Stell dir mal vor, das kommt an die Presse!


Der Titel ist Originalton von Brigadegeneral Frank Gräfe, Abteilungsleiter für Einsätze und Übungen im Kommando Luftwaffe in Berlin.

Singapur Ein mutmaßlich vom russischen Geheimdienst abgehörtes Telefongespräch ranghoher Luftwaffenoffiziere der Bundeswehr lässt tief blicken. Der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz, sollte aus seinem Amt entfernt werden.

Moin-moin, Herr General

Am gestrigen Freitag, dem 1. März 2024 um 16:02 Uhr Moskauer Zeit hat die Chefredakteurin der russischen Nachrichtenseite RT News, Margarita Simonyan, auf Telegram einen Audiomitschnitt eines Telefongesprächs veröffentlicht und so betitelt: «Wie versprochen, veröffentliche ich den Ton eines Gesprächs zwischen Bundeswehroffizieren, die darüber diskutieren, wie sie die Krim-Brücke bombardieren werden.» Sie hat auf RT News angegeben, dass ihr dieser Mitschnitt von russischen Sicherheitsbehörden zugespielt wurde. Obgleich RT News ein russischer Propagandasender ist, halte ich den Mitschnitt für authentisch und werde deshalb hier die Einblicke diskutieren, die sich daraus ergeben. Die deutsche Seite von RT News hat den Originalmitschnitt und ein deutschsprachiges Transkript ins Netz gestellt. Der Mitschnitt ist alternativ bei VK zugänglich.

Ich traue der Audiodatei und dem Transkript deshalb, weil es noch immer kein offizielles Dementi gibt, obwohl Bundesregierung und Bundeswehr ein großes Interesse hätten, dies Information als Fälschung bezeichnen zu können. Selbst das ZDF geht von der Authentizität des Mitschnitts aus und lehnt sich mit dem Titel seines Beitrags von heute 10:48 Uhr sehr weit aus dem Fenster: «Kein Fake: Taurus-Gespräch hat stattgefunden». Obwohl das ZDF schreibt: «Die Echtheit der Aufnahmen ist bislang nicht offiziell bestätigt.» gibt es im gleichen Beitrag an, über Informationen zu verfügen, nach denen das Gespräch «so stattgefunden» hat.

Dass der russische Geheimdienst das Gespräch abhören konnte, ist vermutlich auf eine grobe Unvorsichtigkeit zurückzuführen. In die Konferenzschaltung wurde ein Teilnehmer aufgenommen, der sich in einem Hotel in Singapur befand. Der Mitschnitt beginnt mit dem «Hallo» dieses Teilnehmers. Der technische Koordinator des Gespächs begrüßt ihn sofort mit «Moin-moin, Herr General», Es handelt sich um Frank Gräfe. Gräfe war bis zum vorigen Jahr Militärattaché in der Deutschen Botschaft in Washington. Derzeit ist er Brigadegeneral und Abteilungsleiter für Einsätze und Übungen im Kommando Luftwaffe in Berlin. In Singapur findet ab Montag in einem Fünf-Sterne-Hotel (Pan Pacific) eine Konferenz über hybride Kriegsführung statt. Möglicherweise ist Gräfe deshalb dort. Das jedoch ist pure Spekulation von meiner Seite. Dass bei einer solchen Konferenz anwesende ranghohe Militärs ausspioniert werden, dürfte allerdings Usus sein.

Gräfe hat wohl sein Smartphone benutzt, denn er zeigte einen Blick aus seinem Hotelzimmer. Etwas später wurde einer der ranghöchsten Bundeswehroffiziere zugeschaltet, der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Ingo Gerhartz. Ein weiterer identifizierbarer Teilnehmer war Oberstleutnant Udo Fenske, der sich unter anderem mit elektronischer Kriegsführung beschäftigt («Ich wünsche Euch beiden weiterhin viel Soldatenglück und ein kräftiges dreifaches Missile Away»). An Spekulationen über die Identität der weiteren Teilnehmer werde ich mich hier nicht beteiligen. Erwähnt wird noch der abwesende Generalmajor Christian Freuding, Leiter des Lagezentrums Ukraine und des Planungs- und Führungsstabs des Bundesministers für Verteidigung in Berlin. Es ging darum, ob er sich in den Taurus-Vorgang eingeschaltet habe. Er hatte das bis zu diesem Zeitpunkt nicht getan, aber der Inspekteur der Luftwaffe hatte ihn dazu aufgefordert. Ich wusste zuvor gar nicht, dass die Bundeswehr ein «Lagezentrum Ukraine» unterhält, obwohl das prinzipiell öffentlich zugängliche Information ist. Auch das lässt tief blicken.

Interessant finde ich auch noch, dass nicht nur per Smartphone über sensible Themen geredet wird, sondern dass auch noch per Whatsapp vertrauliche Dokumente verschickt werden. Ich war vorher so naiv, von der Bundeswehrführung nicht so viel Naivität zu erwarten.

Was wir über Taurus erfahren

In dem Telefongespräch ging es um die Vorbereitung einer halbstündigen Präsentation, bei der Verteidigungsminister Boris Pistorius zugegen sein wird. Vermutlich handelt es sich um eine Sitzung des von Agnes Strack-Zimmermann geleiteten Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestags am kommenden Mittwoch. Gräfe drückte das gegen Ende des Gesprächs so aus: «Die kommen aus einer ganz anderen Welt, aus einer ganz anderen Gedankenwelt, als wir, die wir uns hier grad unterhalten.» Im Gegensatz zu meinen Annahmen aus der vergangenen Woche ist die Bundeswehrführung geneigt, der Ukraine so ziemlich alle Information zu geben, die man hat und sie in allem auszubilden, was man kann. Sorgen macht man sich dort nur darum, dass die direkte Kriegsbeteiligung nicht herauskommt, nicht um den Verlust sensibler Information. Letzteres verwundert mich angesichts des sonstigen Verhaltens der Militärführung allerdings auch nicht. Wir erfahren, dass die Bundeswehr kriegsgeil ist – und das ist zwar nicht gut, aber es ist gut, das zu wissen. Und wir erfahren, dass die Bundeswehrführung nicht weiß, «warum der Kanzler blockt». Ich halte nicht viel von Olaf Scholz, aber er scheint mir doch intelligenter zu sein als sein Luftwaffeninspekteur.

Dall·E sieht die Sache so.

Wenig überraschend ist, dass Gerhartz und Gräfe politisch denken und nicht nur militärisch. Ihre Hauptsorge ist, am Ende nicht schlecht dazustehen. Sie wollen der Ukraine Taurus-Marschflugkörper geben, aber nur unter Bedingungen, unter denen das auch zu schnellen Erfolgen führt. Vermeiden wollen sie, dass es, wie bei den F-16 aus Dänemark, nach einer Entscheidung Monate dauert, bis etwas passiert. Und vermeiden wollen sie, dass es einen Taurus-Angriff auf die Krim-Brücke gibt und hinterher Bilder, auf denen nur ein Loch im Brückenpfeiler zu sehen ist und darüber eine intakte Fahrbahn. Deshalb diskutieren sie, was die Bedingungen für einen Erfolg sind.

Die Taurus Systems GmbH hat dem Inspekteur der Luftwaffe Gerhartz gesagt, sie brauche sechs Monate um die Schnittstelle des Marschflugkörpers zu einem neuen Träger, entweder Su-24 oder F-16 zu schaffen. Die Briten sind bei der Anpassung der Storm Shadow an die MiG-23 als Träger schneller gewesen. Die Luftwaffenführung diskutiert daher, ob man die Briten um Unterstützung bei dieser Anpassung bitten solle oder gegebenenfalls sogar in der Anfangsphase die Taurus mit direkter Hilfe britischer Soldaten einsetzen könnte. Die F-16 wäre keine schnelle Lösung, weil die Ukraine davon noch keine hat.

«Der limitierende Faktor ist die Su-24, wie viel die davon überhaupt noch übrighaben. Das wäre dann in einem einstelligen Bereich.»

Florstedt, Teilnehmer der Konferenzsschaltung zu Taurus-Lieferungen an die Ukraine

Die Ausbildung des Personals zur Taurus-Missions-Unterstützung dauert in Deutschland ein Jahr. Es sei zweifelhaft, ob man das auf zehn Wochen herunterbrechen könne. Man müsse daher wenigstens in der Anfangsphase die Missionsplanung selbst machen und der Ukraine die Daten liefern. Es wird dann länger diskutiert, wie man das verschleiern kann. Gerhartz schlägt vor, dass man es über die Industrie laufen lässt und dazu heimlich Bundeswehrangehörige zur Firma MBDA in Schrobenhausen schickt. Fenske schlägt zur Datenübermittlung eine Variante vor, die mir aus einem James-Bond-Film zu stammen scheint. Man würde die Daten nach Polen schicken und dort einen Datenträger übergeben. Den könne man dann mit dem Auto in die Ukraine bringen, was nur leider die Reaktionszeit auf bis zu 12 Stunden verlängern würde.

Ob das russische Militär aus diesem Gespräch Neues über Taurus-Marschflugkörper erfahren hat, weiß ich nicht – ich schon. Der Wikipedia-Eintrag kann nun verbessert werden. Fenske weiß, dass die Präzision unterhalb von 3 Metern liegt, aber nur dann, wenn die Zieldaten auf Satellitenbildern beruhen. Die Satellitenbilder müssen dafür von Spezialisten verarbeitet werden. Gerhartz weiß zu berichten, dass die Ukrainer alle Satellitendaten haben. Um gegen die Luftverteidigung anzukommen, nutzt Taurus die Umgehung und das Unterfliegen der Systeme. Für Letzeres kommen die Daten der Bundeswehr von der IABG, man will sie der Ukraine zur Verfügung stellen. Momentan sind sie «German Eyes Only» (Gräfe). Fenske benutzt den Jargon, man brauche diese Daten, «damit ich eben ’ne 21 unterfliegen kann». Gemeint ist hier das S-400-Luftabwehrsystem, dessen NATO-Codename SA-21 Growler ist. Bei diesem System ist ein Umgehen nur schwer möglich, weil das Feuerleitradar und die Startrampen mobil sind.

«Ich würde gern nochmal schnell ergänzen wegen der Brücke, weil wir uns die intensiv angeguckt haben.»

Oberstleutnant Udo Fenske

Bezüglich der Umgehung der Luftverteidigung kennt das Kommando Strategische Aufklärung der Bundeswehr nur die Standorte der unbeweglichen oder aktiven russischen Radarstationen, nicht diejenige der Startrampen von Luftabwehrraketen. Ich denke, sie kennt wohl auch kaum die Standorte von mobilen Radarstationen, die seit ihrer letzten Verlegung noch nicht aktiv waren. Schon in den 1980er Jahren war es (sowjet)russische Militärdoktrin, solche Systeme in Bewegung zu halten. Man hätte sie sonst auch nicht auf Fahrzeugen montiert.

Um mit der Taurus ein «kleines Ziel» wie einen Brückenpfeiler treffen zu können, benötigt man zusätzlich Bildmaterial, das Taurus zur Erkennung des Pfeilers nutzen kann. Der Streukreisradius (CEP) genügt sonst selbst bei einer Zielgenauigkeit unter 3 Metern nicht. Andererseits ist die Krim-Brücke insgesamt ein «großes Ziel». Fenske bestätigt meine Einschätzung von voriger Woche, dass man einen Schwarm Taurus benötigt. Er redet von 10-20 Taurus. Das beruht auf einem Beitrag von Florstedt, der abgeschätzt hat, wie man mit solchen Marschflugkörpern die Krim-Brücke zerstören könnte. Praktischerweise (für die Russen) legt er dar, wo der Angriff erfolgen soll, nämlich auf die Pfeiler dort, wo die Brücke «aufklappt». Fenske meint 10-20 Marschflugkörper, die durchkommen, also abzüglich derjenigen, welche die russische Luftverteidigung erwischt. Gerhartz will in einer ersten Tranche 50 Taurus abgeben «und wenn sie uns dann nochmal würgen würden» weitere 50. Mehr aber auch nicht.

«Das ist natürlich, dass es klar sein muss, das wird nicht den Krieg ändern. Dafür haben wir gar nicht… Wir würden ja auch nicht alle, wir wollen wir ja auch nicht abgeben, und nicht alle sind bei uns auch gleich.»

Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der Deutschen Luftwaffe

Wir alle wissen ja, dass sie die Brücke rausnehmen wollen

Die «Lösungen» mit einer direkten Beteiligung der Bundeswehr an der Missionsplanung sind im Gespräch dann wieder verworfen worden, weil man das bei der Politik nicht durchbekäme. Mir stellt sich natürlich die Frage, wie es dann wirklich laufen würde, wenn die Taurus geliefert würden. Aber nehmen wir an, die Gesprächsteilnehmer sind ehrlich, was bei so naiven Leuten vorkommen soll. Dann folgt auch für sie daraus, dass sich die Vorbereitungszeit auf mehrere Monate verlängern wird und dass die Erfolgsaussichten kleiner werden. Die Missionen würden weniger komplex und weniger präzise sein. Insbesondere der Angriff auf die Krim-Brücke würde dann viel Vorbereitungszeit erfordern.

Florstedt hat überlegt, was eigentlich das Alleinstellungsmerkmal von Taurus gegenüber Storm Shadow ist. Für die Krim-Brücke ist wohl die Reichweite der Storm Shadow ungenügend. Für gehärtete Ziele, wie Munitionsdepots, reicht die Durchschlagskraft der Storm Shadow nicht. Munitionsdepots seien für Taurus das leichtere Ziel. Man will deshalb «einen Fast Track und einen Long Track» (Gräfe) haben, womit Angriffe auf Munitionsdepots nach kurzer Vorbereitungszeit und ein späterer Angriff auf die Krimbrücke gemeint sind. Gerhartz mutmaßt, die Verbündeten würden ein Engagement der Deutschen mit Taurus-Marschflugkörpern erwarten, ehe sie selbst weitere Storm Shadow und SCALP liefern. Er sagt auch, dass die bisher gelieferten so gut wie verbraucht sind (im britischen Militärjargon: Ukraine is going Winchester).

Gerhartz bringt desweiteren ein Argument an, das auch ich in der vorigen Woche angebracht habe: Die russische Luftverteidigung ist massiv. Deshalb seien auch Munitionsdepots keine leichten Ziele für die Taurus. Insgesamt ergibt sich für mich der Eindruck, dass die Gruppe nicht ergebnisoffen diskutiert hat, sondern von vornherein beschlossen hatte, man wolle unbedingt Taurus an die Ukraine abgeben. So, wie die Diskussion gelaufen ist, wurde klar, dass aufgrund der Rahmenbedingungen die Erfolgaussichten beschränkt sind, dass Taurus kein «game changer» sein wird und dass dem ein hoher Aufwand und ein hohes Risiko gegenüberstehen. Keinem der Gesprächsteilnehmer ist das aufgefallen.

«Wir wissen ja auch, dass da viele Leute mit amerikanischem Akzent in Zivilklamotten rumlaufen.»

Generalleutnant Ingo Gerhartz, Inspekteur der Deutschen Luftwaffe

Wird das Konsequenzen haben?

Wenn ich ganz oben geschrieben habe, Gerhartz solle aus seinem Amt entfernt werden, habe ich das nicht als «Peacenik» geschrieben. Ein solcher bin ich zwar auch, aber in diesem Fall äußerte sich der Militär in mir. Bei aller Friedensbewegtheit sehe ich ein, dass Deutschland Streitkräfte benötigt. Die Führung dieser Streitkräfte wiederum benötigt das Vertrauen der Verbündeten. Schon die Äußerungen des deutschen Bundeskanzlers über die direkte Beteiligung britischer und französischer Soldaten am Ukraine-Krieg haben bei den Verbündeten Irritationen ausgelöst. Gerhartz präzisiert das noch. «Die [Briten] haben auch paar Leute vor Ort, ähm, das machen sie, die Franzosen nicht.» Die britischen Kräfte vor Ort machen die Qualitätskontrolle (QC) sowohl für Storm-Shadow-Einsätze als auch für diejenigen der französischen SCALP. Da war der Kanzler wohl nicht vollständig informiert. Und dann redet Gerhartz – in einer Telefonkonferenz mit einem Teilnehmer, der in Singapur am Smartphone ist – noch über verdeckt in der Ukraine tätige amerikanische Soldaten. Für die Russen wird das kein Geheimnis sein. Gleichwohl ist eine Bestätigung vor der Weltöffentlichkeit für die USA ärgerlich. Grebe hat 2016 den Witz gemacht: «Die russische Armee ist auf Urlaub». Jetzt scheint das auch für die US-Armee zu gelten. Die Ukraine ist offenbar ein attraktives Ferienziel für Militärangehörige von Supermächten. Gerhartz ist nicht mehr tragbar. Es wäre gut, ihn durch jemanden zu ersetzen, der nüchterner und ergebnisoffen an Planungen herangeht.

Zum Schluss: Wir erfahren auch noch, dass ein Interview eines «Pfenni» mit der «Süddeutschen Zeitung» problemlos gelaufen sei. Darin geht es um Lobbying für eine Ausschussentscheidung (vermutlich ebenfalls durch den Verteidigungsausschuss des Deutschen Bundestages am kommenden Mittwoch), um Geld für ein teurer gewordenes Projekt nachzuschießen. Soweit ich recherchieren konnte, ist das Interview noch nicht erschienen; vermutlich war das für Montag geplant. Ich bin gespannt, ob es nach dieser Vorankündigung noch erscheinen wird.

Nachtrag 4.3., 21 Uhr

Die NZZ hat mehr Ressourcen in die Recherche stecken können als ich und hat sich auch etwas mehr Zeit genommen. Inzwischen waren auch von anderer Seite weitere Informationen bekannt geworden. Daher kann ich hier einige Ergänzungen und Korrekturen nachreichen, die zum Teil direkt aus dem NZZ-Artikel stammen, zum Teil Folgerungen sind, die sich aus dem Zusammenführen meiner eigenen Recherche und des NZZ-Artikels ergeben.

Das Gespräch hat am 19. Februar per Webex stattgefunden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass meine ursprüngliche Vermutung stimmte, dass es sich um die Vorbereitung einer Sitzung des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestags handelte, allerdings um die bereits am 21. Februar stattgefundene Sitzung. Deren Tagesordnung enthielt den Punkt 13 «Bericht der Bundesregierung zur aktuellen Lage in der Ukraine und zum Stand der Abgabe sensitiven militärischen Materials». Gräfe war nicht, wie von mir vermutet, zu einer Konferenz über hybride Kriegführung in Singapur, sondern sehr wahrscheinlich für die Singapore Air Show 2024. Die Besprechung solcher Themen über Webex verstieß gegen Geheimhaltungsvorschriften. Meiner Forderung, den Luftwaffeninspekteur Gerhartz aus seinem Amt zu entfernen, hat sich ein ehemaliger deutscher Geheimdienstchef angeschlossen. Ungünstigerweise für mich handelt es sich dabei allerdings um Hans-Georg Maaßen. Die NZZ wiederum schließt sich meiner Meinung an, dass es Usus ist, bei solchen Gelegenheiten hochrangige Militärs auszuspionieren. Sie schreiben das so: «Dass ein russischer Geheimdienst in einem Hotel aktiv war, um Besucher der Luftfahrtmesse auszuspionieren, würde nicht erstaunen.»


373 Antworten zu “Stell dir mal vor, das kommt an die Presse!”

  1. Habe den Originaltext erst zum Teil gelesen.
    DAS sollen hochdekorierte Militärs sein?
    Nicht das Publikum morgens am Imbis?
    Ich glaube, wenn man die BW schließt, würde es kaum einer bemerken.
    Gut, daß der Text publik wurde. Man sieht nun etwas klarer.
    Aber teilweise habe ich das angenommen und kenne das aus anderen Branchen. Nur bei der BW….ist ja wie Kindergarten.

    • «DAS sollen hochdekorierte Militärs sein?»

      Es hat auch einen Vorteil. Deutschland kann nicht zum dritten Mal einen Weltkrieg beginnen – und wenn, ist er nach ein paar Wochen zu Ende, ohne dass die Gegner allzuviel zerstören müssen.

      Ich frage mich nur, wozu man für eine Bundeswehr mit solch einer Führung Geld ausgibt. Wie gesagt, ich denke, dass Streitkräfte nötig sind. Dann ist es aber auch nötig, dass sie kompetent geführt werden.

      • Ja.
        45 Milliarden, jetzt ca 60 Milliarden in diesen Händen. Könnte man sich schenken und mit dieser Summe den Hunger in der Welt beseitigen.
        Mein gern zitiertes Beispiel: Wenn neue Soldaten schon gebrauchte (ja, sind gewaschen) Unterhosen angeboten bekommen wundert man sich, oder nicht mehr. Sind bei den vielen Milliarden Unterwäsche nicht enthalten? Dann wäre ich für ein Unterwäsche-Sondervermögen.
        Dauert vielleicht 5 Jahre mit weltweiter Ausschreibung und 20 seitigem Anforderungsheft.
        Stückpreis wird dann bei 350 Euro liegen, schußfest.

              • Ich glaube, da haben Sie was verwechselt. Genderneutrale Unterhosen gibt’s vielleicht in der Theorie – heissen dann Unterhosenroecke oder Unterhos*innen. Aber gerade bei diesem Job sollte mann praktisch denken: Macht sich vermutlich nicht so gut mit nassen Klamotten an sensiblen Stellen motiviert zu kaempfen.

                Zum anderen ist dort wohl die Quote an cis-Frauen und Transmenschen (die auch nochmal teilweise dieses Koerperproblem haben) zumindest bei der Verheizungsmasse noch lange nicht erreicht.

                Alternativ muesste sonst eben die BW noch Windeln reichen. Hmm, das waere sowieso das beste.

