehr Möglichkeiten für den Leser zu protestieren, aber zu einem kräftigen Teil ist das eingeplant. Hat manchmal auch Nutzen.
        Die Medien sind natürlich auch durch schlechte Qualität angreifbar geworden. Was ich so täglich an primitiven Fehlern lese gab es vor Jahren in diesem Ausmaß nicht.
        In den Massenmedien gibt es zusätzlich viele Artikel mit Belanglosigkeiten, daß man sagen könnte: Hauptsache etwas geschrieben.

        Völlegefühl nach Schweinshaxe und Pommes, anschließend 3 Stück Buttercremetorte.
        Woher kommt das und wie kann man das unangenehme Drücken vermeiden?

  25. Solange der Chef nicht da ist könnten wir neu tapezieren, streichen und ne Bar einrichten. Bisschen Klaviergesäusel im Hintergrund, nen Billardtisch, kubanische Zigarren.
    Auch einen Shopbereich könnten wir einrichten. Fanartikel und vieles mehr. Die Seite muß finanziert werden.
    Kommentare werden pro Wort abgerechnet. Überweisen auf ein schweizer Nummernkonto.

  26. Briten und US-Amerikaner möchten nun Uranmunition für Panzer liefern.
    Das hat nichts mit Atomwaffen zu tun, wie teilweise irrtümlich in sozialen Netzwerken geschrieben wird.
    Uran hat eine hohe Dichte, knapp 20g/cm3, also ähnlich schwer wie Gold.
    Dadurch ergibt sich eine hohe Durchschlagskraft beim Auftreffen eines Projektils. Kann bei Panzern die Panzerung durchschlagen.
    Durch das Auftreffen wird das Uran zerstäubt und gelangt in die Umwelt. Die schädliche Wirkung ist umstritten. Die Strahlung ist eher schwach, die Wirkung kann allerdings durch einatmen oder orale Aufnahme verstärkt werden.
    Im Irak wurden z.B. 400.000 kg Uranmunition verschossen. Teilweise ist die Krebsrate stark angestiegen. Eine verläßliche Untersuchung ist nicht möglich, da die USA die Nennung aller Einsatzgebiete verweigern.
    Ein Krieg ist schlimm genug, da sollte man auf solche Waffen verzichten. Genauso wie auf Agent Orange, Napalm, DumDum-Munition usw.

    Die Ukraine erzielt gerade kleinere Erfolge, aber diese sind teuer erkauft. Man will den Eindruck schaffen, es lohnt sich den Sieger zu unterstützen.
    Es ist ein großer Stellvertreterkrieg geworden mit ungewissem Ausgang. Die Ursache interessiert keinem mehr, die Folgen werden Generationen beschäftigen.
    Nach den großen Fortschritten in den ’90er Jahren sollte man sich fragen, wer waren die kriminellen Elemente die die weitere Entwicklung torpediert haben. Das wäre eine Frage, deren Beantwortung uns wirklich weiterbringen würden.

  27. «Nach den großen Fortschritten in den ’90er Jahren…»

    Im Prinzip ja, aber so harmonisch waren die auch nicht. Jugoslawien-Kriege, 2. Golfkrieg, Voelkermord in Ruanda, tuerkischer Terror gegen die Kurden…

    Allerdings ging das westliche System da noch vom Sieg der Systeme aus («Ende der Geschichte»). Die Sowjetunion zerfallen, mit Russlands schwachen Praesidenten spielte man ping-pong, China hatte noch mit sich zu tun, USA konnten ihre Weltmachtposition festigen.

    • Ich habe mich nur auf die Beziehung Westen/Russland bezogen.
      Anderes Thema: Das erste Meinungsforschungsinstitut errechnet in der Sonntagsfrage 20% für die AFD. Sie wäre nun 2. stärkste Partei, noch vor der SPD. Ein klares Votum der Protestwähler. Und ich schätze, es gibt noch Luft nach oben.

      • «Und ich schätze, es gibt noch Luft nach oben.»

        Das denke ich auch. Die einzige Chance den Aufstieg der Rechtspopulisten noch zu stoppen, waere aus meiner Sicht, wenn die FDP (die anderen koennen daran kein Interesse haben) die Ampel zu schrotten. Dann waere der Weg zu Neuwahlen frei und der orientierungslose Waehler wuerde vielleicht noch mal eine der etablierten Parteien waehlen. Dann kaeme es wahrscheinl. zur Dreier-Koalition von CDU/SPD/FDP (wobei die SPD freilich auch dann nur verlieren kann). Aber eine andere Loesung gaebe es nun mal nicht.

        Heute waere die Gelegenheit gewesen (Heizungsgesetz), aber irgendwie hat’s Scholz auch diesmal verhindert.

        Und was die Linke betrifft, ist die fuer enttaeuschte Waehler ja schon lange keine Perspektive mehr. Die streitet mal wie ueblich lieber mit sich selbst.

        • Ich glaube, es gibt kurzfristig gar keine Lösung. Die Politik ist so weit vom Bürger entfernt, wie man als Selbstdarsteller nur sein kann.
          Man hält eigene Vereinbarungen nicht ein. Selbst eigene Gesetze sind nicht unbedingt verbindlich. Probleme werden verboten statt sie zu lösen. Im Prinzip sagt uns der Staat, helft euch selbst, wir haben mit euch nichts zu tun. Nur wenn es uns selbst angeht werden wir agil.
          Inflationsausgleich für Kanzler und Minister, 3000 Euro.
          OK, wo sind die 3.000 Euro für mich und die anderen? Ah, die Inflation trifft nur Politiker. Wer bekommt noch Inflationsausgleich? Die Gruppe von Richtern an die das Politikergehalt gebunden ist?
          Oder ist das Geld schon weg für Subventionen an superreiche Industrieunternehmen, die sich die Hälfte des Fabrikneubaus vom Steuerzahler finanzieren läßt, aber selbst möglichst keine Steuer bezahlen möchte?
          Ich habe selbst z.Z. eine Klage angestrengt und bin am zweifeln, ob der Rechtsstaat diese Namen noch verdient. Immerhin habe ich die Hoffnung das Urteil noch zu erleben. Geld und Zeit sollte man im Rechtsstaat schon mitbringen.
          Nur bei Klimaklebern ging das in 2 Wochen. Und da sag einer, Gerichtsverfahren haben mit Politik nichts zu tun.

          Die AFD mit ca. 20% Umfragewert ist sicher nur als Momentaufnahme zu sehen, aber es besteht die Möglichkeit daß man bei der nächsten Wahl sein Ergebnis verbessern kann.
          Den meisten Protestgruppen wird das nichts bringen, denn die AFD arbeitet teilweise gegen diese. Viele stimmen für die AFD um an den Etablierten Kritik zu üben, denn nur die AFD wird von diesen gefürchtet. Der andere Teil der Opposition zählt kaum.

  28. Hörte gerade im TV, Russland hat Flutopfer beschossen.
    Entspricht es der Wahrheit ist es unbedingt zu verurteilen.
    Es stört mich aber, daß man nie davon gesprochen hat, die USA beschießt Ersthelfer und tötet sie. Ich beziehe mich auf die Videoaufnahmen in einem Kampfhubschrauben aus dem man lachend Personen beschossen und getötet hat die einem Autofahrer helfen wollten der kurz vorher attackiert wurde. Diese US Soldaten wurden meines Wissens nicht bestraft. Es war kein Kriegsverbrechen und stattdessen wollte man denjenigen bestrafen, der dieses Verbrechen publik machte.

    Doppelmoral wäre diesbezüglich ein beschönigender Begriff. Die entsprechenden Gerichte blieben untätig.
    Die Begriffe Werte und Rechtstaatlichkeit sollten von Politikern einmal prazisiert bzw erklärt werden. Dieses Eisen fasst jedoch keiner an. Man redet gerne darüber, nur substanziell möchte man damit nichts zu tun haben. Sicher ist sicher?

    • «Russland hat Flutopfer beschossen.»

      Ja, ich halte das fuer moeglich. Im Krieg geht eben jeder menschliche Anstand verloren. Man will dem Gegner groesstmoeglichen Schaden zufuegen und seiner Seite einen Vorteil verschaffen, da ist auf die Genfer Konventionen gepfiffen. Am Ende ist die Wahrscheinlichkeit auch aeusserst gering (zumindest, wenn man zu den Siegern gehoert), dass man fuer Verbrechen bestraft wird.

      Gilt natuerlich auf beiden Seiten. Auch das «Opfer» ist da nicht immer menschlicher, auch wenn es uns in den oeffentlichen Medien immer so dargestellt wird.

      «Es stört mich aber, daß man nie davon gesprochen hat, die USA beschießt Ersthelfer und tötet sie.»