            • Der fiel leider den notwendigen Einsparungen zum Opfer. Irgendwo muß man ja anfangen.
              Würden wir jeden 2. Schuß durch Übungsmunition ersetzen können nochmal große Summen zugunsten der Kantine freigemacht werden.
              Dem größten Feind der BW, dem hohen BMI, muß endlich entgegengetreten werden. Ich denke da an vegane Ernährung und dem geschlossenen Beitritt der Truppe zu den WeightWatchers.
              Der Platz in Panzern ist begrenzt und trotz Vergrößerung der Einstiegsluke bleiben immer wieder Kameraden stecken.
              Das kann nicht so bleiben.
              Auch bei der Luftwaffe ist das Fliegen mit offenem Verdeck nicht mehr zeitgemäß. Die Abnahme der Nutzlast hat besorgniserregende Ausmaße angenommen.
              Bei Märschen mit Kampfausrüstung sind wir schon bei einer maximalen Distanz von 300 Metern angekommen. Wir können nicht damit rechnen, daß sich ein Kampfgeschehen innerhalb dieser Distanz abspielt und für größere Entfernungen ist die Truppe laut ärztlicher Empfehlung nicht mehr fit genug.
              Die Gesundheit der Truppe hat oberste Priorität.

              • «dem geschlossenen Beitritt der Truppe zu den WeightWatchers»

                WeightWatchers sind out. Sobald die deutsche Industrie die neuen Abnehmmedikamente herstellt, wird das für die Bundeswehr beschafft. Das sind lukrativere Aufträge. Eigentlich kann man das auch gleich machen, denn die Dänen sind auch in der NATO und NovoNordisk wird sich schon irgendwie erkenntlich zeigen.

                • Guter Einwand. Soll ja wirksam sein.
                  Also ab sofort Bestand der Kampfausrüstung.
                  Gestrichen wird dafür die Dose Wurstersatz aus Soja. Der Kampftrolley hat eine begrenzte Zuladung.
                  Rasierwasser und Schminke wird gerade im Stuhlkreis diskutiert, inwieweit die Menge begrenzt werden sollte.
                  Gut, man will gut aussehen an der Front. Vor allem wenn die Presse zugegen ist. Der Ausuferung muß allerdings ein Riegel vorgeschoben werden. Es reicht schon, wenn Douglas Filialen an der Front betreibt.

                    • Ja, diese Ministerin war der Tiefpunkt in einer Reihe eitler Gecken und Geckinnen. Karrenbauer würde ich bei «eitel» ausnehmen, aber gekonnt hat sie den Job auch nicht.

                  • «Soll ja wirksam sein.»

                    Tatsächlich habe ich erst am letzten Freitag einen sehr guten Vortrag einer Pharmakoepidemiologin gehört, die unter anderem das untersucht hat (sie beschäftigt sich auch sonst mit Diabetismedikation). Der Effekt in der breiten Bevölkerung ist nicht ganz so stark, wie in den klinischen Versuchen, aber er ist immer noch sehr deutlich.

                    Ich persönlich stehe trotzdem eher auf die Kombination von FDH und Sport. Gesundheitlich gesehen ist übrigens der Bewegungsaspekt viel wichtiger als der BMI.

        • «Wenn neue Soldaten schon gebrauchte (ja, sind gewaschen) Unterhosen angeboten bekommen»

          Ich weiß nicht, wie das bei der NVA war, wenn man nur anderthalb Jahre gegangen ist, aber zumindest die Offiziersschüler haben neues Zeug bekommen. Und die DDR stand damals fünf Jahre vor ihrem wirtschaftlichen Zusammenbruch.

  2. Ja, das ist jetzt Hauptthema aller MSM-Themen. Wenn man dem was positives abgewinnen kann, ist es zumindest das der Vorfall von der Regierung bestaetigt wurde. Die haetten ja auch sagen koennnen, dass es sich um die uebliche russische Desinformationspolitik handelt.

    Was die hochrangigen Offiziere der Bundeswehr betrifft, sehen die vielleicht auch nur vorausschauend. Gut moeglich, dass der «Bremsklotz» Olaf sehr bald um seinen Job cumt.

    https://www.t-online.de/nachrichten/deutschland/innenpolitik/id_100321264/olaf-scholz-im-cum-ex-skandal-so-schuetzt-die-bundesregierung-den-kanzler.html

    • «Die haetten ja auch sagen koennnen, dass es sich um die uebliche russische Desinformationspolitik handelt.»

      Nee. Keine Chance. Das falsche Dementi wäre sehr schnell aufgeflogen.

      Ob die Russen schon vorher wussten, dass die gelieferten Storm Shadow und SCALP so gut wie verbraucht sind (Ukraine ist «so gut wie Winchester» damit), ist mir übrigens auch nicht klar.

      «Gut moeglich, dass der «Bremsklotz» Olaf sehr bald um seinen Job cumt.»

      Und dann kommt der «gute Boris» (Gerhartz). Nachdem das Für und Wider von Taurus-Lieferungen nun aus berufenem Munde so gut der Öffentlichkeit erklärt wurde, wird er sich aber schwertun, die Scholz’sche Entscheidung umzuwerfen.

  3. Am meisten desillusioniert mich der Fokus auf den ´Skandal´, dass ein Gespräch zwischen hochrangigen BW-Angehörigen abgehört & veröffentlicht werden kann _ machen Sie leider auch. Dabei ist noch gar nicht erwiesen, ob das Gespräch abgehört wurde oder durch ein Leak den Russen zugespielt wurde. Für letztere Annahme gäbe es plausible Erklärungen:
    1. Scholz soll geschädigt werden & als Lügner bloßgestellt werden. Oder:
    2. Scholz soll gestärkt werden, indem die Bevölkerung über die Bereitschaft in der BW für eine aktive Kriegsbeteiligung gegen die RF informiert wird.

    Der eigentliche Skandal ist doch, dass führende europäische Staaten sich immer stärker in eine direkte Konfrontation mit einer der größten Atommächte hineinmanövrieren. Ein weiterer Punkt ist die Verlogenheit, dieses nicht offen zu äußern sondern verdeckt zu operieren, damit es keiner merkt. Die meisten NATO-Staaten sind zwar schon lange Kriegspartei, doch die Russen tun so, als würden sie es nicht mitkriegen. Doch wie lange wird noch darauf spekuliert werden, dass sie auch zukünftig nicht darauf reagieren werden? Das wird in D gar nicht thematisiert, entsprechend sind die Kommentarspalten in hiesigen unkritischen Medien mit Texten enthusiastischer Revanchisten gefüllt, die es den Russen mal wieder zeigen wollen.

    • Ja, da sehe ich auch Risiken.
      Man operiert im Verborgenen, die Bevölkerung meint, wir helfen nur mit Zulieferung und sind nicht direkt beteiligt.
      Kommt eine Gegenreaktion hat man den Schuldigen.
      Ich würde wetten, Russland weiß über den Westen mehr als die Bürger hier. Und immer noch redet man davon, wir sind nicht kriegsbeteiligt. Das sind juristische Winkelzüge und der Übergang ist fließend.
      Nach den Verlautbarungen MUSS die Ukraine gewinnen und das bedeutet eine Eskalation bis zum Letzten.
      Ob und wo evtl. eine Haltelinie besteht weiß man nicht. Das ist einerseits strategisch richtig, andererseits besteht die Gefahr, daß es auf eine große Konfrontation hinausläuft bei der es keinen Gewinner in Europa geben wird.

      • «Das ist einerseits strategisch richtig»

        Nee. Das wäre nur dann strategisch richtig, wenn das Ziel, dass Russland diesen Krieg nicht gewinnt, allem anderen übergeordnet wäre. Genau diese Grundannahme der westlichen Politik ist aber ihrerseits strategisch falsch.

          • «Ich meinte damit, man läßt Russland im unklaren, wie weit man gehen würde, um den Druck zu erhöhen.»

            Strategische Zweideutigkeit ist an sich schon sinnvoll, aber in diesem Fall ist sie weder glaubhaft, noch zielführend. Letzteres deshalb nicht, weil Putin ja gar nicht die Option hat, sich zurückzuziehen, weil die NATO laut genug bellt. Das wird ganz gewiss nicht passieren.

            Deshalb vermeiden sogar die USA diese Art strategischer Zweideutigkeit. So weit ich das mitbekommen habe, war Macron die einzige unzurechnungsfähige Person.

            • Bei solchen Aussagen besteht immer die Gefahr, daß man unglaubwürdig wird, wenn man dann einen Rückzieher machen muß.
              Der Gegner macht sich eh seine eigenen Gedanken, aber die eigene Bevölkerung wird verunsichert.
              Man hätte wohl besser zurückhaltender formuliert.
              Siehe Baerbock.
              Man sollte sich nie in eine ausweglose Situation hineinreden, dafür ist die Situation zu ernst.

    • «Am meisten desillusioniert mich der Fokus auf den ´Skandal´, dass ein Gespräch zwischen hochrangigen BW-Angehörigen abgehört & veröffentlicht werden kann _ machen Sie leider auch.»

      Verstehe ich jetzt nicht. Ich denke so muss Presse funktionieren. Schliesslich geht es hier nicht um irgendeine Privatsause, sondern es betrifft letztlich die ganze Bevoelkerung. Soll schliesslich spaeter mal keiner sagen koennen, er haette von alldem nichts gewusst.

      • Weiter heißt es: ´Der eigentliche Skandal ist doch, dass führende europäische Staaten sich immer stärker in eine direkte Konfrontation mit einer der größten Atommächte hineinmanövrieren. ´.

        • Sicher, ich gebe Ihnen da auch Recht. Der Fokus auf das Abgehörtwerden ist natürlich propagandistisch motiviert, um die anderen Aspekte in den Hintergrund zu drängen.

          Und das Spiel geht in der Post-Julian-Assange-Zeit nun mal so, dass man mit dem akzeptablen Argument die anderen Argumente mit transportiert.

        • Sorry, jetzt habe ich verstanden. Ihre Kritik war nicht dass das in den Medien verbreitet wurde, sondern der Fokus darauf gelegt wurde, dass das durchgekommen ist, statt auf den Inhalt.

    • «Dabei ist noch gar nicht erwiesen, ob das Gespräch abgehört wurde oder durch ein Leak den Russen zugespielt wurde.»

      Ich bin hinreichend sicher, dass es sich nicht um eine «False flag» handelt. RT News ist wirklich ein Propaganda-Outlet und hat echte Kontakte zu russischen Sicherheitskreisen. Und das Gespräch ist auch in dem Sinne authentisch, dass es nicht die Teilnehmer selbst geschauspielert haben.

      Und wieso soll das Scholz schaden? Was die dort erklären, begründet Scholz› Entscheidung sehr gut. Es ist ihnen nur selbst nicht aufgefallen.

      • Ein Leak ist keine False Flag. Ist es so unwahrscheinlich, dass es in BW-Kreisen noch Köpfe gibt, die eine Kriegsbeteiligung gegen die RF verhindern möchten? Wenn ja, wäre das entsetzlich.

        • Nun gut, es gibt gewisse Anzeichen. Wenn Gerhartz sagt «wenn sie uns dann nochmal würgen würden», deutet das darauf hin, dass es Druck auf die Bundeswehrführung gibt, der nicht von der Bundesregierung kommt.

          Andererseits wäre es Verrat und justiziabel, wenn die Luftwaffenführung die Aufnahme eines vertraulichen Gesprächs an Russland leakt. Der MAD würde das wohl auch herausfinden – und wenn nicht der, dann die Amerikaner. Leute, die von diesem schönen Swimmingpool in Singapur schwärmen, gehen solche Risiken nicht ein.

        • «dass Scholz mit einer falschen Begruendung den Taurus verhindern wollte»

          Das mag Gerhartz denken, es folgt aber nicht aus den Argumenten, die Gerhartz, Gräfe, Fenske und Florstedt anbringen.

          Zunächst einmal bestätigen diese vier das von Strack-Zimmermann und Hofreiter in Abrede gestellet Argument von Scholz, dass es deutsche Soldaten zur Unterstützung bräuchte. Die lahme Ausrede, wenn das politisch nicht ginge, dann sei es so: «Die Ausbildung dauert schon etwas länger. Und die Komplexität und auch am Ende der Einsatzerfolg nimmt natürlich ab, aber ist auch nicht unmöglich.» (Gerhartz) hilft da auch nicht. Unmöglich ist es nicht, die Taurus trotzdem zu liefern und irgendwelche Einsätze damit zu machen und ab und zu auch mal irgendwas damit zu treffen. Nur steht das in keinem Verhältnis zum Aufwand (und zum Verlust an eigenen militärischen Fähigkeiten) und wozu soll das eigentlich gut sein?

          Die Union hat natürlich ein Interesse, auf Scholz zu schießen. Daraus folgt noch nicht, dass Dobrindt (gerade Dobrindt!) logisch argumentiert. Und Röttgen ist Röttgen ist Röttgen – ein Russland-Hasser vor dem Herrn. Ich lese aus dem Transkript, dass die Briten sowohl für die Storm Shadow als auch für die französischen SCALP vor Ort sind. Sie werden ihre Gründe haben.

    • «Der eigentliche Skandal ist doch, dass führende europäische Staaten sich immer stärker in eine direkte Konfrontation mit einer der größten Atommächte hineinmanövrieren. Ein weiterer Punkt ist die Verlogenheit, dieses nicht offen zu äußern sondern verdeckt zu operieren, damit es keiner merkt.»

      Und Sie finden, das kommt in meinem Beitrag nicht so heraus?

      • Ja. D ist de facto bereits Kriegspartei, da hier ukrainische Soldaten an den gelieferten Waffen ausgebildet werden. Das mag für den Kreml noch hinnehmbar sein, doch wenn darüber hinaus die BW konkrete Angriffspläne ausarbeitet, ist D ohne Wenn & Aber eine direkte Kriegspartei. Wenn Putin nicht als Bluffer dastehen will, wird er zu einer Reaktion gezwungen werden. Auf derartige Konsequenzen gehen Sie nicht ein.

        • «wenn darüber hinaus die BW konkrete Angriffspläne ausarbeitet»

          Das erwähne ich ja, sogar mit dem herausgehobenen Fenske-Zitat. Sicher ist das ein Skandal. Die reden ja auch darüber, genau diesen Art Angriff mit deutscher Hilfe bei der Missionsplanung durchzuführen. Das wäre eine direkte Kriegsbeteiligung, ganz unabhängig davon, ob die Soldaten in Deutschland oder in der Ukraine an diesem Angriff beteiligt sind.

          «Wenn Putin nicht als Bluffer dastehen will, wird er zu einer Reaktion gezwungen werden.»

          Nee, überhaupt nicht. Putin hat sich alle Optionen offengehalten. Der hat sogar Girkin zu vier Jahren Straflager verurteilen lassen und Prigoschin beseitigt. Putin hält die Opposition von beiden Seiten erfolgreich nieder (mit archaischen Methoden, die nicht einmal in Guantanamo akzeptabel waren) und hat in der Bevölkerung eine Zustimmung, von der westliche Regierungschefs nur träumen können. Er hat Handlungsfreiheit.

          • Die Frage ist doch, wie lange die Zustimmung der Bevölkerung anhält, wenn über immer deutlichere Provokationen hinweggesehen wird. Noch bedeutender ist die Frage zu welchen Schritten sich die westlichen Zocker ermutigt fühlen, wenn sie keine Konsequenzen zu fürchten glauben.

            • «Die Frage ist doch, wie lange die Zustimmung der Bevölkerung anhält»

              Die bröckelt ja eh schon. Ich glaube, das läuft aber eher über die Kosten als über die Kriegsangst. Die Generation meiner Eltern hat noch unmittelbar Krieg erlebt und würde niemals jemanden wählen, der die Bundeswehr «kriegstüchtig» machen will und das als wichtige Priorität ansieht. Russland hat ja keineswegs vor, Deutschland (oder die NATO) anzugreifen und auch China hat das nicht vor.

              Die nachfolgenden Generationen wissen nicht, was Krieg ist (außer ein paar Deutschen mit Migrationshintergrund). Sie glauben auch nicht wirklich, dass das Verhalten einiger unserer Politiker in eine Eskalationsspirale führen kann, in der auf deutschem Boden Raketen einschlagen. Das könnte aber schon geschehen, wenn Leute wie Strack-Zimmermann nicht gestoppt werden.

          • >>Das erwähne ich ja, sogar mit dem herausgehobenen Fenske-Zitat.<<

            Sie erwähnten das zwar, doch Ihr Fokus ist ein anderer. Mir scheint auch Sie befürchten keine Eigendynamik in diesem Krieg, die zur Eskalation mit gravierenden Konsequenzen für unseren Kontinent führen könnte.

            • «Mir scheint auch Sie befürchten keine Eigendynamik in diesem Krieg»

              Sie sind da sozusagen ein gebranntes Kind und ich nicht. Deshalb fühlen wir da anders, obwohl auch mir rational klar ist, dass das Eis dünn ist. Im Gegensatz zu den meisten westlichen Kommentatoren halte ich Putin jedoch für hochgradig rational. Der wird nicht unnötig eskalieren. Ich glaube, bei aller Inkompetenz auf unserer Seite, auch nicht, dass jemand wegen der Ukraine am Atomknopf rumspielen wird. Und solange das bei uns niemand tut, kommt Russland ganz sicher nicht in eine Bedrängnis, in der Putin das tun müsste.

              Was die Eigendynamik allgemein betrifft, so halte ich es mittlerweile für das wahrscheinlichste Szenario, dass die ukrainische Front noch 2024 an einigen Stellen großräumig einbricht, dass der ukranische Widerstand aber 2024 noch nicht zusammenbricht. Es werden sich dann drei Fragen stellen: 1. Begreifen die kompetenteren westlichen Militärs dann, dass man den de-facto-Sieg Russlands hinnehmen muss? 2. Können sie die westlichen Politiker, insbesondere den Greis in Washington, überzeugen, dass in dieser Situation Schadensbegrenzung die beste Option ist? 3. Kommt es in der Ukraine zu einem Regierungsumsturz, in dessen Folge auch dort Schadensbegrenzung über den Endsieg gestellt wird?

              Was Punkt 1 betrifft, scheint mir selbst Gerhartz an sich zu wissen, was die Stunde geschlagen hat, wenn er sagt: «das wird nicht den Krieg ändern». Keine Option, die der Westen wirklich hat, wird den Krieg ändern. Wenn man den Schaden und den eigenen militärischen Reputationsverlust maximieren will, schickt man Bodentruppen. Wenn man die eigenen Verluste an Kampfkraft maximieren will, schickt man die eigene Luftwaffe. Mit keiner dieser Optionen wird man einen Krieg gegen Russland gewinnen.

            • Der Krieg ist EINE Sache. Viele andere Felder eine Andere.
              An eine gewisse Eigendynamik glaube ich schon. Allerdings halte ich z.B. Putin für sehr rational und eher berechenbar.
              Die wenig kommunizierten Neben- und Folgeschäden machen mir Sorgen. Da könnte man nennen: Inflation, Lieferbrücken, Sozialabbau, Hunger, Renten, psychische Auswirkungen, Steuern, und vieles mehr.
              Je nach Land kann das drastische Wirkung zeigen und u.U. ebenso zum Krieg oder politischen/gesellschaftlichen Verwerfungen führen.
              Es ist ja icht so, daß wir einfach nur Geld in den Topf werfen. Selbst die Industrie wird sich etwas verändern müssen. Neue Abhängigkeiten werden entstehen, Märkte werden wegbrechen oder sich verändern. Mit neuen Feindschaften ist zu rechnen, langjähriger kalter Krieg, Sanktionen und Boykottmaßnahmen.
              Was genau in welchem Ausmaß zutrifft wird man sehen. Wie vorher wird es nicht mehr werden.
              Das hat man riskiert und ist teilweise ja auch erwünscht.
              Der Westen wollte Stärke zeigen, hat aber auch seine Schwächen preisgegeben.
              Ohne Ausdehnung der NATO hätte man gut leben können, es gab andere Optionen die machbar gewesen wären.
              Man kann spekulieren, weshalb man einen Krieg vorzog.

              • «Der Westen wollte Stärke zeigen, hat aber auch seine Schwächen preisgegeben.»

                Der Westen ist auf dem absteigenden Ast und die Politiker können damit nicht umgehen. Dabei wäre es bei richtiger Politik gar nicht so dramatisch, hauptsächlich ein Bedeutungsverlust relativ zu anderen Ländern und nur ein moderater Wohlstandsverlust oder, durch die immer noch wachsende Produktivität und Automatisierung, sogar nur eine Wohlstandsstagnation.

                Weil die Politiker sich aber mit dem relativen Bedeutungsverlust nicht abfinden wollen und außerdem noch riesengroße Rosinen im Kopf haben, was man denn alles so an (vorgeblich) ökologischen und gesellschaftspolitischen Projekten vorantreiben sollte, wird eine handfeste Krise mit Gefahr für die innenpolitische Stabilität daraus. International macht man sich mit dem lauten Gebelle aus zahnlosem Maul sowieso lächerlich.

                • Da haben Sie wohl recht.
                  Insofern finde ich das Leak gar nicht so schlecht. Was einem vorenthalten wird für eine faktenorientierte Meinung kommt wenigstens so ans Tageslicht.
                  Militärisch viell. ungünstig, aber für ein besseres Bild in der Bevölkerung unbedingt notwendig.
                  Außer man hat grenzenloses Vertrauen in die Regierung.

  4. Was haben Sie Dall-E eigentlich mitgegeben? Sind das etwa alles abgeschossene Taurus, die im Schwarzen Meer schwimmen? Und bei der Bruecke (eigentlich zwei) fehlt mir der jeweilige Bogen.

    • «Sind das etwa alles abgeschossene Taurus, die im Schwarzen Meer schwimmen?»

      Dafür bin ich nicht verantwortlich. Ich habe nur einen Angriff eines Schwarms olivgrüner Marschflugkörper auf eine Brücke über eine Meerenge im Stil von Jan Vermeer verlangt. Ich denke nicht, dass der Stil von Vermeer besonders gut getroffen ist. Die ganzen Trümmer auf dem Wasser gab es aber in drei der vier Vorschläge und der vierte war vom Lichteindruck her zwar vermeeriger, aber man konnte da nicht von einem Schwarm von Marschflugkörpern reden.

      Vielleicht weiß Dall-E ja mehr über die Erfolgsaussichten dieses Angriffs?

    • Ich hatte per Brief abgestimmt. Man weiß ja vorher nie, ob man nicht doch skifahren oder eine Radtour machen will. Es ging national auch um die Rente.

      Übrigens habe ich gefunden, dass ich diesmal doch insgesamt erstaunlich nahe an den Empfehlungen der Regierungen und Parlamente (Bund, Kanton, Stadt) lag. In den meisten Fällen waren die Argumente der Initianten doch nicht ganz so überzeugend. Man muss allerdings auch sagen, dass die Gegenvorschläge in Einzelfällen auch ziemlich weit auf die Anliegen der Initianten eingegangen sind.

      • «Man weiß ja vorher nie, ob man nicht doch skifahren oder eine Radtour machen will.»

        Zumindest nicht daheim ist 😉

        «Es ging national auch um die Rente.»

        «Übrigens habe ich gefunden, dass ich diesmal doch insgesamt erstaunlich nahe an den Empfehlungen der Regierungen und Parlamente (Bund, Kanton, Stadt) lag.»

        Yo, das war ein rabenschwarzer Tag fuer die Jungen. 😉

        • «Yo, das war ein rabenschwarzer Tag fuer die Jungen.»

          Die Regierung hatte die 13. AHV-Monats-Rente aber nicht empfohlen. Mir persönlich kann ein höherer AHV-Beitrag herzlich egal sein, aber eigentlich empfinde ich das gegenüber der jüngeren Generation wirklich nicht als fair und habe auch nicht dafür gestimmt.

          Wenn es wirklich Leute gibt, die mit dem jetzigen Mindest-AHV-Rentenniveau nicht auskommen (ich denke, ich könnte das schon, so wenig ist es nicht), hätte man besser an den Ergänzungsleistungen gedreht.

          Alles andere ist übrigens so ausgegangen, wie ich abgestimmt habe.

          • Das ist alles okay. Sie muessen sich bei mir fuer nichts rechtfertigen.

            «Die Regierung hatte die 13. AHV-Monats-Rente aber nicht empfohlen.»

            Na ja, «nahe an den Empfehlungen der Regierungen…» bedeutet ja nicht automatisch, dass dann auch in der Mehrheit dafuer gestimmt wurde. Waere ja auch suboptimal, wenn die «Volksinitiativen» immer regierungskonform waeren. Dann koennte man sich das auch sparen.

            Den «rabenschwarzen Tag…» habe ich uebrigens aus der Sueddeutschen.

            https://www.sueddeutsche.de/politik/schweiz-rente-volksabstimmung-sozialstaat-1.6417793

              • Ja. Waere ja auch unlogisch, wenn Regierung und Parlament dafuer gewesen waeren. Man muss das ja auch finanzieren. Da spielt man gern die Armen und Alten gegen die junge und zukuenftige Generation aus. Da ist die Einsicht dann meistens auch gegeben. (Ist bei «uns» u.a. bei der Schuldenbremse und der «Klimagerechtigkeit» nicht anders.)

                • «Man muss das ja auch finanzieren.»

                  Die Bevölkerung muss es finanzieren. Entweder durch steigende AHV-Beiträge oder durch eine Erhöhung der Mehrwertsteuer. Die Arbeitgeber würden Letzteres vorziehen. Ich bin aber für Ersteres, weil es ordnungspolitisch korrekt ist. Renten sollten durch Rentenbeiträge finanziert werden, schon damit transparent bleibt, was es kostet.

                  • Na gut, aber die verdienen bei Ihnen ja auch mehr, und ich habe gelesen «alle Einkommensformen werden in jeder Höhe für alle, auch Beamte, gleich belastet. Hohe bis sehr hohe Einkommen sind nicht privilegiert, was zu einem respektablen Umverteilungseffekt von oben nach unten führt.»

                    Weiter heisst es (im «Freitag», der dem Thema auch einen Artikel gewidmet hat):

                    «Ein regelrechter Traditionsbruch für die Linke und die Gewerkschaften in einem Land, in dem die Avantgarde des europäischen Rechtspopulismus, der auf Fremden- und Ausländerfeindlichkeit beruht, erfunden wurde.» (Gar nicht gewusst, dass da der Ursprung allen Uebels liegt.)

                    Uebrigens wird es bei uns auch eine kraeftige Rentenbeitragserhoehung geben – ganz ohne 13. Rentenmonatsgehalt und bei den nach 1963 Geborenen liegt der Renteneintritt jetzt schon bei 67.

                    • Ja, die AHV ist sehr viel solidarischer als das deutsche Rentensystem und das finde ich auch gut so.

                      Eine deutsche Zeitung sollte doch bitte nicht schreiben, dass in der Schweiz «die Avantgarde des europäischen Rechtspopulismus, der auf Fremden- und Ausländerfeindlichkeit beruht, erfunden wurde.»

                      Selbst wenn man mal die Tausend Jahre in Deutschland vergisst, liegen zwischen einem Blocher auf der einen Seite und einem Höcke auf der anderen nun wirklich Welten.

  5. Markus Reisner von der Militärakademie Wien ist noch etwas pessimistischer als ich. Er hält es für denkbar, dass die russische Seite die ganze linksufrige Ukraine (bis zum Dnjepr) besetzen könnte. Quelle: ZDF

    Für ausgeschlossen halte ich das nicht, aber dass das ohne russische Mobilmachung 2024 geschieht, halte ich doch noch für ziemlich unwahrscheinlich.

    • Ich habe vor einiger Zeit mal geschrieben, daß ich den Dnepr für eine mögliche Trennlinie beider Kontrahenten am Ende für durchaus wahrscheinlich halte.
      Natürliche Grenzlinien haben gewisse Vorteile. Bis dahin ist noch ein weiter Weg, aber Gebietsgewinne müssen nicht linear erfolgen.

      • Alles schon mal da gewesen.

        «Während die Kosakenelite von den in Aussicht gestellten höheren Privilegien innerhalb der Adelsrepublik [polnisch-litauisch – neraz] angelockt wurde, blieb das einfache Volk überwiegend auf der Seite Russlands. Im Verlauf des Bürgerkriegs, mit seinen zwischenzeitlichen zweiten (Wyhowski) und dritten (Jurij Chmelnyzkyj) Rada von Perejaslawl (1658 und 1659), deren Treueeide anschließend ebenfalls verletzt wurden, ergab sich letztlich eine Spaltung entlang des Dneprs in eine propolnisch orientierte Rechtsufrige Ukraine und eine prorussisch orientierte Linksufrige Ukraine.»

        https://de.wikipedia.org/wiki/Vertrag_von_Perejaslaw

        • «ihm/ihr» Ja, gendergerecht waere es wohl das (Faktotum), wenn es richtig funktionieren wuerde.

          «…aber ich denke, es wird auch noch Mundverbot bekommen»

          Ja, derartiges ist ja auch nicht neu. Vor kurzem hatte es schon in aehnlicher Weise geantwortet beim Vergleich Merkel vs. Pol Pot. Da hat die Hautfarbe/ Ethnie vermutlich einen hoeheren Rang als Merkels Bonus als Frau.

          • «Gemini hilft nicht bei der Werbung für Fleisch, schreibt keinen Schriftsatz über fossile Brennstoffe und hilft nicht einmal beim Verkauf eines Goldfisches. Es sagt, dass effektiver Akzelerationismus eine gewalttätige Ideologie ist, dass Libertäre moralisch mit Stalin gleichzusetzen sind, und besteht darauf, dass es schwer zu sagen ist, was mehr Schaden angerichtet hat: die Aufhebung der Netzneutralität oder Hitler.»

            Übersetzt mit DeepL.com (kostenlose Version)

            Yeap. Der Artikel ist echt gut. (Konnte allerdings noch nicht zu Ende uebersetzen. Limit fuer heute erreicht. Die Google-Konkurrenz oder Microsofts Bing-Uebersetzer wollte ich nicht nutzen.)

    • «Meiner Forderung, den Luftwaffeninspekteur Gerhartz aus seinem Amt zu entfernen, hat sich ein ehemaliger deutscher Geheimdienstchef angeschlossen. Ungünstigerweise für mich handelt es sich dabei allerdings um Hans-Georg Maaßen.»

      Das ist natuerlich ausgesprochen bloed, wenn Sie den Antrag im Bundestag stellen. Ich fuerchte, da bekommen Sie keine Mehrheit.

  6. Das Oberste Gericht der USA hat entschieden, dass Donald Trump bei den Vorwahlen der Republikaner in Colorado und Maine antreten darf. Selbst wenn er in allen Bundesstaaten gewinnen würde, in denen morgen gewählt wird, würde das allerdings noch nicht ausreichen, um die Nominierung sicher zu haben. Das könnte frühestens am 12. März geschehen. Aus meiner Sicht dürfte es spätestens am 19. März geschehen, zwei Tage nach dem Ende der russischen Präsidentschaftswahlen.

    Dann werden wir sehen, ob er sich gegen Obama (Trumps Worte) bzw. Biden (tatsächliche Situation) behaupten kann. So oder so, einen fähigen US-Präsidenten kann man nur erwarten, wenn mindestens einer der Kandidaten ernste gesundheitliche Probleme bekommt.

  7. An der Bachmut-Front sind die russischen Kräfte nach geolokalisiertem Bildmaterial in das Zentrum von Iwaniwske vorgedrungen.

    Die ukrainische Verteidigungslinie Berditschi – Orliwka – Tonenke westlich von Awdijiwka ist weiterhin unter Druck und nach geolokalisiertem Bildmaterial ist die russische Seite auch dort südlich von Orliwka vorgerückt. [Immerhin haben sich die russischen Fortschritte dort verlangsamt – izitiwab].

    Südlich von Donezk sind die russischen Kräfte nach geolokalisiertem Bildmaterial in Nowomichaliwka vorgerückt.

    Quelle: ISW

  8. Es wäre übrigens interessant zu wissen, was die Luftwaffenführung dann den Parlamentariern im Verteidigungsausschuss des Bundestag zwei Tage später erzählt hat. Die Protokolle des Verteidigungsausschusses sind allerdings (aus verständlichen Gründen) vertraulich.

    Wenn jedoch der von der CDU angestrebte Untersuchungsausschuss zustande kommt, dannn muss auch ein Abgleich zwischen dem abgehörten Gespräch und dem Auftreten dieser Leute im Verteidigungsausschuss gemacht werden, weil der Verdacht im Raum steht, die Luftwaffenführung könne das Parlament getäuscht haben.

    Nach Lage der Dinge ist ein Drängen darauf nur von der AfD und allenfalls von der Linken zu erwarten (falls die in dem Untersuchungsausschuss überhaupt vertreten wäre). Das verdeutlicht, wie wichtig es ist, dass es im Bundestag auch in Zukunft eine echte Opposition gibt.

  9. Die ukrainische Nachrichtenseite UNIAN weiß zu berichten:

    «Nach Angaben des Sprechers der Luftwaffe, Jurij Ignat, arbeiten westliche Partner und Medien derzeit an der Lieferung von Taurus-Raketen an die Ukraine.»

    Da bekommt der Begriff «Medienmacht» eine ganz neue Bedeutung. Die «Süddeutsche Zeitung» verfügt jetzt vermutlich über Marschflugkörper – oder war das der «Spiegel»?

    «Westliche Medien arbeiten im Informationsbereich zu dieser Frage der Bereitstellung dieser Waffen an die ukrainische Luftfahrt, die sie ebenso erfolgreich wie SCALP und Storm Shadow einsetzen würde.»

  10. Ich habe mal gegenrecherchiert, wie die Ukraine die «Storm Shadow» wirklich einsetzt. Auch dafür werden Su-24 verwendet, nicht MiG-23, wie Gerhartz behauptet hat. Zumindest öffentlich ist nicht bekannt, dass in diesem Krieg überhaupt MiG-23 in der Luft waren. Nach öffentlich bekannter Information stehen in der Ukraine gar keine MiG-23 mehr im Dienst.

    Entweder weiß Gerhartz etwas, das sonst ein gut gehütetes Geheimnis ist (unwahrscheinlich) oder er hat keine Ahnung, wie die Storm Shadow von der Ukraine eingesetzt wird (sehr wahrscheinlich, denn alle Berichte erwähnen Su-24 als Träger). Dann ist er ja sicher der Richtige, um den Bundestagsausschuss über die Taurus-Lieferungen zu informieren.

    • Ja, den Kretschmer hat man schon lange auf dem Kicker, weil der mehr auf Verhandlungen als auf Waffen draengt.

      Ich denke, das wird der saechs. CDU nicht schaden. Die Leute in Sachsen in der Mehrzahl finden das sowieso bekloppt, dass man die Pipelines gekappt bzw. gesprengt hat. Waere der Kretschmer nicht so ein eifriger Corona-Masznahmen-Durchsetzer gewesen, haette die CDU vermutlich auch ein paar mehr Prozente. Das nehmen die dem heute noch uebel.

      Ausserdem: t-online lesen sowieso die wenigsten. Oder stand’s auch in der SZ? (Meine nicht die Sueddeutsche.)

      • «Das nehmen die dem heute noch uebel.»

        Ich auch. Wobei er es wenigstens nicht benutzt hat, um andere politische Lieblingsprojekte unter diesem Vorwand voranzutreiben. Denen, die Letzteres getan haben (und es waren viele), traue ich keinen Fußbreit mehr über den Weg.

  11. Ja, genau die.
    Eigentlich kein „hohes Tier“, genauer betrachtet aber die Architektin der US-Osteuropapolitik der letzten Jahre.
    Außerdem ist sie bestens im Washingtoner Establishment vernetzt, sogar familiär. Nuland ist mit Robert Kagan verheiratet. Der hat familiäre Bindung zum vielzitierten Institute for the Study of War, das von Kimberly Ellen Kagan (Ehefrau von Frederick W. Kagan) gegründet wurde….
    Alles ein weites Feld (um mal die langweiligste Schulliteratur ever zu zitieren)
    Vielleicht schreibt ja Gunnar einen ausführlichen Artikel zu dem umfangreichen Thema 🙂

  12. Man muß wohl sagen, wir haben einen Krieg mit Russland. Von selbst auf die Idee gekommen oder im Auftrag?
    » Aus dem Auswärtigen Amt hieß es, das Treffen (Lawrow, EU Botschafter)sei nach dem Tod des Kremlkritikers Alexej Nawalny abgesagt worden. Der Vorwurf der Einmischung in die russischen Wahlen sei haltlos. Die russische Führung sei verantwortlich dafür, dass es im Land keine demokratische Wahl zwischen politischen Alternativen gebe.»
    Nun, Wahlen gibt es in Saudi-Arabien auch nicht. Wie hat man da reagiert?

    «Moskau setzt die Behauptung in die Welt, russische Journalisten würden in Deutschland drangsaliert. Berlin dementiert: Es gebe lediglich Beschränkungen für «Informationsmanipulationsmaßnahmen», die Sanktionen unterliegen»

    Das sind doch Kindergartenspiele. Sicher, der Westen würde nie versuchen in anderen Ländern die Meinungen zu beeinflussen. Nie hat man versucht über Radio/TV westliche Sichtweisen zu transportieren. Denn wir fühlen uns der absoluten Wahrheit verpflichtet.
    Nun, wenn man bedenkt, was man hier Bürgern schon alles erzählt hat, Behörden sich nicht an Gesetze halten, Abgeordnete einiges gar nicht erfahren dürfen……man sollte sich nicht allzuweit aus dem Fenster lehnen. Für einen Bückling vor Diktatoren sind wir doch allemal gut.
    Wir helfen nur einem angegriffenem Staat. Ach, wir helfen allen angegriffenen Staaten? Wäre mir neu.

      • Ja, ist unglaubwürdig.
        Natürlich rühren alle möglichen Staaten bei anderen mit, haben Agenten überall, Telefongespräche werden massenweise abgehört.
        Das ist doch Normalität.
        Selbst Entwicklungshilfe ist an Wohlverhalten gekoppelt.
        Immer diese Eilmeldungen: «Spion in Deutschland enttarnt».
        Was für ein Skandal. Als ob wir oder die NATO nicht ebenso Agenten überall platziert hätten.
        Entweder soll mit diesen Meldungen getäuscht werden, oder man ist schon auf die eigene Gehirnwäsche reingefallen.

  13. Frau Ulla von der Leyen wird Spitzenkandidatin der EVP im kommenden Wahlkampf um Europas Parlamentariersitze in Brüssel.

    Wer wird nach der Wahl Präsident(in) der Europäischen Kommission?

  14. Es wurde in Berlin Mitte, Bundeskanzleramt der Notfall geübt, so berichtete das Kalaschnikowblatt Berliner Zeitung: So wurde das Gebäude im Berliner Regierungsviertel geräumt. Anschließend wurden die Mitarbeiter zu einem geheimen Ausweichdienstsitz gebracht, damit von dort aus die Regierung dienstfähig bleibt. Bundeskanzler Scholz, Olaf war nicht mit dabei, er hatte was besseres zu tun. Aha.

  15. eine etwas andere sicht auf nuland – bin auch überrascht seitens eines ind. ex-diplomaten Badrakumar:
    https://www.newsclick.in/ground-beneath-bidens-russia-policy-shifting

    der krasseste teil ist blinkens abschiedsworte aka arbeitszeugnis:

    Das überschwängliche Lob, das Außenminister Antony Blinken der 62-jährigen Nuland wegen ihres vorzeitigen Ausscheidens aus dem Auswärtigen Dienst zuteil werden ließ, ist normalerweise Beerdigungen vorbehalten.

    orig: The effusive praise Secretary of State Antony Blinken showered on Nuland, 62, over her premature retirement from the foreign service is usually reserved for funerals.

    • …der Leiter des russischen Auslandsgeheimdienstes Sergej Naryschkin, der seinem CIA-Kollegen William Burns versprach… …eine gegenseitige Vereinbarung, das nichts an die Öffentlichkeit kommt an Themen die man so bespricht oder die einen betreffen in Bezug auf Ereignisse etc… …man steht also in Kontakt. Job ist halt Job.

      • die Bombe ist eben diese nachdrückliche Anerkennung der gegenseitige Vereinbarung nichts zu leaken an Burns, am Tage des Ausscheidens von Nuland, seitens des rus. Auslandsgeheimdienstchef Naryschkin – der TaurusLeak geht ja auf sein Konto.

    • Der Artikel von Badrakumar ist sehr gut. Ich denke schon, dass Nuland das Scheitern ihrer Politik erkannt hat und auch, was sie damit angerichtet hat. Ob sie allerdings daraus selbst den Schluss gezogen hat, zurückzutreten, muss offen bleiben. So mancher politische Rücktritt ist das Ergebnis von:»Du bist Deinen Job los. Wenn Du einen würdigen Abschied möchtest, wirst Du selbst zurücktreten.»

      • >>Ich denke schon, dass Nuland das Scheitern ihrer Politik erkannt hat und auch, was sie damit angerichtet hat. <<

        Hmmh, irgendwie naiv…Frauen in der Politik à la Nuland (i.Ü. auch ebengleiche Männer) erkennen kein Scheitern aus freien Stücken sondern werden abgesetzt oder wegbefördert. Ihren Abgang betrachte ich als Verschiebung der Einflussmächte in USA, was dort über alle Jahrzehnte gang und gäbe war.

        Optimistisch betrachtet kann der Vorgang durchaus so gedeutet werden, dass eine noch stärkere Konfrontation mit der RF von diesen Kreisen nicht gewünscht ist. Dazu passt auch das just in time veröffentlichte BW-Gespräch, das ggf. dieselben Kreise den Russen zugespielt haben könnten. Das Narrativ von dem Hoteltelefon kann ich nicht so recht glauben, auch wenn es zweifellos haufenweise strunzdumme BW-Offiziere gibt. Es hat schließlich 10 Tage gedauert, bis die Russen das Gespräch veröffentlichten, doch wozu der Zeitverzug? Ein plausibler Grund wäre, dass diese Zeit notwendig war zur Prüfung, um nicht einem Fake aufzusitzen.

        • «erkennen kein Scheitern aus freien Stücken sondern werden abgesetzt oder wegbefördert»

          Das sehe ich etwas nuancierter. Natürlich ist Nuland nicht plötzlich aufgefallen, was sie angerichtet hat und dass ihre Strategie gescheitert ist und dann ist sie deshalb zurückgetreten.

          Aber sie ist schon intelligent genug zu sehen, dass es nicht funktioniert hat und wer gerade die besseren Karten in der Hand hat. Dann kommen die Verschiebungen im Kräfteverhältnis ringsum, sie strahlt weniger Sicherheit aus, um sie herum wird über einen nötigen Politikwechsel geredet, was sie bemerkt, sie ist auch nicht mehr die Jüngste und dann bestellt Blinken sie zu einem Gespräch ein.

          Sie hätte ja auch kämpfen können. Saluschnyj hat die erste Rücktrittsforderung Selenskyjs nicht angenommen und erzwungen, dass Selenskyj ihn absetzt. Blinken hätte sich schwer getan, das mit Nuland zu tun – denn wie hätte er das begründet?

      • Er hat ja nicht gemeutert. Ganz im Gegenteil, er hat keinen Machtkampf mit Selenskyj gesucht, obwohl er in der Bevölkerung populärer als dieser ist und militärisch fähiger als sein Nachfolger. Ihn ins Ausland abzuschieben, ist seit Monaten der erste richtige politische Zug, den Selenskyj macht.

        • Die Frage ist nur, ob Selensky den Zug gemacht hat. Mir kam mit der 1. Meldung über Saluschnys Ablösung der Verdacht hoch, dass er angesichts einer bevorstehenden Niederlage der ukrainischen Armee aus der Schusslinie genommen werden soll. Der Makel einer Niederlage ist für zukünftige Aufgaben nicht besonders kleidsam, welche diese sind dürften Selensky mehr oder weniger beunruhigen. Vermutlich eher weniger, da der Mann ausgesorgt hat, mehr als viele andere Schauspieler dieser Welt.