      Vielleicht tut man das ja «am anderen Ende der Welt», aber eben ohne den noetigen Einfluss, um die vor Gericht zu bringen. (USA erkennen den IStGH ja auch nicht an, aber eben auch nicht Russland und China). Bei uns gilt, die USA sind unsere Freunde und die verprellt man eben nicht.

      • Ja, das kann nur so sein.
        Im Krieg eskaliert das Geschehen gerne am unteren Ende der Hierarchie. Das ist nicht zu kontrollieren, selbst wenn die Führung dazu keinen Befehl gegeben hat. Im direkten Gefecht ist die Situation anders als am grünen Planungstisch.
        Teilweise entschuldbar, da die Leute unter enormem Druck stehen. Teilweise aber auch Soldaten mit zweifelhaftem Charakter.
        Natürlich gibt es auch Vorgesetzte die zu barbarischem Verhalten auffordern.
        Krieg eben, da muß man mit allem rechnen.
        Aber die Reaktion auf einzelne Geschehnisse findet nicht auf dem Schlachtfeld statt. Da könnte man eine andere Aufarbeitung erwarten als sie meist geschieht.

  29. Die Ukraine hatte zwar einige kleinere Erfolge, aber insgesamt sieht es eher nach russischen Aktivitäten aus.
    Oberst Reisner meinte auch, die Ukraine hatte ordentliche Materialverluste, höhere als in der Presse zu lesen war.

    • Hm, Kriegspropaganda von beiden Seiten, zeigt wieder mal wie gut eine ordentliche Skepsis angebracht ist bei den vielen Meldungen.
      War doch eigentlich bei jedem Krieg so. Journalisten wurden «eingebettet» oder gar nicht erst an der Front zugelassen. Politiker schönen die Ereignisse, Interessengruppen versuchen die öffentliche Meinung zu manipulieren.
      Ich schätze der gesunde Menschenverstand und kritisches Hinterfragen von Informationen bringt weiter als die Informationen hinter denen Interessen stecken einfach zu glauben.
      Für manche Einschätzungen fehlen eben die notwendigen Informationen, dann sollte man auch nur spekulieren und nicht Wahrheiten verkaufen.
      Es ist halt auch immer die Frage, welchen Hintergrund der Schreiber hat, wieviel er von der Materie versteht. Hat man entsprechende Erfahrungen und arbeitet seriös wird man auch sagen, «das läßt sich aufgrund der Informationen nicht bewerten».
      An große Erfolge der Ukraine glaube ich noch nicht. Umso mehr sollten verschiedene Kanäle benutzt werden um zu Gesprächen zu kommen. Auch wenn sie kurzfristig nichts bringen. Gespräche sind immer sinnvoll, es können sich neue Möglichkeiten ergeben für kleine Teillösungen. Das Ziel muß einfach sein, den Krieg zu beenden, martialische Sprüche helfen wenig.
      Auch in der Lieferung von Kampfflugzeugen sehe ich keine Konfliktlösung, außer man beabsichtigt den Krieg weiterzuführen und ihn nochmal eskalieren zu lassen.
      Es gab einige Kriegsschauplätze in den letzten zig Jahren und wenn man in diese Länder schaut sieht man nur schlechtere Zustände als zuvor.
      Alleine die weltweite Rüstung wird mit Toten, Kranken, Unruhen und einigem mehr bezahlt. Durch die Umschichtung von Geldern und der Produktion von übermäßigem Material das außer Krieg keinen Nutzen hat.

  30. «Kriegspropaganda von beiden Seiten…»

    Zweifelslos. «Himars» soll ja ein richtiger Gewinn fuer die Ukraine sein – im Gegensatz zu den westlichen Panzern aller Art. Allerdings nichts genaues weiss man nicht.

    Hmm, richtig Mist, dass ausgerechnet jetzt – wo die Front inzwischen aufgetaut ist – der Experte auf nicht-dienstlicher Reise ist. Moechte mal wissen, wer das genehmigt hat.

    • Das kann nur eine Trantüte auf unterster Hierarchieebene gewesen sein. Das hat ein Nachspiel. Wir müssen das auf dem nächsten Meeting mal ansprechen. So gehts ja auch nicht, daß hier einfach Blankoschecks ausgestellt werden für bezahlten Urlaub. Und dann noch 2 Wochen. Das ist ja schon vorgezogener Ruhestand.
      Die Jungen heutzutage haben einfach keine Arbeitsmoral mehr.
      Aber ein Fahrrad wollen.

  31. Lese gerade, die Ukraine bekommt nochmal 14 Leo’s, aber erst Januar. Rheinmetall muß sie erst TÜV fertig machen.
    Hupe, Rücklicht, Scheibenwischer prüfen. Abgaswerte, Kat, Zigarettenanzünder und was ein Panzer sonst noch so hat.
    Auch mal ins Rohr schauen und gegebenenfalls Taubennester entfernen.

  32. nochmals 180-grad wende von mir – wg. dem chef der afu Zaluzhnyi und chef der gru Kirill Budanov
    es gab das gemeinsame foto des ukr. sicherheitsrates nach dem dambruch – eben mit den beiden – ich konnte es nicht datieren, jetzt gibt es meldungen, dass Budanov verletzt in berlin seit dem 29.5. liegt, also hätte er gar nicht auf diesem foto sein können – damit ist auch Zaluzhnyi status unbekannt. Zaluzhnyi hat regelmässig seite treffen mit der nato und us-leuten kommuniziert, seit ca. 8.5. nicht mehr in erscheinung getreten. dies wird weder in der UKR noch im westen erklärt.
    tbc….

  33. und was allgemein die medien angeht, sie haben die erwartungen zu hochgeschraubt, in januar gabs die meldungen leo2 wird der game-changer sein – nun gibt es katerstimmung und keiner will «jehova» schreiben – da ist noch die hoffnung stark, dass UKR es drehen kann – immerhin haben sie 50.000+++ truppen im südosten und könnten die gleiche zahl aus anderen bezirken ranziehen, falls die russen «flüchten». die medien müssten ja zugeben, dass es schlecht gelaufen ist und dann noch erklären warum – hier wieder müsste man zugeben, das UKR sehr schlechte entscheidungen getroffen hat – in den ersten tagen.

    bei lanz @zdf ist vor 2 tagen carlo masala als erklärbär aufgetreten, ja leo2 verloren, passiert eben – lanz hat die bekannten bilder von den zwei gross-gescheiterten angriffen mit verlassenen 6-9 leos gezeigt – ich war überrascht, dass keiner nach den berge- und minenräumern gefragt hat, 3+2 sind dort – kaputt – dies ist ein sehr schmerzhafter verlust bei einer offensive – denn sie bekamen 6 minenräumer und 3 bergepanzer für leos…die auch nicht schnell ersatz finden.

    daher : medienseite betrachtetend ist DE im kriegsmodus!

    • Mit Verlust muß man rechnen. Nachdem man nicht übliche Maßnahmen in ungeahnter Höhe veranlaßt hat lernt der Westen gerade, er befindet sich im Krieg. Eigenes Material wird in kurzer Zeit zerstört, das kann den Eindruck einer direkten Kriegsbeteiligung befördern. Und natürlich weitere Lieferungen, da man sich selbst schon bedroht fühlt.
      Die Pressemeldungen lauten ja jetzt, UNSERE Panzer wurden bombardiert und zerstört. Das hinterläßt einen anderen Eindruck des Geschehens.
      Der Abstand und die nüchterne Sichtweise gehen immer mehr verloren, das kann im Extremfall bis zur direkten Beteiligung gehen.
      Jemen, Syrien usw scheinen demgegenüber keine Kriege zu sein. Falscher Gegner.
      Bulgarien möchte evtl. nun auch Artilleriegranaten an die Ukraine liefern. Bald läuft die halbe Rüstungsindustrie des Westens für die Ukraine und offiziell befinden wir uns immer noch nicht im Krieg. Der Krieg kann also noch recht lange anhalten, wenn der Nachschub gesichert ist.
      Gehen die Soldaten aus, wird man sich etwas überlegen müssen, aber daran will man gerade gar nicht denken, das könnte dann wirklich ein Weltkrieg werden. Der natürlich alternativlos gewesen wäre.

  34. Die EU beschließt einen Asylkompromiss – und Warschau kocht vor Wut. Die Entscheidung sei ein «Diktat» des Bündnisses, wettert Regierungschef Morawiecki. Keiner werde die Polen Solidarität lehren, «schon gar nicht die Deutschen».
    Ungarn und Polen stimmten als einzige Länder gegen den Kompromiss, weil sie sich nach eigenen Angaben «bestraft» fühlen.

    Und schon bricht wieder neues Ungemach auf. In Polen sind bald Wahlen und man will damit wohl Stimmen fangen. Meines Wissens ist Polen das Land mit den meisten monetären Zuwendungen aus der EU.
    EU ja, wenn es um Geld geht. Bei Flüchtlinge sagt man nein. Außer bei Ukrainern. Das hat aber wiederum spezielle Gründe. Und dafür möchte man ja auch bezahlt werden.
    Die EU funktioniert mehr schlecht als recht und man sollte sich vielleicht auf bestimmte Gebiete konzentrieren und den Rest wieder den nationalen Parlamenten zuschieben.