          • «da der Mann ausgesorgt hat»

            Wenn er nicht beim nächsten Besuch in Odessa zur falschen Zeit am falschen Ort ist.

            Ich denke, es muss in dem Team, das die Besuche Selenskyjs mit ausländischen Gästen in anderen Städten als Kiew plant, einen russischen Maulwurf geben oder die werden auch abgehört. Nach der Begleitdrohne für Baerbock ist es ja schon der zweite Fall. Die Zufälle häufen sich.

            Das hat etwas von Molotow-besucht-Hitler-und-muss-wegen-eines-britischen-Luftangriffs-in-den-Keller.

        • Okay. Aber es geht ja nicht um die Realitaet, sondern um das, was Selenskyj dafuer haelt. Insofern «aus den Augen, aus dem Sinn» – war schon der richtige Schritt.

          Und klar – Salisbury: Vielleicht loest sich dann das Problem von selbst.

  16. Zu William Burns, damals Botschafter der USA in Moskau, Russland – jetzt CIA, Vollblutdiplomat wie ich vermute, wurde ja erwähnt vom Ex-Diplomaten Badrakumar:

    «…Im Jahr 2008 telegrafierte William Burns, der damalige US-Botschafter in Russland und heutige CIA-Direktor, aus Moskau: «Der Beitritt der Ukraine zur NATO ist für die russische Elite (nicht nur für Putin) der schärfste aller roten Fäden … Ich habe noch niemanden gefunden, der die Aufnahme der Ukraine in die NATO als etwas anderes betrachtet als eine direkte Herausforderung für russische Interessen.» »

    https://www.infosperber.ch/politik/welt/ukraine-chronik-der-westlichen-einmischung/

    Da kennt er sich bestimmt gut aus und hat was dazugelernt. Was haben die da in Washington gelernt? Die einen sagen, wir haben den kalten Krieg gewonnen, wir sind der Sieger. Und die andern: Wir haben ihn beendet. Und nun, 35 Jahre später? Keine Art von Gorbatschow in Sicht, und das bei so viel Wahlen in diesem Jahr.

    Zum Zustand der Bundeswehr, ungefähr wie Söder mit TOP-GUN-Fotoshot und diese Waffe muss zum Einsatz kommen, alle im Homeoffice und im Urlaub ganz sicher im Kriegsrausch, aber nur nicht an der Front der Held sein – vermutlich denken die, sie werden nur von Freunden sicher abgehört. Geht gar nicht, sagte mal eine Kanzlerin Angela, jetzt ade.

    Wenn Itzi, der erfahrene NVAler das leiten müsste also so ein Briefing für die Politik ausarbeiten, der hätte eine Berghütte im Thüringer Wald gefunden, oder ein Hausboot in der Lausitzer Seenlandschaft unter der Woche.
    Ich hätte es dem Minister Pistolero gegeben und gleich noch die Kündigung. Nicht mein Krieg. Der Mann ist übrigens laut Barometer im ZDF im Plusgradbereich die Nummer Eins.

    Wer sagt eigentlich, dass das gesamte Gespräch veröffentlicht wurde? Außer Angelsachsen und Franzosen und Transit über Polen gab es gar nicht viel zu hören vom Beitrag der USA direkt, oder? Also nur den Akzent, der auch in der Ukraine vorherscht. Der Rest CIA stand eher in der WaPo.

    Man könnte fast meinen, die Bundeswehr hat nicht nur eine dienende Rolle gegenüber der USA, der Angelmann mit Tee drückt im Moment auf die Tube mit einem Ringtauschvorschlag und der Franzmann mit Soldaten ab in die Ukraine. United we stand, jeder Schuss ein Russ.

    Wer sagt eigentlich, dass das Gespräch die Russen abgehört haben, vielleicht haben sie es zugespielt bekommen.Von wem auch immer. Vielleicht haben sie es auch anders abgehört, nur geben sie die gute Quelle nicht preis.

    Geopfert wurde dann die Toria, in Ukrainisch oder Russisch heißt die bestimmt Vikuscha, sie soll ja diese Sprache sprechen und verstehen.Die DNA ihres Ex-Chefs geht ja auch bis nach Kiew. Für die jüdische Vergangenheit der Urahnen ist man aber nicht verantwortlich.

    Selensky war wieder mal in der Türkei, beim Sultan, dessen Land in der NATO wirkt, gegen ISRAEL steht, ein freies Kurdistan verhindert, irgendwo was mit Zypern hatte, hinter Aserbeidschan steht und russische Urlauber gerne empfängt. Kommt ganz schön rum. Erdogans schöne Großstadt am Wasser, auch Byzanz mal genannt empfiehlt sich noch immer für Gespräche.

    Der Pabst im alten Rom, der ehemaligen Bruderstadt von Konstantinopel, der lebt auch noch:

    https://www.spiegel.de/ausland/papst-franziskus-fordert-ukraine-zu-mut-der-weissen-fahne-auf-a-872850ff-95b7-4b68-a288-1afc71895536

    »Wenn man sieht, dass man besiegt wird, dass die Dinge nicht gut laufen, muss man den Mut haben, zu verhandeln«

    Die Ukraine möchte ja immer schon vorab Ergebnisse festschreiben und danach verhandeln. Kann man nicht einfach mit ganz großen Forderungen in die Verhandlung gehen und sich die andere Seite auch mal anhören? Die Person an meiner Seite sagte zu mir, die ukrainische Frau will immer alles sofort und gleich, geht immer stur vor und ohne nach links und rechts zu schauen bekommt sie das auch. Tragische Verluste egal, das nimmt sie in Kauf. Nicht das das auch auf die ukrainische Geopolitik zutrifft.

    Gehört denen da unten überhaupt noch was von der Ukraine. Also dem Volk. Ich erinnere an das Volkseigentum der DDR, was über die Treuhand unter den Hammer kam oder die schönen Beteiligungsscheine in Russland, welche die zukünftigen Oligarchen gesammelt haben. Geh ich durch LE in Sachsen, es soll ja vieles den Wessis gehören. Eine Freundin sagte mir, sie überweist nach München.

    Habe aber kein Mitleid, bei so viel Theorie über den Klassenfeind hätte man vorher schon die Grundbuchreinigung machen sollen bzw. die Eigentums- statt Einigungsfrage stellen müssen. Haben wir verpasst als die mit Bananen gewedelt haben. Dafür muss ich mir heute noch anhören das die Nürnberger Lebkuchen 89/90 in Söder-Franken aus waren.

    Zu Nawalnys Beerdigung kamen ja viele Menschen. Man sagte mir, die Leute waren nicht wegen Nawalny da, sie wollten nur zeigen das sie auch ein Teil des Volkes sind. Wenn der Staat sagt, geht nicht dahin, es wird Konsequenzen haben – da geht man erst recht, oder? Das ist nicht die Revolution, aber manchmal ist zuviel zuviel.

    • «Zu Nawalnys Beerdigung kamen ja viele Menschen.»

      Ein paar Tausend von 143.4 Millionen, um genau zu sein. In Deutschland gibt es etwa 60 Millionen Wahlberechtigte. In den neuesten Umfragen aus der vergangenen Woche liegt die AfD bei 17-19%, Mittelwert 18.4%. Seien wir vorsichtig, sagen wir 18%. Das sind immer noch mehr als 10 Millionen Leute, die AfD wählen wollen.

      In fast allen Umfragen (ausser Forsa) liegt übrigens das BSW vor der FDP und über der 5%-Hürde (Durchschnitt 5.8%) und in allen vor der Linken, zumeist deutlich. Die Libnke liegt in allen Umfragen unter der 5%-Hürde, der Durchschnitt der FDP ist 4.6%.

      • «Ein paar Tausend von 143.4 Millionen, um genau zu sein.»

        Das sollte man nicht klein reden. Denn im Gegensatz zu Deutschland, wo man (fast) unbeschwert seine Solidaritaet mit der laengst «toten» RAF zum Ausdruck bringen kann, ist es fuer diese «paar Tausend» schon ein grosses Risiko, zumal es sicher bei einigen auch darum ging, zu zeigen, dass sie mit Putins Politik nicht einverstanden sind.

        • «zumal es sicher bei einigen auch darum ging, zu zeigen, dass sie mit Putins Politik nicht einverstanden sind»

          Ich denke, darum ging es allen. Ich schätze den Mut (die Zivilcourage) dieser Menschen auch sehr hoch. Aber vom strategischen Standpunkt her sind die paar Tausend trotzdem keine relevante Größe, die 10 Millionen potentiellen AfD-Wähler sind es.

    • «Der Mann [«Pistolero»] ist übrigens laut Barometer im ZDF im Plusgradbereich die Nummer Eins.»

      Das ist er schon von Anfang an. Gemessen an den anderen Kriegsministerinnen ist er aber auch der Kompetenteste. Ist halt das geringste Uebel, denkt vielleicht die Bevoelkerung in der Mehrheit.

      Uebrigen: Die Mehrheit der Deutschen will auch keine Taurus in der Ukraine. (Auffaellig dabei, welche Partei da am meisten dafuer ist.)

      https://www.zdf.de/nachrichten/politik/politbarometer-taurus-ukraine-100.html

      Und jetzt stellen Sie sich mal vor, wer nach den (Neu-)Wahlen naechster Kriegsminister wird: Kiesewetter. Der sagt ja ganz offen, dass er den Krieg nach Russland tragen will.

      Was izi betrifft, der soll mal schoen in der Schweiz bleiben. Da ist er wenigstens sicher. Wenn wir Deutschen demnaext Bodentruppen in die Ukraine schicken, ist der erfahrene NVAler mit umfangreichen Kenntnissen ueber sowjetische Waffentechnik doch gleich als erster faellig.

      Ja, der Papst will die weisse Fahne hissen und ruft die Ukraine zur Kapitulation auf. So steht’s in den Ueberschriften unserer Medien. Zustimmung sieht anders aus.

      • «Gemessen an den anderen Kriegsministerinnen ist er aber auch der Kompetenteste.»

        Hier hätten Sie wohl wirklich Kriegsminister:innen oder etwas Gleichwertiges schreiben, also in irgendeiner Weise gendern sollen, weil das sonst missverständlich ist. Pistorius macht das, soweit ich sehen kann, auch besser als de Maiziere, zu Guttenberg, Jung, Struck und ganz sicher besser als Scharping. Man muss auch berücksichtigen, dass er das Ressort in einem extrem desolaten Zustand übernommen hat. Was das Gendern betrifft, würde ich nicht sagen wollen, dass Kramp-Karrenbauer das schlechter gemacht hätte als Jung oder Struck und ganz sicher nicht so schlecht wie Scharping.

        Für die politischen Leitlinien ist Pistorius nicht verantwortlich. Er soll aus der Bundeswehr wieder einsatzfähige Streitkräfte machen, also einen Augiasstall ausmisten. Das ist eine Herkulesaufgabe, an der er auch scheitern kann, ohne deshalb geradezu als inkompetent gelten zu müssen.

        Zum Thema «einsatzfähige Streitkräfte»: Ja, die Fregatte «Hessen» hat schon eine Huthi-Drohne abgeschossen. Sie hat aber auch schon auf eine US-Drohne geschossen (und diese verfehlt) und sie führt zu wenig Munition mit. Ich denke nicht, dass die anderen Teilstreitkräfte (Luftwaffe und Heer) in einem besseren Zustand sind als die Marine.

        «Wenn wir Deutschen demnaext Bodentruppen in die Ukraine schicken, ist der erfahrene NVAler mit umfangreichen Kenntnissen ueber sowjetische Waffentechnik doch gleich als erster faellig.»

        Nee, Ich bin zwar formell Bundeswehr-Reservist, aber die haben mich nie kontaktiert. Soweit ich weiß, setzt keine der beiden Seiten im Ukraine-Krieg mehr die Schilka oder das Kub-System ein. Ich habe also, bis auf meine Panzerfahrausbildung auf T-55 und eine T-72-Fahrstunde, keine relevanten Kenntnisse mehr. Richtig ist allerdings, dass ich aus dem Kreis der «wehrrechtlich verfügbaren» Personen erst mit Vollendung des 65. Lebensjahrs ausscheide. Selbst mein älterer Bruder mit seinen Kenntnissen des immer noch aktuellen Pontonparks wäre also im Prinzip noch einberufbar. Es hätte etwas von Volkssturm.

        • Ja, ich haette KriegsministerInnen schreiben sollen (Das war kein Dreckfuhler. Sie haben wirklich gut aufgepasst.) Ich hatte aber da wirklich nur «unsere» Frauen im Sinn. Und klar Sie haben recht: Die Maenner waren nicht besser, wobei ich den zu Guttenberg ganz huebsch fand…

          Ich will den Pistorius auch nicht madig machen. Er hat eben einen Dr*cksjob und die SPD am Hals. Da ist er schon bestraft genug.

          «Soweit ich weiß, setzt keine der beiden Seiten im Ukraine-Krieg mehr die Schilka…»

          Hier gibt’s ein Foto. Ist aber fast ein Jahr alt.

          https://www.spartanat.com/2023/03/polen-liefert-shilkas-in-die-ukraine/

          Bzgl. Ihrem Bruder und Ihren Eltern (Gott oder wer auch immer bewahre uns davor) muss ich Ihnen ja nicht sagen, was Sie tun koennten.

            • Spätestens wenn deutsche Soldaten aktiv an Kampfhandlungen beteiligt sind, rechne ich mit einer Mobilmachung in Russland. So gut wie jede Familie hat damals Tote durch die Wehrmacht zu beklagen. Wir sind jetzt schon zu intensiv beteiligt.
              Wie das dann ausufern könnte, da kann man spekulieren. Aber im Extremfall wäre kein Ort in der EU sicher.
              Zum Glück ist noch ein Widerwille in der Bevölkerung vorhanden, der die militärische Ausweitung mißbilligt.
              Vielleicht ist der desolate Zustand der BW sogar ein Glücksfall.

                  • Ja, ja, man kann die schon dorthin schicken. Aber wenn die Zinksärge zurückkommen, wird weder die Öffentlichkeit das aushalten, noch werden die Berufssoldaten das tolerieren, die zu ganz anderen Bedingungen diesen Job angenommen haben. Und wenn klar wird, dass die NATO auf dem Boden ein Papiertiger ist, was dann?

                    • Na ja, wir verteidigen dort ja UNSERE Freiheit. Die Propaganda hat noch nicht gefruchtet, was aber wenn ein Ereignis eintritt und den Trend umkehrt?
                      Na ja, auch ohne diese Eskalation sind die bisherigen und kommenden Schäden außerhalb der Ukraine enorm. Diese Entwicklung wäre mit einem Ende des Krieges nicht gestoppt.
                      Es ist auch noch unklar, welche Auswirkungen das Ganze tatsächlich noch haben wird. Es wird wohl insgesamt weltweit eine Billionensumme werden.

                    • «Na ja, wir verteidigen dort ja UNSERE Freiheit. Die Propaganda hat noch nicht gefruchtet, was aber wenn ein Ereignis eintritt und den Trend umkehrt?»

                      Sie sagen es, das bräuchte eine Trendumkehr. Seit zwei Jahren geht der Trend in die andere Richtung, die Skepsis wächst.

                      Ich denke nicht, dass ein Einbruch oder Zusammenbruch der Front eine Trendumkehr bewirken würde. Nehmen wir an, die russischen Kräfte rücken wirklich auf ganzer Linie bis an den Dnjepr vor und Putin erklärt das hinterher zur neuen Grenze Russlands. Das ist das, wovor die westlichen Politiker Angst haben, denn danach wären die militärischen Optionen für eine Wiedereroberung ukrainischen Territoriums praktisch Null.

                      Denken Sie, adss in der Zeit zwischen großräumigem Fronteinbruch und dem Erreichen des Dnjepr die Stimmung in westeuropäischen Ländern den Einsatz eigener Bodentruppen unterstützen würde? Welcher Anteil der Leute glaubt der Medienpropaganda? Welcher Anteil verfolgt sie auch nur? Zinksärge sind eine sehr viel effektivere Propaganda.

          • «wobei ich den zu Guttenberg ganz huebsch fand…»

            Ja, der sah gut aus und konnte sich stilvoll kleiden. Wieviel mehr da war, kann ich aber schlecht einschätzen. Bleibende Spuren hat er meines Wissens keine hinterlassen.

            «Hier gibt’s ein Foto. Ist aber fast ein Jahr alt.»

            Autsch. Ich habe gerade völlig vergessen, wie man das Ding bedient. Ich fürchte, ich werde mich auch nie wieder daran erinnern.

  17. «Aus am 8. März veröffentlichten geolokalisierten Aufnahmen geht hervor, dass die russischen Streitkräfte kürzlich östlich von Terny (westlich von Kreminna) vorgerückt sind.»

    «Russische Streitkräfte rückten kürzlich westlich von Awdijiwka vor, während die Kämpfe in diesem Gebiet am 9. März fortgesetzt wurden. Geolokalisierte Aufnahmen, die am 8. März veröffentlicht wurden, zeigen, dass die russischen Streitkräfte kürzlich weiter in das Zentrum von Orliwka (westlich von Awdijiwka) vorgedrungen sind. Am 9. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte auch auf Felder südlich von Tonenke (westlich von Awdijivka) vorgedrungen sind, obwohl dieser Vorstoß wahrscheinlich nicht vor kurzem stattgefunden hat.»

    Quelle: ISW

  18. Baerbock meint gerade: Wir müssen an der Seite der Kinder in der Ukraine stehen.

    Kinder eignen sich scheinbar immer zum Mißbrauch diverser Gruppen.
    Zu den Kindern in Gaza stehen wir natürlich nicht, obwohl die Totenzahl bei weitem größer ist und mit voller Absicht bombardiert wird. Stattdessen liefern wir die Munition dafür.
    Vielleicht werfen wir als Gutmenschen für die Überlebenden ein paar Päckchen ab. An diesen Humanismus und unsere Hilfsbereitschaft glauben aber auch nur wir selbst.

  19. «Russische Streitkräfte sind kürzlich geringfügig westlich von Bakhmut vorgerückt. Aus den am 10. März veröffentlichten geolokalisierten Aufnahmen geht hervor, dass die russischen Streitkräfte kürzlich in den Osten von Ivanivske (westlich von Bakhmut) vorgedrungen sind.»

    «Russische Streitkräfte sind vor kurzem geringfügig nordwestlich von Avdiivka bei Berdychi und westlich von Avdiivka in Orlivka vorgerückt. Aus den am 9. und 10. März veröffentlichten geolokalisierten Aufnahmen geht hervor, dass die russischen Streitkräfte kürzlich südlich von Berdytschi und im Westen von Orliwka vorgerückt sind.»

    «Russische Streitkräfte sind kürzlich südwestlich von Vuhledar im Westen der Oblast Donezk vorgerückt. Aus den am 10. März veröffentlichten geolokalisierten Aufnahmen geht hervor, dass die russischen Streitkräfte kürzlich nordwestlich von Shevchenko (südwestlich von Vuhledar) vorgerückt sind.»
    Quelle: ISW

  20. Und wieder Ungemach. Muß wegen dem Streik ein Familienmitglied in Frankreich abholen. 500km. Aus medizinischen Gründen unbedingt notwendig.
    Das so nebenbei, ich bin sicher nicht der Einzige, der Probleme bekommt.
    Verhandlungen sind eben immer die erste Wahl, dazu scheinen wir die notwendigen Leute nicht zu haben.
    «Denken Sie, adss in der Zeit zwischen großräumigem Fronteinbruch und dem Erreichen des Dnjepr die Stimmung ….»
    Ich denke an ein unabsichtliches oder absichtlich herbeigeführtes Ereignis. Vom Raketeneinschlag bis Provokation.
    Nicht daß ich fest damit rechne, aber den Unsicherheitsfaktor beziehe ich in Überlegungen mit ein.
    Aus Polen hört man, NATO Soldaten sollen seit 2014 in der Ukraine sein. Aber nicht direkt in Kampfhandlungen verstrickt. Was immer das im Detail bedeutet.

    • «Aus Polen hört man, NATO Soldaten sollen seit 2014 in der Ukraine sein. Aber nicht direkt in Kampfhandlungen verstrickt.»

      Ich kann mich erinnern, dass damals ein ziemlich dringender Verdacht bestand, deutsche Offiziere einer OSZE-Mission hätten Stellungen der Separatisten ausgekundschaftet und die Information an die ukrainische Armee weitergegeben. Soweit ich mich erinnere, gab es weder sichere Belege dafür, noch ein überzeugendes Dementi.

      Dass der US-Geheimdienst CIA damals mitgemischt hat, ist hingegen belegt.

  21. «Die russischen Streitkräfte sind kürzlich entlang der Straße Kupjansk-Swatove-Kreminna vorgerückt und haben am 11. März weitere Gefechte in diesem Gebiet geführt. Aus den am 10. März veröffentlichten geolokalisierten Aufnahmen geht hervor, dass die russischen Streitkräfte östlich von Terny (westlich von Kreminna) vorgerückt sind.»

    «Die am 6. März veröffentlichten geolokalisierten Aufnahmen zeigen, dass ukrainische Streitkräfte auf ein Feld nördlich von Bohdaniwka (nordwestlich von Bakhmut) vorgedrungen sind, obwohl die ukrainischen Streitkräfte in letzter Zeit wahrscheinlich nicht vorgedrungen sind.»

    «ISW beobachtete am 3. März geolokalisiertes Bildmaterial, das zeigt, dass die russischen Streitkräfte bis ins Zentrum von Ivanivske [bei Bachmut – izitiwab] vorgedrungen sind.»

    «Am 11. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte vor kurzem geringfügig nördlich von Heorhiivka, Pobieda und Novomykhailivka (alle südwestlich von Donezk) vorgerückt sind.»

    «Zusätzliche geolokalisierte Aufnahmen, die am 10. März veröffentlicht wurden, zeigen, dass die russischen Streitkräfte südöstlich von Schewtschenko (südwestlich von Donezk-Stadt und südwestlich von Vuhledar) geringfügig vorgerückt sind.»

    «Russische Streitkräfte rückten am 11. März inmitten von Stellungskämpfen im Grenzgebiet der Oblast Donezk-Saporischschja geringfügig südwestlich von Welyka Nowosilka vor. Geolokalisierte Aufnahmen, die am 7. und 10. März veröffentlicht wurden, zeigen, dass die russischen Streitkräfte südöstlich von Chervone (südwestlich von Velyka Novosilka und südöstlich von Hulyaipole) vorgerückt sind.»

    Quelle: ISW-Bericht vom 11. März 2024

    • Scheint so. Ich habe die Tage gelesen, Russland produziert 3 mal so viele Granaten als der Westen. Man rückt auch leicht vor.
      Weiter eskalieren kann keine Lösung sein. Auch Taurus würde nicht viel ändern, eher weiter anheizen und weitere Maßnahmen notwendig machen.
      Eigentlich müßten wir schon Schadensbegrenzung betreiben, stattdessen blasen einige Politiker zum Angriff.
      Es könnte sein, daß die EU auf einem großen Problemberg sitzen bleibt und sich selbst neutralisiert hat.

  22. Auch Luftwaffenchef Gerhartz hat sich auf unzulässige, nicht sichere Art in die Konferenzschaltung eingewählt. Es ist aber nicht bekannt, dass es bei ihm zu einem Datenabfluss gekommen sei. Das hat sich gestern im Verteidigungsausschuss des Bundestags herausgestellt. Verteidigungsminister Pistorius schließt personelle Konsequenzen nicht mehr strikt aus, will aber zunächst den Abschluss der Untersuchungen abwarten.

    Quelle: ARD-Morgenmagazin

    • es ist witzig, dass die regierungsteile bei pressekonferenzen i.w.Sinne solche klopper rausbringen.
      hier kann es aber sein, dass abgelenkt wird: unser mann in singapur ist ein dipl-inf (@BW-uni) plus langjähriger offizier – der wählt sich über ein hotel-wlan (marke unsicher) in eine webex-conf ein.
      windows-webex oder handy-webex laufen immer verschlüsselt, auch eine zoom-conf läuft über https (heute tls-verschlüsselt)… pistorius redet von individuellen fehler und zufallstreffer … ähm für it-ler klingt es nach kompletten BS, IMHO – unser mann in singapur hat mit BT-headset übers handy oder laptop kommuniziert (was verboten ist!) – es kommt schlimmer, denn BT ist abgeschaltet am dienst-laptop oder handy….hier gibt es lösungen, die leider alt aber spurlos sind und komplett unsicher.

      der marine schiff hessen hat ja drohnen bekämpt und just in der presse-conf musste man bei nachfragen zugeben, dass die hessen vorher 2x 2mio sm2-missiles wortwörtlich versenkt hat, beim bekämpfen einer us-drohne.

      man gibt doch solche klopper nicht zu!

  23. Die Außenministerin Baerbock und der Bundeskanzler Scholz liegen bezüglich eines Ringtauschs von Taurus mit Großbritannien über Kreuz.

    Quelle: faz.net

    Dazu bemerke ich noch, dass man nach Maßgabe des abgehörten Gesprächs den Briten entweder die IABG-Daten geben müsste, die bisher «German Eyes Only» sind oder das System an vergleichbare Daten der Briten angepasst werden müsste. Man gäbe damit auch Information preis, welche der Konkurrenz der TSG nutzen kann.

    • lt. offziellen angaben kann die taurus wg. übergewicht weder an UK noch an F-flugzeugen angehängt werden, die kg-differenz ist aber ca. 100-200 kg. was die frage aufwirft, was ist da mehr drin.

      • «weder an UK noch an F-flugzeugen angehängt werden»

        Ich denke, das betrifft nur die Halterung. Die Flugzeuge können das schon. Es erfordert halt eine Anpassung.

        «die kg-differenz ist aber ca. 100-200 kg. was die frage aufwirft, was ist da mehr drin»

        30 kg sind der Gefechtskopf (480 statt 450 kg), der Rest dürfte hauptsächlich auf die höhere Reichweite zurückgehen.

  24. Kevin Kühnert, von dem ich sonst bekanntlich nicht viel halte, hat sich heute früh in einem Interview mit dem Deutschlandfunk vernünftiger über die Taurus-Sachverhalte und das abgehörte Gespräch geäußert als alle anderen deutschen Politiker, von denen ich bisher etwas darüber gehört oder gelesen habe.

    Ich bin nicht in allem seiner Meinung, aber wenn das Interview irgendwo zeitversetzt zu hören oder zu lesen ist, lohnt es sich zumindest, das zu tun.

    • Taurus-Debatte SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert lehnt Ringtausch ab

      SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sieht im Ringtausch mit der britischen Regierung keinen geeigneten Weg, Taurus-Marschflugkörper an die Ukraine zu liefern. Dort werde vor allem Munition benötigt. Kanzler Scholz habe seine Entscheidung getroffen.

      https://www.deutschlandfunk.de/wie-weiter-mit-taurus-interview-kevin-kuehnert-spd-generalsekretaer-dlf-b068be17-100.html

      • Ist wohl besser so.
        Solange man nur die militärische Lösung sucht, fehlt der Druck auf die Diplomaten.
        Wenn man die Anfänge betrachtet ist schon ein großes Unheil daraus geworden, das keinesfalls notwendig oder in Kauf zu nehmen wäre.
        Man meint nun, die 100 Milliarden für die BW reichen nicht. Die Frage ist, wo will man hin? Wohin die Anderen?
        Waffenstarrend schlimmer als im Kalten Krieg?
        Nebenbei geht es ja auch um Menschenleben und wieviele will für eine Ausdehnung der NATO zu opfern?
        Man hätte froh sein können, wenn sich eine Neutralität der Ukraine bietet als Puffer und Friedenssicherung.
        Würde Taurus geliefert könnte man sich gleich mit dem nächsten Waffensystem beschäftigen. Welches haben wir denn noch nicht im Kampfeinsatz getestet?
        Im übrigen haben wir genug Problemfelder mit denen wir nicht klarkommen, eines weniger wäre ein großer Gewinn.

  25. «Russische Streitkräfte sind kürzlich geringfügig südwestlich von Bakhmut vorgerückt. Aus den am 12. März veröffentlichten geolokalisierten Aufnahmen geht hervor, dass die russischen Streitkräfte kürzlich nördlich von Klischtschiwka (südwestlich von Bakhmut) vorgerückt sind.»

    «Aus den am 11. März veröffentlichten geolokalisierten Aufnahmen geht hervor, dass die russischen Streitkräfte vor kurzem in den Osten von Nevelske (südwestlich von Avdiivka) vorgedrungen sind, während das russische Verteidigungsministerium behauptet, die russischen Streitkräfte hätten am 12. März die gesamte Siedlung eingenommen.»

    «Aus den am 12. März veröffentlichten geolokalisierten Aufnahmen geht hervor, dass die russischen Streitkräfte kürzlich in den Osten von Perwomaiske (südwestlich von Awdiwka) vorgedrungen sind, und ein prominenter russischer Milblogger behauptete, dass die russischen Streitkräfte etwa ein Drittel der Siedlung kontrollieren.»

    «Die russischen Streitkräfte sind kürzlich westlich und südwestlich von Donezk geringfügig vorgerückt. Am 11. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte kürzlich begrenzte Vorstöße entlang der Autobahn H-15 gemacht haben, die südlich von Marinka (westlich von Donezk) verläuft.[61] Am 12. März veröffentlichte geolokalisierten Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte kürzlich auch auf den nordöstlichen Stadtrand von Nowomichailiwka (südwestlich von Donezk) vorgedrungen sind.»

    Quelle: ISW

  26. «Russische Streitkräfte rückten kürzlich nordwestlich und südwestlich von Awdijiwka vor. Am 12. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass russische Streitkräfte am östlichen Stadtrand von Berdychi (nordwestlich von Awdijiwka) vorgerückt sind. Weitere am 12. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass russische Streitkräfte kürzlich entlang der Pershotravneva-Straße in Perwomaiske (südwestlich von Awdijiwka) vorgerückt sind.»

    Quelle: ISW

    • Eine Frage, die Sie eher als ich einschätzen können.
      Im Osten Deutschlands ist die Meinung zu Russland, Waffenlieferungen und dem Krieg etwas anders als im Westen. Wie war das Verhältnis zwischen NVA und den russischen Soldaten? Wie die Einschätzung bezüglich der Besatzungsmacht?
      Woher kommt die differierende Meinung in der Bevölkerung?
      Im Westen ist mir das klar, über den Osten weiß ich in Bezug aauf das Alltagsleben zu wenig.

      • Im Osten Deutschland gab es viel mehr Kontakt zu Russen. Das absurde Feindbild, das teilweise im Westen vorherrscht, konnte sich dadurch nicht aufbauen. Die Speichelleckerei der Regierung gegenüber der Sowjetunion war nicht sonderlich beliebt, die Schwächen der Sowjetunion und die relative Rückständigkeit Russlands in bestimmten Punkten (Lebensstandard) wurden schon gesehen, aber das war alles eher auf dem Niveau, wie die USA im Westen auch nicht unkritisch gesehen wurden.

        Was die NVA und die Sowjetarmee angeht, war es gar nicht so viel anders. Es gab die «Waffenbrüderschaft», als gelegentliche gemeinsame Manöver und auch Treffen. Das war allerdings streng reglementiert. Die einfachen russischen Soldaten wurden wegen der härteren Bedingungen (grosse Schlafsäle, nicht jeder hatte eine eigenen Ausgehuniform) eher etwas bedauert. Der Zustand der Militärtechnik sah äusserlich nicht so picobello aus wie in der NVA. Aber wenn es zum Naöver kam, blieb öfter mal was von unser «gut gewarteten» Technik liegen als etwas von der etwas schäbiger aussehenden sowjetischen Technik.

        • Kann ich das so verstehen, daß die Meinung bezüglich Russland im Osten auf handfesten Erfahrungen beruht? Nicht oder weniger auf Propaganda.
          Wie stark hat man in der NVA die Russen als Besatzer gesehen?
          War der Kontakt zwischen Normalbürgern oder NVA erwünscht, geduldet oder eher ungern gesehen?
          Hier und heute ist der Kontakt von US Soldaten mit Bundesbürgern eher unerwünscht, wie ich aus Armeekreisen erfahren habe.

          • «Kann ich das so verstehen, daß die Meinung bezüglich Russland im Osten auf handfesten Erfahrungen beruht?»

            Bei vielen Leuten schon. Mit dem «Freundschaftszug» in die Sowjetunion zu fahren und dort vielleicht sogar ein paar Wochen in einem Pionierlager zu verbringen, war kein Massenphänomen. Aber Veranstaltungen der «Deutsch-Sowjetischen Freundschaft» (eine Massenorganisation) gab es doch recht viele. Meine Schulklasse hatte zum Beispiel mal eine mit sowjetischen Spezialisten, die in dem Chemiewerk in der Nähe gearbeitet haben und es gab Pelmeni (sibirische Nudelteigtaschen). Brieffreundschaften mit sowjetischen Schülern wurden auch gefördert. Mein Bruder war mal beim «Studentensommer» in Baku, seine Abiturklasse hat eine Klassenfahrt nach Leningrad gemacht.

            Meine Eltern hatten sogar eine freundschaftliche Beziehung zu einer Familie eines russischen Spezialisten, die deutlich bis nach der Wendezeit aufrecht erhalten blieb (irgendwann waren beide Seiten für die Entfernung zu alt). Beim Aufrechterhalten solcher Freundschaften waren häufig die Russen die aktivere Seite.

            • «Klassenfahrt nach Leningrad».

              …und Kiew (Moskau war wohl nicht dabei.) hatte mein Bruder auch. Allerdings als Abschlussfahrt 10. Klasse. Die Lehrerin war da auf Zack. Hatte ich nicht – und ich habe ihn dafuer beneidet.

              Ansonsten gab es bei mir auf’n Dorf nur wenig Kontakt zu sowjet. Menschen. DSF wurde eher als Zwang empfunden – genauso wie auch FDGB – bei dem man nur regelmaeszig einen Beitrag bezahlen musste und sonst nix passiert. An Veranstaltungen kann ich mich nicht wirklich erinnern.

              Sowjetische Soldaten hatte man eher bedauert, weil die doch so gestriezt wurden. Keine Ahnung, ob das so war. Konnte man manchmal im Zug nach Koenigsbrueck sehen. Gluecklich sahen die aber nicht aus.

              • Ich habe tatsächlich mal eine Freundschaftszugreise gemacht (mit 13 Jahren) und da haben wir auch Kiew gesehen. Ich habe dann im November 1989 bei einem Studentenwettbewerb noch einmal eine gewonnen, die im Februar 1990 auch noch stattfand. Die ging nach Minsk, Moskau und Kiew. Von KIew haben wir aber nur das Zentrum gesehen. In Minsk haben sie uns stolz die rekonstruierte Altstadt gezeigt. Mich hat damals Minsk mehr beeindruckt, zumal das vorher auch eine schlechte Reputation hatte («die langweiligste Stadt der Welt» – Brecht). In Moskau hatten wir Sauwetter und in der Allunionsausstellung waren viele Pavillons geschlossen.

  27. «Russische Streitkräfte sind am 14. März inmitten anhaltender Stellungskämpfe westlich von Awdijivka weiter nach Berdychi (nordwestlich von Awdijivka) vorgedrungen. Geolokalisiertes Bildmaterial, das am 13. und 14. März veröffentlicht wurde, zeigt, dass die russischen Streitkräfte entlang der Myr- und Kazberov-Straße im Zentrum von Berdytschi vorgerückt sind.»

    «Geolokalisierte Aufnahmen, die am 14. März veröffentlicht wurden, zeigen, dass russische Streitkräfte kürzlich westlich von Verbove (östlich von Robotyne) im westlichen Gebiet Saporischschja vorgerückt sind.» [das sollte «im östlichen Gebiet Saporischschija» heißen – izitiwab]

    Quelle: ISW

  28. Aus der Sitzung des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestags am vergangenen Montag sind Informationen an die Oeffentlichkeit gelangt, die der Geheimhaltung unterliegen. Der Generalinspekteur der Bundeswehr soll dort dargelegt haben, dass bestimmte Einrichtungen, die für die Taurus-Einsatz-Vorbereitung nötig sind, nicht an die Ukraine abgegeben werden können, ohne dass es dann in Deutschland zu Engpässen kommt. Mit anderen Worten wird die Einsatzvorbereitung entweder in Deutschland gemacht (direkte Kriegsbeteiligung) oder die Sicherheit Deutschlands wird verringert.

    Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Agnes Strack-Zimmermann, will wegen Geheimnisverrats die Staatsanwaltschaft einschalten. Quelle: Deutschlandfunk

    Das ist formaljuristisch korrekt. Die eigentliche Verantwortung liegt aber bei denjenigen, die die deutsche Oeffentlichkeit über diese Sachlage bewusst zu täuschen versucht haben, wie Strack-Zimmermann selbst und auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Norbert Röttgen.

    • Sie kommen aber spaet 😉 Kam schon gestern in der Tagesschau zur Hauptsendezeit. (Okay, Sie waren da nicht da.)

      Ihr letzte Satz fiel mir auch gleich ein. Scheint in der Politik ueblich zu sein, selber zu taeuschen und wenn’s rauskommt, das dann noch gegen die anderen zu verwenden. (Ganz wie der «olle» Lauterbach als treibende Kraft fuer den Endlos-Lockdown.)

    • So würde ich das auch sehen. Zuviele Geheimnisse torpedieren automatisch Demokratie und Rechtsstaat.
      «Mündige Bürger bilden sich selbst ein Urteil».
      Dabei ist die Frage›: Auf welcher Grundlage?

    • Nun kommen wir wieder an dem Punkt, den ich einige Tage zuvor erwähnte _ dem bewussten Leak _ den Sie als abwegig weil Verrat einstuften. Verrat ist aber eine Tat, die gegen eigene Interessen verstößt. Wenn aber ein Verrat von Informationen die eigenen Interessen oder Sicherheit schützen würde, kann er kaum als solcher bezeichnet werden. Dass nun die Waffenlobbyisten & Transatlantiker à la StraZi oder Nobby diesen extrem absurden Sturm laufen, ist doch ein Zeichen, dass in der Berliner Regierung kein Konsens herrscht.
      I.Ü. betrachte ich aus meiner demokratischen Sozialisierung es als selbstverständlich, dass die Bevölkerung umfänglich informiert wird, gerade wenn es um die Frage der Sicherheit, Krieg & Frieden handelt. Da ist jeglicher Leak, auch wenn er u.U. Verrat bedeuten würde, völlig legitim. Eine demokratische Gesellschaft ist nur dann eine, wenn sie über alle Informationen verfügt, die zu einer Wahlentscheidung erforderlich sind.

      • «Da ist jeglicher Leak, auch wenn er u.U. Verrat bedeuten würde, völlig legitim.»

        Das ist ein schwieriger Punkt.

        Im vorliegenden Fall gebe ich Ihnen aber Recht. Die geleakte Information schadet der Sicherheit Deutschlands nicht, vielmehr hilft das Leak, eine Fehlentscheidung zu vermeiden, die der deutschen Sicherheit schaden würde.

      • «dem bewussten Leak»

        Wuerde ich jetzt nicht so deuten.

        Was Verrat betrifft, kommt es auf die jeweilige Sichtweise an. Fuer die einen ist es das, fuer die anderen ist es Whistleblowing.

        • Ich denke, wenn eigene Agenten dadurch auffliegen und bei der Gegenseite in Haft geraten, ist es Verrat. Wenn eine teuer aufgebaute Sicherheitsstruktur entwertet wird, ist es Verrat. Wenn allerdings die Regierung (oder sonstwer, beispielsweise die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Parlaments) aus politischen Gründen mit falschen Argumenten Propaganda betrieben haben und durch das Leak fliegt das auf, ohne das Sicherheitsinteressen des Landes berührt werden, ist es Whistleblowing.

          Wenn aufgedeckt wird, dass die eigene Seite Kriegsverbrechen begangen hat (Fall Assange), ist es Whistleblowing. Bei Manning/Assange kann man wegen der schieren Anzahl der Dokumente argumentieren, dass auch Sicherheitsinteressen berührt wurden. Das rechtfertigt vielleicht noch die Haftstrafe gegen Manning, nicht aber das Vorgehen gegen Assange, der weder US-Staatsbürger ist noch irgendwelche Straftaten in den USA (oder in Grossbritannien) begangen hat. Der Fall Assange hat die Qualität des Falls Nawalnij (vor Nawalnijs Tod).

          Übrigens dürfte die Begnadigung Mannings durch Obama so zu interpretieren sein, dass Obama ihn/sie als Whistleblower(in) ansah.

            • «Wie ist es denn dann bei Snowden?»

              Snowden sehe ich als Whistleblower, nicht als Verräter. Der Grund ist, dass beim Aufbau dieser «Sicherheitsstruktur» systematisch Gesetze gebrochen wurden (ich benutze eine Formulierung aus dem von Ihnen verlinkten Artikel, die aufgrund der bekanntgewordenen Aktivitäten der NSA gerechtfertigt ist).

              Auf Gesetzesbruch hinzuweisen, ist kein Verrat. Natürlich ist es so, dass man normalerweise zuerst versuchen sollte, intern eine Lösung zu erreichen, gerade in einem sicherheitsrelevanten Bereich. Erst wenn man damit scheitert, sollte man sich, wenn nötig, an die Oeffentlichkeit wenden.

              Im Fall Snowden kann man allerdings argumentieren, dass der Versuch einer internen Lösung von vornherein aussichtslos war. Die Verantwortlichen wussten genau, dass sie Gesetze brachen und Snowden wusste, dass sie es wussten. Insofern hat Snowden aus meiner Sicht das Richtige getan.

              • Snowden, Manning, Assange sehe ich wie Sie.

                Nawalny war nach meiner Ansicht in erster Linie ein Systemgegner und ganz speziell gegen Putin – also weit weniger ein Whistleblower. (Okay Korruption, Putins Schloss…vielleicht sind da die Grenzen auch fliessend). Unabhaengig wie man seine eigenen polit. Vorstellungen bewertet und unabhaengig, ob er im Straflager eines natuerl. Todes gestorben ist oder nicht, diese fadenscheinigen Begruendungen haetten niemals 19 Jahre Lagerhaft gerechtfertigt (genauso wenig wie die 75 Jahre fuer Assange). Insofern gehe ich da voll mit, dass sein Tod auf *rchl*ch Putins Kappe geht.

                Und jetzt nochmal zu «correctiv», konkret Potsdamer Treffen. War das nun Whistleblowing oder «Stasi 2.0»? Oder nerve ich Sie zu viel?

                • «Und jetzt nochmal zu «correctiv», konkret Potsdamer Treffen. War das nun Whistleblowing oder «Stasi 2.0»?»

                  Das kommt drauf an. Angenommen, einer der Eingeladenen fand es unerhört, was dort geredet wurde und hat sich an Correctiv gewandt. Das wäre Whistleblowing gewesen. Wenn Correctiv dann prinzipiell korrekt berichtet hätte, wäre es sogar guter Journalismus gewesen. Mindestens im Fall Ulrich Vosgerau hat Correctiv allerdings nach einer einstweiligen Verfügung des Landgerichts Hamburg eine Falschaussage gemacht. Das ist noch nicht Stasi 2.0, aber auch kein guter Journalismus mehr.

                  Wenn jemand im Vorfeld vermutet hat, dass dort unerhörte Dinge gesagt werden und schon im Einverständnis mit Correctiv mit der Absicht einer Berichterstattung teilgenommen hat, ist es ein Grenzfall. Ich persönlich halte das allerdings für legitim. Günter Wallraff hat mit ähnlichen Methoden brillanten Journalismus gemacht. Als Jugendlicher habe ich seine Bücher verschlungen.