  35. Die Ukraine erwartet bzw fordert eine baldige Beitrittseinladung in die NATO. Die US-Amerikaner und die kleinen Amerikaner (das sind wir) lehnen das ab.
    Eigentlich müßten es alle ablehnen, da es nach NATO Regelungen gar nicht geht.
    Auf mindestens 2% Militärausgaben konnte man sich einigen. Das bedeutet für Deutschland zusätzlich ca 40 Milliarden. Es wird interessant, wer die bezahlen wird.
    Wenn alles so stattfindet wird die NATO ein waffenstarrender Block der diese Macht weltweit ausnutzen wird. Denn NATO Länder können andere angreifen, ohne selbst etwas befürchten zu müssen.
    Gleichzeitig könnte sich eine Gegenbewegung bilden und es ist nicht unwahrscheinlich, daß man mal klärt, wer der Stärkere ist.
    Pubertär, infantil, rüchsichtslos könnte man viele Staatenlenker bezeichnen.
    Beim nächsten Land das angegriffen wird, bzw das gibt es ja gerade, sollte man um glaubwürdig zu bleiben die gleichen Maßnahmen ergreifen wie zur Zeit. Das wird nicht geschehen, sonst bricht nicht nur die Weltwirtschaft zusammen. Außer bei 2 sehr kleinen Ländern die weitgehend unwichtig sind.
    Wie wäre es wohl gelaufen, hätte man jede einzelne Maßnahme und Zahlung per Volksabstimmung entschieden? Mit entsprechender Erklärung, was dies für den Einzelnen bedeutet.
    Falls nichts Größeres geschieht wird der Krieg an Bedeutung verlieren, andere Probleme werden uns wieder wachrütteln, die man schon fast vergessen hat.
    Zum Beispiel möchte der letzte Solarpanelhersteller Europa verlassen und Richtung USA abwandern. Hohe Subventionen und geringerer Energiepreis.
    Dabei meinte man doch, Energie wird in Zukunft viel billiger werden. Da scheint der Kunde einer Täuschung aufgesessen zu sein.

    • «Der ukrainische Botschafter in Deutschland Oleksij Makejew fordert mehr schwere Waffen aus dem Westen. «Die Unterstützung durch den Westen ist überlebensnotwendig für uns. Aber sie genügt nicht», sagte Makejew der Berliner Zeitung. Kiew sei damit zwar gut geschützt, anderswo würden aber mehr Flugabwehrsysteme, gepanzerte Fahrzeuge und Panzer gebraucht.

      Makejew bekräftigte die ukrainische Forderung nach Kampfjets und Langstreckenmunition. Diese Waffen «werden sehr wichtig für einen ukrainischen Sieg sein», sagte er. Außerdem forderte der Botschafter mit Blick auf den Nato-Gipfel Mitte Juli, dass der Ukraine ein klarer Weg zur Mitgliedschaft aufgezeigt werden solle. Die Ukraine verteidige schon heute die Nato im Osten und sei bereit, die gesamte Nato zu schützen.» (zeit.de)

      (Ich hoffe, ich habe fuer heute meine Kommentarpflichten erfuellt. Weitere nur gegen Sonderzahlungen.)

      • tja, jetzt braucht es nur noch ein «ereignis» um nato-länder über die klippe gehen zu lassen.
        sanktionen haben es nicht gebracht, ua-militär kann die ru-armee nicht besiegen -> nato truppen als letzter anker müssen her. aber das sagen uns die medien und politiker nicht, danach ist es alternativlos 😉

      • Gut, für heute sind Sie der Kommentarpflich nachgekommen. Die Leserschaft bedankt sich mit stehenden Ovationen.
        Man schützt also schon die ganze NATO. Nennt man das schon Größenwahn?
        Im Krieg sind wir nicht, ein Stellvertreterkrieg soll es auch nicht sein. Was wäre es dann?
        Beschäftigungstherapie für Soldaten und Stiftung Warentest für Waffen?
        Eigentlich meint er, man will den Krieg noch ausweiten. Das ist auch für die Ukraine nicht gerade gut, denn gewonnen und alles zerstört, viele Tote und Verletzte – ob man das dann noch Sieg nennen kann?
        Die Sache läuft über uns hinweg und es fragt sich, wer wirklich die Entscheidungen fällt.

        • falsche denkrichtung Ihrerseits, da der westen diesen krieg nicht «verlieren» will, eine eingefrorene front kostet zu viel , dann bleibt nur die eskalation unter fadenscheinigen argumenten, ohne dass es zu WW-3 ausartet – eben das von mir erwähnte «ereignis» unter berücksichtigung der unbeweglichen front.

  36. So still hier. Auch wenn der Chef weg ist, es wird weitergearbeitet.
    Die Pflichtzeilenregelung pro Woche besteht weiterhin.
    Auch unqualifizierte Gegenrede wird gerne genommen.
    Ich schreibe, also bin ich heißt die Devise.

      • Ich gehe heute auch noch arbeiten. Was soll man sonst bei schönem Wetter machen?
        Übrigens brauchen wir für die Rüstung Sonderschichten. Sie haben sich schon freiwillig gemeldet?

        • Sie etwa nicht? Irgendwer muss ja die Milliarden fuer die Waffengeschenke finanzieren. Ich halte es fuer naiv, zu glauben, dass das Geld dafuer einfach so vom Himmel faellt.

          Schoenes Wetter – einfach unertraeglich.
          Es ist schon ein Dilemma. Eigentlich muessten wir wegen des Klimawandels sofort alles runterfahren, andererseits muss aber die Ruestungsproduktion angekurbelt werden, wg. des unersaettlichen Hilfeschreis der Ukraine nach Waffen und Munition.

          • Ne Überminute habe ich schon freiwillig gemacht. Da es noch viele andere Zwecke gibt, gehen die anderen Überminuten dahin.
            Und die Rente mit 67 kommt ja nicht. Das war ein versehentlicher Zahlendreher, gemeint war 76.

  37. fürs protokoll und sofern die UA-truppen nicht vor dem kollaps stehen, weil wir in letzten monaten eine farce erlebten aka. überraschungslose offensive in die einzig gangbare richtung, dessen zigmalige verzögerung und pleite mit erwiesenermassen schlechter planung, führung und ausführung … es muss was grösseres kommen!

    PR-mässig war UKR eigentlich immer top, seit zwei wochen aber nicht – daher hab ich den verdacht, die wollen alle täuschen und woanders angreifen, wo der russe es nicht erwartet.

    und weil ich oft zeit zum denken habe und es echt hasse, anderen komplette dummheit, blinde gefolgschaft und peinliche ignoranz zu unterstellen (betriebsfehler meinerseits!), gehe ich davon aus, das UKR kaliningrad über polen und den ostsee angreifen wird, um die stadt in geiselhaft zu nehmen.

    in meinem angriffs-luftschloss fehlt ein baustein, die zerstörung der kerch-brücke…denn ansonsten durch die angriffe in belgorod, dam-zerstörung und die paar peinlichen nadelstichen im osten und süd-osten, stehen die russischen kräfte wohl bei max. belegung und alarmiert auf der ganzen frontlinie bereit und … gucken in die falsche richtung.

    • Sollte die Ukraine, vielleicht mit Hilfe Polens, das versuchen, wird es bei weitem ernster als bisher. Dann wäre ein direkter Schlagabtausch mit der NATO möglich.
      Spätestens dann werden die Bomberstaffeln massiv eingesetzt.
      Ich glaube nicht, daß die USA dazu grünes Licht geben.

    • «…gehe ich davon aus, das UKR kaliningrad über polen und den ostsee angreifen wird, um die stadt in geiselhaft zu nehmen.»

      Das sehe ich wie Albatros. Die russische Exklave liegt ja voll im NATO-Gebiet. Das wuerden die Russen sicher als Angriff der NATO auf Russland betrachten. WK III vorprogrammiert. Kann weder Polen noch Litauen wollen, wenn sie noch bei Sinnen sind. (Und die USA werden das zu verhindern wissen – bei aller Liebe.)

      Heisst das wirklich noch offiziell Kaliningrad und nur hier in Deutschland sagt man Koenigsberg?

        • Yo, aber ich dachte die wurde nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion von denen selber re-umbenannt – wie etwa Leningrad. (Oder die etwa auch nicht?) Na gut, ich komme aus der DDR. Da gab’s weder Tetschen, Breslau noch Laibach etc. Allerdings zu meiner Zeit auch nicht mehr Stalingrad (ausser in den Geschichtsbuechern -klar).

          • Man benennt gerne um, nach größeren Umwälzungen. Es kommt allerdings auch darauf an, in welchem System man lebt. Die DDR hatte sicher teilweise andere Namen. Man hat sich an der Sowjetunion ausgerichtet. Die BRD an den USA.
            War ja auch bei Wissenschaftler so. Beim einen war A der Erfinder, bei den anderen B. So wurde eben immer gedreht wie man es gerade haben wollte.
            Ich frage mich gerade, ob Leute aus der ehem. DDR helfen könnten einen Draht nach Moskau aufzubauen. Nicht nur, weil einige russisch beherrschen und das eine bessere Atmosphäre schafft.
            Westdeutsche erscheinen in Moskau wohl eher als verlängerter Arm der USA. Man kann dann gleich mit dem richtigen Befehlshaber sprechen.

            • «Ich frage mich gerade, ob Leute aus der ehem. DDR helfen könnten einen Draht nach Moskau aufzubauen.»

              Da wuesste ich im Moment nicht, wer da auf Augenhoehe mit Putin reden koennte. A. Merkel hat’s wohl seit Minsk II verkackt (wenn man dem Narrativ von Teilen von links bis rechts glauben kann), M. Kretschmer haengt am Gaengelband der CDU, Gauk schon gar nicht. Faellt Ihnen da jemand oder eine Gruppe ein?

              Ich glaube, das ist auch nicht der Punkt – jedenfalls jetzt nicht mehr. Denn jeder der mit Putin (an den kommt man da nicht vorbei) reden will, wird doch bei uns als Friedensschwurbler und Putinversteher niedergemacht.

              • Na ja, reden wird man irgendwann müssen.
                Nein, mir fällt da spontan keiner ein. Ich bin bei DDR Persönlichkeiten nicht gut informiert.
                Ich meine nicht, daß man große Verhandlungen führt, das liegt in Händen der USA. Nur einen Draht herstellen. Nennen wirs mal Smalltalk, um die Verbindung nicht ganz einfrieren zu lassen.
                Putin spricht Deutsch. Diese Gelegenheit kommt so schnell nicht wieder. Merkel hätte da einhaken sollen. Aber gut, geht nicht so einfach, wenn man vorher Washington fragen muß. Es geht nicht nur um die Sprache, er war auch in Deutschland.

  38. Die Netzagentur läßt verlauten, man möchte gerne «intelligente» Stromzähler einbauen, um bei Bedarf den Verbrauch zu «dimmen».
    Damit ist gemeint, Ladesäulen oder Wärmepumpen werden in der Leistung gedrosselt.
    Zusätzlich soll zu bestimmten Tageszeiten der Strompreis je nach Angebot variabel werden.
    Ist das nicht ein Beleg, daß die Energiewende gescheitert ist?
    Wird der Strombezug über den Preis reguliert, weil das Angebot nicht gegeben ist wird das eine recht unsoziale Geschichte. Ich denke aber, die Grünen tangiert das nicht weiter.

    • nein!

      bsp: tagsüber im sommer waschmaschine und spülmaschine laufen lassen, weil der preis dann nur noch ein drittel ist, gilt auch für die wärmepumpe oder ladeakkus – das wäre sinnvoll, wenn die betreiber nicht damit geld machen wollten – analog zu internet-router-freiheit – freie smart-meter – einmalig 200,- (warum sollte so was mehr kosten!). das lässt sich wirklich gut vergleichen, denn ein smartmeter den Sie erwerben, wird eigenschaften haben die Ihnen dienen und nicht dem stromnetzbetreiber 😉 siehe AVM fritzbox bei internet…

  39. «US-Präsident Joe Biden betonte jedoch, die Ukraine könne auf ihrem Weg zu einer möglichen Mitgliedschaft auf keine Vorzugsbehandlung hoffen. Kiew müsse die gleichen Standards erfüllen wie andere Länder in dem transatlantischen Bündnis, sagte Biden in Philadelphia. «Ich werde es nicht einfacher machen», sagte er. »
    Das ICH sollte wohl wir heißen, oder doch nicht?
    https://www.zeit.de/news/2023-06/18/krieg-gegen-die-ukraine-so-ist-die-lage?utm_referrer=https%3A%2F%2Fduckduckgo.com%2F

    »Wir wollen alle, dass dieser Krieg endet. Aber damit ein Frieden dauerhaft sein kann, muss er gerecht sein«, sagte Stoltenberg der »Welt am Sonntag«. »Frieden kann nicht bedeuten, den Konflikt einzufrieren und einen Deal zu akzeptieren, der von Russland diktiert wird. Nur die Ukraine allein kann die Bedingungen definieren, die akzeptabel sind«,
    Die NATO Osterweiterung erwähnt er gar nicht. Hat wohl damit gar nichts zu tun. Die Geschehnisse um die russisch geprägten Ostgebiete auch nicht. Und zum Glück ist die Ukraine eher rechts- nationalistisch geprägt, bei Sozialisten würde er anders reden.
    Das Gehabe ist so durchsichtig und lächerlich, daß man sich intellektuell beleidigt fühlt.

    • nun heute gabs mal wieder den presseclub in der ard, sachkundige journalisten antworten auf fragen und vertiefen das vergegebene thema:
      «Ukrainische Offensive – entscheidet sich jetzt der Krieg?
      Die lang erwartete Offensive ist angelaufen. Ukrainische Soldaten greifen russische Befestigungen an und versuchen, Dörfer zurückzuerobern. Informationen über die Situation vor Ort gibt es kaum. Zu groß ist die Sorge, dass Nachrichten von der Front die operative Sicherheit gefährden könnten….»

      es war aktivismus pur – manche fragen wurden gar nicht beantwortet – was passiert wenn russland gewinnt, andere ausweichend. aber klar war die linie und eine anti-journalistische haltung: aussagen könnten die operative Sicherheit gefährden…
      fand ich öfter die letzten tage – auch der sicherheitspod hat es so formuliert:
      https://augengeradeaus.net/2023/06/sicherheitshalber-der-podcast-folge-73-die-neue-nationale-sicherheitsstrategie-die-ukrainische-gegenoffensive-was-wir-nicht-wissen/

      was ich peinlich fand – bei mehreren und den oben erwähnten – da die UKR nichts dazu berichtet, wolle man keine russ. propaganda verbreiten!
      es gab mal in golfkrieg 91 die eingebettenen reporter, nun dies hat sich gesteigert zu der heutigen haltung!

      • Ja, ein Presseverbot einer Seite braucht es nicht mehr. Das macht die Presse nun selbst.
        Berichtet aber fleißig über Nebenschauplätze, oder ob Russland wieder einen LKW verloren hat.
        Mir ist auch schon aufgefallen, daß über wichtige Themen oder Ereignisse kaum berichtet wird. Von der zerstörten Bushaltestelle gibts natürlich ein Video.
        Daran erkennt man vielleicht Ansätze, daß wir tatsächlich Kriegsbeteiligte sind. Nur noch nicht vor Ort mit Soldaten.
        Berater, Techniker usw sind wohl schon dort.

        • «…daß über wichtige Themen oder Ereignisse kaum berichtet wird.»

          Na gestern wurde ausfuehrlich darueber (sogar live!) berichtet, dass King Charles III auf einem Pferd geritten ist.

          • Mist, dann habe ich das Ereignis des Jahres verpasst.
            Was ißt sein Pferd zum Frühstück? Hat es Gewichtsprobleme?
            Diskutiert Charles mit ihm auch Privates oder bleibt man auf der offiziellen Ebene? Was sagt Camilla zu seiner Beziehung mit….wie war der Name des Pferdes?
            Begleitet das Pferd ihn zu Auslandsreisen?

            • Das weiss ich leider auch nicht. Ist mir nur aufgefallen, jedesmal als ich gestern munter war (und das ist sehr oft nach der Nachtschicht) habe ich mal kurz den Fernseher eingeschaltet. Und jedesmal kam der Depp.

              Aber macht nichts! Joe Biden hat da auch keine Ahnung. Der denkt ja immer noch, dass die Queen das Zepter schwingt.

  40. biden dreht sich wg. natobeitritt der UKR – kein schneller, kein vereinfachter beitritt,
    „Sie müssen die gleichen Standards erfüllen. Wir werden es ihnen also nicht leicht machen.“

    sofern dies nicht eine art von täuschung ist, platzt ein traum von zelenski.
    mal schauen wie die EU das auffassen wird und welche schritte nun folgen.

    • Wenn die USA nein sagen ist es so, als hätte die EU nein gesagt.
      Man will natürlich auch allen Gegnern der Wind aus den Segeln nehmen mit der «sehr genauen Prüfung». Was dann tatsächlich getan wird, wer weiß.
      Ich würde gerade mit Täuschung von allen Seiten rechnen. Und mit Meinungsänderungen innerhalb kurzer Zeit.