                  Wenn einer der Teilnehmer des Potsdamer Treffens ein V-Mann des Verfassungschutzes war, vielleicht sogar der Organisator, oder doch jemand, der selbst extreme Aussagen gemacht hat, liegen die Dinge ganz anders. Ausschließen kann man das nicht. Der Verfassungsschutz hat es nachweislich im Fall der NPD getan und war mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit im Umfeld des NSU tätig. Der BND hat mal Plutonium angekauft. Angenommen, der Verfassungsschutz war am Potsdamer Treffen beteiligt oder hat dieses sogar initiiert und die Information dann Correctiv zugespielt. Das wäre dann Stasi 2.0 gewesen. Ob man Remigration ablehnt oder in gewissen Grenzen befürwortet (was die Ampel-Koalition tut), tut dabei nichts zur Sache.

                  • «Angenommen, der Verfassungsschutz war am Potsdamer Treffen beteiligt…»

                    Halte das auch nicht ausgeschlossen. Neben NPD, NSU (vermutlich) waren die schliessl. auch fuehrend bei RAF-Aktionen und linksradikalen Demos Bspw. G8- Gipfel (noch mit Russland) Heiligendamm, damals bei der Demo in Rostock als Agent Provocateur.

                    Wallraff habe ich auch als Jugendliche gern gelesen, u.a. «Ganz unten» noch als DDR-Ausgabe.

                    • «waren die schliessl. auch fuehrend bei RAF-Aktionen»

                      Ich hatte mal den Eindruck, dass der Sohn des von der RAF ermordeten ehemaligen Generalbundesanwalts Siegfried Buback das auch in diesem Fall annimmt, weil offensichtlich bei der Aufklärung von staatlicher Seite gemauert wurde. So direkt hat er es aber nicht gesagt, dass ich da sicher sein könnte.

                    • Ja, es geht um den Verena-Becker-Prozess. Ich habe mal mit Michael Buback in Mainz gemeinsam Messungen durchgeführt (er ist auch Physikochemiker).

                      Nils Minkmar, damals FAZ-Feuilletonleiter, schrieb über Michael Bubacks Buch zu diesem Komplex: «Es ist erschütternder als ein Krimi, denn es ist die glasklare, durch solide Quellen gestützte Beschreibung eines bis heute andauernden Staatsskandals. Mit einer irgendwie überemotionalisierten Verschwörungstheorie eines trauernden Sohnes hat dieses Werk nichts zu tun… Es ist ein weiterer, wichtiger Hinweis auf die immer noch zu wenig erforschten Verbindungen zwischen Linksterrorismus und Geheimdiensten, die in Italien seit Jahren für heftige Diskussionen sorgen. Ist es nicht auch hierzulande längst Zeit für eine Aufarbeitung der jüngeren Geschichte der Dienste?»

  29. «Russische Streitkräfte sind am 15. März inmitten anhaltender Stellungskämpfe entlang der Linie Kupjansk-Swatove-Kreminna geringfügig nordöstlich von Kupjansk vorgerückt. Geolokalisiertes Bildmaterial, das am 14. März veröffentlicht wurde, zeigt, dass die russischen Streitkräfte kürzlich geringfügig östlich von Synkiwka (nordöstlich von Kupjansk) vorgerückt sind.»

    «Russische Streitkräfte sind kürzlich nordwestlich von Awdijiwka vorgerückt, während am 15. März in diesem Gebiet weiterhin Stellungskämpfe stattfanden. Aus den am 13. März veröffentlichten geografischen Aufnahmen geht hervor, dass die russischen Streitkräfte kürzlich innerhalb von Berdychi (nordwestlich von Awdijiwka) nach Westen vorgerückt sind.»

    «Russische Streitkräfte haben kürzlich bestätigte Vorstöße in der westlichen Oblast Saporischschja gemacht. Geolokalisierte Aufnahmen, die am 14. März veröffentlicht wurden, zeigen, dass Elemente des russischen 247. Luftlande-Regiments (7. WDV-Division) kürzlich nördlich und nordwestlich von Verbove (östlich von Robotyne) vorgerückt sind.»

    Quelle: ISW

    Nachdem seit Wochen fast nur noch russische Geländegewinne zu vermelden sind, hat das ISW sich entschlossen, hervorzuheben, das eigentlich Stellungskämpfe stattfinden.

    • Ja, es laeuft gerade gar nicht gut.

      Aber mittlerweile scheint ein Loesungsweg gefunden worden zu sein: Das Trio infernale – auch bekannt als «Weimarer Dreieck» – will mehr Waffen fuer die Ukraine auf dem Weltmarkt kaufen, mehr Produktion und mehr Ausbildung.

      Fangfrage: Wissen Sie eigentlich, wer die/ der widerlichste PolitkerIn Deutschland ist?

      • «Fangfrage: Wissen Sie eigentlich, wer die/ der widerlichste PolitkerIn Deutschland ist?»

        Das hängt sicher stark davon ab, wen man fragt und wie man das Wort «widerlich» interpretiert. Die meisten Journalisten und etablierten Politiker würden sicher Bernd Höcke nennen, aber das halte ich für falsch. Höcke wäre gefährlich, wenn er an die Macht käme (auch nur in einem Bundesland), aber dass das überhaupt als möglich erscheint, liegt daran, dass er eben in seinem Auftreten nicht widerlich wirkt. Er vertritt lediglich widerliche Positionen.

        Wenn Sie mich persönlich fragen, interpretiere ich «widerlich» als «unsympathisch» und nominiere Anton Hofreiter.

        Falls ich Politiker nominieren darf, die nicht mehr aktiv sind, ist es Roland Koch, der ehemalige Ministerpräsident von Hessen. Unsympathisch, korrupt und einfach in jeder Hinsicht unsauber. Die brutalstmögliche Fehlentscheidung deutscher Wähler. Den ausgebootet zu haben, ist für mich das größte politische Verdienst von Angela Merkel.

        • Danke, dass Sie darauf eingegangen sind und das nicht einfach gegoogelt haben.

          Was Sie betrifft, hatte ich Panzer-Toni auf der Rechnung, aber mehr noch die Lobbyistin der Ruestungsindustrie und zugleich Vorsitzende des Verteidigungsausschusses. Eventuell noch zwei Personinnen, die sich aber eher durch Bildungsluecken auszeichnen.

          An Hoecke hatte ich gar nicht gedacht (obwohl auch ein unsympatischer Typ) und den brutalstmoeglichen Aufklaerer hatte ich schon vergessen.

          «Das hängt sicher stark davon ab, wen man fragt und wie man das Wort «widerlich» interpretiert.»

          Ja, da haben Sie recht – Melnyk.

          https://www.tagesspiegel.de/politik/der-widerlichste-deutsche-politiker-melnyk-beleidigt-mutzenich-wegen-dessen-ausserung-zum-ukraine-krieg-11372848.html

            • Ach so, dass Melnyk seinerseits Höcke für weniger widerlich hält als Höcke, hat natürlich eine gewisse Logik. Von Banderas Standpunkt aus, ist Höcke ja ein ganz normaler Politiker. Die OUN war auch für «Remigration» von Polen aus Wolhynien und Ostgalizien.

              • «Wolhynien und Ostgalizien».

                Ihren wikipedia-Link habe ich gerade heute fruehnachmittags gelesen. Und ich war ueber die unvorstellbaren Grausamkeiten zutiefst erschuettert. (Als Kind dachte ich, es gibt ein spezielles deutsches Gen, dabei sind Menschen aus anderen Nationen genauso grausam.) Und die Rache der polnischen Partisanen war ja auch kaum anders.

                Aber wenn die Taten der OUN nur in Polen als Voelkermord gelten, dann laeuft bei der UN gewaltig was schief.

                «Dass Melnyk seinerseits Höcke für weniger widerlich hält als Höcke, hat natürlich eine gewisse Logik». 😉

          • Personen die ich mit solchen Beschreibungen versehen würde kenne ich viele.
            Daß es so viele gibt, liegt meiner Meinung daran, daß wir ein Problem mit Bewertungen von Personen und Leistungen bzw Verhaltensweisen haben.
            Ist Bezos ein erfolgreicher Unternehmer?
            Nach allgemeiner Lesart schon.
            Betrachtet man dagegen die Ausbeutung von Angestellten, zweifelhafte bis kriminelle Geschäfte stellt sich die Frage nach den Methoden, wie man «erfolgreich» wurde.
            In der Politik gibt es ähnliche Mechanismen. Wer nach oben kommen will durchläuft die Selektion, die nicht per se die Besten oder Seriösesten nach oben spült.

            • «Wer nach oben kommen will durchläuft die Selektion, die nicht per se die Besten oder Seriösesten nach oben spült.»

              Ich glaube, dass Sie da das Hauptproblem der gegenwärtigen westlichen Gesellschaften benennen. Der Fisch stinkt wirklich vom Kopf her.

              Damit will ich nicht gesagt haben, dass alle, die es in der Wirtschaft und Politik bis ganz oben geschafft haben, problematisch sind. Es gibt in der obersten Schicht aber zu viele problematische Persönlichkeiten und einige hochgradig problematische Persönlichkeiten. Und es gibt zu wenige, die kritisch denken, refelektiert sind und zugleich durchsetzungsfähig.

              So lange sich diese Verhältnisse nicht ändern, wird es weiter bergab gehen.

              Das hat auch gar nichts mit der ideologischen Position der Führungsschicht zu tun. Das Phänomen kann überall im politischen Spektrum beobachtet werden.

      • >Fangfrage: Wissen Sie eigentlich, wer die/ der widerlichste PolitkerIn Deutschland ist?<

        EX: In meinen Augen Joschka Fischer. Weil er nicht harmlos auf der grünen Borschsuppe daherkam. Nie wieder ist jetzt war damals nie wieder Auschwitz.

        Wie sagte der Scholl, Mehmet, Fußballer mal so: XXXX die Grünen solange es noch Bäume gibt.
        Ging zwar gar nicht, blieb aber hängen, um später nachzuschieben: Grün natürlich, ich kann sie ja nicht hängen lassen.

        AktuELL: Habeck, so nett, so intelligent, so schön, so knuffig, so doof: It is the economy, stupid. Hat er ja bei Maischberger und ihrem wunderbaren Publikum kräftig untermauert.

        • Oh je, da hab› ich ja was angerichtet…(und eigentlich wollte ich doch nur mal wieder den Melnyk aus dem fernen Lulaland ins Gespraech bringen)

          Izi hat gleich mal paar Namen genannt, Albatros meinte, da kenne er viele Personen. Ich persoenlich, wuerde damit eher einen Sachvorgang beschreiben, max. vielleicht auch eine Personengruppe.

          Und Sie jetzt also Joschka, von der Putztruppe.

          «XXXX die Grünen solange es noch Bäume gibt.»

          Vorsicht! Sie bewegen sich da auf duennem Eis. Kann ich nachlegen.

          https://www.lto.de/recht/nachrichten/n/agzwickau-26ds120js2186521-haengt-die-gruenen-wahlplakate-volksverhetzung/

          Und lassen Sie mir doch meinen suessen Fucking-Problems-Robert 😉

          • Frieden ist nicht alles, aber ohne Frieden ist alles andere nichts / Auch Wirtschaft ist nichts alles, aber ohne Wirtschaft hat der Tag keine Struktur / Kriegswirtschaft ist aber nicht anderes als die Verschwendung von Material und Humankapital / Der Mensch lebt nicht von der Wirtschaft alleine, ein bissel Kultur darf ruhig sein dabei. BASTA)))

            Martin von Sonne zu Born, der Harlekin des europäischen Parlaments: https://www.youtube.com/watch?app=desktop&v=8XbjGAo-RF4

                • Herzlichen Dank! Habeck schon von @izi ’ne ganze Schallplatte zugespielt bekommen. Den speziellen Song kannte ich aber auch schon vorher und ausserhalb des Jeschke-Universums.

                  Yo – «Schwarz/rot/gold ist das System…» Kann man immer wieder hoeren.

                  Man sollte den 7. Oktober als internationalen Gedenktag einfuehren, genauso wie den 9.11. bzw. amerikan. 9/11. Kann jeder um das trauern, was ihm am meisten weh tut.

              • «Eben, dafuer liegen wir mit unseren selbst gesteckten Klimazielen fuer 2030 voll auf Kurs.
                »
                Ja, funktioniert auf gleiche Weise wie die schnelle Verbesserung der Luft- und Wasserqualität auf dem Gebiet der ehemaligen DDR nach der Wende. Deindustrialisierung ist immer der schnellste Weg für so etwas.

                    • Stimmt. Das ist der Glaube hierzulande. Weil man denkt, in Indien sieht es aus wie hier.
                      Viele Millionen leben dort in absoluter Armut. Für diese ist es ein Gewinn, unsere Produktion zu übernehmen. Unserem Weg können und wollen sie nicht folgen.
                      Aber auch uns geht langsam die Puste aus und der Frust wächst, weil die Wunschträume sich doch nicht so schnell oder wie geplant verwirklichen lassen.

  30. «Die russischen Streitkräfte haben Tonenke (westlich von Avdiivka) und Nevelske (südwestlich von Avdiivka) wahrscheinlich spätestens am 16. März eingenommen. Am 15. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass eine russische Panzerkolonne vor kurzem westlich von Tonenke vorgerückt ist, und weitere am 16. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass Elemente der russischen 110. motorisierten Schützenbrigade (1. DNR AC) in Nevelske vorgerückt sind und dort eine Flagge gehisst haben.»

    «Russische Streitkräfte sind am 16. März inmitten anhaltender Stellungskämpfe im Grenzgebiet der Oblast Donezk-Saporischschja südwestlich von Welyka Nowosilka vorgerückt. Geolokalisierte Aufnahmen, die am 16. März veröffentlicht wurden, zeigen, dass die russischen Streitkräfte kürzlich auf einen Windschutz westlich von Pryyutne (südwestlich von Velyka Novosilka) vorgerückt sind.»

    Quelle: ISW

    • https://www.thalia.de/shop/home/artikeldetails/A1066679158

      an @Albatros, wegen DDR und so und warum einige so gute Erfahrungen machten, weil sie sich in den Osten wagten und natürlich auch andere Nutzer des Blogs, kaufen Sie sich das Buch für den Urlaub. Bin noch nicht fertig, finde aber dieses Buch sehr gelungen. Im kritischen wie auch im positiven Sinne. Das Buch wurde von einer in Angelland lebenden Brandenburgerin geschrieben, dort ein Bestseller und musste rückwärts ins Deutsche transformiert werden. Die Angelländer wollten mal wissen wie Sozialstaat in einer Diktatur funktioniert. Itzi und Nerra haben ja schon was erzählt…

      Irgendwann werde ich mal persönlich was zu dem schreiben was mir zu Sowjetzeiten in Minsk, Brest und Moskau, neben dem Übungsplatz im Westen der DDR vor Eisenach und später aus Moskau+Pieter in Erinnerung geblieben ist, bitte aber um Geduld. Wenn es der Blogbetreiber natürlich veröffentlicht haben möchte und wer lesen mag.

      Nur so viel, in Pieter sind die Menschen so offen und hilfsbereit wie in Breslau. Eine Deutschlehrerin, welche unseren AidaBus als Touristenbegleiter betreute: Mag sein das die Kette der Freiheit in Russland weniger Glieder hat als im Westen, dafür hängen die Trauben im Westen aber höher. OK, es ist so das Jahr 2010, und trotzdem empfanden wir sie offen, ehrlich mit Eigentumswohnung für 60000€ =1000€/m2 und Blick zum Meer und auch vielen Fragen an uns. Bei uns kostete Prora saniert damals 5700€/m2. Ne, das Problem liegt oben…oder bei denen die sich Journalisten nennen. Immer mit offenen Augen die Rückseite vom Bahnhof anschauen…auch in Hagen, Westdeutschland.

      • «Nur so viel, in Pieter sind die Menschen so offen und hilfsbereit wie in Breslau.»

        Mein Schlüsselerlebnis mit Polen war während eines Mathematikwettbewerbs in Poznan, als ich etwa 14 Jahre alt war. Der Bezirk Cottbus grenzt an Polen und es war ein grenzüberschreitender Regionalwettbewerb. In Polen gab es damals eine echte Versorgungskrise, besonders, was Fleisch betraf. Aber die Gastfreundschaft ging über alles, für die Deutschen, die sich ja in Polen durchaus nicht immer beliebt gemacht hatten. Was sie damals für uns unter schwierigen Bedingungen zusammengezaubert haben, hat mich tief beeindruckt.

        Poznan hat übrigens auch ein schönes Opernhaus. Sie haben uns damals zu einer Aida-Vorstellung eingeladen.

      • Mal ’ne Frage: Sie schreiben immer «Pieter». Nehme an, damit ist Skt.Petersburg (ehem. Leningrad) gemeint. Sagt man das in Russland so (oder Petrograd) – oder ist das ’ne Eigenschoepfung?

    • War da nicht was mit dem Abgeordneten Kiesewetter? Braucht der nicht auch die Bodenschätze in der Ukraine für das freie Europa oder hat der sich nur versprochen. So wie der Horst der mal Bundespräsidentendarsteller war. Warum dürfen wir so was eigentlich nicht direkt wählen? Oder sind wir in der unseren Demokratie dafür noch nicht reif genug. Immerhin 75 Jahre BRD…

      • ¦War da nicht was mit dem Abgeordneten Kiesewetter?¦

        Ja, ARD-Livestream nach einem Bericht aus Berlin am 17. Dezember 2023:

        «Wenn die Ukraine zerfällt, sind die Folgekosten viel größer, als wenn wir jetzt viel stärker reingehen. Und wenn Europa die Energiewende vollziehen will, braucht sie eigene Lithiumvorkommen. Die größten Lithiumvorkommen in Europa liegen im Donezk-Luhansk-Gebiet. Deswegen will Russland diese – und uns abhängig machen von der Energiewende mit Blick auf Elektromotoren. Also wir haben hier auch ganz andere Ziele noch im Hintergrund.»

        ¦oder hat der sich nur versprochen¦

        In unserer Gegend sagt man zu sowas «er hat sich verquatscht».

  31. Polen hat die Wahl in Russland «nicht legal, frei und fair» genannt. Legal war sie schon, frei und fair allerdings tatsächlich nicht.

    Die in der Ukraine im März 2024 fällige Präsidentschaftswahl kann man kürzer beschreiben: «Nicht».

    • …ich las bei welt.de was von 75% wahlbeteiligung. Da ist luft nach oben. Die anderen 25% mussten wohl arbeiten oder an der front sein. Die 88% pro Putin, nun ja. Cool das der zar online wählte. Wohl ein hinweis an die partner in den usa. Mit den genauen auszählen hätte man sich bis dienstag zeit lassen sollen, wenigstens für unsere tagesthemen.

      • Nun ja, bei der Auswahl war Nichtwählen die einzige sinnvolle Alternative dazu, Putin zu wählen. Aber 88% von 75% sind immer noch 66%.

        Selbst das ZDF-«heute journal» räumt ein, dass Putin eine Unterstützung der Mehrheit der Bevölkerung hat und dass die westliche Politik der letzten zwei Jahre gescheitert ist.

        Das ZDF meint, die Politiker sollten sich die Frage stellen, warum. Ich behaupte frech, dass ich diese Frage bereits im April 2022 in der Freitag Community beantwortet habe. Mit Symbolpolitik wird man nichts ändern.

        Es hilft nicht, sich selbst zu belügen. Wenn man mit jemandem keine friedliche Koexistenz bei Wahrung gegenseitiger Sicherheitsinteressen will – und das wollte die NATO im Dezember 2021 offenbar nicht – dann muss man eine Strategie haben, mit der man sich durchsetzen kann. Wenn man eine solche Strategie nicht hat oder die Kräfteverhältnisse gar nicht so sind, dass es eine gäbe, dann fährt man besser mit friedlicher Koexistenz.

        Diese Chance hat man zweimal vergeben, im Dezember 2021/Januar 2022 und Ende März/Anfang April 2022. Jetzt gibt es sie eigentlich nicht mehr, höchstens noch im Mützenich’schen Sinne eines Einfrierens des Konflikts – und schon das ist schwer genug zu erreichen.

        • 62% hatte mal der FJS/CSU in Bayern bei 77% Wahlbeteiligung, 1972 war das. Die SPD war mit 30% auch noch vorhanden.

          >Es hilft nicht, sich selbst zu belügen. Wenn man mit jemandem keine friedliche Koexistenz bei Wahrung gegenseitiger Sicherheitsinteressen will – und das wollte die NATO im Dezember 2021 offenbar nicht – dann muss man eine Strategie haben, mit der man sich durchsetzen kann. Wenn man eine solche Strategie nicht hat oder die Kräfteverhältnisse gar nicht so sind, dass es eine gäbe, dann fährt man besser mit friedlicher Koexistenz.

          Diese Chance hat man zweimal vergeben, im Dezember 2021/Januar 2022 und Ende März/Anfang April 2022. Jetzt gibt es sie eigentlich nicht mehr, höchstens noch im Mützenich’schen Sinne eines Einfrierens des Konflikts – und schon das ist schwer genug zu erreichen.>

          Chapeau. Könnte noch vom realen Kissinger sein, oder Peter Scholl-Latour. Mützenichs schwache Schultern müssen Olafs Politik in der Fraktion stützen, dazu ist nur noch die schröderische Unterstützung aus dem Ruhestand.

          Zuwenig, wenn man nur die Meinungsbildung aus tagesthemen/heute-journal verfolgt.

          https://www.pressenza.com/de/2024/03/antje-vollmers-vermaechtnis-einer-pazifistin-und-umweltpolitikerin-der-ersten-stunde-was-ich-noch-zu-sagen-haette-2/

          Vor einem Jahr, März 2023 starb Antja Vollmer. Sie hatte uns noch was zu sagen, was auch heute gilt.
          Nur zu Erinnerung.