      • Nicht zu vergessen, die USA möchten Basen, Raketen, Abhöreinrichtungen, Agententätigkeit, Immunität……das bietet sich als Gegengeschäft für einen NATO Beitritt an. Insofern erst mal relativieren um zu zeigen, «was bekommen wir dafür»?
        Ich gehe schon davon aus, daß die Ukraine eine Rechnung bekommen wird.

        • usa bekam dies alles bereits zugesagt – bin mir 99% sicher, aber da UKR pleite ist – wer zahlts ?
          die EU ist aber so dumm, dass es auch nato-basen finanzieren würde UND die grundlagen für eu-beitritt + aufbau…. solange dort aber faktisch krieg ist – wird nix gebaut werden.
          auch der angebliche kauf von farm-land in UKR durch us-unternehmen wird sich verzögern, daher es gilt dort auf so vielen ebenen – alles oder nichts!

          in diesem zusammenhang – wie wird Camp Bondsteel in kosovo finanziert?

      • ein land das grad in einer kriegerischen auseinandersetzung ist, kann nicht der nato beitreten, da weder RU noch UA verhandeln wollen, wird es paar jahre dauern kann als statische prognose durchgehen. die EU muss sich was anderes einfallen lassen – ausserhalb der nato, vielleicht kommen auch einzelne staaten (PL und co.) zu eigenen lösungen, eben diese ominösen sicherheitsgarantien, aber erstmal werden waffen nachgeliefert.
        dennoch bin ich mir sicher, dass alle beteiligen regierungskreise über truppen nachdenken.

        dann gibt es ja natogipfel am 11./12. juli – später wahlen in PL @sep. – werden die russkies eine mittlere offensive unternehmen oder beide termine abwarten?

  41. Baerbock meint:
    «Seit Beginn des russischen Angriffskriegs belaufe sich die deutsche Hilfe für Kiew damit auf 16,8 Milliarden Euro. Langfristig sei Geld aber nicht genug, fügte die Außenministerin hinzu. «Wir helfen der Ukraine, in erneuerbare Energien und Energieeffizienz zu investieren», sagte sie. Damit könne der Wiederaufbau der Ukraine auf eine grüne und damit dauerhafte und nachhaltige Weise gestaltet werden. »

    Wo lebt die Dame? Ich glaube kaum, daß das gerade Thema in der Ukraine und der Welt ist.
    Wie das bei und funktioniert sehen wir. Nun möchte man auch noch ein anderes Land mitfinanzieren. Ist das schon Realitätsverweigerung?
    Hier klappt das schon so gut, daß die Netzagentur Stromdrosselungen ins Spiel bringt. Die Finanzen ins wackeln kommen. Die Industrie Probleme sieht bzw in geringerem Ausmaß abwandert. Von den Privatleuten reden wir erst gar nicht.

    • «Wo lebt die Dame?»

      «Die Ukraine muss nach Aussage von Außenministerin Annalena Baerbock für einen EU-Beitritt 30 Jahre Vetternwirtschaft und Korruption» beenden.»

      D.h. damit meint sie nicht mehr die Hinterlassenschaften der SU. Immerhin hat sie das jetzt auch begriffen. (Gut, vielleicht meint sie auch, daran sind die «vor-Maidan-Zeiten» schuld. So genau weiss man dann auch wieder nicht, was die Dame denkt.)

      • Vielleich hat man ihr auch später erst gesagt, was sie gesagt hat.
        Es ist auch schwierig während des Redens zu verstehen, was man gerade sagt. Geht halt alles so schnell.
        Gerade wenn man vom Völkerrecht kommt.

      • agenda betriebene politik muss nicht logisch oder widerspruchsfrei sein, daher: sie weiss was sie will, wählerwille ist egal- das hat sie auch schon gesagt, eben ein AM-unfall…

        die ukr. schwarzerden musste man nicht düngen…aber jetzt sind die verseucht/besetzt – solarpanels drauf und gut ist – hat was!

        these: dat wat die grünen am heiz-stoffen in D einsparen werden, wird DE in der waffenherstellung wieder wettmachen, nur sagen wird es keiner 😉

        • Yo. Wer Milliarden fuer die Ruestung ausgibt und Kriege am Laufen haelt, sollte von Energiewende und Klimaschutz schweigen.

          Vielleicht wuerde es schon helfen, wenn man die Rindviecher aus der Politik entfernt.

          • Lach, Sie meinen das Parlament müßte eine veganere Zusammensetzung aufweisen? Das hat was.
            Es gibt sicher verschiedene Gründe, weshalb man gerne Versprechen glaubt. In Trends Lösungen sieht, Korrelationen mit Kausalität verwechseln möchte.
            Klingt etwas gut, reicht das um diesem Vorschlag zu folgen. Nähere Prüfung bzw einige Schritte weiter zu denken wird seltener. Daraus folgen Enttäuschungen und weitere Probleme.
            Im Falle Ukraine denkt AB an grünen Stahl, Elektroheizungen, kein Öl und Gas mehr, keine Kohle.
            «Wir helfen der Ukraine in erneuerbare…..zu investieren.»
            Die Ukraine ist restlos pleite. Nicht wir helfen, sondern WIR müßten investieren. Das schaffen wir hier schon nicht in entsprechendem Umfang.
            Was ist geplant? Die Ukraine möchte-wir eigentlich auch- daß der Westen sie aufrüstet. Da sind wir schnell über 100 Milliarden. Dazu der Wiederaufbau, sind Hunderte Milliarden. Zeit ist ein Thema. Es wird gebraucht: Unmengen an Material, Geld, Fachleute, Energie.
            Und in dieser Situation will die Dame gleichzeitig Umstellungen verwirklichen von denen wir selbst noch nicht genau wissen, wie sie aussehen sollen bzw wie sie umsetzbar sein werden. Die Probleme werden jeden Tag in der Presse genannt. Mehr oder weniger.
            Vielleicht setzen wir auf ein zerstörtes Haus erstmal eine Solaranlage bevor wir eine neue Eingangstüre einsetzen. Das Stromnetz kann man ja auch in 10 Jahren wieder herstellen, Hauptsache die Wärmepumpe wird zuerst installiert.
            Erst muß mal der Krieg beendet werden, dann mal schauen wie die Situation aussieht. Daß die Ukraine dann unseren Energiepreis bezahlen kann, die E-Mobile, Industrie auf Elektrobasis, kon. Kraftwerke abschaltet usw sehe ich nicht. Und der Westen wird oder will das wohl kaum bezahlen wollen.

            • noch ist es die linie der ampel, dass erstmal die ruskies dies bezahlen müssen – hab die tage von 1000 mrd gehört, wird ja noch mehr wenn es weiter geht.
              da die offensive eher ein rohrkriepierer war und RU im norden – richtung charkiv – angreift, wird in nächsten tagen sichtbar ob UKR noch was militärisch sinnvolles machen kann, ausser sich eingraben.

              sollten die russen tatsächlich noch genug reserven und willen haben, ist es ende august logistisch vorbei – lt. gewissen mMn. eher neutralen bloggern.
              wird aber UKR in dieser zeit auch verzweiflungstaten anzetteln. insbesondere wenn russkies nach xherson, mikolay und odessa greifen sollten könnten komische dinge passieren, ich traue zelenski&co. verbrannte erde zu hinterlassen.

              es gab einen guten artikel über die RU-strategie, die auch UKR verfolgt, wg den zwängen der neuen waffen und taktiken :
              https://mwi.usma.edu/the-russian-way-of-war-in-ukraine-a-military-approach-nine-decades-in-the-making/
              schlüsselwort ist Kriegsführung der fünften Generation
              https://en.wikipedia.org/wiki/Fifth-generation_warfare

              deepl kann es ganz gut übersetzen….

              • Man sagt, 300 Milliarden wären im Westen angelegt.
                Gewisse Schwierigkeiten gibt es bei der Beschlagnahme. Man muß in Erfahrung bringen, wem das Geld gehört, die juristische Seite, evtl. Gerichtsprozesse.
                Dazu kommt, meist hat man das Geld von ausgewiesenen Diktatoren die flüchteten nicht beschlagnahmt und dem Land zurückgegeben.
                In der Finanzwelt wird es auch Bedenken geben, wo man sein Geld anlegt. Wo kann es beschlagnahmt werden? Die Anlageplätze könnten sich verändern.
                Aber die 300 Milliarden werden nicht reichen. Und Geld von Russland zu holen würde einen Sieg beinhalten und extremen Druck auf Russland. Oder eine Besetzung. Wie in Deutschland nach dem Krieg.
                Die Sanktionen müßten dazu aber weitgehend fallen, da ja Geld generiert werden muß.

            • «Erst muß mal der Krieg beendet werden, dann mal schauen wie die Situation aussieht.»