        • zelenski&co. hatten von milley nov22 die empfehlung bekommen zu verhandeln – aus einer relativen position der stärke, ru hat zwei grosse gebiete verloren und ua/westen waren mit der lieferung westlicher waffen und der vorbereitung der gegenoffensive glaubhaft «stark».
          danach gings nur noch bergab, im nachhinein hat ua an vielen kritischen punkten grundsätzlich verkehrt entschieden.

          • Das war wohl tatsächlich der letzte Zeitpunkt, zu dem noch ein einigermaßen erträgliches Verhandlungsergebnis zu erzielen gewesen wäre. Ein wirklich gutes aber auch nicht mehr. Putin und die russische Militärführung haben an diese starke Position nicht wirklich geglaubt.

  32. «Russische Streitkräfte sind vor kurzem nordwestlich und westlich von Awdijiwka vorgedrungen, während die Kämpfe in diesem Gebiet am 17. März fortgesetzt wurden. Die am 16. März veröffentlichten geolokalisierten Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte kürzlich nordwestlich von Tonenke (westlich von Awdijiwka) vorgerückt sind.»

    Russische und ukrainische Streitkräfte sind am 17. März inmitten anhaltender Stellungskämpfe auf die Frontlinie in Donezk vorgerückt. Am 14. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen Elemente der russischen 39. motorisierten Schützenbrigade (68. AC, Pazifikflotte), die ukrainische Stellungen südlich von Nowomichailiwka (südwestlich von Donezk) angreifen, was darauf hindeutet, dass ukrainische Streitkräfte in diesem Gebiet vorgerückt sind. Am 17. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass russische Streitkräfte nordöstlich von Marinka (unmittelbar westlich von Donezk) geringfügig vorgerückt sind.»

    «Russische Streitkräfte haben Berichten zufolge am 17. März Myrne (nordöstlich von Robotyne) inmitten anhaltender Stellungskämpfe in der westlichen Oblast Saporischschja eingenommen. Russische Quellen, darunter das russische Verteidigungsministerium, behaupteten, dass Elemente der russischen 35. Armee mit kombinierten Waffen (Östlicher Militärbezirk [EMD]) Myrne eingenommen hätten, nachdem sie ukrainische Kräfte aus der Siedlung gedrängt hätten.»

    Quelle: ISW

  33. Internationale Reaktionen EU: Putin-Wahl basiert auf «Unterdrückung und Einschüchterung»

    Scholz «gratuliert keiner Diktatur», Baerbock spricht von «Wahl ohne Wahl».

    EU-Außenminister wollen neue Sanktionen gegen Russland erlassen.
    Wahl in annektierten Gebieten in der Ukraine laut EU-Erklärung «illegal».

    Die deutsche Bundesregierung erkennt den Wahlsieg Putins indes «nicht als rechtmäßig» an. Die Bundesregierung sehe die Wahl als «weder frei noch fair» an, sagte die stellvertretende Regierungssprecherin, Christiane Hoffmann am Montag in Berlin weiter. Es sei keine demokratische Wahl gewesen. Das Ergebnis habe eindeutig bereits vorher festgestanden und der Wahlkampf sei von einem «Klima der Einschüchterung» geprägt gewesen.

    Kanzler Olaf Scholz habe Putin «nicht gratuliert», sagte Hoffmann weiter. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gratulierte Putin wie in solchen Fällen eigentlich üblich nicht zu seiner weiteren Amtszeit.

    https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/eu-borell-baerbock-wahl-putin-unwirksam-100.html

    Und nu? Berichterstattung für uns über die Moral? Redet Steinmeier zum Kaffeekränzchen mit Nawalnaya? Und Tichanowskaja auch? Über Jules Verne, oder wie. Oder mit sich selber vorm Spiegel? Schlumpfie Scholz haut sich auf die Brust, nimmt den Telefonhörer, will mal was mit Putin abklären, das er ihn nicht anerkennt, darf aber gar nicht weil er nach seinen (unseren) Maßstäben ja gar nichts anerkennt. Das ist wie Kissinger mal sagte das Nichtvorhandensein von Politik…bzw. Kindergarten kleine Gruppe. Ab in den Sandkasten mit euch.

    • und wieder ein schritt näher am abgrund – wie wollen die dann im sommer in der schweiz überhaupt was beschliessen? vielleicht nimmt china doch teil und versucht den karren aus dem dreck zu ziehen.

      aber es sieht nach einer vorbereiteten weigerung mit putin einen waffenstillstand zu unterzeichnen, solange er an der macht sei…

      • Wenn ich das aus chinesischer Sicht betrachte, hat es gar keinen Sinn, dort jemanden hinzuschicken.

        Die Sache ist ganz einfach. Die Ukraine will sich auf nichts einlassen, was ihr Territorium vom 20. Februar 2022 verringert. Selbst das wäre schon ein großes Zugeständnis, das man ihr hart abringen müsste. Sie will die Krim zurück und Reparationszahlungen.

        Russland hat keinerlei Veranlassung, auch nur eine Handbreit erobertes Territorium abzugeben.

        Die Zeit spielt für Russland.

        Worüber will man in der Schweiz reden? Das ist pure Verschwendung von Zeit und Geld – und ach ja – für die Klimabewegten unter uns – die vielen Flüge blasen CO2 in die Luft, für Nichts.

    • «Das ist wie Kissinger mal sagte das Nichtvorhandensein von Politik…bzw. Kindergarten kleine Gruppe.»

      Ja. Und der Deutschlandfunk hat mir heute früh gesagt, gratuliert hätten zum Beispiel Nordkorea, Venezuela und Tadschikistan.

      Das ist nicht falsch. Nur hatten zu diesem Zeitpunkt auch schon China und Indien gratuliert. Zusammen mir Russland und Iran (hat auch gratuliert) sind das etwa 37.5% der Weltbevölkerung. Die Staatschefs von China und Indien hatten dabei eine Vertiefung der Beziehungen mit Russland angekündigt.

      Wie nennt man Indien gern? Die grösste Demokratie der Welt.

  34. «Die russischen Streitkräfte sind vor kurzem im Westen der Oblast Saporischschja leicht vorgerückt und haben am 18. März ihre Stellungskämpfe in diesem Gebiet fortgesetzt. Aus den am 17. März veröffentlichten geographischen Aufnahmen geht hervor, dass die russischen Streitkräfte östlich von Luhivske (nordöstlich von Robotyne) geringfügig vorgerückt sind.»

    Quelle: ISW

    • Es wird schwieriger einen Minimalkonsens zu finden. Spaltungen nehmen zu, kleine Gruppen bilden sich, allgemeine Unsicherheit bezüglich der Zukunft.
      Bei den größten Themen der Zeit wissen wir nicht wohin und die Gefahr ist groß, beim Versuch der Orientierung an der Falschen oder das Falsche zu geraten.
      Als Hauen und Stechen könnte man manche Entwicklung bezeichnen. Einige Bereiche waren immer da, andere sind dazugekommen. Ich schätze, zumindest einige Jahre wird das anhalten. Vielleicht ist es aber auch eine dauerhafte Veränderung die die Gesellschaften und ihre Umgebung erfasst.
      Historisch sind Beispiele nur bedingt zu finden. Es gab noch nie 8-9 Milliarden Menschen und auch andere Felder sind eine neue Erfahrung.
      Als Verstärker wirkt eine auf Sensation und Klickzahlen gebürstete Presse.
      Hier und da scheinen wir einen Zenit überschritten zu haben.

      • «Bei den größten Themen der Zeit wissen wir nicht wohin und die Gefahr ist groß, beim Versuch der Orientierung an der Falschen oder das Falsche zu geraten.»

        Das Problem ist: Wenn die Richtigen keine Antworten haben, sind sie auch nicht die Richtigen.

        Diejenigen, die Sie (und ich) mit den Falschen meinen, haben immer Antworten. Auf die Dauer werden sich die Leute denjenigen zuwenden, die Antworten haben. Das ist bisher nur in geringem Maße geschehen, weil es den meisten Leuten gut ging/geht und sie sich daher von den fehlenden Antworten nicht so betroffen fühlen. Ich fürchte aber, dass wird sich ändern.

        Wenn niemand Kraft zu einem plausiblen Gegenentwurf findet, wird der Trend zu den Falschen anhalten. Oder man hegt die Politiker durch ziemlich weit gehende direkte Demokratie ein, wie in der Schweiz. Dann werden die Leute selbst dafür verantwortlich, Antworten zu finden oder darüber abzustimmen, welche Antworten plausibler sind. Das würde die Demokratie ungemein stabilisieren. Die Politiker wollen das aber nicht, weil sie dem Volk misstrauen, obwohl sie selbst keine Antworten haben.

        • Da wären wir beim Machtverlust. In der Politik wie in der Wirtschaft. Dazu haben wir in beiden Feldern die falschen Leute, die das als guten Weg sehen würden. Um in diesen Bereichen nach oben zu kommen gehört eine Ansammlung von Macht unabdingbar dazu. Um das zu ändern müßten wir fest etablierte Strukturen schleifen. Das scheint mir nicht absehbar. Wir beide werden das wohl nicht mehr erleben. Obwohl ich es Ihnen natürlich gönnen würde.

        • Manchmal würde es schon genügen zu sagen, «Leute, ich weiß es nicht. Wir müssen das diskutieren, verschiedene Meinungen hören. Vielleicht kommen wir auf eine Lösung».
          Dazu muß das Problem genau erklärt werden, das Für und Wider.
          Ein schwieriger Prozess, aber er kann alle mitnehmen und für Verständnis sorgen. Kontroversen können auch für eine andere Sichtweise oder Respekt für andere Meinungen bringen. Das muß nicht mit Samthandschuhen geschehen, im Eifer des Gefechts kann es schon turbulent zugehen. Danach sollte aber wieder Ruhe einkehren und keine Feindschaft entstehen.
          Das muß erlernt werden, aber nicht immer wird man es durchhalten.
          Zur Zeit haben wir es eher mit einem Kampf, Alle gegen Alle zu tun. Immer mehr Grüppchen die versuchen das Beste für sich herauszuholen ohne Rücksicht auf Verluste.

          • «Manchmal würde es schon genügen zu sagen, «Leute, ich weiß es nicht.»

            Die glauben aber, wer die Macht halten will, müsse alles wissen und wahrscheinlich glauben sie sogar, dass sie es wirklich besser wissen.

            Und dann, oh Wunder, umzingelt sie plötzlich die Realität.

  35. «Die russischen Streitkräfte sind am 20. März nachweislich westlich und südlich von Kreminna vorgerückt. Die ukrainischen Bodentruppen berichteten am 20. März, dass die ukrainischen Streitkräfte einen «massiven» russischen Angriff in Richtung Lyman (westlich von Kreminna) zurückgeschlagen haben, und veröffentlichten geolokalisierte Aufnahmen des Angriffs, die zeigen, dass die russischen Streitkräfte in Richtung Terny (westlich von Kreminna) vorstießen.»

    «Weitere am 19. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte vor kurzem nördlich von Zolotarivka (etwa 17 km südlich von Kreminna) vorgerückt sind.»

    «Die russischen Streitkräfte sind vor kurzem westlich und südwestlich der Stadt Donezk vorgerückt und haben am 20. März weitere Gefechte in diesem Gebiet geführt. Am 20. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte nördlich des Dammes in Heorhiivka (westlich von Donezk) vorgerückt sind. Weitere am 20. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte nördlich von Novomykhailivka (südwestlich von Donezk) vorgerückt sind.»

    Quelle: ISW

  36. Menschen im Norden essen Gras
    Vernichtung durch Hunger.
    Flucht wird verhindert. Menschen SOLLEN sterben.
    Wir sind wieder dabei. Wir helfen mit. Vernichtung durch – diesmal – die «Guten».
    Wie sich Bilder gleichen können und doch anders bewertet werden.

    https://www.msn.com/de-de/nachrichten/welt/hunger-in-gaza-hilfsg%C3%BCter-reichen-nicht-aus-die-menschen-im-norden-essen-gras/ar-BB1jKvCF

    https://www.swp.de/politik/hungersnot-gaza-israel-hilfslieferungen-34251-73346465.html

    Uneingeschränkte Solidarität mit den Tätern. Auch das gibt es.

  37. «Russische Streitkräfte sind vor kurzem westlich von Bakhmut vorgerückt, wobei es am 21. März zu anhaltenden Stellungskämpfen in diesem Gebiet kam. Aus den am 21. März veröffentlichten geolokalisierten Aufnahmen geht hervor, dass die russischen Streitkräfte vor kurzem nördlich von Ivanivske (westlich von Bakhmut) vorgerückt sind.»

    «Russische Streitkräfte sind vor kurzem nachweislich nördlich von Pidstepne (4 km südlich des Flusses Dnipro) in der östlichen (linken) Seite der Oblast Kherson vorgedrungen, obwohl die russischen Streitkräfte diesen Vorstoß wahrscheinlich nicht innerhalb des letzten Tages gemacht haben.»
    Quelle: ISW

  38. Der Leiter der Ukraine-Mission des Internationalen Währungsfonds (IWF), Gavin Gray, hat mitgeteilt, dass der IWF davon ausgehe, dass der Krieg in der Ukraine bis Ende 2024 beendet wird. Gleichzeitig gibt der IWF der Ukraine 880 Millionen Dollar (weiteren) Kredit. Quelle: faz.net

    Das verstehe ich nicht. Wenn der IWF einen Zusammenbruch der Ukraine noch 2024 erwarten würde, sollte er keinen Kredit geben. Wie dieser Krieg ohne Zusammenbruch der Ukraine 2024 enden soll, ist mir völlig unklar.

    Entweder weiß der IWF etwas über eine Kompromisswilligkeit der Ukraine und des Westens, das wir alle nicht wissen, oder der IWF ist völlig umnachtet.

    • Na ja, 850 Millionen sind für den IWF ein Taschengeld. Die Rückzahlung wird die Ukraine auch nicht unbedingt leisten müssen.
      Sobald sie in der EU ist würde- nach geltendem Recht- eine beträchtliche Summe fließen.

    • ich glaube, das bezieht sich auf die angenommene prognose im bericht,
      die auch schiefgehen kann:
      The headwinds to growth this year are
      expected to be temporary assuming that the war winds down by end-2024, while the
      medium-term macroeconomic framework is little changed on the back of the EU
      accession path.
      Downside risks remain exceptionally high due to war-related
      uncertainties, potential shortfalls in external financing, and the socio-economic impact
      of policies that may be required if shocks materialize.

    • Wenn man erfolgreich eskalieren will ist das der beste Weg.
      Lenkt von Problemen zuhause ab und ….das Übliche.
      Immer einen Schritt weiter und mit einem potentiellen Weltkrieg haben wir dann unsere Freiheit verteidigt. Ohne angegriffen worden zu sein.
      Ein Ausweg aus der Misere?
      Ob die Bahn funktioniert, die Pflege, Bildung , Gesundheitswesen usw wäre dann nebensächlich.

    • Juristisch auf jeden Fall eine Änderung. Vielleicht ein Schritt Richtung Mobilmachung größerer Ressourcen. Die Bevölkerung auf Krieg einschwören, Kriegswirtschaft. Alte Erinnerungen heraufbeschwören, Napoleon, die Weltkriege…

      • «Die Bevölkerung auf Krieg einschwören, Kriegswirtschaft. Alte Erinnerungen heraufbeschwören, Napoleon, die Weltkriege…»
        Ist das nicht schon alles durch?
        Ja, die Mobilmachung wäre ein nächster Schritt, doch dazu könnten auch die Grenzscharmützel reichen, die sich in russischen Dörfern abspielten.

          • Einem generalmobilgemachten Russland hat die NATO in einem konventionellen Krieg nichts Ebenbürtiges entgegenzusetzen. Die Abschreckung im Kalten Krieg beruhte aus eben diesem Grund auf Atomwaffen.

            Wenn Russland generalmobilmacht kann die Ukraine das nicht mit eigenen Kräften kontern, weil sie dazu zu klein ist und die NATO-Bodentruppen würden für die Ukraine nicht in einen derart verlustreichen Krieg ziehen, schon gar nicht Wehrpflichtige.

            Die Fragen sind nur, ob Putin das für nötig hält und ob er annimmt, dass dadurch die innepolitische Stabilität in Russland leiden würde. Er wird wohl erst einmal mit Propganda «das Wasser testen». Wenn er die entsprechende Stimmung aufbauen kann, wird er es tun und dann wird die Ukraine auch zusammenbrechen.

    • Denkbar ist, dass die Schießerei in Krasnogorsk als Vorwand für eine Mobilmachung dienen soll. Es kann sogar sein, dass es eine extra dafür organisierte «false flag» war.

      Nach der Wahl und bei der gegenwärtigen Schwäche der Ukraine wäre eine russische Eskalation strategisch sinnvoll und politisch durchführbar. Und ethische Bedenken sollte man bei Putin nicht voraussetzen.

      • «Es kann sogar sein, dass es eine extra dafür organisierte «false flag» war.»

        Nee, war angeblich der IS.

        (Mensch Meier, da sind Sie ja wie mein russophober Kollege, der die tscheschenischen Anschlaege & Co von damals auch gleich Putin selber zugeordnet hat.)

        • «Mensch Meier, da sind Sie ja wie mein russophober Kollege»

          Nee, als Schweizer bin ich da neutral. Ich halte so etwas auch für möglich, wenn es um die USA oder die Ukrainer geht. «False flags» hat es immer mal wieder gegeben und es sind auch immer mal wieder Planungen dazu aufgeflogen.

          In dem Fall scheint es aber keine gewesen zu sein. Das wird trotzdem den Wehrwillen in der Allgemeinbevölkerung erhöhen.

          • «In dem Fall scheint es aber keine gewesen zu sein. Das wird trotzdem den Wehrwillen in der Allgemeinbevölkerung erhöhen.»
            Nulandsche Überraschungen für Putin per asymmetrischer Kriegsführung scheinen mir da näher zu liegen. Hat ihr möglicherweise auch den Job gekostet.

            • «Nulandsche Überraschungen für Putin per asymmetrischer Kriegsführung scheinen mir da näher zu liegen.»

              Das wäre strategisch töricht. Derartige Terroranschläge sind infantiles Verhalten der Ausübenden. Man tut das aus einem Ohnmachtsgefühl heraus, aber es führt nicht zur Macht. Das einzige Ergebnis ist eine Mobilisierung des Gegners, während man dessen Machtmittel nicht wesentlich verringert.

          • Ja, «Fals flags» gab’s immer mal wieder. In dem Fall fand ich das aber sehr unwahrscheinlich.

            Ich denke Putin hat es, wenn man die Wahlergebnisse sieht. wg. der Mobilmachung gar nicht noetig gegen die eigene Bevoelkerung sowas zu veranlassen.

            Putin selber sieht die Spur ja jetzt in der Ukraine.

            https://www.spiegel.de/ausland/anschlag-auf-konzerthalle-bei-moskau-wladimir-putin-deutet-verwicklung-der-ukraine-an-a-6ae990c6-03a7-486e-8168-defd9cb3cc11

            • «Putin selber sieht die Spur ja jetzt in der Ukraine.»

              Hmm. Ich habe schon intelligentere Propaganda gesehen. Die Attentäter wollten sich über die Grenze in die Ukraine absetzen? Die Ukraine hat darauf hingewiesen, dass es sich bei deser Grenze um eine dicht besetzte Frontlinie handelt. Putin sagt zwar, die Ukraine habe an der Frontlinie eine Korridor vorbereitet, aber das wäre so ziemlich die blödeste Fluchtidee nach einem Attentat gewesen, die je versucht wurde.

              • Oh, nachdem ich den Satz noch zehnmal durchgelesen habe, ist das vielleicht mein Fehler. Russland soll Subjekt sein und die Ukraine Objekt. Habe es gerade andersherum verstanden.

                Dann koennen die beiden Kommentare geloescht werden.

  39. Die ukrainische Vize-Ministerpräsidentin Olha Stefanischyna hat Energieanlagen als aus militärischer Sicht legitime Ziele bezeichnet.

    Damit wollte sie die Ukraine gegen US-Kritik an Angriffen auf russische Erdölraffinerien verteidigen. Die USA befürchten eine Verteuerung von Erdölprodukten auf dem Weltmarkt (soweit zur Sinnhaftigkeit von Sanktionen).

    Nachdem ich hier zuvor russische Angriffe auf ukrainische Energieanlagen als Kriegsverbrechen bezeichnet habe, sehe ich nicht ein, wieso ich meine Meinung zu solchen Angriffen ändern sollte, nur weil sie nun (auch) von der anderen Seite ausgehen.

  40. «Die russischen Streitkräfte sind vor kurzem in der Nähe von Kreminna vorgerückt und haben am 22. März ihre Stellungskämpfe entlang der Am 21. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte kürzlich östlich von Terny (westlich von Kreminna) vorgerückt sind.»

    «Russische Streitkräfte sind vor kurzem westlich von Awdijiwka vorgerückt, während am 22. März in dem Gebiet weiterhin Stellungskämpfe stattfanden. Am 21. und 22. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte vor kurzem innerhalb der Tonenke (westlich von Awdijiwka) vorgerückt sind.»

    «Russische Streitkräfte rückten kürzlich südwestlich von Donezk-Stadt vor, während westlich und südwestlich von Donezk-Stadt am 22. März weiterhin Stellungskämpfe stattfanden. Geolokalisiertes Bildmaterial, das am 22. März veröffentlicht wurde, deutet darauf hin, dass russische Streitkräfte kürzlich in den Süden von Nowomichailiwka (südwestlich von Donezk) vorgedrungen sind.»

    «Russische Streitkräfte sind kürzlich im Grenzgebiet der Oblast Donezk-Saporischschja vorgedrungen. Geolokalisiertes Bildmaterial, das am 21. März veröffentlicht wurde, zeigt, dass Elemente des russischen 394. motorisierten Schützenregiments (127. motorisierte Schützendivision, 5. CAA, Östlicher Militärbezirk [EMD]) kürzlich westlich von Staromayorske (südlich von Velyka Novosilka) vorgerückt sind.»