              Eben. Zuerst muesste es mal Verhandlungen geben, bei denen beide Seiten sich dann auf einen Kompromiss einigen. Da sehe ich aber von keiner Seite irgendeinen Willen. Und selbst, wenn eine dazu bereit waere, wuerde das nicht reichen, wenn die andere nicht will.

              Ich fuerchte, der Krieg wird so lange gehen, bis ein Grossteil des Landes so aussieht, wie Bachmut. Da braucht man gar nicht ueber gruenen Strom, Elektroheizungen, Waermepumpen und E-Panzer nachdenken.

              Die Dame denkt halt nach dem Motto: „Wenn sie kein Brot haben, dann sollen sie doch Kuchen essen!“

              Das funktionierte ja schon damals grandios.

        • Der Realismus und die logische Vorgehensweise fehlen. Da wird Physik negiert, die Bürokratie ausgeweitet und Unvermögen zelebriert.
          Nehmen wir das Heizungsgesetz. Völlig undurchsichtig, ein Bürokratiemonster, extrem teuer und die Wirkung noch nicht klar.
          Der Minister beschließt, ändert, rudert herum und der Monteur kämpft mit Geräteabstand zum Nachbarn, Lärmwerten, Durchbrüchen von Decken und Wänden, Materialmangel, Netzausbau.
          Bagatellen. Es geht schließlich alles, wenn man will.
          Und das Geld für die Altersvorsorge (man sollte schließlich privat vorsorgen) kann man nun in die Ein- und Umbauten investieren. Soll sich ja nach 10, oder 20 Jahren amortisieren. Oder auch nie, ne Garantie gibts darauf nicht. Ist jemand 60 kann er ja mit 80 damit anfangen, Kapital für die Rente anzusammeln.
          Aber das sind Nebenschauplätze.

  42. «Die westliche Staatengemeinschaft sagt dem Land Milliardensummen für den Wiederaufbau zu. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen erklärte, die EU werde dem Land 50 Milliarden Euro von 2024 bis 2027 bereitstellen.»

    Pech, wenn man einfach nur langsam verhungert. Da sind solche Summen nicht drin.

  43. Hey, wadde iss’n hier los?

    Nicht nachlassen! Macht die Ukraine auch nicht – und gibt gleich mal dem Westen schuld am Stocken der Offensive:

    «Die politische Führung in Kiew hat die bisher geringen Fortschritte der ukrainischen Gegenoffensive mit dem Zögern des Westens bei Waffenlieferungen erklärt. ‹Die bei der Überzeugung der Partner verlorene Zeit, die notwendigen Waffen zu liefern, spiegelt sich im konkreten Ausbau russischer Befestigungen wider›, schrieb der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, beim Kurznachrichtendienst Twitter.» (ARD.de)

    Rheinmetall hat gleich reagiert und liefert 20 weitere «Marder» (bald).

    • Huch, Kontrolle. Bin ja schon da.
      Nun ja, im Zweifelsfall ist eben der Westen schuld. Bei verlorenem Krieg wars der Westen, bei Sieg die Ukraine.
      Es ist ein dümmliches Spiel und viele Protagonisten reden wie 14jährige die Eindruck schinden wollen.
      Man hat ein paar Dörfer gewonnen, aber für eine Offensive ist das wohl zu schwach. Das wird den Westen nicht genug beeindrucken.
      Es beginnt auch die Phase, in der andere Problemstellungen nicht mehr auszusitzen sind und der Westen mehr rechnet. Nennen wir’s mal leichte Kriegsmüdigkeit. Die Ukraine muß dem wieder entgegenwirken, mal sehen wie man das bewerkstelligen wird.

      • Danke! War ironisch gemeint. Ist mir schon klar, dass Sie nicht den ganzen Tag am Geraet sitzen koennen und auch mit ganz anderen Problemen zu kaempfen haben.

        Ja, man wird sehen, wie es sich weiterentwickelt. Ein Ende ist ja nicht in Sicht.

        Und auch wie es bei «uns» weitergeht.

        • War nur ein Scherz.

          Ja, man wird nicht drumherum kommen, sich auch um die anderen Themen zu kümmern. Langsam verliert die Bevölkerung das Interesse, weil man glaubt, alles dreht sich nur noch um die Ukraine und hier läßt man so einiges den Bach runtergehen.
          Der Höhenflug der AFD wäre ein Zeichen dafür.
          Energie, Miete, Inflation, Rente/Pflege wird bald wieder auf den Tisch kommen, denn die Parole Russland will ganz Europa besetzen wird langsam unglaubwürdig.
          Die Gesamtsituation ist gerade etwas wackelig und die Leute scheinen darauf zu reagieren.
          Der Politik fällt dazu nicht viel ein, das schlägt auf die Stimmung.
          Vielleicht kann man das schon Systemkrise nennen. Zu einer Änderung wird es in absehbarer Zeit nicht kommen, aber ich vermute stark, die Konfrontationen werden zunehmen. Ebenso die Armut und Frustration.

          • «Vielleicht kann man das schon Systemkrise nennen.»

            Ich denke schon. In Menton hatte das Hotel seltsamerweise ntv als Fernsehkanal und ich habe das beim Auspacken laufen lassen. Es kam gerade eine Pressekonferenz von ostdeuutschen Ministerpräsidenten und Olaf Scholz zur Zukunft der «neuen» Bundesländer. Die zweite Journalistenfrage ging an Olaf Scholz und lautete (in etwa): «Herr Bundeskanzler, glauben Sie, dass Ihnen die Leute noch vertrauen?»

            Es kam kein «Ja» (Scholz kennt die Umfragen genau so gut wie der Fragesteller), sondern eine weitschweifige ablenkende Erklärung dafür, warum alles so schwierig ist.

  44. Wagner Chef rückt auf russisches Gebiet vor. Finte oder soll das ein Putsch werden?
    Falls Putsch wurde er bezahlt oder ist abgedreht. Denn neue Aufträge würden seine Söldner kaum bekommen.
    Wäre es eine Finte ist mir der Sinn nicht klar.
    Er soll 25.000 Mann unter sich haben.

    • Prigoschin tobt ja schon seit Monaten gegen das russ. Verteidigungsministerium. Bisher hiess es, es sei eine persoenliche Fehde mit Schoigu. Vielleicht will er seine Macht behalten und will sich dem nicht unterordnen.

      Glaube nicht, dass er dafuer bezahlt wurde. Tippe eher Zweiteres (abgedreht). Sowas kommt vor, wenn man Verrueckten zu viel Macht gibt

      «Nach dem bewaffneten Aufstand des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin hat der Kreml in Moskau eine Rede von Präsident Wladimir Putin angekündigt. Der Staatschef werde sich in Kürze an die Öffentlichkeit wenden, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge am Samstag. Details nannte er zunächst nicht. Prigoschin, der bisher als Vertrauter Putins gilt, hat mit seiner Privatarmee Wagner nach eigenen Angaben wichtige militärische Objekte in Rostow am Don im Süden Russlands besetzt. Eine Stellungnahme des russischen Verteidigungsministeriums gab es nicht dazu.»

      Wird spannend.

      • Den Westen wird’s freuen, aber viell. nur kurz. Denn es ist ungewiss was daraus wird.
        Kaum zu glauben, wie sich immer neue Steigerungen und Problemfelder ergeben.
        Das Maximum, eine Zerschlagung oder Bürgerkrieg in Russland sind etwas näher gerückt.
        Prigoschin hat nur 25.000 Soldaten könnte man meinen. Aber die möglichen Szenarien geben Anlaß zur Sorge. Ob sie wahrscheinlich sind, darüber kann man spekulieren.
        War das der Grund, Wagner bei Waffen eher kurz zu halten? Also, falls es wirklich so war.
        Die Welt ist verrückt geworden, fällt mir nur noch dazu ein.

  45. Auf halbem Weg nach Moskau soll es schon Auseinandersetzungen zwischen den beiden Armeen geben.
    Ein Exilrusse fordert Prigoschin zu unterstützen und ihn später gegebenenfalls zu bekämpfen.
    2 Städte sollen unter Kontrolle von Wagner stehen.
    Ich weiß nicht, wie Prigoschin sich den weiteren Verlauf vorstellt. Ein Erfolg wäre nur möglich, wenn die Armeeführung und Putin gestürzt würden. Allerdings müßte es dann weitergehen und darüber hat er sich wohl keine Gedanken gemacht. Er als Präsident, eher nicht. Bürgerkrieg schon eher.

  46. Regierungskritiker Michail Chodorkowski war derjenige, der eine Unterstützung Prigoschins fordert.
    Blauäugig und nicht weitergedacht. Was meint er denn wie die Lage aussieht, sollte Wagner Erfolg haben? Zündeln scheint gerade sehr im Trend zu liegen.
    Wie würde China bei einem Bürgerkrieg reagieren? Evtl. abgeschnitten von Rohstofflieferungen. Wie würde der Westen die Lage nutzen? Auf welche Seite schlägt sich das Militär?
    Ich glaube, die Freude der Regierungsgegner ist verfrüht.