    Quelle: ISW

  41. Israel beschlagnahmt 800 Hektar Land im Westjordanland zum Bau von neuen Siedlungen.
    Der nächste Konflikt wird vorbereitet und neuen Zuwachs für die Hamas.
    Ist Beschlagnahmung nicht gleich Besetzung bzw Annexion? Wäre dann mit anderen Ereignissen vergleichbar und gleiche Reaktion erforderlich. Wird es zwar nicht geben, aber es entsteht Unglaubwürdigkeit.

    • «Ist Beschlagnahmung nicht gleich Besetzung bzw Annexion?»

      Ja. Der Westen hat international keine Glaubwürdigkeit mehr. Das würde Biden nicht einmal stören, aber das, was Israel tut, gefährdet seine Wiederwahl. Zunehmend auch das, was die Ukraine tut (Erdölraffinerien angreifen).

      • Da seine Chancen eh relativ schlecht sind, wird ihn auch die Ablehnung einer kleineren Wählergruppe stark treffen.
        Und ja, ich sehe die Glaubwürdigkeit auch stark beschädigt. Das wird in Zukunft Folgen haben. Der Zeigefinger hat ausgedient.
        Gut, er war auch nicht angebracht, nur wurden weitere Werte preisgegeben auf die man sich nun nicht mehr beziehen kann.
        So wie die SPD seit geraumer Zeit das Wort Volkspartei nicht mehr in den Mund nimmt.

  42. «Russische Streitkräfte sind am 23. März bei anhaltenden Kämpfen in der Region westlich von Awdijiwka leicht vorgerückt. Die am 23. März veröffentlichten geolokalisierten Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte geringfügig auf einen Windschutz südlich von Berdychi (nordwestlich von Avdiivka) und auf ein Feld westlich von Tonenke (westlich von Avdiivka) vorgerückt sind.»

    «Russische Streitkräfte sind am 23. März inmitten fortgesetzter Stellungskämpfe westlich und südwestlich von Donezk geringfügig südwestlich von Donezk vorgerückt. Am 11. März veröffentlichtes und am 23. März geolokalisiertes Filmmaterial deutet darauf hin, dass die russischen Streitkräfte nördlich von Novomykhailivka (südwestlich von Donezk) geringfügig vorgerückt sind, obwohl diese Vorstöße wahrscheinlich nicht neu sind.»

    Anmerkung izitiwab: Da das ISW zwischen Behauptungen einer Seite und durch Bildmaterial bestätigten Frontverschiebungen unterscheidet, kommt es immer wieder vor, dass Frontverschiebungen zugunsten der einen oder anderen Seite sehr verspätet «eingezeichnet» werden. Das ging Jerome von militaryland.net nicht anders. DeepStateMap versucht, zwischen bestätigten und behaupteten Frontverschiebungen mit verschiedenen Farben zu unterscheiden.

    «Die russischen Streitkräfte rückten am 23. März im Westen der Oblast Saporischschja bei anhaltenden Stellungskämpfen in der Nähe von Robotyne und Verbove (östlich von Robotyne) vor; am 23. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte vor kurzem westlich von Verbove einen geringfügigen Sieg errangen.»

  43. Es scheint sich etwas zu verdichten, daß der Anschlag in Russland von militanten Islamisten begangen wurde.
    https://www.radiokoeln.de/artikel/terroranschlag-bei-moskau-was-zur-tat-bekannt-ist-1941175.html

    https://www.spiegel.de/ausland/anschlag-bei-moskau-terrormiliz-is-verbreitet-video-von-attacke-auf-crocus-city-hall-a-42d72098-a6fd-442f-a731-100e6d850163

    ntv wie immer mit Vorsicht….

    https://www.n-tv.de/politik/Russ
    ische-Sicherheitskraefte-foltern-IS-Terroristen-article24827595.html

    • Ich glaube, das hat Putin nicht einmal abgestritten (wenn auch nicht hervorgehoben). Er hat nur versucht, den Eindruck zu erwecken, die Ukraine habe auch etwas damit zu tun. Entweder braucht er da nun ein paar gefälschte Lufaufnahmen (a la Colin Powell vor dem Irak-Krieg), um den angeblich vorbereiteten Korridor zu belegen, oder diese Argumentationslinie wird nicht weitergeführt werden. Entschuldigen wird er sich ganz sicher nicht.

  44. Zur Crocus City Hall in Moskau, hier spielten schon die schöne Lana del Rey (hört sich immer an, wie sie ihr Land sucht, was nicht mehr ist, wie es mal war), die wunderbaren Dead Can Dance oder Nick Cave and the Bad Seeds. Etwa 10 Jahre her, so ändern sich die Zeiten.

    Zum vom Islamischen Staat, Afghanischer Abzweig, der sich zur Tat bekennt. Frage ist nur, wer im Hintergrund die Strippen zieht. Die Taliban bestimmt nicht. Kann mich erinnern, ein Islamischer Staat war plötzlich ab 2015 irgendwo zwischen einem nicht mehr vorhandenem Irak und einem Syrien außerhalb Assads aufgetaucht. So ein schwarzer Fleck auf einer Landkarte bei den Tagesthemen. Vielleicht würde es die Truppe nicht geben wenn, je wenn man dem Terrorismus seit 9/11 nicht den totalen Krieg erklärt hätte.

    Heute ist der 24.März 1999, ähm 2024. Wir feiern den Beginn 25 Jahre offensiven NATO-Einsatzes zur Vorwärtsverteidigung unserer regelbasierten Ordnung und der Weitergabe unserer höchsten Werte. Darauf ein Prösterchen.

    https://www.youtube.com/watch?v=xkfB-pHeHJU

    Sie nahmen die ganze östliche Nation
    Brachten uns in diese Reservate
    Nahmen uns unsere Lebensweise weg
    Eine Handgranate und ein Tranchiermesser
    Nahmen uns unsere Muttersprache weg
    Und lehrten unsere Jugend ihr Englisch
    Und all die Dinge, die wir von Hand machten
    Werden heute in Japan hergestellt
    Östliches Volk!
    Östliche Stämme!
    So stolz zu leben, so stolz zu sterben
    Sie nahmen die ganze östliche Nation
    und sperrten uns in diese Reservate
    Obwohl wir unsere Hemden und Krawatten tragen
    Sind wir tief im Inneren immer noch der rote Mann
    Obwohl sie unsere Art zu hoffen verändert haben
    Sie werden niemals unser Herz und unsere Seele ändern
    Und dann, eines Tages, wenn die Welt gelernt hat
    Wird die Zivilisation zurückkehren
    Wird zurückkehren…

    Was wir als Kultur in Amerika einbrachten, kommt zu uns zurück: https://www.youtube.com/watch?v=wWVEM1idBj0

    Frohe Ostern.

  45. «Russische Streitkräfte sind kürzlich nachweislich nordwestlich und südwestlich von Bakhmut vorgedrungen, während in der Nähe von Bakhmut am 24. März weiterhin Stellungskämpfe stattfanden. Am 24. März veröffentlichten geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte kürzlich südlich von Bohdaniwka (nordwestlich von Bakhmut) und nördlich von Klischtschiwka (südwestlich von Bakhmut) vorgerückt sind.»

    «Russische Streitkräfte haben am 24. März in der Nähe von Awdijiwka inmitten anhaltender Stellungskämpfe in diesem Gebiet kürzlich bestätigte geringfügige Vorstöße gemacht. Am 24. März veröffentlichte geografische Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte kürzlich bestätigte Vorstöße westlich von Tonenke (westlich von Awdijiwka) gemacht haben. Am 24. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass die ukrainischen Streitkräfte trotz der jüngsten russischen Behauptungen über russische Vorstöße westlich von Orliwka ihre Stellungen in der Nähe oder am westlichen Stadtrand von Orliwka (westlich von Awdijiwka) halten.»

    Anmerkung izitiwab: Die deklarierte ukrainische Verteidigungslinie Berditschi-Orliwka-Tonenke ist damit durchbrochen.

    «Russische Streitkräfte sind am 24. März inmitten anhaltender Stellungskämpfe westlich und südwestlich von Donezk geringfügig nach Südwesten vorgerückt. Am 24. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte kürzlich geringfügig südlich von Nowomichajliwka (südwestlich von Donezk) vorgerückt sind.»

    Quelle: ISW

  46. «Russische Streitkräfte rückten vor kurzem westlich von Awdijiwka vor, während am 25. März die Kämpfe in diesem Gebiet fortgesetzt wurden. Am 24. und 25. März veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass die russischen Streitkräfte kürzlich weiter in den Westen von Orliwka und westlich von Tonenke (beide westlich von Awdijiwka) vorgedrungen sind.»

    Quelle: ISW-Bericht vom 25. März

    • konnten Sie inzwischen zelenski’s vorgehen/linie seit okt21 (usa warnt vor ru-angriff) grob nachvollziehen?

      ich hab nur zwei schwache analogien, die ich aber nie in meiner denke durchgezogen hätte, nicht mal im simulationsbetrieb.

      • «konnten Sie inzwischen zelenski’s vorgehen/linie seit okt21 (usa warnt vor ru-angriff) grob nachvollziehen?»

        Nee. Ich verstehe nicht, was sich die ukrainische Führung dabei gedacht hat und warum die westlichen Regierungen ihrerseits auch nicht einlenken wollten.

        Das ergibt nur Sinn, wenn die dachten, Putin bluffe nur und würde es am Ende doch nicht wagen. Wie man nach Georgien 2008, Der Ukraine 2014 und Syrien danach auf diese Idee kommen konnte, ist mir allerdings völlig unklar.

        • «Das ergibt nur Sinn, wenn die dachten, Putin bluffe nur…»

          Den Schuh kann ich mir auch anziehen. (Und manch› linksdrehender Zeitgenosse wohl auch.) Allerdings hatte ich seine Achtung vor dem Voelkerrecht etwas hoeher eingeschaetzt. Und klar, dass haette man wissen koennen (wenn einem der Typ nicht jahrzehntelang so herzlich egal gewesen waere…)

          Und das denken die (ukrain. Regierung und «westliche» Staatengemeinschaft), wenn die weiter munter eskalieren und Sie (wg. der Rationalitat) immer noch, wenn der (Putin) mit dem «Ende der Zivilisation» droht.

          Aber eins sollte mittlerweile klar sein, ethische Bedenken stehen bei dem nicht gerade an erster Stelle. Ganz und gar nicht. Eigentlich kann man da nur auf dessen Restvernunft hoffen bzw. dass die noch vorhanden ist.

  47. Oh, der link bezieht sich auf…

    > Der Präsident der Ukraine, Volodymyr Selenskyj, entließ Oleksiy Danilov als Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates (NSBO) und ernannte Oleksandr Litwinenko in diese Position <

    • Oleksiy Danilov ist der Defätist, der nach dem Halifax International Security Forum im November 2023 festgestellt hatte, dass der Westen die Ukraine nicht ewig aushalten werde und diese ihre Verteidigung langfristig selbst zahlen müsse.

      Selenkskyj hat halt die Wahrheit und ihre Propheten nicht so gern.

      • Der Westen könnte trotz Schwierigkeiten sicher noch länger Waffen und Geld liefern. Mit der Aufnahme von Schulden bzw Kürzungen im Sozialbereich.
        Die Nebenkosten, die Sanktionen, liegen bei Weitem höher und betreffen auch die, die kaum Geld für die Ukraine locker machen.
        Deutschland liegt bei der Unterstützung an 2. Stelle. Bei Finanzierungsproblemen werden wir vorn dabei sein. Die Versorgung von 1,1 Millionen Ukrainer ist ja auch kein Pappenstiel. Da diese Ausgaben ein hohes Niveau erreicht haben wird die Kritik nun auf alle Bezieher umgelegt. Das wird Unmut schaffen.
        Potentielle NATO Basen in der Ukraine kommen uns teuer zu stehen. Rechnet sich eigentlich nicht, wenn man nicht eh einen Krieg gegen Russland im Auge hatte. Eine Schwächung, auch in Bezug auf die mögliche Konfrontation mit China.
        Vielleicht wird man durch diese Erfahrung von Letzterem absehen, die Folgen wären noch drastischer.

        • «Eine Schwächung, auch in Bezug auf die mögliche Konfrontation mit China.»

          Ja, an der Stelle hat sogar Trump mal Recht. Dass die USA sich in Russland verbeißen ist strategische Torheit, weil ihr eigentlicher Konkurrent um die Supermachtposition China ist.

  48. Und jetzt wird’s physikalisch richtig interessant.
    Die Russen haben eine neue Geheimwaffe.

    In Frankfurt der erste Fall.
    «Damals sei ein Bediensteter des US-Konsulats in der Stadt bewusstlos geworden, nachdem er etwas verspürt habe, das „einem starken Energiestrahl ähnelte“.

    Nun, der Angestellte weiß immerhin, wie sich ein Energiestrahl anfühlt. Meinen muß ich jeden Morgen trinken.
    Der einzige elektromagnetische «Energiestrahl» der landläufig bekannt ist wäre meines Wissens die Infrarotstrahlung.
    Der Angestellte kennt noch einen Anderen.

    https://www.tagesspiegel.de/internationales/mysteriose-vorfalle-in-botschaften-medienberichte-weisen-auf-russische-verantwortung-fur-havanna-syndrom-hin-11449571.html

    https://www.nzz.ch/international/havanna-syndrom-mysterioese-erkrankung-von-mikrowellen-ausgeloest-ld.1590636

    https://www.tagesspiegel.de/wissen/mysteriose-beschwerden-von-diplomaten-keine-nachweisbaren-hirnschaden-bei-havanna-syndrom-11383435.html

    Das mit dem Hirnschaden würde ich mal nicht ausschließen.
    Gut, mit Mikrowellen wird auch im Westen experimentiert. Es geht dabei um das Vorgehen gegen Demonstranten und wohl den Kriegseinsatz.
    Daß diverse Diplomaten und Angestellte davon betroffen waren scheint mir unwahrscheinlich. Verschiedene Orte, Reichweite, Apparaturen…..
    Und wenn dieser besagte Angestellte den «Energiestrahl» kennt, hat wer wohl den Kopf schon mal in die Mikrowelle gesteckt.

  49. Ich halte es mit einem Satz aus dem NZZ-Artikel:

    «Gelegentlich wurde das Ganze auch als psychologisches Problem betrachtet, als eine Art Massenhysterie.»

    Das kommt heutzutage recht häufig vor und ist schon deshalb eine wahrscheinliche Erklärung.

  50. Aus der WELT: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach langem Zögern zugestimmt, dass Reservisten bereits ab einem Alter von 25 Jahren eingezogen werden können. Bislang waren es 27 Jahre. Damit ist eine Einberufung von zwei weiteren Jahrgängen für den laufenden Krieg mit Russland möglich.

    Die Ukraine ist zum Siegen verdammt. Um das Land Ukraine von innen heraus zu retten, müsste ein Militärputsch Selensky entfernen und die OUN-Fraktion gleich mit.

    • Die Marktwirtschaft hat sich eben gemeldet. Auch etwas, mit dem die Grünen nicht gerechnet hatten.
      Daß der Lithiumpreis extrem stieg als die Nachfrage anzog und die Rechnung nicht mehr aufging.
      Nun der gegenteilige Effekt.
      Ist wohl für die Energieversorgung günstig, denn die Energiewende hat ja auch nicht so stattgefunden wie erhofft.

  51. Was die Presse einmal behandeln sollte.
    Allgemein wird nach umfassender Digitalisierung gerufen.
    Mittlerweile bin ich anderer Ansicht bezüglich Digitalisierung die mich persönlich zur Zeit mehr belastet als entlastet.
    Mein Postfach ist gehackt worden und hat weitere Kreise gezogen. Eine Wiederherstellung scheitert seit einem Jahr. Gut, ein bedauerlicher Einzelfall.
    Was sich aber Richtung Bürokratisierung abspielt ist kein Scherz mehr.
    Wenn es klemmt und es klemmt häufig, hat schon jemand bemerkt wie eifrig man versucht eine Telefonnummer zu verstecken? Kontakt soll nach Möglichkeit verhindert werden, besonders nachdem z.B. eine Zahlung geleistet wurde. Ziel erreicht, Kunde ist irrelevant geworden.
    Internetseiten sind umständlich, fehlerhaft, rechtswidrig und überwachen bzw sammeln Daten trotz gegenteiliger Regelung bezüglich Datenschutzes.
    Ältere kommen schon lange nicht mehr mit alltäglichen Dingen klar. Jungen fehlt die Zeit auch das noch zu übernehmen, da der zeitliche Aufwand ins uferlose führen kann.
    Meine regelmäßigen mehrfachen Authentifizierungen nehmen Formen an, daß ich bezweifle ob in Zukunft eine Geburtsurkunde noch ausreichen wird.
    Für eine sinnvolle Digitalisierung haben wir nicht die Leute und die die sie vorantreiben sind teilweise ,vom Charakter her gesehen, zweifelhafte Personen.
    Kurzum, Digitalisierung soll Zeit und Geld sparen.
    1 größeres Problem kann die Zeitersparnis von Jahren zunichte machen.

  52. Christian Mölling hat faz.net für einen Podcast den Titel geliefert: «Putin beobachtet uns und lacht sich tot.»

    Ich bin selten der gleichen Meinung wie Mölling, aber wo er Recht hat, hat er Recht. Allerdings nicht buchtstäblich.

  53. Herzlichen Glückwunsch zum 75.Geburtstag, liebe NATO.

    Gegründet um die bösen Russen draußen, die Deutschen unten und die Angelsachsen/Amerikaner auf dem EU-Kontinent walten zu lassen, sagte irgendein Lord Ismay so ähnlich mal um 1949. Das Jahr als der Kontinent für 40 Jahre geteilt wurde, in einen späteren Warschauer Pakt und Dich. Zehn Jahre Findungsfase ab dem Jahr 1989 mit dem Ende der Geschichte bedeuteten 10 Jahre HalliGalli in der neuen Berliner Republik. Weit weg warst Du da und doch immer noch so nah.

    Spätestens seit 1999, dem Angriffskrieg auf RestSüdSlawien, zum 50.Geburtstag darf man dich bestimmt auch einen staatlichen Terroristen nennen, nichts gelernt und nicht mehr fähig, die neue Welt zu verstehen. Schade, ich werd es nicht mehr erleben, an deinem Auflösungstag das Glas zu erheben. Drum Prost auf Dich, der Du einem vereinten Europa im Wege stehst, seit dem Fall der kalten Mauer vor meiner Nase.

      • Die Party zu Brüssel war ganz schön öde, traut man den Bildern der Themen des Tages. Cowboy Joe schickte Blinky mit dem Orginalvertrag, Olaf hatte wohl den Termin vergessen und die Betonfrisur vom Nachbargebäude fehlte auch auf dem Bild. Nur ein Stück Kuchen im Bild. Hatte mir, wenn es schon nicht für die Integration der LAIBACHs reicht ein schmissiges Final Countdown erhofft, vorgetragen vom neuesten Neumitglied Europe aus Schweden. So sah es eher aus wie eine FDJ-Veranstaltung kurz vor dem 8.Mai 1989, mit einer pflichtbewussten Außenkämpferin LenaAnna von der Sonnenallee und Redebeiträgen der Ostflankenelite der politisch-militärischen Einheit. Dazu der Ehrengast Kuleba vom zukünftigen Neumitglied vor Polen, das im Moment ganz allein die Freiheit und unsere regelbasierte Ordnung hier im Westen verteidigt.

        Übrigens, nur 9% der Deutschen wollen die NATO in der Geschichte versenken, dazu stehen 18% AFD und 5% BSW im Ranking.Sagt der neue Deutschlandtrend.

        Übrigens baut der pöse Oberbauleiter Putin Mariupol bei Donezk auf russische Art wieder auf. Sagt dem Georg sein großes 5-Man/Woman Team vom Restle-Magazin Monitor. Dabei greift der Pöse auf deutsche Baufahrzeuge und deutsche Rohstoffe wie Knauf etc.zurück. Mist. Die Ukrainer sind richtig traurig, die Seele ihrer Stadt wird nie wieder so sein, in Stahlgewittern gehärtet – ich weiß das ist richtig böse. Immerhin hat Georg gleich Meldung nach oben, vermutlich EU-Brüssel, die Betonfrisur erstattet, geht ja gar nicht was die da wie auf russisch machen, die Besetzer und ihre Helfershelfer. Ich kann es nicht beurteilen, mein Schmollmund war schon 1998 entsetzt wie verkommen unsere gemeinsame ehemals so schöne sowjetische Krim heruntergekommen war…

        WE LOVE NATO ))) OTAN LOVE YOU )))

  54. Die russischen Streitkräfte stehen am Stadrand von Chasiw Yar, was ihnen vor einem Jahr während der Angriffe gegen Bachmut trotz mehrfacher Versuche nicht gelungen war.

    «Geolokalisierte Aufnahmen, die am 4. April veröffentlicht wurden, zeigen, wie russische Streitkräfte einen mechanisierten Angriff in der Größe einer Kompanie auf Chasiv Yar durchführen. Die Aufnahmen zeigen, dass die russische mechanisierte Kolonne entlang eines Abschnitts der Fernstraße T-0506 (Khromove-Chasiv Yar) bis zum östlichen Rand des Mikrobezirks Kanal (dem östlichsten Teil von Chasiv Yar) vorstieß, bevor ukrainische Streitkräfte ein weiteres Vordringen der russischen Streitkräfte nach Chasiv Yar verhinderten.»

    «Russische Streitkräfte rückten kürzlich an anderer Stelle nordöstlich und westlich von Bakhmut vor, während in dem Gebiet weiterhin Stellungskämpfe stattfanden. Am 4. April veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass russische Truppen kürzlich nördlich von Vesele (nordöstlich von Bakhmut) vorgedrungen sind. Am 3. April veröffentlichte geolokalisierte Aufnahmen zeigen, dass russische Truppen kürzlich nordwestlich von Berestove (nordöstlich von Bakhmut) vorgedrungen sind und auch einen großen Teil des südlichen Ivanivske (westlich von Bakhmut) eingenommen haben.»

    Quelle: ISW

Schreiben Sie einen Kommentar