    • Sieht so aus, als sei der Marsch auf Moskau von Prigoschin erstmal gestoppt.

      «Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hat sich nach Angaben des belarusischen Präsidialbüros bereit erklärt, den Vormarsch seiner Kämpfer in Russland zu stoppen. Prigoschin sei zu einer Deeskalation der Situation bereit, erklärte das Büro auf Telegram. Der belarusische Präsident Alexander Lukaschenko habe mit dem Einverständnis seines russischen Amtskollegen Wladimir Putin mit Prigoschin gesprochen. Es liege eine Vereinbarung über die Sicherheit der Wagner-Kämpfer auf dem Tisch.» (ARD.de)

      Abwarten und Tee trinken.

  47. Selenskyj nutzt die Gunst der Stunde:

    «Angesichts des Aufbegehrens der russischen Söldnertruppe Wagner hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj zum Sturz von Präsident Wladimir Putin aufgerufen. ‹Je länger dieser Mensch im Kreml ist, desto größer wird die Katastrophe›, sagte Selenskyj in seiner täglichen Videobotschaft – diesmal aber auf Russisch und an die Russen gerichtet. Je länger die russischen Truppen in der Ukraine seien, desto mehr Verwüstung würden sie später nach Russland bringen.Gleichzeitig forderte Selenskyj den Westen auf, ohne Rücksicht auf Moskau der Ukraine jetzt F-16-Kampfjets und Raketen mit größerer Reichweite zu liefern. Sein Land schütze Europa vor dem ‹russischen Chaos›.

    Verhandlungen? Pustekuchen!

    • irgendwie riecht es nach einer inszenierung….

      Prigoschin ging nie verbal gegen putin vor, nur gegen den verteidigungsminister shoigu und den chef des generalstabs gerasimov – auch heute wollte er die quasi verhaften.

      der spuk ist offenbar vorbei und Prigoschin zieht nach weissrussland …. in die verbannung – ob sein «schwaches» herz noch lange mitmacht?

        • Huch! Haben Sie mich jetzt erschrocken.

          Eigentlich doch erst – im Gegensatz zu fast allen anderen Menschen – heisst doch bei Ihnen bis 25.06. bis zur Mitternachts-Zeithorizontale 24./25.06.

          Nichtsdestotrotz: Willkommen zu Haus! Es tut so gut, Ihr Gesicht zu sehen. (Hat irgendwie etwas versoehnliches 😉 )

          • Beim Koffer auspacken kann man sich ja schon mal einen Text zurechtlegen. Nicht daß wir ungeduldig wären.
            Immerhin haben wir 2 Wochen alleine die Stellung gehalten, ohne Verluste.

            • Yo, vielleicht war das ja auch nur ein Lebenszeichen. Zurueck in der Zivilisation mit Handy-Empfang – im schicken Hotel oder so.
              Gut so, da hat Ihn wenigstens das Unwetter nicht erwischt.

              Und jetzt muss er liefern.

              • Unwetter heute?
                Vielleicht war kurz nach dem Einwurf der Akku alle.
                KI abgestürzt.
                Blutzucher schlagartig gesunken und nun steht jemand vor dem leeren Kühlschrank.
                Versucht sich durch unsere Texterei der letzten 2 Wochen zu kämpfen.
                Ist gerade aufgefallen, daß 1 Koffer fehlt.
                270 emails sind mittlerweile aufgelaufen zwischen 477 Werbemails.
                Weitere Spekulationen werden gerne gelesen.

                • Kein Unwetter, an keinem pUnkt der Tour und sogar nur einmal ein paar Stunden Regen. Ladergerät hatte ich mit. Wenn ich eine KI wäre, würde ich nicht radfahren. Hungerast habe ich diesmal durchgängig vermieden. Ich habe immer mitgelesen, mich aber nicht zum Antworten provozieren lassen 😉 Den Überblick über zwei Gepäcktaschen kann ich gerade noch so behalten. E-Mails habe ich zwischendurch gelesen, aber die Zahlen sind grössenordnungsmässig richtig.

                    • «Fahrrad war doch hoffenrlich ein Tretrad?»

                      Ja, ein «Bio»-Rad sozusagen. In Frankreich und besonders in Italien sieht man übrigens viel weniger E-Bikes als in Deutschland und der Schweiz. Die französischen Alpenpässe werden noch ganz eindeutig von muskelbetriebenen Rennrädern dominiert.

                      Die Logistik ist mit einem muskelbetriebenen Rad auch einfacher. Man kann das Ding leichter eine Treppe runter- oder rauftragen, leichter in einem Zug vertikal aufhängen und es gibt mehr Lebensmittelläden als E-Bike-Ladestationen.

                      Zugegebenermassen habe ich aber sogar am Col de l’Iséran (2764 m) zwei Bianchi-E-Bikes gesehen. Der Saft muss also mindestens von Val d’Isère (etwa auf 1900 m) bis zum Pass gereicht haben.

                    • «Ja, ein «Bio»-Rad sozusagen.»

                      Aha, Sie meinen ein «gewoehnliches» Rad.

                      Dachte erst, Sie wollen mich ver*rschen. Andererseits moeglich waere es schon, angesichts der Tatsache, was heutzutage alles als «Bio» verkauft wird – fuer den dreifachen Preis.)

                      Ich mag die E-Bikes auch nicht. Kommt mir irgendwie falsch vor, zu prahlen wie viele km man mit dem Rad gefahren ist und dann jeden kleinen Anstieg mit Elektromotor.

                      Gut, fuer aeltere Leute mag das nicht verkehrt sein.

                    • Wieso? Der Antrieb ist doch Bio!

                      Ich sehe zwei Nischen für E-Bikes. Erstens, wie Sie, ältere Leute, die allerdings nicht zu alt sein sollten. Auch so ein Rad muss man regieren können. Ich habe Pfingsten eine ältere Dame auf dem E-Bike gesehen, deren Verhalten im Verkehr lebensgefährlich war.

                      Zweitens, Partner, von denen einer (meistens der Mann) fit genug ist, um die Berge ohne Motor zu fahren, die andere aber zumindest in diesem Tempo nicht mithalten kann. So können beide zusammen fahren, was ja nett ist. Ich habe das auch schon als gemischte Normalrad/E-Bike-Gruppen gesehen. Am Gotthard (Tremola) habe ich im Schlussanstieg mal eine E-Biker-Gruppe überholt und war schon ungeheuer stolz, bis ich bemerkte, dass in der Mitte ein Frau ohne Motor fuhr.

                      Im Flachen sind die auf 25 km/h begrenzten E-BIkes aber mit dem Rennrad locker und mit einen bepackten Reiserad mit etwas Willen auch zu überholen.

                    • Na ja «Bio»-Rad ist auch nicht ganz das Ideale, wenn der Bio-Mensch darauf versagt. Musste ich heute nach wenigen Kilometern schmerzhaft erfahren, als ich (mit den Gedanken ganz woanders) auf dem Fahrradweg gegen ein Verkehrsschild (das dort- nicht ganz am Rand- stand) geknallt bin. Mit einem KI-Rad waere das nicht passiert.

                    • Der Standort des Verkehrsschildes könnte einen terroristischen Hintergrund haben.
                      Haben Sie Feinde?
                      Haben Sie Personen mit Hut, Sonnenbrille und Trenchcoat bemerkt?
                      Das war kein Zufall.

                    • «Haben Sie Personen mit Hut, Sonnenbrille und Trenchcoat bemerkt?»

                      Am Besten noch mit Zeitung, die in der Mitte ein Loch hat. Zeitungsleser auf der Strasse sind heutzutage so unauffällig wie Personen mit Trenchcoat und Hut 😉

                      Im Ernst: Es würde funktionieren. Jeder würde denken, es wird nur ein Film gedreht. Ist wie eine Verschwörung völlig überdreht an die Oeffentlichkeit zu kommunizieren. Jeder, der sich für intelligent hält, wird glauben, es sei nur eine Verschwörungstheorie.

                      Ich habe mal vor einem Supermarkt in Zürich mit einem riesigen Bolzenschneider mein eigenes, angeschlossenes Rad geklaut, in aller Seelenruhe (das Schloss hat geklemmt). Kein Mensch hat auch nur eine Frage gestellt.

                    • Nee, ich habe niemand bemerkt, nachdem ich ganz schnell wieder aufgestanden bin und mich umgeguckt habe. Und ich war froh: Muss idiotisch ausgesehen haben. Nich mal mein Mitfahrer hat was bemerkt. Der war dann schon einen halben Kilometer weg.

                    • «…mit einem riesigen Bolzenschneider mein eigenes, angeschlossenes Rad geklaut…»

                      Ich haette auch keine Frage gestellt. Moeglicherweise haette mir der dann mit dem Ding noch eine verwinkt.

      • Belarus hat mit ihm gesprochen und danach trat er den Rückzug an. Was man ihm geboten hat oder ob man ihn bedrohte – wer weiß.
        Vielleicht hat er mit Überläufern gerechnet die doch nicht kamen.
        Irgendetwas wird im Hintergrund gelaufen sein, daß er sich zurückzog.

  48. Die Zeitungen schreiben viel über Instabilität, Führungsversagen, Machtverlust und Zerfall in Rusland.
    Ein bisschen Häme schaut da durch.
    Weitergedacht kommen einem Jugoslawien, Sturm auf’s Kapitol, Korea, Sudan in den Sinn.
    Ein Zerfall ist für ein Land nicht per se günstig, in diesem Fall geht es eher um den Sieg über Russland. Der Westen meint wohl, nach einem Zerfall oder Sturz Putin’s läuft alles im westlichen Sinne. Das kann auch ins genaue Gegenteil hineinlaufen.
    Machtverlust, Regierungsversagen usw, wie sieht es da im Westen aus? Vielleicht sollte man da mal etwas genauer hinschauen und sich mehr um die eigene Einflußsphäre kümmern.

    • ja, sie feuern aus allen druckerpressen und internetkanonen, nach wochenlangen schlechten nachrichten oder gerüchten, endlich was positives für die medien im westen,
      putin auf der fluch ist schon eine megaschlagzeile.

      • Meine ersten Gedanken dazu waren:
        1. Putin an Bord.
        2. Putin nicht an Bord, nur eine Finte.
        3. Strohmann an Bord.
        4. Putin sitzt in einer anderen Maschine, fähr mit dem Auto, sitzt im Kreml.
        Die Presse weiß natürlich mehr, zumindest welche Schlagzeile mehr Klicks bekommt.
        Es ist schon ein Graus mit dem was sich Presse nennt.
        Habe heute eine Doku über Archäologie gesehen, da war das ähnlich. Wilde Spekulationen als Fakten verkauft. Aufzählung von allgemeinen Fragen die man sich selbst stellt. Kurzum, sie wußten kaum etwas, aber für 40min Film reicht das allemal.
        Kann auch reichen, aber dazu muß man den Streifen anders aufbauen, damit der Zuschauer einen Gewinn hat.

  49. us-geheimdienste wusste in vorraus vom aufstand – ich halte das eher für eine ente, um verwirrung zu stiften – wieso konnte die UKR das nicht nutzen?

    https://www.zeit.de/politik/ausland/2023-06/wagner-gruppe-jewgeni-prigoschin-aufstand-us-geheimdienst

    insbesondere wenn chef der armee – Syrskyi, die tage meinte, noch ist alles möglich und die gegenoffensive steht noch bevor, da die hauptkräfte nicht eingesetzt worden sind:

    https://www.theguardian.com/world/2023/jun/23/everything-is-still-ahead-inside-a-secret-military-base-with-top-ukraine-general

    Prigoschin musste nicht grossartig überzeugt werden, da ein grossteil seiner «musiker» aufgab, als es realisierte, sie sind angelogen worden – nur der harte kern um Prigoschin hatte den plan und verschleierte die ziele mit hilfe von erlogenen befehlen, um die truppen in bewegung zu setzen. was aber Prigoschin dazu getrieben hat, wird die zeit zeigen, er hat ja seit dem fall bahkmut sehr komische dinge gesagt.

    die härteste deutung ist, er wäre im bunde mit paar rus. oligarchen und mit viel täuschung sollte am ende putin abgelöst werden sollen, das mit klagen gegen shoigu und gerasimov, deren verhaftung/ablösung, war nur ablenkung und motivation für die breite masse seiner söldner.

  50. «Mit Blick auf Russlands Status als Atommacht sagt er: «Jedes Mal, wenn ein großes Land wie Russland Anzeichen von Instabilität aufweist, ist das ein Grund zur Sorge.»

    Hm, die USA kommt ihm dabei nicht in den Sinn. Ein gestürmtes Kapitol, ein psychisch auffälliger ehem. Präsident, ein an Altersschwäche leidender jetziger. Ein unkontrollierbarer Geheimdienst, Einfluß von Oligarchen bis in höchste Positionen, Zuschnitt von Wahlkreisen um die Demokratie auszuhebeln…….
    Interessant, daß das kaum als das auffällt, das es eigentlich bedeutet. Freiheit, Demokratie, Rechtsstaat…..gilt trotzdem. Die gleichen Zustände würden wir bei anderen scharf verurteilen. Diese Diskrepanz blenden wir in einem solchen Maße aus, daß es psychologisch schon sehr interessant wird.
    Getreide aus der Ukraine, wie wichtig für die Verhungernden bzw Minderernährten. Lebensmittelspekulation/Preistreiberei ist dagegen ein Zeichen von freiem Markt und positiv zu sehen.
    Hier wäre ein ausgiebiger Forschungsbereiche der ungeheuer wichtig wäre, denn daraus resultieren viele der größten Probleme die wir haben.
    Wird so nicht kommen? Ja, denn im besten aller Systeme gibt es nichts zu forschen oder zu kritisieren.

    • Sollte Biden tatsächlich die Fäden in der Hand haben, wäre das besorgniserregend. Das glaube ich eher nicht. In gewissem Sinne besorgniserregend ist es aber trotzdem, dass sie keine bessere Schaufensterpuppe finden konnten.

    • Das hatte ich noch gar nicht gesehen (Tagesschau verpasst). Mein Vater hatte mich heute im Videotreffen auf diese Wahl hingewiesen. Ich fürchte auch, dass das erst der Anfang ist.

      Im Prinzip würde ich denken, dass die AfD entzaubert wird, sobald sie mal regiert. Das Argument ist allerdings in Deutschland gründlich diskreditiert («Der Hitler, ach, der wird auch bald abgewirtschaftet haben.» Das dachten damals so einige intelligente Leute. Es traf nur nicht ein, mit den bekannten Folgen.).

      • «Im Prinzip würde ich denken, dass die AfD entzaubert wird, sobald sie mal regiert.»
        Ich vermute, das wäre der Fall. Ein klitzekleines Problem dabei befürchte ich aber. Dieser Punkt könnte so spät kommen, daß manches national wie international schwer rückgängig zu machen wäre.
        Hitler mag ein Beispiel sein, ich sehe das Problem noch viel früher.
        Italien oder andere könnten sich solch eine Regierung bezüglich der Außenwirkung eher erlauben als wir.
        Eine gewisse Dammbruchgefahr sehe ich schon, wie immer sie sich auswirken würde.

        • «Italien oder andere könnten sich solch eine Regierung bezüglich der Außenwirkung eher erlauben als wir.»

          Italien kann sich das nur erlauben, da Meloni eine verlaessliche Partnerin im Bezug auf die EU-Ukraine-Politik ist.

      • «Im Prinzip würde ich denken, dass die AfD entzaubert wird, sobald sie mal regiert.»

        Im Prinzip ja, aber… da bin ich mir nicht so sicher.

        Ich gehe mal davon aus, dass die bis auf weiteres nicht die absolute Mehrheit bekommen. Also muesste jemand mitregieren. In Frage kaeme dann aber nur die CDU (event. im Schlepptau noch die FDP). Die wuerden aber sofort einen Shitstorm von den anderen Parteien, Waehlern ihrer eigenen Partei(en) und den anderen Telen der Bevoelkerung ausgesetzt, so dass die erheblichen Schaden davon tragen wuerden.

        Wenn die das dann dennoch fuer eine gewisse Zeit durchziehen wuerden (sicher dann nicht vier Jahre), haetten die mit einen starken Waehlerschwund zu rechnen.

        Und die AfD koennte immer sagen, wenn Sie Ihre Hauptforderungen nicht durchsetzen koennten, dass die Schuld daran die CDU haette.

        AfD-Waehler wuerden das schlucken, neue kaemen beim naexten Mal noch hinzu.

        Auch hier gilt: Wer sich bewegt, hat verloren.

  51. Die Mindestlohnkommission hat eine Erhöhung von 0,41 € beschlossen. Das ergibt einen ordentlichen Reallohnverlust. Gültig ab 2024.
    Diese Erhöhung wurde schon durch die Inflation egalisiert, zusätzlich ergibt sich ein Minus.
    Da die Inflation dieses Jahr weitergeht und die Erhöhung einige Zeit Bestand hat wird das Minus noch höher.
    Die AFD wird evtl. weiteren Zulauf verzeichnen, obwohl sie für diese Klientel nichts übrig hat.
    Man kann also sagen, die AFD wächst durch Protestwähler. Die einzige Partei die den Koalitionären Respekt einflößt.
    Eine ungünstige Entwicklung die man durchaus der Koalition anlasten kann.

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